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Vollständige Version anzeigen : Ideen zum Ju Jutsu



lamiech
29-04-2002, 10:17
Hi, hi, -auch auf die Gefahr hin, mich bei manchen "Hardcore" Ju Jutsukas mal so richtig unbeliebt zu machen hier mal ein kleiner Aufsatz zum Thema.

Zu Beginn der Vorwurf, dass Ju Jutsu immer noch völlig unvollständig ist, als in sich geschlossenes System nicht funktioniert und einen Anfänger in seinen SV Fähigkeiten eher behidert als dass es ihn voranbringt :brrrrrr:
Es wirft sich sogar die Frage auf, ob es in der allgemein betriebenen Form überhaubt je irgendwelche SV Fertigkeiten vermittelt (<=ACHTUNG: Polemik)

Na ja, zumindest in der Form, wie es im großteil der Schulen betrieben wird.

Hier eine kleine Ideensammlung, wie es trotzdem zu einer überaus sinnvollen Form des Trainings mutieren könnte.

Zunächst müsste man sich meiner Meinung nach (Meine Meinung ist übrigens auch dass, was ich hier jetzt kundtuhe, bitte nicht angepisst fühlen :biglaugh: ) von dem Gedanken frei machen, ein ultimatives, effektieves und möglicherweise sogar komplettes System zu betreiben.
Vielmehr müßte man Ju Jutsu als einen Mix unterschiedlicher Systeme sehen, welches es einem erlaubt, auf seiner Reise durchs JJ Prüfungsprogramm in viele andere KK Bereiche hineinzuschauen um auf diese Weise "seinen" eigenen Stiel zu finden (ergo abwandern in andere Systeme oder [besser] betreiben eines Zweit, bzw. Erstsystemes) oder zu entwickeln.

Dabei darf niemanden aufoptruhiert werden, wie sein Ju Jutsu auszusehen hat, eher sollte ein Trainer stolz darauf sein, wenn er bei zwanzig Schützlingen auch tatsächlich zwanzig gänzlich verschiedene Wege der KK antrifft.
Hier darf sich der Trainer also nicht als Weisheit letzter Schluss sondern eher als Lotse durch die KK Welt betrachten.

Das Prüfungsprogramm sollte für ihn keine Religion darstellen, vielmehr sollte es für ihn ein Fenster sein, durch welches er die Übenden in die Welt der KK hinausschauen läßt.
Mit jedem Wurf schaut man halt durchs Judo Fenster, mit jedem dreier Konakt ins Fenster Arnis, Escrima, Kali, mit jedem Schienbeinblock ins MTB Fenster.

Hier wirft sich das Problem auf, dass es extrem viele Judofenster gibt (fast schon eine Seuche im Programm), dies müßte dadurch ausgeglichen werden, dass die anderen, wenigen Fenster entsprechend groß gestaltet werden.

Um den Background seiner Schüler möglichst groß auszugestalten, sollte ein Trainer selbst nicht nur eine Dan im Bereich Ju Jutsu vorweisen.
Er sollte sich mit mindestens zwei bis drei (davon mindestens einer nicht Japanisch, bzw. nicht koreanisch) anden Systemen über einen längeren Zeitraum beschäftigt haben und diese dann auch im Rahmen seines Ju Jutsu Trainings vermitteln.

In meinem Fall hieße dass parallel zum Programm

5. Kyu:
-Tai Chi Form Teil 1
-erstes Programm *ing *ung
-weißgurt Modern Arnis
-erster Khan MTB

4. Kyu:
-Tai Chi Form Teil 2
-zweites Programm *ing *ung
-gelbgurt Modern Arnis
-zweiter Khan MTB...

(so bis zum ersten Dan:

-Tai Chi bis Pushing Hands Teil zwei oder drei
-*ing *ung bis vierter oder fünfter SG
*Modern Arnis bis blau oder braun
-MTB bis fünfter Khan)

Dabei sollen keine konkreten Prüfungen veranstaltet werden. Es soll vielmehr eine Selbstverständlichkeit sein, ein solch breites Trainingsspektrum zu haben.
Die Schüler können sich so am besten für sich heraussuchen, was ihnen persönlich liegt und was ihnen was bringt.
Hier sollte man sich selbst auch nicht zu schade sein, so viel wie möglich an "geistigen Diebstahl" zu betreiben; wäre niemals jemand auf dies Idee gekommen, dann gäbe es heute weder JJ noch JKD.

Auf diese Art und Weise dauert es zwischen den tatsächlichen Prüfungen unter umständen etwas länger, dafür haben sich die Leute ihre Gürtels aber auch wirklich mal verdient und sie werden wohl vergleichsweise überaus gut abschneiden.
Und schließlich will man sich ja auch keine Gürteljäger heranzüchten, gelle ;)

Ab dem Grüngurt sollte man verlangen, dass die Leute sich selbstständig und aktiv mit anderen Systemen befassen.
So sollte eine erfolgreiche Prüfung in einem X-beliebigen System Zulassungsvoraussetzung zur Prüfung sein.
Selbiges zu Blau, Braun und Schwarz.
Dabei sollte man jedoch maximal zwei Prüfungen pro fremdsystem erlauben, so sind die Schüler gezwungen, sich mindestens zwei Systeme anzuschauen :D

Von Anfang an sollten die Schüler auch verpflichtet sein, Lehrgänge zu besuchen (einer zum Weißgurt, zwei zum Gelbgurt, drei zum Grüngurt...) um den Blick über den Tellerrand tatsächlich zu schärfen.
Auf vereinsinterne Prüfungen sollte man verzichten, dafür gibts Bezirksprüfungen um die Quallität zu sichern (das barren eigener Schüler stelle ich mir nämlich als ziemlich menschlich vor ;) )


Nebenbei sind Schüler von Anfang an mit Sandsack, Randori, Sparing und Pratzenarbeit konfrontiert.
Zu Beginn mit dem Trainer ode mit einem anderen Schüler, der fortgeschritten genug ist, den Neuling auch einmal gewinnen zu lassen; Erfolgserlebnisse sind bei den Forgerungen die gestellt werden das absolute A und O.

Sind Randori, Sparing und Co zur Normalität geworden, dann beginnt das Training auch mit anderen Schülern und zwar mit allen anderen (von weiß bis Schwarz).
Hier ist eine Schul/ Dojo/ Kwoon Mentalität des gemeinschaftlichen Trainings zu schaffen, so dass zwar auch mal die Fetzen fliegen dürfen, dies jedoch nur zwischen ebenbürtigen Trainingspartnern oder welchen, die es ausdrücklich wünschen.

Ich lehne den festen Trainingspartner, auf welchen man sich hundertprozentig einstellt übrigens ab.
Daher sollte beim Kampftraining tatsächlich alle drei bis fünf Minuten der Partner getauscht werden.

Gibt es in der Nachbarschaft andere JJ (oder sonstige KK) Schulen, sollte man mit ihnen eine Partnerschaft eingehen.
So nach dem Motto: "Dürfen meine Schüler an deinem Dienstagstraining teilnehmen, dann erhalten Deine Schüler am Donnerstag eine zusätzliche Trainingsgelegenheit."

Ach ja. Zur Entwicklung ihres eigenen Systemes brauchen die Schüler Zeit. Also sollte man nicht die komplette Trainingsstunde mit Programm vollplanen sondern immer so zwanzig Minuten für den Schüler zum freien Training und Experimentieren freilassen.

