Vollständige Version anzeigen : Linke Punks und Muay-Thai? Echt jetzt?
marasmusmeisterin
07-03-2025, 18:12
Moin,
das scheints in Leipzig zu geben. Ich fall vom Stuhl... Bislang habe ich immer gedacht, daß Linkspunks das genaue Gegenteil von dem sind/suchen, was man beim Muay Thai erlebt. Ist jemand hier, der sich in der Szene irgendwie auskennt? Wie weit ist dieses Phänomen außerhalb Leipzigs verbreitet?
Ich selber weiß gar nichts darüber, bin aber gespannt auf einen Vortrag zu dem Thema kommende Woche. Den Vortrag hält Anna Adlwarth, und die beschreibt nicht etwa ihren Wunschtraum, denn:
"Anna Adlwarth ist wissenschaftliche Mitarbeiterin im Arbeitsbereich Sport- und Gesundheitssoziologie am Institut für Sportwissenschaften der Georg-August-Universität Göttingen."
Danke!
Ohne dir jetzt konkrete Beispiele nennen zu können, bin ich in Berlin zwar selten aber doch ein paar Mal auf ausdrücklich linke Kampfsportvereine bzw. Trainingsmöglichkeiten gestoßen, die sich mehr als das übliche "Sport verbindet" oder "gegen Diskriminierung von xyz" auf die Fahnen geschrieben haben. Training z.T. dann auch in einem ehemalig besetzten Haus oder so. Boxen, Kickboxen, Grappling, Knüppel aufn Kopp usw. ... gibt es alles.
Ob da jetzt tatsächlich Leute beim Training anwesend sind/waren, die dem Klischeepunkbild entsprechen, weiß ich aber nicht.
OT: Den Begriff "Linkspunk" finde ich, ehrlich gesagt, etwas seltsam.
Katamaus
07-03-2025, 20:24
Also, in den 80ern ist ein großer Teil der Antifa-Szene (zumindest in Bonn) zum VK KB gegangen, um sich für die Prügeleien mit den Fascho-Skins vorzubereiten. Von daher wunderte mich nicht, wenn es heute MT wäre.
Sowohl rechte als auch linke haben ihre Vereine, wo sie lernen den "Bullen", den Faschos, den Zecken oder wem auch immer eine reinzuhauen. Meiner erfahrung nach gibt es linke vereine die ihren weniger handfesten leuten auch dinge zeigen wie zb. es der Polizei möglichst schwer machen einen wegzutragen.
Dorschbert
07-03-2025, 21:57
Sowohl rechte als auch linke haben ihre Vereine, wo sie lernen den "Bullen", den Faschos, den Zecken oder wem auch immer eine reinzuhauen. Meiner erfahrung nach gibt es linke vereine die ihren weniger handfesten leuten auch dinge zeigen wie zb. es der Polizei möglichst schwer machen einen wegzutragen.
So kenne ich das auch - alles keine wirklich neuen Entwicklungen. Gabs seit je her "hüben wie drüben" (wobei ich da immer noch zwischen "Punks" und der Antifa/Autonomen unterscheiden würde).
Katamaus
07-03-2025, 22:07
wobei ich da immer noch zwischen "Punks" und der Antifa/Autonomen unterscheiden würde
Unbedingt! :-§
Pansapiens
07-03-2025, 22:15
OT: Den Begriff "Linkspunk" finde ich, ehrlich gesagt, etwas seltsam.
gibt es auch Rechtspunks?
Kunoichi Girl
07-03-2025, 22:16
Unbedingt! :-§
Sorry, aber aus meiner sicht ist wichtig, dass beide gegen rechts kämpfen wollen und das ist auch gut so (vorbereitung).
Dorschbert
07-03-2025, 22:18
gibt es auch Rechtspunks?
Dem Vernehmen nach gibts/gabs auch „Nazipunker“ (u.a. auch von den Dead Kennedys in ihrem Song „Nazi Punks F*ck Off“ aufgegriffen). Ich persönlich bin so jemandem allerdings nie (bewusst) begegnet.
Wobei Punk an sich jetzt ja halt auch erstmal grundsätzlich weder „links“ noch „rechts“ ist.
MatscheOne
07-03-2025, 22:30
gibt es auch Rechtspunks?
:biglaugh: :confused:
Dorschbert
07-03-2025, 22:37
Möglicherweise waren damit aber auch einfach die Nazi-Skins („Boneheads“) innerhalb des Skinhead-Revivals der 1980er Jahre gemeint.
Diese wurden ja von der 69er-Skinhead-Generation eher als „Punker“ betrachtet…
48523
MatscheOne
07-03-2025, 22:43
:biglaugh: :confused:
Linke Punx standen schon immer auf MuayThai und SilatKali...
Manche trainieren fleissig, manche nicht und alle kochen nur mit Wasser...
Früher nusstest du nach MuayThai suchen, heute gibts auch den Fake.
Ja, auch bei linken, sind ja keine Ptiester.. :-)
Trigger me...
Schnueffler
07-03-2025, 22:45
Sowohl rechte als auch linke haben ihre Vereine, wo sie lernen den "Bullen", den Faschos, den Zecken oder wem auch immer eine reinzuhauen. Meiner erfahrung nach gibt es linke vereine die ihren weniger handfesten leuten auch dinge zeigen wie zb. es der Polizei möglichst schwer machen einen wegzutragen.
Gibt es seit eh und je. Vereine die aus dem linken Spektrum damit werben: Wir zeigen euch, wie man die Bullen und die Glatzen klatschen kann.
Gibt es leider auf jeder Seite und in jeder Farbe des Spektrums.
Lieber wäre mir: Ich zeige euch, wie man ordentlich diskutiert und seine Meinung vertitt.
MatscheOne
07-03-2025, 22:56
Die Agnostic Front Punx haben eher geboxt,,, :)
MatscheOne
07-03-2025, 23:01
Krav Maga oder WT kenn ich keinen linken Punks
Muss nichts heissen....
Die noch Bock haben .machen auch gerne BJJ, oder MMA...
FireFlea
08-03-2025, 05:18
Krav Maga oder WT kenn ich keinen linken Punks
An meinem ehemaligen Studienort waren 2-3 aus der Linken-/Autonomen Szene beim WT, einer sogar TG.
Also mein Trainingsbeginn im Kyokushin und Boxen lag auch am Ende meiner Punkzeit. Ein mir bekannter Skin trainierte TWD, ein anderen war kurz beim uns im Kyokushin.
Das Leute die KK/KS für draußen brauchen sich bei VK Stilen bedienen war nie was besonderes.
Rechte Punks sind mir in meiner Zeit auch nie begegnet. Keine Ahnung ob die Erklärungen oben passen. Auf linke Skins bin ich ab und zu getroffen. Wie K.L. wir damals sagte, trifft er auf einen Skin sagt er Oi, antwortet der auch mit Oi ist alles ok, sonst gibt es was auf die Fr... Seine Sichtweise, nicht meine.
Was das Training für die Konfrontation mit der Polizei betrifft. Ich war mal auf einem SERE Lehrgang da erzählt der Lehrgangsleiter, dass er auch eine Anfrage von jemand aus dem linken Bereich erhalten hatte, diese aber ablehnte. D.h. es gibt da durchaus Interesse sich weiterzubilden. Wenn auch mit zweifelhafter Intention. ;-)
Pansapiens
08-03-2025, 07:23
TWD...K.L..Oi,
:gruebel:
Taekwondo, abgekürzter Name eines linken Rädelsführers im AB der der 80er, Oi: Gruß unter Skins und auch ein Bezeichnung für eine Gruppe von Skins (zu meiner Zeit nannten sich linke Skins Oi-Skins).
Pansapiens
08-03-2025, 07:34
Möglicherweise waren damit aber auch einfach die Nazi-Skins („Boneheads“) innerhalb des Skinhead-Revivals der 1980er Jahre gemeint.
Diese wurden ja von der 69er-Skinhead-Generation eher als „Punker“ betrachtet…
48523
Die 69er-Skinhead-Generation hatte längere Haare?
Pansapiens
08-03-2025, 07:44
Taekwondo,
Taek Won Do?
AB der der 80er,
Autonomer Block?
Oi: Gruß unter Skins und auch ein Bezeichnung für eine Gruppe von Skins (zu meiner Zeit nannten sich linke Skins Oi-Skins).
Konnte man die nicht an den Schnürsenkeln unterscheiden?
Dorschbert
08-03-2025, 08:05
Die 69er-Skinhead-Generation hatte längere Haare?
Das auch. Der gesamte Look unterschied sich schon ziemlich von dem der zweiten Welle in den 80ern und war eher noch so 60ies-mäßig bzw. an den Mod / amerikanischen Ivy-Stil angelehnt (Button-Down Hemden, Harrington-Jackets, Crombie-Kurzmäntel, Loafer/Brogues, Sta-Press-Jeans etc.)
Vorbilder waren z.B. Ami-Schauspieler wie Steve McQueen in „Die Thomas Crown Affäre". Die Haarlänge ging in den langhaarigen 60ern/70ern dann auch schon als „Skinhead“ durch. 48524
Pansapiens
08-03-2025, 08:16
Das auch. Der gesamte Look unterschied sich schon ziemlich von dem der zweiten Welle in den 80ern und war eher noch so 60ies-mäßig bzw. an den Mod / amerikanischen Ivy-Stil angelehnt (Button-Down Hemden, Harrington-Jackets, Crombie-Kurzmäntel, Loafer/Brogues, Sta-Press-Jeans etc.)
Vorbilder waren z.B. Ami-Schauspieler wie Steve McQueen in „Die Thomas Crown Affäre". Die Haarlänge ging in den langhaarigen 60ern/70ern dann auch schon als „Skinhead“ durch. 48524
Ich dachte, "Skinhead" (Hautkopf) bezeichnet die Frisur?
Dorschbert
08-03-2025, 08:17
Musikalisch war bei den 69-er Skins auch der Zeit entsprechend eher Reggae, Ska und Soul angesagt
https://www.youtube.com/watch?v=j7znGjRg5Ls
Die 80er Generation hörte dann eher Punkrock bzw. Oi!, was sich auch in einem veränderten, „härteren“ äußeren Erscheinungsbild/Auftreten (ultrakurze Haare/Nassrasur, Tattoos, Bomberjacken, Militärhosen/Domestosjeans, Hohe Boots mit Stahlkappe etc.) niederschlug.
Letzteres war dann im Grunde das, was dann auch in andere Länder importiert wurde. Das 69er-Ding war seinerzeit weitgehend auf England beschränkt.
Die ersten Skins in D-Land waren zumeist alles ehemalige Punks, die einen etwas "gediegeneren" Auftritt wollten, ohne dabei den Bezug zum Punkrock bzw. dessen Outsider-Attitüde zu verlieren.
Pansapiens
08-03-2025, 08:20
Die Haarlänge ging in den langhaarigen 60ern/70ern dann auch schon als „Skinhead“ durch.
Hatte ich überlesen, finde ich skurril...
Katamaus
08-03-2025, 08:25
Konnte man die nicht an den Schnürsenkeln unterscheiden?
So hat es mir ein holländischer, sich selbst als Oi!-Skin und politisch links bezeichnender Mensch bei diversen Bierchen mal ausführlich erklärt. :D Der hatte rote Schnürsenkel und meinte, weiß wären die Nazis.
Katamaus
08-03-2025, 08:26
Autonomer Block?
Aschebersch!
marasmusmeisterin
08-03-2025, 08:38
UPS!
Da hab ich ja was losgetreten. Aber sehr interessant, kulturhistorisch ...
Pansapiens
08-03-2025, 08:47
Moin,
das scheints in Leipzig zu geben. Ich fall vom Stuhl... Bislang habe ich immer gedacht, daß Linkspunks das genaue Gegenteil von dem sind/suchen, was man beim Muay Thai erlebt.
Was suchen die denn?
Fun? Selbstzerstörung? Anarchie?
JS über seine Punk-Zeit:
https://www.youtube.com/watch?v=S7sJhL5Pnxk&t=179s
Dorschbert
08-03-2025, 09:21
So hat es mir ein holländischer, sich selbst als Oi!-Skin und politisch links bezeichnender Mensch bei diversen Bierchen mal ausführlich erklärt. :D Der hatte rote Schnürsenkel und meinte, weiß wären die Nazis.
Jein. Zu den Schnürsenkelfarben kursieren im Grunde zig Stories und Interpretationen. Würde ich mich so also nicht drauf verlassen. Nazi-Skins, die dem "Blood&Honour"-Netzwerk nahestanden, trugen z.B. auch oft rote Schnürsenkel. Dagegen gab es im Zuge des Two-Tone-Revivals auch Leute, die schwarze Boots mit weißen Senkeln als Symbol des Zusammenhalts zwischen "Schwarz & Weiß", also als antirassistisches Statement (vgl. auch das im Ska allgegenwärtige Schachbrettmuster) getragen haben.
Darüber hinaus gibts dann auch noch genügend rechte und linke, die einfach neutrale Schwarze Senkel tragen - von daher sollte man sich da jetzt nicht zu sehr drauf verlassen, da gibt es keine "offiziellen" Regularien bzw. unterscheidet sich die Gepflogenheiten da mitunter auch nochmal regional.
marasmusmeisterin
08-03-2025, 09:22
Was suchen die denn?
Fun? Selbstzerstörung? Anarchie?
Und was sind sie?
Punk, Jazz, Blank, Funk?
Fragen über Fragen!
Sowohl rechte als auch linke haben ihre Vereine, wo sie lernen den "Bullen", den Faschos, den Zecken oder wem auch immer eine reinzuhauen. Meiner erfahrung nach gibt es linke vereine die ihren weniger handfesten leuten auch dinge zeigen wie zb. es der Polizei möglichst schwer machen einen wegzutragen.
Das gab es schon immer.
