Vollständige Version anzeigen : Noch legal oder schon Körperverletzung
Björn Friedrich
17-04-2025, 10:35
auf jeden Fall geistesgestört....
https://www.youtube.com/watch?v=O7Dr2Ymq3PQ
WTF?!
Ist der völlig irre?
Schien- und Wadenbeinfraktur. Und nur, wenn er richtig Glück hat, waren die durch, ehe das Knie kaputtging.
Kunoichi Girl
17-04-2025, 12:19
auf jeden Fall geistesgestört....
...
War es regelkonform?
LahotPeng
17-04-2025, 12:48
War es regelkonform?
Soll das ein Argument sein, einen Hebel schnellst möglich bis zur vollen Wirksamkeit einzusetzen?
Dann wäre es also vollkommen i.O. im Boxkampf jemanden Tot zu schlagen? Ist doch regelkonform.
Der Begriff der Sportlichkeit und des guten Sportsmanns... *fraus kommt nicht daher, dass sie oder er im Wettkampf unbesiegt ist, oder körperlich besonders Stark oder schnell oder ausdauernd ist, sondern man verdient sich den Begriff, weil man fair und besonnen im Spiel des Wettkampfs agiert.
Ich stehe da auf der Seite von Björn. Absolut unnötig gewesen.
Kunoichi Girl
17-04-2025, 13:16
Soll das ein Argument sein, … ?
Es ist kein argument, sondern eine frage.
Soll das ein Argument sein, einen Hebel schnellst möglich bis zur vollen Wirksamkeit einzusetzen?
.
Da ist KEIN Argument für oder gegen , sondern nur eine einfache Frage. "War es regelkonform ? "
Würde mich auch interessieren . Denn wenn regelkonform , dann lebt dieser Wettstreit auch von nonverbalen Absprachen ("man knallt nicht durch") . Oder es ist in den allgemeinen Verhaltensregeln beinhaltet , was dann immer eine Auslegungsfrage ist . Z.b. "verpflichtet zu fairem Verhalten und/oder Rücksicht und was es nicht alles gibt. Dann wäre dort ein Handlungsgebot.
Wäre es denn nun regelkonform ?
miskotty
17-04-2025, 14:21
Ich erinnere mich an einen ähnlichen thread vor verdammt langer Zeit:D, da ging es um einen grappler, der sich auf diese Form des kaputt machen von Knie etc "spezialisiert" hatte. Der wurde im Anschluss von diversen Veranstaltungen gesperrt
Ich erinnere mich an einen ähnlichen thread vor verdammt langer Zeit:D, da ging es um einen grappler, der sich auf diese Form des kaputt machen von Knie etc "spezialisiert" hatte. Der wurde im Anschluss von diversen Veranstaltungen gesperrt
Yep , erinnere mich auch. Aber was ist mit der Frage generell? ist diese Ausführung auf technischer Ebene soo verboten , als geschriebenes Wort oder geht man beim Ausschluss desjenigen über sein damit einher gehenden "Verhalten" was man als Kritreium nimmt?
miskotty
17-04-2025, 14:39
Yep , erinnere mich auch. Aber was ist mit der Frage generell? ist diese Ausführung auf technischer Ebene soo verboten , als geschriebenes Wort oder geht man beim Ausschluss desjenigen über sein damit einher gehenden "Verhalten" was man als Kritreium nimmt?
https://www.kampfkunst-board.info/forum/showthread.php?180735-Disqualifikation-eines-K%C3%A4mpfers&highlight=gesperrt
Das forum vergisst nichts
https://www.kampfkunst-board.info/forum/showthread.php?180735-Disqualifikation-eines-K%C3%A4mpfers&highlight=gesperrt
Das forum vergisst nichts
Dank dir.
Also tatsächlich wurde auf das Verhalten als Kriterium zurück gegriffen. Was für mich bedeutet , das es rein technisch betrachtet regelkonform ist und erst bei Wiederholungsfälle ein unsauberes Verhalten gedeutet werden kann ? Schwierig sich dann davor zu schützen , auch als Team.