Ich denke, auf diese Weise könnte man mal ein wirklich gutes JJ (also kein gutes JJ, vielmehr gute Leute) zustande bringen welches sich vor nichts verstecken muss.

CU
Lamiech

Alexs
30-04-2002, 11:43
HI...

eine sehr treffende Aussage... Deine Vorschläge finde ich sehr interessant nicht nur für Ju-Jutsu Leute sondern allgemein für alle, die sichernsthaft mit einer Kampfkunst oder auch einem Kampfsport beschäftigen.

Copeo
05-05-2002, 17:31
Wir gehen ma zurück ins frühere Japan (ganz weit zurück, weiß nich wie weit, aber sehr weit *g*). Damals wurden die Stile vom vater dem sohn unterrichtet. Und jede Familie hatte ihren persönlichen "Stile". Diese waren aber nur sammlungen von verschieden techniken. Irgendwann kamen diverse leute wie jigoro Kano (weiß nich so wirklich wie der name geschrieben wird) und haben die ihrer meinung nach effektivsten techniken zusammen gepackt, bzw. zusammengefügt. Sprich, überall, in jedem stil sind techniken und wege aus anderen KKs zu finden, und dann kann man meiner meinung nach nicht sagen das kommt aus dem und dem stil. Man sollte meiner meinung nach die einzelnen stile nicht als einmalig oder ähnlich betrachten, sondern alle irgendwie als sammlung diverser Techniken betrachten. Es gibt bestimmt ausnahmen wie Shaolin Kung-Fu usw.! Aber insgesamt sind meiner meinung nach alle budo-stile sammlungen dieser techniken. So auch das Ju-Jutsu.

Außerdem kann man nicht sagen das und das system is perfekt, sondern jeder muss sein system was ihm/ihr gefällt, was er/sie braucht betreiben.

So, das ist meine ansicht der dinge, und wenn ihr ne andere meinung habt, sacht mir bescheid.:cool:

BrandisX
28-02-2004, 03:38
Ich finde diesen Ansatz sehr gut, allein schon aufgrund der unterschiedlichen körperlichen Voraussetzungen der Schüler. Technik A wird vielleicht bei Schüler A ein Leben lang indiskutabel sein für eine SV relevante Anwendung, aber für die Abnahme bei der Prüfung reichts eben .Selbiger Schüler weiß aber vom Sparring her das er mit dieser Technik nichts reissen kann.Und da beginnt das Dilemma.Anstatt dies zu akzeptieren und sich für die eigene Biomechanik eine funktionierende Ausweichtechnik anzueignen wird oftmals bis zum erbrechen Technik A gepaukt.Klar, man wird besser,aber SV mit der Technik, naja!?Eine KK welche die mentalen und körperlichen Fähigkeiten der Schüler berücksichtigt wäre eine tolle Sache( ich glaube JKD ist mal mit diesem Anspruch gestartet).So bleibt es aber weiterhin jedem Schüler selbst überlassen sich voran zu bringen.Ich meine, nicht ohne Grund betreiben hier so viele mehr als eine KK.Leute mit nur einer KK im Repertoire haben meist Zeit- oder andere Probleme die sie daran hindern dasselbige zu erweitern, am Wollen liegt es für gewöhnlich nicht!Ich denke jedenfalls Kampfkunst darf nicht zum Dogma entarten, denn Dogmen haben in der Kunst nichts zu suchen!
By the way, was haltet ihr von der Entscheidung des DJJV den Ju-Jutsu Allkampf mehr oder weniger zu boykottieren?Wem ist der gute Herr Witte denn da auf den Schlips getreten?Kurzsichtig(der DJJV !!!) ist mein minimalster Kommentar dazu...
mit nachdenklichen Grüßen
BrandisX

JuMiBa
28-02-2004, 08:19
By the way, was haltet ihr von der Entscheidung des DJJV den Ju-Jutsu Allkampf mehr oder weniger zu boykottieren?Wem ist der gute Herr Witte denn da auf den Schlips getreten?Kurzsichtig(der DJJV !!!)

Hat meiner Meinung nach rein gar nix mit dem Thema zu tun. Wenn Du Bedarf für so etwas hast, dann mach bitte einen neuen Thread auf. Das soll hier nämlich nicht wieder in einen Ablästerungsthread ausarten.

Gruß Micha

hammer9rr
28-02-2004, 11:23
die ideen die von laamiech vorgetragen wurden halte ich durchaus für interessant, vor allem für mich als anfänger (frischgebackener gelbgurt :D ).
glücklicherweise darf ich berichten, dass bei uns das training sehr individuell aufgebaut ist, alleine schon durch die tatsache, dass wir eine ganze menge leute haben, die bei uns im regelfall drei bis vier verscheidene trainer jeweils turnusmäßig das training gestalten. so ist schonmal abwechslung und verschiedene herangehensweisen garantiert. außerdem lassen sie uns relativ viel freiraum unsere techniken so zu beenden, wie wir es im moment für sinnvoll erachten. mir macht das einen großen spaß so zu testen, was wie gut funktioniert und motiviert mich auch sehr. einmal die woche ist dann sogenanntes kampftraining. hier werden dann (für mich) kompliziertere techniken gezeigt oder auch mal andere sachen gemacht wie shootfighting, muay thai oder ähnliche sachen. danach wird dann sparring gemacht. dies bringt abwechslung ins training.

greetz

chris

sumbrada
28-02-2004, 11:29
@ Lamiech
Bravo, du beschreibst zu fast 100% meinen Werdegang vom Ju Jutsu zu dem was ich jetzt betreibe.

Mokume Dojo
28-02-2004, 12:05
Hallo,

1. meiner Meinung nach ist Ju Jutsu schon ein System für sich, welches aber sich sicher von allen anderen Kampfkünsten bereichert und zusammensetzt. Aber was ist daran so schlimm wenn man gute techniken übernimmt.

2. bei uns im Training haben wir 4 verschiede Kampfsport orientierte Trainer Karate, Aikido, Jiu Jitsu, Judo und mindestens 1 mal in der Woche einen Fremdtrainer von einen anderen Verein. Dadurch ist Technik und SV vielfallt gewährleistet. So kann sich jeder das beste für sich heraussuchen. Bei uns wird dazu jeden Montag und nach dem eigendlichen Training noch extra eine 1/4 Stunde freie SV gemacht so das jeder seinen eigenen "Systems" je nach Statur und Gegebenheiten finden kann.

Bis dann :cool:

Pyriander
28-02-2004, 12:31
Meiner Meinung nach widerspricht sich dies jedoch. Es hieß, Ju-Jutsu sei immer noch kein in sich geschlossenes System, das auch nicht funktionieren würde. (Da ist was wahres drann)
Dann hieß es: "Problem der zu großen Judo-Fenster" (Finde ich auch)
ABER: Als Lösung, dann einfach noch viel mehr Sammelsurien anderer Kampfkünste reinzufügen, macht es nicht gerade zu einem schlüssigeren System. Dann fehlen umso mehr Konzepte und Kampfprinziepien, die bleiben und sich nicht widersprechen. So wäre man gezwungen, alles halb, und nichts richtig zu machen. Dieses Problem gibt es doch ohne hin schon (zumindest bei vielen Tendenz)
Schon jetzt lernt man Techniken in Hülle und Fülle. Und überhaupt: Wieso muß Ju-Jutsu denn alles aus anderen Stilen klauen ? Gibt´s hier keine Leute, die etwas entwickeln ????

sumbrada
28-02-2004, 13:12
Meiner Meinung nach widerspricht sich dies jedoch. Es hieß, Ju-Jutsu sei immer noch kein in sich geschlossenes System, das auch nicht funktionieren würde. (Da ist was wahres drann)
Dann hieß es: "Problem der zu großen Judo-Fenster" (Finde ich auch)
ABER: Als Lösung, dann einfach noch viel mehr Sammelsurien anderer Kampfkünste reinzufügen, macht es nicht gerade zu einem schlüssigeren System. Dann fehlen umso mehr Konzepte und Kampfprinziepien, die bleiben und sich nicht widersprechen. So wäre man gezwungen, alles halb, und nichts richtig zu machen. Dieses Problem gibt es doch ohne hin schon (zumindest bei vielen Tendenz)
Schon jetzt lernt man Techniken in Hülle und Fülle. Und überhaupt: Wieso muß Ju-Jutsu denn alles aus anderen Stilen klauen ? Gibt´s hier keine Leute, die etwas entwickeln ????

