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Vollständige Version anzeigen : Umfrage für Masterarbeit - Amazon-Gutscheine zu gewinnen



Patrick Schreier
04-10-2025, 17:13
Hallo zusammen,
ich bin Patrick Schreier und schreibe aktuell meine Masterarbeit an der Ruhr-Universität Bochum. Dafür suche ich Eure Unterstützung!

Es geht darum, wie Menschen körperliche Auseinandersetzungen erleben und wahrnehmen – sowohl privat als auch im beruflichen Alltag. Ihr würdet mir sehr helfen, wenn ihr euch 20-25 Minuten Zeit nehmt und über diesen Link an der Befragung teilnehmt:

https://ww2.unipark.de/uc/Masterthesis_Gewaltkriminalitaetsfurcht/

Ihr könnt die Befragung jederzeit unterbrechen und später wieder aufnehmen. Die Teilnahme ist freiwillig, eure Antworten sind anonym und nicht auf einzelne Personen zurückzuführen. Besondere Erfahrungen mit dem Thema sind nicht notwendig!
Als kleines Dankeschön verlose ich unter allen Teilnehmenden drei Amazon-Gutscheine. Weitere Infos gibt’s direkt auf der Startseite der Umfrage.

Vielen Dank für eure Unterstützung! :thx:

Euer

Patrick Schreier

Uruk
05-10-2025, 00:18
...Als kleines Dankeschön verlose ich...
Vorsicht.
Da könntest Du größeren Ärger mit internen Kommissionen bekommen.

Patrick Schreier
06-10-2025, 12:46
Was genau meinst Du?

angHell
06-10-2025, 14:21
Ist Gang und Gäbe...

Bitte auch die Ergebnisse hier veröffentlichen, wurde bei der letzten Sache gemacht, davor aber häufig nicht...! :)

ThomasL
06-10-2025, 14:25
Erledigt. Einiges mag widersprüchlich erscheinen ohne die Begründung der Antworten.

Aiki5O+
06-10-2025, 20:24
Da Aikido in Frage 7 namentlich als "traditionelle Selbstverteidigung / Kampfkunst" erwähnt wird, habe ich den Fragebogen ausgefüllt.

Das "Sie haben angegeben, Selbstverteidigung bzw. Kampfkunst zu betreiben." (Frage 7) impliziert in Frage 10 "Ich betreibe diese Auseinandersetzung mit körperlicher Gewalt..." (z.B. aus "Freude an der Sache"). Ich halte und empfinde aber mein Aikido-Training ganz und gar nicht als Auseinandersetzung mit körperlicher Gewalt.

Ich war noch nie an einer Schlägerei beteiligt und hatte auch nie einen Kampfsport ausgeübt. Und mit 60+ halte ich es für ziemlich unwahrscheinlich, dass das noch passiert, auch wenn man es (wie einen Verkehrsunfall) nie ausschließen kann. Jedenfalls halte ich nichts davon, sich so eine Situation in der Fantasie vorzustellen, worum es in einem Großteil der Fragen geht. Es ist natürlich verführerisch, sich auszumalen, wie man mit Hilfe seiner Lieblings-KK oder SV-System so eine Situation siegreich und unbeschadet übersteht. Aber ohne reale SV- oder Kampfsport-Erfahrungen halte ich das für reine Illusionen. Deswegen habe ich bei den Fragen mit der Option "keine Vorstellung" diese angekreuzt.

Takezo
06-10-2025, 21:32
Da Aikido in Frage 7 namentlich als "traditionelle Selbstverteidigung / Kampfkunst" erwähnt wird, habe ich den Fragebogen ausgefüllt.

Das "Sie haben angegeben, Selbstverteidigung bzw. Kampfkunst zu betreiben." (Frage 7) impliziert in Frage 10 "Ich betreibe diese Auseinandersetzung mit körperlicher Gewalt..." (z.B. aus "Freude an der Sache"). Ich halte und empfinde aber mein Aikido-Training ganz und gar nicht als Auseinandersetzung mit körperlicher Gewalt.

Ich war noch nie an einer Schlägerei beteiligt und hatte auch nie einen Kampfsport ausgeübt. Und mit 60+ halte ich es für ziemlich unwahrscheinlich, dass das noch passiert, auch wenn man es (wie einen Verkehrsunfall) nie ausschließen kann. Jedenfalls halte ich nichts davon, sich so eine Situation in der Fantasie vorzustellen, worum es in einem Großteil der Fragen geht. Es ist natürlich verführerisch, sich auszumalen, wie man mit Hilfe seiner Lieblings-KK oder SV-System so eine Situation siegreich und unbeschadet übersteht. Aber ohne reale SV- oder Kampfsport-Erfahrungen halte ich das für reine Illusionen. Deswegen habe ich bei den Fragen mit der Option "keine Vorstellung" diese angekreuzt.

