PDA

Vollständige Version anzeigen : Rethorik & Körpersprache im Kampf



BUBISHI
06-09-2004, 14:59
Ich habe in den Semesterferien ein Blockseminar über Rethorik besucht.
Dort haben wir nebenbei auch Körpersprache behandelt.
Jetzt bin ich gerade dabei eine Kursarbeit zu dem Seminar abzuliefern, die sich mit Körpersprache und Rethorik in der Kampfkunst/gewaltätigen Ausseinandersetzungen befassen soll.

Ich suche nun Material zu diesem Thema:

- kennt jemand von Euch Bücher, die sich explizit damit beschäftigen?

- kennt jemand gute links zum Thema: Deeskalation, Prevention von
Agressionen ( am besten verbal und durch Körpersprache ), oder ähnliche

- könnt Ihr mir aus Euren Erfahrungen darüber berichten?

Interessant wären zum Beispiel Bräuche und Traditionen in klassischen Kampfkünsten, die Prinzipien der Körpersprache & Rethorik nutzen.
( z.Bsp.: wenn eine Kampfkunst einen dominanten Blick/Gesichtsausdruck schult, um eine Gegner die Entschlossenheit zu demonstrieren )

Muss nicht alles hochwissenschaftlich sein, ich picke mir die Rosinen schon heraus :D

Kazuko
06-09-2004, 15:22
Also nen Link zum Thema Deeskalation und so hätt ich...

http://www.stuecke.net

Find ich ganz gut die Seite

Kazuko

seelae
06-09-2004, 15:45
Ich weiss, dass sobald man mir wehtut sich mein Gesichtsausdruck aendert und meine Schlaege/ Tritte haerter werden. Meist gewinne ich dann auch. Ob das daran liegt, dass man in meinem Gesicht ein "Lass deine Finger von mir" steht oder ich einfach bereiter bin mich durchzusetzen, weiss ich nicht.

Was verwandt sein koennte:
Natuerliche Autoritaet. Ich kenne Leute, die ich nicht reize (und das faellt mir doch so schwer) aber ich habe einfach schrecklichen Respekt vor ihnen. Ich glaube, es liegt daran, dass sie in ihrer ganzen Haltung ausdruecken, dass sie, wenn sie sich entschieden haben, bis ans aeusserste gehen und auch wissen, dass sie es schaffen...

Nicht sonderlich wissenschaftlich und wahrscheinlich nicht sonderlich hilfreich...

Sorry,

seelae

BUBISHI
06-09-2004, 16:02
@ seelae

doch, doch es soll auch schon in diese Richtung gehen.
Es gibt Menschen, die diese natürliche Autorität besitzen, manche
Kampfkünste vermitteln sie. Mit welchen Methoden?

@ Kazuko

der link ist gut - muss mich da noch reinlesen.
Das Stichwort "Anpassung" in der Einführung ist interessant:

Vordere ich eine Gewaltsituation durch meine provokante Körpersprache & Sprache heraus?
Kann ich zu einem unfreiwilligen "Dangerseeker" werden, wenn ich mich im bestimmten Milieu zu "individuell" verhalte?

Kazuko
06-09-2004, 16:02
Freut mich das ich helfen konnte ;)

Kazuko

Gitte
06-09-2004, 16:33
Hallo Bubishi,

kann Dir auch nur mit einem Mix an Anregungen/Info helfen, die möglicherweise ein Puzzlesteinchen für Deine Recherche ist:

- Es gibt ein sehr interessantes Buch "The gift of fear" von Gavin de Becker (gibt es auch auf Deutsch, kenn den Titel aber nicht). Das ist von einem amerikanischen Promi-Sicherheitsmenschen. Dabei geht es unter anderem um Opferverhalten etc. Ist generell eine interessante Lektüre und möglicherweise ein guter Input für Dein Thema.

- Zur direkten Frage: Kampfsport/Körpersprache etc. würde ich mich an die Quelle wenden, um Buchtipps etc. zu bekommen. Also zum einen Sportwissenschaftliche Abteilungen an der Uni, zum anderen Deeskalationstrainer. Die sollten der direkte Weg für Literaturempfehlungen sein. Ist auch sicherlich ganz üblich, dass die nach Tipps angehauen werden (mir passiert das in einem anderen Bereich auch immer, dass mich irgendwelche Studenten für ihre Arbeiten oder auch "so" Leute anmailen und zu einem gewissen Thema nach Buchtipps fragen).