Wobei es weniger an den KK angebracht war, als an der Location und dem Trainer.
Kurioserweise:
Gab (gibt?) es auch Gruppen, wo mehrere Spektren "zusammen trainierten" und sich dann am WE auf der Demo trafen.
Zitat aus den späten 80ern: "Das muss man auch sportlich sehen".
Dorschbert
08-03-2025, 09:32
[I]
Kurioserweise:
Gab (gibt?) es auch Gruppen, wo mehrere Spektren "zusammen trainierten" und sich dann am WE auf der Demo trafen.
Zitat aus den späten 80ern: "Das muss man auch sportlich sehen".
Okay, also DAS habe ich so noch nie erlebt. :weirdface
Schon eher eigentlich eher "rechtslastige" Gyms, wo dann allerdings auch viele Ausländer/Deutsche mit Migrationshintergrund trainierten.
Dorschbert
08-03-2025, 09:48
Moin,
das scheints in Leipzig zu geben. Ich fall vom Stuhl... Bislang habe ich immer gedacht, daß Linkspunks das genaue Gegenteil von dem sind/suchen, was man beim Muay Thai erlebt. Ist jemand hier, der sich in der Szene irgendwie auskennt? Wie weit ist dieses Phänomen außerhalb Leipzigs verbreitet?
Ich selber weiß gar nichts darüber, bin aber gespannt auf einen Vortrag zu dem Thema kommende Woche. Den Vortrag hält Anna Adlwarth, und die beschreibt nicht etwa ihren Wunschtraum, denn:
"Anna Adlwarth ist wissenschaftliche Mitarbeiterin im Arbeitsbereich Sport- und Gesundheitssoziologie am Institut für Sportwissenschaften der Georg-August-Universität Göttingen."
Danke!
@Topic:
Also speziell in der Leipziger Thaibox-/MMA-Landschaft verhält es sich nach meiner Wahrnehmung schon so, dass da viele Gyms einen Drall entweder nach rechts oder links haben (wobei das die linkslastigen meist eher an die große Glocke hängen als die rechtslastigen).
Das hat dann auch schon zu der etwas skurrilen Situation geführt, dass ich parallel sowohl in nem eher linksorientierten Gym als auch in einer eher rechtslastigeren Bude trainiert habe - obwohl ich eigentlich weder Bock auf gewaltbereite Antifa-Nasen und männerhassende Hardcore-Feministinnen, noch auf rechte Fußballhools habe. Aber was neutrales war da zu dem Zeitpunkt in dem Bereich halt gerade echt schwierig zu finden. :weirdface
Dorschbert
08-03-2025, 09:58
Was suchen die denn?
Fun? Selbstzerstörung? Anarchie?
Nach meiner Erfahrung Körperertüchtigung und/oder Wehrhaftigkeit - wobei das, wie gesagt, nach meiner Wahrnehmung eher Vertreter der linksautonomen Antifa-Szene sind als der lustige Nietenlederjacken-Asipunk von nebenan.
Oi: Gruß unter Skins und auch ein Bezeichnung für eine Gruppe von Skins (zu meiner Zeit nannten sich linke Skins Oi-Skins).
Wobei eigentlich Oi- Musik als rechtslastig galt.
Lustig, wie "Oi", ein umgangssprachliches "Hey" mit Cockney-Akzent ausgesprochen, ein politsches Statement wird.
Pansapiens
08-03-2025, 10:38
Das hat dann auch schon zu der etwas skurrilen Situation geführt, dass ich parallel sowohl in nem eher linksorientierten Gym als auch in einer eher rechtslastigeren Bude trainiert habe - obwohl ich eigentlich weder Bock auf gewaltbereite Antifa-Nasen und männerhassende Hardcore-Feministinnen, noch auf rechte Fußballhools habe. Aber was neutrales war da zu dem Zeitpunkt in dem Bereich halt gerade echt schwierig zu finden. :weirdface
Wenn es um den Ausbau der eigenen Gewaltkompetenz geht, hört sich das doch gar nicht so schlecht an.
Taek Won Do?
Autonomer Block?
Konnte man die nicht an den Schnürsenkeln unterscheiden?
Zu 1: Was soll das eigentlich schon wieder? Was gemeint ist, ist wohl jedem klar und die von mir verwendete Schreibweise ist durchaus üblich: https://de.wikipedia.org/wiki/Taekwondo.
Zu 2: Aschaffenburg (Aschebersch)
Zu 3: Jein, das war ein Zeichen auf welches man sich nie so richtig verlassen konnte (siehe auch Dorschberts Ausführungen).
Bzgl. Oi. Ich glaube das ist ähnlich wie bei den Schnürsenkeln. Da habe ich auch verschiedene Meinungen gehört. Ich befürchte K.L. war das auch nicht so wichtig, im Zweifel halt druff.
Was Training von Links und Rechts im gleichen Dojo betrifft. Wie von mir kurz angerissen war das zumindest bei uns normal, die Dojos waren nicht politisch ausgerichtet und da konnte jeder der wollte trainieren. Allgemein gab es in den 80ern und 90ern bei direktem Kontakt außerhalb der Szene auch eher wenig Probleme. Ich war in der Lehre ein Lehrjahr unter einem sehr aktiven Skin und man verstand sich trotzdem (wenn man nicht gerade über Politik diskutierte). Auch die Polizisten mit denen ich im Studio und privat engeren Kontakt hatten, hatten kein Problem damit, dass ich Punk war (wobei ich den in linken Kreisen verbreiteten Hass auf die Polizei auch nie geteilt habe - vermutlich auch deshalb weil ich privat so viele kannte). Und so lief es auch im Sport und bei anderen Gelegenheiten ab. Das führte ab und zu auch zu recht skurrilen Situationen.
Dorschbert
08-03-2025, 11:00
Wobei eigentlich Oi- Musik als rechtslastig galt.
Wäre mir neu. Gerade Oi! hatte ja eher die Intention des „Unpolitischen“.
Es gab da fließende Übergänge.
Die britische Oi-Band screwdriver war einer der Vorreiter der Rechtsrock-Szene.
Wenn Oi mal unpolitisch war, haben die das ganze in die rechte Ecke gedrückt.
In Deutschland wurde Oi zu einem Synonym für Rechtsrock, in Wörtern die von den Nazis gerne verwendet wurden, wurde oft in den Texten "eu" durch "oi" ersetzt, z.B. im Wort Wort Oitanasie, etc.
Zu 1: Was soll das eigentlich schon wieder? Was gemeint ist, ist wohl jedem klar und die von mir verwendete Schreibweise ist durchaus üblich: https://de.wikipedia.org/wiki/Taekwondo.
n.
Die Schreibweise im Link ist üblich, yep. Aber du hattest TWD geschrieben statt TKD . Deshalb die Nachfrage von Pansapiens , weil tatsächlich manche es irrtümlich Taek Won Do sprechen ...
amasbaal
08-03-2025, 11:45
Wobei eigentlich Oi- Musik als rechtslastig galt.
nein
https://www.youtube.com/watch?v=MwucfFitcr8
amasbaal
08-03-2025, 11:47
Wäre mir neu. Gerade Oi! hatte ja eher die Intention des „Unpolitischen“.
ja... mit ausnahmen in beide richtungen
Dorschbert
08-03-2025, 11:48
Es gab da fließende Übergänge.
Die britische Oi-Band screwdriver war einer der Vorreiter der Rechtsrock-Szene.
Wenn Oi mal unpolitisch war, haben die das ganze in die rechte Ecke gedrückt.
In Deutschland wurde Oi zu einem Synonym für Rechtsrock, in Wörtern die von den Nazis gerne verwendet wurden, wurde oft in den Texten "eu" durch "oi" ersetzt, z.B. im Wort Wort Oitanasie, etc.
"Oi!" wird halte einfach gern von Punks und Skins verwendet, dem entsprechend auch von denen rechtsaußen. Das hat allerdings mit dem Musikstil an sich erstmal nichts zu tun bzw. gibts auch jede Menge Bands mit entsprechenden Wortspielchen im Namen, die damit nichts am Hut haben.
amasbaal
08-03-2025, 11:52
eine art "f... politics" sampler...
nicht unpolitisch sondern eher antipolitisch oder antiautoritär-individualanarchistisch (also näher an der autonomen linken, wenn denn politisch) - jedenfalls ursprünglich ("früher") und idealerweise. "erfolgreicher" im sinne von verkaufszahlen und öffentliche aufmeksamkeit, können die fascho-OIs etwas später ja durchaus gewesen sein. das faschistenpotential in der bevölkerung war schon immer hoch.
https://www.youtube.com/watch?v=QnClFu5ZS3E
übrigens hab ich in den 1980ern öfters "die Tür" bei OI Punk konzerten in einem "autonom" besetzten speditionsgelände gemacht - inklusive nazi-skin überfall mit allem drum und dran und strassenschlacht vor dem haus. wer da die faschos waren, war eindeutig ;)
trainiert wurde da übrigens auch (die gruppe war aber offen und da machten nicht nur leute, aus der hausbesetzerszene mit. punks waren keine dabei. das war denen zu anstrengend und blöd.. ein punk machte doch nichts "sportliches"...)
Pansapiens
08-03-2025, 12:00
--
nein
https://www.youtube.com/watch?v=MwucfFitcr8
Die Tendenz ging zumindest in Deutschland eindeutig nach rechts.
Am Anfang war alles bunt gemischt, eher provokativ anarchisch, aber nicht wirklich politisch orientiert.
Später splittete sich das auf.
Ehemalige Punks zogen plötzlich Bomberhacken an und scjoren sich die Haare kurz, man trank und feierte aber immer noch zusammen.
A..löcher gab es schon immer auf beiden Seiten.
Kunoichi Girl
08-03-2025, 13:08
… Ein mir bekannter Skin trainierte TWD, ein anderen war kurz beim uns im Kyokushin.
Sorry thomas, aber vom tkd hast imho überhaupt keine ahnung.
concrete jungle
08-03-2025, 16:09
Ja da gibt es so einiges:
https://taz.de/Selbstorganisierter-Kampfsport/!5999273/
Wobei ich das Potential von Rechts für gefährlicher halte (Acker-Hools im Osten usw.).
amasbaal
08-03-2025, 16:14
Ehemalige Punks zogen plötzlich Bomberhacken an und scjoren sich die Haare kurz, man trank und feierte aber immer noch zusammen.
mein "früher" scheint früher zu sein, als deins ;)
mein "früher" scheint früher zu sein, als deins ;)
Glaube ich kaum.
Aber wo rede ich denn von früher??
amasbaal
08-03-2025, 17:27
Glaube ich kaum.
Aber wo rede ich denn von früher??
ist das nicht in der "vergangenheitsform"?
als rechtslastig galt.
marasmusmeisterin
08-03-2025, 17:40
(die gruppe war aber offen und da machten nicht nur leute, aus der hausbesetzerszene mit. punks waren keine dabei. das war denen zu anstrengend und blöd.. ein punk machte doch nichts "sportliches"...)
Man beachte die Vergangenheitsform. So habe ich das auch in Erinnerung. Lederjacken, Sicherheitsnadeln überall, Iro und "Haste ma ne Maak" von unten, aus dem sitzenden Pulk heraus, eben. Soviel zu den Punks; und die >damals< Linken?! Polizei gleich Schnittlauch: außen grün, innen hohl und tritt immer gebündelt auf. Mit der Haltung ging schon Jiu-Jitsu nicht, da muß man ja evtl. mit Jungbullen trainieren. Uääh.
:rolleyes:
Scheint sich ja alles heftigst geändert zu haben.
Ich wollte hier noch anmerken, dass man aus diesem Thread den falschen Eindruck gewinnen kann, dass es bei "ausdrücklich linken Vereinen oder Trainingsgruppen" (wo auch immer sie im linken Spektrum genau angesiedelt sind) grundsätzlich immer darum geht, politisch motivierte Gewalttäter zu stärken bzw. darum, sich mit "Nazis" oder Polizisten zu prügeln. Dem ist m.E. nicht so, auch wenn es das geben mag.
Scheint sich ja alles heftigst geändert zu haben.
Was war denn das in Leipzig eigentlich für ein Verein? War das ein eher normaler Verein, in dem sich "zufällig" Punks zum Training getroffen haben, weil er vllt. einfach in einem entsprechenden Stadtteil liegt oder war das ein von Punks gegründeter Verein?
Oder ging es gar nicht um einen konkreten Verein, sondern darum, dass in Leipzig grundsätzlich viele Punks Kampfsport trainieren?
amasbaal
08-03-2025, 17:53
Mit der Haltung ging schon Jiu-Jitsu nicht, da muß man ja evtl. mit Jungbullen trainieren. Uääh.
:rolleyes:
Scheint sich ja alles heftigst geändert zu haben.
hab ich anders erlebt. training zusammen, dann wurde es dem ein oder anderen peinlich, wenn der nette trainingskamerad dann in uniform vor einem stand und "hallo" sagte.
sicher, einige konnten private person nicht von amtlicher funktion unterscheiden ... aber die jungs vom BGS, die ich zb. in den FMA getroffen hatte, waren sehr nett. mit einem war ich sogar so was wie befreundet. dienst ist dienst und schnaps ist schnaps. oh... "war" ;)
amasbaal
08-03-2025, 17:54
ein von Punks gegründeter Verein?
punks gründen einen e.v. mit vorsitzendem, schriftführer und kassenwart? :ups:
dann hätten sich die zeiten echt geändert...
punks gründen einen e.v. mit vorsitzendem, schriftführer und kassenwart? :ups:
dann hätten sich die zeiten echt geändert...
