Erfurt und Charaktereinschätzung [Archiv] - Kampfkunst-Board

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uksplinter
28-04-2002, 08:20
Nachdem wir nun auch US-amerikanische Verhältnisse mit Schulmassakern bekommen haben, stellt sich die Frage nach der charakterlichen Einschätzung von Menschen in den Kampfkünsten.

Der Erfurter Killer galt als freundlich, aufgeschlossen und extrovertiert, und niemand hätte ihm so eine Tat zugetraut. Die Waffenbesitzkarte hatte er auch problemlos erhalten.

Diverse Kampfkunstlehrer nehmen für sich in Anspruch erkennen zu können, ob ein Schüler charakterlich gefestigt ist, um wirklich gefährliche Techniken lernen zu dürfen. Auch die Forderung nach einer Zugangsbeschränkung für *********** gehört in diese Kategorie.

Natürlich gibt es eindeutige Fälle, wo Leute vorbestraft oder offensichtlich gewalttätige Crash-Kids sind. Bei der breiten Masse ist eine derartige Abschätzung aber meiner Meinung nach meistens nicht möglich. Man kann nicht wirklich in Geist und Herz der Menschen sehen. Es sind die scheinbar Friedlich-Zivilisierten, die in gewissen emotionalen Extremsituationen die grössten Massaker und Greueltaten begehen.

Wie seht ihr das ?

Goshinsatori
28-04-2002, 09:06
HI,

es gibt Leute, die meinen es gäbe friedvolle Krieger, auch wiederum Leute, die unterrichten Kampfkunst im Knast, wo potenzelle Schläger also noch gezeigt bekommen, wie es richtig geht. Die Gesellschaft stuft das als ganz ganz toll ein und ich kann es nicht verstehen......
Ich habe in einem anderen Thread geschrieben, daß jeder Aggressor mir gegenüber ein potenzieller Mörder ist, solange er mir nicht das Gegenteil beweist. Dann wird man als Psycho bezeichnet.

Jetzt, nach solch einer grausamen Tat denken manche Leute vielleicht mal wieder anders.
Man kann in einen Menschen nicht hineinschauen, genau das ist der Grund, warum ich bei potenzieller Gefahr erstmal mein Leben in den Vordergrund stelle.

Keiner von uns kann wissen, wie der andere denkt und fühlt.

DasHaeschen
29-04-2002, 11:38
Tja, das ist ein interessantes Thema, das ********** hier anschneidet.

Ich würde eine derartige Tat keinem Menschen in meinem Umfeld zutrauen, aber mit absoluter Sicherheit kann man das eigentlich nicht sagen.
Ich habe mir die Täterbeschreibungen und das -Profil genau angeschaut, das trifft ziemlich auf einen meiner Exmitschüler zu.
Es ist für mich absolut unvorstellbar, dass dieser Kerl überhaupt nur eine Schlägerei anzetteln würde... und jetzt hat einer, der einen ähnlichen Charakter hat, gezielt 14 Menschen ermordet und 3 weitere Tote (inkl. sich selbst) billigend in Kauf genommen!

Jetzt werden wieder die Psychologen graben, ich wette, sie finden Probleme in seiner Kindheit... alles Blödsinn
Gewaltvideos haben sie auch schon gefunden... suuuuuuuper.

Ich würde mal sagen, ein 19-jähriger, der auf dem PC keinen 3D-Shooter und neben seinem Videorekorder keinen einzigen Actionfilm hat, ist ein Problemfall, nicht umgekehrt....

Wenn es so einfach ist, potentielle Amokläufer vorher zu erkennen, wieso erkennen unsere Hirndoctores sie dann immer erst hinterher???
Einfache Antwort: Weil es gar nicht geht.

Schon die Terroranschläge haben das gezeigt: Nach dem 11. September hat man genau nach einem bestimmten Täterprofil gesucht.
Und dann?
Die Al Quaida (schreibt man doch so?) hat sich den ***** abgelacht und zum nächsten Anschlag haben sie einen Attentäter geschickt, der genau das Gegenteil dessen verkörperte, was bei unserer Rasterfahndung gesucht wurde...


Tja, es geht einfach nicht.
Das ist das Problem. Und wenn Psychologen und Kriminologen nicht entscheiden können, wer ein potentieller Attentäter, Amokläufer oder Gewalttäter in irgend einer sonstigen Form sein könnte, wie soll es dann ein "einfacher" KK-Trainer erkennen können?


Ich meine, ich erwarte von einem Ausbilder, dass er Strassenschläger und ähnliches erkennt und sich weigert, sie auszubilden.
So viel Menschenkenntnis sollte man haben, wenn man Personen in Kampfsport und Kampfkünsten ausbildet.

Aber jemanden, der vielleicht in zehn oder zwanzig Jahren mal durchdreht und zig Leute über den Haufen schießt, KANN er unmöglich erkennen.


Also? Was tun?
Ich weiß es nicht.


@**********:
Aber was die Zugangsberechtigung für *********** anbelangt, hier bin ich (zumindest bei einigen Seiten) gar nicht so abgeneigt. Klar kann man potentielle Killer nicht erkennen und dadurch auch nicht daran hindern. Aber sie würde einige vielleicht dazu bringen, sich ihre Infos (wie man Leute mit Messern abschlachtet) auf einer anderen HP zu besorgen.
Irgendeine Art, bei der Name, Adresse, Emailadresse und am besten ein Altersnachweis erforderlich sind, würde auf jeden Fall nicht schaden...
Ich an Deiner Stelle würde da drüber nachdenken. Strassenschläger ließen sich davon zumindest abhalten (naja, hoffentlich). Wenn nämlich vor Gericht einmal einer aussagt, er habe die Techniken, mit denen er den Türsteher angegriffen hat, von Deiner HP, dann hast Du ein Problem.
Dann interessiert es keinen Richter, ob Deine HP nur dazu dient, zu veranschaulichen, wie man sich gegenüber Messerangreifern verhält....
Darüber nachdenken würde ich zumindest mal.



Ciao,
Häschen

uksplinter
29-04-2002, 18:50
Das Haeschen :
Die Startseite von *********** enthält den obligatorischen Haftungsausschluß. Um wieder zum Thema zurückzukommen:

Ein junger Verwandter von mir hätte die Möglichkeit, diverse Nahkampftechniken der Kommandosoldaten und auch den Teil des Messerkampfes zu lernen, der nicht auf *********** steht. Er hat sich höflich interessiert den Vortrag über verdeckte Messerangriffe und die Abwehrmöglichkeiten angehört. In der Disko kann ihm so etwas schließlich auch passieren. Er war ziemlich geschockt, als ich ihn bei einem ganz leichten Sparring ein bisschen in die Mangel einschließlich Schwitzkasten genommen habe. Natürlich ohne ihm wirklich wehzutun.

