Vollständige Version anzeigen : Ist das normal?
ff_freak
01-10-2004, 13:16
Hi!
Ich war gestern bei meinem ersten Taekwondo Training bei einem Verein, der eigentlich ziemlich gut sein soll. Unser Trainer ist Max Geburt(8. Dan).
Aber irgendwie fand ich das Anfängertraining ziemlich arm. Eigentlich hatte ich erwartet, da nur 7 Leute da waren, dass der Trainer etwas auf mich eingeht und mir ein paar der Grundtechniken zeigt aber stattdessen stellen wir und einfach auf und er gibt uns Befehle und sagt irgendwelche Namen von Techniken, die ich natürlich nicht kenne.
Als er dan sieht, dass ich da nicht ganz mitkomme hilft er mir nicht sondern sagt einfach ich soll einfach auf meinen Vordermann gucken und das ganze einfach nachmachen.
Zwischendurch müssen dann alle irgendwelche Formen machen und mch lässt er dfann in der Ecke uschauen. Außerdem habe ich auch nichts davon gesehen, dass irgendwie was neues beigebrach wurde.
Was mein ihr zu dem Training? Muss ich die Techniken wirklich durch zuschauen lernen oder hat euch euer Meister die richtig beigebracht? Irgendwie bin ich ziemlich enttäuscht.
Smithers
01-10-2004, 13:23
War auchmal au fnem TKW-Probetraining...war genauso also hab ich mich nicht weiter drum gekümmert...
Klingt schon nach einer ziemlichen Chuzpe... Gerade in den ersten Trainings sollte m. E. ein wenig mehr auf den Schüler eingegangen werden... Aber jeder, wie er meint.
Ist es denn traditionelles Taekwondo? Wie "gut" sind denn die Fortgeschritteneren?
Das habe ich auch mehrmals mitgemacht, als ich meine alte Schule wechselte um mir eine neue zu suchen sagte ich in jeder neuen Schule in der ich ein Probetraining mitmachte ich sei total neu und ich habe noch nie Taekwondo gemacht :-), in den meisten Schulen war es das selbe wie du beschreiben hast. Da fällt mir ein Taekwondo ist heute zu Tage in den meisten Schulen nur noch Geldmache mehr net :-). Egal gehe in eine andere Schule :cool:
Gruß Rocky
mantis.wilm
01-10-2004, 13:35
Bei uns läufts aber auch so, daß man erst mal zusieht und mitmacht, was man hinbekommt und bei den Formen nur zuschaut. Aber gegen Ende nimmt sich einer der höheren Schüler dem Neuling an, und zeigt ihm ein, zwei Bewegungen, damit er "was zu tun hat"... wichtig finde ich vielmehr die Stimmung, wenn Du Dich da abgelehnt fühlst, würd' ich's lassen...
BonsaiRambo
01-10-2004, 13:37
Taekwondo Training baut eher auf die didaktische Methode des Imitationstrainings auf.
Dies hat einige Vorteile:
- Training ohne Unterbrechung
-Training großer Gruppen ( s.a. koreanisches Militär)
- Lernen von Bescheidenheit und die Erkenntnis über die Selbstimmtheit des Fortschrittes
Neue didaktische Ansätze betonen den Individualitäts Aspekt mehr und achten mehr auf Bewegungsgefühl und Wahrnehmung.
Taekwondo Training baut eher auf die didaktische Methode des Imitationstrainings auf.
Was leider manchen Menschen überhaupt nicht liegt. Gibt ja verschiedene Lern-Typen.
ist normal so, schau dir doch die Massenveranstaltungen in Korea an, das ist der traditionelle Weg
ff_freak
01-10-2004, 13:50
Klingt schon nach einer ziemlichen Chuzpe... Gerade in den ersten Trainings sollte m. E. ein wenig mehr auf den Schüler eingegangen werden... Aber jeder, wie er meint.
Ist es denn traditionelles Taekwondo? Wie "gut" sind denn die Fortgeschritteneren?