Ich weiß nicht ob es in diesem WK Format erlaubt ist. Ich bin mir aber ziemlich sicher, dass man beim absichtlichen Durchziehen eines Hebel im Judo, mit daraus resultierenden schweren Verletzungen, ein echtes Problem bekommt wenn es zur Anzeige gebracht wird. Selbst wenn es nicht im Regelwerk explizit ausformuliert sein sollte widerspricht es zumindest der üblichen Vorgehensweise, dem Gegner die Gelegenheit zum abklopfen zu geben. Also aus der Perspektive und für Judo (BRD) betrachtet wohl sehr wahrscheinlich nicht legal (beziehe mich auf die Vorgehensweise, Beinhebel sind im Judo WK ja leider sowieso verboten).
Auf jeden Fall ein unsportliches Verhalten.
In den YouTube-Kommentaren zu diesem Video gibt es einen User tinoslaponi8514, der behauptete, dass diese Submission völlig legitim sei, weil der Sieger ja nicht disqualifiziert wurde. Wem das nicht passe, der solle eben keine Wettkämpfe nach diesen (IBJFF) Regel bestreiten, sondern besser Aikido ausüben. Dieser User bekräftigt auch, dass er selber so in Wettkämpfen handeln würde:
This is a completely legit submission. No one bats an eye when a Kimura is gripped and ripped, but "OMG he went to fast on that inside heel hook". Protect yourself at all times. Also, these are black belts.
Well IBJJF would disagree with all of you. As he was awarded the win, not DQ'd. If you don't like it don't compete under that ruleset.
well you should have IBJJF change their rules then. Or just don't compete then. I hear Akido is a good alternative 🤷
didn't know so many people were afraid of heel hooks. Here's a suggestion, never compete at black belt because this will happen to you.
don't care. I would totally do this in competition. IBJJF, ADCC trials, local tourny, etc. Deal with it or don't compete
if it was illegal, he would have been DQd. He won the match. And yes, I will do this in comp. But if you think I'm a keyboard warrior, you may be right. Would you like to train together? When will you be at the next IBJJF open?
Daraus würde ich schließen, dass man auf BJJ-Wettkämpfen oder OpenMaps mit solchen Leuten rechnen muss (wie ja auch der Ex-Aikidoka Rokas erfahren musste).
LahotPeng
17-04-2025, 20:53
Da bleibt mir glatt die Spucke weg.
Danke für den Beitrag Aiki50+.
Das zeigt doch, wie wenig die Leute noch Sportsgeist kennen.
jkdberlin
18-04-2025, 07:54
Der Heelhook ist im IBJJF Regelwerk und ähnlichen Regelwerken für:
- Adult
- Schwarz- und Braungurt
- No Gi
erlaubt. Auch die Ausführung ist in der Art nicht verboten.
Kusagras
18-04-2025, 09:42
auf jeden Fall geistesgestört....
https://www.youtube.com/watch?v=O7Dr2Ymq3PQ
Ein User auf Youtube schreibt:
... @ElephantRage
vor 1 Jahr
According to BJJ heroes, Pereira competed at the Worlds a mere 2 months after this.
It was not that bad after all.
Dick move nonetheles
Mir scheint der Ausführende zu wissen, dass er was Krasses, Verletzendes gemacht hat, wrd noch frenetisch beklatsch von jemandem aus dem Publikum.
Beinhebel sind im Judo WK ja leider sowieso verboten
Ganz ehrlich, Heelhooks würde ich persönlich auch verbieten - aufgrund der Tatsache, dass da der Knacks gerne mal vor dem Schmerz kommt und man das im Prinzip wissen muss.
Pansapiens
18-04-2025, 12:49
Der Heelhook ist im IBJJF Regelwerk und ähnlichen Regelwerken für:
- Adult
- Schwarz- und Braungurt
- No Gi
erlaubt. Auch die Ausführung ist in der Art nicht verboten.
echt jetzt?
Es ist erlaubt einen Hebel so auszuführen, dass der Gehebelte gar keine Chance hat, aufzugeben, bevor schwer verletzt wird?
Björn Friedrich
18-04-2025, 13:14
Also ich hab das Regelwerk mal durchgeschaut und auch das gelesen was bei Reddit war und es ist wohl komplett legal so zu handeln, zumindest bei der IBJJF.......
Teetrinker
18-04-2025, 17:52
Dieses "wir sind alle eine Familie" gibt es in der BJJ-Szene dann scheinbar nicht mehr? Falls es sowas überhaupt jemals gab.
