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Vollständige Version anzeigen : *ing *un = dunkle Seite der Macht?



ps3ud0nym
30-08-2004, 09:59
"Gut und Böse" ist natürlich so ein Thema, worüber man sich totdiskutieren könnte und es kommen wahrscheinlich nicht alle auf einen gemeinsamen Nenner. Also gebe ich einfach mal hier eine grobe Definition als Diskussionsgrundlage vor:

Gut = Man fügt keinem absichtlich unnötig grosse Schäden zu (situationsbedingt), sowohl mental als auch physisch.

Böse = Das Gegenteil :devil:

Ich bin mal in einem anderen Forum über einen amüsanten aber zum Nachdenken stimmenden Post gestolpert:

Eye gouges!. Evil! Even if I was to fight my worst enemy I wouldnt want to blind them like that. Seems like a martial art for evil people.

Einerseits denke ich, dass der Verfasser völlig realitätsfern denkt. "Im Krieg und in der Liebe gibt es keine Regeln", und SV ist so 'n bisschen Krieg. ;) Andererseits fällt mir tatsächlich "Böses" bei *ing *un Leute auf. Zum Beispiel kommen recht viele sogar untereinander nicht klar. Beispiele gibt es genügend. Oder so wie die EWTO öfters dargestellt wird erinnert doch teilweise an schlechte Eastern - die bösen schwarzen Männer mit ihren vielen Anhängsel, die sich für die Grössten halten (sind sie auch...in der Anzahl :D). Wie sieht denn das für Aussenstehende aus?

Ich persönlich denke natürlich, dass nur der individuelle Ausübende zählt und nicht der Stil. *ing *un ist nur eine Art Methode mit meinem Werkzeug umzugehen und es liegt an mir, wie ich sie einsetze. Aber die zahlreichen Beispiele machen ein wenig den Eindruck, dass die Tendenz bei *ing *un'lern eher Richtung "böse" gehen.

nichtinsgesicht!
30-08-2004, 12:38
Aber sonst gehts gut?

wfn.j
30-08-2004, 13:28
Hi!

WingTsun ist ein Werkzeug. Als solches ist es ganz neutral. Was man damit macht, entscheidet man selbst. Das gleiche gilt auch für das Internet, für einen Hammer und für ein Telefon.

Weil WingTsun neutral ist, enthält es einem nichts vor: Brutale wie sanfte Möglichkeiten existieren. Das ist es, was ich am WingTsun so liebe! Es ist undogmatisch, es lässt einem sehr viel Freiheit zur Entwicklung und Entfaltung eigener Vorzüge.

Und genau das ist auch, woran man einen guten WingTsun-Lehrer erkennt: Er vermittelt den Schülern nicht nur "sein" WingTsun, sondern zeigt ihnen alle Möglichkeiten und verhilft ihnen somit zur Entwicklung ihres eigenen WingTsun. Denn auch wenn wir alle eine etwa gleiche Körperstruktur haben, so ist doch jeder Mensch anders und ihm liegen andere Sachen.

Leider trainieren viele nicht so. Und ich verwette einen Barfen darauf, dass dies genau die Leute sind, die "sich untereinander nicht verstehen". Ergo kann das nicht dem WingTsun angelastet werden.

Von mir aus kann WingTsun auch gerne böse sein. Dann sollten die anderen aber dankbar dafür sein, denn sonst könnten sie ja nicht als gut gelten. (Ja, das war jetzt noch das obligatorische Yin/Yang Geschwafel zu gut und böse.)

-wfn

jkdberlin
30-08-2004, 13:35
Was bitte ist ein "Barfen" ?

Grüsse

wfn.j
30-08-2004, 13:50
Was bitte ist ein "Barfen" ?

Ich habe absolut keine Ahnung. :-)

Was ich aber noch vergessen habe zu schreiben: Gerade weil jeder Mensch anders ist, muss man a) andere Auffassungen neben der eigenen akzeptieren und darf b) auch nicht alles einfach von seinem Lehrer übernehmen. Ich habe mal jemanden sagen hören: "Klar sollte man das Gelernte hinterfragen, aber wenn jemand mit einer sehr hohen Graduierung etwas sagt, dann muss man es wohl nicht mehr anzweifeln." Das erscheint mir arg kurzsichtig; würde ja auch bedeuten, dass man irgendwann nicht mehr anzweifeln braucht, was man selbst sagt.

In Anbetracht dessen, dass WingTsun eigentlich eine so individuelle Sache sein sollte, kann man nicht sagen, dass es gut oder böse ist. Und sicherlich gilt das meiste von dem, was ich gesagt habe auch für viele anderen Kampfkünste und Sachen, die weitab der Kampfkünste liegen.

-wfn

jkdberlin
30-08-2004, 14:03
Hmm, wenn du nicht weisst, was das ist - warum verwettest du das dann? ;)

Ich weiss: genau deswegen...

Grüsse

mantis.wilm
30-08-2004, 14:09
Das ist eigentlich 'ne sehr gute Strategie, Sachen zu verwetten, die man nicht kennt aund auch nicht vermißt, wenn man sie verliert.
Irgendwie ist das wie beim Blocken mit 'ner Armprothese, oder anders?

Kleinekante84
30-08-2004, 17:55
Möge das *ing *ung mit dir sein! :D

Deine Gekanken sind ein bißchen abgedreht, doch ich glaube ich weiß was du meinst oder warauf du hinauswillst.

Ist das nicht eher psychologisch bedingt?