- Klar, im Netz hast Du bestimmt schon gesucht. Da Du ja nicht speziell auf Kampfkünste bezogen fragst, sondern auch allgemeiner, sind die Suchbegriffe "Körpersprache", "Deeskalation", "Gewalt" in allen erdentlichen Kombinationen sehr hilfreich - dann halt nur ein bisschen Geduld beim Aussortieren. Mag sein, dass das ein überflüssiger Hinweis war, aber wenn Du das eh schon machst, dann ignorier's einfach.

- Ich könnte mir auch vorstellen, dass es ganz interessant wäre, in Richtung Gefängnis zu googeln. Vor einigen Jahren habe ich ein paar interessante englische Websites gesehen, wo es auch um Körpersprache/Verhalten ging - und da am Beispiel von Gefängnissen erklärt wurde, was warum wie provoziert etc. Ist vielleicht etwas arg speziell, aber eine weitere Möglichkeit, eventuell um an weitere interessante Web-/Buchtipps zu kommen.


Ansonsten hab ich mal einen Wochenendkurs "Selbstverteidigung" mitgemacht, den zwei Bekannte von mir (Polizisten) gehalten haben. Da sind wir natürlich auch auf das eigene Verhalten eingegangen. Und ein paar grundlegende Hinweise waren natürlich:
- Den anderen nicht duzen.
- Nicht beleidigend werden/schwach anreden.
Die andere Seite war natürlich auch wieder ein Verhalten, das einen als schwach darstellt ("Opferhaltung"): Wie stehe ich da, z. B. wenn ich auf die U-Bahn warte? Wie präsent bin ich generell? Wie/wo gucke ich hin etc.

Ach, da fällt mir natürlich auch die Beratungsstelle der Polizei (gibt's in der Regel in den Präsidien) als Anlaufstelle für Literatur - Broschüren, Bücher etc. ein. Oder natürlich auch hier, wo sich ja offensichtlich auch paar Polizeibeamte tummeln.

Oh, und noch was ist mir mal passiert: Im Bus haben ein Grüppchen junger Männer mal zwei weibliche Teenager sehr bedrängt und echt derb sexuell angemacht und nicht lockergelassen. Unbedacht bin ich dann aufgesprungen und hab mich an den Anführer gewandt, dass er das lassen soll. (Ohne zu überlegen. Da aber auch sonst niemand was gemacht hat, stand ich kleines Mägdelein dann da.) - Jedenfalls hab ich hinterher dann einem Sozialarbeiter davon erzählt (ach: noch eine gute Anlaufstelle für Dich - Jugendberatungsstellen und so) und nach seiner Einschätzung gefragt. Unter anderem war sein - logische - Analyse, dass es natürlich nicht besonders schlau ist, mich so gegenzustellen. Denn der Anführer ist damit ja doppelt in der Zwickmühle: durch mein Verhalten gab ich der Situation kaum eine andere Chance als dass er nicht locker lässt. Sonst hätte er seinen Kumpels gegenüber das Gesicht verloren, wenn er einfach aufhört, weil ihm das eine Passantin sagt. Noch dazu eine Frau.


So, das waren paar wirre Fundstücke. Dann pick mal schön
:)

Schönen Abend
Gitte

Ezekiel
06-09-2004, 17:57
...nicht besonders schlau ist, mich so gegenzustellen. Denn der Anführer ist damit ja doppelt in der Zwickmühle: durch mein Verhalten gab ich der Situation kaum eine andere Chance als dass er nicht locker lässt. Sonst hätte er seinen Kumpels gegenüber das Gesicht verloren...

Genau diesen Punkt beschreibt auch Marc MacYoung in einem seiner Bücher.
Vielleicht könntest du da fündig werden.