Björn Friedrich
18-04-2025, 18:09
Ich hab das eh nie gemocht und ich glaube auch nicht das es so war. Für mich ist das auch ein Grund, warum ich Loyalität in meinem Gym für so wichtig halte. BJJ ist ein gefährlicher Sport und wenn ich jemanden unterrichte und zeige, wie er mich verletzen kann, dann erwarte ich eben eine gewisse Loyalität, weil ich sonst nicht wirklich den Drang verspüre mein Wissen, mit dieser Person zu teilen.....
Ich hätte da ja auch die Befürchtung, dass das beim nächsten Mal jemand bei mir macht. Ob der Typ im Video das im Falle des Falles auch ganz cool hin nimmt und als völlig legitim ansieht?
Björn Friedrich
18-04-2025, 19:14
Ich meine man darf ja nicht vergessen, das ist kein gebrochener Arm, der in 12 Wochen komplett verheilt ist. Bei solchen Sachen gehen die Kreuzbänder kaputt, die Menisken können reißen, bei den Bändern ist man locker 9-12 Monate raus und ob wer mit 25 schon solche gravierenden Verletzungen hat, der wird später eventuell mal viel schneller degenerative Probleme bekommen. Von daher ist das defintiv kein Kavaliersdelikt, sondern absolut gestört. So jemand sollte nie mehr an Wettkämpfen teilnehmen dürfen und wäre das mein Schüler, bräuchte er auch nie mehr zu mir ins Training kommen.
Pansapiens
18-04-2025, 19:40
Dieses "wir sind alle eine Familie" gibt es in der BJJ-Szene dann scheinbar nicht mehr?
Es gibt ja auch disfunktionale Familien und wenn man sich die Kriminalstatistiken anschaut, passieren nicht nur die meisten Unfälle zu Hause....
Pansapiens
18-04-2025, 19:43
Ich hätte da ja auch die Befürchtung, dass das beim nächsten Mal jemand bei mir macht. Ob der Typ im Video das im Falle des Falles auch ganz cool hin nimmt und als völlig legitim ansieht?
Wenn das bei Dir gemacht wird? Ich denke schon ;)
Du meinst aber eventuell, wenn er selbst das Opfer ist?
Eventuell nicht.
Warum sollte er?
Gut, wenn das durch die Regeln gedeckt ist, könnte natürlich sein, dass das zum "BJJ-Lifestyle" gehört und man schräg angesehen wird, wenn man sich darüber beschwert....
Pansapiens
18-04-2025, 19:49
Von daher ist das defintiv kein Kavaliersdelikt, sondern absolut gestört. So jemand sollte nie mehr an Wettkämpfen teilnehmen dürfen und wäre das mein Schüler, bräuchte er auch nie mehr zu mir ins Training kommen.
:halbyeaha
FireFlea
18-04-2025, 20:00
Das dürften die beiden Protagonisten sein:
Ausführender:
https://www.bjjheroes.com/bjj-fighters/diego-ramalho
der Verletzte:
https://www.bjjheroes.com/bjj-fighters/jose-bruno-matias
Also beides Top Athleten auf Weltklasse Niveau. Wenn das erlaubt ist, sollte man über eine Regeländerung nachdenken. Ich sehe da mehr Verantwortung beim Reglement und den Ausrichtern als beim Athleten. Der tut, v.a. auf dem Niveau, im Rahmen des Regelwerks das was erlaubt ist, um zu gewinnen. Auch wenn es unschön ist.
Pansapiens
18-04-2025, 20:02
Ich sehe da mehr Verantwortung beim Reglement und den Ausrichtern als beim Athleten. Der tut, v.a. auf dem Niveau, im Rahmen des Regelwerks das was erlaubt ist, um zu gewinnen. Auch wenn es unschön ist.
Alles klar.
Es gab auch schon Sportler, zumindest in anderen Sportarten, die nicht alles taten, um zu gewinnen, was erlaubt war, das sind IMO die großen Momente im Sport.
Aber selbst wenn man die Einstellung vertritt: "Ich kann doch nix dafür, wenn mir das Regelwerk die Erlaubnis gibt, meinen Gegner vorsätzlich schwer zu verletzen", stellt sich IMO vorliegenden Fall ist es die Frage, ob das nun notwendig war das Ding durchzureisen, oder ob er auch bei einer langsameren Ausführung gewonnen hätte...
Was meinen die Profis dazu? @Björn?
FireFlea
18-04-2025, 20:19
Alles klar.
Es gab auch schon Sportler, zumindest in anderen Sportarten, die nicht alles taten, um zu gewinnen, was erlaubt war, das sind IMO die großen Momente im Sport.