Also da ist auch was dran.
Es müssen Prinzipien und Trainingskonzepte in einem System enthalten sein, sonst ist es nur eine tote Hülle.
Aber da es schon fast alles gibt ,kann man das eigentlich auch aus anderen Systemen übernehmen.
Was willst du für Techniken entwickeln?? Wenn man sowas entwickelt, muss man, wenn es um SV geht, auch erforschen, ob es im realen Kampf funktioniert.
Da es in unserem zivilisierten Land jedoch nicht so viele Möglichkeiten gibt, das legal zu machen, finde ich auch da den Weg interessanter, es von schon in der Praxis erprobten Systemen zu übernehmen.
Und wenn man ein schlüssiges Gesamtkonzept hat, kann man ja immer noch mit neuen, auch eigenen Elementen experimentieren.

lamiech
28-02-2004, 15:07
Seht es doch einfach mal so:
Ju Jutsu als Hybridsystem könnte eine wunderbare Forschungsposition einnehmen.
Es fungiert als das Portal zum Kampfsport (oder Kampfkunst).
Von da aus schaut man sich unterschiedliche Systeme an (keine Einzeltechniken) und modifiziert damit sein Ju Jutsu (oder alternativ findet man auf diese Weise sein System, dann wars das mit Ju Jutsu).
So eignet man sich seine individuell abgestimmte Art und Weise des Kämpfens an und hat irgendwann den Rahmen, das Sammelsurium an Techniken aus dem Ju Jutsu sinnvoll einzusetzen.
Oder Anders:
Ju Jutsu ist Eure Lego Basis Platte (diese ganz große grüne).
Eure Bausteine holt ihr Euch aus den übrigen Systemen.
Wobei, eigentlich Kommen die Bausteine aus dem JJ und die Platte von wo anders, weil das ist ja das, was dem JJ fehlt, oder, ...
Was wärmt Ihr eigentlich diese uralte Threads auf?
Schon mal den Spruch gehört, was kümmert mich mein Geschwätz von gestern :D ?

By the way noch mal,
das mit dem Allkampf Boykott interessiert mich, könnt da mal jemand mehr Infos zu rüberwachsen lassen, evtl. via PN oder eigenem Thread, wenns hier stören sollte?

CU
Lamiech

BrandisX
28-02-2004, 22:52
So, habe jetzt 'nen neuen Thread zum Thema Allkampf eröffnet!
Ansonsten findet sich hier ein recht breiter Konsens zum Thema, find ich echt gut!Es gibt also wirklich genug Leute die über ihren Tellerrand schauen, hab ich eigentlich auch nicht anders erwartet. Sehr interessant das ganze!!
Mit freundlichen Grüßen
BrandisX

sumbrada
29-02-2004, 17:24
Ich sehe grundsätzlich drei Probleme, um Ju Jutsu wirklich voranzubringen.
1. Ju Jutsu ist sehr verbreitet und wird oft in Turnvereinen unterrichtet.
Dementsprechend viele machen dann Ju Jutsu auch nur " um sich ein bisschen zu bewegen".
Dies sind keine Kampfkünstler ,die sich wirklich einen Kopf machen.
Die gehen vielmehr ein oder zweimal in der Woche ins Training, wollen sich ein bissel bewegen ( am besten 1 Stunde aufwärmen ala Tae Bo) und ab und zu mal eine Gürtelprüfung machen.
Diese Leute wollen sich gar nicht über die KK allgemein informieren und sich als KK weiterentwickeln.
Und zum Thema Allkampf, wie will man mit denen Allkampf machen.

2. Die Entwicklung des Ju Jutsu 2000 ist anscheinend an einem Grossteil der Betreibenden vorbeigegangen.
Es gibt engagierte Ju Jutsuka, die sich fortbilden ,die das Neue, was ja hauptsächlich aus dem FMA-Umfeld kommt, auch ausserhalb des Vereins kennenlernen wollen. Andere, vor allem Scharzgurte, die sich zu gut sind, nochmal Anfänger zu sein, ruhen sich auf ihrem Erlernten aus und bringen ihren Schülern auch nur denselben Mist bei, den sie seit Jahrzehnten machen.
Das Schwierige beim Übernehmen von Techniken oder Inhalten anderer Systeme ist ja, zu verstehen, welcher Geist, welches Prinzip diese Dinge ausmacht.
Ich möchte nicht wissen, wieviele jetzt fleissig "Dreierkontakt" üben, ohne zu wissen, woher der kommt, geschweigedenn wozu der überhaupt gut ist.
Ohne das man diese Prinzipien und die Strukturen erkennt, wird das nichts mit einem modernen Kampfsystem, das nicht nur Techniken aufsammelt, sondern auch eine Philosophie hat.

3. Machtkämpfe
Traditionalisten gegen Modernisierer, unterschiedliche Auffassungen, in welche Richtung das Neue geht und Bürokratie lähmen Ju Jutsu und zwingen viele dazu, sich was Neues zu suchen.


Meine frühere "Hauptschule" hat sich schon aufgespalten und ich befürchte, dass da noch mehr kommen werden. Leider, denn Ju Jutsu ist eigentlich wirklich nicht so schlecht um es dazu kommen zu lassen.

lamiech
29-02-2004, 21:31
@Sumbrada:

:cry:

CU
Lamiech

(Muss der DJJV den wirklich erst an sich selbst zu grunde gehen um dann vieleicht wieder aus der Asche aufzuerstehen?)

FightingRM
12-03-2004, 13:06
Hallo und herzlichen Glückwunsch zu dem mutigen Beirag von lamiech.
Muß ihm in allen Punkten zustimmen und würde das was er sagt unterschreiben.
Leider gibt es im Ju-Jutsu immer noch jede Menge alter Gipsköpfe die sich auf ihrem Dan Grad ausruhen.
Ich denke auch man muß offen sein und in alle Richtungen und über den Zaun schauen und das dann im Training so weitergeben. Seinen Schülern muß man die Möglichkeit geben sich selbst zu entwickeln und nicht starr irgendwelche
vorgeschriebenen Dinge zu trainieren von dehnen der größte Teil im richtigen Leben sowieso nicht funktioniert.
Wenn ich mir das Training in manchen Vereinen so anschaue, denke ich manchmal das müßte verboten werden was dort gemacht wird.
Es wird starr nach einem Ju-Jutsu 1x1 trainiert und von einer Gürtelprüfung zur
anderen gespurtet. Da springen hohe Dan Träger rum die die Sache nicht verstanden haben. Ich bin froh mich in der Beziehung weiterentwickelt zu haben und das so an meine Schüler ( ich bin auch mein ganzes Leben lang ein Schüler) weitergebe. Das Kampfsporttraining und gerade das Ju-Jutsu gibt uns eigentlich viele Möglichkeiten eines guten Trainings, das nicht nur aus Prüfungstechniken besteht.
Denn warum machen wir den Ju-Jutsu?? Zur Selbstverteidigung und nicht um uns irgend einen bunten Gürtel um den Bauch zu binden und uns darauf auszuruhen.