Selbst als ehemaliger WT-ler (der jetzt übrigens Aikido betreibt) habe ich auch hier und da solche Ambivälenzen empfunden. Aber das läßt sich m.E. aus der gesamten Fragebogenauswertung bestimmt gut abbilden. Dafür ist er doch auch designed.

MGuzzi
07-10-2025, 09:57
Da Aikido in Frage 7 namentlich als "traditionelle Selbstverteidigung / Kampfkunst" erwähnt wird, habe ich den Fragebogen ausgefüllt.
Das "Sie haben angegeben, Selbstverteidigung bzw. Kampfkunst zu betreiben." (Frage 7) impliziert in Frage 10 "Ich betreibe diese Auseinandersetzung mit körperlicher Gewalt..." (z.B. aus "Freude an der Sache"). Ich halte und empfinde aber mein Aikido-Training ganz und gar nicht als Auseinandersetzung mit körperlicher Gewalt.


Es geht doch bei der Auseinandersetzung mit körperlicher Gewalt nicht darum, irgendwo siegreich aus einer Situation hervorzugehen, sondern eben sich mit dem Thema Gewalt auseinanderzusetzen.
Beim Aikido werden immerhin körperliche Angriffe zumindest simuliert, wenn auch oft nicht konsequent.
Aber du übst doch, einem solchen Angriff zu begegnen, das ist doch eine Auseinandersetzung. Wenn du diesen "Angriff" als ein reines zur Verfügung stellen einer Bewegungsenergie verstehst, ist das halt deine Art damit umzugehen, bzw. dich damit auseinander zu setzen.
Anscheinend wirkt ein solcher Angriff beim Aikido auf dich nicht bedrohlich, ist er ja auch meistens nicht.
Es gibt aber Menschen die da seehr sensibel sind, ich habe Frauen gesehen die bei einem starken Griff zum Handgelenk geweint haben. Da ist eine ganz andere Art sich mit dieser Körperlichkeit auseinander zu setzen nötig.

angHell
07-10-2025, 19:24
Gute Antwort @MGuzzi! :)

Hatte zwischendurch auf Arbeit die Nerven verloren, aber werde es nochmal angehen...

Aiki5O+
07-10-2025, 23:05
Es geht doch bei der Auseinandersetzung mit körperlicher Gewalt nicht darum, irgendwo siegreich aus einer Situation hervorzugehen, sondern eben sich mit dem Thema Gewalt auseinanderzusetzen.

Ich zitiere aus dem Fragebogen, was in diesem Kontext unter den Begriffen "Gewalt¨ und "Auseinandersetzung" verstanden wird:

Wenn in diesem Fragebogen von Gewalt die Rede ist, geht es immer um körperliche Auseinandersetzungen ohne Waffen oder gefährliche Gegenstände – also das, was im Alltag als „Schlägereien“ oder „einfache Körperverletzungen“ bezeichnet wird. Eine körperliche Auseinandersetzung meint dabei eine wechselseitige Handlung zwischen mindestens zwei Personen. Verhält sich eine Person ausschließlich passiv, handelt es sich nicht um eine Auseinandersetzung.

Ich bin auch der Meinung, dass das vorrangige Ziel einer SV sein sollte, aus einer Situation unbeschadet hervorzugehen, oder viel besser sie gar nicht erst entstehen zu lassen. Wenn eine Schlägerei erst mal begonnen hat, wird sie in aller Regel beendet, indem einer der Kontrahenten den anderen kampfunfähig (Schläge, Tritte, Würger, Würfe) macht oder es gelingt ihn gegen seinen Willen zu kontrollieren (z.B. mit Hebeln). Und in dem Aikido, das ich bisher kennengelernt habe, wird man darauf nicht vorbereitet.


