gatos
13-10-2004, 12:07
Hallo Leute was ich hier gelesen habe laesst mich meine Sojamilch und Tofu schon wieder mit ganz anderen Augen sehen. Was haltet Ihr davon? Anscheinent sind wir wohl Betatester fuer Sachen die zu teuer wahren um Sie vorher im Labor zu testen. Ich bin beunruhigt! :ups:
Hier ist der Originallink:
http://www.heise.de/tp/deutsch/special/leb/18548/1.html
Hier ist der Text.
Wissenschaftler belegen die Wirkung von Nahrungs-DNA auf das Immunsystem und rufen damit Gentech-Kritiker auf den Plan
Was hat eine Untersuchung über die Wirkung von probiotischen Bakterien auf den Darm mit Gentechnik zu tun? Nach Meinung des österreichischen Risikoforschers Werner Müller doch einiges. Denn Wissenschaftler vom Shaare Zedek Medical Center in Jerusalem wiesen bei dieser Studie eine Wirkung von Nahrungs-DNA auf das Immunsystem nach. Mögliche Auswirkungen von fremder DNA auf den Organismus von Säugetieren wurde aber bisher kaum für die Risikobewertung bei der Zulassung von gentechnisch veränderten Organismen (GVO) berücksichtigt.
Die Forscher vom Shaare Zedek Medical Center Jerusalem veröffentlichten im Fachmagazin Gastroenterology (2004,Volume 126 - 2) die Ergebnisse einer Studie an Mäusen. Sie gingen dabei der Frage nach, ob die Abschwächung einer experimentell erzeugten Colitis (eine schwere entzündliche Darmerkrankung) durch lebende probiotische Bakterien auf deren immunostimulatorisch wirkende DNA zurückzuführen ist und ob auch nicht lebende probiotische Bakterien wirksam sind. Die Studienautoren kommen zum Schluss, dass die schützenden Wirkungen der Probiotika durch ihre eigene DNA vermittelt werden und nicht durch ihre Stoffwechselprodukte oder ihre Fähigkeit, den Dickdarm zu besiedeln.
"Für mich ist entscheidend, dass die Forscher nachweisen, dass es einen Übergang von DNA aus der Nahrung auf den Organismus gibt", kommentiert Werner Müller, Gentechnik-Experte von der österreichischen Umweltorganisation Global 2000 die Studie:
Hiermit erhärtet sich der Verdacht, dass es zwischen dem Immunsystem und der DNA aus der Nahrung einen bisher unbekannten Zusammenhang gibt. Ohne genaue Kenntnis dieses Zusammenhangs kann keine verlässliche Risikoabschätzung transgener Pflanzen gemacht werden.
Global 2000 weist seit Jahren auf eine "verfehlte und völlig unzureichende Form der derzeitig üblichen Risikoabschätzung von gentechnisch veränderte Organismen (GVO)" und sieht sich durch diese Studie bestätigt. Bei keinem einzigen der bisher in der EU für Lebensmittel- und Futtermittelzwecke zugelassenen GVO wären deren mögliche Wirkungen auf das Immunsystem untersucht worden, kritisieren die Umweltschützer:
Die derzeitige Risikoabschätzung für gentechnisch veränderten Pflanzen geht anscheinend immer noch davon aus, dass Nahrungs-DNA vollständig im Magen- und Darmtrakt abgebaut wird. Doch dies ist wissenschaftlich widerlegt.
Werner Müller
Nahrungs-DNA in Blut- und Lymphsystem?
Der Gentechnik-Experte erstellt in Österreich auch für Bundesorgane Studien. So führte er im Auftrag des Landes Oberösterreich eine "Recherche und Analyse von Indizien bezüglich humantoxikologischer Risiken von gentechnisch veränderten Soja- und Mais-Pflanzen" durch, die im März 2004 veröffentlicht wurde. Seine Beurteilung:
Die Datenlage zur Abschätzung der Lebensmittelsicherheit ist sowohl für die gentechnisch veränderte Roundup-Ready-Sojabohne als auch für gentechnisch veränderten Bt-Mais unzureichend.