Der eine sieht in seinem Gegenüber immer noch eine Lebewesen, das man nur soweit beschädigen darf um Leid von sich abzuhalten ohne aber Unnötig die Lebesqualität das anderen zu mindern oder zu beenden durch übertriebene, unangebrachte Verteidigung durch überzogene SV. Das ist also eine Guter KKler?? (er beachte die Verhältnismäßigkeit der Mittel!)

Dem anderen geht es nur um seine eigene Haut, der andere ist im total egal und er würde auch noch Spaß daran finden, seinen Gegner/Feind übermäßig zu quälen nur um selber Genugtun zu erlangen, vielleicht den anderen sogar durch ein Stigma für immer zu belasten. Der Böse KKler??

Beide Arten von KKlern gibt es doch in jedem System, wobei der Übergang fließend ist. Fragt sich nur in welche Richtung die Masse der KKler tendiert???

MK
30-08-2004, 18:15
Jedes Mal, wenn man glaubt, da gibt es nichts mehr, was das Vorherige an
(nennen wir es mal wertneutral :D ) 'Merkwürdigkeit' übertreffen kann,
schießt wieder eine neuerliche 'Krönung/Dröhnung' gen Himmel.
Gruß
Michael
:rolleyes:
Und:
Möge der Saft mit uns sein....... :D :hammer: :baeehh: :gnacht:

ps3ud0nym
31-08-2004, 09:18
Möge das *ing *ung mit dir sein! :D

Nein, ich bin kein Star Wars Nerd. :D



Deine Gekanken sind ein bißchen abgedreht, doch ich glaube ich weiß was du meinst oder warauf du hinauswillst.

Entweder meine Gedanken oder meine Ausdrucksweise. ;)



Ist das nicht eher psychologisch bedingt?

Der eine sieht in seinem Gegenüber immer noch eine Lebewesen, das man nur soweit beschädigen darf um Leid von sich abzuhalten ohne aber Unnötig die Lebesqualität das anderen zu mindern oder zu beenden durch übertriebene, unangebrachte Verteidigung durch überzogene SV. Das ist also eine Guter KKler?? (er beachte die Verhältnismäßigkeit der Mittel!)

Dem anderen geht es nur um seine eigene Haut, der andere ist im total egal und er würde auch noch Spaß daran finden, seinen Gegner/Feind übermäßig zu quälen nur um selber Genugtun zu erlangen, vielleicht den anderen sogar durch ein Stigma für immer zu belasten. Der Böse KKler??


Yup, so meine ich das in etwa. Nur kommt da noch ein kleiner Aspekt hinzu ausser zur Einstellung im physischen Kampf. Auch der verbale Umgang mit den Mitmenschen scheint den Kampfgeist ein wenig wieder zu spiegeln. Man schaue sich nur mal die zahlreichen WT/VT/WC threads an. Zum Glück gibt's auch viele, die nur labern aber im Ernstfall den "Hans" einziehen. :D



Beide Arten von KKlern gibt es doch in jedem System, wobei der Übergang fließend ist. Fragt sich nur in welche Richtung die Masse der KKler tendiert???

Sicherlich, deswegen habe ich auch vom Individuum gesprochen. Ich konnte mir zu TKD-Zeiten aber z.B. gar nicht vorstellen, dass sich irgendwelche Schulleiter lustigmachen über andere Kampfkünste - bis ich einige WTler persönlich kennen gelernt habe (mein Sihing war aber voll in Ordnung, nebenbei bemerkt). Erinnert ein wenig an die islamischen Extremisten: Wer nicht mit Allah geht, wird geköpft ;) (nix gegen die anständigen Moslems).

Edit: Bitte nicht sprengen - ist scherzhaft gemeint. :D

nemesis
03-09-2004, 23:34
Wem was an einer KK liegt, wer darin was werden oder weiterkommen will, der ist für sich im Innern mit seinem Herzen( vorallem praktisch!) dabei und beschäftigt sich nicht mit dem Kinderkram " wir sind besser " oder son Zeugs. Blöd labern kann jeder, aber das ist keine Kunst !! :rolleyes:

mfg

nemesis

ps3ud0nym
05-09-2004, 09:43
Anders gesagt: Halt's Maul und geh' trainieren? :D

nemesis
05-09-2004, 10:32
Nö, das ist viel zu krass formuliert :)

Aber wie will man über ein Board durch Fragen&Antworten lernen? Man sieht hin&wieder solche Ansätze. Oder Techniken aus einem Buch lernen? Manch einer glaubt, daß das so einfach ginge.
Ich sag mir immer - die Theorie kommt ganz automatisch mit der Praxis-

Und was bringt sich das Einlassen auf ein mittlerweile boardtypisches "Verbal Kung Fu", wo es nicht gerade selten nur darum geht, Recht zu haben, und den anderen als dumm (z.B. "du verstehst das nicht", oder "du hast keine ahnung") hinzustellen und erst wieder glücklich ist, wenn jemand anderes kommt und ihm endlich Recht bezüglich seiner Meinung gibt.
Es ist in meinen Augen einfach schon schwach, jemanden nur deswegen schon als dumm hinzustellen, nur weil er andere Ansichten oder eine andere Auffassung hat.

Der einzig wahre Ort ist der, wo(und auch wie) man trainiert, nicht das Internet durch Fragen wie z.B. " wie funktioniert der Chi Sao" o.ä.

Hoffentlich kommt das nun etwas besser rüber, was ich eigentlich meinte :)

Kämpfen lernen, aber Mensch bleiben! Ganz einfach ;)


mfg

nemesis