Beim Aikido werden immerhin körperliche Angriffe zumindest simuliert, wenn auch oft nicht konsequent.
Aber du übst doch, einem solchen Angriff zu begegnen, das ist doch eine Auseinandersetzung. Wenn du diesen "Angriff" als ein reines zur Verfügung stellen einer Bewegungsenergie verstehst, ist das halt deine Art damit umzugehen, bzw. dich damit auseinander zu setzen.
Anscheinend wirkt ein solcher Angriff beim Aikido auf dich nicht bedrohlich, ist er ja auch meistens nicht.
Überspitzt formuliert würde ich sagen: im Aikido* wirft sich Uke von selbst; Nage muss nur aufpassen, dabei nicht im Wege zu stehen. Auch in meiner Rolle als Uke kann ich mich dem schwer entziehen. Ukemi macht ja auch Spaß und ich bin froh, dass ich es noch 60+ so gut kann, dass es mir und der Partnerin oder dem Partner Spaß macht. Aber es wäre für mich absurd, das als Simulation von Angriff (und Verteidigung) einer reellen Schlägerei aufzufassen.


Es gibt aber Menschen die da seehr sensibel sind, ich habe Frauen gesehen die bei einem starken Griff zum Handgelenk geweint haben. Da ist eine ganz andere Art sich mit dieser Körperlichkeit auseinander zu setzen nötig. Ich glaube gerne, dass Aikido hilft, verängstigten Menschen Selbstvertrauen zu geben. Ich kenne da auch ein paar Fälle.

___________________
*) Ich meine immer nur das Aikido, dass ich selbst bisher kennen gelernt habe.

MGuzzi
08-10-2025, 08:10
Überspitzt formuliert würde ich sagen: im Aikido* wirft sich Uke von selbst; Nage muss nur aufpassen, dabei nicht im Wege zu stehen.

Das ist in einer bestimmten Übungsform so, in der es um einfachen Bewegungsfluss geht, aber nicht allgemein " im Aikido".
Es gibt allerdings Dojo, die nicht über dieses Übungsstadium hinausgehenden, bzw. in denen die Schüler nicht lernen, wie man wirklich wirft, und die körperlichen Skills so entwickelt, dass das auch wirklich gelingt. Man braucht dazu das richtige Gtrundlagentraining, was aber oft zugunsten des Harmonie- und Erleuchtungsgedöns weggelassen wird.
Also ist diese überspitzte Formulierung wohl eine Verallgemeinerung.
In dem Aikido das ich übe, ist das nicht so.
Aber das ist ja hier kein thread über Aikido

amasbaal
08-10-2025, 09:03
Wenn in diesem Fragebogen von Gewalt die Rede ist, geht es immer um körperliche Auseinandersetzungen ohne Waffen oder gefährliche Gegenstände

ich verstehe nicht, warum es auf waffenloses beschränkt bleibt. damit bin ich (schwerpunkt messer) zb. raus, dabei wird gerade mit "waffen" ein training mit einer speziellen "gewaltatmosphäre" möglich.
der te sollte sich mal Dog Brother kämpfe angucken... wenn es da nicht um gewalt und spaß an der (ritualisierten/kanalisierten) gewalt geht, dann ist im waffenlosen kampfsport sonst auch nirgendwo "gewalt".
seit wann ist eigentlich eine gewaltaktion mit gegenständen keine körperliche auseinandersetzung mehr? kämpfen messer, schlagstöcke oder auch steine von ganz alleine?

edit: und was ist mit dem training einer waffenlosen "abwehr" bewaffneter angriffe? da agiert doch einer waffenlos und wird daraufhin trainiert, u.a. mit körperlicher gewalt auf einen solchen angriff zu reagieren (der zudem aus einer normalen prügelei heraus entstehen kann, was automatisch bedeutet, dass man in vielen "waffensystemen" auch unbewaffnet trainiert - auch übrigens, wenn man vom tragen einer eigenen waffe ausgeht. die hat man ja erst mal nicht in der hand, wenn man nicht der angreiferr ist und sie kommt ja nicht wegen einer "kleinigkeit", wie ein paar schläge von einem einzelnen angreifer zum einsatz, sondern in akuter lebensgefahr.)

ich hab also nichts ausgefüllt. soll ich ja auch nicht, da entsprechend genau da eingegrenzt wurde, wo es recht interessant werden könnte, wie leute ein solches training erleben und was sie da ausleben können, dürfen, wollen (wie auch immer)..

MGuzzi
08-10-2025, 10:51
ich verstehe nicht, warum es auf waffenloses beschränkt bleibt. damit bin ich (schwerpunkt messer) zb. raus, dabei wird gerade mit "waffen" ein training mit einer speziellen "gewaltatmosphäre" möglich.