Unter anderem äußerte Werner Müller schon damals den Verdacht, dass Nahrungs-DNA/RNA in das Lymphsystem und die Blutbahn aufgenommen wird:
Bruchstücke von Nahrungs-DNA (GVO Soja, bzw. GVO Mais) sind entgegen den bisherigen Erwartungen in der Lage, den Magen-Darm-Trakt unbeschadet zu überstehen und werden über das Darm-assozierte-Lymphsystem in die Lymphgefäße und von dort in die Blutbahn und in einzelne Organe von z.B. Mäusen, Kühen, Hühner und Schweinen aufgenommen. Selbst in der Milch und im rohen Schweinefleisch konnten Spuren von Nahrungs-DNA nachgewiesen werden. Bei Nematoden konnte gezeigt werden, dass Nahrungs-RNA in der Lage ist, Gene stillzulegen. Zudem zeigen neuere Erkenntnisse, dass nicht freie nicht-zelluläre RNA an Zellpartikel gebunden, vor Abbau durch Enzyme geschützt ist, und so im Blut nachgewiesen werden kann. Diese Befunde weisen darauf hin, dass in der Risikoabschätzung von GVO der bisherige Fokus auf gesundheitliche Wirkungen durch Proteine möglicherweise zu eng gefasst war.
Tatsächlich fanden bereits einige Wissenschaftler Hinweise darauf, dass Nahrungs-DNA vom Tier aufgenommen werden kann. So führte der deutsche Ernährungswissenschaftler Tim Reuter "vergleichende Untersuchungen zur ernährungsphysiologischen Bewertung
von isogenem und transgenem (Bt) Mais und zum Verbleib von "Fremd"-DNA im Gastrointestinaltrakt und in ausgewählten Organen und Geweben des Schweines sowie in einem rohen Fleischerzeugnis" durch. In seiner Dissertation kommt er zum Ergebnis, dass "die Aufnahme von fremder DNA aus der aufgenommenen Nahrung in den Organismus von Schweinen möglich" ist. Allerdings:
Eine Aufnahme von gentechnisch veränderter DNA fand jedoch nicht statt oder lag im Bereich unterhalb der beschriebenen Nachweisgrenze.
Als bahnbrechend galten die Forschungsergebnisse der deutschen Genetiker Walter DoerflerRainer Schubbert in den 80er und 90er-Jahren. Die Wissenschaftler wiesen in verschiedenen Tierversuchsreihen nach, dass DNA aus der Nahrung über die Darmschleimhaut in den Organismus gelangt. Gentech-Gegner werteten diese Ergebnisse als weiteres Indiz für unabwägbare Risiken von GVOs.
Gegen diese Auslegung wehrten sich aber wiederum die Wissenschaftler. In einem 1997 im deutschen Ärzteblatt erschienen Artikel schreiben die beiden:
Es erscheint unrealistisch, sich über "genmanipulierte Nahrungsmittel" zu beunruhigen, wenn man realisiert, dass wir allen diesen in "gene food" verwendeten Genen und Tausenden anderer Gene in den vielfältigsten Kombinationen seit Jahrmillionen in unserer Nahrung ausgesetzt waren und weiterhin sein werden.
Hält der Organismus alles aus?
Greenpeace zeigte sich über diese Argumentationslinie entsetzt. In einer Pressemitteilung konterten die Umweltschützer:
Doerfler und Schubbert hatten das Erbgut von Bakteriophagen an Mäuse verfüttert. Doch entgegen der Annahme, dass die fremde DNA im Verdauungstrakt der Mäuse abgebaut wird, fanden die Forscher überraschenderweise diese in den Zellen der Tiere. Dieses alarmierende Ergebnis zogen sie - in Verdrehung der Tatsachen - heran, um die Ungefährlichkeit der Gentechnik zu unterstreichen: Mit der Nahrung werde seit Jahrmillionen fremde DNA in größeren Mengen als durch Gentech-Produkte aufgenommen. Daher sei Gentechnik im Essen unbedenklich und nichts besonderes. (...) Greenpeace-Experte Wolfgang Pekny bezeichnet diesen Vergleich als peinlich und unwissenschaftlich.
Der Greenpeace-Aktivist damals:
Mit Sicherheit ist die Aufnahme von gentechnisch eingepflanzten Antibiotika-Resistenz-Genen, von Resistenzgenen gegen US-Pestizide oder von Toxin-Genen aus Bodenbakterien durch den Bt-Mais von Novartis bisher nicht Teil der "normalen" Ernährung seit Millionen von Jahren. Die neuen wissenschaftlichen Daten sind also ein weiterer Grund für gravierende Bedenken.
