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Vollständige Version anzeigen : Handballenstoß zur Stirn



joe82
24-09-2004, 15:20
Hallo Leutz,

hab mir grad ein Video von Peyton Quinn angesehen. Darin präsentiert er als Knock-Out-Schlag einen Handballenschlag zur Stirn. Hat jemand von euch schon Erfahrungen damit gemacht? Würdet ihr das einsetzen?

Gruß
Joe

TacHead
24-09-2004, 16:06
Wenn man einen richtig harten Schlag hat, dürfte das ähnlich wirken wie ein head butt (Bewußtlosigkeit durch Gehirnerschütterung). Für die Hand isses auf jeden Fall gesünder als der klassische Kinnhaken, auf den Effekt würde ich mich nicht unbedingt verlassen. Hab's aber noch nie probiert. ;)

sanuk
24-09-2004, 16:46
Wie heist denn das Video und beschreibe es doch mal kurz und ob es empfehlenswert ist.Habe einmal so eine Aktion gesehen und mein Kumpel war etwas verstört weil er damit nicht gerechnet hatte , aber ansonsten nichts weiter. Wie gesagt der Angreifer muss schon sehr kräftig zuschlagen.Stirn ist wohl ein schlechtes Ziel,aber man vermeidet zumindestens eine äussere Gesichtsverletzung.

joe82
24-09-2004, 17:04
Das Video heißt "Blitzkrieg Attacks", ist komplett auf englisch, dauert 50 Minuten. Zu bestellen ist es bei www.kahnertverlag.de.

Ich kann es schon empfehlen! Es ist zwar recht schlecht produziert (sieht aus wie ein Homevideo), aber es sind ein paar coole Sachen drin. Unter anderem lässt sich Peyton Quinn mit einem Elektroschocker abwehren. Der Stromstoß ist so stark, dass er glatt zu Boden geht.

Innards
24-09-2004, 17:22
Ich habe auch schon einen Schlag mit der faust auf die stirn abbekommen ... mir hats nix gemacht ...ausser ner schönen beule ..aber kampfunfähig hat es mich nicht gemacht! wenn man einen Betongsein zertrümmern kann sollte es aber doch sehr effektiv sein ....man sollte sich nur überlegen ob man so etwas wirklich anwenden muss... :rolleyes:

BUBISHI
28-09-2004, 12:45
Die Technik macht für mich wenig Sinn:

Ich schlage auf den härtesten Teil des menschlichen Körpers, mit relativ weichem Handballen, der auch zahlreiche Handwurzelknochen beinhaltet.

Wenn das Opfer den Schlag nicht sieht und kaum Nackenmuskulatur zum anspannen hat, kann er durch die Stauchung im Nacken K.O. gehen.

Damit ihm durch die Technik der Kopf sofort explodiert, braucht man schon ernorm viel Kraft...
Ich kann aber auch zwischen die Augenbrauen, über die Nase schlagen, um
höhere Wirkung zu erzielen.

Der Vergleich mit einer Kopfnuß ist eher mager, da bei einer Kopfnuß nicht Stirn an Stirn geschlagen werden sollte, eher Stirn auf unterhalb Stirn.

Wenn ich schon mit dem Handballen zuschlagen würde, dann richtung Kiefer oder Jochbein...

Habe es aber noch nicht in der Praxis ausführen müssen, kann mir das nur ganz toll vorstellen... :rolleyes:

joe82
28-09-2004, 13:27
Naja, Peyton Quinn hat nicht die Absicht, Köpfe explodieren zu lassen. Er beschreibt den Schlag in dem Video eher so, dass durch einen kurzen, impulsiven "Klatscher" das Gehirn aufgrund seiner Trägheit gegen die Schädelwand prallt und sich deshalb eine kurze Auszeit nimmt.

Er führt den Schlag in dem Video auch an einem Trainingspartner aus, der die Augen zu hat und nicht weiß, was kommt. Obwohl Mr. Quinn nur leicht schlägt, wird dem Trainingspartner schwarz vor Augen und er kippt fast um... Sofern das nicht gefaked ist... :rolleyes:

kacki
28-09-2004, 17:39
Trifft er genau die Stirn oder leicht darunter?

joe82
28-09-2004, 17:49
Trifft er genau die Stirn oder leicht darunter?
Ich will jetzt nichts falsches sagen, aber ich glaub er trifft schon genau die Stirn. Die ist ja groß. :D

Lars´n Roll
28-09-2004, 18:01
Wenn ich schon mit dem Handballen zuschlagen würde, dann richtung Kiefer oder Jochbein...