Viele Grüße an sumbrada und bis nächsten Samstag. :)

"Be like water my friend"

Tobias Blaschke
18-04-2004, 18:13
die ideen die von laamiech vorgetragen wurden halte ich durchaus für interessant, vor allem für mich als anfänger (frischgebackener gelbgurt :D ).
glücklicherweise darf ich berichten, dass bei uns das training sehr individuell aufgebaut ist, alleine schon durch die tatsache, dass wir eine ganze menge leute haben, die bei uns im regelfall drei bis vier verscheidene trainer jeweils turnusmäßig das training gestalten. so ist schonmal abwechslung und verschiedene herangehensweisen garantiert. außerdem lassen sie uns relativ viel freiraum unsere techniken so zu beenden, wie wir es im moment für sinnvoll erachten. mir macht das einen großen spaß so zu testen, was wie gut funktioniert und motiviert mich auch sehr. einmal die woche ist dann sogenanntes kampftraining. hier werden dann (für mich) kompliziertere techniken gezeigt oder auch mal andere sachen gemacht wie shootfighting, muay thai oder ähnliche sachen. danach wird dann sparring gemacht. dies bringt abwechslung ins training.

greetz

chris
Hallo

wo machst Du denn Training in Köln. Klingt sehr interessant, was du im Threat über J-Jutsu so über Dein Training geschrieben hast.

Patrick_W
06-10-2004, 14:30
Hallo,
ich finde viele Ideen von Lamiech gut. Trotzdem halte ich Ju Jutsu für ein sehr effektives System.
Wenn ein Judoka einem Kickboxer gegenüber steht wird der Judoka schlechte Karten haben, weil ein Kickboxer durch Tritte und Faustschläge auch viel weitere Distanzen kämpfen kann, wie nur durch einen Gegner zu werfen oder ihn direkt in einem Griff haben zu bezwingen. Angenommen der Kickboxer fällt durch einen dummen Zufall auf die Schnauze, hat der Judoka in einem Bodenkampf natürlich viel mehr Vorteile. Der Kickboxer kann natürlich auch ein Taekwondo-, Karate-, WT- Kämpfer, etc. sein.
Das heißt, dass sich weder ein Kickboxer noch ein Judoka auf seiner Leistung ausruhen darf und sich als "Unbesiegbar" sehen, da sowieso keine KK ein Freifahrtschein für jegliche Straßenkämpfe ist.
Also wäre dann ein Profi-Judoka zusätzlich noch ein Anfänger in einer KK wie Kickboxen, genauso wie anders herum.
Ein Ju Jutsu- Kämpfer dagegen lernt beides in gleicher Maßen (so mindestens bei meinem Trainer). Das heißt, dass ein JJ- Kämpfer ihn beiden "Kategorien" was zu leisten hat. Diese beiden Fähigkeiten kann man dann zusammen nutzen und ausbauen.
Wenn ein JJ-Kämpfer also einen Meistergrad hat, muss er seine Schwachstellen (wegen mir im Bodenkampf) verbessern und aufbauen. Da kann man dann auch zusätzlich noch z.B. Judo oder Aikido anfangen.
Zu dem "Durcheinander" bei den Techniken kann ich nur sagen, dass mein Trainer uns eine Grundtechnik richtig beibringt. Sobald man diese beherrscht kann man kombinieren. Wenn es z.B. ein Hebel ist, kann man diesen nutzen wenn man gewürgt wird, ebenso aber auch wenn der Angriff ein Fußtritt ist.
Also lernt ein JJ-Kämpfer eben mehr aber dafür nicht so gründlich, wobei man erst nach einem "Straßenkampf" sagen kann ob man lieber richtig Judo oder richtig Kickboxen lernen hätte sollen, oder ob die Mischung genau das Richtige war, wobei sich das nach jedem Gegner ändert.
Ich habe vor JJ schon Judo und Taekwondo gemacht. Judo wegen Umzug nur 1 1/2 Jahre. Aber das Taekwondo hilft mir natürlich heute noch, auch im Ju Jutsu.

Schöne Grüße
Patrick

the_chris
11-01-2005, 13:18
hi @ all

im großen und ganzen kann ich lamiech zustimmen. Natürlich wäre JJ bzw. die JJkas als "besser" einzustufen wenn sie die Vorraussetzungen erfüllen wie sie zu Beginn beschrieben sind. Verschiedene Systeme, Lehrgänge...

Dies kann ich aber nur aus Sicht derer Bestätigen die vor haben, gerade im Technik und SV Bereich, weiterzukommen. Sich möglichst viel wissen anzueignen.
Das Schlagwort im JJ lautet: Moderne Selbstverteidigung ung Wettkampf!
Hier wird schon beschrieben das JJ nicht nur im SV Akpekt zu sehen ist.

Was würde mit dem Xbelibigem Breitensportler geschehen wenn man Ihm solche Vorgaben macht. Die wenigsten würden JJ weiter betreiben da Sie gar nicht das Ziel haben ein solches Level zu erreichen.

Was würde mit dem gesamten Kinder- und Jugendsektor geschehen. Aben da alle Eltern die Möglichkeit Ihre Kinder in 3 KKs zu schicken und Sie die entsprechenden Lehrgänge besuchen zu lassen... Wollen das Kinder?

Haben Erwachsene überhaupt die Zeit all die Dinge zu praktizieren?

Es gibt noch sehr viele Faktoren die mich den aufgestellten Vorschlag anzweifeln lassen. Diese sind allerdings ausschliesslich im sportlichen (Breitensport und Leistungssport) und natürlich im sozialen Bereich zu suchen. Es ist nicht zu vergessen das es auch Ziel des JJ ist Leute (egal ob Kind, Jugendlicher oder Erwachsener) durch Vereine in ein gewisses soziales Umfeld zu Integrieren und gerade Kinder und Jugendliche eine "vernüftige" Einstellung zur Gewalt zu vermitteln.

Zu 100% Prozent muss ich lamiech zustimmen wenn es um den aspekt SV im JJ geht. Es gibt leider allzuviele Leute die den Unterschied zwischen Prüfungsprogramm und SV nicht verstehen. Mit den Vorschlägen die unterbreitet wurden würde man auf alle Fälle sicherstellen dass eben nur noch ein kleiner, fast elitärer haufen höhergraduierter übrigbleibt. Den Ruf des JJ in seiner Anwendbarkeit würde das sehr gut bekommen...

grüße
the_chris

hexle2000
18-01-2005, 11:22
Hallo

Ich werde mich auch mal einmischen.....

Also, es gibt ja nicht nur das JJ, welches der DJJV seit 2000 trainiert, sondern auch ein JJ, welches noch nach den PP vor 2000 trainiert.

Hier gibt es schon einige Unterschiede, vor allem in dem PP...

Welches das bessere ist, ist immer von den Erwartungen des einzelnen abhängig...