:D
Bei "Punks" eben Leute einsetzen, die marasmusmeisterin vllt. nur für Punks hält. Bei "Verein" eben Trainingsort, Trainingsgruppe, Fight Club oder Möglichkeit einsetzen. Ist ja eher unklar, was jetzt genau gemeint ist.
amasbaal
08-03-2025, 18:03
:D
Bei "Punks" eben Leute einsetzen, die marasmusmeisterin vllt. nur für Punks hält. Bei "Verein" eben Trainingsort, Trainingsgruppe, Fight Club oder Möglichkeit einsetzen. Ist ja eher unklar, was jetzt genau gemeint ist.
außerdem: wann ist ein Punk ein Punk?
wenn man nach dem geht, wie sich heute so manche "milieus" voneinander abgrenzen, dann geht es oft nur um äußerliche zeichen (mode) und nicht um ein weltbild oder eine grundsätzliche haltung zum leben. mir kam das schon spätestens (!!!!!) mitte der 80er so vor, als wäre Punk im eigentlichen sinne tot und nur noch die rein äußere attitüde und das "design" und dann später sogar nur noch das "design" blieben übrig.
aber ich hab zu den kreisen seit anfang 90er auch keinen direkten kontakt mehr...
außerdem: wann ist ein Punk ein Punk?
Das hat sich schon Grönemeyer gefragt.
JS über seine Punk-Zeit:
https://www.youtube.com/watch?v=S7sJhL5Pnxk&t=179s
Super spannend, Jan Silberstorff - vom Punk zum Tai Chi Meister. Danke
Ich wollte hier noch anmerken, dass man aus diesem Thread den falschen Eindruck gewinnen kann, dass es bei "ausdrücklich linken Vereinen oder Trainingsgruppen" (wo auch immer sie im linken Spektrum genau angesiedelt sind) grundsätzlich immer darum geht, politisch motivierte Gewalttäter zu stärken bzw. darum, sich mit "Nazis" oder Polizisten zu prügeln. Dem ist m.E. nicht so, auch wenn es das geben mag.
Ist auch nicht mein Eindruck, eher im Gegenteil.
Pansapiens
08-03-2025, 20:22
:D
Bei "Punks" eben Leute einsetzen, die marasmusmeisterin vllt. nur für Punks hält.
die von ihr erwähnte Anna Adlwarth hat immerhin türkise Haare:
https://www.uni-goettingen.de/de/685402.html
Pansapiens
08-03-2025, 20:25
Super spannend, Jan Silberstorff - vom Punk zum Tai Chi Meister.
wobei ich meine, gehört zu haben, dass der Widerspruch zwischen Alkoholkonsum und Taijquan in der Ursprungskultur eventuell nicht durchgängig so gelebt wurde....
Katamaus
08-03-2025, 20:46
wobei ich meine, gehört zu haben, dass der Widerspruch zwischen Alkoholkonsum und Taijquan in der Ursprungskultur eventuell nicht durchgängig so gelebt wurde....
Da gibt es einen Widerspruch? :ups::ups::ups:
Mein Karatelehrer hat früher auch immer behauptet, Alkohol mache Ki kaputt. Heute trinkt er auch gerne wieder dann und wann ein Bierchen.
Die Biertrinker-Tabelle führe ich in beiden Disziplinen meistens an. :D
marasmusmeisterin
08-03-2025, 20:49
Was war denn das in Leipzig eigentlich für ein Verein? War das ein eher normaler Verein, in dem sich "zufällig" Punks zum Training getroffen haben, weil er vllt. einfach in einem entsprechenden Stadtteil liegt oder war das ein von Punks gegründeter Verein?
Oder ging es gar nicht um einen konkreten Verein, sondern darum, dass in Leipzig grundsätzlich viele Punks Kampfsport trainieren?
Ja Mann, keine Ahnung - der Vortrag ist erst nächste Woche!
48525
wobei ich meine, gehört zu haben, dass der Widerspruch zwischen Alkoholkonsum und Taijquan in der Ursprungskultur eventuell nicht durchgängig so gelebt wurde....
:D Das glaube ich gern.
Ja Mann, keine Ahnung - der Vortrag ist erst nächste Woche!
48525
Das klingt mir eher nach typischen Sozialwissenschaftlichen Schlagworten.
Pansapiens
08-03-2025, 21:12
Das klingt mir eher nach typischen Sozialwissenschaftlichen Schlagworten.
von der genannten Dame gibt es laut Programm einen Vortrag "Assemblages of Muay Thai: Assemblages of Sport and Gender"
mir kam das schon spätestens (!!!!!) mitte der 80er so vor, als wäre Punk im eigentlichen sinne tot und nur noch die rein äußere attitüde und das "design" und dann später sogar nur noch das "design" blieben übrig.
"Modepunks" gab es schon Anfang der 80er.
Wenn man so will, war das sowieso eine Inszenierung englischer Modemacher (Westwood/Mc Laren), was das Outfit betrifft.
Die Bewegung stammt uesprünglich aus den USA, wurde im Prinzip von Malcolm McLaren, dem egemaligen Manager und Designer der NewYork- Dolls und späteren Manager der Sex-Pistols nach England importiert. Im Ursprungsland USA war das Ganze auch völlig unpolitisch, und mehr sowas wie eine musikalische Revolution gegen die althergebrachte Hippiemusik ala Pink- Floyd, etc.
Pansapiens
08-03-2025, 21:41
-
amasbaal
08-03-2025, 21:43
Die Agnostic Front Punx haben eher geboxt,,, :)
hehe, sind ja auch alle "grob", diese punks. muss auch im suff funktionieren!
amasbaal
08-03-2025, 21:54
Unbedingt! :-§
stimmt. die punks waren die wirklichen "chaoten". unorganisiert und ziemlich "erlebnisorientiert" (von den autonomen, die es lieber "organisierter und gezielter im vorgehen" gehabt hätten, kaum zu bändigen) ;)
aus dem nähkästchen (in meiner stadt, bis ende 80er):
autonome: Boxen, Kickboxen, FMA (allerdings nur ein kleiner teil! die meisten hatten mit KK/KS nichts am hut und die, die das ernsthaft, regelmäßig und über einen längeren zeitraum machten, machten das in regulären vereinen/gruppen) das mit FMA passt auch auf die in einem anderen faden erwähnte komplett "autonome" Modern Arnis truppe aus München, die auf dem lehrgang war, auf dem ich meine Dan-prüfung hatte (alle hatten die offiziellen klamotten des DAV an, allerdings, ernsthaft, hatte bei einigen das Weiß der t-shirts einiges von abfärbenden schwarzen klamotten abbekommen. :biglaugh: ein oder zwei, die man in richtung "punkig" einordnen konnte, waren auch dabei. die waren aber keine "Punks" im klassischen sinne. das war schon anfang 90er. einer von denen meinte: die (ein paar jahre zuvor aufgestellte spezielle bayrische polizeitruppe zum reinknüppeln auf demos - USK) hätten ja auch aufgerüstet.
Punks: Pogo vollkontakt am wochenende (sah aus, wie ne mischung aus Drunken Boxing und Sumo)
ach so, hätte ich fast vergessen: unter den frauen war dieses "Wendo" ziemlich beliebt, aber das ist ne andere baustelle...
Punks: Pogo vollkontakt am wochenende (sah aus, wie ne mischung aus Drunken Boxing und Sumo)
Erstklassiges Firnesstraining übrigens.
Bei einem Konzert im AK 47 stand ich in einer Pause draußen, und ein Typ bot mir eine Kippe an.
Als ich dankend anlehnte meinte er: "Ah, verstehe, Pogo!"
Ja Mann, keine Ahnung - der Vortrag ist erst nächste Woche!
Ach so, sorry. Irgendwie bin ich davon ausgegangen, dass Du bereits konkret etwas gesehen, gehört, gelesen hättest und der Vortrag käme jetzt noch zusätzlich dazu. Hatte mich deshalb auch gewundert, warum Du nichts verlinkst bzw. nur so spärliche Infos gibst.
ach so, hätte ich fast vergessen: unter den frauen war dieses "Wendo" ziemlich beliebt, aber das ist ne andere baustelle...
Da durfte Frau gar nicht drüber reden, schon gar nicht wenn Männer dabei waren, so geheim war das.
marasmusmeisterin
09-03-2025, 09:03
Da durfte Frau gar nicht drüber reden, schon gar nicht wenn Männer dabei waren, so geheim war das.
Allerdings; und das hatte Hintergründe. Damals richteten die sich (damals in Hamburg, 80er Jahre) an Mädchen und Frauen, die Gewaltopfer geworden waren. Da ist die >Schutzatmosphäre< Bedingung.
marasmusmeisterin
09-03-2025, 09:07
von der genannten Dame gibt es laut Programm einen Vortrag "Assemblages of Muay Thai: Assemblages of Sport and Gender"
Ein wirklich sehr spannendes Thema. Ich nehme an, da wird es um >kathoeys< (ist das der korrekte Plural?) gehen, mit solchen Schlaglichtern (äh, no pun intended) wie Nong Toom.
Der Film über sie/ihn >Beautiful Boxer< soll ja eher schlicht gehalten sein.
Pansapiens
09-03-2025, 09:52
Ein wirklich sehr spannendes Thema. Ich nehme an, da wird es um >kathoeys< (ist das der korrekte Plural?) gehen, mit solchen Schlaglichtern (äh, no pun intended) wie Nong Toom.
Der Film über sie/ihn >Beautiful Boxer< soll ja eher schlicht gehalten sein.
Und was hat das mit Linkspunks, die in Leipzig Muay-Thai trainieren zu tun?
marasmusmeisterin
09-03-2025, 10:18
Und was hat das mit Linkspunks, die in Leipzig Muay-Thai trainieren zu tun?
Genausoviel wie der Hinweis von Dir auf diesen Vortrag über >Assemblages of Muay Thai< etc. von Anna Adlwarth.
P.S. Das großgeschriebene Du/Dir ist eine, zugegeben etwas ältliche, Höflichkeitsform der Anrede in Briefen.
Die Schreibweise im Link ist üblich, yep. Aber du hattest TWD geschrieben statt TKD . Deshalb die Nachfrage von Pansapiens , weil tatsächlich manche es irrtümlich Taek Won Do sprechen ...
Ich verstehe halt nicht was das hier weiterhilft, welche KS gemeint war, war nach meiner ersten Antwort ja wohl schon geklärt (und ja, meine Abkürzung war falsch, daher hatte ich es dann auch ausgeschrieben).
Aber btt
...einer von denen meinte: die (ein paar jahre zuvor aufgestellte spezielle bayrische polizeitruppe zum reinknüppeln auf demos - USK) hätten ja auch aufgerüstet.
Punks: Pogo vollkontakt am wochenende (sah aus, wie ne mischung aus Drunken Boxing und Sumo)
Die Truppe durfte ich auch hautnah erleben (spüren), da war Leute dabei die sichtlich Spaß daran hatte auch auf friedliche Demonstranten einzuprügeln.
Pogo herrlich. Hatte bisher immer vergessen, dass in meiner KK/KS Laufbahn aufzuführen. Dabei war es meine erste KS Art (obwohl er KK, gab keine echten Regeln).:D
Die Gruppe um K.L. traf sich auch regelmäßig zum Training (nicht in einem Verein), das waren eher Leute die ich eher der autonomen Zone zuordnen würde (ob Punks auch mit trainierten weiß ich nicht, von denen die ich kannte jedenfalls keiner).
Pansapiens
09-03-2025, 10:36
Genausoviel wie der Hinweis von Dir auf diesen Vortrag über >Assemblages of Muay Thai< etc. von Anna Adlwarth.
Auf diesen Vortrag kommt man, wenn man den Barcode auf dem von Dir geposteten Flyer scannt und sich das Programm anschaut.
Einen Vortrag zu Linkspunks in Leipzig habe ich dort nicht gefunden.
Wie kommst Du also in diesem Bezug auf einen Vortrag über das Phänomen Linkspunks in Leipzig, die MT betreiben?
Moin,
das scheints in Leipzig zu geben. Ich fall vom Stuhl... Bislang habe ich immer gedacht, daß Linkspunks das genaue Gegenteil von dem sind/suchen, was man beim Muay Thai erlebt. Ist jemand hier, der sich in der Szene irgendwie auskennt? Wie weit ist dieses Phänomen außerhalb Leipzigs verbreitet?
Ich selber weiß gar nichts darüber, bin aber gespannt auf einen Vortrag zu dem Thema kommende Woche. Den Vortrag hält Anna Adlwarth, und die beschreibt nicht etwa ihren Wunschtraum, denn:
"Anna Adlwarth ist wissenschaftliche Mitarbeiterin im Arbeitsbereich Sport- und Gesundheitssoziologie am Institut für Sportwissenschaften der Georg-August-Universität Göttingen."
P.S. Das großgeschriebene Du/Dir ist eine, zugegeben etwas ältliche, Höflichkeitsform der Anrede in Briefen.
Warum meinst Du mir das mitteilen zu müssen?
marasmusmeisterin
09-03-2025, 11:15
Einen Vortrag zu Linkspunks in Leipzig habe ich dort nicht gefunden.
Warum nicht?
Pansapiens
09-03-2025, 11:30
Warum nicht?
Da kann es verschiedene Gründe geben:
Ich könnte ihn übersehen haben, oder er steht einfach nicht da.
Da Du nicht einfach darauf hinweist, sondern so seltsame Fragen stellst, halte ich letzteres für wahrscheinlicher und gehe davon aus, dass es so ist, bis mir jemand das Gegenteil belegt.
marasmusmeisterin
09-03-2025, 11:42
Da kann es verschiedene Gründe geben:
Ich könnte ihn übersehen haben, oder er steht einfach nicht da.
Da Du nicht einfach darauf hinweist, sondern so seltsame Fragen stellst, halte ich letzteres für wahrscheinlicher und gehe davon aus, dass es so ist, bis mir jemand das Gegenteil belegt.
Ist dir die Funktion der Persönlichen Nachricht (PN) bekannt?
Gehören solche dialogischen Aufdröselungen nicht eher dorthin?