Nicht nur das.
Ich finde den Bogen in sofern wiedersprüchlich, dass hier Gewalt als körperliche Auseinandersetzung im Sinne von Schlägereien definiert wird.
Es wird aber danach gefragt ob man Kampfkunst bzw. SV trainiert. SV ist aber was anderes als eine Schlägerei, wer sich auf eine Schlägerei einlässt hat im Grunde genommen den Bereich der SV verlassen.
Zweitens, der Punkt mit den Waffen lässt sich auch für mich nicht nicht ausklammern, von daher lasse ich das auch erst mal unausgefüllt.

Katamaus
08-10-2025, 11:11
SV ist aber was anderes als eine Schlägerei, wer sich auf eine Schlägerei einlässt hat im Grunde genommen den Bereich der SV verlassen.

:halbyeaha

Royce Gracie 2
08-10-2025, 11:17
wer sich auf eine Schlägerei einlässt hat im Grunde genommen den Bereich der SV verlassen...


Das ist eine Pauschalaussage, die so nicht richtig ist.

Die Bereitschaft zu einer Schlägerei ( Wenn es denn sein muss... ) ist so ziemlich die beste Gewaltprävention, die man als jugendlicher haben kann.
Täter suchen Opfer , keine Gegner.
Wenn sie merken du bist Gegner lassen sie ab.

Das hab ich als Jugendlicher immer und immer wieder erlebt.
Und wenn sich mal rumgesprochen hast , dass du kämpfen kannst will auch niemand mehr im Jugendzentrum , der Schule oder am Stadtpark am Basketballfeld ein Problem mit dir.


Wir reden hier immer von Gewalt und SV und keiner von uns hat doch da wirklich akute Probleme im Sinne von dass er das Opfer ist dem Gewalt widerfährt.
Wirklich Probleme mit Gewalt hat man oft als Jugendlicher wenn andere stärkere jugendliche einen als Opfer sehen.

MGuzzi
08-10-2025, 11:27
Das hab ich als Jugendlicher immer und immer wieder erlebt.
Und wenn sich mal rumgesprochen hast , dass du kämpfen kannst will auch niemand mehr im Jugendzentrum , der Schule oder am Stadtpark am Basketballfeld ein Problem mit dir.


Das sind dann im Grunde genommen sowas wie Rangordnungskämpfe, das ist noch mal was, was nicht unbedingt unter die Kategorie SV fällt. Kann man aber natürlich so sehen. Sich durch Kämpfe einen Namen zu machen, kann aber auch wiederum bestimmte Herausforderer anziehen.

amasbaal
08-10-2025, 11:31
ich befürchte, dass, wie öfters in solchen masterarbeitsfällen, die begriffe kampfsport, kampfkunst, SV und was es dazwischen an übergängen gibt (von combative-orienierten sacehn red ich erst gar nicht und "waffenorientiert" ist eh raus) nicht korrekt operationalisiert wurden und das der quantitativen methode keine längere und ernsthaftere qualitative methode (teilnehmende beobachtung zb.) vorausging, die zb. diverse "mythen" und populär-oberflächliche kategorisierungen zerstören würde.

das mit der sv stimmt (bezogen auf inhalte und funktion von SV-training im eigentlichen sinne). da denkt wieder jemand, SV sei was anderes, als es ist (als training und in der zielsetzung des trainings). für manche erstaunlich MANCH ein SV training ist ziemlich weit weg vom training, indem man (gegen)gewalt einübt und "sich verteidigen" wird mit SV als kategorie zur bezeichnung bestimmter trainingsinhalte und methoden verwechselt, gerade in dem bereich wird es "schwammig". manche nennen ihr zeugs SV, obwohl es eher kampfkunst ist und wieder andere betreiben eigentlich combatives, reden aber von SV... da muss man schon ahnung haben, bevor man ins quantitative geht, sonst baut man sich einen fragebogen, der völlig falsche resultate hervorbringt.
aber als ethnologe hab uich da sicher vorurteile, da für unsereins feldforschung das non plus ultra ist von der quantitatives vorgehen dann erst abgeleitet und geformt werden kann (jedenfalls idealerweise).

amasbaal
08-10-2025, 11:39
Das sind dann im Grunde genommen sowas wie Rangordnungskämpfe, das ist noch mal was, was nicht unbedingt unter die Kategorie SV fällt. Kann man aber natürlich so sehen. Sich durch Kämpfe einen Namen zu machen, kann aber auch wiederum bestimmte Herausforderer anziehen.

das sind dann die leute, die es mit so richtig heftigen attacken zu tun haben. alpha trifft dann auf alpha und es geht rund. schützt vor dann deutlich "schwächeren", zieht die "starken" und auf ihren "ruf" bedachten, erfahrenen schläger aber magisch an.