Muss nicht alles hochwissenschaftlich sein
Dann bist du bei Marc MacYoung richtig! :biglaugh:

Gruß
Ezekiel

seelae
06-09-2004, 21:15
@Gitte
Und was ist passiert nachdem du dich ihm entgegengestellt hast?

seelae

Gitte
06-09-2004, 21:58
Guten Abend seelae,




Und was ist passiert nachdem du dich ihm entgegengestellt hast?


nichts weiter ist passiert: Nachdem ich unbedacht aufgestanden und resolut gefordert hatte, sie sollen das lassen, haben die Rüpel (lustiges Wort) etwas patzig zurückgehöhnt aber sonst weitergemacht. Ich war aber so sauer, dass ich zunächst standhaft geblieben bin (mir aber innerlich gedacht habe: Na toll, und was ist der Plan?).

Eine kurze Hoffnung, dass vielleicht sonst um mich rum der voll besetzte Bus mit eingreift, war nichts. Einzelne Leute direkt ansprechen - das Risiko wollte ich dann nicht auch noch eingehen. Und hab dann gemacht, was ich schlau fand: Ich bin zum Busfahrer vor und hab Bescheid gegeben.

Leider war dieser aber ebenfalls uninteressiert und meinte, er könne da nichts machen, "nur weil jemand belästigt wird". Wenn sie schlägern würden oder so, macht er was. Sonst aber nicht.

Dann sind wir bis zur Endstation gefahren und fertig.

War für mich persönlich sehr lehrreich: Denn eingreifen würde ich immer wieder. Nur so spontan und unbedacht macht das natürlich herzlich wenig Sinn.
Ansonsten bin ich meist schlauer und wende mich gleich aus der Distanz an die richtigen Leute (Polizei verständigen etc.).

Schöne Grüße
Gitte

PS: Oder ich reiß nächstes mal einem von denen ein Ohrläppchen ab. Dann denken die, ich bin ein Psycho und ...



HAHAHA .. sorry an den ursprünglichen Nachrichtenschreiber mit dem Ohr: Ich will Dich nicht veräppeln, hab mich nur so in den Gedanken mit dem Ohr verliebt
:D

knudolf
06-09-2004, 22:39
ich finde auch macyoung sehr empfehlenswert: http://www.nononsenseselfdefense.com/psychology.html

BUBISHI
06-09-2004, 23:16
@ Gitte:

Danke für Dein Engagement, sind ein Paar interesante Denkanstöße.

- Werde mich nach dem Buch von Gavin de Becker morgen erkundigen

- An einen Spezialisten habe ich mich noch nicht gewendet, weil ich keinen kenne. Dachte, durch meine Posts würde ich an brauchbare Namen kommen.

- die Knastidee finde ich hervoragend! Da kann ich sehr viel rausholen, danke

- Im Netz suche ich schon, das ist aber wirklich mühsam, da muss
man sich durch Berge von Datenmüll durchwühlen...


@ Ezekiel & knudolf

Ich hätte beinahe mal bei Amazon Bücher von MacYoung gekauft. Da ich aber nicht beurteilen kann, wie seriös der Mann ist und seine Werke eher aufreisserische Titel tragen habe ich mir die Lektüre ersparrt.
Wenn Ihr genau sagen könnt, mit welchem Buch ich am besten bedient wäre
würde ich es mir vieleicht zulegen.


Und nebenbei soll es nicht so klingen, dass ich ein fauler Student bin, der die
anderen seine Hausarbeiten machen lässt. Ich bin in der Sache noch nicht schlüssig und so ein Brainstorming hilft ungemein.

Etwas faul bin ich schon... die ganzen Semesterferien noch nichts gemacht...
da kommt man aus der Übung.

Trainiert habe ich aber schön weiter. :D

Wirrkopp
07-09-2004, 00:04
Ich hätte beinahe mal bei Amazon Bücher von MacYoung gekauft. Da ich aber nicht beurteilen kann, wie seriös der Mann ist und seine Werke eher aufreisserische Titel tragen habe ich mir die Lektüre ersparrt.
Wenn Ihr genau sagen könnt, mit welchem Buch ich am besten bedient wäre
würde ich es mir vieleicht zulegen.