Pansapiens
09-03-2025, 11:59
Ist dir die Funktion der Persönlichen Nachricht (PN) bekannt?
Gehören solche dialogischen Aufdröselungen nicht eher dorthin?
Du hast im Eingangsbeitrag behauptet es fände ein Vortrag von einer bestimmten Referentin zu dem Thema statt, hast einen Flyer verlinkt zu der Veranstaltung.
Ich habe dann gefragt, was der im Programm aufgeführte Vortrag von der von Dir angegebenen Referentin mit dem von Dir angegeben Thema zu tun hat.
Das sind in meiner Welt ganz normale Fragen, die man direkt im Thema stellen kann.
amasbaal
09-03-2025, 12:47
Da durfte Frau gar nicht drüber reden, schon gar nicht wenn Männer dabei waren, so geheim war das.
ich hab eine zeitlang ne Wendo-trainerin als mittrainierende in den FMA gehabt. die konnte recht gut kickboxen. erzählen wollte (und durfte?) sie nichts über dieses wendo. später hat sich das als das übliche frauen sv-zeugs erwiesen (aber mit SEHR starken anteilen an gewaltprävention und selbstbehauptung). was es von anderen unterschied, war der ausdrückliche anspruch eine "feministische" angelegenheit zu sein.
heute, in internetzeiten, ist nichts mehr geheim:
http://www.wendo.info/
WenDo ist der Weg der Frauen und Mädchen
zu mehr Selbstsicherheit
durch Selbstbehauptung und Selbstverteidigung.
und
!!! WenDo ist kein Kampfsport !!!
ich find's sinnvoll (so,wie es heute rüberkommt). illusionen a la "wehrhaftigkeit" werden nicht verkauft.
amasbaal:
ich hab eine zeitlang ne Wendo-trainerin als mittrainierende in den FMA gehabt.
war bei mir auch so. war eine nette. (ist mit sicherheit eine andere als die von amasbaal)
andere aus dem wendo habe ich auch kennengelernt. da waren teilweise auch recht sonderbare charaktere drunter.
über wendo durfte nix erzählt werden, aber aus der bewegungsweise der mittrainierenden wendolas liess sich das programm ja gut ableiten.
in der disse mal ein mädel angeschnackt, was sie für KK betreibt (ihr tanz war wie ein KK-mitgliedsausweis). nach kurzem überlegen kam dann "karate". war es aber nicht :)
thomasL:
Die Truppe durfte ich auch hautnah erleben (spüren), da war Leute dabei die sichtlich Spaß daran hatte auch auf friedliche Demonstranten einzuprügeln.
in hof hat es ein uskler geschafft die demo in kürzester zeit auf krawallniveau zu bringen. weil seine kollegen dann aber inaktiv waren, hat es sich auch innerhalb von 20min wieder beruhigt.
Kunoichi Girl
09-03-2025, 15:42
Hier fighten zwei punk-kampfsportler gegeneinander (kampferfahrung):
https://youtu.be/gZpiUElcxfo?si=r-VtRJtJ2d8fYajy
amasbaal
09-03-2025, 16:23
amasbaal:
war bei mir auch so. war eine nette. (ist mit sicherheit eine andere als die von amasbaal)
wer weiß, "meine" war eine sehr zähe, aber auch "nette"... mit einem "A" davor :)
ich hab eine zeitlang ne Wendo-trainerin als mittrainierende in den FMA gehabt. die konnte recht gut kickboxen. erzählen wollte (und durfte?) sie nichts über dieses wendo.
Andere haben schon was erzählt.
concrete jungle
09-03-2025, 19:07
Hatte mal nach heftigem Pogo im Hardcore Punk Pit rumgefragt, ob und was denn so trainiert werde.
Die meisten machten was (oder hatten mal trainiert) mit Kontakt, Judo, Boxen, American Football, Rugby, HEMA, Handball.
Eher kräftige und schwere Exemplare in dem Sample.
MatscheOne
09-03-2025, 19:07
Ich brech ab... :klatsch:
Circle Jerks-Descendents-Negative Approach sind auf D Tournee.... :ups:
Geil.... :sport014:
concrete jungle
09-03-2025, 19:12
Yeah!
https://www.destiny-tourbooking.com/news/descendents-circle-jerks-negative-approach-hitting-europe-2025/
MatscheOne
09-03-2025, 19:22
Im HC gibts ja auch straight Edger, von denen auch einige KK/KS machen dürften...
Sind natürlich keine '70 England Punx mit Iro und Sicherheitsnadeln an der Backe....
MatscheOne
09-03-2025, 19:23
Yeah!
https://www.destiny-tourbooking.com/news/descendents-circle-jerks-negative-approach-hitting-europe-2025/
:klatsch:
yiang wu lang
09-03-2025, 19:27
Circle Jerks und Negative Approach habe ich dieses Jahr in Hannover bei der NOFX Abschlusstour gesehen:D
MatscheOne
09-03-2025, 19:38
Circle Jerks und Negative Approach habe ich dieses Jahr in Hannover bei der NOFX Abschlusstour gesehen:D
Toll, die sind wohl auf Europa-, nicht D-Tournee, mit wenigen Stops in D...
Gerade erst gehört.
Tickets sind bestellt... :klatsch:
yiang wu lang
09-03-2025, 19:53
Dann mal viel Spaß im Moshpit :bang::bang:
Hatte mal nach heftigem Pogo im Hardcore Punk Pit rumgefragt, ob und was denn so trainiert werde.
Die meisten machten was (oder hatten mal trainiert) mit Kontakt, Judo, Boxen, American Football, Rugby, HEMA, Handball.
Eher kräftige und schwere Exemplare in dem Sample.
Das war in.den 80ern ein bisschen anders, da waren das alles normale Jungs und Mädels ( natürlich im punk outfit), die einfach ein bisschen schubsen und Spaß haben wollten.
Irgendwann tauchten dann die Panhandles auf, sie einfach nich männlicher und kerniger sein wollten.
Das beste waren die englischen Skins von der british army, die bildeten eine Kette und rannten einfach alles um.
MatscheOne
09-03-2025, 19:57
Dann mal viel Spaß im Moshpit :bang::bang:
Hehe, danke.
Das wird hart, ich bin alt... :biglaugh:
:bang:
hennoxxx
09-03-2025, 20:46
Hehe, danke.
Das wird hart, ich bin alt... :biglaugh:
:bang:
Fährst du nach MS oder B?
MatscheOne
09-03-2025, 21:16
fährst du nach ms oder b?
ms
kloeffler
09-03-2025, 22:14
Ist eine diverse Kultur - mit wenig Markenklamotten und viel Identifikation.
Mein Ding damals war S.H.A.R.P. - Skin
https://en.m.wikipedia.org/wiki/Skinheads_Against_Racial_Prejudice
amasbaal
09-03-2025, 22:16
Mein Ding damals war S.H.A.R.P. - Skin
die bessere wahl... :)
und eigentlich die konsequente fortführung des originals.
ohne "black music" und "schwarze" Anglo-Jamaikaner keine Ska- und frühe Skinead scene.
kloeffler
09-03-2025, 22:24
die bessere wahl... :)
und eigentlich die konsequente fortführung des originals.
ohne "black music" und "schwarze" Anglo-Jamaikaner keine Ska- und frühe Skinead scene.
Genau darum ging es uns damals. Wünschte mir mehr davon heute.
Aber halt! Ich klinge wie ein alter Sack:-)
jkdberlin
10-03-2025, 07:44
Circle Jerks und Negative Approach habe ich dieses Jahr in Hannover bei der NOFX Abschlusstour gesehen:D
Habe Circle Jerks und Gang Green mal im Loft (Berlin) gesehen. Hammer Show. Zweit-beste Show im Loft für mich gewesen.
Zurück zum Thema:
Ich denke, die Szenen sind von Stadt zu Stadt verschieden. Bei den einen verschwimmen die Grenzen sehr schnell oder sind halt nicht zu sehen, andere Gyms haben halt einen bestimmten Ruf, keine Ahnung ob sie dem gerecht werden. Das meiste regelt sich doch über die Atmoshpäre im Gym selber, denke ich.
Genausoviel wie der Hinweis von Dir auf diesen Vortrag über >Assemblages of Muay Thai< etc. von Anna Adlwarth.
.
Also du hast doch selbst auf diesen Vortrag hingewiesen, im Zusammenhang mit dem Thema dieses threads.
Wo der Zusammenhang nun besteht, würde mich auch interessieren.
Was zum Thema Muay- Thai und Linkspunks finde ich in dem Tagungsbuch auch nicht.
Als Leipziger kenne ich die Szene "etwas" und es gibt hier mehrere Kampfsportvereine, wo Linksorientierte trainieren.
Das ist bei den Rechten aber ähnlich, nur dass sie hier in der Stadt in der Unterzahl sind.
So entstehen aber auch sehr eigenartige Szenarien, z. B. wurde ein linker Kampfsportverein von einer rechten Geschäftsführung übernommen, die mittlerweile aber insolvent sind.
Ein anderer eigenartiger Fall hier ist, wo ein Krav Maga-Trainer rechte Schläger trainiert.
Ich habe bei mir im Training sowohl aus der einen als auch aus der anderen Szene ab und an am Training Interessierte.
Für die meisten ist das Training ein reines Hobby, für ganz wenige eine echte Lebenseinstellung und für die oben genannten Autonomen eine Möglichkeite, sich für Schlägereien und Randale fit zu machen.
Die letzteren müssen das Training recht schnell wieder verlassen, da ich das bei mir nicht dulde, zumal die Linken als auch die Rechten hier bei Ihren Aufmärschen auch nicht vor alten Leuten oder Eltern mit ihren Kindern halt machen. Die linksradikale Szene hat hier sogar im eigenen Stadtteil Läden und Shops verwüstet, die ihnen zugetan sind.
Teetrinker
10-03-2025, 11:36
Ich dachte immer Punks sind diese Leute, die hier bei uns in der Innenstadt auf dem Boden sitzen und Geld schnorren (haste mal n Euro für mich?).
Bunte Haare, Piercings, Bierdose in der Hand, zerrissene Kleidung, eher ungepflegt. Die sehen nicht so aus, als würden sie irgendwas trainieren.
amasbaal
10-03-2025, 12:29
es scheint schwer in der postmodernen, äußerlichen, bunten beliebigkeit noch irgendwelche symbolisch transportierten grundeinstellungen klar umrissener lebensstile mit klar definierten weltanschauungen erkennen zu können.
alles ein undefinierter brei mit modischen aber meist inhaltsleeren abgrenzungen.
die farge: was ist ein Punk, wenn er kein Punk (im sinne der ursprünglichen definition) mehr ist.
ich glaube ja, Iggy Pop war der einzige echte Punk und sah nicht mal so aus, wie die modetrend-punks ab den 80ern. schon die sex pistols waren ein marketing kunstprodukt, gefördert durch die dekadente, sozial mehr als nur abgesicherte und alles andere, als "no future" habende modeszene Englands
wie auch immer: leute trainieren KK/KS. punks, wie immer definiert, sind leute. da die meisten eh nicht mehr so leben und denken, wie die der früheren generationen und auch die meist nur die rebellische phase von kindern aus meist(!) bessergestellten familien ausleben, bevor sie an denen vorbei karriere machen, von denen sie zuvor noch "mal ne Maaaak" erbettelt hatten... nun, deshalb sollte es eigentlich nicht wundern, dass die ein oder anderen "was trainieren" - ob mit oder ohne polit-background. den haben nicht-punks ja auch (oder auch nicht). sicherheitsnadeln und co sind außer mode. kann man also auch sport machen, ohne entsprechende verletzungsgefahr.
ich glaube ja, Iggy Pop war der einzige echte Punk
Wieso war?
Iggy Pop lebt, freut sich seines Lebens und fährt mit seinem roten Ferrari durch die Gegend.
Naja, und Leute wie Iggy gab und gibt es in der Musikszene mehrere.
Er ist halt ein Urgestein, wie die Stones, aber nicht einzigartig.
MatscheOne
10-03-2025, 14:30
Ich dachte immer Punks sind diese Leute, die hier bei uns in der Innenstadt auf dem Boden sitzen und Geld schnorren (haste mal n Euro für mich?).
Bunte Haare, Piercings, Bierdose in der Hand, zerrissene Kleidung, eher ungepflegt. Die sehen nicht so aus, als würden sie irgendwas trainieren.
Naja, genauso wie nicht alle Skinheads rechts, weiß, oder deutsch sind, oder DocMartens mit Bomberjacken tragen, so sitzen auch nicht alle Punx mit bunten Haaren, biertrinkend und schnorrend irgendwo rum.
Aber ja gibts auch und gabs auch früher schon.
Und die haben, meines Wissens, auch nie Bock auf KK/KS, oder Bewegung allgemein gehabt.
Was Punk, oder Oi! dann wirklich ist, kann man natürlich lange drüber diskutieren....
Es gibt auf jeden Fall einige, die KS machen, gerne auch VK...
amasbaal
10-03-2025, 14:51
Wieso war?
...roten Ferrari
deshalb
und musikalisch ebenfalls: der 70er Iggy ist nicht mehr
amasbaal
10-03-2025, 14:52
Es gibt auf jeden Fall einige, die KS machen, gerne auch VK...
wie in allen anderen "millieus" auch. damit hätten wir das rätsel des fadens gelöst :)
MatscheOne
10-03-2025, 15:43
Sind die Toten Hosen noch Punk..?
:biglaugh:
Könnt ja das Thema mal lesen:
https://www.jungle.world/inhalt/2025/01
Ist ganz aufschlussreich.
amasbaal
10-03-2025, 19:34
Sind die Toten Hosen noch Punk..?
:biglaugh:
what? :ups: aber vielleicht können sie thaiboxen.