Ja, der Trainer hat betont, dass er traditionelles Training macht. Wie gut die fortgeschrittenen sind kann ich nicht unbedingt beurteilen, da ich sie immer nur ihre Formen laufen sehe und ansonsten machen alle die gleichen Übungen.
Wenn das wirklich der traditionelle Weg ist , ist Taekwondo wahrscheinlich die falsche Sportart für mich.:(
Also wir machen auch traditionelles Taekwon-Do, aber einen Anfänger so hängen lassen, gibts bei uns nicht! Er kriegt immer wieder was gezeigt und erklärt (wenn ich nicht weiß, weshalb ich eine Bewegung mache, wie soll ich sie dann korrekt ausführen :confused: ). Klar, bei den Formen muß er hin und wieder absitzen, aber wir laufen oft abwechselnd hohe und niedere (sagt man so?), so muß man auch nicht allzu lange sitzen, wenn man noch nicht viel kann.
Er muß dann auch mal eine Zeit alleine weiter üben, wenn gezeigt wurde, wie, aber einfach nur mitmachen?? Kein Wunder, daß beim TKD wie es scheint, so manches im Argen liegt.
Zotteljedi
01-10-2004, 15:13
Aber gegen Ende nimmt sich einer der höheren Schüler dem Neuling an
:ups: Waaaaaaaaaaaaaaaaaaaahhhhhhhhhhhhh! :ups:
Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod, oder wie?
Ja, der Trainer hat betont, dass er traditionelles Training macht. Wie gut die fortgeschrittenen sind kann ich nicht unbedingt beurteilen, da ich sie immer nur ihre Formen laufen sehe und ansonsten machen alle die gleichen Übungen.
Wenn das wirklich der traditionelle Weg ist , ist Taekwondo wahrscheinlich die falsche Sportart für mich.:(
Die Frage ist, warum du Kampfsport machen willst. Willst du v.a. Kampfkunst, dann ist traditionelles TKD sicher nicht schlecht. Willst du v.a. Kampfwettsport, dann wirst du bei traditionellem TKD nicht glücklich, genausowenig, wenn du v.a. Selbstverteidigung willst. Aber es gibt auch Vollkontakt-TKD - das würde dir vielleicht mehr Spaß machen. Gibts da keine/n Schule/Verein bei euch?
Gruß
Joe
mantis.wilm
01-10-2004, 15:52
:ups: Waaaaaaaaaaaaaaaaaaaahhhhhhhhhhhhh! :ups:
Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod, oder wie?
Vollkommen richtig beobachtet, Herr Lehrer!
"Wenn das wirklich der traditionelle Weg ist , ist Taekwondo wahrscheinlich die falsche Sportart für mich."
mir stellen sich die nackenhaare auf... wer sagt, dass der "traditionelle" (was auch mal hinterfragt werden sollte) weg der richtige ist.
mal ganz salopp gefragt: willst du im hinterhof des meisters lernen, wie man sich 3 mal im korrekten winkel verbeugt, während man einen tee bringt oder willst du sport, fitness, spaß, beherrschung etc haben, was dein leben bereichern soll?
herrgott, es ist doch so etwas von egal, ob es nun "traditionell" ist oder modern.
wenn du in nächster zeit nicht vorhast, ein urbaner einzelkämpfer zu werden, brauchst du einfach nur ein system, was dich körperlich fordert, dir somit deinen alltag ausgleicht und dich mit den jahren ein wenig schult.
die geisteshaltung hinter jeder kampfsportart verbirgt sich nicht hinter irgendwelchen vermeintlich traditionellen dingen, sondern hinter selbstreflexion und dem immer vorhandenen menschenverstand, der mitunter nur ein bisschen mehr gefordert werden muss durch erfahrung - und dazu brauchst du nichts traditionelles.