Aber selbst wenn man die Einstellung vertritt: "Ich kann doch nix dafür, wenn mir das Regelwerk die Erlaubnis gibt, meinen Gegner vorsätzlich schwer zu verletzen", stellt sich IMO vorliegenden Fall ist es die Frage, ob das nun notwendig war das Ding durchzureisen, oder ob er auch bei einer langsameren Ausführung gewonnen hätte...
Ich sage nicht, dass das richtig oder wünschenswert ist. Nur wundern darf man sich halt auch nicht.
Björn Friedrich
18-04-2025, 20:26
Wie gesagt ich finde es komplett daneben. Man sieht ja bei Gordon Ryan das man auch auf höchstem Niveau den Leuten Zeit zum tappen geben kann. Der zieht nämlich normalerweise nie so an, das es gleich knallt.
Aber der Kerl setzt das so an, das es überhaupt keinen Stopppunkt gibt, das Ziel ist also nicht der Tap, sondern eine maximale Verletzung und sowas muss nicht sein.
Auf der anderen Seite, gabs früher beim MMA, volle Soccer Kicks vor den Kopf, auch mit aller Gewalt durchgezogen....
Ich kanns moralisch und ethisch nicht gut finden. Es gab mal so einen 16 jährigen 10th Planet Blaugurt in den USA, der hat auch immer so unkontrolliert Heel Hooks angezogen und einige Knie geschrottet. Das lag halt daran, das seine Technik nicht gut war und er mangelnde Kontrolle mit Dynamik gutmachen wollte.
So war das ja früher auch sehr oft. Die Kontrolle war noch nicht so gut entwickelt, also haben alle wie irre durchgezogen. Aber heute unnötig, vorsätzlich jemanden zu verletzen, bei einem sportlichen Event, nee nicht mein Ding.
Das war auch ein Grund warum ich nie MMA gekämpft habe. Ich wollte nicht verletzt werden aber ich wollte auch nicht andere vorsätzlich verletzen müssen.
Pansapiens
18-04-2025, 20:27
Ich sage nicht, dass das richtig oder wünschenswert ist. Nur wundern darf man sich halt auch nicht.
Du sagst, dass Du zumindest weniger Verantwortung beim Athleten siehst.
Nur wundern darf man sich halt auch nicht.
Ich bin Deutscher, ich weiß was Deutsche getan haben, ich wundere mich über nichts, was manche Menschen tun.
Aber ich sage nicht, "das Regelwerk hat es halt her gegeben".
FireFlea
18-04-2025, 20:35
Du sagst, dass Du zumindest weniger Verantwortung beim Athleten siehst.
Ja, sehe ich auch so. Beide wissen auf dem Level, worauf sie sich einlassen. Es ist ein hochgradig kompetitives und kämpferisch aufgeladenes Umfeld. Ich sehe es ähnlich wie im Profi MMA, wenn manchmal noch weitergemacht wird, wenn der andere schon ko ist. Der Schiri beendet den Kampf, bis dahin machen die Kämpfer weiter. Idealerweise merkt halt einer direkt, wenn Schluss ist und hört auf. Das muss auch nicht immer Absicht sein, die Kämpfer sind wie gesagt aufgeladen und wollen gewinnen, sind im Tunnel.
Wenn solche Aktionen nicht erwünscht sind, muss man die Regeln ändern, sonst werden sie passieren.
Teetrinker
18-04-2025, 21:44
Ist es denkbar dass der Ausführende nun zur Zielscheibe wird? Sicherlich gibt es einige, die nun zweimal überlegen ob sie gegen ihn antreten, aber sicher auch welche, die mit den gleichen Mitteln zurückschlagen werden.
Das könnte eine ungesunde Eigendynamik entwickeln.
FireFlea
18-04-2025, 22:52
Ist es denkbar dass der Ausführende nun zur Zielscheibe wird? Sicherlich gibt es einige, die nun zweimal überlegen ob sie gegen ihn antreten, aber sicher auch welche, die mit den gleichen Mitteln zurückschlagen werden.
Das könnte eine ungesunde Eigendynamik entwickeln.
Das Video ist aus 2021...
Pansapiens
18-04-2025, 22:57
Ist es denkbar dass der Ausführende nun zur Zielscheibe wird? Sicherlich gibt es einige, die nun zweimal überlegen ob sie gegen ihn antreten, aber sicher auch welche, die mit den gleichen Mitteln zurückschlagen werden.
