Vollständige Version anzeigen : Tipps gegen Kindermobbing
Hey zusammen,
Mein Neffe (9) hat ziemliche Probleme in der Schule, wo ihm des öfteren Prügel angedroht und teilweise werden diese umgesetzt. Er ist, für sein Alter, ziemlich groß, auch ziemlich sportlich und seit 4 Monaten trainiert er BJJ, wobei er sich nicht schlecht anstellt. Er hat aber ein so introvertiertes und ruhiges Wesen, dass er alles, was andere ihm psychisch oder physisch entgegen werfen, einfach hin nimmt und 0 Gegenwehr zeigt. Ein wohl ein ziemlich typisches Mobbing-Opfer also leider.
Meiner Meinung nach wähl sein Vater den falschen Weg, indem diese die Konfrontation mit den "Tätern" (auch das sind Kinder, deshalb die Anführungszeichen) sucht und diesen droht.
Ich hab den Kleinen aber 2 mal/Woche für 1 Stunde im Auto, wenn wir zum Training fahren und kann da gut mit ihm plaudern. Was könnte ich ihm mit auf den Weg geben, dass er es vielleicht etwas leichter hat? Ich meine explizit KEINE Kampftechniken oder ähnliches, sondern würde ihn gern mental aus seiner Opfer-Rolle helfen. Ich persönlich bin ja sowieso der Meinung, wenn er einmal anständig "Na dann komm doch her und Du wirst schon sehen" zu seinen "Angreifern" sagt sich das Thema gegessen hätte, zumal er tatsächlich fast immer körperlich, und wahrscheinlich durch das Training auch technisch, überlegen wäre. Aber wie bekommt man einem Kind diese Mentalität, dass es nie besser wird, wenn man nur defensiv bleibt, erklärt?
Habt ihr Tipps?
Danke
marasmusmeisterin
27-03-2025, 12:42
Aber wie bekommt man einem Kind diese Mentalität, dass es nie besser wird, wenn man nur defensiv bleibt, erklärt?
die erste Frage an ihn wäre doch. warum er defensiv bleibt. Hat er Angst, seine Kumpels zu verlieren, weil er sonst keine hat? Fühlt er sich aus irgendeinem Grund mit der Opferrolle wohler als mit einer Aktion - sind vielleicht die Lehrer so eingestellt "Schlagen tun nur die ohne Argumente"? Das will er dann natürlich nicht sein.
Als Tips:
"Was muß erst noch passieren, bevor du dich wehrst?"
"Würdest du auch bei anderen einfach zusehen?"
"Wenn dein Vater seine Drohungen wahrmacht, macht er sich SOWAS von strafbar. Das kannst du verhindern, indem du selbst dich wehrst."
Tja, vielleicht hilft´s.
Alfons Heck
27-03-2025, 12:49
...Mein Neffe (9) hat ziemliche Probleme in der Schule, wo ihm des öfteren Prügel angedroht und teilweise werden diese umgesetzt...einfach hin nimmt und 0 Gegenwehr zeigt...
Da würde ich ansetzen und versuchen aus ihm herauszukitzeln wieso er sich so verhält.
...wähl sein Vater den falschen Weg, indem diese die Konfrontation mit den "Tätern" (auch das sind Kinder, deshalb die Anführungszeichen) sucht und diesen droht...
Eskalation droht :ups:
Gruß
Alfons.
Alfons Heck
27-03-2025, 12:53
:ups:
"Wenn dein Vater seine Drohungen wahrmacht, macht er sich SOWAS von strafbar. Das kannst du verhindern, indem du selbst dich wehrst."
das ist keine gute Idee dem Kleinen auch noch ein schlechtes Gewissen zu machen und ihn so unter Druck zu setzen.
Gruß
Alfons.
Björn Friedrich
27-03-2025, 14:13
Mein Sohn macht 2 Jahre BJJ und hat von mir das ok das zu tun was er tun muss, wenn ihn jemand physisch oder verbal attackiert. Mein Sohn ist selbstbewusst und es droht keine Eskalation. BJJ ist genial für das Selbstbewusstsein. Mein Sohn hat anfangs nur geweint und heute ist kämpfen überhaupt kein Problem mehr für ihn. Von daher würde ich sagen. BJJ weiter machen, den Jungen unterstützen und dann wird der auch stabil.:-)
Ja, dass BJJ bzw irgend ein Kampfsport längerfristig in die richtige Richtung helfen wird, davon bin ich überzeugt. Dafür hab ich ihn ja mit dort hin genommen :)
Aber die Frage ist ja, was könnte ich ihm sagen, dass es vielleicht auch kurzfristiger etwas bringt?
Also einem 9 jährigen erklären "Dein Vater macht sich sonst strafbar ..." ? Ich glaube irgendwie nicht, dass ich damit zu ihm durchdringe.
Die Frage warum er sich wehren möchte hab ich tatsächlich schon einmal gestellt, aber nur Schweigen als Antwort bekommen.
samuraigladiator
27-03-2025, 15:37
Wie wäre es mit einem Potenzialentfaltungs-Coaching für Kinder oder eine Beratungsstelle für Mobbing?
Björn Friedrich
27-03-2025, 15:42
Bei mir es so:
Ersten Monate BJJ, nur Gymnastik, kein Körperkontakt, er war 4, die anderen waren minimum 2 Jahre älter
Nach einigen Wochen: Körperkontakt, aber kein Sparring, die ersten Tränen, also zur Seite nehmen, trösten, Zeit geben
Wieder einige Wochen später: das erste Sparring, viele Tränen, wieder zur Seite nehmen, trösten
Wieder einige Zeit später, es läuft rund.
Ein Jahr später, der erste Wettkampf, nur Laufen, aber gut, um mal etwas Druck zu spüren
Danach nochmal 2 Laufwettkämpfe, etwas größer, etwas mehr Druck.
Dann BJJ Wettkampf, Aufregung, etc. klar aber läuft
Später Wettkämpfge gegen Jungs die teilweise 3 Jahre älter waren (sch. Gruppeneinteilung) aber ging auch.
Jeder Schritt hat ihn wachsen lassen und meien Kommunikation mit ihm, ist halt auch keine "Du bist das Opfer" Kommuikation. Er weiß, das er sich nix gefallen lassen muss und das ich zu 100% hinter im stehe.
Das ist wunderbar funktioniert und zwar in Richtung vernünftiges Verhalten und gesundes Selbstvertrauen. Er lässt sich nix gefallen, würde aber auch nie auf die Idee kommen, andere mit seinen Skills zu drangsalieren.
Vorleben ist der Schlüssel. Das was man als Eltern ist, so wie man sich verhält und lebt, so wird das Kind auch geprägt.......
Wie wäre es mit einem Potenzialentfaltungs-Coaching für Kinder oder eine Beratungsstelle für Mobbing?
Ja, vermutlich völlig richtig. Aber das ist ein Thema für die Eltern.
Ich bin nur der Onkel, der keine Ahnung von Kindererziehung hat und die richtigen Worte für 2 Stunden Autofahrt/Woche sucht, um vielleicht etwas mehr zu helfen, als ihm dem Kampfsport nahe zu bringen.
MatscheOne
27-03-2025, 17:13
Als Onkel auf einer Autofahrt, würde ich versuchen ihn mental zu "unterstützen", viel mehr kannst du wahrscheinlich nicht tun..
Schwierig.
Vielleicht auch sagen, daß er sich nicht alles gefallen lassen muss, aber nicht eskalieren soll/darf und eigentlich der Stärkere ist, wenn er nicht eskaliert..?
Mit viel Empathie und auch nicht nachbohren, sondern ruhig mal nichts sagen und ihn schweigen lassen, also ihm eine entspannte Umgebung bieten...
Und auch nicht sagen, daß sein Vater sich strafbar macht, Kinder kriegen da oft Angst, weil es ist ja ihr Vater ist und da eine besondere Beziehung besteht.
Ich bin aber auch kein Pädagoge...
Ansonsten würde ich mit seinem Vater sprechen, wenn möglich, oder/und mich an einen Vertrauenslehrer wenden. Muss dein Neffe ja nicht mitkriegen..
Find ich aber super von dir...:halbyeaha
Hey zusammen,
Mein Neffe (9) hat ziemliche Probleme in der Schule, wo ihm des öfteren Prügel angedroht und teilweise werden diese umgesetzt. Er ist, für sein Alter, ziemlich groß, auch ziemlich sportlich und seit 4 Monaten trainiert er BJJ, wobei er sich nicht schlecht anstellt. Er hat aber ein so introvertiertes und ruhiges Wesen, dass er alles, was andere ihm psychisch oder physisch entgegen werfen, einfach hin nimmt und 0 Gegenwehr zeigt. Ein wohl ein ziemlich typisches Mobbing-Opfer also leider.
Meiner Meinung nach wähl sein Vater den falschen Weg, indem diese die Konfrontation mit den "Tätern" (auch das sind Kinder, deshalb die Anführungszeichen) sucht und diesen droht.
Ich hab den Kleinen aber 2 mal/Woche für 1 Stunde im Auto, wenn wir zum Training fahren und kann da gut mit ihm plaudern. Was könnte ich ihm mit auf den Weg geben, dass er es vielleicht etwas leichter hat? Ich meine explizit KEINE Kampftechniken oder ähnliches, sondern würde ihn gern mental aus seiner Opfer-Rolle helfen. Ich persönlich bin ja sowieso der Meinung, wenn er einmal anständig "Na dann komm doch her und Du wirst schon sehen" zu seinen "Angreifern" sagt sich das Thema gegessen hätte, zumal er tatsächlich fast immer körperlich, und wahrscheinlich durch das Training auch technisch, überlegen wäre. Aber wie bekommt man einem Kind diese Mentalität, dass es nie besser wird, wenn man nur defensiv bleibt, erklärt?
Habt ihr Tipps?