...auch fußballspieler können glücklichw erden,w eißt du? ;) es gibt keinen hokuspokus der kampfsportarten... oder kampfkunstarten... wenn man das unterscheiden möchte
kurz und bündig: mach, was dir spaß macht!
little fighter
01-10-2004, 16:25
Also bei mir war das so, dass ich alles genau erklärt bekommen habe. Auch wenn jetzt jemand Neues zu uns kommt, wird zuerst erklärt, wie man sich verbeugt, wie man im langen Stand geht.... Unser Trainer erklärt alles ganz genau auch wenn man 10mal danach fragt. Gerade am Anfang ist es doch wichtig, dass man weiß wie die ganzen Grundtechniken funktionieren und ich finde, dass man nur vom Zugucken nicht so ganz schlau draus wird.
Warhammer
01-10-2004, 20:48
Hi,
meiner Meinung nach ist das nicht normal !!!!!
Das du bei deinem ersten Training nicht gleich beginnst Formen zu lernen ist wohl selbstverständlich, das würde auch nix bringen von daher nicht verzweifeln :D .
Jedoch das du die Techniken einfach von deinem Vorderman abgucken solltest ist alles andere als normal !!!! Vor allem bring das nix. Grade bei einem Anfängertraining mit nur 7 Mann sollte man schon darauf achten und grade neuen Leuten etwas helfen.
@BonsaiRambo: Das ganze hat in diesem Sinne nicht viel mit dem Millitär Training in Korea zu tun, wenn 7 Schüler anwesend sind kann man auch mal jemandem der Probetraining macht helfen, grade diesen Leuten sollte man helfen, damit sie nicht die Lust auf eine Sportart verlieren.
ff_freak
02-10-2004, 12:19
Danke für eure Antworten.
Ich werde mir nächste Woche mal eine andere Schule anschauen und dann kann ich ja nochmal schreiben, wie es dort war.
Warhammer
02-10-2004, 20:46
Tu das ist immer gut wenn man eine 2 bzw auch 3 Schule zum Vergleich hat dann hat man zwar die Qual der Wahl aber man verschwändet sein geld nicht ihrgendwo wo man dann doch nix lernt.
silverhawk54
04-10-2004, 07:06
hmmm....also bei uns ist es eher gemischt. natürlich sollen die "neuen" durch zusehen und beobachten lernen. trotzdem geht unser meister hin und zeigt ihnen die dinge. auch die anderen schüler korregieren schon mal die leute, die neu sind. nicht von oben herrab, sondern sehr freundschaftlich. gott sei dank haben wir ein sehr gutes klima bei uns. egal.... aber jemanden, der die sportart kennenlernen will, einfach so "im regen" stehen zu lassen, finde ich doch schon etwas blöde. traditionen hin oder her. wir sind nunmal nicht in korea im 19.jahrhundert, sondern in europa im 21.jahundert.
Hallo ff_freak,
das hört sich so an als wenn euer Trainer nicht so richtig Lust hat sich um seine Anfänger zu kümmern. Meiner Meinung solltest du, da du ja in Dortmund trainierst, einfach ein paar Meter weitergehen zu Budokan.
Ich habe dort auch ein Probetraining gemacht und werde mich dort wahrscheinlich auch anmelden. Ich habe sowohl ein Anfänger und anschließend ein Fortgeschrittenentraining mitgemacht, was dort auch viele so machen. Man kann nämlich die Grundtechniken nicht oft genug trainieren, auch als Danträger. Also das Training und die Atmosphäre waren dort sehr gut. Ich kann es dir nur empfehlen und ist wirklich nur ein paar Schritte von der von dir genannten Schule entfernt.
Schreib uns mal, wenn du dort gewesen bist.
BonsaiRambo
06-10-2004, 12:55
@BonsaiRambo: Das ganze hat in diesem Sinne nicht viel mit dem Millitär Training in Korea zu tun, wenn 7 Schüler anwesend sind kann man auch mal jemandem der Probetraining macht helfen, grade diesen Leuten sollte man helfen, damit sie nicht die Lust auf eine Sportart verlieren.
In solch einem Fall schon. Im fortgeschrittenen Training mit 20 oder 30 Dan Trägern lief das Training meist ausschließlich nach dem koreanischen Drill Methode ab. Der Trainer sprach dann praktisch nur noch koreanisch.