Es gibt leider viele Vereine/Dojos und deren Mitglieder, die den Prüfungen und Graduierungen hinterherrennen...
Ob dies gut ist, hängt wiederrum von den einzelnen an, welche Grundeinstellung er hat..

Hier liegt der Unterschied:
Die einen messen sich an ihren Graduierungen...die anderen an ihrem wissen und können...
Die einen wollen nur die Techniken erlernen, die anderen aber auch mehr als nur die Techniken....
Die einen halten sich starr an ihr PP, die anderen schauen gerne über den Tellerrand...

Aber so ist es in jeder KK...die einen bleiben sturr in ihrem Programm und ihrer KK, die anderen wollen mehr und schauen gerne über den tellerrand..

So wie der Treadverfasser seine Meinung kundtut, dass es wichtig ist auch andere Techniken ausserhalb der eigenen KK zu lernen, genauso wird es Leute geben, die dies nicht so sehen...

Eins ist jedoch wichtig:

Wir lernen alle voneinander und miteinander....

Und ob eine KK nur als "bissel bewegung" gesehen und trainiert wird, hängt immer 1. vom Trainer ab und 2. von denen die trainieren wollen

Wir heben gute Erfahrungen damit gemacht nur 1 mal im jahr eine Prüfung zu machen, wobei jeder selber entscheidet, ob er an der Prüfung teilnehmen will und auch die Tariner entscheiden, ob jemand zur Prüfung zugelassen wird, oder nicht....

Somit gibt es nicht sooo die Möglichkeit hinter den graduierungen hinterher zu rennen und es bleibt dem einzelnen viel Zeit:
1. seinen eigenen Weg zu gehen
2. über den Tellerrand zu schauen
3. die Techniken zu verfeinern
4. auch techniken ausserhalb des PP zu trainieren

Unser Training besteht nicht nur aus den techniken des JJ und der PP, sondern auch aus Techniken von anderen KK´s.
Es gibt spezielle Trainingseinheiten, in denen SV trainiert wird (mit allem drum und dran z.B. Gesetzmäßigkeit, Präventation, Deeskalation...), es gibt Tariningseinheiten, die sich speziell an die PP halten (auch wichtig für Prüfungen), es gibt Lehrgänge, die freiwillig besucht werden...und wir haben Trainer, die sich nicht sturr an das PP halten...
Jeder Trainer zeigt dem einzelnen Schüler einen anderen Weg ein und die gleiche Technik anzuwenden und lässt dem Schüler dann den Weg offen, wie er die Technik anwendet...
Einige Techniken aus dem PP sind nur gut für Prüfungen, würden aber abhängig von dem Körperverhältniss des Verteidigers und des Angreifers bei der SV nicht richtig funktionieren....da der Angreifer ja nicht so mitspielt, wie der Trainingspartner...


Es gibt leider allzuviele Leute die den Unterschied zwischen Prüfungsprogramm und SV nicht verstehen.

Und genau dieser Punkt ist es...in jeder KK gibt es Techniken, die nur gut für die Prüfungen sind.....


Haben Erwachsene überhaupt die Zeit all die Dinge zu praktizieren?

Aber auch die Frage, ob auch kinder und Jugendliche die zeit und den Willen haben....

Ergo, weniger Prüfungen= mehr Zeit im normalen Training für andere Techniken ausserhalb des PP

Der Ausstausch zwischen Vereinen/Dojos ist hier auch wichtig, so dass jeder auch die Möglichkeit hat, über den Tellerand zu schauen...

Es gibt noch Trainer aus anderen KK´s, die gerne mal die eine oder andere Trainingseinhait geben und dafür im Gegenzug die eine oder andere Trainingseinheit für seine Schüler erhält, ohne dass der finanzielle Aspekt im Vordergrund steht...
Es ist zwar selten, aber es gibt sie....

MfG
hexle2000

Tobias Blaschke
20-02-2005, 13:22
Eine sehr gute Idee, über den Tellerrand hinauszuschauen!

Ich finde, dass wird zu selten praktiziert!

Pyriander
21-02-2005, 10:12
Einige Techniken aus dem PP sind nur gut für Prüfungen, würden aber abhängig von dem Körperverhältniss des Verteidigers und des Angreifers bei der SV nicht richtig funktionieren....da der Angreifer ja nicht so mitspielt, wie der Trainingspartner...

Und genau dieser Punkt ist es...in jeder KK gibt es Techniken, die nur gut für die Prüfungen sind.....



Da muss ich mal kurz widersprechen, denn das ist nicht zwangsläufig der Fall. Verstärkt ist dies natürlich in den aus Asien importierten /geprägten KKs der Fall; meines Erachtens nach eine klare Schwäche des Ju-Jutsu, dass es nicht geschafft hat, sich von diesem Manko zu lösen.
Wenn Techniken nur gut sind für ne Prüfung, dann gehören sie nicht in die Prüfung.


(Wenn man sich als tolle SV verkaufen will)

sumbrada
21-02-2005, 12:40
Da muss ich mal kurz widersprechen, denn das ist nicht zwangsläufig der Fall. Verstärkt ist dies natürlich in den aus Asien importierten /geprägten KKs der Fall; meines Erachtens nach eine klare Schwäche des Ju-Jutsu, dass es nicht geschafft hat, sich von diesem Manko zu lösen.
Wenn Techniken nur gut sind für ne Prüfung, dann gehören sie nicht in die Prüfung.


(Wenn man sich als tolle SV verkaufen will)


Vielleicht ist es auch einfach, dass Problem, dass man zu viel Wert auf die Gürtel legt, weil man sie ständig vor Augen geführt bekommt.
In anderen Systemen, denen man nicht diese Effektivitätsprobleme nachsagt, gibt es auch Prüfungen mit individuell uneffektiven Techniken.
Aber dort trainieren viele Leute, die nie Prüfungen machen wollen. Sie werden auch weniger dazu gezwungen. sei es durch Lehrgänge, die man erst ab dem 2. Kyu machen darf, oder einfach der Tatsache, dass man dann ständig einen weißen Gürtel umbinden muss. Auch wenn das nur Eitelkeiten sind, wer will das schon.
Wenn man aber vorhat, Lehrer zu werden, muss man alles machen und es muß alles geprüft werden selbst, wenn die Techniken für einen selber uneffektiv sind.

diva
21-02-2005, 12:45
Wenn Techniken nur gut sind für ne Prüfung, dann gehören sie nicht in die Prüfung.


(Wenn man sich als tolle SV verkaufen will)


Schon richtig, aber Techniken können so oder so eingesetzt werde: Ein netter Armstreckhebel über die Schulter ist sicherlich bei einer Prüfung schön anzusehen, er kann allerdings auch SV-mäßig als brutaler Armbrecher eingesetzt werden. Genauso wie ein Stoppfußstoß, den von der Seite auf das Knie gesetzt ist eine SV-Situation bestimmt ganz schnell beendet. Die netten Fingerhebelchen etc.... allesamt von selbsternannten SVlern nett belächelt.... aber für die FrauenSV gegen Busengrabscher bestimmt eine sehr gute Technik ... da kann ich als Frau in der Disko nicht gleich einen Po-Grabscher die Nase einschlagen... da ist ein Fingerhebel u.U. ein guter Denkzettel ...