Danke
Ich würde an die Eltern, hier den Vater herantreten, das er sich einmischt ist erstmal in Ordnung, allerdings sollte er das nicht machen indem er sich an die anderen Kinder wendet und diese bedroht. Das könnte Juristisch nach hinten losgehen und als erwachsener sollte man sich vor Kindern nicht verhalten. Er sollte sich an die Eltern der Kinder wenden, die Lehrer oder die Polizei.
Björn Friedrich
27-03-2025, 18:15
Wenn man bei 9 jährigen schon die Polizei braucht, dann gute Nacht. Aus dem Kind soll ja mal ein stabiler Erwachsener werden, so wirds bestimmt nix.......
MatscheOne
27-03-2025, 19:17
Ich bin, als Kind, nachträglich betrachtet, durch Sport allgemein, aber auch speziell durch KK wesentlich ruhiger, entspannter, geerdeter geworden...
Vielleicht könnte man da im Gespräch ja ansetzen, würde auch zu einer Unterhaltung auf dem Weg zum Training passen..?
Wie genau weiss ich auch nicht, aber könnte vielleicht ein guter Zugang sein..!?!
LahotPeng
27-03-2025, 20:39
Hallo,
meine bescheidenen Gedanken zu diesem recht vielfältigen und schwierigen Thema:
Wenn man angegriffen wird, MUSS man sich verteidigen. Man kann es katholisch sehen und die andere Wange hinhalten, um zu demonstrieren, dass man den Frieden immer bevorzugt. Aber das darf nicht dazu führen, dass man sich nur noch ausliefert. Es ist ein ganz wesentlicher Schritt diesen Punkt zu überwinden. So sehr ich das Wort MUSS an dieser Stelle nicht mag, ist es doch der einzige Weg raus.
Dazu muss er nicht körperlich zurückschlagen. Es reicht auch zu zeigen, dass er es könnte aber nicht nur nicht mag, sondern auch weil er verstanden hat, dass das die Ultima Ratio darstellt.
Ich ahatte mal einen Trainer, der hat in Massen coole Sprüche für VOR der Eskalation rausgehauen. Es gibt leider Menschen, die an einem Frieden nicht interessiert sind. Der alte Spruch "Zum Streit gehören immer zwei." ist dämlich und falsch. Viel richtiger ist "Es kann der Beste nicht in Frieden leben, wenn der Nachbar das nicht will." (Das waren nciht die Sprüche, die ich meinte, das gilt ganz allgemein finde ich)
Die Sprüche haben mir schon einpaar mal geholfen, weil ich aber auch nicht vor weiteren Konsequenzen beänfgstigt war. Das hat eine gewisse Ausstrahlung. Andere nennen es Charisma.
Wenn er nicht Schlagfertig ist und sich verbal schon verteidigt hat, dann kann man ja versuchen ihm den Gang zum Vertrauenslehrer zu erleichtern.
Ich würde mich da aber nicht einmischen, sondern nur weiter das offene Ohr hinhalten. Es wäre schräg, wenn er sich anvertrauen will und dann gesagt bekommt, dass der Onkel schon da war.
Daher wünsche ich den Betroffenen ein baldiges gutes Ende.
Gruß
Hey zusammen,
Ich hab den Kleinen aber 2 mal/Woche für 1 Stunde im Auto, wenn wir zum Training fahren und kann da gut mit ihm plaudern. Was könnte ich ihm mit auf den Weg geben, dass er es vielleicht etwas leichter hat? Ich meine explizit KEINE Kampftechniken oder ähnliches, sondern würde ihn gern mental aus seiner Opfer-Rolle helfen.
Habt ihr Tipps?
aktives Zuhören und empathisch sein. Jegliche Tipps und Ratschläge können mehr Druck auf das Kind ausüben und die Situation schlimmer machen. Gerade wenn du ihn nur zweimal die Woche siehst. Dann mit den Eltern reden, dass sie mit der Schule reden. Das ist deren Job, sowas zu unterbinden.
"Was muß erst noch passieren, bevor du dich wehrst?"
"Würdest du auch bei anderen einfach zusehen?"
"Wenn dein Vater seine Drohungen wahrmacht, macht er sich SOWAS von strafbar. Das kannst du verhindern, indem du selbst dich wehrst."
Meines erachtens die schlimmsten Ratschläge, die man machen kann. Sie setzen das Kind unter Druck, machen ihm ein schlechtes Gewissen oder machen ihn verantwortlich für das, was der Vater tun kön
Wenn er nicht Schlagfertig ist und sich verbal schon verteidigt hat, dann kann man ja versuchen ihm den Gang zum Vertrauenslehrer zu erleichtern.
Gruß
Das ist wahrscheinlich einer der besten Ideen.
Also nochmal: aktives Zuhören, empathisch sein, keine Ratschläge geben. Wenn das Kind das Gefühl hat sich dir da anvertrauen zu können, erzählt er vielleicht auch mehr.
Über Nacht verändert man nicht die Persönlichkeit eines Kindes. Außerdem ist es nicht der Job des Kindes, das Mobbing zu unterbinden. Dafür gibt es Erwachsene, deren Job das ist. Deswegen: Weg zur Schule, mit den Lehrern / Sozialarbeitern sprechen und entsprechende Maßnahmen fordern.
Schnueffler
27-03-2025, 23:08
Selbiges Problem mit der Tochter meiner neuen Freundin.
Wird von 3 anderen Mädels gemobbt.
Nach Rücksprache mit der Mama, wenn die dir dumme Sprüche drücken, links rein, rechts raus. Dazu selbst verbal kontern. (Hat jetzt auch geklappt)
Wenn die Drei körperlich werden, Slap, Punch, TKO.
Katamaus
27-03-2025, 23:35
Ich denke, ein erster Schritt sollte sein, herauszufinden, warum er sich nicht wehrt. Was sind seine Beweggründe? Wovor hat er Angst? Was denkt er passiert, wenn er anders reagiert? Wie würde er gerne reagieren und warum tut er es ggfs. nicht? Was fühlt er dabei?
Also erst einmal eine exakte Standortbestimmung bevor es in die Wegplanung geht. Das konnte ich hier bisher jedenfalls nicht herauslesen.
Gürteltier
28-03-2025, 08:16
Als Onkel auf einer Autofahrt, würde ich versuchen ihn mental zu "unterstützen", viel mehr kannst du wahrscheinlich nicht tun..
...
Mit viel Empathie und auch nicht nachbohren, sondern ruhig mal nichts sagen und ihn schweigen lassen, also ihm eine entspannte Umgebung bieten...
Und auch nicht sagen, daß sein Vater sich strafbar macht, Kinder kriegen da oft Angst, weil es ist ja ihr Vater ist und da eine besondere Beziehung besteht.
...
Ansonsten würde ich mit seinem Vater sprechen, wenn möglich, oder/und mich an einen Vertrauenslehrer wenden. Muss dein Neffe ja nicht mitkriegen..
Finde ich auch. Andere ja ebenso.
Ansonsten : Wieso ist er denn ein Opfer ? Sagt ER das ? Oder Du und sein Vater ? Will er was ändern ? Was ?
Vielleicht will er ja auch nur mal mit einem Erwachsenen sprechen, der nicht versucht, eigene kleine Kindheitstraumata über ihn abzuarbeiten.
Und nicht Kampfsport für voll Persönlichkeitsbildend und wichtig hält.
Dafür sind wir hier im Forum keine günstig selegierte Stichprobe. Aber kam ja dennoch schon viel Schlaues hier.
Ob das Mobbingstrukturen sind, solltet ihr Erwachsenen prüfen. Und klar, was in der Schule passiert, regeln die Angestellten dort. Ihr wollt ja auch nicht, dass die Väter von den anderen Jungs mal eben die Aushilfspädagogen spielen.
Die Angestellten vor Ort können natürlich auch durchwachsen sein. Bin ja selber einer von denen. Da heißt es eventuell, dran bleiben.
Ohne große Beschuldigungen gegenüber dem Schulpersonal primär Interesse zeigen, rauszufinden, was genau vorgeht.
Ansonsten : Wieso ist er denn ein Opfer ? Sagt ER das ? Oder Du und sein Vater ? Will er was ändern ? Was ?
Die Frage in der einen oder anderen Form hatten ja mehrere gestellt:
Also: Ich weiß es nicht. Er hat eine sehr ... hmm ... friedliebende, Persönlichkeit. Zum Beispiel kommt er auch weinend vom Spielplatz heim, weil dort Kinder "zueinander böse waren", die er nichtmal kennt.
ICH sage, dass ein Opfer ist, weil ich das aus den Erzählungen heraushöre. ER sagt das natürlich nicht direkt. Ich weiß gar nicht ob der das Wort kennt.
Generell öffnet er sich mir ganz gut habe ich das Gefühl. Hat zumindest vor 2 Wochen von seinem ersten kuss erzählt, wovon die Eltern nichtmal etwas wussten :)
Noch kurz zum Vater/Eltern: Die sind beide NICHT Kampfsport-Affin. Eher im Gegenteil. Ihn mit zum BJJ zu nehmen ist auf meinem Mist gewachsen und er kommt sehr gern mit und sagt er hat dort viel Spaß.
Ich möchte aber eindeutig NICHT den Eltern vorschreiben was sie tun sollen/sein lassen sollen. Als jemand ohne eigene Kinder und/oder einer Ausbildung in dieser Richtung sehe ich mich dazu auch gar nicht in der Lage.
Gürteltier
28-03-2025, 08:48
...
ICH sage, dass ein Opfer ist, weil ich das aus den Erzählungen heraushöre. ER sagt das natürlich nicht direkt. Ich weiß gar nicht ob der das Wort kennt.
...
Ich möchte aber eindeutig NICHT den Eltern vorschreiben was sie tun sollen/sein lassen sollen. Als jemand ohne eigene Kinder und/oder einer Ausbildung in dieser Richtung sehe ich mich dazu auch gar nicht in der Lage.
An der Grundschule, an der ich arbeite, kennt jedes neunjährige Kind den Begriff Opfer.
Zu dem den Eltern was vorschreiben : Ich höre öfter mal von Kindern in der Schule "Du bist nicht mein Vater. Du hast mir gar nichts zu sagen."