Katamaus
08-10-2025, 16:59
Die Bereitschaft zu einer Schlägerei

Die Bereitschaft dazu heißt doch nicht, dass ich mich darauf einlasse, sondern lediglich, dass ich bereit bin, wenn es sich nicht vermeiden lässt. Insofern habt Ihr beide recht.

Royce Gracie 2
09-10-2025, 08:25
Ich weiß ja nicht wie es bei euch so aussieht... aber ich hab seit ca. 2008 keine wirklich bedrohliche SV-Situation mehr gehabt.

Und selbst als Türsteher sind die Auseinandersetzungen in 99% der Fälle in relativ abgesichertem Rahmen und eigentlich nicht bedrohlich (Kollegen dabei , öffentlicher Platz , Zeugen) sondern nur potentiell bedrohlich (könnte ein Messer haben ... was eigl. nie der Fall ist aber halt sein könnte).

Diese sogenannten "Rangordnungskämpfe"... der Name trifft es nur bedingt waren dagegen wirklich Situationen bei denen Gefahr für schwere Körperverletzung bestand.
Übermotivierte 17 jährige meistens in Gruppen , die noch keine Furz auf Konsequenzen im Leben geben versuchen jemand anderen zu brei zu kloppen.
Und gerade dann wenn der andere nicht kämpfen kann wird es gefährlich.
Weil diese 16,17,18 oder auch 19 jährigen in einen Rausch kommen und die Sicherungen durchdrehen.

SV ist doch für unsereins ein Hobby wie Briefmarken sammeln... aber wirklich anwenden in einem lebensbedrohlichem Rahmen müssen wir es doch eigl nie.
Außer wir sind Berufssoldaten im Einsatz was auf die wenigsten von uns zutreffen wird

Das wenn sich mal rumgesprochen hat dass du kämpfen kannst , das andere "Alphas" anzieht und sie dich herausfordern sehe ich immer in Teenager filmen :D....
Im echten Leben hab ich das noch nie erlebt.
Wenn du mal deinen Ruf hattest , hattest du Ruhe....

angHell
09-10-2025, 09:01
Es ist halt schwierig bei sowas von eigenen Erfahrungen auf die Allgemienheit zu schließen, auch wenn es sicher auf die meisten so zutrifft...

ThomasL
09-10-2025, 10:16
Ich weiß ja nicht wie es bei euch so aussieht... aber ich hab seit ca. 2008 keine wirklich bedrohliche SV-Situation mehr gehabt.
Bei mir ist es noch länger her aber aufgrund persönlicher (ohne eigene Schuld) Lebensumstände bin ich z.Z. in einer Situation in der ein tätlicher Angriff (ggf. auch durch mehrere) nicht ganz unwahrscheinlich ist. Wobei es viele überrascht, dass er bisher noch nicht erfolgt ist...was vielleicht auch an einem gewissen Ruf liegen mag (KK, lange zurückliegende Zeit in einem MC).
Das ist auch der Hintergrund, warum ich meine Antworten in dem Fragebogen teils widersprüchlich erscheinen mögen.
Ansonsten stimme ich dir aber zu, die Wahrscheinlichkeit für jemand ü30 außerhalb bestimmter Milieus in bedrohlichen SV Situationen zu kommen ist äußert gering.

KK-Baghira
09-10-2025, 11:41
Guten Tag Patrick,
ich habe den Thread bisher nur still mitgelesen und durch die von den anderen Usern zahlreich genannten Aspekten wurde ich neugieriger und hab mir nun den Fragebogen genauer angeschaut (Abbruch des Ausfüllens, so dass meine Daten hoffentlich nicht eingeflossen sind).

Ich hätte ein paar Fragen/Gedanken und hoffe, dass das hier nicht zu weit führt (ansonsten bin ich per PN oder E-Mail oder telefonisch verfügbar)...aber wo fange ich an?

1) In welchem Studiengang wird die Masterarbeit an der RUB in Bochum geschrieben?
Google hat mir verraten, dass du die gleiche Umfrage bei Reddit in einem Polizeiunterforum eingestellt hast und deine bei Researchgate ausgewiesene Publikation führte inmitten ins Handbuch zu polizeilichem Einsatztraining von Staller & Körner hinein (u.a. mit deren Aufgreifen von ökopsychologischen Handlungstheorien, constraints lead approach & nicht-linearer Pädagogik sensu Chow et al. (da hab ich an einer Stelle immer Bauchschmerzen und hab dies Körner, Staller und/oder Doktoranten auch schon auf mehreren dvs-KuK-Fachtagungen mitgeteilt, aber das führt hier zu weit).