Diva

Pyriander
21-02-2005, 13:40
Hi Diva,
da gehe ich mit Dir eigentlich ganz konform, Stoppfußstoß und Fingerhebel sind Supertechniken. Fingerhebel z.B. erst zum 1. Kyu abzufragen (DJJV Ju-Jutsu) ist ein Beispiel für mich, wo ich es einfach als Schwachsinnig erachte.
Sicher kann und soll man den schon früher üben, aber:
Entweder macht das Prüfungsprogramm Sinn, oder es ist Mist.
Da das Ju-Jutsu ja unbedingt ein PP haben muss, und es sonst keine Prinzipien, Konzepte und Taktiken vorgibt; sollte es eben kein schlechtes PP haben. Für mich persönlich hat es einige gutwe Aspekte, wie die relative Freiheit, durch die ich toll mit dem Krav Maga ergänzen kann, aber vieles halte ich für uneffektiv

diva
21-02-2005, 14:24
Hi,

nach gut, schauen wir uns das PP an:

Gelbgurt:
Bwegungslehre, Fallschule, Bodentechniken - alles Basics. Dann Passivblöcke, Handabwehr, Handballentechniken, Knietechnik, Stoppfußstoß, Griff lösen/sprengen, Armstreckhebel (siehe meine Anmerkung vorher), Körperabbiegen (zusammen mit Nervendrucktechn. auf die Augen eine super SV-Technik), Beinstellen (wenn ich mit einer Serie an Atemis durch den Angreifer "durchgehe" und mich mit dem Beinsteller gleich drauffallen lasse, m.E. eines der besten Takedowns). Was passt für die SV nicht?

Im Orangegurt geht es weiter:
Befreiungen aus den Haltegriffen (darf im übrigen mit Nervendrucktechniken, Hebel, Atemis verbunden werden - in welcher KK gibt es sowas schon so früh), Fußtechnik vorwärts, Fauststoß - schläge, Armstreck/Armbeugehebel (kann auch als Armbrecher benutzt werden), Hüftwurf (naja, okay, der erste Abzug), Große Außensichel (siehe Anmerkung zum Beinsteller) und dann kommen schon die ersten Gegen- und Weiterführungstechniken - für den echten Zweikampf unglaublich wichtig..., Freie Anwendungen Boden (das geht schon so weit wie Braz. Jiu-Jitsu und beinhaltet weit mehr als das Judo-Fenster - und das schon im Orangegurt). Äußerst schade finde ich nur hier beim Bodenkampf im Orangegurt, dass keine Nervendruck- und Atemitechniken erlaubt sind... Wir machen es im Training aber dennoch, früh übt sich... Auch die Komplexaufgabe Fausttechniken machen wir es als Faustkampf, wo beide aktiv sind. Bei der Prüfung wird dann eine Stufe zurückgeschaltet. Nur so lernt man von Anfang an eine gute Deckung, die bei einem passiven Partner immer vernachlässigt wird - es kann ja einem nix passieren...

Dann im Grüngurt kommt schon die ersten Trappling-Techniken und die Waffenabwehr... wenn letzteres so gemacht wird wie in Hessen mit den Erfahrungen aus dem Pekiti-Stützpunkttraining eine äußerst effektive und runde Sache....

Also kurzum, bis auf einzelne Kritikpunkte kann ich selbst dann ein tolles JJ anbieten, wenn ich am PP klebe.... wir JJkas sollten einfach ein bisschen selbstbewusster sein...

Diva

sportfrosch
21-02-2005, 14:37
Ju-Jutsu ist Ju-Jutsu, wer es nicht mag oder demensprechend viel auszusetzten hat..... sollte sich einfach mit einer anderen Kampfsportart beschäftigen.

Pyriander
21-02-2005, 15:10
Hey, wenn ich hier was besseres hätte, würde ich es machen. Aber da man eben manchmal mit dem arbeiten muss, was da ist, werde ich eben auf das, was nicht so toll ist gerne hinweisen, den nur weil etwas ganz in Ordnung oder vielleicht sogar gut ist, heißt das noch lange nicht, dass es nicht noch besser sein könnte.

@Diva
Gar nicht schlecht als Argument, ich stimme Dir absolut zu, dass gr. Außensichel und Körperabbiegen usw. sind echt sinnvoll; ich gerate tatsächlich etwas ins schwimmen. Im großen und Ganzen finde ich zu große Hebelverliebtheit; zu große Wurfverliebtheit; es entsteht eine Tendenz, die Sache stärker zur Kunstform zu machen. Die Prüfung ist eben eine Vorführung am Kooperativen Partner, wo eben teilweise echt komische oder selbstmörderische Sachen bei rauskommen.wenn man nun einen besonders tollen Trainer hat, oder ein Kali Zentrum in der Nähe, oder noch was anderes SV bezogeneres macht, ist das nicht so das Problem, aber ist das der Sinn der Sache ?

Pyriander
21-02-2005, 15:13
Ich finde JJ toll und es hat viele schöne Sachen zu bieten, aber man nimmt z.T. auch fatale Angewohnheiten an und verschwendet viel Zeit, die woanders genutzt wird.
Manche hier im Board haben anscheinend ganz andere echt tolle JJ Trainer, ich kann von meinen bisher 7 eben nur schreiben, wie ich es kennengelernt habe.
Schöne Grüße

TacHead
21-02-2005, 17:09
Die Prüfung ist eben eine Vorführung am Kooperativen Partner, wo eben teilweise echt komische oder selbstmörderische Sachen bei rauskommen.

So isses.


Wenn man nun einen besonders tollen Trainer hat, oder ein Kali Zentrum in der Nähe, oder noch was anderes SV bezogeneres macht, ist das nicht so das Problem, aber ist das der Sinn der Sache ?

Hmm - Ju-Jutsu hat den Sinn, den ich ihm gebe. Das muss sich jeder selber überlegen. Ich würde, selbst in einem richtig guten (SV-mäßig) Ju-Jutsu-Verein, vom Training anderer Disziplinen nicht lassen wollen. Wenn jemand Ju-Jutsu aus anderen als SV-Gründen betreibt: gut. Nur sollte er den SV-Part dann nicht für sich in Anspruch nehmen.
Da liegt m.E. das Hauptproblem: selbst nach bald einem halben Jahrzehnt "neues Prüfungsprogramm" haben auf der Trainerseite zu viele Alteingesessene noch nicht kapiert, worum es geht, und meinen nach wie vor, Ju-Jutsu-Training im Gi nach Prüfungsordnung könne mit realistischer SV gleichgesetzt werden.
Im besten Falle Ignoranz, im schlimmsten Falle tödliche Verantwortungslosigkeit gegenüber den Schülern.

diva
22-02-2005, 06:47
Ihr hab alle schon recht das mit dem über den Tellerrand rausschauen etc. Aber je weiter ich drüber schaue, umso mehr komme ich nimmer wieder auf JJ zurück. Außerdem ist es irgendwann ein Zeitproblem. Wenn man tatsächlich mal einen Gürtel machen möchte muss man drei- bis fünfmal die Woche trainieren um eine Landesprüfung zu bestehen. Bei einer Vereinsprüfung wird von unseren Leuten verlangt, zwei- bis dreimal die Woche zu traineren (je nach Gurt) und 3 Pflichtlehrgänge pro Jahr.