What goes around comes around...
LahotPeng
19-04-2025, 12:39
Wenn solche Aktionen nicht erwünscht sind, muss man die Regeln ändern, sonst werden sie passieren.
Ist denn die Regel: Handtuchschmeißen beendet den Kampf
Auch in allen Verbänden und auf jedem Wettkampf verschriftlicht reguliert?
Diese Frage habe ich mir bis heute noch nie gestellt.
Ich würde sagen, dass aus der Möglichkeit, den Kampf auf diese (Handtuchschmeißen) Weise zu beenden, im Umkehrschluss die Regel folgt, dass man dem gegnerischen Team nicht die Möglichkeit nehmen darf den Kampf eben durch Handtuchschmeißen zu beenden. Ergo ist wohl weit häufiger (außer wohl im Valetudo?), das extrem schnelle überstrecken mittelbar verboten? Kann man das so schreiben? Ich will nur diskutieren...
Mancher hier wird eine Situation kennen, bei der man gar nicht mehr Abklopfen kann. Ist selten, aber das gibt es. Da ist man auf das eigene Team angewiesen.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass hier Coaches ihrem Schüler nach her sagen werden: "Ist erlaubt, finde dich damit ab, denn das macht der häufig so und das hättest du wissen müssen."
Das ist mit der menschlichen Vernunft nicht vereinbar.
Bzgl. Valetudo ist mir gesagt worden, dass dort das Überstrecken ausdrücklich erlaubt ist. Kann das jemand bestätigen?
Gruß in die Runde
LahotPeng
19-04-2025, 12:47
Bei solchen Sachen gehen die Kreuzbänder kaputt, die Menisken können reißen, bei den Bändern ist man locker 9-12 Monate raus und ob wer mit 25 schon solche gravierenden Verletzungen hat, der wird später eventuell mal viel schneller degenerative Probleme bekommen. Von daher ist das defintiv kein Kavaliersdelikt, sondern absolut gestört. So jemand sollte nie mehr an Wettkämpfen teilnehmen dürfen und wäre das mein Schüler, bräuchte er auch nie mehr zu mir ins Training kommen.
Da sind wir voll auf Wellenlänge.
+1
Ist es denkbar dass der Ausführende nun zur Zielscheibe wird? Sicherlich gibt es einige, die nun zweimal überlegen ob sie gegen ihn antreten, aber sicher auch welche, die mit den gleichen Mitteln zurückschlagen werden.
Das könnte eine ungesunde Eigendynamik entwickeln.
Ja, das passiert durchaus. Ein Teamkollege von mir hat mal einen offenen Schädelbasisbruch durch einen Kopfstoss davongetragen (freak accident, der einzige mir bekannte Fall... aber er hatte wohl durch einen extremen Wachstumsschub etwas fragilere Knochen) und danach seine Karriere beendet. Jedenfalls hat sein Gegner - der das Ende des Kampfes durch Verletzungsstop enthusiastisch gefeiert hat (was als no-go gilt) danach gegen meine Mannschaft jahrelang kampflos aufgegeben, weil er gewusst hat, dass unsere Jungs in der entsprechenden Gewichtsklasse Blut von ihm sehen wollten.
LahotPeng
19-04-2025, 13:21
Jedenfalls hat sein Gegner - der das Ende des Kampfes durch Verletzungsstop enthusiastisch gefeiert hat (was als no-go gilt) danach gegen meine Mannschaft jahrelang kampflos aufgegeben, weil er gewusst hat, dass unsere Jungs in der entsprechenden Gewichtsklasse Blut von ihm sehen wollten.
Herzlich Willkommen in der Gewaltspirale. Eine Runde geht noch, Spaß Spaß Spaß...
Ja, sehe ich auch so. Beide wissen auf dem Level, worauf sie sich einlassen. Es ist ein hochgradig kompetitives und kämpferisch aufgeladenes Umfeld. Ich sehe es ähnlich wie im Profi MMA, wenn manchmal noch weitergemacht wird, wenn der andere schon ko ist. Der Schiri beendet den Kampf, bis dahin machen die Kämpfer weiter. Idealerweise merkt halt einer direkt, wenn Schluss ist und hört auf. Das muss auch nicht immer Absicht sein, die Kämpfer sind wie gesagt aufgeladen und wollen gewinnen, sind im Tunnel.