Tatsächlich hatten auch die Wissenschaftler in ihrem Ärzteblatt-Artikl eingeräumt, dass die Wissenschaft noch zu wenig Information darüber hätte, wie ein Organismus mit dem Eindringen fremder DNA fertig werde:
Wir wissen nur sehr wenig über die Existenz von Abwehrmechanismen des Organismus gegen den "Angriff" fremder DNA. Die Beobachtung, dass fremde DNA häufig in Zellen des Abwehrsystems, nämlich in weißen Blutzellen oder in der Milz, gefunden worden ist, und dass die fremde DNA später als etwa 24 Stunden nach der Verfütterung nur noch sehr selten nachgewiesen werden kann, lassen vermuten, dass es effiziente Mechanismen zur Elimination eingedrungener fremder DNA gibt. Sollte es einzelnen Molekülen fremder DNA dennoch gelingen, in das Genom der Wirtszelle zu integrieren, könnte die De-novo-Methylierung dieser DNA durch zelluläre DNA-Methyltransferase-Systeme, als altem zellulären Abwehrmechanismus, die mögliche Expression fremder Gene langfristig verhindern.
Unabhängige Risikoforschung
Für den österreichischen Risiko-Forscher Werner Müller werden all diese Erkenntnisse in der Risikobewertung von GVOs bis heute nicht ausreichend berücksichtigt. "Man tut immer so als würde fremde DNA oder auch RNA einfach so irgendwie herumschwimmen." Es gehe aber darum die Wirkung fremder DNA genauer zu erforschen. Für Müller ist die EU dringend gefordert, diese Aspekte in der Risikobewertung zu berücksichtigen. Dafür sollte unabhängige Risikoforschung - die von jenen Institutionen durchgeführt werden müsse, die kein Verwertungsinteresse an transgenen Pflanzen und GVOs allgemein haben - etabliert werden. Untersuchungen zu Wirkungen von RNA/und DNA Bruchstücken sowie Untersuchungen freier Nahrungs-RNA im Lymphsystem müssten künftig eine gewisse Priorität erhalten.
Die Studie des Shaare Zedek Medical Centers ist für die Umweltorganisation Global 2000 jedenfalls ein weiterer Mosaikstein für den Beleg bisher unentdeckter Risiken von GVOs. Immer mehr wissenschaftliche Untersuchungen würden nahe legen, dass DNA aus der Nahrung Auswirkungen auf den menschlichen Organismus haben kann:
Im Sinne einer maximalen Vorsorge müssen diese Zusammenhänge vor einer Zulassung geklärt sein. Beim derzeitigen Wissenstand GVO kontinuierlich zuzulassen widerspricht einem verantwortungsvollem Umgang mit einer neuen, in vielen Bereichen noch unbekannten Technologie.
von Werner Müller
Hier ist der Originallink:
http://www.heise.de/tp/deutsch/special/leb/18548/1.html
Hier ist der Text.
Wissenschaftler belegen die Wirkung von Nahrungs-DNA auf das Immunsystem und rufen damit Gentech-Kritiker auf den Plan
Was hat eine Untersuchung über die Wirkung von probiotischen Bakterien auf den Darm mit Gentechnik zu tun? Nach Meinung des österreichischen Risikoforschers Werner Müller doch einiges. Denn Wissenschaftler vom Shaare Zedek Medical Center in Jerusalem wiesen bei dieser Studie eine Wirkung von Nahrungs-DNA auf das Immunsystem nach. Mögliche Auswirkungen von fremder DNA auf den Organismus von Säugetieren wurde aber bisher kaum für die Risikobewertung bei der Zulassung von gentechnisch veränderten Organismen (GVO) berücksichtigt.
Die Forscher vom Shaare Zedek Medical Center Jerusalem veröffentlichten im Fachmagazin Gastroenterology (2004,Volume 126 - 2) die Ergebnisse einer Studie an Mäusen. Sie gingen dabei der Frage nach, ob die Abschwächung einer experimentell erzeugten Colitis (eine schwere entzündliche Darmerkrankung) durch lebende probiotische Bakterien auf deren immunostimulatorisch wirkende DNA zurückzuführen ist und ob auch nicht lebende probiotische Bakterien wirksam sind. Die Studienautoren kommen zum Schluss, dass die schützenden Wirkungen der Probiotika durch ihre eigene DNA vermittelt werden und nicht durch ihre Stoffwechselprodukte oder ihre Fähigkeit, den Dickdarm zu besiedeln.
"Für mich ist entscheidend, dass die Forscher nachweisen, dass es einen Übergang von DNA aus der Nahrung auf den Organismus gibt", kommentiert Werner Müller, Gentechnik-Experte von der österreichischen Umweltorganisation Global 2000 die Studie:
Hiermit erhärtet sich der Verdacht, dass es zwischen dem Immunsystem und der DNA aus der Nahrung einen bisher unbekannten Zusammenhang gibt. Ohne genaue Kenntnis dieses Zusammenhangs kann keine verlässliche Risikoabschätzung transgener Pflanzen gemacht werden.
