viel masse=viel kraft [Archiv] - Kampfkunst-Board

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fightclub-weiden
19-10-2004, 13:18
hi leute,
ich wollte mal die fachkundigen hier am board fragen ob viel masse auch gleich viel kraft bedeutet. kann es sein, dass jemand mit schlanken ärmchen jemanden mit einer stark ausgeprägten muskulatur im armdrücken besiegt? schon mal danke im voraus.
mfg fightclub-weiden

PS: Wer auf die suchfunktion hinweiden will: weiß nich was ich eingeben soll

Ichigeki
19-10-2004, 13:21
Ich würde schon zu Ja tendieren. Aber ein anderes Beispiel wäre (mal wieder) Bruce Lee -> Wenig Masse und ne mords Kraft!

Großmeister K
19-10-2004, 13:29
Armdrücken is sowieso was anderes, das is dann doch irgendwie auch Technick. Manche können's, manche nicht und da kommt's halt schonmal vor, dass einer mit dünneren Armen einen mit breiteren besiegt, vorallem, wenn die Armlänge sich stark unterscheidet.

Und natürlich bringt viel Masse auch viel Kraft, aber Kraft kann man auch unter zunahme von wenig Masse bekommen, was wohl aber wesentlich schwieriger ist und seine Grenzen eher findet.

fightclub-weiden
19-10-2004, 13:37
... Und natürlich bringt viel Masse auch viel Kraft, aber Kraft kann man auch unter zunahme von wenig Masse bekommen, was wohl aber wesentlich schwieriger ist und seine Grenzen eher findet.
und wie sieht so ein training aus :confused:
mfg fightclub-weiden

Franz
19-10-2004, 13:43
zwischen Masse und Schnellkraft besteht ein Zusammenhang sofern es zusammengesetzt trainiert wurde siehe Sprinter.

bei Isolationstraining ist es so,dass die Leute die damit Masse aufgebaut haben in der jeweiligen Übung auf jedenfall stark sind, in anderen weniger weil das Zusammenspiel der Muskulatur nicht trainiert wurde.
Aber in ihrem trainierten Bereich sind sie auch stärker als andere.
Ansonsten gab es die Frage mehrmals bereits wenn es um Bodybuilder ging und ob Masse langsam macht

Großmeister K
19-10-2004, 13:45
Naja, einerseits wohl einfach durch Übungen mit dem eigenem Körpergewicht, also Liegestütze, Kniebeugen usw und sich dabei immer steigern. Dazu gibt's ja so 'ne dolle Seite:

www.Fighter-Fitness.com

Aber es sollte auch mit Gewichten gehen, allerdings mit Maximalkraft bzw Schnellkraft, also höchstens 6 Wiederholungen machen für Maximalkraft und für Schnellkraft glaube ich schockartig nur ein paar wenige Wiederholungen, aber vielleicht erklärt es jemand genauer, wenn's dich wirklich interessiert. Das kann aber, wenn man es falsch macht und ohne Vorbereitung die Gelenke stark schädigen und ich glaube da bekommt man trotzdem auch etwas Masse.

Mars
19-10-2004, 13:50
Kraft ist von zwei Faktoren abhängig:
1. Dem Muskelquerschnitt (Das, was viele so gerne als "Masse" bezeichnen.)
2. Der intramuskulären Koordination (Der Erregbarkeit der Muskelfasern innerhalb eines Muskels.)

1. Wird durch klassisches Hyperthrophietraining mit Gewichten erreicht (Wiederholungszahl zwischen 5 und 10). Wieviel man da herausholen kann bestimmt in der Regel die Genetik.

2. Wird durch intensiveres Gewichtstraining erreicht (Wiederholungszahl zwischen 2 und 5). Allerdings wird der Körper auch hier "aufstocken" wollen. Nach einer "Ausreizung" aller vorhandenen Fasern ist dieses "Aufstocken" die nächste Möglichkeit, Kraft zu erhöhen.

Es ist also sinnvoll beide Formen zu trainieren.