Wenn solche Aktionen nicht erwünscht sind, muss man die Regeln ändern, sonst werden sie passieren.
Sehe ich ähnlich. Man wird immer Leute haben, die das Regelwerk spielen, und auch darüber hianus gilt immer "protect yourself at all times" - es kann immer sein, dass jemand gegen die Regeln verstösst, warum auch immer. Beides nimmt man m.E. durch die Teilnahme billigend in Kauf, und im Zweifelsfall hat man auch immer erstmal selbst den Salat. Wenn meine Kreuzbänder durch sind, werden die auch nicht heil davon, dass man meinen Gegner lebenslang sperrt oder die Regeln ändert.
Herzlich Willkommen in der Gewaltspirale. Eine Runde geht noch, Spaß Spaß Spaß...
Tja, willkommen im Kampfsport. So, wie ich das kennengelernt habe, muss man damit rechnen, ob man will oder nicht. Und gerade in der Geschichte des BJJ gäbs ja auch verschiedene entsprechende Episoden - fällt schon fast unter Brauchtumspflege...
LahotPeng
19-04-2025, 13:26
Wenn meine Kreuzbänder durch sind, werden die auch nicht heil davon, dass man meinen Gegner lebenslang sperrt oder die Regeln ändert.
Es gibt aber Menschen, die wollen den Sport gesund betreiben und halten viel davon diesen "Rein zu halten".
Die Bestrafung wäre auch Prävention. Die Leute würden in Zukunft ihre Gegner angemessener behandeln, wenn sie merken, dass sie in einem Moment alle Trümpfe in den Händen halten.
Was ich ja oben mit "Sportlichkeit" versucht hatte darzulegen.
LahotPeng
19-04-2025, 13:31
So, wie ich das kennengelernt habe, muss man damit rechnen, ob man will oder nicht. Und gerade in der Geschichte des BJJ gäbs ja auch verschiedene entsprechende Episoden - fällt schon fast unter Brauchtumspflege...
Ja, man muss vom Schlimmsten ausgehen, um sich selbst in diesen "Extremsituationen" innerhalb des Vollkontaktkampfsportes gesund zu erhalten.
Man muss aber auch darauf vertrauen dürfen, dass, wenn man selbst "sportlich" ist, dass der andere sich auch sportlich verhält.
Es geht hier darum, eine volle Überstreckung mit schweren Verletzungen durch ein ebenso zum Sieg führendes Abklopfen zu ersetzen. Das eigentlich der Regelfall sein MUSS.
Ein Freund von mir war in einem MMA Anfängerkampf. Als er einen Schulterhebel ansetzte, machte es hörbar und spürbar Knack. Der Kampf ging weiter. Der Gegner gab nicht auf. Sein Team hat auch nichts unternommen. Der Hebel saß weiterhin. Bis es zum Zweiten Mal knackte.
Mit Anfang 20 hatte der Gegner die Schulter gebrochen und gerissen.
Ist ja normal in diesem Sport. Bitte gehen Sie weiter, hier gibt es nichts zu sehen...
Es gibt aber Menschen, die wollen den Sport gesund betreiben und halten viel davon diesen "Rein zu halten".
Die Bestrafung wäre auch Prävention. Die Leute würden in Zukunft ihre Gegner angemessener behandeln, wenn sie merken, dass sie in einem Moment alle Trümpfe in den Händen halten.
Was ich ja oben mit "Sportlichkeit" versucht hatte darzulegen.
Ich würde argumentieren, dass es nicht um "rein halten" ginge, sondern um "rein machen". Aktuell haben wir im BJJ eine Kultur aus ziemlich viel Machismo, trash talk, Steroiden, porrada und sehr vielen Leuten, die der Meinung sind, dass es ganz ok ist, jeden Tag ihres Lebens mit Schmerzen aufzuwachen - nicht wenige davon auch für nichts anderes als für den dritten Platz beim 0815 whitebelt-Turnier in Hintertupfingen. Im Ringen ist manches anders - trash talk zum Beispiel kommt da gar nicht gut, dafür haben wir statt Privatinitiative bei mexikanischen Ärzten usw. eben mehr Staatsdoping und nicht zuletzt mancherorts die organisierte im Hintergrund.