Meine Standardantwort : "Richtig. Ich bin nicht dein Vater. Der hat nur dir was zu sagen. Ich hab euch allen was zu sagen, solange wir hier sind. Dafür werde ich sogar bezahlt.
Weil ich es anders kann, als wäre einer von euch mein eigenes Kind."
Ja, in Erziehung kann man privat schlecht reinreden. Nicht nur da.
Aber man kann der andere Erwachsene sein. Die ergänzende Größe im Aufwachsen. Kleine oder grössere Größe.
Meist allenfalls sooo klein :
Das Gürteltier
Kunoichi Girl
28-03-2025, 11:27
Die Frage in der einen oder anderen Form hatten ja mehrere gestellt:
Also: Ich weiß es nicht.
Woher weißt Du denn, dass ihm schläge angedroht wurden bzw. diese drohung bereits wahrgemacht wurde?
hat eine sehr ... hmm ... friedliebende, Persönlichkeit. Zum Beispiel kommt er auch weinend vom Spielplatz heim, weil dort Kinder "zueinander böse waren", die er nichtmal kennt.
Er hat eben einen besonderen charakter.
Das heißt imho nicht notwendiger weise, dass er schwach oder ängstlich ist.
Könnte zb sein, dass er gewalt als mittel zur beseitigung von schwierigkeiten einfach nicht als vorrangige lösung in seinem programm hat.
Ihn mit zum BJJ zu nehmen ist auf meinem Mist gewachsen und er kommt sehr gern mit und sagt er hat dort viel Spaß.
Gras wächst auch nicht schneller, wenn man daran zieht.
Lese- bzw. Geschenktipp:
https://amzn.eu/d/eKXK6uX
Ansonsten kann ich nur sagen, dass ich nach den wirklich üblen und langanhaltenden Erfahrungen, die unser Kind mit Mobbing in der Schule machen musste, als Eltern mittlerweile wirklich JEDEN legalen Hebel in Bewegung setzen würde, um den Schei* abzustellen. Konkret, um die SCHULE dazu zu bewegen, ihren Hintern gegen das Mobbing in Bewegung zu setzen.
Leider ist es aber für die Lehrerschaft erheblich bequemer, wenn EIN Kind unter Mobbing leidet, als wenn sie drei, fünf, zehn Mobber disziplinieren müssten. (Übersetzung: Es stehen Gespräche mit EINER vs. mit drei, fünf, zehn Elternparteien an...) Das lässt such nur umkehren, wenn ... man es umkehrt: indem man so dermaßen unbequem wird, dass sich das Aussitzen nimmer auszahlt.
MatscheOne
28-03-2025, 16:53
Lese- bzw. Geschenktipp:
https://amzn.eu/d/eKXK6uX
Ansonsten kann ich nur sagen, dass ich nach den wirklich üblen und langanhaltenden Erfahrungen, die unser Kind mit Mobbing in der Schule machen musste, als Eltern mittlerweile wirklich JEDEN legalen Hebel in Bewegung setzen würde, um den Schei* abzustellen. Konkret, um die SCHULE dazu zu bewegen, ihren Hintern gegen das Mobbing in Bewegung zu setzen.
Leider ist es aber für die Lehrerschaft erheblich bequemer, wenn EIN Kind unter Mobbing leidet, als wenn sie drei, fünf, zehn Mobber disziplinieren müssten. (Übersetzung: Es stehen Gespräche mit EINER vs. mit drei, fünf, zehn Elternparteien an...) Das lässt such nur umkehren, wenn ... man es umkehrt: indem man so dermaßen unbequem wird, dass sich das Aussitzen nimmer auszahlt.
Ist ja alles richtig was du sagst, aber hier fragt nicht der Vater des Kindes, sondern der Onkel, der natürlich deshalb nicht so viel "Einfluss" auf die Geschehnisse hat.
Ich wurde früher auch gemobbt/gehänselt(damals gab es den Begriff noch garnicht) und ich habe selber auch nach unten mitgemobbt. :(
Ich hab mir in der Grundschule mal einen Mobber/Bulli, der mir gerade einen Pflasterstein an die Hand geworfen hatte, gepackt und dem vorm Lehrerzimmer, auf ihm sitzend(Ground&Pound), seinen Kopf mehrmals auf den Betonboden gedonnert. In dem Moment ging die Tür vom Lehrerzimmer auf und die Lehrer haben mich in dieser Situation "erwischt". :ups:
Sowas gilt es zu vermeiden!
Seinen Namen weiss ich heute noch, wir waren hinterher auch Freunde und haben uns ab und zu getroffen...
Wie schon gesagt, wenn der Neffe jetzt BJJ macht, könnte man ihn auf einer Autofahrt ja im Sinne des ""Spirit of Martial Arts"(don't eskalate, but don't be too shy...)" ansprechen?
Ich finde alleine schon gut, daß Steapa sich dazu Gedanken macht, ich bin da auch schnell aufgewühllt.. :halbyeaha
MatscheOne
28-03-2025, 17:07
@ Ripley
Und verstehe mich bitte nicht falsch, ich will nicht mansplainen, oder sowas, verstehe deinen Unmut durchaus und bin da voll auf deiner Seite...
Ich verstehe dich nicht falsch. Und ich habe gelesen, dass der TE der Onkel und nicht Vater ist.
Mein Punkt ist nur der, dass Gemobbtwerden sich - und das "durfte" ich aus nächster Nähe miterleben - so nachhaltig negativ auf die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen auswirken kann, dass ich dezent pfeife auf "Nicht-Einmischen-Wollen".
Und für so ... unklug ich die Idee des Vaters halte (auch wenn ich ihn absolut verstehen kann), so wichtig erscheint es mir, ggf. gangbare(re) Wege aufzuzeigen. Ob und wie die dem Vater dann unterbreitet werden, darauf habe ich keinen Einfluss.
MatscheOne
28-03-2025, 18:18
Ich verstehe dich nicht falsch. Und ich habe gelesen, dass der TE der Onkel und nicht Vater ist.
Mein Punkt ist nur der, dass Gemobbtwerden sich - und das "durfte" ich aus nächster Nähe miterleben - so nachhaltig negativ auf die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen auswirken kann, dass ich dezent pfeife auf "Nicht-Einmischen-Wollen".
Und für so ... unklug ich die Idee des Vaters halte (auch wenn ich ihn absolut verstehen kann), so wichtig erscheint es mir, ggf. gangbare(re) Wege aufzuzeigen. Ob und wie die dem Vater dann unterbreitet werden, darauf habe ich keinen Einfluss.
Und wieder bin ich da voll bei dir, wie wahrscheinlich die meisten hier(obwohl ich mir bei rechten Spacken auch durchaus vorstellen kann, daß die Mobbingdiskussion für woke halten und eher zu Survival of the Strong tendieren...? )...
Aber der TE Steapa hat nunmal gefragt, wie er auf einer Autofahrt zum Training mit seinem Neffen darüber reden kann..?
Will auch keine Erbsen zählen... :beer:
MatscheOne
28-03-2025, 18:21
Hat zumindest vor 2 Wochen von seinem ersten kuss erzählt, wovon die Eltern nichtmal etwas wussten :)
Süß.. :klatsch: :blume:
Aber der TE Steapa hat nunmal gefragt, wie er auf einer Autofahrt zum Training mit seinem Neffen darüber reden kann..?
Will auch keine Erbsen zählen... [emoji481]
Je nun, dafür war ja der Buchtipp.
Aber ich stoß gern mit dir an. [emoji481]
Mit alkfreiem Bier. Den Wein gibt's nachher. ;-)
MatscheOne
28-03-2025, 19:51
Aber ich stoß gern mit dir an. [emoji481]
Mit alkfreiem Bier. Den Wein gibt's nachher. ;-)
Hehe, ja, andere Getränke und Gläser hab ich in der Emojibar auf die Schnelle nicht gefunden...
:beer:
Hey zusammen,
Mein Neffe (9) hat ziemliche Probleme in der Schule, wo ihm des öfteren Prügel angedroht und teilweise werden diese umgesetzt. Er ist, für sein Alter, ziemlich groß, auch ziemlich sportlich und seit 4 Monaten trainiert er BJJ, wobei er sich nicht schlecht anstellt. Er hat aber ein so introvertiertes und ruhiges Wesen, dass er alles, was andere ihm psychisch oder physisch entgegen werfen, einfach hin nimmt und 0 Gegenwehr zeigt. Ein wohl ein ziemlich typisches Mobbing-Opfer also leider.
Meiner Meinung nach wähl sein Vater den falschen Weg, indem diese die Konfrontation mit den "Tätern" (auch das sind Kinder, deshalb die Anführungszeichen) sucht und diesen droht.
Ich hab den Kleinen aber 2 mal/Woche für 1 Stunde im Auto, wenn wir zum Training fahren und kann da gut mit ihm plaudern. Was könnte ich ihm mit auf den Weg geben, dass er es vielleicht etwas leichter hat? Ich meine explizit KEINE Kampftechniken oder ähnliches, sondern würde ihn gern mental aus seiner Opfer-Rolle helfen. Ich persönlich bin ja sowieso der Meinung, wenn er einmal anständig "Na dann komm doch her und Du wirst schon sehen" zu seinen "Angreifern" sagt sich das Thema gegessen hätte, zumal er tatsächlich fast immer körperlich, und wahrscheinlich durch das Training auch technisch, überlegen wäre. Aber wie bekommt man einem Kind diese Mentalität, dass es nie besser wird, wenn man nur defensiv bleibt, erklärt?
Habt ihr Tipps?