Sein Messer habe ich ihm geschenkt. Es ist ein winziges "Victorinox"- Schweizer Messer ohne feststehende Klinge. Jedes andere aus meiner Sammlung wollte er gar nicht haben. *********** findet er "echt gefährlich". Eine Schusswaffe würde er freiwillig nie anrühren. Er ist weder feige noch schwächlich oder ein Sonderling. Sondern ganz einfach nur ein guter Junge !:)

Im Web gibt es rechtsradikale Seiten auf US-Servern, die jetzt in NRW gesperrt wurden. Ich bin kein Rechtsradikaler, und es ist mir egal, was einige ewig gestrige Idioten von sich geben !:mad: Und deswegen lese ich diesen krankhaften Mist auch nicht !

Nicht das Angebot selbst entscheidet über das Verhalten eines Menschen, sondern dessen Charakter und Erziehung. Und eine friedfertige Natur wirst du nicht für das sogenannte "Dritte Reich", Kampfhunde, Pump Guns, "Ego Shooter"- games oder Messerkampf und sonstige Kampfkünste begeistern können.

Wenn Leute ausrasten oder kriminell werden, hat das viel tiefer gehende Ursachen. Unser Erfurter Killer hatte sich das Vorbild für seine Tat aus den USA geholt. Und wer weiß : In einer ähnlichen Situation könnte sich möglicherweise ein junger "Kommandokämpfer" mit Messer aus dem Hinterhalt auf ihn stürzen und ihn erledigen, bevor es ein echtes Massaker gibt.
Dazu muß er allerdings mental auf ein derartiges Horrorszenario eingestellt und entsprechend ausgerüstet und ausgebildet sein !

Bei dieser Gelegenheit :
Wer meldet sich hier freiwillig ? (ich selbst bin ja Gottseidank schon viel zu alt dafür !:D ) :cool:

Goshinsatori
29-04-2002, 19:01
HI,

wie geht es also weiter ?

Man beschließt ein neues Waffengesetz.
Ab 10 Jahre darf man seit Freitag Sportschütze werden.
Paradox nicht wahr ?
Weiter...
Es werden Springmesser, Butterfl.... usw. in diesem Gesetz verboten. Ein Küchenmesser darf aber ruhig getragen werden, ist ja ein Werkzeug. Lächerlich....:mad:
Man nimmt mit diesen Gesetzen den rechtschafenden Bürgern die letzte Möglichkeit, sich zu verteidigen. Dem, der Gewalt ausüben will, ist es egal, ob ein Springmesser verboten ist. Dem rechtschaffenden aber nicht. Gut, der läßt es ab sofort zuhause und.......hat plötzlich nicht mal mehr den hauch einer Chance gegen einen Messerstecher.

Die Gesetze sollen Gewalt-Spiele z. B. Egoshooter verbieten.
Wer urteilt denn dann über das Gewaltpotenzial ?
Leute, die noch nie sowas gespielt haben. Wie können die beurteilen, ob es beeinflussen kann oder nicht ?

Leute ich kann euch sagen, wir werden von unseren Politikern und Gesetzen einfach verarscht......:mad: :mad:

DasHaeschen
29-04-2002, 19:14
@**********: Ich meine ja nur, dass gewisse Typen Deine Site nicht mehr anschauen, wenn sie dazu ihren Namen angeben müssen. Und Du willst doch auch nicht, dass sich irgendwelche Kriminellen bei Dir informieren.
Klar kriegen sie die Infos auch woanders her, aber die Hauptsache muss doch für Dich sein, dass sich Schläger bei Dir NICHT informieren können!

@gontishari: Das neue Waffengesetz find ich auch lächerlich. Ich bin schon lange für eine Verschärfung (wieso muss ein Sportschütze seine Waffe mit nach Hause nehmen???), aber wozu dieses lächerliche Butterfly-Verbot? Muss ich jetzt selbstanzeige erstatten, weil ich noch eins daheim hab???
Jedes Küchenmesser ist gefährlicher....

Verbote von Gewaltspielen find ich noch sonderbarer (hab ja oben schon ein bisschen was geschrieben...)


Ciao,
Häschen

uksplinter
29-04-2002, 19:33
Das Haeschen :

Ich bekomme dann also folgende Email :

"Ich heisse Rosalinde Wunderschön, bin fünfzehn Jahre alt und wohne in der Jungfrauengasse 12 in Berlin. Ich habe abends Angst auf der Strasse und möchte mich schützen. Darf ich bitte *********** lesen ? Du bekommst auch ein Küsschen zum Dank !"

Wie finde ich jetzt heraus, daß meine Rosalinde in Wirklichkeit Bodo Totmacher heisst und das Küsschen aus einem schnellen Haken auf meine Kieferaufhängung besteht ? Dumm gelaufen !:D

Politiker und Ministerialbeamte verstehen nichts von solchen Dingen, weil das nicht ihre Welt ist. Alles was sie darüber wissen, haben sie aus dem Fernsehkrimi. Eine vernünftige kriminalwissenschaftliche Studie zu bewaffneten Straftaten mit Schusswaffen und Messern gibt es bis heute nicht, weil man dann vielleicht unbequeme Wahrheiten akzeptieren müsste. Das sogenannte "Mittelschichtsverhalten", das ich auch auf *********** angeprangert habe, schlägt nicht nur bei der Justiz zu ! Und leider haben diese Damen und Herren auch meist gar keine Zeit sich sachkundig zu machen oder in irgendwelche Diskussionen mit sachkundigen Leuten einzutreten. Sie verkehren eben nur in ihren Kreisen und können oftmals einen Waffenschein nicht von einer Waffenbesitzkarte unterscheiden. Oder verwechseln Spring- und Schmetterlingsmesser etc.
Zum Weinen !:(

DasHaeschen
29-04-2002, 19:50
**********:

War ja auch kein Befehl, nur ein Tipp. Ich maße es mir ja nicht an, Dir etwas vorzuschreiben, wollte Dir nur einen Tipp geben. Das könnte Dich vor evtl sinnlosen Telefonaten mit Staatsanwälten bewahren...