Dienste, Sicherheitsgewerbe, Polizei etc. taucht ja auch im Fragebogen - in Absetzung zum privaten Kontext - auf und ebenso Begrifflichkeiten wie Kampfkunst/Kampfsport/Selbstverteidigung (ich nehme mal an, dass bei letzterem [mindestens] Staller & Bertrams Ausführungen im Hintergrund stehen könnten, die ja zumindest zu Selbstverteidigung/Selbstbehauptung im Kontext Gewaltprävention mal was publiziert hatten).

2) Gewaltprävention bringt mich zu Begriffen und Konzepten/Theorien/Anbindungen zu Kampf (Binhack), Gewalt (interdisziplinär, multiperspektivisch, Sport Studies - Marschik et al. 2009; Wahl 2009; Christ & Gudehus 2013 als deutschsprachige Klassiker) bzw. Aggression und zwischenmenschliche Gewalt als leibhaftige, soziale Interaktion in Kontexten/Situationen und das Ausleben/Erleben von bspw. Verletzungsoffenheit/-mächtigkeit/-(ohn)macht; gerade bei letzterem halte ich insbesondere die Publikationen (von der Dissertation an) von Jessel (2010; Abraham & Müller 2010; Wendler & Huster 2015; Huster et al. 2022) und auch Kilb (2011; 2012) für mehr als relevant:
Wer übt welche Gewalt in welcher Situation/Kontext wann wo wie wieso/weshalb/warum an wem aus? Der Jugendliche auf der Suche nach dem Gewaltkick bzw. ls Täter auf der Suche nach Gegner/Opfer? Wie wird Gewalt - bspw. im sozialen Nahraum, (un-)bekannter Täter etc. von wem erlebt (Michstudienformat aus quantitativer & qualitativer Ausrichtung?; - soz. Nahraum bspw. Brandstetter 2009)?

Dann könbnte man dies sicher vertiefen (Ceretti & Natali 2014) bzw. (aktuelle) Handbücher zu Aggression & Violence heranziehen (Cuevas & Rennison 2016; CWHoV 2024; DeKeseredy et al. 2019; Geffner et al. 2022; Lombard 2018; Renzetti & Edleson 2008; Shepherd 2019)?

Und:Wie wird mit wem gearbeitet werden? Mit Opfern und/oder Tätern in Psychotherapie/Gewaltprävention?

3) Dann kommt ja noch die Dimension des Trainings rein - und das Erleben/Vorstellen von erlittener Bedrohung/Gewalt - hier ja sehr/zu(?) eng geführt als waffenlose Schlägerei... Fragen nach Mythen über Gewalt/SV (Kraus 2018), aber da bist du im Kreis von Staller & Körner - beide haben 2022 ja ihr Buch Verhalten bei Gewalt - Selbstschutz für Erwachsene rausgebracht - ja unterwegs und sicher angebunden.

Vielleicht erstmal bis hierhin - gutes Gelingen und schöne Grüße
Alex

MGuzzi
09-10-2025, 14:01
die Wahrscheinlichkeit für jemand ü30 außerhalb bestimmter Milieus in bedrohlichen SV Situationen zu kommen ist äußert gering.

Denk mal an Angriffe auf Angehörige bestimmter Berufsgruppen wie Sanitäter, Feuerwehrleute, Sozialamtsmitarbeiter, etc.
Das würde ich nicht als "Milieu" bezeichnen.

amasbaal
09-10-2025, 14:28
Denk mal an Angriffe auf Angehörige bestimmter Berufsgruppen wie Sanitäter, Feuerwehrleute, Sozialamtsmitarbeiter, etc.
Das würde ich nicht als "Milieu" bezeichnen.

das widerspricht nicht dem, was er meint. bestimmte gruppen halt (mileus und eben risikoberufsgruppen, die mit diesen milieus zu tun haben)

MGuzzi
09-10-2025, 20:18
Laut Kriminalstatistik ist die am wenigsten gefährdete Gruppe die Ü60. Die Einteilung ist leider sehr grob, darunter wurden alle zw. 21 und. 60 in einen Topf geworfen.

kanken
09-10-2025, 20:19
Denk mal an Angriffe auf Angehörige bestimmter Berufsgruppen wie Sanitäter, Feuerwehrleute, Sozialamtsmitarbeiter, etc.
Das würde ich nicht als "Milieu" bezeichnen.