Danke
Mobbing ist ein heißes Eisen - unter anderen auch, weil nicht "greifbar". Nachdem ich deinen Beitrag gelesen habe, war mein erster Gedanke, warum hier kein Kontakt zu den Lehrkräften gesucht wurde. Letztlich haben Sie dafür Sorge zu tragen, dass ein Kind genauso wieder nach Hause kommt, wie es morgens zur Schule gebracht wurde. Ich will mal so sagen: Provokant - wenn Kindern die Grenzen nicht klar sind und sie sich unbeaufsichtigt fühlen, dann brechen sie aus. So gesehen sehe ich mitunter ein mögliches Sozialisierungsdefizit oder aber eine Mentalität des "wegschauen", die ich gerne als Impuls einbringen möchte. Nichtsdestotrotz ist die Situation einfach nur ... mir fehlen die Worte und das sind keine schönen Phasen, insbesondere dann nicht, wenn das Kind leidet. Ich bin bei dir, was den Weg des Vaters angeht - wenn es hart auf hart kommt, dann gilt er noch als "Kinderbedroher". Wir hatten bei unserem Sohn auch immer mal wieder in der Grundschule so Situationen, da wollte ich einfach mit einem Prügel zu diesen Sorten fahren. Es ist diese Hilflosigkeit, die einem auszehrt. Bei mir war das so. Ich habe dann damals die Eltern des "*********kindes" kontaktiert und bekam als Antwort: "Ach du je. Der Hans [Name geändert] hat die ganze Nacht geweint und weiß gar nicht, wo dieser Vorwurf herkommen soll." Ich hätte da kotzen können, wenn die Eltern das Verhalten ihrer Brut auch noch so doof decken.
Lirumlarum: Letztlich kannst du da GAR NICHTS machen, außer eben zeigen, dass ihr als Eltern seht, was da abgeht. Die Schule kontaktieren und dem Bub mit viel Gesprächen und einfach Nestwärme nach und nach das Selbstvertrauen vermitteln, damit diese Arschgeigen sich ein anderes "Opfer" suchen.
Ich hab mir in der Grundschule mal einen Mobber/Bulli, der mir gerade einen Pflasterstein an die Hand geworfen hatte, gepackt und dem vorm Lehrerzimmer, auf ihm sitzend(Ground&Pound), seinen Kopf mehrmals auf den Betonboden gedonnert. In dem Moment ging die Tür vom Lehrerzimmer auf und die Lehrer haben mich in dieser Situation "erwischt".
DAS ist genau der Punkt, wenn sich ein Normalkind irgendwann wehr und körperlich wird, weil es einfach keine Lust mehr auf diesen Scheiß hat. Am Ende geht es dann nicht mehr darum, dass das Kind über längeren Zeitraum hin immer wieder fertig gemacht wurde. Nein am Ende steht die Körperlichkeit gegen ... ja, was eigentlich? Der Mobber versteht es (also die Mobber, die ich kenne und das sind nicht wenige) hervorragend, sich mitten im Prozess als Opfer dazustellen und da er am Ende die blutende Nase hat, sind die Rollen schnell vertauscht. Da bei Klärung der Sache GENAU hingeschaut werden und das ist eben auch Arbeit und kostet Zeit.
Aber ich bin (offene Worte) bei dir. Ich haben meinen Sohn (zwar mit Humor in der Stimme) gesagt: Ab ins Jungenklo mit dem Kerl und mal in die Röhre schauen lassen, wenn es keiner sieht, die Situation erlaubt und die körperliche Dominanz vorhanden, was sie ja interessanterweise meist auch ist. Mobber sind erbärmliche Kreaturen, die sehr geschickt zu agieren wissen - allerdings hat man diesen Blick sehr schnell und da bin ich wieder bei der Lehrkraft, die hier sehr wirkungsvoll wirken kann. Aber Leute, das ist ein weites Feld und ich würde auch sagen eine Einzelfallerscheinung, soll heißen: Hier etwaige Muster zu suchen - nur bedingt effektiv. Denn am Ende bleibt das gemobbte Kind und es muss damit fertig werden, während der Mobber weiter sein Ding treibt.
Als Jahrgang 1977 möchte ich anmerken: "Fertig gemacht" wurde immer - auch bei uns damals und ich da auch mitgemacht. Aber das ist auch eine Art der Sozialisierung und rückblickend hat ein Kick in die Hoden eines "Mobbers" die Situation sehr zügig geklärt und die Sache war gelaufen. Diese heutige "lass uns mal reden", klar ist mainstream und woke und LBG*WTQGDHDFJW, aber letztlich ist das doch in diesem Alter wie ein Hühnerstall und somit ein Sozialisierungsprozess, denn wir alle durchlaufen haben. Dennoch: Kein einfaches Thema, beileibe nicht.
Katamaus
29-03-2025, 11:48
An der Schule meiner Tochter haben sie eine Psychologin für solche Fälle. Das finde ich erstmal super. Interessant ist dabei auch, welche Wendungen diese Erzählungen nehmen können, wenn immer wieder mit ALLEN Beteiligten darüber gesprochen wird. Auch die vermeintlichen Täter sind nicht immer Täter und die Opfer nicht immer Opfer. Genau wie bei Mediationen auf der Arbeit. Es ist halt meistens brutal kompliziert.
Mal allgemein: Die allermeisten Menschen arbeiten mit viel zu vielen Hypothesen und Illusionen über die Realität (die sowieso immer subjektiv ist) und viel zu wenig mit Tatsachen.
Katamaus
29-03-2025, 11:50
"Der Gott des Gemetzels" - super Film zu dem Thema.
Mal allgemein: Die allermeisten Menschen arbeiten mit viel zu vielen Hypothesen und Illusionen über die Realität (die sowieso immer subjektiv ist) und viel zu wenig mit Tatsachen.
Das wollte ich mit meinem "Tritt in die Hoden" zum Ausdruck bringen! Danke! Da wird zuweilen ein Wolkenhaus aufgebaut und im Grunde haben die sich nur in der Wolle, weil x den y aus der WA-Gruppe rausgeworfen hat. Alles schon erlebt. So gesehen: Offene Kommunikation und Konfrontation an erster Stelle und (meine persönliche Meinung) eben aufpassen, dass man sich nicht in der nebulösen Welt der Schulsozialarbeiten oder aber Schulpsychologen verirrt - die haben ihre Berechtigung, keine Frage - aber wir haben auch einen Menschenverstand und den sollte man nicht aufgeben.
Katamaus
29-03-2025, 12:22
Da wird zuweilen ein Wolkenhaus aufgebaut und im Grunde haben die sich nur in der Wolle, weil x den y aus der WA-Gruppe rausgeworfen hat. Alles schon erlebt.
Same same. Und während die Eltern sich noch hyperventilierend die Köpfe einschlagen, haben die das längst geregelt. Ich will das um Gottes willen nicht verharmlosen aber ich denke, dass die Zahl der echten, sozusagen pathologischen, Mobbingfälle deutlich geringer ist, als immer so angenommen wird und ganz Vieles nur übliches Gezicke.
Ich habe es eben auch schon andersrum erlebt. Ein Mädel aus der Schule meiner Tochter hat üble Geschichten über Mitschülerinnen erfunden, geklaut, intrigiert. Die Kinder haben sie dann eben irgendwann ausgeschlossen und die Eltern ein Riesenfass wegen Mobbing aufgemacht. Der Vater hat sogar mal meine Tochter bedroht, als sie die mit ihrer Freundin vor deren Haus rumgeschlichen ist - was sicher auch provokant und nicht in Ordnung war (das habe ich ihr auch deutlich vermittelt). Aber meine Fresse. 10-Jährigen Prügel androhen. Geht's noch? Da frage ich mich schon, wie da der Umgangston zuhause ist und wundere mich auch nicht, wenn die Tochter bekloppt und nur vermindert sozialkompatibel ist. Letztlich haben sie das Kind von der Schule genommen. Sie geht jetzt auf eine Privatschule und mobbt dort weiter.
Die beste Freundin dieses Kindes macht indes auch so weiter und es gab schon Nervenzusammenbrüche, usw. Deren Eltern sind sich bestimmt auch sicher, dass ihr Kind gemobbt wird.
Gürteltier
30-03-2025, 01:19
Tja, der individuelle Standpunkt.
Den lernt Kind in der Grundschule oft nicht ideal zu vertreten oder anzuerkennen.
Weil wir LehrerInnen und PTFler ( Pädagogisch Therapeutisches Fachpersonal ) ja wollen, dass der Laden läuft.
Da gibt es oft wenig Spielraum, die Bedürfnisse der Kinder zumindest zu sehen und zu hören. Und zu besprechen, was im Regelkorsett vielleicht doch geht.
Immer wieder neu Dinge auszuhandeln, ist auch für uns Schulerzieher anstrengend.
Interessen gegeneinander abwägen, Kompromisse suchen.
Aber wenn WIR das nicht ihnen gegenüber machen, woher sollen die Kinder das dann plötzlich untereinander können.
Der Mensch lernt sehr stark am Modell.
Und Konflikte sind DIE soziale Lerngelegenheit. Leider so oder so.
Na, und das "Körpersprache" in dem Alter noch elementarer und Machtmittel der Kinder untereinander ist, das mensch Ihnen nicht völlig weg nehmen sondern steuern helfen sollte - das ist auch ein komplexes Thema.
Gürteltier
30-03-2025, 01:44
Wenn Erwachsene immer die Macht haben ( wollen ) und immer alles besser wissen ( wollen ), dann will Kind auch eine Machtperson werden.
Es gibt Regeln, die müssen sein. Und es gibt Regeln, über die könnte man immer wieder neu reden.
Wenn Schule nur Ersteres ausstrahlt, lehrt sie Macht.
Schule ist Gesellschaftsschmiede.
Das pädagogische Spektrum ist breit aufgestellt. Was mir immer wieder zu kurz kommt: Die Rolle der Eltern, auch im Sinne der Verantwortung. Schule - ob jetzt Grundschule oder aber weiterführende Schule - kann meiner persönlichen Meinung nach nur in einem bestimmten Rahmen wirken. Ja, wir erkennen hier auch eine Form der "Gesellschaftsschmiede" oder wie ich es gerne nenne "strukturelle Gewalt". Allerdings wir mir die vergangenen Jahre zu sehr das "verhaltensauffällige" Kind in den Mittelpunkt gerückt, während das "normale" Kind (wir ersparen uns hier bitte die Entrüstung über dieses Wort, ihr wisst, was ich meine) mehr oder minder am Rande mitläuft, weil (Achtung!) es ja keine Unterstützung braucht. Meiner Meinung nach falsch gedacht! Gerade hier bei uns in RLP läuft diese Art der "Integration" mehr und mehr in eine Richtung, da kann ich nur noch den Kopf schütteln. Mit fehlt hier der klare Menschenverstand.