Wie wäre es mit einer Kopie/einem Scan des Personalausweises (mindestens 18 muss er/sie sein, oder 16 oder 21 oder was Du für richtig hältst), dann gibts Benutzernamen und Kennwort.

Dann kannst Du im Zweifelsfall sagen, dass Du tust, was Du kannst.

Ein Straßenschläger wird sich diesen Stress sicher nicht geben, der geht lieber zu einer Rechts- oder linksextremen Site. Ich dagegen würde Dir einen Scan meines Ausweises schicken, ich will mich ja informieren und niemanden töten...

Ich würd an Deiner Stelle zumindest drüber nachdenken. Musst ja nicht alles schützen, die Seiten mit den möglichen Angriffstechniken würden schon reichen.

Die Entscheidung darüber leigt selbstverständlich bei Dir, ist ja Deine HP.


Zu der Sache mit unseren lieben Legislativlern: Ich habs in einem anderen Thrad schon geschrieben (da ging es um Erfurt und die Waffengesetze im speziellen), vermutlich würde es schon helfen, wenn sich unsere lieben Minister ab und zu ein paar Geschichten ihrer Bodyguards anhören würden. Ich kenn ein paar von denen und die sind meistens ziemlich gut darüber informiert, was auf der Strasse wirklich abgeht (ausserdem kennen die hoffentlich den Unterschied zwischen Waffenbesitzkarte und Waffenschein ;)).


Ciao,
Häschen

DieKlette
29-04-2002, 21:34
Hy Leute,
meinem Sensei ist sowas mal passiert. Er ist jemand, der sehr viel Wert auf Disziplin und Budoetikette legt. Trotzdem hat er sich früher mal in ein paar Schülern geirrt. Diese meinten ausprobieren zu müssen, was sie gelernt hatten. Ein Anruf der Polizei brachte das Faß zum überlaufen.

Seitdem haben die anderen draunter zu leiden. Ein früher gutes Training wurde nun durch Breitensport Karate verhunzt. Er hatte das Training absolut entschärft. Alles was SV tauglich ist, ward niemehr gesehen.

Nur, war es seine Schuld ? Hätte er das erkennen müssen ?

Mit Respekt

Oss

DieKlette

uksplinter
29-04-2002, 21:58
Das hätte er wohl nicht so ohne weiteres erkennen können. Zumal sich solche Typen bisweilen im Unterricht gut tarnen können !
Wenn du es als Lehrer ablehnst, wirklich SV-taugliche Techniken zu unterrichten, solltest du das deinen Schülern von vorneherein ehrlich sagen. Andernfalls veralberst und/oder gefährdest du deine Schüler, wie ich es im Kapitel "Messerabwehr" von *********** angeprangert habe.
Kampfkunstlehrer haben meistens ein großes Ego und verkraften die Erkenntnis nicht, daß sie wie alle Menschen fehlbar sind. Der Nimbus des Sensei/Sifu oder was auch immer geriete dann nämlich ins Wanken. Also fallen Sie schon mal von einem Extrem ins andere : Erst können sie alles und jeden beurteilen, und dann auf einmal niemanden mehr. Die richtige Entscheidung liegt in der Mitte. Bei konkreten Hinweisen werden die Leute ausgesondert, und solche Sachen wie Messerkampf kann man ja Kandidaten/-innen vorbehalten, die schon ein bisschen länger dabei sind, Prüfungen abgelegt haben und die man näher kennt.

Ansonsten kann ich nur Marc McYoung zitieren : "Shit happens !"

Aber nur weil einige Leute im Suff andere Menschen totfahren, verbieten wir auch nicht die Autos !;)

Das Haeschen :
Mit Staatsanwälten kenne ich mich aus ! Mach' dir mal keine Sorgen !;) Das Web ist die einzige Möglichkeit, diese Infos den Opfern zu vermitteln. Und ich will nicht achthundert Ausweiskopien oder so sortieren. Von wem die wirklich stammen, kann ich auch nicht feststellen. Wenn es eine gute Möglichkeit gebe, einen Webzugang zu kontrollieren, hätte ich den schon.
Aber was machst du, wenn ein Bundeskanzler Stoiber beschliesst, dieses board hier mit Hilfe dieser Technik zu verbieten, weil hier gewaltverherrlichende Inhalte diskutiert werden ?:(
Bei Kinder*****s sind sich ja noch weltweit offiziell alle einig. Aber oberhalb dieser Ebene ist der Ofen aus . Dann verbietet die VR China die homepage von Amnesty International und Saddam Hussein alle US-sites. Dann lieber den jetzigen Zustand, denn der wird Demokratie, Menschenrechte und sozialen Fortschritt fördern. Daß auch Kriminelle davon Vorteile haben können, muß man eben in Kauf nehmen. Es gibt keine Ideallösung. Nicht für die Auswahl von Sportschützen und auch nicht für die von Kampfkünstlern. Nobody is perfect ! (noch nicht mal ich, denn ich verliere schon mal bei Solo-Drills meine scharfe Klinge !:rolleyes: )

DasHaeschen
30-04-2002, 00:06
also, was die generellen Aussagen betrifft, bin ich exakt der selben Meinung wie **********, allerdings gibt es ein paar Unterschiede in der Auffassung einiger Dinge:

Ansonsten kann ich nur Marc McYoung zitieren : "Shit happens !"
Ist das nicht von Forrest Gump? :p :p :p


Mit Staatsanwälten kenne ich mich aus ! Mach' dir mal keine Sorgen !;) Tja, das lass ich Dein Problem sein. :)
Falls Du Dich mal vertust, eine meiner Verwandten hat gerade ihr Jura-Examen gemacht, für Verteidiger wär also gesorgt... :)


Und ich will nicht achthundert Ausweiskopien oder so sortierenglaubst Du echt, dass so viele Leute sich für Deine HP interessieren? :D :D :D


Wenn es eine gute Möglichkeit gebe, einen Webzugang zu kontrollieren, hätte ich den schon.
Meine Idee ist doch gut!? Ein bisschen viel Stress halt. Musst Du Dir halt jemanden einstellen, der das für Dich macht. Ab 50 Euro die Stunde heb ich meinen ***** hoch... :D


Aber was machst du, wenn ein Bundeskanzler Stoiber beschliesst, dieses board hier mit Hilfe dieser Technik zu verbieten, weil hier gewaltverherrlichende Inhalte diskutiert werden ? Dann ruf ich ihm an und zwei Tage später läuft das hier wieder... :)


denn ich verliere schon mal bei Solo-Drills meine scharfe Klinge ! Wenn sie im Bauch eines anderen steckt, ist sie ja nicht verloren, musst sie halt wieder rausziehen und putzen... :D :D :D