Jepp...zustimmung.

MfG Lars

Der Sepp
28-09-2004, 18:46
Hmm ich denk, allzu Effektiv ist der Schlag nicht. Außer, wie halt schon erwähnt, er kommt mit einer Wucht an, die auch ein Elefanten umhaut :D

BUBISHI
28-09-2004, 23:41
Naja, Peyton Quinn hat nicht die Absicht, Köpfe explodieren zu lassen. Er beschreibt den Schlag in dem Video eher so, dass durch einen kurzen, impulsiven "Klatscher" das Gehirn aufgrund seiner Trägheit gegen die Schädelwand prallt und sich deshalb eine kurze Auszeit nimmt.

Er führt den Schlag in dem Video auch an einem Trainingspartner aus, der die Augen zu hat und nicht weiß, was kommt. Obwohl Mr. Quinn nur leicht schlägt, wird dem Trainingspartner schwarz vor Augen und er kippt fast um... Sofern das nicht gefaked ist... :rolleyes:


Den Effekt auf das Gehirn hätte man aber verstärkt, wenn man direkt unter dem Kiefer ansetzt - der Kopf wird dann um einiges mehr verdreht, wie beim klassischen k.o. Man kann ihm auch dadurch die Kauleiste demolieren.

Ich finde die Technik ist eher als Spielerei zu sehen, in einer SV-Situation
zu waghalsig...

Klaus
29-09-2004, 13:34
Handballenstösse an den Kiefer von Leuten die nicht sonderlich stark sind, sind EXTREM gefährlich. So einen Scheiß sollte man lassen wenn man nicht weiß was man tut, sprich, dosieren kann. Mit der flachen Hand auf den Bereich über der Schläfe zu knallen, oder auf den Kiefer, oder Hinterkopf, ist für den Normalbürger nicht so gefährlich, und funktioniert soweit auch. Wenn einer so in mich reinspringt daß ich die Distanz nicht habe, dann hält man seinen Kopf einfach ins Gesicht, da meistens die Köpfe zusammenrasseln. Das ist aus der Bewegung auch hart genug, und sorgt schon mal für Abstand und eine kleine Pause. Da kann man immer noch einen Suckerpunch loswerden, wenn es denn sein muß.

BUBISHI
29-09-2004, 22:32
Wollte hier niemanden eine Gebrauchsanleitung zum Kieferbrechen geben,
ich halte mich da auch nicht für einen Experten und mußte so einen Schlag noch nicht im Ernstfall ausführen...
Ist ein üblicher "was-wäre-wenn-und-überhaupt-Beitrag" in einem
"was-wäre-wenn-und-überhaupt-tread".

Klaus
29-09-2004, 23:17
Ein Kieferbruch entsteht eher nicht, höchstens ein Verschieben/Ausrenken. Das eigentliche Problem tritt auf wenn man selbst etwas kräftiger ist, und derjenige an dem man das probiert eher etwas schwächer insbesondere im Halsbereich ist (Typ pöbelnder, zahnstocherarmiger "Nerd"). Dann kann der auch ziemlich Probleme mit seiner Halswirbelsäule bekommen, wenn man ihm ruckartig den Kopf in den Nacken drischt, und deutlich stärker ist. Ich kenne Leute die etwas schwerer sind, die sich gewundert haben daß dann auch mal einer liegen geblieben ist. Das ist also nichts fürs Spielen, falls man Arme wie ein Bagger hat. Und ich kenne einige die nicht wissen wie kräftig sie selbst sind.

BUBISHI
29-09-2004, 23:42
Arme wie ein Bagger, hm da habe ich noch mal Glück gehabt, kan ja nichts
schief gehen... ;)

Ist dann die andere Technik, also bei Normalbürgern gegen Schläfe/Stirn zielen, erst mit Baggerarmen wirksam?

Normalo gegen Normalo = 0 Effekt?
Baggerarm gegen Normalo = K.O.?
Normalo gegen Baggerarm = leichtes Schmunzeln?

hexle2000
30-09-2004, 11:12
Hallo

Also mit Kraft hat es nicht viel zu tun, sondern mit der richtigen Technik...