In meiner 8. Klasse kam vor Wochen ein Junge dazu. Komplettes Programm (ADHS, zu viel Masse, zu viel Smartphone, Mutter alleinerziehend, Ritalin "eingestellt") und das Gefüge der Klasse ist nunmehr schlichtweg gestört. Unsere Schulseelsorgerin hat sich regelrecht auf ihn gestürzt - Ergebnis unbekannt. Im Unterricht das Paradebeispiel von "ich nehme mir die Bühne mit allen Mitteln". Schriftbild unter aller Kanone. Ein gewisses mathematisches Verständnis, welches sich (meiner Erfahrung nach) aber nicht halten wird. Interessant: Er weiß genau, wo er letztlich die Sau macht und wo nicht. Heißt für mich, er hat sich also durchaus im Griff und ist sich dessen bewusst. Auf dem vergangenen Elternsprechtag hatte ich die Ehre die Mutter kennenzulernen und was soll ich sagen: "Ja, die Schule hat hier ihren Beitrag zu leisten." Das ist zu einseitig. Das Muster finde ich erschreckend! Die Eltern (nicht alle, aber spezielle diese Sorten) flüchten sich in die Optionen, die ihnen der Staat liefert - die GTS führe ich einmal mit an und ziehen sich dabei mehr und mehr aus der Verantwortung.
Mir fehlt mehr und mehr die "Norm". Es ist diese Relativierung, die mich einfach nur nervt. Für jedes Fehlverhalten wird sofort der ADHS-Pfeil oder aber "er hat es momentan schwer" aus dem Köcher gezogen. Der Spielraum der gängigen Regeln wird nunmehr nicht nur ausgeweitet und individuell betrachtet, er wird schlichtweg verzerrt. Hinzu kommen Kampfansagen wir "Schule ist dein Zuhause" - nein, ist es nicht. Was soll das? Schule ist Schule. Punkt. Da gehst du hin und danach gehst du bitte wieder in dein Leben - hier bin ich wieder beim Elternhaus, aber da traut sich ja keiner dran.
Totschlagargument: Ja, wenn die Eltern aber nicht agieren, wer soll es denn dann richten? Und jetzt geht das ideologische Feld auf, welches nicht an einer Norm interessiert ist, sondern seine Einstellung und Weltanschauung bedingungslos durchsetzen möchte.
Um den Bogen wieder zum roten Faden zu schlagen (Mobbing): Ein Kind mobbt nicht mal eben so. Die Ursachen liegen auf anderen Ebenen, nicht schulischer Natur und sind wir doch mal ehrlich: Solch ein Verhalten siehst du doch schon im Kindergarten. Wir als Schule müssen jedoch damit umgehen und dürfen dabei vor lauter "ach ja" nicht das unschuldige Kind aus den Augen verlieren, dass sich mit sowas letztlich hilflos konfrontiert sieht. Mir werden hier zu sehr Täter und Opfer ungleich behandelt, aber da entspricht ja (gerade hier in RLP) dem mainstream.
Gürteltier
30-03-2025, 09:42
zu früh
zu früh
:D Ich übe mich in Geduld!
Gürteltier
30-03-2025, 10:11
Das pädagogische Spektrum ist breit aufgestellt. Was mir immer wieder zu kurz kommt: Die Rolle der Eltern, auch im Sinne der Verantwortung. Schule - ob jetzt Grundschule oder aber weiterführende Schule - kann meiner persönlichen Meinung nach nur in einem bestimmten Rahmen wirken. Ja, wir erkennen hier auch eine Form der "Gesellschaftsschmiede" oder wie ich es gerne nenne "strukturelle Gewalt". Allerdings wir mir die vergangenen Jahre zu sehr das "verhaltensauffällige" Kind in den Mittelpunkt gerückt, während das "normale" Kind (wir ersparen uns hier bitte die Entrüstung über dieses Wort, ihr wisst, was ich meine) mehr oder minder am Rande mitläuft, weil (Achtung!) es ja keine Unterstützung braucht.
Bei uns in HH heißt das Inklusion. Weniger Sonderschulen, mehr Verhaltensauffällige mitschleppen.
Ich arbeite ,wie gesagt, als PTFler (Erzieher mit Psychologiestudium vorher) an einer inklusiven Ganztagesgrundschule. Wir ErzieherInnen sind anders ausgebildet als die LehrerInnen. Agieren aber oft nur als Hilfstruppe. Kümmern uns eben um die Auffälligen.
Viele GrundschullehrerInnen machen pädagogisch einen tollen Job. Aber nicht, weil sie es schon in der Ausbildung gelernt hätten. Sondern primär, weil sie es sich on the job gegenseitig beibringen, bzw. selber erarbeiten müssen. Bei denen habe ich viel hospitiert und abgeguckt.
Die besseren LehrerInnen haben begriffen, das soziale Kompetenz und individuelle Arbeitshaltung wichtigere Ziele sind, als den Lehrplan von Anfang an durchzuziehen.
Inklusion schult auch die Mitschüler. Die Klassen mit den größten Klopsen lernen auch am ehesten, die klug zu behandeln. Und dabei selber nicht unterzugehen, sondern ALLE immer besser zu sehen. Gerechtigkeit ist eben nicht, alle gleich zu behandeln. Weil wir nicht alle gleich sind.
Wenn das thematisiert wird, erst recht.
Pausen regelmäßig nachzubesprechen, gerade wenn es keine unübersehbaren Kloppereien gab, bringt mehr, als der Klassenrat einmal pro Woche. Und ist m.E. wichtiger als der Lehrplan einer 1. u. 2. Klasse.
Da hört man dann eben auch die leisen, bequemen Schüler.
Strukturelle Gewalt ist oft gar nicht so leicht zu erkennen.
Hier mal ein Beispiel, das nicht mal mein team so recht verstehen konnte :
Tischregeln in unserer Mensa : In 90 Minuten werden da Klasse 1-4 durchgeschleust. Nach dem Essen muss Kind seinen Tisch wischen für das Kind danach. Also Teller weg, zurück mit Lappen und selber wischen.
2-3 erwachsene Mensaaufsichten überwachen das. Ermahnen, pfeifen zurück und wischen ärgerlich selber, wenn mal wieder einer davon kam.
Mein Änderungsvorschlag : Jedes Kind wischt vorher für SICH selber. Wenn IHM der Platz zu dreckig ist. Dann ist nicht der davor "schuld", weil er sich nicht an die Gesellschaftsregel hält. Und das Kind muss sich nicht hilflos bei der Aufsichtspolizei beschweren. Handlungsfähige Kinder schaffen sich den Mensaplatz, der IHNEN gerade wichtig ist. Am Ende wischen wir Erzieher einmal gründlich für den nächsten Tag.
Öfter helfen mal Kinder freiwillig.
Auch Kooperation lernt sich am besten, wenn Kind gerade Lust dazu hat. Nicht, wenn es schon den ganzen Vormittag kooperieren musste. Oder hätte sollen... .
Naja, der Vorschlag ging letztlich nicht durch. Warum wohl.
Also haben wir immer noch 2-3 Mensapolizeiaufsichten statt einer. Und die Turnhalle und die Spielräume in der 90 minütigen Mittagsfreizeit mit kindlicher Mitverwaltung fallen oft Erwachsenen-Krankheitsbedingt aus. Obwohl ja 1-2 Leute da vertreten könnten. Stehen sich also noch mehr Kinder auf den Höfen auf den Füssen und kämpfen um Ressourcen wie Fußballplätze und Spielgeräte.
Auf dem vergangenen Elternsprechtag hatte ich die Ehre die Mutter kennenzulernen und was soll ich sagen: "Ja, die Schule hat hier ihren Beitrag zu leisten." Das ist zu einseitig. Das Muster finde ich erschreckend! Die Eltern (nicht alle, aber spezielle diese Sorten) flüchten sich in die Optionen, die ihnen der Staat liefert - die GTS führe ich einmal mit an und ziehen sich dabei mehr und mehr aus der Verantwortung.
Mit dem Ganztag müssen wir das ja tatsächlich. Aber die Eltern müssen das halt als Zusammenarbeit begreifen. Und nicht auch noch torpedieren.
LahotPeng
30-03-2025, 15:24
Hallihallo,
Die Beiträge von Zen2021 und Gürteltier sind echtes Gold. Schön, dass Fachleute sich hier beteiligen.
Ich habe aus eigener Erfahrung mal mit dem Problem zu tun gehabt, wie man schwere seelische Verletzungen eigentlich wieder als Normalmensch geradebiegen kann.
Dazu hatte ich an einen Profi gefragt, wie es sich dazu verhält. Ich hatte nämlich mal gelesen, dass man STARK VEREINFACHT gesagt, etwa 7 : 1 positive Erfahrungen bzw. Eindrücke erzeugen muss, damit das Vertrauens- bzw. das emotionale Verhältnis wieder zwischen dem Schädiger und Geschädigtem hergestellt sei.
Hier habe ich noch seine Antwort:
[...] habe deine Frage gerade gelesen. Ich kenne es aus der bindungspädagogik, Traumatherapie und aus dem Konzept des transgenerationalem Trauma.
Ich denke dass du mit den Begriffen „negativitätseffekt“ „negativitätsverzerrung“ oder genau „negativity bias“ fündig wirst. Ansonsten fang gerne mit diesem hier an: „Die Macht des Schlechten: Nicht mehr schwarzsehen und gut leben“ - Roy F Baumeister, John Tierney.