Ciao,
Häschen

cincin
01-05-2002, 16:21
die diskussionen, die wieder mit erfurt in den medien anbrechen, sind für mich wieder absoluter schwachsinn.
nun wird wieder heillos über alles geredet, was nix mit dem amoklauf zu tun hat.

und seien wir mal ganz ehrlich: wäre es 1 lehrer statt 17 menschen gewesen, die umgekommen wären, hätte es in den medien keine sau interessiert, so mies es auch klingen mag.
es hätte medieninteresse wie ein sack reis erregt.
nur durch die zahl der toten ist alles eine tragödie usw.


ich frage mich wie viele leute in der welt täglich counterstrike und andere 3-d shooter spielen und dann auf die strasse rennen und leute abmetzeln. das wäre ja ein prozentsatz unter 1 zu einer millionen.
da könnte ja man gleich untersuchungen darüber führen, wieviele von den amokläufern kurze haare oder nikeschuhe anhatten.
die sollten dann auch wieder verboten werden.
politiker und die gesellschaft an sich verschließen die augen vor der wirklichkeit. gewalt und aggression wird immer ein teil der gesellschaft sein. ich bin davon absolut überzeugt, das der amokläufer nie zum amokläufer geworden wäre, hätte er ein tägliches aggressionsventil gehabt. wäre er z.b. boxen oder so gegangen.

"shit happens"!
so ist es halt. was man dagegen tun kann? was soll man gegen autounfälle tun? autos abschaffen?

ist es absolut bewiesen, das waffen mit denen gemordet und kriminell benutzt werden, nicht legal erworben sind. da kann der staat den waffenschein ab 50 jahren erst austellen. so etwas wird dadurch nicth im ansatz verhindert.
lieber sollten der staat die strafen für illegalen waffenbesitz drastisch erhöhen.

in korea gibt es fast keine schusswaffen und die kriminellen haben noch einen guten respekt vor der polizei und ihren schusswaffen. dort prügeln sich die gangster halt noch mit eisenstangen, morden mit langen messern oder schwertern und meist sind nur mit anderen gangstern.
gewaltkriminalität sowie drogenhandel ist dort fast nicht vorhanden, im vergleich zu anderen industrieländern.

das problem liegt in deutschland in der illegalen schusswaffenerwerbung. dagegen kann der staat fast nichts tun.
durch die transparenten und unkontrollierbaren grenzen in alle richtungen und die grossen häfen, ist es unmöglich den import jeglicher schusswaffen zu verhindern. über polen und ostdeutschland kann man sich jegliche halb und vollautomatischen waffen der östlichen kriegsgebiete besorgen und importieren lassen. so kann jeder sich eine MP oder eine kalaschnikow gar handgranaten besorgen lassen, wenn er lust hat.

korea ist durch seine halbinsellage absolut bevorteilt. durch die demarkationslinie am 37 breitengrad ist kein handel mit nordkorea und über landroute möglich und da korea nicht die riesigen häfen besitzt, ist es sehr schwer eine grosse menge an waffen zu importieren.

3: ein amoklauf lässt sich durch gesetze nicth verhindern ist meine meinung!
wenn sich ein verrückter fest entschlossen hat, in eine schule zu rennen und menschen abzumetzeln, kann man präventiv nix dagegen tun. er wird es tun. welches strafmass hätte den täter aufhalten können? ein amoklauf ist die absolute endlösung für den menschen. er gibt sich selber damit auf.
man kann so einen menschen nur preväntiv wegschliessen oder töten lassen.
aussenseiter und verrückte wird es immer geben. aber nicht jeder verrückte startet einen amoklauf.

deswegen bin ich auch der meinung das die hp von ********** auch nicht zur weiteren gefährdung unserer gesellschaft beiträgt. ein kurde oder türke sitzt bestimmt nicht vor dem internet und guckt sich an, wie man menschen absticht. er tut es einfach!!!
ich kenne keinen kriminellen, der danach sucht. er wird im kopf wissen wie es geht.


zu dem kampfsportlehrer:
das ist doch absoluter schwachsinn oder? dann bräuchten wir nur noch kk-lehrer und keine polizisten mehr.

DasHaeschen
01-05-2002, 16:55
da könnte ja man gleich untersuchungen darüber führen, wieviele von den amokläufern kurze haare oder nikeschuhe anhatten. dass ich da nicht drauf gekommen bin genial!!!
Aber ich würde nicht so kleine Brötchen backen:
Verbieten wir einfach alle Turnschuhe! Jawohl! Oder habt Ihr schon mal einen Amokläufer mit Lackschuhen gesehen? :D :D :D

Nur ein Satz zu Korea:
Die Leute dort haben so viel Respekt (wohl eher ANGST) vor der Polizei, weil die zuerst schießt oder losprügelt und dann fragt.
Im ehemaligen Ostblock gab es übrigens offiziell überhaupt keine Kriminalität... ... das mit den nicht vorhandenen illegalen Waffen in Korea ist auch offiziell...
Im Kern hast Du zwar recht, aber das sollte man doch wenigstens dazu sagen...


Aber generell stimme ich Dir zu, wir brauchen sehr viel härtere Strafen für illegalen Waffenbesitz!
Anfangen könnten wir damit, dass wir die bestehenden Gesetze endlich mal durchsetzen...


Ciao,
Häschen

Thyura
04-05-2002, 09:34
Original geschrieben von DasHaeschen

Verbieten wir einfach alle Turnschuhe! Jawohl! Oder habt Ihr schon mal einen Amokläufer mit Lackschuhen gesehen? :D :D :D



*lol* :biglaugh: Der war klasse, allein die Vorstellung!!!!!! :D :D

Zum Thema Charaktereinschätzung: Niemand sieht von außen, was in einem Menschen vorgeht. Ich habe zum Beispiel die Situation, daß ich niemals jemanden von mir aus angreifen würde. Nennt es Feigheit oder was auch immer, aber warum soll ich etwas riskieren, wenn es nicht sein muß, ergo mich jemand wirklich bedroht? Schon gar nicht könnte ich mich hinstellen und grundlos x Leute killen!
Nun ja, aber erster Kommentar, als ich am Montag in die Schule gekommen bin: Wenn bei uns mal ein Amoklauf stattfindet, kannst das nur du sein.
Ich weiß zwar nicht, wie ich zu diesem Psychopathenimage komme, vielleicht weil ich mal Werbeplakate fürs Vollkontakt-Karate in der Schule angepinnt habe, aber so kann man sich auch in einem Menschen irren ;)

Gruß

Thyura

uksplinter
04-05-2002, 15:25
Na, wie gut, daß ich nicht mehr zur Schule gehe !