Was ich damit sagen will: die Probleme sind erheblich weiter gefasst als die Sperre eines Einzelnen oder verschärfte Regeln in Einzelfällen. Ich zeichne ganz bewusst ein ziemlich unvorteilhaftes Bild vom Wettkampfsport, weil ich der Meinung bin, dass man sich dieser Aspekte bewusst sein sollte - und wissen muss, dass die sich nicht einfach so verflüchtigen werden. Man kann sich drüber aufregen so viel man will (oder auch nicht), aber wenn man sich entscheidet, auf die Matte zu gehen, sollte man wissen was man da antreffen kann.
Ja, man muss vom Schlimmsten ausgehen, um sich selbst in diesen "Extremsituationen" innerhalb des Vollkontaktkampfsportes gesund zu erhalten.
Man muss aber auch darauf vertrauen dürfen, dass, wenn man selbst "sportlich" ist, dass der andere sich auch sportlich verhält.
Es geht hier darum, eine volle Überstreckung mit schweren Verletzungen durch ein ebenso zum Sieg führendes Abklopfen zu ersetzen. Das eigentlich der Regelfall sein MUSS.
Ja, so SOLLTE es sein. Ist es aber nicht, tut mir leid. Das kann man auf unterschiedliche Weise angehen - man kann sich raushalten, man kann sich vornehmen, es besser zu machen, oder man macht mit und passt sich an. Alles davon hat seinen Preis. Ich für meinen Teil habe ab dem Punkt X (spätestens, nachdem mich ein nicht geahndetes Foul meines Gegners ein Match gekostet hat) letzteres gemacht; das hat mich ehrlich gesagt keine Minute Schlaf gekostet, aber es hatte andere Auswirkungen - zum Beispiel habe ich nicht die geringste Illusion mehr, dass ich ein netter Mensch wäre. Das macht manche Dinge schwieriger und andere wieder entschieden einfacher - wie so vieles im Leben.
Schnueffler
19-04-2025, 19:43
Ich meine man darf ja nicht vergessen, das ist kein gebrochener Arm, der in 12 Wochen komplett verheilt ist. Bei solchen Sachen gehen die Kreuzbänder kaputt, die Menisken können reißen, bei den Bändern ist man locker 9-12 Monate raus und ob wer mit 25 schon solche gravierenden Verletzungen hat, der wird später eventuell mal viel schneller degenerative Probleme bekommen. Von daher ist das defintiv kein Kavaliersdelikt, sondern absolut gestört. So jemand sollte nie mehr an Wettkämpfen teilnehmen dürfen und wäre das mein Schüler, bräuchte er auch nie mehr zu mir ins Training kommen.
Und jetzt bedenke mal, du hast gerade ne Ausbildung angefangen oder bei einem neuen Arbeitgeber angefangen. Passt ja für das Alter.
Kusagras
19-04-2025, 20:12
Das dürften die beiden Protagonisten sein:
Ausführender:
https://www.bjjheroes.com/bjj-fighters/diego-ramalho
der Verletzte:
https://www.bjjheroes.com/bjj-fighters/jose-bruno-matias
Also beides Top Athleten auf Weltklasse Niveau. Wenn das erlaubt ist, sollte man über eine Regeländerung nachdenken. Ich sehe da mehr Verantwortung beim Reglement und den Ausrichtern als beim Athleten. Der tut, v.a. auf dem Niveau, im Rahmen des Regelwerks das was erlaubt ist, um zu gewinnen. Auch wenn es unschön ist.
Die beiden kommen ja fast aus der gleichen Trainer- Linie... . Hat nicht geholfen. Der Verletze ist US-Amerikaner: gibts da mehr Ethik beim US-BJJ? Oder tut sich das nichts?
Spud Bencer
21-04-2025, 18:04
Ach da schau her, gibt es plötzlich doch Techniken, die zu gefährlich für Wettkämpfe sind? :D
Und die Grappler so: "Wir können 100% Intensität trainieren ohne Verletzungen!"... nein, könnt ihr nicht.
Björn Friedrich
21-04-2025, 18:10
Natürlich können wir das.....Gordon Ryan hat reihenweise Leute beoim ADCC mit heel hooks getappt und niemanden was kaputt gemacht.....
jkdberlin
21-04-2025, 21:55
Ach da schau her, gibt es plötzlich doch Techniken, die zu gefährlich für Wettkämpfe sind? :D
Und die Grappler so: "Wir können 100% Intensität trainieren ohne Verletzungen!"... nein, könnt ihr nicht.
Die 'trainieren' nicht. Das ist ein Wettkampf.
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