KK - Missbrauch!!! [Archiv] - Kampfkunst-Board

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Vollständige Version anzeigen : KK - Missbrauch!!!



jie in
05-05-2002, 13:29
Ich habe vorhin mal so kurz in das Board des Strassenkampfes geschaut. Und viele fragen sich, welche Technik sie machen werden, wenn sie angegriffen werden.
Ich finde, man sollte sich nicht schon ein Kombination oder so überlegen und schon selber fast die ausprobieren wollen.
Ich finde daher, dass viele KK missbraucht werden, und es gibt auch viele KK oder KS die den realen Kampf fördern, aber die Grundidee war es doch, mit den KK vom Kampf wegzukommen (WU SHU), den Gegner im vornherei, z.B. mit der mentalen Stärke vom Kampf abzuhalten, und den Kampf gar nicht erst beginnen.


grüsse jie in

uksplinter
05-05-2002, 14:54
Nun ja, der wahre Meister des Budo schafft um sich herum eine Atmosphäre, in der er nicht mehr zu kämpfen braucht ! Dazu nur zwei Fragen :

Wie lange willst du denn üben, bis du diesen Zustand erreicht hast ?

Was machst du, wenn man dich vorher auf dem Schulhof oder wo auch immer "abziehen" oder ein bisschen "aufklatschen" will ?

TotalerBeginner
05-05-2002, 15:29
Hi,

das "Board des Straßenkampfes"? Gibts da ne Url dazu oder wars nur ein Tippfehler?


Frank

Benji
05-05-2002, 15:41
Denke das hier ist gemeint.

Gossenschlacht (http://www.kampfkunst-board.de/kampfkunst/forum/forumdisplay.php?s=&forumid=16)

Twist
05-05-2002, 17:54
Hmm... na ich weiß ja nicht. Ich bin mir ziemlich sicher, daß KK entwickelt wurden um sich verteidigen aka kämpfen zu können. Und mit Sicherheit hat man sich damals nicht nur überlegt, welche Techniken wirksam sind - schließlich sind die mit den Techniken in den Krieg gezogen!!!!
Lies dir mal Bücher über Samurei durch (da wird gelehrt, daß man dem Tod entgegen gehen soll um sich nicht durch Furcht abzulenken und statt dessen den andern schnell töten kannst) oder überdenke die Techniken aus den FMA.
Klar, kaum jemand will / wollte kämpfen, aber abgesehen von einigen wenigen Ausnahmen dienen KK nicht nur der Verteidigung, sondern haben zahlreiche Techniken, die Töten und Verletzen sollen! (zB die FMA-Techniken.. nicht die Machete wird geblockt - der Arm wird abgesäbelt!)

Was du Grundidee nennst ist meiner Meinung nach eine Verdrehung des Grundgedanken Kampf um den 'zivilisierten' Moralvorstellungen gerecht zu werden.

Ps: Das heißt allerdings nicht, daß ich nicht auch lieber jedem Kampf aus dem Weg gehe ;)

uksplinter
05-05-2002, 20:01
Twist :
Da sprichst du einen wichtigen Punkt an. Auf *********** habe ich drei verschiedene Typen der "martial arts" unterschieden :

Ursprünglich gab es nur Schlachtfeldtechniken und ferner den Kampf gegen Räuberbanden etc. ("Strassenkampf").

Da Gewalt in unserer Gesellschaft offiziell (aber nur offiziell !) geächtet ist, wurde das Ganze zum Kampfsport und zur esoterischen Kampfkunst umgemodelt. So konnte man leichter vergessen, daß die meisten bushi ("Samurai") und Escrimadores einschließlich der edlen Ritter des Mittelalters in Wirklichkeit nur Mörder, Räuber, Piraten, Vergewaltiger und Unterdrücker waren.

Deren Ansehen kann man gar nicht besudeln, weil die Jungens nach heutigen Werten gar keines hatten. Sie wären vielmehr Kandidaten für den Hochsicherheitstrakt oder eine Todesspritze.

Im Fernsehen und Kino siehst du nur klinisch saubere Gemetzel mit völlig unrealistischen Szenarios und Techniken. Gleichzeitig verkauft man das Kampfkunsttraining als so eine Art Fitnesstraining mit esoterischem Background. Bei dieser Gelegenheit wird das Verständnis der Menschen für realen Kampf und historische Schlachtfeldtechniken durch diesen "kommerzialisierten Unfug" verdorben. Das übliche Abwehrprogramm gegen Messerangriffe im Budo-Bereich ist hierfür das Paradebeispiel.

Wenn man die Beiträge hier im board liest, sollte man diese Dreiteilung der "martial arts" immer im Kopf behalten. Eine Kata dient nicht der Selbstverteidigung und ein schneller Haken nicht der Schulung von Körper und Geist. Genauso wäre der Einsatz eines Messers in einem Judowettkampf zwar sehr effektiv aber eben doch nicht so ganz der Sinn der Sache ! ;)
Man kann also jeden Beitrag nur bewerten, wenn man ihn zuvor in eine der o.a. drei Rubriken eingeordnet hat.