Interessant ist auch, daß einige Leute hier recht schweigsam geworden sind. Vermutlich haben sie Angst, in die gewalttätige Ecke gestellt zu werden. Nachdem ja nun im Fernsehen dazu aufgerufen wurde, geschlossen und mit menschlichem Verständnis gegen Kopfschüsse vorzugehen, können wir ja wieder das Beste hoffen ! :D
Und in drei bis sechs Monaten passiert woanders eine Katastrophe, bei der man dann Erfurt wieder vergisst. Die Staatsmacht wird wieder nicht rechtzeitig da sein oder einfach draußen vor der Tür warten wie anscheinend in Erfurt (Wozu gibt es eigentlich Sonder-Einsatzkommandos ?) Und der neunzehnjährige Täter wird seine Kanone illegal bei der Russenmafia eingekauft haben, denn nach der geplanten Verschärfung des Waffenrechts bekommt er das Ding offiziell ja erst mit 21.
Na ja, wenigstens wird die Zahl der ***********-Leser von bisher 800 bis 1000 pro Monat nicht weniger. Da ja von staatlicher Seite nicht gegen die schlimmen Verhältnisse an bestimmten Schulen vorgegangen wird, bleibt den Jugendlichen ja nur die Selbstbewaffnung gegen Körperverletzung, Raub, Schutzgelderpressung und durchgeknallte Psychopathen mit Kanonen. Unser Täter hat sich sein Vorbild nachweislich in den USA geholt. Und er selbst wird logischerweise auch Nachahmungstäter finden. Fast wie im Kino :

Stirb langsam, Teil unendlich ! :mad:

Michael Kann
22-06-2004, 11:50
SCHULEN NACH ERFURT

Psychologen statt Paragraphen?

Monatelang ging Robert Steinhäuser, der Mörder von Erfurt, ins Café statt zur Schule. Seine Eltern wussten davon nichts. In Rheinland-Pfalz werden nun auch die Eltern volljähriger Schüler über ernste Schulprobleme informiert. Stephanie Mayfield, 18, klagt dagegen. Im SPIEGEL-ONLINE-Interview erklärt die Gymnasiastin, warum.

SPIEGEL ONLINE: Stephanie, du hast Klage gegen eine Änderung des rheinland-pfälzischen Schulgesetzes eingereicht, weil jetzt die Eltern volljähriger Schüler informiert werden, wenn ihre Kinder in der Schule Schwierigkeiten haben. Am Dienstag verhandelt darüber der Verfassungsgerichtshof des Landes. Was stört dich an dem Gesetz?

Stephanie Mayfield: Die Gesetzesänderung ist ein Einschnitt in die Grundrechte der volljährigen Schülerinnen und Schüler. Sie haben wie jeder Erwachsene das Recht auf informationelle Selbstbestimmung. Dieses Grundrecht darf nicht einfach eingeschränkt werden.

SPIEGEL ONLINE: Das ist allerdings möglich, wenn es im Interesse der Allgemeinheit liegt. Ist der Schutz von Menschenleben, mit dem die Gesetzesänderung nach dem Massaker von Erfurt ja begründet wurde, kein ausreichender Grund?

Mayfield: Meiner Meinung nach kann eine solche Tat durch die Gesetzesänderung nicht verhindern werden. Einem Schüler, der sich in einer Notsituation befindet, kann am besten eine Person helfen, zu der ein Vertrauensverhältnis besteht. Nur weil bei Problemen in der Schule die ehemaligen Erziehungsberechtigten des Schülers informiert werden, heißt das noch nicht, dass der Schüler auch wirklich Hilfe bekommt oder annimmt. Natürlich fragen viele Schüler oder Schülerinnen ihre Eltern gerne um Hilfe, wenn sie Probleme haben. Ich habe daher nichts dagegen, dass die Eltern volljähriger Schülerinnen und Schüler informiert werden, sofern die Schüler damit einverstanden sind. Aber nicht alle haben ein gutes Verhältnis zu ihren Eltern. Vertrauenspersonen kann man sich immer nur selber wählen, und das müssen nicht zwangsläufig die Eltern sein. Wenn die Schüler nicht wollen, dass ihre ehemaligen Erziehungsberechtigten informiert werden, müssen sie die Möglichkeit zum unbegründeten Widerspruch haben - das lässt das Gesetz aber nicht zu.

SPIEGEL ONLINE: Die Schulen können auf eine Weitergabe von Informationen verzichten, etwa wenn der Schüler kein Verhältnis mehr zu seinen Eltern hat.

Robert Steinhäuser war 19 Jahre alt, als er in Erfurt Amok lief. Von seinem Schulausschluss hatten die Eltern nichts erfahren. Nach dem Massaker änderten Rheinland-Pfalz und andere Bundesländer ihre Schulgesetze: Bei gravierenden Problemen können Schulen die Eltern bereits volljähriger Schüler auch ohne deren Einverständnis informieren - etwa wenn ein Schüler nicht zur Abschlussprüfung zugelassen wird oder ihm der Rauswurf droht. Gegen die Gesetzesänderung klagt Stephanie Mayfield aus Speyer, am Dienstag wird der Fall mündlich vor dem Verfassungsgericht von Rheinland-Pfalz verhandelt. Eine Entscheidung git das Koblenzer Gericht voraussichtlich erst in drei bis vier Wochen bekannt.

Mayfield: Ich glaube nicht, dass Lehrerinnen und Lehrer im Ernstfall darauf verzichten würden, Informationen über Schüler an die Eltern weiterzugeben. Denn momentan gibt es in Rheinland-Pfalz keine andere Möglichkeit auf Probleme von Schülern hinzuweisen. Und die wenigsten Lehrer werden unbegründete Zurückweisungen durch die Schüler akzeptieren, wenn sie Informationen an die Eltern weitergeben wollen. Das weiß ich aus eigener Erfahrung. Weiterhin gibt es natürlich auch Extremfälle. Wenn ein junger Erwachsener zum Beispiel seit Jahren zu Hause geschlagen wird, wird er nicht gerade zur Lehrerin gehen und sagen: "Ich werde zuhause geschlagen, bitte informieren Sie nicht meine Eltern." In solchen Fällen würde sich die Situation dieses Schülers bei einer Unterrichtung der Eltern noch verschlechtern.