Global 2000 weist seit Jahren auf eine "verfehlte und völlig unzureichende Form der derzeitig üblichen Risikoabschätzung von gentechnisch veränderte Organismen (GVO)" und sieht sich durch diese Studie bestätigt. Bei keinem einzigen der bisher in der EU für Lebensmittel- und Futtermittelzwecke zugelassenen GVO wären deren mögliche Wirkungen auf das Immunsystem untersucht worden, kritisieren die Umweltschützer:
Die derzeitige Risikoabschätzung für gentechnisch veränderten Pflanzen geht anscheinend immer noch davon aus, dass Nahrungs-DNA vollständig im Magen- und Darmtrakt abgebaut wird. Doch dies ist wissenschaftlich widerlegt.
Werner Müller
Nahrungs-DNA in Blut- und Lymphsystem?
Der Gentechnik-Experte erstellt in Österreich auch für Bundesorgane Studien. So führte er im Auftrag des Landes Oberösterreich eine "Recherche und Analyse von Indizien bezüglich humantoxikologischer Risiken von gentechnisch veränderten Soja- und Mais-Pflanzen" durch, die im März 2004 veröffentlicht wurde. Seine Beurteilung:
Die Datenlage zur Abschätzung der Lebensmittelsicherheit ist sowohl für die gentechnisch veränderte Roundup-Ready-Sojabohne als auch für gentechnisch veränderten Bt-Mais unzureichend.
Unter anderem äußerte Werner Müller schon damals den Verdacht, dass Nahrungs-DNA/RNA in das Lymphsystem und die Blutbahn aufgenommen wird:
Bruchstücke von Nahrungs-DNA (GVO Soja, bzw. GVO Mais) sind entgegen den bisherigen Erwartungen in der Lage, den Magen-Darm-Trakt unbeschadet zu überstehen und werden über das Darm-assozierte-Lymphsystem in die Lymphgefäße und von dort in die Blutbahn und in einzelne Organe von z.B. Mäusen, Kühen, Hühner und Schweinen aufgenommen. Selbst in der Milch und im rohen Schweinefleisch konnten Spuren von Nahrungs-DNA nachgewiesen werden. Bei Nematoden konnte gezeigt werden, dass Nahrungs-RNA in der Lage ist, Gene stillzulegen. Zudem zeigen neuere Erkenntnisse, dass nicht freie nicht-zelluläre RNA an Zellpartikel gebunden, vor Abbau durch Enzyme geschützt ist, und so im Blut nachgewiesen werden kann. Diese Befunde weisen darauf hin, dass in der Risikoabschätzung von GVO der bisherige Fokus auf gesundheitliche Wirkungen durch Proteine möglicherweise zu eng gefasst war.
Tatsächlich fanden bereits einige Wissenschaftler Hinweise darauf, dass Nahrungs-DNA vom Tier aufgenommen werden kann. So führte der deutsche Ernährungswissenschaftler Tim Reuter "vergleichende Untersuchungen zur ernährungsphysiologischen Bewertung
von isogenem und transgenem (Bt) Mais und zum Verbleib von "Fremd"-DNA im Gastrointestinaltrakt und in ausgewählten Organen und Geweben des Schweines sowie in einem rohen Fleischerzeugnis" durch. In seiner Dissertation kommt er zum Ergebnis, dass "die Aufnahme von fremder DNA aus der aufgenommenen Nahrung in den Organismus von Schweinen möglich" ist. Allerdings:
Eine Aufnahme von gentechnisch veränderter DNA fand jedoch nicht statt oder lag im Bereich unterhalb der beschriebenen Nachweisgrenze.
Als bahnbrechend galten die Forschungsergebnisse der deutschen Genetiker Walter DoerflerRainer Schubbert in den 80er und 90er-Jahren. Die Wissenschaftler wiesen in verschiedenen Tierversuchsreihen nach, dass DNA aus der Nahrung über die Darmschleimhaut in den Organismus gelangt. Gentech-Gegner werteten diese Ergebnisse als weiteres Indiz für unabwägbare Risiken von GVOs.