Es kann also durchaus sein, dass ein Massemonster im Vergleich zu seinen "Bergen" recht schwach ist, während ein relativ dürrer Hecht ordentlich Dampf hat.

Gruß

Franz
19-10-2004, 13:50
Stimmt nicht, Bei Sprintern gab es eine Verbersserung zum Vorjahr
ohne Sprinttraining nur durch Masseaufbau in den Beinen.
Dafür ist kein Schocktraining nötig.

Kudos
19-10-2004, 14:04
Das kommt drauf an, was Du als "Kraft" bezeichnest! Lange Zeit etwas weniger Kraft ausüben können oder kurze Zeit sehr große Kraft ausüben?

Man unterscheidet primär zwei Muskelfasern: Typ I und Typ II (es gibt auch noch, v.a. beim Typ II noch weiter Unterscheidungen). Letztere sind die Fasern, die Du wahrscheinlich als "Masse" bezeichnest, denn diese neigen bei Training zur Hypertrophie.

Ein Bodybuilder, der stark ausgeprägte Typ II und schwache Typ I Fasern hat, wird zwar viel Schnell- und Maximalkraft aufbauen können, aber auf längere Zeit kläglich versagen. Den Unterschied siehst, Du ganz deutlich, wenn Du mal im Fernsehen 100m-Sprinter mit Marathon-Läufern oder Bahnradfahrer mit Tour de France Fahrern vergleichst...

Durch Superkompensation beim Bodybuilding bauen sich die Typ II Fasern auf und man hat wirklich mehr Kraft!

Wenn "Masse" allerdings durch Flüssigkeitseinlagerungen im Muskelgewebe entstanden ist (wie kann das bloß passieren...) sieht es kraftmäßig nicht so gut aus :D

Fazit: Masse = Schnell- und Maximalkraft

Achja, die Muskelzusammensetzung (aus Typ I, II Fasern) ist genetisch bestimmt und verändert sich nicht beim Training, aber i.d.R. hat man von beidem etwa die Hälfte (+/- 30% ?).

P.S.: Hab gerade gesehen, dass während ich dieses Post geschrieben habe, andere bereits fast die gleiche richtige Antwort gegeben haben....

fightclub-weiden
19-10-2004, 14:15
vielen dank für die schnellen antworten. bin jetzt um einiges schlauer.
mfg fightclub-weiden

AMOK! Bernd
19-10-2004, 14:30
Wie wichtig die intramuskulaere Koordination bei der Kraft ist, laesst sich vor allem bei Anfaengern in einem Kraftraum beobachten. Wenn ein junger Neuling vielleicht gerade mal 50kg an der Bank druecken kann, dann koennen wir theoretisch davon ausgehen, dass er ohne Massezunahme mit optimaler Innervierung und intramuskulaerer Koordination sicher gut 70kg oder mehr druecken koennte. In der Realitaet wird er aber im Training beides entwickeln, Koordination und Masse. Wenn Du das maximale Potential Deiner Muskeln ausschoepfen willst, ohne gross an Masse zuzunehmen, musst Du halt lernen, wie Du Dir ein entsprechendes Trainingsprogramm zusammenstellen kannst. Mars hat dazu mal den Grundsatz erklaert.

Schlussendlich muss jeder auch fuer sich selbst entscheiden, wie er seine Maximalkraft und Masse und seine Kraftausdauer miteinander ausbalancieren will. Wenn einer kompromisslos Kraft und Masse will, dann wird er sich damit abfinden muessen, dass er wohl kaum jemals wettbewerbsfaehige Zeiten in einem Marathon laufen wird und umgekehrt.

Die meisten Leute sind uebrigens kaum je in der Lage so viel Masse aufzubauen, dass sie dadurch ernsthaft behindert und verlangsamt werden. Erreicht erst mal die Muskelmasse von Top Sprintern und dann von einem Michael Mc Donalds (K1). Wenn ihr dann immer noch viel mehr wollt, dann koennts Euch vielleicht mal behindern.