In genau diesem beruflichen Umfeld fehlt es leider massiv an Gewaltkompetenz (was vor allem Deeskalation bedeutet).

concrete jungle
09-10-2025, 21:14
Gibt da doch schon viele Anbieter die genau an diese Zielgruppe appelieren.

Wobei grundsätzlich der schnelle Mindset-Gangwechsel von ,,ich helfe dir richtig gut - zu Alter komm mir nicht so zu -keinen Schritt weiter zu Piff Paff - Takedown-Pin" nicht leicht fallen dürfte ohne gutes Training und viel Erfahrung draussen.

ThomasL
10-10-2025, 05:27
Denk mal an Angriffe auf Angehörige bestimmter Berufsgruppen wie Sanitäter, Feuerwehrleute, Sozialamtsmitarbeiter, etc.
Das würde ich nicht als "Milieu" bezeichnen.
Wo siehst du einen Widerspruch? Auch diese Gruppen kommen primär im dienstlichen Einsatz beim Kontakt mit solchen Milieus in solche Situationen.

MGuzzi
10-10-2025, 09:01
Wo siehst du einen Widerspruch? Auch diese Gruppen kommen primär im dienstlichen Einsatz beim Kontakt mit solchen Milieus in solche Situationen.

Ich habe bisher nicht gehört, dass die Leute die z.B. Sanitäter angreifen, nur aus bestimmten Milieus kommen.
Das sind einfach aggressive Idioten, oft Betrunkene.

amasbaal
10-10-2025, 09:19
Ich habe bisher nicht gehört, dass die Leute die z.B. Sanitäter angreifen, nur aus bestimmten Milieus kommen.
Das sind einfach aggressive Idioten, oft Betrunkene.

sagt such keiner SO, nur, dass der kontakt zu diesen bestimmten mlieus berufsbdingt intensiver ist, als beim "normalbüger" - und das willst du ja wohl nicht abstreiten können, weil es offensichtlich ist. also ist auch eine körperliche auseinandersetzung mit den entsprechenden leuten wahrscheinlicher, als für hinz und kunz.

MGuzzi
10-10-2025, 09:35
Da müsste man mal definieren, was man unter "Milieu" versteht.
Ich würde soweit gehen zu sagen, dass JEDER der irgendwie in einem öffentlichen Bereich arbeitet oder Dienstleistungen anbietet, permanent mit allen möglichen Milieus in Kontakt kommen kann, somit wären alle diese Leute ständig gefährdet mit Leuten aus einem was auch immer Milieu in eine körperliche Auseinandersetzung zu geraten.
Nur sind das halt Millionen von Menschen, die möglicherweise auch Hinz oder Kunz heißen können.

ThomasL
10-10-2025, 10:45
Da müsste man mal definieren, was man unter "Milieu" versteht.
Ich würde soweit gehen zu sagen, dass JEDER der irgendwie in einem öffentlichen Bereich arbeitet oder Dienstleistungen anbietet, permanent mit allen möglichen Milieus in Kontakt kommen kann, somit wären alle diese Leute ständig gefährdet mit Leuten aus einem was auch immer Milieu in eine körperliche Auseinandersetzung zu geraten.Die Schlussfolgerung (fett markiert) halte ich für fragwürdig. Letztlich hängt es immer auch davon unter welchen Rahmenbedingungen man mit den Personen aus einem Milieu mit erhöhter Gewaltbereitschaft in Kontakt kommt.

Royce Gracie 2
10-10-2025, 11:06
Angriffe auf Sanitäter und SV... naja ist ja in 99% der Fälle so das entweder der betrunkene selbst Einwände gegen seine ärztliche Versorgung hat oder ein Anwesender Kumpel des betrunkenen, der selbst betrunken ist herumpöbelt m schubst oder Sachen wie McDonalds Getränke wirft.

Hab ein paar solcher Situationen am NBG Hauptbahnhof erlebt.
Sicher unangenehm aber ein wirklicher SV-Fall ? Meist wird einer der Helfer geschubst oder irgendwas wird nach ihm geworfen... dann wird die Polizei gerufen.
Hier ist nicht das Ziel den Sanitäter zu verletzten sondern das Ziel ist warum auch immer eine Behandlung des Kumpels zu verhindern (Weil man vom Alkohol zu verblödet ist zu checken was passiert)

SV ist für mich dann , wenn jemand anderes einem wirklich als Ziel körperlichen Schaden zufügen will.