Hier fighten zwei punk-kampfsportler gegeneinander (kampferfahrung):
https://youtu.be/gZpiUElcxfo?si=r-VtRJtJ2d8fYajy
Sascha Lobo in seinen jungen Jahren :ups:
what? :ups: aber vielleicht können sie thaiboxen.
soweit ich weiss macht Campino Kickboxen
amasbaal
10-03-2025, 20:00
Sascha Lobo in seinen jungen Jahren :ups:
ein iro macht keinen punk :)
Alfons Heck
10-03-2025, 20:03
soweit ich weiss macht Campino Kickboxen
Dürfte das erste Hosenkonzert in der Batsche gewesen sein: 20 Uhr angesetzt kamen sie nach Mitternacht steckensteif auf die Bühne schräg aber eine geile Partie...
Mit der Zeit werden wir alle brav :biglaugh:
deshalb
und musikalisch ebenfalls: der 70er Iggy ist nicht mehr
Niemand ist mit 77 noch der, der er mit 20 war
Katamaus
10-03-2025, 22:02
soweit ich weiss macht Campino Kickboxen
Auf jeden Fall hat er mal Karate gemacht. Auf einem Kase-LG in D'dorf stand er auf der Balustrade und hat zugesehen. Da war er m.W. Orangegurt.
jogy4966
11-03-2025, 12:53
Campino macht bei uns Thaiboxen
Camping macht bei uns Thaiboxen
Mit Zelt oder mit Wohnwagen?
Mit Zelt oder mit Wohnwagen?
mit dem Schlafsack und dem Einweggrill :sport098:
jogy4966
12-03-2025, 15:03
edit
Naja, ich kann doch doch für deine Tippfehler nichts.
Außerdem ist das doch bekannt, Sportschule K., Düsseldorf.
jogy4966
12-03-2025, 15:27
Sorry das hab ich echt nicht gesehen,wenn die automatische Worterkennung einfach irgendwas falsches schreibt
https://www.kaminari.de/freunde-des-hauses.html
marasmusmeisterin
12-03-2025, 20:55
Also du hast doch selbst auf diesen Vortrag hingewiesen, im Zusammenhang mit dem Thema dieses threads.
Wo der Zusammenhang nun besteht, würde mich auch interessieren.
Was zum Thema Muay- Thai und Linkspunks finde ich in dem Tagungsbuch auch nicht.
Tagung fast vorbei, Vortrag gehört.
Der Zusammenhang - innerhalb des Vortrags - besteht über die Assemblage-Theorie (Achtung, verkopftes Thema, es muß selbst gedacht werden!). Ich spare mir aber die Wiedergabe und zitiere aus dem abstract (zu finden im Conference Book unter P7, S. 63 - nicht vorschnell aufgeben):
"
The research focuses on the alternative left-wing punk scene, where combat sports are not
merely practices of physical exertion or competition but are reimagined as sites of community,
resistance, and transformation. Elements such as training spaces, cultural rituals, trainer-
participant relationships, and participants’ emotions and experiences converge to form
assemblages that challenge traditional understandings of sport. The holistic nature of Muay Thai,
incorporating choreography, aesthetics, and spiritual dimensions, allows participants to
construct new meanings of sport and gender.
"
amasbaal
12-03-2025, 22:25
Tagung fast vorbei, Vortrag gehört.
Der Zusammenhang - innerhalb des Vortrags - besteht über die Assemblage-Theorie (Achtung, verkopftes Thema, es muß selbst gedacht werden!). Ich spare mir aber die Wiedergabe und zitiere aus dem abstract (zu finden im Conference Book unter P7, S. 63 - nicht vorschnell aufgeben):
"
The research focuses on the alternative left-wing punk scene, where combat sports are not
merely practices of physical exertion or competition but are reimagined as sites of community,
resistance, and transformation. Elements such as training spaces, cultural rituals, trainer-
participant relationships, and participants’ emotions and experiences converge to form
assemblages that challenge traditional understandings of sport. The holistic nature of Muay Thai,
incorporating choreography, aesthetics, and spiritual dimensions, allows participants to
construct new meanings of sport and gender.
"
au weia... blubbdiblubb ohne echte 1st hand erfahrung durch lange feldforschungsreihen (teilnehmende beobachtung in autonomen kreisen, punk millieu und kampfsportgruppen), nehme ich mal an. kann man gut und schön formuliert für ne magister/master arbeit im hauptfach "cultural studies" verwenden oder mehr oder weniger "erfinden", aber, wenn es nicht nur um theorieverständnis und literaturarbeit geht, erscheint es doch sehr... eben blubbdiblubb mit modischen schlagworten zu sein (konnte ich als Ethnologie student sehr gut, gab prima noten und man glaubte, man hätte was tolles herausgefunden...aber es war letztlich ohne lebensweltliche substanz). ohne handfeste forschungsunterlagen scheint da für mich eher ne these aus lebensweltlicher ferne hinter zu stecken, nicht mal ne feldforschungsmäßig untermauerte hypothese. bin da sehr skeptisch.
oder aber, dann hört sich das auch so an, ein ex-punk macht sich seine welt schön wissenschaftlich so "zurecht".
ich hab ja keine details, aber, wenn nur dieses zitat als maßstab gilt, dann muss ich schon schmunzeln...:hehehe: :)
ich finde es eh immer amüsant, wenn milieuferne leute ohne lange teilnahme in/mit den mileus ihr scheinbares wissen zum besten geben und zb. angeblich wissen, wie "Antifa" in echt funktioniert, oder autonome , linke strukturen, oder eben punk-"subkultur"
noch mal die frage, die ich schon mal hatte, nur anders formuliert: wie wird "Punk" denn definiert. die arbeitsdefinition würde mich zb. sehr interessieren. davon alleine hängt ja schon das ergebnis ab. was verstehen die unter "left wing punk scene"... was soll das denn genau sein und wie wird die eingrenzung begründet? und wenn ich schon von "holistic nature" des MT lese und im selben satz etwas vom konstruieren (!) neuer bedeutungen von sport und gender höre... entschuldigung, aber das ist echt "bemüht" - eine bemühung, das ganze in eine vorgedachte zwangsjacke zu stecken, damit sie der aktuellen mode der cultural studies entspricht. man sagt, was die eigenen leute (im fach) hören wollen...
kannst du das paper mal verlinken? vielleicht führt mich das kurze zitat ja in die falsche richtung (glaub ich aber nicht. das sagt mir meine erfahrung in der arbeit zu touristischen und "diaspora"-partysubkulturen in Indien. da gab es auch aussagen in papers von "außenstehenden", die nie wirklich forschend oder gar im echten leben "drin" waren und die mit der gelebten realität des zu beschreibenden und zu analysierenden nichts zu tun hatten. das hörte sich dann genau so an - die ganze art... das vokabular...
kannst du das paper mal verlinken? .
Hat sie schon. #65
amasbaal
12-03-2025, 22:49
Hat sie schon. #65
danke. ist mir entgangen
Ist zumndest bei mir nur ds Titelbild.
concrete jungle
13-03-2025, 09:20
Interessante Entwicklungen aus der Szene:
https://www.rheinpfalz.de/lokal/zweibruecken_artikel,-homburger-arzt-und-ex-punk-moses-zieht-in-den-bundestag-ein-_arid,5747204.html
https://www.zeit.de/kultur/musik/2019-12/musikmagazin-zap-fanzine-moses-arndt-hardcore
Der Herr ist auch Ringarzt:
https://bmx.ms2.inkland.com/dozenten/dr-med-moses-arndt/
Kunoichi Girl
13-03-2025, 20:29
Interessante Entwicklungen aus der Szene:
…
Einfach nur klasse!
So geht demokratie.
Pansapiens
13-03-2025, 21:44
Ist zumndest bei mir nur ds Titelbild.
da ist ein QR-Code, wenn Du den scannst kommst Du auf diese Seite:
https://www.uni-goettingen.de/de/jahrestagung+dvs/694740.html
unten findest Du dann verschiedene Links, unter anderem zum conference-book:
https://www.uni-goettingen.de/de/conference-book/695812.html
amasbaal
13-03-2025, 21:53
da ist ein QR-Code, wenn Du den scannst kommst Du auf diese Seite:
https://www.uni-goettingen.de/de/jahrestagung+dvs/694740.html
unten findest Du dann verschiedene Links, unter anderem zum conference-book:
https://www.uni-goettingen.de/de/conference-book/695812.html
hehe... ich hab kein i-phone zum abphotographieren und den link "geben lassen". solche codes sind für mich geheimcodes. deshalb danke für die direkten links.
Pansapiens
14-03-2025, 00:10
Gerne
Steht aber nach meinem Eindruck nach kurzem Überfliegen zum Thema nicht viel mehr drin, als schon zitiert?
Nee, habe zwar ein paar Astracts angesehen, aber... ¯\_(ツ)_/¯
marasmusmeisterin
15-03-2025, 08:08
wie wird "Punk" denn definiert
Das war mein eigener Ausdruck; der Vortrag selbst hielt sich von solchen kruden Alltagsbanalitäten klugerweise fern.
Um gleich ein weiteres Mißverständnis auszuräumen: es hat eine Muay-Thai-Praktizierende mitgeforscht, aber nicht mit vorgetragen.
Pansapiens
15-03-2025, 08:30
wie wird "Punk" denn definiertDas war mein eigener Ausdruck; der Vortrag selbst hielt sich von solchen kruden Alltagsbanalitäten klugerweise fern.
Im conference book steht:
The research focuses on the alternative left-wing punk scene, where combat sports are not
merely practices of physical exertion or competition but are reimagined as sites of community,
resistance, and transformation.
marasmusmeisterin
15-03-2025, 08:44
Im conference book steht:
The research focuses on the alternative left-wing punk scene, where combat sports are not
merely practices of physical exertion or competition but are reimagined as sites of community,
resistance, and transformation.
Trotzdem war das im Vortrag nicht so schlicht ausgedrückt. Glaubs mir, ich war dabei.
Pansapiens
15-03-2025, 08:50
Trotzdem war das im Vortrag nicht so schlicht ausgedrückt.
Glaubs mir, ich war dabei.
Dann könntest Du ja die Frage von amasbaal beantworten.
au weia... blubbdiblubb ohne echte 1st hand erfahrung durch lange feldforschungsreihen (teilnehmende beobachtung in autonomen kreisen, punk millieu und kampfsportgruppen), nehme ich mal an.
Woher will man das wissen?
Es gibt auch in diesen "Kreisen" Leute, die schlau genug sind (oder aber Laberköppe sind) an die Uni zu gehen.
amasbaal
15-03-2025, 13:02
Woher will man das wissen?
Es gibt auch in diesen "Kreisen" Leute, die schlau genug sind (oder aber Laberköppe sind) an die Uni zu gehen.
wie du eigentlich erkennen könntest, war das auf das zitat bezogen... und das ließ entsprechendes vermuten (!)
marasmusmeisterin
15-03-2025, 17:02
Dann könntest Du ja die Frage von amasbaal beantworten.
1. Warum?
2. Der hat so viel geschrieben, das lese ich nicht nochmal durch. Wenns ihn ernsthaft interessiert - was auch immer -, können wir das gern per PN vertiefen.
Aber was gibt es denn jetzt für Erkenntnisse aus dem Vortrag?
Ist linkspunk-muyai-thai nun anders oder sogar besser (oder die totale katastrophe), gibt es besetzte muyai-thai-gyms?
marasmusmeisterin
15-03-2025, 19:09
Aber was gibt es denn jetzt für Erkenntnisse aus dem Vortrag? Ist linkspunk-muyai-thai nun anders oder sogar besser (oder die totale katastrophe)
Da machst Du Dir ganz falsche Hoffnungen; darum ging es gar nicht. Sondern um eine Neubetrachtung und -bewertung von Gender/Geschlecht im Kampfsport (bzw. tagungskonform MACS - Martial Arts Combat Sports) auf Grundlage der Assemblage Theorie. Was mich verblüfft hat war, daß in diesem Gym/dieser Szene schon Wettkämpfe ausgetragen werden, ohne nach Männern/Frauen oder sonstigem Gender zu sortieren. Meine Notizen sind da eher knapp, weil mich mehr die Assemblage-Theorie interessiert hat, die mir komplett neu war. Konstante Refiguration, Genderfluidität, Grundkategorie Beingness, Emergent Properties, New Capacitities hab ich mir als Stichpunkte notiert (der Vortrag wurde auf Englisch gehalten). Ob das nun unbedingt eine neue THEORIE ergibt, frage ich mich noch; die Ergebnisse, bzw. der neue Blick auf die Welt, sind auf jeden Fall interessant. Theoriekubismus, sozusagen.
Nur mal so reingeworfen; damit setz ich mich aber in diesem Rahmen nicht weiter auseinander.
, gibt es besetzte muyai-thai-gyms?
:klatsch::winke:
Pansapiens
15-03-2025, 19:13
1. Warum?
Wenn Du dabei warst, wie die betrachtete Gruppe, die im Conference-Book "alternative left-wing punk scene" genannt wird, weniger schlicht bezeichnet wird, könntest Du das hier wiedergeben.
marasmusmeisterin
15-03-2025, 20:30
Wenn Du dabei warst, wie die betrachtete Gruppe, die im Conference-Book "alternative left-wing punk scene" genannt wird, weniger schlicht bezeichnet wird, könntest Du das hier wiedergeben.
Ich verweise auf den Abstract von Anna Adlwarth, da ich nicht daran denke, hier ihr Sprachrohr abzugeben. Die Diskussion um ihre Begrifflichkeiten muß man mit ihr selbst führen.
Ob das nun unbedingt eine neue THEORIE ergibt, frage ich mich noch; die Ergebnisse, bzw. der neue Blick auf die Welt, sind auf jeden Fall interessant. :
Neu ist die nicht, die ist etwa 45 Jahre alt.