Er spricht von einem durchschnittlichen Verhältnis von 1:4 und er bietet mit dem Buch eine solide Grundlage zu diesem Effekt.
Ich denke dieses Verhältnis lässt sich gut diskutieren in Abhängigkeit der emotionalen Schwere der Erfahrung.
Liebe Grüße
Bei Mobbing, welches ich in der 10. Klasse auch erlebt habte, von Menschen die ich für Freunde hielt, ist man ja einem Kollektiv ausgesetzt. Wie soll, dass denn wieder "glatt gebügelt" weren?
Ich persönlich habe die Leute alle aus meinem Leben gestrichen. Aussprachen gab es nie und nach über 20 Jahren bin manchmal noch schwer enttäuscht.
Ich dachte aber, dass dieser Gedanke hier im Thread gut aufgehoben ist und eventuell den ein oder anderen Lösungsansatz mit sich bringt.
Ganz liebe Grüße an die Diskussionswilligen.
Gürteltier
30-03-2025, 17:22
In der Erziehung nennt man das Resilienz. Was macht einen widerstandsfähig auch gerade gegen fortgesetzte Negativeinflüsse. Und forscht da noch fleissig.
Mir persönlich hat recht früh geholfen, nur bestimmten Menschen das Mandat zu geben, über mich zu urteilen. Ich werde gerade selber massiv von vorgesetzter Seite gemobbt.
Bin teils vage erstaunt, wer im Zuge davon auch den Kontakt zu mir abgebrochen hat.
Aber das Urteils-Mandat haben meine engen Freunde. Und Menschen mit guten Argumenten. Und ich. Das ist aber das letztliche. Trotzdem schlafe ich derzeit meist nur 4 Stunden in der Nacht.
Ich bin in die Erziehung gegangen, weil mich die breite Prävention, wenn wir unsere Grundstrukturen bilden, mehr interessiert, als die Intervention, wenn wir älter sind.
LahotPeng
30-03-2025, 19:30
Bin teils vage erstaunt, wer im Zuge davon auch den Kontakt zu mir abgebrochen hat.
Das folgt leider einer sehr simplen Logik, und simpel ist deshalb schlecht, weil ein Kollektiv selten schnell dazulernt.
Da ist eine Person die/der gemobbt wird. Und da sind 10 andere, die die betreffende Person mit falschen Terminabsprachen in ein schlechtes Licht rücken... oder sonst der gleichen verdeckte Kampftaktiken auf zeitlich längerer Einschlagswirkung... Und dann sieht das derjenige, dem das gemeldet wird EBEN (wie geplant) NICHTS. Die Mobber halten zusammen (wie immer) und jeder wähnt sich in Unschuld. Ich glaube wirklich, dass es Mitmacher gibt, die nur fahrlässig ihren Senf dazugeben.
Na jedenfalls ist da ein Störenfried, den alle schon als Störenfried erkannt und abgestempelt haben. Warum sollte jemand den unbequemen Weg gegen die Menge gehen?
Es ist der Weg des geringsten Widerstandes, der bei, wahrscheinlich leider mehr als der Hälfte der mir bekannten Menschen, gerne gegangen wird.
Mobbing aufzulösen als Betroffener erfordert aber andere Strategien, als der Threadopener jetzt benötigen würde. Für den Ausschweif bitte ich um Entschuldigung und hoffe, dass noch genog "OT" dabei war.
-
Trotzdem schlafe ich derzeit meist nur 4 Stunden in der Nacht.
Da du es öffentlich geschrieben hast: Wir wissen beide, dass das auf Dauer nicht gut geht.
Vielleicht ist es an der Zeit zu kämpfen. Und da das ja Hauptanliegen des KKB ist, und auch der Neffe hier einen Kampfsport lernt, hier ein kleiner Anstoß.
Ich würde mir einen Einzelnen schnappen und zur Rede stellen. Wer die/der Jenige gehen will. Ruhig mutig sein und sagen, dass man sie/ihn für feige hält. Man muss und sollte nicht beleidigend sein. Aber im 4 Augengespräch brechen so viele ein, wenn man objektiv und ruhig die Situation darstellt. Das liegt, so glaube ich wirklich, daran, dass sie insgeheim nämlich wissen, dass sie da Mist bauen. Und wenn Sie gezwungen werden das Ausmaß zu ERKENNEN, dann schmeckt ihnen der eigene Brei dann doch nicht.
Nosce te ipsum.
Kunoichi Girl
30-03-2025, 19:46
Bei uns in HH heißt das Inklusion. Weniger Sonderschulen, mehr Verhaltensauffällige mitschleppen.
Sorry, aber inklusion hat imho nichts mit mitschleppen zu tun, sondern mit menschlichkeit (diskriminierung).
Ich arbeite ,wie gesagt, als PTFler (Erzieher mit Psychologiestudium vorher) an einer inklusiven Ganztagesgrundschule. Wir ErzieherInnen sind anders ausgebildet als die LehrerInnen.
+1,
die erzieherausbildung in der brd ist hervorragend (pädagogik, psychologie).
Schnueffler
30-03-2025, 22:33
Aktuelle Situation!
Mein eFrau und ich (als Gast) haben ein Termin bei der Schulleitung. Unsere Kurze hat zwei Mitschülerinnen einen Handpalm auf die Nase und der Anderen einen Ellebogen vor den Kopf geschlagen. Sie selbst hat eine Ohrfeige gefangen und hat Würgemahle am Hals. Nach ihrer Beschreibung hat A sie geschlagen und B sie gewürgt, als sie aus der Dusche kam.
Wenn ihre Aussagen korrekt sind, gehe ich zu 5.000% konform.
Kunoichi Girl
30-03-2025, 23:00
…
Mein eFrau und ich (als Gast) haben ein Termin bei der Schulleitung. Unsere Kurze hat zwei Mitschülerinnen einen Handpalm auf die Nase und der Anderen einen Ellebogen vor den Kopf geschlagen. Sie selbst hat eine Ohrfeige gefangen und hat Würgemahle am Hals. …
Wer hatte denn letztendlich gewonnen?
Teetrinker
31-03-2025, 10:27
Aktuelle Situation!
Mein eFrau und ich (als Gast) haben ein Termin bei der Schulleitung. Unsere Kurze hat zwei Mitschülerinnen einen Handpalm auf die Nase und der Anderen einen Ellebogen vor den Kopf geschlagen. Sie selbst hat eine Ohrfeige gefangen und hat Würgemahle am Hals. Nach ihrer Beschreibung hat A sie geschlagen und B sie gewürgt, als sie aus der Dusche kam.
Wenn ihre Aussagen korrekt sind, gehe ich zu 5.000% konform.
+1. :halbyeaha
Auch wenn ich mittlerweile zu diesem Thread nichts mehr beitragen kann, da ich, wie gesagt, prinzipiell von diesem thema ziemlich weit weg bin, möchte ich mich doch noch einmal für die zahlreichen, echt qualifizierten Beiträge bedanken!
Ich werde mich wohl weiter darauf beschränken ihm BJJ näher zu bringen und im Auto etwas rumzublödeln :)
Katamaus
31-03-2025, 10:42
Ich werde mich wohl weiter darauf beschränken ihm BJJ näher zu bringen und im Auto etwas rumzublödeln :)
:halbyeaha
Immer mal wieder nachfragen, wie es ihm geht, was ihn beschäftigt und ihm das Gefühl geben, dass Du für ihn da bist, wenn er Dich braucht. Alles was sein Selbstwertgefühl stärkt, lässt ihn weniger Opfer sein.
Gürteltier
31-03-2025, 11:09
Sorry, aber inklusion hat imho nichts mit mitschleppen zu tun, sondern mit menschlichkeit (diskriminierung).
Nee, das hat erst mal was mit Einsparungen zu tun. Aber dann eben doch mit langsamem gesellschaftlichen Wandel. Inklusion begann als Überforderung des normal ausgebildeten Schulpersonals unter geringfügiger Dreingabe von halbwegs besser ausgebildetem PTF-Personal.
Und pendelt sich nur vor Ort immer mehr auf Umsetzung ein. Weil die Schulen das halt irgendwie wuppen.
die erzieherausbildung in der brd ist hervorragend (pädagogik, psychologie).
Die Hälfte meiner AusbilderInnen hatte selber erzogen ( Sozialarbeit, Drogenhilfe, Kita- u. Schulerfahrung etc.). Die andere Hälfte waren LehrerInnen. Und bis auf Ausnahmen eher weniger zu gebrauchen.
Hab das Berfusbegleitend gemacht. Das heißt, unsere Klasse hatte darum öfter mehr Ahnung, als unsere AusbilderInnen.
Eins der aktuellen Schlagworte in der Erzieherausbildung ist Partizipation. Aber versuch mal, an ner staatlichen Erzieherschule zu partizipieren.
Wir sollten uns unsere Abwesenheitsentschuldigungen selber schreiben. Dann kamen unsere Fehlstunden nicht aufs Abschlusszeugnis.
Aber als ich das erste mal geschrieben habe "Ich wollte ausschlafen." haben sie es nicht annehmen wollen. Also hab ich es gelassen.
Damit meine ich : Erziehen beruht viel auf Wahrhaftigkeit von Befindlichkeiten und offenem Umgang damit.
Und nicht auf den Standardlügen zur Fassadenwahrung.
Ich habe aber genau diese Einstellung bei vielen Verantwortlichen an der Schule hinter der staatlichen Zwangsfassade auch finden können.
Fand ich prima. Hab z.B. meine Facharbeit eine Woche zu spät abgeben können. Wollten sie ein ärztliches Attest für. Obwohl ich ihnen gesagt hab, das ich nicht krank war.
Sondern es nicht zeitig gebacken gekriegt habe.
Und irgendwie hat der Zuständige dann auch vergessen, dass wir ein Attest von mir gebraucht hätten.
Die Abschlussklausurzensur geht 3-fach gegenüber der in 3 Jahren erhaltenen Fachzensur ein.
Selektionsdruck lässt grüssen. Voll erzieherisch von unserem Staat, gelle ?