Spar dir den Kauf. Seriös? Hm, ich halte ihn für einen ziemlichen Laberkopp, aber soll jeder selbst entscheiden.

reschpekt
07-09-2004, 01:04
zu deinem thema wird dir marc macyoung wenig helfen aber sonst finde ich seine bücher sehr empfehlenswert (meiner meinung nach weniger als ratgeber aber doch lustig zu lesen)

knudolf
07-09-2004, 14:25
Wenn Ihr genau sagen könnt, mit welchem Buch ich am besten bedient wäre
würde ich es mir vieleicht zulegen.

ich habe auch nur in der (siehe obiger link) Psychologie-Rubrik seiner Website herumgestöbert -die Bücher von ihm habe ich nicht gelesen.

Meiner Meinung nach hilft es wenig, sich bestimmte Gesichtsausdrücke und Körpersprache anzutrainieren, sondern es kommt auf eine bestimmte Einstellung an. -Die entsprechende Ausstrahlung kommt dann von ganz alleine.
Z.B. dürften die meisten Kampfkünstler und männlichen Jugendlichen etwas ausstrahlen, das sie für Hooligans (Streetfighting just for fun) unwiderstehlich macht.
-Ihre Körpersprache/Mimik strahlt einfach aus, dass sie empfänglich für Gewalt und "niedere" animalische Verhaltensweisen sind. (Imponierhaltung/-Mimik und Demutshaltung/-Mimik gehören dazu)

-sowas ähnliches meint übrigens auch macyoung auf seiner website..

seelae
07-09-2004, 15:23
@Gitte
Sehr interessant! Alleine schon, weil du dich getraut hast was zu sagen, aber weder die Belaestigung verhindern (das waere Hollywoodreif) noch zusammen geschlagen (nicht sehr angenehm) wurdest.
(Nicht falsch verstehen, finde den Zwischenfall nur sehr... real!)

Letztens bin ich beinahe angespukt worden (kurz vor mir auf den Boden gespuckt) und ich habe mir ueberlegt, "dem Luemmel, den Marsch zu blasen." Aber dann habe ich das Szenario in Gedanken durchgespielt: Was wenn er mich wieder anspukt?
Ich habe keinerlei Recht ihn zu schlagen und eine Anzeige ist keine Drohung, sprich, ich habe keinerlei Autoritaet. Die Tatsache, dass ich nicht scharf darauf bin mich mit ihm anzulegen darf natuerlich auch nicht vergessen werden..
Gemacht habe ich also nichts...

Manchmal ist die Grauzone, bis man eingreifen kann oder muss ziemlich gross. Ich denke sie waere viel kleiner, wenn mehr Leute aufstehen wuerden und sich zB die sexuelle Belaestigung von der du erzaehlt hast, verbitten wuerden. Dann wuerde die Autoritaet des Einzelnen unterstuetzt durch die der Masse, und auch der Buschauffeur hilfsbereiter.

Trotzdem und nochmals toll dass du dich getraut hast:)

seelae

Gitte
07-09-2004, 19:15
Hallo seelae,

danke - allerdings ist es für mich selbstverständlich, was zu machen. Und ich denke eigentlich auch, dass das bei den meisten Leuten auch so ist - selbst wenn, wie es auch in diesem Bus war, oft niemand aktiv etwas macht (nur mit individueller Aufforderung).

Ich kann das ja auch verstehen: Diese Verunsicherung in einer Alltagssituation und auch der Gedanke, etwas vielleicht zu verschlimmern oder nichts ausrichten zu können, ist nunmal ein normaler. Und es ist ja durchaus sinnvoll, sich da nicht unbedacht wo reinzustürzen (was nicht gutheißen soll, wenn man überhaupt nichts tut - denn zumindest gibt es in der Regel auch die Möglichkeit jemand Dritten zu verständigen, was man oft ja auch nicht mitbekommt. Ob jemand im öffentlichen Verkehrsmittel bei einem Vorfall nicht aktiv etwas tut, aber im nächsten Bahnhof den Fahrer oder Sicherheitskräfte verständigt, sieht man ja in dem Moment auch nicht.

Was ich viel wichtiger fand für mich ist, dass ich gemerkt habe, dass es völlig Unsinn ist, hier so spontan aufzuspringen und den Wortführer zurechtzuweisen. Das war einfach - egal von welcher Seite man es betrachtet - sinnlos. Und, wie Du schon sagst, es ist niemandem damit gedient, wenn ich mit gebrochener Nase (oder, Gott behüte, abgerissenem Ohrläppchen) dann dastehe.