Ursprünglich philosophisch vor allem von Gilles Deleuze und Felix Guattari (2004 [orig. 1980]: 25) gefasst, ist eine Assemblage ein kontingentes Ensemble von Praktiken und techni*schen Objekten, die einen bestimmten sozialen Raum konstituieren (De Landa 2006).
Kann ich leider überhaupt nichts mit anfangen, da müsste ich erst mal Sozialwissenschaften studieren.
amasbaal
15-03-2025, 22:19
Neu ist die nicht, die ist etwa 45 Jahre alt.
in den 1990ern kamen die ansätze von "so was" aus den 90ern, war in den 80ern im diskurs noch umstritten und ne minderheitenposition (mit durchsetzung postmoderner und dekonstruktivistischer theorien wurde es eine immer lautere stimme im diskurs) und hatten wurzeln in den 70ern (USA, v.a. in aspekten der kritischen sprachtheorie mit feministischem einfluss zu finden). 45jahre ist also ziemlich passend.
... wenn du die art des ausdrucks und der begrifflichkeiten samt transportiertem inhalt im gebrauch der cultural studies oder auch anderen, aber im theoretischen kern ähnlichen kulturwissenschaftlichen ansätzen meinst.
ich bin ja durchaus ein freund von dekonstruktivismus, kritischer sprachtheorie usw., aber die entwicklung der in ihren kernthemen sehr interessanten cultural studies führt, ehrlich gesagt, inzwischen zu einer nicht mehr wissenschaftlichen rechtfertigungsideologie von "wokismus" mit allen negativen nebenerscheinungen (ich möchte darauf hinweisen, dass ich das aus "linker" perspektive verurteile. die ultrakonservative, ja oft sogar faschistoide "anti-woke" propaganda, die alles "andere" tilgen will, finde ich verachtenswert und meine kritik an übersteigertem "wokismus" ist zunächst einmal nicht unbedingt eine der kritischen theorien, die von den ultra-woken m.e. ausgenutzt und frei interpretiert wird. gleiches gilt übrigens für die von "rechts" so viel gescholtenen postcolonial studies. manchmal hab ich das gefühl, die junge generation hat die inzwischen ja auch "älteren" theorien nie wirklich im WISSENSCHAFTLICHEN sinne verstanden, plappert nur schlagworte nach, die sich gut für die eigenen weltbilder eignen und weben sich daraus einen eigenen "everything goes" postmodernen patchwork-bedeutungsteppich als hätte man es mit mode-designs und nicht mit wissenschaftlichen zu tun)
amasbaal schrieb:
manchmal hab ich das gefühl, die junge generation hat die inzwischen ja auch "älteren" theorien nie wirklich im WISSENSCHAFTLICHEN sinne verstanden, plappert nur schlagworte nach, die sich gut für die eigenen weltbilder eignen und weben sich daraus einen eigenen "everything goes" postmodernen patchwork-bedeutungsteppich als hätte man es mit mode-designs und nicht mit wissenschaftlichen zu tun
waren wir anders?
verständnis kommt mit den jahren, gefühl ist sofort da gewesen.
Pansapiens
16-03-2025, 08:42
Ich verweise auf den Abstract von Anna Adlwarth,
Im Abstract steht "alternative left-wing punk scene"
Auf die Nachfrage von amabaal, wie dabei "punk" definiert sei hast Du zunächst behauptet das wäre Dein eigener Ausdruck.
Auf meinen Hinweis, das das (übrigens vorne selbst von Dir zitiert), so im Abstract steht, kommst du mit "trotzdem war das im Vortrag nicht so schlicht ausgedrückt. Glaubs mir, ich war dabei."
Meine Folgerung, dass Du dann ja die Frage von amasbaal, wie punk denn definiert sei, beantworten könntest, verstehst Du erst nicht und nachdem ich es Dir erklärt habe, verweist Du mich allen Ernstes auf den Abstract, wo das ja gerade nicht drin steht...
Pansapiens
16-03-2025, 08:47
waren wir anders?
verständnis kommt mit den jahren, gefühl ist sofort da gewesen.
Bist Du auch Ethnologe?
Doomster
16-03-2025, 08:48
in den 1990ern kamen die ansätze von "so was" aus den 90ern, war in den 80ern im diskurs noch umstritten und ne minderheitenposition (mit durchsetzung postmoderner und dekonstruktivistischer theorien wurde es eine immer lautere stimme im diskurs) und hatten wurzeln in den 70ern (USA, v.a. in aspekten der kritischen sprachtheorie mit feministischem einfluss zu finden). 45jahre ist also ziemlich passend.
... wenn du die art des ausdrucks und der begrifflichkeiten samt transportiertem inhalt im gebrauch der cultural studies oder auch anderen, aber im theoretischen kern ähnlichen kulturwissenschaftlichen ansätzen meinst.
ich bin ja durchaus ein freund von dekonstruktivismus, kritischer sprachtheorie usw., aber die entwicklung der in ihren kernthemen sehr interessanten cultural studies führt, ehrlich gesagt, inzwischen zu einer nicht mehr wissenschaftlichen rechtfertigungsideologie von "wokismus" mit allen negativen nebenerscheinungen (ich möchte darauf hinweisen, dass ich das aus "linker" perspektive verurteile. die ultrakonservative, ja oft sogar faschistoide "anti-woke" propaganda, die alles "andere" tilgen will, finde ich verachtenswert und meine kritik an übersteigertem "wokismus" ist zunächst einmal nicht unbedingt eine der kritischen theorien, die von den ultra-woken m.e. ausgenutzt und frei interpretiert wird. gleiches gilt übrigens für die von "rechts" so viel gescholtenen postcolonial studies. manchmal hab ich das gefühl, die junge generation hat die inzwischen ja auch "älteren" theorien nie wirklich im WISSENSCHAFTLICHEN sinne verstanden, plappert nur schlagworte nach, die sich gut für die eigenen weltbilder eignen und weben sich daraus einen eigenen "everything goes" postmodernen patchwork-bedeutungsteppich als hätte man es mit mode-designs und nicht mit wissenschaftlichen zu tun)
Für 'uns' waren das eben noch teils abstrakte wissenschaftliche Konzepte, während die heutige Generation das eher als Teil ihrer Lebenswelt erfährt. Zum Ausgangsthema: Dass sich linke Gyms und KS/KK-Gruppen als Gegenpol zu einer zunehmend gewaltbereiten rechten Szene herausbilden, ist kein neues Phänomen, aber dass z.B. Themen wie Gender, (kritische) Männlichkeit, Inklusion etc. dabei gleichzeitig stärker oder überhaupt erst fokussiert werden, ist schon eher 'neu' bzw verstärkt in den letzten 10 Jahren aufgekommen. Dass es dann auch weniger 'wissenschaftlich', sondern eher konkret 'alltagstauglich' sein soll, ist an sich nicht verwunderlich. Dass es dann in teils komische Konsequenzen umschlägt (z.B. Oberkörperfrei bei Männern ist ein 'Ausdruck patriarchaler Machtdemonstration' oder feministische Grabenkämpfe 'queer vs terf') ist wohl der Sehnsucht nach starkem Identiätspotenzial geschuldet, oder dem Versuch, die im Alltag wahrgenommenen Demütigungen in seinem 'safe space' zu kompensieren..
marasmusmeisterin
16-03-2025, 09:47
Im Abstract steht "alternative left-wing punk scene"
Auf die Nachfrage von amabaal, wie dabei "punk" definiert sei hast Du zunächst behauptet das wäre Dein eigener Ausdruck.
Auf meinen Hinweis, das das (übrigens vorne selbst von Dir zitiert), so im Abstract steht, kommst du mit "trotzdem war das im Vortrag nicht so schlicht ausgedrückt. Glaubs mir, ich war dabei."
Meine Folgerung, dass Du dann ja die Frage von amasbaal, wie punk denn definiert sei, beantworten könntest, verstehst Du erst nicht und nachdem ich es Dir erklärt habe, verweist Du mich allen Ernstes auf den Abstract, wo das ja gerade nicht drin steht...
Ja und? Nochmal: ich bin nicht das Sprachrohr von Anna Adlwarth, und was ich zu sagen hatte, habe ich gesagt. Tiefergehende Auseinandersetzungen bitte per PN, falls gewünscht.
Kleiner Tipp: wer an einer Universität arbeitet, hat dort auch immer eine Kontaktadresse. Vielleicht die mal nutzen? Kostet etwas Aufwand, bringt aber besseren Ertrag als hier gegen eine Wand zu reden.
marasmusmeisterin
16-03-2025, 09:58
manchmal hab ich das gefühl, die junge generation hat die inzwischen ja auch "älteren" theorien nie wirklich im WISSENSCHAFTLICHEN sinne verstanden, plappert nur schlagworte nach, die sich gut für die eigenen weltbilder eignen und weben sich daraus einen eigenen "everything goes" postmodernen patchwork-bedeutungsteppich als hätte man es mit mode-designs und nicht mit wissenschaftlichen zu tun)
Entsteht nicht genau daraus neues Wissen? Fängt mit dem >Nachplappern< nicht überhaupt erst die Beschäftigung an? Ich meine, ja. Irgendwo muß man/es doch mal anfangen - und letztlich entsteht Wissenschaft aus dem Austausch. Auch wenn das erstmal wie >Nachplappern< aussieht, eine Aneignung, in welcher Form auch immer, hat immer Auswirkungen auf Praktiken und Praxen. Die wiederum auf Wahrnehmung, Austausch etc. weiterwirken, und am Ende sind wir dann bei Deutungen und Habitu(u)s (ich kann kein Latein und kenne den korrekten Plural von Habitus nicht), die sich ändern. Und daraus entstehen dann gern neue >Szenen<, wie im dickbesagten Vortrag. So verändert sich (Ver-)Gesellschaft(ung).
marasmusmeisterin
16-03-2025, 10:13
Neu ist die nicht, die ist etwa 45 Jahre alt.
UPS - voll an mir vorbeigegangen; ich bin aber auch keine Soziologin und habe mich nie für deren interpretatorische Hexentänze interessiert.
Kann ich leider überhaupt nichts mit anfangen, da müsste ich erst mal Sozialwissenschaften studieren.
Auf die(se Grandmaster, grins) Trias (also Deleuze, Guattari und De Landa) hat sich die Vortragende auch bezogen; mit Beispiel für uns arme Ahnungslose:
Das Pferd, der Mensch und der Steigbügel ergeben zusammen etwas Neues, mit neuen, nur daraus entstehenden Eigenschaften. Mir fehlen in der Gleichung noch Zaumzeug und Sattel (ohne Sattel keine Steigbügel), aber das Prinzip wird klarer.
Pansapiens
16-03-2025, 10:51
Kleiner Tipp: wer an einer Universität arbeitet, hat dort auch immer eine Kontaktadresse. Vielleicht die mal nutzen? Kostet etwas Aufwand, bringt aber besseren Ertrag als hier gegen eine Wand zu reden.
@amasbaal: Da musst Du dann diese Frau anschreiben, wenn Du wissen willst, wie die "Punk" definiert...;)
Pansapiens
16-03-2025, 11:54
Kann ich leider überhaupt nichts mit anfangen, da müsste ich erst mal Sozialwissenschaften studieren.
Warum? Sind die entsprechenden Informationen nur Sozialwissenschaftlern zugänglich?
marasmusmeisterin
16-03-2025, 12:01
@amasbaal: Da musst Du dann diese Frau anschreiben, wenn Du wissen willst, wie die "Punk" definiert...;)
Das wird ihm klar sein, denn so geht (Geistes-) Wissenschaft: immer möglichst nah an die Quelle kommen.
Bist Du auch Ethnologe?
mir reicht es mensch zu sein um hier zu posten.
soweit ich weiss, bist du auch kein ethnologe - warum schreibst du dann hier?
amasbaal
16-03-2025, 12:58
amasbaal schrieb:
waren wir anders?
ich hatte damit immer schwierigkeiten...
Pansapiens
16-03-2025, 13:08
mir reicht es mensch zu sein um hier zu posten.
soweit ich weiss, bist du auch kein ethnologe - warum schreibst du dann hier?
Ich käme nicht auf die Idee einem Ethnologen, der sich über Entwicklungen in seinem Wissenschaftsbereich auslässt zu schreiben:
waren wir anders?
Das "wir" legt ja nahe, dass Du Dich der gleichen Gruppe zuordnest.
Warum Du da nun eine Frage bezüglich der Berechtigung zum Posten draus machst, weiß nicht.
amasbaal
16-03-2025, 13:47
Ich käme nicht auf die Idee einem Ethnologen, der sich über Entwicklungen in seinem Wissenschaftsbereich auslässt zu schreiben:
Das "wir" legt ja nahe, dass Du Dich der gleichen Gruppe zuordnest.
Warum Du da nun eine Frage bezüglich der Berechtigung zum Posten draus machst, weiß nicht.
das wir ist ein wir, das ihn und mich betrifft. wir kennen uns seit einigen jahrzehnten und hatten mit "solchen dingen" außerhalb wissenschaftlicher zusammenhänge zu tun (damals war auch ich kein ethnologe). das sollte reichen.
Warum? Sind die entsprechenden Informationen nur Sozialwissenschaftlern zugänglich?
Um was sinnvolles zu Diskussionen über sozialwissenschaftliche Theorien beitragen zu können, sollte man da vielleicht einen entsprechenden background haben.
Man kann natürlich auch einfach fragen zu Nebenthemen stellen.
MatscheOne
16-03-2025, 20:16
Ich hab immernoch nicht verstanden, worum es hier eigentlich geht...?
Left Wing Punks die MT trainieren...?