Gegen diese Auslegung wehrten sich aber wiederum die Wissenschaftler. In einem 1997 im deutschen Ärzteblatt erschienen Artikel schreiben die beiden:
Es erscheint unrealistisch, sich über "genmanipulierte Nahrungsmittel" zu beunruhigen, wenn man realisiert, dass wir allen diesen in "gene food" verwendeten Genen und Tausenden anderer Gene in den vielfältigsten Kombinationen seit Jahrmillionen in unserer Nahrung ausgesetzt waren und weiterhin sein werden.
Hält der Organismus alles aus?
Greenpeace zeigte sich über diese Argumentationslinie entsetzt. In einer Pressemitteilung konterten die Umweltschützer:
Doerfler und Schubbert hatten das Erbgut von Bakteriophagen an Mäuse verfüttert. Doch entgegen der Annahme, dass die fremde DNA im Verdauungstrakt der Mäuse abgebaut wird, fanden die Forscher überraschenderweise diese in den Zellen der Tiere. Dieses alarmierende Ergebnis zogen sie - in Verdrehung der Tatsachen - heran, um die Ungefährlichkeit der Gentechnik zu unterstreichen: Mit der Nahrung werde seit Jahrmillionen fremde DNA in größeren Mengen als durch Gentech-Produkte aufgenommen. Daher sei Gentechnik im Essen unbedenklich und nichts besonderes. (...) Greenpeace-Experte Wolfgang Pekny bezeichnet diesen Vergleich als peinlich und unwissenschaftlich.
Der Greenpeace-Aktivist damals:
Mit Sicherheit ist die Aufnahme von gentechnisch eingepflanzten Antibiotika-Resistenz-Genen, von Resistenzgenen gegen US-Pestizide oder von Toxin-Genen aus Bodenbakterien durch den Bt-Mais von Novartis bisher nicht Teil der "normalen" Ernährung seit Millionen von Jahren. Die neuen wissenschaftlichen Daten sind also ein weiterer Grund für gravierende Bedenken.
Tatsächlich hatten auch die Wissenschaftler in ihrem Ärzteblatt-Artikl eingeräumt, dass die Wissenschaft noch zu wenig Information darüber hätte, wie ein Organismus mit dem Eindringen fremder DNA fertig werde:
Wir wissen nur sehr wenig über die Existenz von Abwehrmechanismen des Organismus gegen den "Angriff" fremder DNA. Die Beobachtung, dass fremde DNA häufig in Zellen des Abwehrsystems, nämlich in weißen Blutzellen oder in der Milz, gefunden worden ist, und dass die fremde DNA später als etwa 24 Stunden nach der Verfütterung nur noch sehr selten nachgewiesen werden kann, lassen vermuten, dass es effiziente Mechanismen zur Elimination eingedrungener fremder DNA gibt. Sollte es einzelnen Molekülen fremder DNA dennoch gelingen, in das Genom der Wirtszelle zu integrieren, könnte die De-novo-Methylierung dieser DNA durch zelluläre DNA-Methyltransferase-Systeme, als altem zellulären Abwehrmechanismus, die mögliche Expression fremder Gene langfristig verhindern.
Unabhängige Risikoforschung
Für den österreichischen Risiko-Forscher Werner Müller werden all diese Erkenntnisse in der Risikobewertung von GVOs bis heute nicht ausreichend berücksichtigt. "Man tut immer so als würde fremde DNA oder auch RNA einfach so irgendwie herumschwimmen." Es gehe aber darum die Wirkung fremder DNA genauer zu erforschen. Für Müller ist die EU dringend gefordert, diese Aspekte in der Risikobewertung zu berücksichtigen. Dafür sollte unabhängige Risikoforschung - die von jenen Institutionen durchgeführt werden müsse, die kein Verwertungsinteresse an transgenen Pflanzen und GVOs allgemein haben - etabliert werden. Untersuchungen zu Wirkungen von RNA/und DNA Bruchstücken sowie Untersuchungen freier Nahrungs-RNA im Lymphsystem müssten künftig eine gewisse Priorität erhalten.
Die Studie des Shaare Zedek Medical Centers ist für die Umweltorganisation Global 2000 jedenfalls ein weiterer Mosaikstein für den Beleg bisher unentdeckter Risiken von GVOs. Immer mehr wissenschaftliche Untersuchungen würden nahe legen, dass DNA aus der Nahrung Auswirkungen auf den menschlichen Organismus haben kann:
Im Sinne einer maximalen Vorsorge müssen diese Zusammenhänge vor einer Zulassung geklärt sein. Beim derzeitigen Wissenstand GVO kontinuierlich zuzulassen widerspricht einem verantwortungsvollem Umgang mit einer neuen, in vielen Bereichen noch unbekannten Technologie.
von Werner Müller