Locker aus dem Handgelenk mit explosiver Unterstützung der Hüfte...

Im Training würde ich es an meinem Trainingspartner nicht ausprobieren (zu gefährlich), sondern an der Pratze/Wand üben...

Vorteil: Der Schlag aus dem lockeren Handgelenk "dringt" tiefer ein (von der Wirkung) als ein kräftiger Schlag mit der Faust...(Faust auf Knochen= Verletzungsgefahr an der eigenen Hand).

Ein großer Irrtum vieler Leute ist es, daß ich Schläge mit viel Kraft durchführen muß....effektiver ist es, die richtigen Stellen zu treffen..und die richtigen Techniken anzuwenden...

Ansonsten hätten wir Frauen ja immer das nachsehen... ;)

MfG
hexle2000

joe82
30-09-2004, 12:09
Vorteil: Der Schlag aus dem lockeren Handgelenk "dringt" tiefer ein (von der Wirkung) als ein kräftiger Schlag mit der Faust...
Warum?

Klaus
30-09-2004, 12:46
Weil der Stoß ein Schub ist, und es nicht zu einem Aufpralleffekt kommt der das getroffene Objekt außer Kontakt bringt (und es damit nichts mehr aufnimmt).

Im Übrigen, Technik = Kraft, wobei sich das eher multipliziert. Wenig Technik * viel Kraft ist immer noch ungünstig für das Genick, viel Technik * mittlere Kraft auch, viel Technik * viel Kraft fatal, und nix * wenig nicht unbedingt schlimm. Es kommt darauf an wieviel Kraft man auf das Genick durch den Hebel am Kinn bekommt, und wieviel derjenige ab kann.

joe82
30-09-2004, 13:10
Weil der Stoß ein Schub ist, und es nicht zu einem Aufpralleffekt kommt der das getroffene Objekt außer Kontakt bringt (und es damit nichts mehr aufnimmt).
Sorry Klaus, ich kann dir da nicht folgen... Bitte nochmal... :confused:

Klaus
30-09-2004, 14:08
Handballenstoß = langsamer Aufprall mit weichem Puffer = Beschleunigung über längeren Weg, außerdem ist es eine Frage der Ausführung ob man den Schlag lang auslegt und den Kopf weit wegstösst. Uppercut = harter Einschlag, Kopf wird kurzfristig von der Faust wegkapatultiert (wenn man nicht mit Handschuh kämpft), Energie wird auf kurzem Weg übertragen (stärkere Verformung/Belastung des Knochens, Kopf wird aber nicht aktiv weiter nach hinten geschoben). Es liegt in der Natur der Sache daß ein Handballenstoß dazu führt daß man den Arm länger streckt, und damit eine stärkere Kippbewegung verursacht. Man kann auch so ähnlich schlagen, das können die meisten nur nicht.

joe82
30-09-2004, 14:32
Das ist alles okay. Dennoch versteh ich nicht, warum ein Schlag mit offener Hand "tiefer eindringt" hat als einer mit geschlossener Hand. :confused:

hexle2000
01-10-2004, 09:08
@joe

Ok..ungläubiger :D (scherz am Rande)

1. ist die Trefferfläche eine andere, d.h. die Energie wird anders verteilt
Mach doch mal einen Selbstversuch:

entweder beim Bruchtest..1.mit der Faust..2. mit dem Schlag aus dem lockeren Handgelenk

oder
im Wasser 1. mit Faust...2.mit dem lockeren Schlag der Hand aus dem Handgelenk

Du wirst Unterschiede feststellen, was vor allem 1. die Schmerzen an Deiner Hand/Faust betreffen ;) und 2. was gerade im Wasser für eine Verdrängung der Masse betrifft...

Dann berichte bitte....

Zu sehen ist es auch bei Crah-versuchen bei Autos...

Spitz getroffen hat das Auto weniger Schäden, als breit getroffen, da hierbei die Energie "tiefer" geht...

Blödes Beispiel...aber wie genau soll man es erklären???

Ich habe es bei einem Seminar ausprobiert (na der Pratze, nicht am Trainingspartner)...der Schlag mit der Hand aus dem lockeren Handgelenk hat eine bessere Wirkung mit weniger Kraftaufwand, als der Fauststoß/Faustschlag mit mehr Kraftaufwand...