Pekiti mache ich immer wieder mal gerne (auch wenn hier auch viel "Ballast" ist), Karate hat mich gar nicht überzeugt - aus diesem Grunde werde ich mir auch TaeKwondo nicht antun. Braz. Jiu-Jitsu wird mein nächstes Projekt - da freu ich mich schon drauf. Vieles was ich im web an Braz. JJ-Techniken finden konnte, kenne ich schon, nur halt mit deutschen Namen :p WT würde mich noch interessieren, nur stört mich die Verbandspolitik. Und.... ganz ehrlich Frauenboxen, auch wenn es nach wie vor - trotz Halmich - gerade bei den Männern belächelt wird :(

Diva

Tobias Blaschke
22-02-2005, 23:53
Frauenboxen würde mich auch interessieren. :)

Ansonsten habe ich für mich folgende Überlegung angestellt: Welche Techniken konnte ich bisher in der Realität, im Wettkampf oder im Sparring (teils sehr frei) umsetzen. Sind die realistisch in einer SV. Wenn ja, dann gut.
Aber alles, was im Wettkampf nie und nimmer funktioniert (obwohl erlaubt) ist unrealistisch.

Beispiele gefällig? Die meisten Hebel im Stand! Verteidigungen gegen Fauststöße mit stehengelassenem Arm, etc.

Was die Landesprüfung angeht, so muss ich anmerken, dass ich vor meiner Braungurtprüfung nur einmal die Woche trainiert habe. Ich hatte aber Vorkenntnisse im Judo und war damals viel beim Kickboxen und Luta Livre.

diva
23-02-2005, 06:55
Frauenboxen würde mich auch interessieren. :)

.


Ist schon irgendwie komisch, das hat immer noch ein Ruf wie Schlammcatchen..... Dabei prügeln wir Frauen uns im JJ doch auch - Hmmm... nagut, die Anzüge sind halt net so erotisch, wie die heißen Boxtops.

Aber einmal die Woche Training für 'ne Landesprüfung ? :respekt: Wenn ich mir überlege, was ich mich für meine letzte Prüfung quälen musste (4 mal die Woche in die Halle) und durfte dann gleich zweimal antreten....

xxXMichaelXxx
23-02-2005, 09:06
Ich trainiere momentan auch für den "Braunen", hab aber leider nur 2x die Woche Training. Die Techniken brüte ich mir aber zu Hause aus und übe privat mit meinem Partner ohne "durch die Gegend schmeißen" ;) . Im Training wird dann also nur geklotzt. Bis mitte des Jahres müsste dann alles stehen, ...hoffe ich :)

Yasha Speed
23-02-2005, 10:38
ich kenn mich zwar in der materie nicht wirklich aus, aber jj soll doch ein schnell zu erlernendes sv system für polizei etc. sein oder?

frage: wenn man unbedingt eine mischung aus verschiedenen kks machen will, warum nicht gleich mma? konzentration auf stand up figfhting für den straßenkampf halt...

diese sammlungen von tausenden techniken sind mir persönlich ein dorn im auge...

einfach techniken ausm boxen, muay thai, escrima und judo oder sambo mischen, die sich prinzipientechnisch vertragen und dann drillen, drillen, drillen... da hat man dann sicher mehr von als von jahrelangem lernen von dutzendweise würfen und schlägen.

mal ehrlich, vor wem hättet ihr mehr angst, vor nem polizisten mit jj ausbildung oder vor vanderlei silva mit nem schlagstock?

Pyriander
23-02-2005, 11:23
Du hast exact das Problem des Ju-Jutsu erfasst.

the_chris
23-02-2005, 12:15
Hi @ all,

also ich verstehe nicht wie ich soviel Zeit mit einer Prüfungsvorbereitung verbringen kann. Bei der Prüfungsvorbereitung kombiniere ich nur Techniken die ich schon "kann". Das heisst ich muss Varianten oder neue Techniken schon lernen bevor ich mich mit meinem eingentlichen "Prüfungsprogramm" beschäftige. Wenn ich mir schon eine Kombo überlegt habe und erst in der Vorbereitung die Techniken "erlerne" habe ich wohl was falsch gemacht. Dann dauert es natürlich mit der Prüfungsvorbereitung. Doch lerne ich so wirklich eine Technik? Oder sollte ich mich vielleicht erst mal mit der grundlegenden Technik beschäftigen und dann im leichten Sparring, oder nennen wir es um beim Prüfungsprogramm zu bleiben "Komplexaufgaben", erlenen die Technik aus verschiedenen Situationen umzusetzten. Denn wenn ich das kann, dann ist es nicht mehr viel eine "starre" Kombination fürs Prüfungsprogramm einzustudieren....

Zum anderen weiss ich nicht wie es gehen soll mich vom JJ zu entfernen. Egal wieviele Techniken ich mir aus anderen Stilen hole. Ich kann Sie doch ins JJ integrieren. Ich entferne mich dadurch vielleicht vom Prüfungsprogramm. Aber doch nicht vom JJ!?!

Grüße
the_chris

the_chris
23-02-2005, 12:20
ich kenn mich zwar in der materie nicht wirklich aus, aber jj soll doch ein schnell zu erlernendes sv system für polizei etc. sein oder?

frage: wenn man unbedingt eine mischung aus verschiedenen kks machen will, warum nicht gleich mma? konzentration auf stand up figfhting für den straßenkampf halt...

diese sammlungen von tausenden techniken sind mir persönlich ein dorn im auge...

einfach techniken ausm boxen, muay thai, escrima und judo oder sambo mischen, die sich prinzipientechnisch vertragen und dann drillen, drillen, drillen... da hat man dann sicher mehr von als von jahrelangem lernen von dutzendweise würfen und schlägen.

mal ehrlich, vor wem hättet ihr mehr angst, vor nem polizisten mit jj ausbildung oder vor vanderlei silva mit nem schlagstock?

gerade für leute die mit einer KK anfangen muss doch eine art stoffsammlung bestehen. woher wollen sich diese leute sonnst techniken ziehen...

im laufe der zeit hat jeder die möglichkeit sich die techniken nicht nur aus der "stoffsammlung" zu holen, sonder von dort wo er will. es wird von niemandem verlangt alle techniken zu beherrschen. je höher man kommt umso mehr wird verlangt...

es ist aber nun einmal so wenn mehrere leute die auswahl an techniken treffen. jeder bringt das ein was er für sinnvoll hält. für jeden soll was dabei sein. dann werden es ganz schnell ein duzend techniken. aber jeder soll nur das machen was er auch umsetzten kann, will usw. und dann dezimieren sich ein dutzend techniken ganz schnell wieder auf einige wenige techniken....

grüße
the_chris

the_chris
23-02-2005, 12:25
mal ehrlich, vor wem hättet ihr mehr angst, vor nem polizisten mit jj ausbildung oder vor vanderlei silva mit nem schlagstock?

IRONOE AN / MEIN BEISPEIL HINKT GENAUSO

vorm polizisten. denn der hat ein funkgerät und eine schusswaffe. und gegen eine hundertschaft von jj-polizisten mit schusswaffen, da siehts wohl auch bei silva schlecht aus....

INRONIE AUS

diva
23-02-2005, 14:34
Ich glaube auch nicht, dass immer nur die selben Kombis mit einem Wurf oder Hebel etc. verlangt werden. Die Prüfer sehen gerne was ganz neues, hauptsache es funktioniert und die abverlangte Technik ist dabei.

Und da ist das neue Prüfungsprogramm sehr viel freier geworden. Ich habe drei Landesprüfungen nach alten "Recht" gemacht, das heißt alle tausende Techniken ab Gelbgurt in drei verschiedenen Angriffssituationen mit mind. 2 verschiedenen Ausführungsvarianten und das rechts als auch links... was ein Müll. Da musste man Techniken lernen und auch können, die man nie wieder macht.