Im Wettkampf Training und Anfänger Bereich sollte der Trainer aber auch jedem einzelnen individuelle Aufmerksamkeit widmen. Besonders bei Anfängern schleichen sich sonst Fehler ein. Das Umlernen später ist bekanntlich schwieriger als das Neu - Lernen.
Meist wird das Training aber doch gemeinsam begonnen und dann in Kleingruppen an Formen und Techniken geübt.
Ältere Trainer haben eben didaktische Konzepte aus den 60 er Jahren noch. Heute ist alles mehr Subjekt orientiert. Jüngere Trainer handeln auch dementsprechend. D.h. Situationsspezifische Hilfestellungen werden ganz normal wie in jedem anderen Sport erteilt.
Viele ältere Trainer führen seit 20 Jahren immer das gleiche Training durch, da ihnen die Methodenkompetenz fehlt.
So etwas demotiviert nicht nur ANfänger sonder insbesondere Fortgeschrittenere.
Warhammer
06-10-2004, 14:25
Ja wenn da 30 Dan Träger stehen würden, aber wenn 7 Mann da stehen da wird doch wohl Zeit sein um jemandem der Probetraining mitmacht etwas zu zeigen
Ichigeki
06-10-2004, 14:48
Es ist tatsächlich so dass die meisten höheren Gürtelträger einfach kein Interesse daran haben, anderen etwas zu zeigen.. Sie sind nur an ihrem Ding interessiert.. Gibt aber auch genug, die gerne weiter helfen.
BonsaiRambo
06-10-2004, 15:23
Es ist tatsächlich so dass die meisten höheren Gürtelträger einfach kein Interesse daran haben, anderen etwas zu zeigen.. Sie sind nur an ihrem Ding interessiert.. Gibt aber auch genug, die gerne weiter helfen.
Wenn dies beim Trainer der Fall ist sollte man sich vielleicht einen anderen Verein suchen.
Die Aufgabe eines Trainers ist die Vermittlung von Bewgungen, die Korrektur und die Organisation des Trainings. Wenn er selbst die Gelegenheit nutzt um zu trainieren ist die IMO nicht möglich. Ich bin da für klare Seiten. Entweder jemand lehrt oder er lernt. Beides ist IMO schwer zu vereinbaren. Zu mindestest im Anfänger Bereich.
Bei Fortgeschrittenen ist eine übermässige Korrektur eher lästig...die meisten Dan Träger wissen schon was sie falsch machen ....gibt halt auch sehr nervige Trainer...manchmal will man einfach seine Ruhe haben :) ( Neulich versuchte mir doch eine Sportlehrerin zu erzählen dass ich BD falsch mache...die Beine müssten nach oben...blabla...lol... :D das erzählt mir jemand der BD ohne Gewichtsscheiben macht :p )
also die schule wo ich bin wird von nem koreanischen meister geleitet.
der is etwas älter, also kann natürlich nciht richtig abgehen, aber hat immernoch einiges drauf und lehrt das traditionelle taekwondo (gut, wo is eigentlich der unterschied: traditionelles und modernes ?)
auf jeden fall nimmt der sich jedem neuling an und versucht, so viel wie möglich mit dem zu arbeiten ... wenn er dann zu anderen geht oder formen beobachtet oder beibringt, dann schickt er den, der den höchsten gürtel hat, zu ihm um weiterzumachen, meistens also n schwarzgurt.
und das ist auch nicht nur am 1. tag so, sondern so ziemlich immer, bis der neuling halt einiges innehat. meine also je höher er im gürtel aufsteigt, desto weniger *extratraining* mit dem meister kriegt er. das hört sich n bissel blöd an, wenn ich das nommal les =)
aber neue formen hab ich bis jetzt zu 80% von ihm persönlich beigebracht gekriegt ... jetzt wo dann bald die prüfung zum schwarzgurt ansteht, widmet er sich mir wider mehr als zb beim blaugurt oder so.
nachdem ich das hier gelesen hab, bin ich ja recht froh dadrüber hehe =)
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