SPIEGEL ONLINE: Die Gesetzesänderung lehnst du ab. Was wären denn deiner Meinung nach geeignete Maßnahmen, um zu verhindern, dass sich eine Tat wie in Erfurt an deutschen Schulen wiederholt?

Mayfield: Die Landesschülervertretung, der ich angehöre, fordert einen verstärkten Einsatz von Schulpsychologen. Ein Schulpsychologe sollte für nicht mehr als fünf Schulen zuständig sein. Die Schüler hätten so die Möglichkeit, sich an Vertrauenspersonen zu wenden, die vollkommen unvoreingenommen auf die Schüler und Schülerinnen eingehen könnten. Soviel ich weiß, wartet man in Rheinland-Pfalz momentan allerdings noch mindestens sechs Wochen auf einen Termin bei einem Schulpsychologen. Dass ist bei wirklich dringenden Problemen viel zu lang.

SPIEGEL ONLINE: Glaubst du, dass die Schüler zu einem Schulpsychologen ein intensiveres Vertrauensverhältnis aufbauen als zu ihren Eltern?

Mayfield: Nicht unbedingt. Aber ich glaube, dass es für einen volljährigen Schüler einfacher ist, zu einem Schulpsychologen Vertrauen aufzubauen, als zu einem ehemaligen Erziehungsberechtigten, mit dem er grundlegende Differenzen hat.

SPIEGEL ONLINE: Was können denn Schüler selbst unternehmen, wenn sie mitkriegen, dass ein Mitschüler große Probleme in der Schule hat und mit seinem Leben nicht mehr zu recht kommt?

Mayfield: Es ist natürlich immer gut, mit dem Schüler oder der Schülerin zu reden. Aber es kommt ja nicht von ungefähr, dass Schüler Aggressionen aufbauen, zum Beispiel wenn sie von der eigenen Klasse gemieden werden. Besser ist es natürlich, solche Aggressionen gar nicht erst entstehen zu lassen. Hier spielen die Mitschüler eine große Rolle.

SPIEGEL ONLINE: Wie schätzt du deine Erfolgsaussichten vor Gericht ein?

Mayfield: Ich hätte nicht geklagt, wenn ich nicht glauben würde, dass ich im Recht bin. Da das Landesdatenschutzgesetz auch in der Landesverfassung verankert ist, habe ich natürlich schon einige Hoffnung, dass das Verfassungsgericht die Klage anerkennen wird.

SPIEGEL ONLINE: Und was machst du, wenn deine Klage keinen Erfolg hat?

Mayfield: Ich werde mich dann mit meinem Anwalt beraten, ob es noch sinnvoll ist, vor das Bundesverfassungsgericht zu gehen. Ich muss allerdings noch Schülerin sein, um dort meine Klage einzureichen - und in einem Dreivierteljahr mache ich Abitur.

Tengu
22-06-2004, 12:15
Über´s Knie legen, die Göre!!! Soll Sozialarbeit leisten, bis die Prozeß bezahlt ist.

Gruß

Tengu

Kazuko
22-06-2004, 12:22
Mein Gott... das Mädel hat eindeutig zuviel Zeit...

Kazuko

Jade
22-06-2004, 16:24
Wenn das ihr einziges Problem ist... :rolleyes:

Daimyo
22-06-2004, 17:04
Jeder hat Rechte, die er geschützt sehen will.

MJ23
22-06-2004, 17:29
Entschuldigt mal, aber was soll das denn? "Über's Knie legen, die Göre"??

Ich weiß ja nicht, worauf eurer Rechtsverständnis beruht, aber wie im Text schon gesagt hat nunmal jeder Bürger ein Recht darauf, selbst zu entscheiden, was mit seinen personenbezogenen Daten geschieht.

Dieses Grundrecht wird mit der Gesetzesänderung massiv beschnitten. Und wohin das führen kann, hat George Orwell in "1984" ja hinreichend beschrieben.

Und außerdem: Der "normale" Schüler wird seinen Eltern sicherlich von seinen Noten erzählen. Tut er das nicht, gibt es vermutlich Probleme mit dem Elternhaus. Ich bezweifle, das in dem Fall das Informieren der Eltern weiterhilft.

MJ

Kazuko
22-06-2004, 18:41
Aber es immerhin ein Ansatz und ich denke das auch bei volljährigen durch die Eltern informiert werden dürfen denn nach Freiheit schreien sie alle mit 18/19 aber wenn se mal scheiße gebaut haben werden sie nach dem jugend Strafrecht verurteilt...

Sorry ich bin auch gerademal 20 aber wer ein Problem damit hat das seine Eltern er erfahren wenn er scheiße in der Schule baut der hat echt zuviel Zeit... und komm jetzt nicht mit währet den Anfängen denn sowas ist und bleibt nunmal Kinderkacke wenn die armen Abiturienten Angst davor haben das ihre Eltern mitbekommen das sie die hälfte ihrer LK's geschwänzt haben und nun ned zur Prüfung zugelassen werden



Und außerdem: Der "normale" Schüler wird seinen Eltern sicherlich von seinen Noten erzählen. Tut er das nicht, gibt es vermutlich Probleme mit dem Elternhaus. Ich bezweifle, das in dem Fall das Informieren der Eltern weiterhilft.

Und was ist mit Schülern die einfach keinen Bock haben und um sich Ärger und Stress zu ersparen ihren Eltern nix sagen?
Sind dann auch die bösen Eltern schuld?

Kazuko

MJ23
22-06-2004, 19:57
Und was ist mit Schülern die einfach keinen Bock haben und um sich Ärger und Stress zu ersparen ihren Eltern nix sagen?
Sind dann auch die bösen Eltern schuld?

Ich nehme mal an in einigen Fällen schon, in anderen Fällen nicht. Aber das hab ich ja auch nie behauptet, ich sagte nur, dass auch das Informieren der Eltern wohl das Problem nicht lösen wird.

Übrigens hast du da gerade zwei Wörter verwechselt, denke ich mal. Du wolltest die Selbstbestimmung über personenbezogene Daten für erwachsene Menschen doch bestimmt als "Grundrecht" und nicht als "Kinderkacke" bezeichnen, oder?