MfG
hexle2000

BUBISHI
01-10-2004, 12:27
Der Hanballenstoß geht eher nicht tiefer rein, sonder schiebt weiter weg, wenn mann sich das dann bildlich vorstellt, oder?

joe82
01-10-2004, 12:35
Ich habe es bei einem Seminar ausprobiert (na der Pratze, nicht am Trainingspartner)...der Schlag mit der Hand aus dem lockeren Handgelenk hat eine bessere Wirkung mit weniger Kraftaufwand, als der Fauststoß/Faustschlag mit mehr Kraftaufwand...
Aber liegt das nicht daran, dass der Schlag schneller ist, wenn du den Arm locker hast? Kraft bremst ja bekanntlich. Und mit der Formel W=1/2mv^2 ist ja klar, dass die Geschwindigkeit wichtiger ist als die Masse (gilt auch bei Autounfällen: Doppelte Geschwindigkeit = ca. vierfacher Schaden).
Deshalb gilt ja beispielsweise auch im Shotokan-Karate, dass die Hand erst im Punkt des Aufpralls komplett angespannt wird - so fordert es auch Peyton Quinn.
Oder seh ich da was falsch, hexle?

hexle2000
01-10-2004, 12:46
@joe

ich glaube, Du kommst der sache sehr nahe....es ist für mich schwierig, es genau zu definieren...mache mich aber nach einer ausführlichen und verständlichen Erklärung im Netz auf die Suche..

MfG
hexle2000

joe82
01-10-2004, 12:51
Bin gespannt... :)

Survive_This!
03-10-2004, 21:03
Also.

Da die Faust eine harte Oberfläche darstellt, verteilt sich die Energie direkt unter der Hautoberfläche (beim Gegner) indem Gefäße platzen, Knochen brechen etc. Das bringt zwar auch Schaden, aber würde im Beschriebenen Falle eben nicht den gleichen Effekt haben.

Wenn du mit deiner harten Faust gegen die harte Stirnplatte schlägst, wird es einen Bluterguss geben, eine Beule, aufgrund der Quetschung des Knochens. Die meiste Energie wird hierbei verbraucht. Im schlimmsten Falle brechen deine Knöchel.

Wenn du mit deiner weichen Handfläche gegen ein hartes Ziel schlägst, wird sich direkt im Ziel garnix verformen, und deine Hand passt sich durch den Druck genau dem Ziel an (Stirnform), so dass sämtliche Schubenergie in der Bewegung des Zieles resultiert.

In der Hand-gegen-Stirn-Situation kann an damit eine Gehirnerschütterung erzeugen, oder eine Quetschung, Verletzung der Nackenwirbel.

Deswegen ist die Schlagtechnik auch anders.

Nicht ein schneller, "klatschender" Schlag wie beim Boxen, sondern deine Hand klebt am Gegner, als ob du ihn weit von dir schieben willst.

Halt mehr Druck.

Gute Lowkicks funktionieren übrigens meiner Ansicht nach genauso.

Kein Klatscher auf die Haut, sondern ein tief gehender Druch auf Muskeln und Knochen.

joe82
04-10-2004, 23:03
Ah jetzt ja. Eine Insel.

Und jetzt die Todesfrage: Ist so ein Schlag möglich, wie ihn Jean-Claude Van Damme in "Bloodsport" an den Steinen zeigt? Dass nur der Unterste kaputt geht? Wie müsste man da schlagen? :rolleyes:

Klaus
05-10-2004, 12:34
Indem man eine Druckwelle erzeugt. Das ist nur nicht so einfach. In der Regel machen es die Leute indem der unterste Stein weichgebacken wird, also Fake. Es kann auch in Wirklichkeit klappen, da muß aber das Timing wohl so extrem sein daß man das einschätzen kann wie man eine stehende Welle erzeugt, deren Endpunkt durch die Wellenlänge genau im untersten Stein endet. Das ist wohl Glückssache. Normalerweise ist das so daß alle Steine kaputt gehen, durchgerissen (gibt ein Bild davon von einem dürren Chinesen vor einem Haufen Steine durch die eine wellige Risslinie bis auf den Boden geht).