Von dieser Doppelbödigkeit ist die Ausbildung voll. Vieles aus Psychologie und Pädagogik wird nur angerissen. Darum hat mein team auch nicht geschnallt, wovon ich bei den Mensaregeln sprach.
Im Umgang mit Kindern sind die meisten von denen auf ihre jeweilige Art aber Klasse.
Gürteltier
31-03-2025, 11:31
Das folgt leider einer sehr simplen Logik, und simpel ist deshalb schlecht, weil ein Kollektiv selten schnell dazulernt.
Das stimmt. Ausgrenzung schafft halt Zusammenhalt. So sind wir Menschen - auch. Wenn wir nicht darauf achten.
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Da du es öffentlich geschrieben hast: Wir wissen beide, dass das auf Dauer nicht gut geht.
Vielleicht ist es an der Zeit zu kämpfen. Und da das ja Hauptanliegen des KKB ist, und auch der Neffe hier einen Kampfsport lernt, hier ein kleiner Anstoß.
Ich würde mir einen Einzelnen schnappen und zur Rede stellen. Wer die/der Jenige gehen will. Ruhig mutig sein und sagen, dass man sie/ihn für feige hält. Man muss und sollte nicht beleidigend sein.
Ich kämpfe schon ein paar Monate. Musste halt auf mir nützliche Akteneinsichten u.a. bei der Staatsanwaltschaft warten.
Bin selber hochmanipulativ und habe den Bereich in dem es eskalierte "heimlich" selber angesteuert. Weil die andere Seite sich dadurch ins Unrecht setzte.
Aber trotz dieser Teilkontrolle über die Situation ist es ein Kampf, den ich nie körperlich ausagieren kann.
Ist wie die Nacht vor den Wettkämpfen als Jugendlicher, in der ich noch nicht wie später dann normal schlafen konnte.
Nur kommt der Kampf nie.
4 x die Woche Sparring hat nur ins Übertraining geführt.
Eine Fundgrube der Altersverletzungen :
Das Gürteltier
@ TE : Solche Onkel ( und Tanten ) braucht die Welt, finde ich.
Moin Gürteltier,
ich danke dir für eine Zeilen, Ansichten und auch Einblicke. Ich stelle fest, dass wir gar nicht soweit auseinander liegen - keine Konflikte, die nicht über Austausch überwunden werden könnten. Von daher grüner Bereich. Es ist Dienstag und ich bin am *****: Vergangene Woche Abitur mit dem ganzen Zeugs (akad. Feier, Ball) und der normale Trott läuft weiter. Vorhin noch eine Fachkonferenz - es stapeln sich die Arbeiten - ein Elend vor dem Herrn, aber ich leide auf hohem Niveau, dies ist mir bewusst. Eine Sache möchte ich dennoch beleuchten:
Die besseren LehrerInnen haben begriffen, das soziale Kompetenz und individuelle Arbeitshaltung wichtigere Ziele sind, als den Lehrplan von Anfang an durchzuziehen.
Hier bin ich ABSOLUT bei dir! Ich kann dir nur so viel sagen: Ich kann bei uns an der Schule ("am Gymnasium") gar nicht so viel Kotzen, wie ich es gerne würde, wenn die GYMNASIALLEHRER (sich gänzlich ihrer strukturellen Gewalt bewusst) auf ihre besondere Art und Weise agieren. Ich sage dir offen, dass ich sehr vielen Kollegen/innen ein Dorn im Auge bin, weil ich den Lehrplan eben nicht als DEN roten Faden betrachte. Sie Sozialisierung (da mag man drüber lachen) ist das A und O und wenn dann mal ein Stuhlkreis notwendig ist (jetzt exemplarisch), weil es in der Pause wieder abging oder aber wieder Krieg auf WA herrscht, dann sehe ich es als unseren Job an, dass wir eben die ach so wichtige Mathestunden opfern und uns den Kindern und ihren Problemen widmen.
Zum Thema Arbeitshaltung auch noch ein paar Worte: In RLP werden zwei neue Säue durch die Schullandschaft getrieben - sie heißen Digitalisierung und Selbstverantwortung. Hört sich super an! Macht sich in jeder Lehrprobe gut und in pädagogischen Gesprächen. Die Krux an der Sache und ich werde nun bewusst provokant: Die pädagogischen Schwachmaten bei uns, die eben auf gymnasialen Niveau von oben auf die Schüler...äh die eben gymnasial unterrichten, können sich nun noch mehr von der schulischen Front und dem Austausch mit einer Lerngruppe zurückziehen: Da werden die ipad-Koffer in die Klassen geschoben, die Wochenpläne rausgehauen und wenn du Fragen hast, dann bekommst du einen Link im Netz.
Amen, ich sage euch: Wenn dieses letzte pädagogische Gleitmittel, nämlich diese Kunst zu unterrichten, zu lehren und dabei zu "erziehen" - zu sozialisieren nunmehr diesen beiden Wutzen (s.o.) geopfert wird, dann sind wir bildungspolitisch echt am *****! Unsere Große hat jüngst Abi gemacht - sie ist durch. Aber unser "Kleiner" ist erst in der 7 und hat diese ganze ... noch vor sich. Herr, gib Kraft.
@ Mods: Sorry, ich weiß - wir sind WEIT vom Thema weg...ich habe schon Strafpunkte und bitte um (pädagogische) Nachsicht.
Auch dir ein Moin!
Bei Mobbing, welches ich in der 10. Klasse auch erlebt habte, von Menschen die ich für Freunde hielt, ist man ja einem Kollektiv ausgesetzt. Wie soll, dass denn wieder "glatt gebügelt" weren? Ich persönlich habe die Leute alle aus meinem Leben gestrichen. Aussprachen gab es nie und nach über 20 Jahren bin manchmal noch schwer enttäuscht.
Das ist ja mit der Punkt: Du bekommst das nicht mehr "gerade gebogen"! Wenn du Pech hast, dann klebt dir das an, wie ein Stigmata - ein Leben lang. Mich haben Sie in der 7./8. Klasse immer gemobbt, weil ich schiefe Zähne hatte. Da reichen zwei Sätze und du machst schlichtweg und im wahrsten Sinn des Wortes den Mund nicht mehr auf. Das ist so und das trägst du mit dir herum. Das sind Kerben in deinem Leben, die sind da und man muss sich damit arrangieren. Wenn man die Chance hat und kann auf Distanz gehen - ok. Aber wie du schreibst: Selbst nach über 20 Jahren geht einem das noch nach und auch die Frage: Wie kann man so sein?
Moin again!
Ich würde mir einen Einzelnen schnappen und zur Rede stellen. Wer die/der Jenige gehen will. Ruhig mutig sein und sagen, dass man sie/ihn für feige hält. Man muss und sollte nicht beleidigend sein. Aber im 4 Augengespräch brechen so viele ein, wenn man objektiv und ruhig die Situation darstellt. Das liegt, so glaube ich wirklich, daran, dass sie insgeheim nämlich wissen, dass sie da Mist bauen. Und wenn Sie gezwungen werden das Ausmaß zu ERKENNEN, dann schmeckt ihnen der eigene Brei dann doch nicht.
Ich bin bei dir, aber...aber, was macht denn nun ein Kind, welches diesen Weg geht und dieser Weg nicht zum gezielten Erfolgt führt? Ich bin kein Fan von Gewalt (Gott bewahre), gerade solch Sorten verstehen im Grunde nur eine Sprache und die muss glasklar und deutlich gesetzt werden. Ich rede nicht von brachialen Aktivitäten, aber es gibt auch andere Wege: Bloßstellen - transparent machen, was das für ein Ar... ist und was er da eigentlich treibt hinter seinem Grinsekatzengesicht. Man unterschätze nicht die Schwarmintelligenz und auch das Gemüt der Kinder: Die haben ein ganz und gar feines Gefühl dafür, wann es an der Zeit ist Farbe zu bekennen und genau diese wäre mein Weg.
Bei der Sache mit dem Brei gehst du davon aus, dass du da ein reflektierender Gegenüber vor dir sitzen hast. Das ist in 90 % der Fälle auch so. Ich habe aber schon ganz andere Kaliber kennengelernt und da ist man von schulischer und auch von elterlicher (gibt es das Wort?) Seite mit dem Latein am Ende...
Sorry, aber inklusion hat imho nichts mit mitschleppen zu tun, sondern mit menschlichkeit (diskriminierung).
Das ist mir zu sehr eine Klischee-Ebene, die hier aufploppt. Und direkt die Keule der Diskriminierung, ich bitte dich. Was unterstellst du uns denn da? Kein Mensch diskriminisierst hier und an den Schulen auch nicht! Wir geben unseres Bestes - täglich immer wieder und wieder. Natürlich "schleppen" (ich unterschreibe das Wort absolut) wir als Lehrkräfte diese Kinder mit, weil wir zum Beispiel keinerlei Ausbildung in diese Richtung genossen haben. Und (dieser Seitenhieb sei gestattet), wenn ich mit einem Kind in Sachen Inklusion hätte arbeiten wollen würden, dann hätte ich mich beruflich dahin entwickelt - von Beginn an. Das hat aber auch durchaus seine Gründe, wenn man diese nicht macht - vielleicht erträgt man dies mental nicht. Aber ok. Viel wichtiger und dies wird gerne aus den Augen verloren: Wir haben im Schnitt 28 Kinder in der Lerngruppe zu betreuen und dies natürlich stets individuell und mit Blick auf das momentane Entwicklungsstadium. So viel Wochenstunden hast du gar nicht, wenn du alleine DAS schon adäquat vorbereiten, durchführen und nachbereiten möchtest. Ach so und ja, wir haben auch noch ein Leben außerhalb der Schule. Irgendwie. Wenn ich mir da noch ein Kind vorstelle, welches im Rahmen der Inklusion (ich rede nicht davon dass, sondern ich von wie) angemessen begleitet werden soll - ich sage dir offen: Da bin ich raus, weil es schlichtweg nicht leistbar ist und da können sie noch so viele Heilpädagogen et al in die Regelschulen pferchen - das Konzept wird nicht aufgehen. Aber dies ist meine persönliche Meinung.