MJ

Kazuko
22-06-2004, 20:09
Mit der Kinderkacke in dem zusammenhang lasse ich das so stehen denn da ist nur eine Abiturientin die sich wichtig machen will denn wenn Lehrer Eltern auf eigene Faust benachrichtigt haben hat auch niemand gebrüllt aber jetzt wo es Pflicht werden soll ist das natürlich eine Verletzung der Rechte der Schüler... und vorallem muss man dagegen Prozessieren... sorry aber hier wird etwas beschrien was es nicht wert ist... ist nunmal meine Meinung wenn du eine andere hast bitte... noch haben wir ja hier das recht auf freie Meinungsäußerung... aber bald wird uns das sicher auch genommen (IRONIE)

Kazuko

Jochen
22-06-2004, 20:25
Ein Meditationskollege fragt immer:

Was ist der Unterschied zwischen einem Normalbürger und einem Amokläufer?

Antwort: Der Amokläufer tut es.

j.

Wirrkopp
22-06-2004, 20:35
Über´s Knie legen, die Göre!!! Soll Sozialarbeit leisten, bis die Prozeß bezahlt ist.


Mein Gott... das Mädel hat eindeutig zuviel Zeit...


Wenn das ihr einziges Problem ist... :rolleyes:


Mit der Kinderkacke in dem zusammenhang lasse ich das so stehen denn da ist nur eine Abiturientin die sich wichtig machen will


haben wir ja hier das recht auf freie Meinungsäußerung... aber bald wird uns das sicher auch genommen (IRONIE)

Wenn ich sowas lese krieg ich das Kotzen.



Entschuldigt mal, aber was soll das denn? "Über's Knie legen, die Göre"??

Ich weiß ja nicht, worauf eurer Rechtsverständnis beruht, aber wie im Text schon gesagt hat nunmal jeder Bürger ein Recht darauf, selbst zu entscheiden, was mit seinen personenbezogenen Daten geschieht.

Dieses Grundrecht wird mit der Gesetzesänderung massiv beschnitten. Und wohin das führen kann, hat George Orwell in "1984" ja hinreichend beschrieben.

Und außerdem: Der "normale" Schüler wird seinen Eltern sicherlich von seinen Noten erzählen. Tut er das nicht, gibt es vermutlich Probleme mit dem Elternhaus. Ich bezweifle, das in dem Fall das Informieren der Eltern weiterhilft.

MJ

Volltreffer :halbyeaha

Duke
22-06-2004, 21:58
[


Zu der Sache mit unseren lieben Legislativlern: Ich habs in einem anderen Thrad schon geschrieben (da ging es um Erfurt und die Waffengesetze im speziellen), vermutlich würde es schon helfen, wenn sich unsere lieben Minister ab und zu ein paar Geschichten ihrer Bodyguards anhören würden.

MEINST DU DIE SIND DANN SCHLAUER ????!!!!

Ich kenn ein paar von denen und die sind meistens ziemlich gut darüber informiert, was auf der Strasse wirklich abgeht
DAS WÄR MIR AUCH NEU.

(ausserdem kennen die hoffentlich den Unterschied zwischen Waffenbesitzkarte und Waffenschein ;)).

DAS HOFFE ICH .



Für Dich im letzten Der Spiegel seite 28 viel spass.
Oder Die Zeit von letzter Woche auch ein guter beitrag.
Oder man soll es nicht glaube die Bild am Sontag von 13 06.04 Mittelseite

Tengu
23-06-2004, 10:15
@MJ & Wirrkopp

Nach der Pupertät sieht man viele Dinge etwas anders!

U.a. geht es hier um die stärkere Einbeziehung der Familie. Was ist daran schlecht? Und wer glaubt, daß er mit Glockenschlag 18, 19 oder 20 erwachsen ist...das eine hat mit dem anderen nichts zu tun!

Gruß

Tengu

ganymed
23-06-2004, 14:13
[...] Pupertät [...]

Wenn Du nochmal Pup-ertät schreibst, mußt Du einen selbigen loslassen. :D

SCNR!

MJ23
23-06-2004, 16:14
Nach der Pupertät sieht man viele Dinge etwas anders!


Ja, aber deinem Benutzbild nach hast Du die ja schon hinter dir, also brauch ich mir keine Hoffnung mehr auf Besserung zu machen. ;)

Ernsthaft: Die stärkere Einbeziehung der Familie ist sicherlich ein guter Ansatz. Aber hier gehts darum, dass ein verfassungsmäßig garantiertes Grundrecht von einem Gesetz gebeugt werden soll, und das ist meiner Meinung nach keinesfalls zu vertreten.
Wenn die Schule ohne Erlaubnis die Eltern informiert, dann lässt sich darüber streiten, ob das jetzt wirklich so dramatisch ist. Aber ein Gesetz was im Konflikt zum Grundgesetz steht kann ich so einfach nicht akzeptieren, wie leicht wird sowas zum "Präzedenzfall".

Abgesehen davon bin ich nach wie vor überzeugt, dass der Ansatz über den Schulpsychologen, der die Situation mit dem Schüler bespricht und dann hoffentlich mit dem Einverständnis des Schülers auch das gemeinsame Gespräch mit den Eltern sucht, der bessere ist. So erreicht man bestimmt mehr als mit einer kurzen schriftlichen Nachricht, die wahrscheinlich mehr das Gewissen der Lehrer beruhigt als alles andere.

An der Schule, an der ich Abitur gemacht habe, konnten die Schulpsychologen nach eigenen Auskünften übrigens eine hervorragende "Bilianz" an gelösten Problemen aufweisen, meistens in Zusammenarbeit mit den Eltern, nachdem der Schüler dazu auch bereit war. Klappt also auch ohne ein Gesetz, das aus Sicht des GG zumindest bedenklich ist.

MJ

Wirrkopp
23-06-2004, 19:50
@MJ & Wirrkopp

Nach der Pupertät sieht man viele Dinge etwas anders!

U.a. geht es hier um die stärkere Einbeziehung der Familie. Was ist daran schlecht? Und wer glaubt, daß er mit Glockenschlag 18, 19 oder 20 erwachsen ist...das eine hat mit dem anderen nichts zu tun!

Gruß

Tengu

Hi Tengu,
mir gehts auch weniger darum, ob man in diesem Fall eine Einschränkung des Rechts auf informationelle Selbstbestimmung für zulässig erachtet oder nicht. Begründbar wäre beides. Was mich stört ist, dass ihr das abtut, als ob da einer 18jährigen nur langweilig wäre. Es geht dabei um einen Eingriff in ein verfassungsrechtlich garantiertes Grundrecht. Wie würdest du es beispielsweise finden, wenn dein Arbeitgeber über alles informiert werden würde, was du so außerhalb der Arbeit treibst?

