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BonsaiRambo
01-09-2004, 20:49
Betreibt hier jemand von Euch eine Risikosportart wie Bergsteigen, Gleitschirmfliegen, Ultra-triathlon...
oder bezeichnet ihr Eure Kampfsportart auch als Risikosportart ?

Wenn ja---warum ?

1. Was ist für Euch die Faszination die Euch zu der Ausübung bewegt?

2. Und was ist der Preis für Qualen und Strapazen ?

3. Ist es vielleicht eine Antwort auf die fehlenden Herausforderungen unserer Gesellschaft oder eher ein allg. Trend in einer Erlebnisgesellschaft ?

JuMiBa
01-09-2004, 21:24
Betreibt hier jemand von Euch eine Risikosportart wie Bergsteigen, Gleitschirmfliegen, Ultra-triathlon...
oder bezeichnet ihr Eure Kampfsportart auch als Risikosportart ?


War mal ne Weile Fallschirmspringen.

Hatte mal Einen im Internet kennengelernt, der so begeistert davon erzählte, daß ich es auch anfangen mußte.
Wir hatten uns dann auch auf nem Platz getroffen zum gemeinsamen Freifallen... :)

Spaß hat es gemacht... war halt ein Kick bei...

Aufgehört habe ich 2002, als in der Woche, in der ich auf dem Platz war drei Unfälle passierten die mir sehr zu denken gaben.

1. Eine Springerin kugelte sich beim Exit den rechten Arm aus und konnte demzufolge nicht den Fallschirm regulär ziehen. Also blieb ihr nur, mit der linken Hand die Reserve zu ziehen, konnte dann aber nicht ruhig anlanden, weil man zum Bremsen beide Arme braucht... Ergebnis: zertrümmerte Hüfte usw. ...

2. Ein Springer kam zu schnell auf und er brach sich den Fuß

3. Eine Springerin mußte wegen Verhedderung des Hauptschirmes die Reserve ziehen

Auch wenn die letzten beiden Sachen nur Peanuts waren, gaben sie mir doch zu denken und auf meinem letzten Sprung fühlte ich mich so unwohl, daß ich mir nicht mal traute einen Salto zu machen und die 3000m bis zum Schirmziehen einfach nur fiel und auf die Erde starrte... danach wußte ich, daß es keinen Sinn mehr macht und habs aufgegeben...

Gruß Micha

seelae
01-09-2004, 22:34
Habe mal einen Gutschein fuer einen Tandemsprung bekommen, und nie eingeloest. Ich glaube ich hatte einfach Schiss, auch wenn ich es sehr gerne gemacht haette... Da bewundere ich JuMiBa:)

Allerdings fahre ich sehr gerne Ski (vorallem Buckel) was dann fuer andere Leute auch wieder halsbrecherisch aussieht, fuer mich aber durchaus kontrolliert ist. (und einfach G**L!)

Dabei faellt mir ein, dass ich mal eine Diskussion mit Arbeitskollegen ueber meinen Kampfsport hatte, wo sie mir vorwarfen, eine Risikosportart zu betreiben... Komischerweise empfanden sie Fallschirmspringen und Bungeejumping als deutlich weniger gefaehrlich. (Verstehe ich nicht, im Kampfsport unterliegt es doch MEINER Kontrolle, beim Fallschirm springen muss ich mich auf die Ausruestung verlassen...)

Vielleicht sind Riskikosportarten nur fuer die Leute Risikosportarten, die sie nicht beherrschen und einschaetzen koennen? (Nur so ein Gedanke...)


seelae

BonsaiRambo
01-09-2004, 22:51
Vielleicht sind Riskikosportarten nur fuer die Leute Risikosportarten, die sie nicht beherrschen und einschaetzen koennen? (Nur so ein Gedanke...)


seelae
Ja. Durchaus interessant !

Es gibt aber auch eine offizielle Definition des Begriffs "Risikosportart " .Nach ALLMER (1998, 62 f.) sind folgende fünf typische Kriterien für Riskikosportarten zu nennen:

1. Außerordentliche körperliche Strapazen:
->Muskelschmerzen, Blutige Hände und Füße, Hunger und Durst
-> die Konfrontation mit widrigen Naturkräften (z.B. Hitze, Kälte Stürme usw.)

2. Ungewohnte Körperlagen und -zustände:
-> der freie Fall und das Schweben in Luft und Wasser, hohe Geschwindigkeiten und Beschleunigungen sowie schnelle Rotationsbewegungen und extreme Körperseitenlagen, die völlig neue Körperorientierungen verlangen.

3. Ungewisser Handlungsausgang:
-> Erfolg und Mißerfolg einer Handlung gleichwahrscheinlich sind.

4. Unvorhersehbare Situationsbedingungen:

5. Lebensgefährliche Aktionen

Diese fünf Kriterien haben nicht bei allen Extrem- und Risikosportaktivitäten gleich hohe Bedeutung. Zur Kennzeichnung der vielfältigen Extrem- und Risikosport-aktivitäten sind Vielmehr unterschiedliche Gewichtungen der Kriterien anzunehmen

seelae
02-09-2004, 07:35
Hast du mir ein Beispiel fuer eine Sportart, wo Erfolg und Misserfolg gleich wahrscheinlich sind? Das einzige was mir einfaellt ist russisches Rolette....(und das ist noch 5 zu 1 fuer den Spielenden:)

*gaehn* *streck* *nochnichtwachsei*

seelae

BonsaiRambo
02-09-2004, 11:42
Also ich kenne jemanden der hätte im UFC vielleicht eine Erfolgschance von 1/5 zu überleben :D

Habe hier mal ein Bsp. aus dem Bergsteigen:
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Mount McKinley - der Kälteste (6194 m, Alaska, 1988)
Der Mount McKinley - auch Denali genannt - gilt wegen seiner extremen nördlichen Lage als kältester Berg der Welt. Auf Grund seiner Exponiertheit ist er besonders arktischen Stürmen und plötzlichen Kälteeinbrüchen ausgesetzt, die oft tagelang andauern können. Da auch alles Gepäck selbst geschleppt werden muß, gilt er als schwieriger Gipfel mit einer Erfolgsquote von unter 50 Prozent
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Ich denke, die Leute welche so ein Vorhaben verfolgen sind top vorbereitet. Aber trotzdem schaffen es nur 50 %...da muß man schon von Natur aus immer das Glas halbvoll sehen :)