Aktuelle Situation!
Mein eFrau und ich (als Gast) haben ein Termin bei der Schulleitung. Unsere Kurze hat zwei Mitschülerinnen einen Handpalm auf die Nase und der Anderen einen Ellebogen vor den Kopf geschlagen. Sie selbst hat eine Ohrfeige gefangen und hat Würgemahle am Hals. Nach ihrer Beschreibung hat A sie geschlagen und B sie gewürgt, als sie aus der Dusche kam.
Wenn ihre Aussagen korrekt sind, gehe ich zu 5.000% konform.
Absolut d´accord! DAS ist genau die Sprache, die auf solch körperliche Angriffe instantan zu erfolgen hat und die auch wirkt. Du kannst davon ausgehen, dass A und B ihre Lektion gelernt haben!
Unser Kleiner wurde damals in Klasse 5 von einem Mitschüler beim Fußballspiel mit einer gezielten Krallenhand in die Augen angegriffen. Er hatte da auch Wunden. Ich kann euch sagen: Gang zur Schulleitung...ja, da wäre die Stufenleitung zuständig...wollen Sie nicht erst zum Klassenlehrer gehen? Aja. Wir haben einen Eindruck. Komplett verwässert wurde das Ganze. Was war das Ergebnis: "Er ist ja kein Böser." Amen, ich sage euch - mein Kleiner ist echt ein Held, aber in diesem Moment hätte ich frohlockt, wenn er einen Mae-Geri-Keage ausgeführt hätte...von daher: Das hat deine Kleine gut gemacht!
Auch wenn ich mittlerweile zu diesem Thread nichts mehr beitragen kann, da ich, wie gesagt, prinzipiell von diesem thema ziemlich weit weg bin, möchte ich mich doch noch einmal für die zahlreichen, echt qualifizierten Beiträge bedanken!
Ich werde mich wohl weiter darauf beschränken ihm BJJ näher zu bringen und im Auto etwas rumzublödeln :)
Jep! Und dran bleiben - immer wieder nachfragen. Glaub nicht, dass ein Kind nicht merkt, wenn da jemand "zuhört". Und hey, ein paar "moves" aus dem BJJ haben noch nie geschadet! ;o)
LahotPeng
01-04-2025, 20:38
Nur kurz zur Klarstellung: Mit meinem "Kampfvorschlag" meinte ich die direkte Konfrontation im 4-Augengespräch. Und dann aber bestimmt und, so wie ich es erklärt hatte. Wenn man das mit einpaar Leuten gemacht hat, stärkt das die social skills, und glaub mir, die Situation nimmt einen neuen Lauf, auf den der Betroffene besser und direkter einwirken kann.
P.S.: Das Mobbing, das mich betraf, kam aus dem nichts und hatte keinen konkreten Bezug. Aber man hat gemerkt, wie einige es angesprochen hat, die Gewalt der anderen "zu kopieren". Ich erinnere mich noch sehr gut daran, wie ich über den Schulhof lief, es hatte gerade geschellt. Auf einmal höre ich eine bekannte Stimme, die rief "Nackenkotelett!" und auf einmal schlug es mir in den Nacken und ich sah Sterne. Vorher hatte ich ihn für einen Freund gehalten. Im Gespräch meinte er, das würde er doch mit jedem machen.
Es hat sich nicht wiederholt.
MatscheOne
01-04-2025, 20:41
Ich kämpfe schon ein paar Monate. Musste halt auf mir nützliche Akteneinsichten u.a. bei der Staatsanwaltschaft warten.
Ich drück dir die Daumen, Staatsanwalt und Akteneinsicht ist meistens unentspannt.... :)
Eher Kung Fu statt Boxing...
concrete jungle
01-04-2025, 21:28
Den Kleinen sehr klar machen das so Typen sich immer die Schwachen suchen.
Schöne Mantren zum Thema:
,,Irgendwelche Unklarheiten - immer voll in die Fresse rein!“
,,Hau ihnen die Pickel aus!“
,,Sei nicht der Letzte bei so miesen Spielchen“
Als Großes Vorbild ,,empowered“ Man da ganz gut, der Nachwuchs macht dann einfach!
Katamaus
01-04-2025, 21:37
Ich beginne, eine Ahnung davon zu bekommen, wie diese kleinen AK geformt werden, die dann später andere Kinder mobben. Etwa so wie Mike Tyson, der einem in die Fresse haut, der seine Tauben geärgert hat und dann feststellt, dass das Spaß macht. Rest der Geschichte bekannt.
Kunoichi Girl
01-04-2025, 21:42
…
Als Großes Vorbild ,,empowered“ Man da ganz gut, der Nachwuchs macht dann einfach!
Ist der vater dann so ein unangenehmer typ (bevorzugt kampfkünstler), der, vor allem wenn seine Kinder dabei sind, bei kleinsten unregelmäßigkeiten in seiner umgebung laut wird oder ausflippt, um den Kindern zu zeigen, dass man sich nichts gefallen lassen darf (zb fahrfehler anderer verkehrsteilnehmer im straßenverkehr, vordrängler an der supermarktkasse, Kellner gibt ein euro zu wenig wechselgeld)?
Ist der vater dann so ein unangenehmer typ (bevorzugt kampfkünstler), der, vor allem wenn seine Kinder dabei sind, bei kleinsten unregelmäßigkeiten in seiner umgebung laut wird oder ausflippt, um den Kindern zu zeigen, dass man sich nichts gefallen lassen darf (zb fahrfehler anderer verkehrsteilnehmer im straßenverkehr, vordrängler an der supermarktkasse, Kellner gibt ein euro zu wenig wechselgeld)?
Falls die Frage an mich geht, denn mit dem zitierten Beitrag von concrete jungle kann ich eher weniger anfangen: Nein ist er nicht. Kein Kampfsport. Kein unangenehmer Typ. Eher Typ Helikopter-Papa.
Kunoichi Girl
03-04-2025, 12:16
Falls die Frage an mich geht, denn mit dem zitierten Beitrag von concrete jungle kann ich eher weniger anfangen: Nein ist er nicht. Kein Kampfsport. Kein unangenehmer Typ. Eher Typ Helikopter-Papa.
+1,
frage ging aber an concrete.
An Dich ging die frage aus beitrag #21.
concrete jungle
03-04-2025, 14:39
Nein, ich meinte das eher als Tipp für den ruhigen, schüchternen, introvertierten Schüler der Probleme mit Bullies hat.
Damit er die Möglichkeit aufgezeigt bekommt sich zu wehren. Dazu noch einen Kontaktsport ausüben. Wenn er sich wehrt- auch dann wenn er verliert- wird der Bulli sich weniger stachelige Gegenüber suchen.
Ich glaube darüber, dass man gegen Bullies kein Opfer sein sollte, da man sonst Opfer bleibt, gibt es keine 2 Meinungen.
Einem 9 jährigen, vor allem einem, der sehr friedliebend ist, solche Sprüche zu drücken, wie Du sie geschrieben hast, ist denke ich trotzdem eine ganz andere Sache!
Stefan W
04-04-2025, 08:39
..., der sehr friedliebend ist...
Hallo Steapa,
ich kann mir vorstellen, dass vielleicht hier der Hase im Pfeffer liegt...
Du schreibst weiter oben, dass Deine Neffe weinend vom Spielplatz kam, weil andere sich gestritten haben.
Das könnte ein Zeichen dafür sein, dass er ein übersteigertes Harmonie-Bedürfnis hat.
Umgemünzt auf seine Situation könnte das bedeuten, dass in seinen Augen ein "wehren gegen die Mobber" eine Erhöhung der Disharmonie bedeutet. Er schluckt lieber, als sich zu wehren, um diese Erhöhung in seinen Augen zu vermeiden. Sein Teufelchen sagt ihm, so schlimm ist das aktuell gar nicht, wenn Du Dich wehrst, so wird alle nur schlimmer...
Katamaus
04-04-2025, 10:24
Einem 9 jährigen, vor allem einem, der sehr friedliebend ist, solche Sprüche zu drücken, wie Du sie geschrieben hast, ist denke ich trotzdem eine ganz andere Sache!
:halbyeaha
+1,
An Dich ging die frage aus beitrag #21.
Ups das hab ich bisher überlesen.
Woher weißt Du denn, dass ihm schläge angedroht wurden bzw. diese drohung bereits wahrgemacht wurde?
Nunja ... schlicht und ergreifend anhand seiner Erzählungen und eines blauen Auges.
Kunoichi Girl
07-04-2025, 11:41
...
Nunja ... schlicht und ergreifend anhand seiner Erzählungen und eines blauen Auges.
+1,
wenn er schon so viel vertrauen zu Dir hat, zu erzählen, dass die klassen"kameraden" ihn verdroschen haben, wird er möglicherweise auch irgendwann das vertrauen finden, Dir zu erzählen, weshalb er sich bisher nicht (ge)wehrt (hat).
Zudem könnte ich mir vorstellen, dass, wenn er am bjj tatsächlich "spaß" hat, wie Du schreibst und dies ernsthaft weitertrainiert, sich das vorliegende und andere themen bei ihm mit der zeit von selbst (auf)lösen.
concrete jungle
07-04-2025, 14:16
So, hier mal wieder was konstruktives:
https://www.schulpsychologie.at/fileadmin/user_upload/HR_Mobbing_ONLINE_ohne_Schnittmarken.pdf
https://portal.education.lu/Portals/68/pdfs/Mobbing_brochure%20A4_FINAL-web.pdf
https://www.klicksafe.de/fileadmin/cms/download/Sonstiges/Themen/Cybermobbing/Kapitel4_Interventionsmethoden.pdf
https://www.vhs-offenburg.de/programm/allgemeinbildung/kurs/Stark-sein-Anti-Mobbing-Training-fuer-Kinder/251105375
LahotPeng
07-04-2025, 14:57
:thx: :klatsch:
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