In vielen Situationen, wie auch Dein Erlebnis mit dem Anspucken, geht es ja auch einfach darum, selbst gut mit einer Sache umzugehen. Wenn Du also jemand bist, der dann schnell einen Zorn kriegt und hier dem anderen den Marsch blasen oder (theoretisch) am liebsten eine auf die Nuss geben würdest, dann ist es immer gut, für sich mal herauszufinden, was da gerade in einem selbst abgeht und wieso man so - möglicherweise unverhältnismäßig heftig - reagiert.

Dem Spucker kannst Du den Marsch blasen, Du kannst aber auch einfach mit "Hm. Lecker" kommentieren (sofern Dir gerade nach trockenem Humor zumute ist) oder einfach ein "Igitt" loswerden. Das signalisiert dem anderen zumindest, was da gerade abgeht. Gerade die Rotzinshirnhochzieherausspuck-Fraktion merkt nämlich schon oft gar nicht mehr, was sie da tun. Das ist durchaus nicht immer eine böse Absicht.
Oder natürlich für sich selbst auch merken, wann es weder einen Grund zum groß Aufregen, noch zum Reagieren gibt. Ich denk mir bei so Aktionen wie dem Spucker o. Ä. auch immer: Gut, dass ich nicht so bin. Das erledigt das für mich meist schon. Was will ich da jemand Missionieren (außer er spuckt mich tatsächlich an ... bäääh)?

Übrigens, weil's mir gerade noch einfällt. Ich hatte doch oben das Selbstverteidigungs-Wochenende erwähnt. Da ist mir was Eindrucksvolles passiert (zum Thema: sich auch auf Ausnahmesituationen zum Eingreifen etc. vorbereiten): Vorausgeschickt - der Kurs selbst war von Polizisten und sehr vernünftig. Auch bei denen war der Schwerpunkt auf bewusst mitbekommen, was abgeht, Prävention und idealerweise Fersengeld geben (und nicht einer von diesen Pseudokursen, wo man jemandem die Augen ausdrücken soll).

Folgende Übung: Ich wurde vom "Angreifer" von hinten umklammert und hochgehoben. Jetzt stell Dir vor: Obwohl das in einer Turnhalle war, "nur ein Spiel", lauter Leute drumherum, der "Angreifer" sogar ein Bekannter von mir war, habe ich indem Moment, wo ich umklammert und ohne Boden unter den Füßen war, eine volle Welle der Resignation gespürt und hab voll locker gelassen - mich total der Situation ergeben. Das "Boden unter den Füßen verlieren" bedeutete für mich totale Hilflosigkeit: Jetzt bist Du verloren und kannst nichts mehr machen.

War natürlich Unsinn! Natürlich konnte ich sehr vieles tun, von wegen nach hinten treten etc. - ich war mir dessen aber nicht bewusst und hab die Resignation übernehmen lassen.

Alleine deswegen hat sich dieser Kurs gelohnt.

Und das ist eben auch so eine Sache, wenn es um Aktiv werden geht: Man kann sich auf vieles durchaus vorbereiten - u. a. durch Infos und Erkenntnisse, wie es Bubishi erfragt. Find ich auch weit wichtiger, sowas zu wissen.

Oha, das ist lang geworden. Aber wichtiges Thema.

Auf wiederlesen,
Gitte

seelae
07-09-2004, 20:05
Ich bin mal mit einem durchaus gewagten Leibchen auf die Streetparade gegangen. Mitten unter Tausenden meinte dann eine Gruppe Maenner, sie muesste mich mit der Wasserpistole nassspritzen.
Ich habe natuerlich protestiert, sogar relativ deutlich, aber das brachte nichts. Irgendeiner hat dann meine Arme nach hinten gehalten (wusste mich damals noch nicht zu wehren und weiss auch heute nicht, ob ich mich da wehren koennte) und ein zweiter mich genuesslich nassgespritzt. Auch wenn ich nicht sehr pruede bin, (und eigentlich nichts passiert ist), hat mich das extrem gestresst, vorallem die Tatsache, dass mein "NEIN" ignoriert wurde...

Denke ist mit deiner gespielten SV Situation vergleichbar...

*denk* wahrscheinlich ist entscheidend ob man in einer Situation noch die freie Wahl hat, oder nicht...

seelae