amasbaal
10-10-2025, 11:57
Die Schlussfolgerung (fett markiert) halte ich für fragwürdig. Letztlich hängt es immer auch davon unter welchen Rahmenbedingungen man mit den Personen aus einem Milieu mit erhöhter Gewaltbereitschaft in Kontakt kommt.

mir haben "die" noch nie was getan. misch mich ja auch nicht in deren angelegenheiten ein und bin nett zu denen, die auch nett zu mir sind. für polizisten und ordnungsamtsmitarbeitern ist das natürlich ne andere sache, die mischen sich berufsmäßig in so einige der angelegenheiten des/der milieus ein (zwangsläufig)
lange zeit hatte ich "das"(ein) milieu in der ... nennen wir es mal "beruflichen nachbarschaft" (neben unserem laden: ein ausgesprochen mileunahes 24h kiosk mit permanent anwesendem milieupersonal und -kundschaft, inklusive zusammenkünfte und geschäten, die oft lautstark und manchmal handgreiflich wurden). mit den leuten gab es NIE stress, wohl aber mit leuten aus dem alki- und asi-mileu des viertels, die dort nachschub zum tanken holten, sich in der tür vertaten und meine frau rassistsisch angriffen, so dass man sie hinausbefördern musste.
wir hatten übrigens schon nach dem ersten vorfall das freundliche angebot von nebenan bekommen, dass wir jederzeit bescheid sagen können, wenn's stress gibt. man sei ja nachbarn und da müsse man sich helfen...
die welt ist nicht nur schwarz und weiß.

ThomasL
10-10-2025, 18:00
Volle Zustimmung, es gibt definitiv Berufe bei denen das zutrifft, speziell in bestimmten Vierteln.

MGuzzi
11-10-2025, 08:11
Die Schlussfolgerung (fett markiert) halte ich für fragwürdig. Letztlich hängt es immer auch davon unter welchen Rahmenbedingungen man mit den Personen aus einem Milieu mit erhöhter Gewaltbereitschaft in Kontakt kommt.

Normalerweise gerät man mit solchen Leuten nicht aneinander, wenn man sich nicht selbst innerhalb dieses Milieus bewegt..

ThomasL
11-10-2025, 09:13
Normalerweise gerät man mit solchen Leuten nicht aneinander, wenn man sich nicht selbst innerhalb dieses Milieus bewegt..
1+
Genau das ist der Punkt.

Praktisches Beispiel: Ein recht bekannter, berüchtigter MC hatte am Tag der deutschen Einheit seine 20 Jahres Feier bei uns im Ort veranstaltet. Aus Neugierde (kenne die Szene von früher) besuchte ich die Veranstaltung Nachmittags mit weiblicher Begleitung. Da ich dort einige Members kenne auch kein Thema. Wir tranken aber nichts alkoholisches und verließen die Feier dann wieder relativ früh. Alles bis dahin ganz entspannt (wenn auch viele neugierige Blicke) aber eben mit viel Potential für Ärger zu fortgesetzter Stunde. Gerade wenn man nicht alleine ist.
Der Sohn eines Freundes (22) blieb länger und bekam gegen Mitternacht ordentlich auf's Maul. Grundlos, einfach weil einer Bock auf Ärger hatte (Fullmember) und dann mehrere mit einstiegen. Dass es nicht richtig übel ausging, verdankte er nur dem Umstand, dass er ebenfalls einige dort kannte die dann einschritten und schlimmeres verhinderten.
Die einzigen Anderen aus dem nicht Bikermilieu die ich gesehen hatte (kleine Gruppe aus dem Dorf die auf jede Feier gehen), gingen sogar noch vor uns. Obwohl es öffentlich beworben wurde, kamen sonst keine "normalen" Leute. Ich denke das Wissen in welchen Milieus man sich bewegen sollte und in welchen nicht, ist doch weitestgehend verhalten (und sei es "nur" ein Bauchgefühl). Ebenso wie ein Gefühl dafür, wann man besser geht.

Teetrinker
11-10-2025, 15:23
Die Anekdoten der User amasbaal und ThomasL sind wie immer sehr erheiternd, aber hat das noch etwas mit der Umfrage zu tun?

amasbaal
11-10-2025, 15:37
Die Anekdoten der User amasbaal und ThomasL sind wie immer sehr erheiternd, aber hat das noch etwas mit der Umfrage zu tun?

indirekt schon, da es um die kontexte des umfragethemas geht. hast du denn noch was inhaltlich neues zum "thema" zu sagen?

btw.: der thread ist da, um die umfrage auszufüllen. der rest ist m.e. "free speech" rings um das thema der umfrage herum.