Aber ich habe auch gehört, dass die Prüfungsanvorderungen von Bundesland zu Bundesland äußerst unterschiedlich sind. Bei der einem Bundesland mag es vielleicht für einen durchschnittliche Begabten reichen, dass man für eine Braungurtprüfung zweimal trainiert, bei anderen Landesverbänden hängen die Trauben verdammt hoch...

the_chris
24-02-2005, 07:13
Ich glaube auch nicht, dass immer nur die selben Kombis mit einem Wurf oder Hebel etc. verlangt werden. Die Prüfer sehen gerne was ganz neues, hauptsache es funktioniert und die abverlangte Technik ist dabei.

Und da ist das neue Prüfungsprogramm sehr viel freier geworden. Ich habe drei Landesprüfungen nach alten "Recht" gemacht, das heißt alle tausende Techniken ab Gelbgurt in drei verschiedenen Angriffssituationen mit mind. 2 verschiedenen Ausführungsvarianten und das rechts als auch links... was ein Müll. Da musste man Techniken lernen und auch können, die man nie wieder macht.

Aber ich habe auch gehört, dass die Prüfungsanvorderungen von Bundesland zu Bundesland äußerst unterschiedlich sind. Bei der einem Bundesland mag es vielleicht für einen durchschnittliche Begabten reichen, dass man für eine Braungurtprüfung zweimal trainiert, bei anderen Landesverbänden hängen die Trauben verdammt hoch...

hi du hast mich da nicht ganz verstanden. ich bereite mich wenn dann erst auf eine prüfung vor wenn ich die geforderten techniken beherrsche. wie schnell ich das kann hängt ganz von mir ab. es kann sein dass die vorbereitungszeit dafür nicht ausreicht, was ich aber mal bezweifeln mag. es werden nicht so viele komplett neue sachen gefordert. meistens werden mehrere Varianten einer schon gezeigten technik verlangt.

wenn ich die technik schon vorher geübt habe bis ich sie "kann", dann mache ich das eigentlich nur im lockeren sparring. das heisst ich habe nicht eine kombination sondern es ergibt sich bei jeder einzelnen technikausführung eine andere kombination. die verschiedenen möglichkeiten der technikausführung, die techniken in kombination habe ich hier schon zig mal trainiert.

und jetzt ist es für mich kein problem mehr mir die kombination rauszusuchen und an der prüfung zu zeigen die vielleicht a) am realistischten b) was fürs auge... sind. und wenn ich die das ganze schon weiss ich nicht wie oft gemacht habe, dann ist es nicht mehr so zeitaufwendig eine bestimmte kombination einzustudieren. wenn ich hier dann erst mal die technik lernen muss, dann wird es zeitaufwendig und auch öde. wem macht es spass die selbe starre prüfungskombo tausend mal zu wiederholen.

meiner meinung nach ist es sogar "falsch" techniken in starrer kombination zu trainieren. ich muss es ins gefühl kriegen wann der richtige zeitpunkt ist um diese technik zu setzten. dieses gefühl erhalte ich nicht wenn ich die technik in einer starren kombination trainiere.

grüße
the_chris

Siegor
27-02-2008, 12:27
Das DJJV JJ ist m.E. im Prüfungsprogramm viel zu wettkampflastig. Wie hier schon in einigen Threads gepostet wurde findet die SV im DJJV zuwenig Aufmerksamkeit. Auf Lehrgängen werden überwiegend Techniken unterrichtet die zwar im Wettkampf seine Berechtigung haben aber für die SV nicht tauglich sind.
Der Bodenkampf im DJJV Ju Jutsu ist sehr Judo bezogen. Hier fehlt der Bezug zur Selbstverteidigung völlig. :mad:

Gruss
Siegor

Irongriffon
27-02-2008, 13:07
einfach techniken ausm boxen, muay thai, escrima und judo oder sambo mischen, die sich prinzipientechnisch vertragen und dann drillen, drillen, drillen... da hat man dann sicher mehr von als von jahrelangem lernen von dutzendweise würfen und schlägen.

seh ich auch so, und so unterrichte ich jj auch; jj ist für mich mma.

die ansammlung von techniken finde ich gar nicht mal so schlimm, was mich eher stört ist, wie sie geübt werden. das meiste jj-training ist leider "totes training", also dieses üben am kooperativen partner, wenig sparring, kaum gegenwehr.

in meinen augen wäre es besser, die ganzen techniken um die hälfte zu beschränken (dann muss man auch weniger lernen) und die gesparte zeit für ein etwas realistischeres training zu nutzen.

ich habe auch mittlerweile leider erleben dürfen, dass es im jj echt zuviele betonköppe gibt, die ihre sache als das nonplusultra sehen; als bonus sind diese typen nicht selten dann auch noch ziemliche flaschen (was nicht verwundern sollte, wenn man eben über jahre starr nur nach schema f. trainiert).
in meinen augen sind diese leute eine echte gefahr für den sport, da gerade sie den ruf des jj stärken, nichts zu taugen; und ich möchte ehrlich nicht mit solchen leuten in einen topf geworfen werden.

soto-deshi
02-03-2008, 13:03
Hallo,
Ju-Jutsu ist sicher ein gutes SV-System. Nur stellt sich mir die Frage, wenn ich die Bücher von Christian Braun, ( neues Programm Ju-Jutsu) mit dem Vergleiche, was viele Schwarzgurte unterrichten - habe die eine Weiterbildung gehabt?
Wie in den anderen Dojos auch, ist der Lehrer ( Sensei) verantwortlich für die Ausbildung seiner Schüler. Diese Lehrer müßten zuerst gründlich in das neue Programm eingewiesen werden - damit auch die Schüler- nicht öfters nach den Vorlagen im Ju-Jutsu 1X 1 üben müssen.
Weiterhin ist es bestimmt auch für einen Vereins-Lehrer nicht einfach, seinen Wissenstand ständig auf dem neuesten Stand zu halten.
Im Ju-Jutsu werden Techniken aus dem brasiliansichen Jiu-Jitsu, dem russischen Sambo, Wing Chung, Jeet-Kune Do, philipinischen Stocktechniken, Kali,Arnis,Eskrima gelehrt.
Dazu noch die " alten " Techniken aus dem Karate-Do, Judo, Aikido,
wobei schon dort zwischen den Systemen große Unterschiede in der Anwendung der Techniken bestehen.
Auch sollte man die Etikette nicht vergessen, das Verhalten im Dojo, welcher Stil ist da maßgebend?
Ich denke man sollte sich im Ju-Jutsu nicht zu sehr auf neue Techniken von anderen Kampfsportsystemen einlassen. Jedes System hat seine eigenen Bewegungsmuster und diese können nicht einfach mit der Technik allein übernommen werden.
Schon mit dem Aikido hat der Ju-Jutsuka seine Probleme. Nehmen wir den Shiho Nage( Schwertwurf ) der funktioniert nur, wenn ich auch die typischen Aikido-Bewegungen erlernt habe. Ich müßte mich intensiv mit Aikido beschäftigen.
Aber um Aikido wirklich etwas begreifen zu können, benötige ich länger als 6 Jahre in denen ich regelmäßig ins Training muß.
Was muß ich am Prüfungsprogramm des Ju-Jutsu ändern und an der Fortbildung der Schul- Vereinslehrer?
Was denkt Ihr darüber?
soto-deshi

Vielleicht könnte einer der Ausbilder für Schwarzgurte im DJJV, evt. Christian Braun, dazu einiges sagen.