Vielleicht seh das aber mal anders, wenn ich dann endlich die Pubertät hinter mir gelassen habe :D

penpen
23-06-2004, 20:31
also meiner persönlichen Erfahrung nach bemerken Lehrer nix wenn sich der entsprechende Jugendliche ruhig verhält, ins Visir werden nur Störenfriede genommen oder es gibt evt mal ein Gespräch wenn einigen Lehrern auffällt daß eine/r Schüler/in extrem dünn geworden ist oder die Leistungen rapide abfallen
(die Lehrer sind da meiner Meinung nach nicht entsprechend geschult was psychische Störungen angeht)

worauf ich hinaus möchte ist daß ich NIEMALS zu einem Schulpsychologen gehen würde und die die zu einem gehen würden, hatten sowas von keine schwerwiegende Probleme (ich hätte ja gerne mit denen getauscht was deren Probleme angeht)

Duke
23-06-2004, 20:41
@MJ & Wirrkopp

Und wer glaubt, daß er mit Glockenschlag 18, 19 oder 20 erwachsen ist...das eine hat mit dem anderen nichts zu tun!

Gruß

Tengu
Da gebe ich dir vollkommen recht!!!!
Da braucht Mansch einer noch nicht mal eine Glock um abzuheben, da reicht auch schon ab und an ein gelber Gürtel

Leider

Gruß

Tengu
24-06-2004, 10:57
Hi Tengu,
mir gehts auch weniger darum, ob man in diesem Fall eine Einschränkung des Rechts auf informationelle Selbstbestimmung für zulässig erachtet oder nicht. Begründbar wäre beides. Was mich stört ist, dass ihr das abtut, als ob da einer 18jährigen nur langweilig wäre. Es geht dabei um einen Eingriff in ein verfassungsrechtlich garantiertes Grundrecht. Wie würdest du es beispielsweise finden, wenn dein Arbeitgeber über alles informiert werden würde, was du so außerhalb der Arbeit treibst?

Vielleicht seh das aber mal anders, wenn ich dann endlich die Pubertät hinter mir gelassen habe :D


Ok,Ok...Pubertät! ;)

Ich finde schon, das dem Mädel langweilig ist. Oder sie hat ein extremes Geltungsbedürfnis.

In welches Grundrecht soll den da eigentlich eingegriffen werden? Also mir ist keins bekannt, was sie erst mit 18 oder 19 erweben kann. Aber ich lerne gern dazu!


Gruß

Tengu

Wirrkopp
25-06-2004, 14:40
In welches Grundrecht soll den da eigentlich eingegriffen werden? Also mir ist keins bekannt, was sie erst mit 18 oder 19 erweben kann. Aber ich lerne gern dazu!


Gruß

Tengu

Na das auf informationelle Selbstbestimmung ;) Das ist ein konkreter Unterfall des allgmeinen Persönlichkeitsrechts, welches in erster Linie in Art. 2 Abs. 1 GG verankert ist.
Sie hat das auch nicht erst mit 18 "erworben". Das hat sie schon länger, jetzt will ihr aber jemand davon was "wegnehmen".

Tengu
25-06-2004, 15:16
Aha...Du meinst:

"Das Bundesverfassungsgericht hat im Volkszählungsurteil vom 15.12.1983 erstmals anerkannt, dass es ein Grundrecht auf informationelle Selbstbestimmung gibt. Das Gericht hat dazu ausgeführt:

"Das Grundrecht gewährleistet insoweit die Befugnis des Einzelnen, grundsätzlich selbst über die Preisgabe und Verwendung seiner persönlichen Daten zu bestimmen. Einschränkungen dieses Rechts auf "informationelle Selbstbestimmung" sind nur im überwiegenden Allgemeininteresse zulässig."

Es besteht demnach ein "Schutz des Einzelnen gegen unbegrenzte Erhebung, Speicherung, Verwendung und Weitergabe seiner persönlichen Daten". Das Grundrecht auf informationelle Selbstbestimmung wird als besondere Ausprägung des schon zuvor grundrechtlich geschützten allgemeinen Persönlichkeitsrechts angesehen. Wie dieses wird es verfassungsrechtlich aus Art. 2 Abs. 1 (sog. allgemeine Handlungsfreiheit) in Verbindung mit Art. 1 Abs. 1 GG (Menschenwürde-Garantie) hergeleitet."

Quelle (http://www.datenschutz.de/recht/grundlagen/)

Die Aussage ist der Schutz vor dem unbegrenzten ... . Meiner Meinung nach fällt eine Weitergabe dieser Infos an die Eltern zum Wohle eines Schülers nicht unter diverse Mißbrauchdinge. Sondern eher in die Rubrik Elternpflichten, so auch die Pflicht zur Erziehung.
Mir ist schon klar, daß sich Elterpflichten aus der Umkehrung von Kinderrechten ableiten. Und das diese lt. UN nur bis zum 18. Lebensjahr gelten. Mir ist aber auch bewust, das jemand in diesem Alter und wenn er/sie dann noch Schüler ist, auf einem so kleinen Erfahrungsschatz nur unzureichend korrekte Entscheidungen treffen kann. Und um die Schüler genau darin zu unterstützen (korrekte E. zu treffen), darum geht es bei der Weitergabe der Infos an das Elternhaus.


Überspitzt geht es nicht um den Eingriff in die Persönlichkeitsrechte, sondern darum, zu verhindern, daß sie weiter am Daumen lutschen.

Gruß

Tengu

Franz
25-06-2004, 15:22
Sondern eher in die Rubrik Elternpflichten, so auch die Pflicht zur Erziehung.
Mir ist schon klar, daß sich Elterpflichten aus der Umkehrung von Kinderrechten ableiten. Und das diese lt. UN nur bis zum 18. Lebensjahr gelten. Mir ist aber auch bewust, das jemand in diesem Alter und wenn er/sie dann noch Schüler ist, auf einem so kleinen Erfahrungsschatz nur unzureichend korrekte Entscheidungen treffen kann. Und um die Schüler genau darin zu unterstützen (korrekte E. zu treffen), darum geht es bei der Weitergabe der Infos an das Elternhaus.



Zumal die Eltern bei den meisten 18 jährigen eh noch blechen, und für Fehlentscheidungen beide mehr oder weniger blechen, der Schüler durch eine schlechtere Zukunft die Eltern bis die erste Ausbildung abgeschlossen ist bzw. bis der Nachwuchs 27 ist (Sonderregelungen lasse ich mal aussen vor).

Wer zahlt gibt an!