Egal, Samstag Negative Approach für mich, vllt bissi Pogo... :biglaugh:
amasbaal
16-03-2025, 21:09
vllt bissi Pogo... :biglaugh:
mit ner menge ellenbogen und eingesprungenem knie... (low kicks verboten)
MatscheOne
16-03-2025, 21:34
mit ner menge ellenbogen und eingesprungenem knie... (low kicks verboten)
Ich gaub ich guck lieber nur vom Tresen aus zu... :)
Wenn das so wird, wie Bad Brains in der Zeche Bochum und das vermute ich, dann hab ich jetzt schon Angst... :-)
Bestimmt kommt der halbe Ruhrpott :ups: :klatsch: :sport014:
:beer:
marasmusmeisterin
17-03-2025, 09:00
Ich hab immernoch nicht verstanden, worum es hier eigentlich geht...?
Left Wing Punks die MT trainieren...?
Nein. Auslöser war mein Erstaunen darüber, daß es überhaupt linke Punks gibt, die kampfsporten. Kenne ich nicht, konnte ich mir bislang auch nicht vorstellen; da hat sich jetzt mein Weltbild geändert.
Dann war der Vortrag vorbei und ich mußte Hoffnungen enttäuschen; um Training ging es garnicht und um Wettkämpfe nur insoweit, als dort offensichtlich Wettkämpfe ohne Genderkategorien ausgetragen werden. Das war mein persönlicher Erkenntnisgewinn zur Praxis. Zur Theorie äußere ich mich hier weiter nicht, davon hab ich zu wenig Ahnung.
Dann grätschten immer wieder rein performative Fragestellungen dazwischen; das hat den Fokus ziemlich irrlichtern lassen.
MatscheOne
17-03-2025, 11:04
Nein. Auslöser war mein Erstaunen darüber, daß es überhaupt linke Punks gibt, die kampfsporten. Kenne ich nicht, konnte ich mir bislang auch nicht vorstellen; da hat sich jetzt mein Weltbild geändert.
Dann war der Vortrag vorbei und ich mußte Hoffnungen enttäuschen; um Training ging es garnicht und um Wettkämpfe nur insoweit, als dort offensichtlich Wettkämpfe ohne Genderkategorien ausgetragen werden. Das war mein persönlicher Erkenntnisgewinn zur Praxis. Zur Theorie äußere ich mich hier weiter nicht, davon hab ich zu wenig Ahnung.
Dann grätschten immer wieder rein performative Fragestellungen dazwischen; das hat den Fokus ziemlich irrlichtern lassen.
Ah okay...
Danke
Nein. Auslöser war mein Erstaunen darüber, daß es überhaupt linke Punks gibt, .
Wodurch definieren sich eigentlich "linke" Punks?
Dadurch, gegen alles mögliche zu sein, oder sind sie auch für etwas?
MatscheOne
18-03-2025, 16:54
Wodurch definieren sich eigentlich "linke" Punks?
Dadurch, gegen alles mögliche zu sein, oder sind sie auch für etwas?
Soll das sowas wie eine naive Frage simulieren..?
Fragst du für einen Freund..? :)
Ja, genau!
Der hat mir mal gesagt, Punk ist total unpolitisch, man kann das nicht in eine politische Ecke stecken.
amasbaal
18-03-2025, 19:32
wenn ein richtiger punk politisch wird und zwar aktiv, dann wird er zu (beispiel) einem autonomen antifa aktivisten mit punk "attitüde" (sieht auch noch HALBWEGS!!! so aus), aber Punk im sinne des entsprechenden subkulturellen selbstverständnisses ist er dann m.e. nicht mehr. er ist dann ein organisierter, "punkiger" antifa autonomer. echte Punks gehören zu niemandem außer zu sich selbst und wehren sich, wenn ihnen was nicht passt, ohne dabei eine "politische linie" zu verfolgen.
aufgrund ihrer "anarchischen" (nicht ideologisch gemeint) lebensweise sthet ihr "feind" eher da, wo die law and order fraktion politisch glänzt und wo es konservativ "ordentlich"/spießig abgeht. deshalb gab es in alten hausbesetzerzeiten auch situative schnittmengen, zumal Punks auch gerne ohne miete und mit eigenen proberäumen in grüppchen wohnten und kein besonders herzliches verhältnis zu den ordnungskräften hatten. es gab Punks dementsprechend auf linken Demos zu entsprechenden themen und es gab punks, die dabei politisiert und zu "punkigen" autonomen wurden, ihre alten Punk crews aber verließen.
punkige "linke" können also subkulturell anders ticken, als pure Punks und gehen genauso oft oder selten in den KK/KS/SV verein, wie andere "linke leute".
die RICHTIGEN Punks, die ihr leben nach der eigentlichen Punk-weltsicht leben, gingen da eher nicht hin (disziplin, kosten, kein alk währenddessen...) und die fanden die "punkigen linken" spießig, weil auch irgendwie für irgend ne zukunft kämpfend, die eh nicht sein wird. :)
ergo: Punk AN SICH ist tatsächlich eigentlich unpolitisch im sinne von "nicht programmatisch", es ist ein ausdruck einer aggressiven existentiellen revolte gegen alles, weil alles kacke und spießig ist, außer Punk.
edit:
https://www.youtube.com/watch?v=IgMhV7WAeeI
... und dabei war Slime, die das hier von sich geben, bei den hausbesetzer punks und punkigen autonomen sehr beliebt
MatscheOne
18-03-2025, 19:44
Wodurch definieren sich eigentlich "linke" Punks?
Hmmmm, ich denke "linke" Punks sind, öhm, ja, politisch links eben... :biglaugh:
MatscheOne
18-03-2025, 19:54
Punk ist eben mannigfaltig, von unpolitisch, anarchistisch, desinteressiert, satirisch, links, rechts...
Der Grossteil dürfte aber eher linksorientiert, oder desinteressiert sein...
amasbaal
18-03-2025, 19:59
Hmmmm, ich denke "linke" Punks sind, öhm, ja, politisch links eben... :biglaugh:
so, wie die?
48527
reicht für "links" sein, die Polizei nicht zu mögen, häuser zu besetzen und auf erlebnisorientiertes chaos zu stehen? ...
und ist ein punk noch ein punk, wenn er politisch aktiv wird? das spricht doch gegen die totale verweigerungshaltung und verlangt disziplin und absprache im nüchternen zustand.
amasbaal
18-03-2025, 20:00
Punk ist eben mannigfaltig, von unpolitisch, anarchistisch, desinteressiert, satirisch, links, rechts...
Der Grossteil dürfte aber eher linksorientiert, oder desinteressiert sein...
ich komme jetzt was dogmaitsch rüber aber, der ECHTE punk ist generell desinteressiert, außer, man nervt ihn.
MatscheOne
18-03-2025, 20:04
Es gab und gibt nunmal als Punk nicht den Zwang sich mit Hunden in die Fussgängerzone, oder an den Bahnhof zu setzen, zu schnorren,biertrinkend zu pöbeln und unpolitisch zu sein...
Klar, die gibts auch und sind, je nach Definition auch Punks, aber die sind natürlich nicht mit Straight Edge NYHC Punks zu vergleichen.
Jetzt mal ohne Wertung....
MatscheOne
18-03-2025, 20:04
ich komme jetzt was dogmaitsch rüber aber, der ECHTE punk ist generell desinteressiert, außer, man nervt ihn.
:biglaugh:
MatscheOne
18-03-2025, 20:11
Gutes Beispiel für eine politische Punkband sind z.B. u.a. CRASS...
CRASS war ja auch Anti-Punk.
Ich kannte niemanden, der die gut fand.
Der Schlagzeuger war bei Gründung für die Kids doch schon ein Opa, so Mitte 30 und eher aus der Kunstszene als Punk.
Ich hab in meinem Leben ehrlich gesagt noch nie einen Punk erlebt, der rechts ist. Kann es geben, muss aber arg selten sein. Bevor die Frage kommt, nein, ich habe natürlich nicht mit jedem Punk gesprochen den ich in meinem Leben getroffen habe, aber da so ziemlich alle irgendwo gut sichtbar Aufnäher mit durchgestrichenen Hakenkreuzen tragen und diversen linken Logos nehme ich mal an, dass es sich nicht um Rechte gehandelt haben wird. Sonst müsste man hier von einer ziemlichen Identitätskrise ausgehen.
Generell finde ich es sehr bedenklich, wenn Menschen zum Kampfsport gehen, um Gewalt auf die Straße tragen zu wollen. Noch bedenklicher sind dann Clubs, die Ihre Mitglieder nicht einnorden, wie zivilgesellschaftliches Verhalten sein soll sondern diesen Drang auch noch aktiv unterstützen.
marasmusmeisterin
19-03-2025, 07:02
Generell finde ich es sehr bedenklich, wenn Menschen zum Kampfsport gehen, um Gewalt auf die Straße tragen zu wollen. Noch bedenklicher sind dann Clubs, die Ihre Mitglieder nicht einnorden, wie zivilgesellschaftliches Verhalten sein soll sondern diesen Drang auch noch aktiv unterstützen.
Das ist mir bislang nur aus der rechten Ecke zu Ohren gekommen; der Erste, der das überhaupt angesprochen hat, war m.E. Colin Goldner (falls sich an den noch jemand erinnert).
Also zumindest zu meiner Punkzeit (Ende der 80er) und in meiner Stadt (AB) war die Punkszene klar antifaschistisch aufgestellt. Auch die Punkmusik der damaligen Zeit (gerade auch Slime oder andere wie Emils etc...) spiegelt das gut wieder.
Dazu, wie " links" die waren, habe uch eine kleine Geschichte.
Wir hatten damals als lokale Band einen Auftritt als Vorgruppe von Slime und Hauptact Bad Brains.
Ich hatte damals aus Geldmangel kein dem Anlass angemessenes bühnentaugliches Schlagzeug, so fragten wir dann bei Slime an, ob ich auf deren Schießbude spielen dürfe.
Die lehnten naserümpfend ab.
Bei Bad Brains ging das dann, unser Sänger rauchte mit dem Drummer ein paar Pfeifchen (für mich als Nichtkiffer war das problematisch), dann war die Sache klar.
amasbaal
19-03-2025, 11:11
Dazu, wie " links" die waren, habe uch eine kleine Geschichte.
Wir hatten damals als lokale Band einen Auftritt als Vorgruppe von Slime und Hauptact Bad Brains.
Ich hatte damals aus Geldmangel kein dem Anlass angemessenes bühnentaugliches Schlagzeug, so fragten wir dann bei Slime an, ob ich auf deren Schießbude spielen dürfe.
Die lehnten naserümpfend ab.
Bei Bad Brains ging das dann, unser Sänger rauchte mit dem Drummer ein paar Pfeifchen (für mich als Nichtkiffer war das problematisch), dann war die Sache klar.
und was hat das mit "links" oder "rechts" zu tun?
Katamaus
19-03-2025, 11:14
und was hat das mit "links" oder "rechts" zu tun?
Damals halt. Gipskrieg und so.
und was hat das mit "links" oder "rechts" zu tun?
Solidarität, geminsames Interesse? Ich hatte mit sowas nie Probleme.
Aber nee nur Parolen, nix dahinter. Waren halt eigentlich Spießer.
amasbaal
19-03-2025, 12:03
Solidarität, geminsames Interesse? Ich hatte mit sowas nie Probleme.
Aber nee nur Parolen, nix dahinter. Waren halt eigentlich Spießer.
na ja, das haben auch stramme nazis... (untereinander und als ideal)
aber klar: berühmtheiten... selbst die Sex Pistols waren ja auch nicht, was sie nach außen verkauften. fame corrupts, und manche wurden ja sogar entsprechend für den markt "designed". auch punk ist teil der musikindustrie. clever, ein geschäft selbst mit der demonstrativen anti-haltung zum geschäft zu machen. POP-culture schluckt alles und spuckt es als "systeminterne moneymachine" wieder aus.
wie kannst du es denn auch wagen, dich mit STARS auf eine stufe zu stellen? :)
Nee, die stars waren die Bad Brains, Slime war Vorgruppe, das waren gegen die Rastas eher blasse Typen (im wahren Sinne des Wortes).
Kunoichi Girl
19-03-2025, 12:59
Also zumindest zu meiner Punkzeit (Ende der 80er) und in meiner Stadt (AB) war die Punkszene klar antifaschistisch aufgestellt. …
+1
und klasse, dass Ihr damals schon gegen rechts wart.
Natürlich waren wir gegen rechts.
Aber auch gegen links...
Zumindest die Antifa-Idioten fand ich genauso bescheuert wie Nazis.
Kunoichi Girl
20-03-2025, 10:38
Natürlich waren wir gegen rechts. …
Warst Du auch ein punk?
amasbaal
20-03-2025, 12:21
+1
und klasse, dass Ihr damals schon gegen rechts wart.
was ist daran verwunderlich? die zeiten waren weitaus "antifaschistischer", als heute...
Kunoichi Girl
20-03-2025, 12:35
was ist daran verwunderlich? die zeiten waren weitaus "antifaschistischer", als heute...
Na klar, aber der mut gegen rechts ist ja immer wichtig.
Katamaus
20-03-2025, 16:17
die zeiten waren weitaus "antifaschistischer", als heute...
Jepp, da gab's nur die depperte Wiking-Jugend und ein paar vereinzelte Fascho-Skins. Die konnte eigentlich keiner leiden.
MatscheOne
20-03-2025, 16:35
Nee, die stars waren die Bad Brains, Slime war Vorgruppe, das waren gegen die Rastas eher blasse Typen (im wahren Sinne des Wortes).
War das in Osnabrück HydePark...?
Delirium...
MatscheOne
20-03-2025, 16:37
Zumindest die Antifa-Idioten fand ich genauso bescheuert wie Nazis.
Och, die Bilder von den Autonomen aus der Hamburger Hafenstrasse fand ich als kleener "Punk" schon ganz cool... :)
amasbaal
20-03-2025, 16:38
Jepp, da gab's nur die depperte Wiking-Jugend und ein paar vereinzelte Fascho-Skins. Die konnte eigentlich keiner leiden.
das entscheidende: die ganze braune suppe hätte NIE die aufmerksamkeit bekommen, wie in den letzten jahren (was sie stark gemacht hat). da hätte sich aber einmal einer wagen sollen, wie Höcke öffentlich einen SA spruch und dergleichen von sich zu geben... die zeiten haben sich da geändert. von den tollen, heutigen (!) antifaschisten sehe ich auch kaum was, außer kurzfristige empörungsauftritte, wenn Merz sich bei der AFD anbiedert usw.
ich sag ja: es gibt KEINE linke mehr. die tun alle nur so, weil das zu ihrem angeblich alternativen "lifestyle" passt (dabei sind sie mainstream liberale).
amasbaal
20-03-2025, 16:49
Och, die Bilder von den Autonomen aus der Hamburger Hafenstrasse fand ich als kleener "Punk" schon ganz cool... :)
hehe, wußte nicht, dass du mich so verehrt hast (war dort allerdings nur als "glegenheitsmigrant" aus Kölle. und ehrlich gesagt, gab es da genauso coole und aber auch uncoole, wie überall woanders auch).
ist schon krass, wie sich junge leute von mythen begeistern lassen. ich erinnere mich da an ein grüppchen jungpunks, die ganz große augen bekamen, als wir einmal aus Hamburg zurückkamen, nachdem es dort recht übel (! gar nicht cool, wenn man mittendrin ist) abging. die waren ehrfürchtig, wie kinder 1916, wenn die helden von der front in der schule zu besuch waren. ich fand das sehr irritierend. wer weiß, was die sich vorstellten. in der echten welt sind wir eigentlich die meiste zeit nur weg gerannt und haben uns sehr geärgert, dass unser auto kaputt war (frontscheibe war eingeschlagen - von der lieben polizei übrigens, die alle geparkten autos in der reihe demoliert hatten, da offensichtlich war, wem die gehörten :) )
besetzte häueser oder gar ganze areale sind natürlich für jeden punk eine kulturelle spielwiese (konzerte und so) gewesen.
MatscheOne
20-03-2025, 16:51
Harte, aber teilweise nachvollziehbare Worte...
Punk is dead.
amasbaal
20-03-2025, 16:55
Harte, aber teilweise nachvollziehbare Worte...
Punk is dead.
sagte man das nicht schon spätestens mitte der 80er? in dem moment, wo es in den großsstädten vor Punks nur so wimmelte, war er doch out - ein outfit-massen ding mehr - zunehmend AKZEPTIERT (:ups:) in der öffentlichkeit ...
MatscheOne
20-03-2025, 17:09
Ja, hier auffem Dorf war aber Ende '90er noch "Punx not dead" auf eine Autobahnbrücke gesprüht..
Fand ich gut...
Ich versuche wieder, hier wo ich wohne, eine linke, soziale Politik im Kreisverband salonfähig zu machen... Schwierig, der rechte Mainstream ist schon ziemlich verfestigt und erlebt mMn auch gerade, oder schon immer, eine Renaissance.
Ich hab Deutschland und die Politik und die Entscheidungsträger schon immer als sehr rechts empfunden, getragen durch die Gesellschaft....
Naja, Politik....
Den nihilistischen Ansatz der Punx fand ich immer, nicht gut, aber nachvollziehbar, heute mehr denn je....
amasbaal
20-03-2025, 17:28
Den nihilistischen Ansatz der Punx fand ich immer, nicht gut, aber nachvollziehbar, heute mehr denn je....
tja... im alter hat man halt zu viel enttäuschendes erlebt, um nicht wieder in die jugendliche antihaltung zurückzufallen. das "vernünftige" leben ist ein gerüst ohne reale basis außerhalb der eigenen (illusorischen) vorstellungen.
MatscheOne
20-03-2025, 17:46
Ja, dem kann ich nur beipflichten...
Altersbedingte Resignation, oder Gelassenheit findet auch bei mir statt.
Ändert aber nix dran, daß ich mir schon lange verarscht vorkomme.
Teetrinker
20-03-2025, 17:56
das entscheidende: die ganze braune suppe hätte NIE die aufmerksamkeit bekommen, wie in den letzten jahren (was sie stark gemacht hat). da hätte sich aber einmal einer wagen sollen, wie Höcke öffentlich einen SA spruch und dergleichen von sich zu geben... die zeiten haben sich da geändert. von den tollen, heutigen (!) antifaschisten sehe ich auch kaum was, außer kurzfristige empörungsauftritte, wenn Merz sich bei der AFD anbiedert usw.
ich sag ja: es gibt KEINE linke mehr. die tun alle nur so, weil das zu ihrem angeblich alternativen "lifestyle" passt (dabei sind sie mainstream liberale).
Hätte die RAF bei sowas eingegriffen?
amasbaal
20-03-2025, 17:57
Hätte die RAF bei sowas eingegriffen?
:rolleyes:
Kunoichi Girl
20-03-2025, 18:03
Jepp, da gab's nur die depperte Wiking-Jugend und ein paar vereinzelte Fascho-Skins. Die konnte eigentlich keiner leiden.
Sorry, aber war die cdu/csu damals nicht viel rechter als heute?
MatscheOne
20-03-2025, 18:09
Apropos linke Thaiboxpunks...
Als ich '95 in Berlin nach 'nem Thaiboxclub gesucht habe, war das erste, was ich in Zitty, oder TIP? gefunden habe, wo ich vorstellig wurde, auf nem Dachboden im Tommy-Weisbecker-Haus... :)
Da war aber nur ein Mensch, deswegen hab ich mir noch Suwastuprong(? sorry), angeguckt, war aber auch nichts für mich und bin dann in einem türkischem Club gelandet, der zwar nur Kickboxen angeboten hat, aber mir von der Trainingsintensität besser passte...
Also linke Punks, die MT, oder eine andere KK trainieren, gibts in Grossstädten schon lange...
MatscheOne
20-03-2025, 18:11
Hätte die RAF bei sowas eingegriffen?
Du bist hier als bekennender AfD-Wähler völlig falsch, leicht durchschaubar und am Thema vorbei...
Kriech zurück unter deinen Stein... ;)
amasbaal
20-03-2025, 18:30
deswegen hab ich mir noch Suwastuprong(? sorry), angeguckt
ähem... :muetze:
edit: so weit ich weiß, war/ist er in "alternativen" kreisen ja recht beliebt. das mag mit seinen "esoterischen" und recht mythologischen inhalten zu tun haben (eigentlich eher was für hippies, als für punks).
harte körperarbeit bekommt man da aber in jedem fall: vollkontakt Yoga im Thai-style ... hihi... duck und weg... :its_raini
MatscheOne
20-03-2025, 18:53
:biglaugh:
War nen Tip vom Arbeitskollegen und ehrlich gesagt fand ich sein Training gar nicht so schlecht... :halbyeaha
Ellebogen- und Kniekampf konnte man da schon gut lernen... :halbyeaha
War aber damals schon verhältnismässig teuer, ich hatte auch keinen Bock auf den Klamottenzwang(KRK lässt grüssen... ;) ) und kam vom boxen und war deshalb ein anderes Training gewöhnt...
MatscheOne
20-03-2025, 19:03
Ausserdem hat Supastrong meinem Arbeitskollegen, der da mit seiner Freundin trainiert hat, die Freundin ausgespannt und saß damals so gurumässig, genüsslich Zigaretten rauchend im Vorraum, durch den man zum Training gehen musste.. :biglaugh:
Das fand selbst ich, als damaliger Raucher nicht so prickelnd... ;)
kloeffler
20-03-2025, 19:24
auf nem Dachboden im Tommy-Weisbecker-Haus... :)
Lustig. Da hatte damals auch mein erster Kung-Fu-Verein trainiert.
MatscheOne
20-03-2025, 20:17
Lustig. Da hatte damals auch mein erster Kung-Fu-Verein trainiert.
Hehe, lustig.... :beer:
Ich glaub Frank hat mal erzählt, daß er da früher auch trainiert hat...?
Pansapiens
20-03-2025, 22:05
da hätte sich aber einmal einer wagen sollen, wie Höcke öffentlich einen SA spruch und dergleichen von sich zu geben...
was wäre dann passiert?
Doomster
21-03-2025, 08:28
Ja, früher war alles besser :p Als ob die 80er, 70er, 60er weniger 'Lifestyle' gewesen wären. Da kann man auch gleich sagen: 'Der proletarische Internationalismus ist in den Schützengräben des 1. WK gestorben'.
Zurück zum Thema: Es gibt ja nicht nur 'linke Punks', die Muay Thai trainieren, sondern auch solche, die in der Ukraine kämpfen: https://www.ox-fanzine.de/interview/radical-aid-force-10875
Kunoichi Girl
21-03-2025, 09:12
...
Zurück zum Thema: Es gibt ja nicht nur 'linke Punks', die Muay Thai trainieren, sondern auch solche, die in der Ukraine kämpfen: https://www.ox-fanzine.de/interview/radical-aid-force-10875
+1,
weil sie stellen sich damit gegen Putin und damit gegen alle diktatoren dieser welt.
War das in Osnabrück HydePark...?
Warst du da?
MatscheOne
21-03-2025, 11:12
Warst du da?
Nee, leider nicht. Aber mir hat letztens ein befreundeter Musiker erzählt, das er da Slime und BadBrains gesehen hat.
Teetrinker
21-03-2025, 12:49
was wäre dann passiert?
Nichts. ;)
amasbaal
21-03-2025, 13:08
er hätte das ja auch gar nicht gewagt, denn es hätte ihm keine stimmen gebracht, weil gesellschaftlich geächtet. das hätte damals nicht funktioniert. außerdem gab es da den "osten" noch nicht als rekrutierungsfeld.
wer immer solche sprüche machte, wqr als nazi erkannt und gebrandmarkt und hatte politisch keine chance mehr.
DAS hätte ihn als machtbesessenen politiker gebremst.
einfach...
und eine aufs zu weit aufgerissene maul bekommen hätte er auch, ohne, dass daraus gleich ne staatsaffäre draus geworden wäre.
Kunoichi Girl
21-03-2025, 16:05
...
und eine aufs zu weit aufgerissene maul bekommen hätte er auch, ohne, dass daraus gleich ne staatsaffäre draus geworden wäre.
Du meinst (trainierte) punks/autonome/antifa etc. hätten ihn angegriffen?
MatscheOne
21-03-2025, 16:31
Lass dich doch nicht provozieren von so nem "AfD-Teetrinker"...
MatscheOne
21-03-2025, 16:47
Warst du da?
Warst du da...?
:)
amasbaal
21-03-2025, 21:37
Du meinst (trainierte) punks/autonome/antifa etc. hätten ihn angegriffen?
etc. ... zum beispiel der alte stalingrad-überlebende, der hier in den frühen 80ern mal einen oberchef von der DVU mit nem knüppel vermöbelt hat (beide um die mitte 70 oder älter). der opa war weder punk noch autonom... irgendwie antifa im sinne des wortes, aber individuell für sich. dem ging es speziell um den typen auf der veranstaltuing. der war auch in stalingrad. ... sein ehemaliger offizier... und der machte groß die klappe auf mit sprüchen, die heute Höcke raushaut.
von diesen "etc." gab es so einige. die gibt es heute kaum noch.
Pansapiens
22-03-2025, 05:30
das entscheidende: die ganze braune suppe hätte NIE die aufmerksamkeit bekommen, wie in den letzten jahren (was sie stark gemacht hat). da hätte sich aber einmal einer wagen sollen, wie Höcke öffentlich einen SA spruch und dergleichen von sich zu geben...
Ich wusste bis zu der Thematisierung des Vorfalls gar nicht, dass das ein verbotener SA-Spruch ist.
(Ich wusste bis zu einem "aspekte"-Beitrag über "Strategie 18" auch nicht, wofür die Zahl in bestimmten Kreisen steht.)
Und früher dachte ich, Punker wären eine Ausprägung der Null-Bock-Generation, deren Haupt-Antagonisten Popper sind.
die zeiten haben sich da geändert. von den tollen, heutigen (!) antifaschisten sehe ich auch kaum was, außer kurzfristige empörungsauftritte, wenn Merz sich bei der AFD anbiedert usw.
Ich sehe Anhänger der "Antifaschistischen Aktion" hin und wieder mal, wenn die lokale AfD eine Veranstaltung hat.
Kunoichi Girl
22-03-2025, 09:26
… der war auch in stalingrad. ... sein ehemaliger offizier... und der machte groß die klappe auf mit sprüchen, die heute Höcke raushaut.
von diesen "etc." gab es so einige. die gibt es heute kaum noch.
Du meinst, weil die ehemaligen Deutschen Soldaten des zweiten Weltkriegs mittlerweile fast alle gestorben sind?
Teetrinker
22-03-2025, 10:47
etc. ... zum beispiel der alte stalingrad-überlebende, der hier in den frühen 80ern mal einen oberchef von der DVU mit nem knüppel vermöbelt hat (beide um die mitte 70 oder älter). der opa war weder punk noch autonom... irgendwie antifa im sinne des wortes, aber individuell für sich. dem ging es speziell um den typen auf der veranstaltuing. der war auch in stalingrad. ... sein ehemaliger offizier... und der machte groß die klappe auf mit sprüchen, die heute Höcke raushaut.
von diesen "etc." gab es so einige. die gibt es heute kaum noch.
das sind die Geschichten, die nur das Leben schreibt. :halbyeaha
Aber so etwas gibt es heute doch auch. Das in Ungarn zu machen war sehr, sehr mutig!
In Ungarn drohen 24 Jahre Haft
:
Hammerbanden-Maja an der Leine ins Gericht geführt (https://www.bild.de/news/ausland/hammerbande-vor-gericht-maja-t-wird-in-ungarn-angeleint-vorgefuehrt-67b843921aeb2534badd28e4)
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