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Franz
11-11-2004, 15:28
Irre eifersüchtig - ein Argentinier lief Amok.



Aus der "Hamburger Morgenpost"
Die Ehefrau, ihr Mann, der Liebhaber: Drei Personen waren dabei in jener Nacht vom 15. auf den 16. August 2004, einer Nacht, die nicht sein soll.

Anruf bei der Frau: Würden Sie ein paar Fragen beantworten?

"Ich will das alles vergessen, es war widerlich. Woher haben Sie meine Nummer? Hören Sie auf, mich anzurufen!"

Aufgelegt. Die Ehefrau stammt, heißt es aus Kreisen der Ermittler, aus La Plata bei Buenos Aires, sie ist 35 Jahre alt, dunkelhaarig, sie wird als hübsch beschrieben.

Anruf beim Ehemann: Würden Sie sich zu dem Vorfall äußern?

"Wer sind Sie? Woher haben Sie diese Nummer, etwa von der puta, dieser Hure - oder von dem kleinen Dreckskerl? Ich warne Sie, lassen Sie mich in Ruhe."

Aufgelegt. Der Ehemann stammt aus dem Barrio Aeropuerto von La Plata, Schilderungen zufolge ist er wortkarg, kräftig, außerdem aktenkundig auf Grund diverser Gewaltdelikte.

Die dritte Person, der Liebhaber, verließ offenbar die Stadt bald nach dem Vorfall. Er zog die Anzeige zurück, und er kam nicht mal zur zweiten Vernehmung ins Büro des Staatsanwalts. Sein Alter: 24 Jahre, Wohnort: Los Hornos, ein Stadtteil La Platas, nicht weit vom Viertel Aeropuerto - dort, wo es geschah.

Was dort geschah, darüber wollen die drei Beteiligten nicht mehr sprechen, verständlicherweise, aber die Menschen in La Plata sprechen darüber, verständlicherweise, und auch die Ermittler, wenn man ihre Namen nicht nennt, auch das ist verständlich.

Es begann gegen 23 Uhr - damit, dass die Frau am Computer saß. Sie chattete, das tat sie oft. Der Computer stand im Wohnzimmer eines flachen, kleinen Hauses in einer Seitenstraße des südöstlich vom Zentrum gelegenen Barrio Aeropuerto. Die Stadt La Plata liegt etwa 50 Autominuten von Buenos Aires entfernt, 600.000 Einwohner, im Zentrum, an der Plaza Moreno, ragt, nachts prachtvoll beleuchtet, die "Kathedrale der Unbefleckten Empfängnis" auf.

Der Barrio Aeropuerto liegt am Stadtrand, er gilt als gefährlich: unübersichtlich, dunkel. Am Straßenrand ausgebrannte Autos. Oft Überfälle. Eine unregistrierte Pistole kriegt man für etwa 80 Euro. Wer hier wohnt, kämpft ums Überleben, Männer, Frauen, die kleinen Gangster, die eingeschüchterten Anwohner. Das Schlimmste an der Krise, sagen Argentinier, sei das Gefühl der Machtlosigkeit.

Die Frau und der Mann in ihrem kleinen Haus hatten sich vor einiger Zeit einen gebrauchten Computer geleistet. Vor allem die Frau liebt diese Maschine, der Bildschirm dürfte für sie eine Art Fenster in eine bessere Welt gewesen sein. Aus den Vernehmungsprotokollen geht hervor, dass sie oft kurz davor stand, sich scheiden zu lassen, weil ihr Mann sie immer wieder betrog - was er jedoch bestreitet. Sie sind acht Jahre verheiratet, ihren Aussagen zufolge hat er sie in dieser Zeit häufig geschlagen.

Die Kinder, sechs und acht, schliefen im Nebenraum. Der Ehemann war an diesem Abend wahrscheinlich in streitsüchtiger Stimmung. Seine Frau sollte endlich das Ding abschalten, mit wem chattet sie überhaupt?

Draußen war es kühl, 19 Grad, der August ist ein Wintermonat.Ein Gewitter zog auf.

In dem Wohnzimmer kam es zum Streit. Der Mann packte seine Frau, er zerrte sie vom Bildschirm, er schleuderte sie auf den Boden. Er setzte sich selbst vor den Computer. Die Handhabung war er nicht gewohnt. Doch er hatte seiner Frau zugesehen, er tippte also herum, er schaffte es zu scrollen, und las, mit wem sie im Chatroom war.

Mit einem anderen Mann.

Die Sätze waren vergleichsweise harmlos, ein kleiner Flirt, und doch ging aus ihnen hervor, dass die Chat-Partner sich schon länger kannten.

Der Mann tippte ein, sinngemäß:

Süßer. Mein Ehemann ist nicht zu Hause. Komm zu mir. Wir könnten uns kennen lernen.

Minuten vergingen. Dann die Antwort, die Bitte um die Adresse.

Seine Frau hatte sich aufgerappelt, ihr Mann zog eine Pistole, Kaliber .32.

Eine halbe Stunde später klopfte es. Ein junger Kerl, hübsch, aber schwächlich, überrascht, der Ehemann zerrte ihn ins Haus.

Im Wohnzimmer saß die Frau, auf dem Sofa. Sie war nackt, ihre Kleidungsstücke, Jeans, T-Shirt, lagen auf dem Boden, sie hielt ein Kissen vor sich.

Ihr Mann fuchtelte mit der Pistole, er brüllte.

Pendejo, A R S C H L O C H! Zieh dich aus!

Der junge Mann zitterte, der Verrückte hatte eine Kamera, er richtete die Pistole auf die Frau, auf den Liebhaber, er brüllte, los, mach es, deshalb bist du doch gekommen!

Sex oder stirb.

Das Ganze dauerte etwa 20 Minuten, der Ehemann zwang die beiden einander fremden und verängstigten Menschen, verschiedene Positionen einzunehmen, und er fotografierte sie, wobei er sie anfeuerte, brüllte, lachte. 20 Minuten lang besaß er alle Macht der Welt.

Draußen zuckten Blitze, Donner rollte. Eines der Kinder erwachte und weinte, das Weinen beendete alles.

Unter Flüchen und Drohungen, heißt es aus Kreisen der Ermittler, verließ der Ehemann das Haus. Er nahm Pistole und Kamera mit, die Kamera warf er wahrscheinlich weg, sie wurde jedenfalls nie gefunden.

Am nächsten Tag erstatteten die Ehefrau wie auch der Liebhaber unabhängig voneinander Anzeige, doch sie zogen sie zurück. Keiner der drei Beteiligten will seinen Namen veröffentlicht sehen, die Nacht soll nicht sein, sie wollen sie vergessen, für immer.

Suyana
19-11-2004, 16:18
Traurig. Sehr traurig. So bin ich meine Landsleute gar nicht gewohnt :(
Aber es gibt wohl überall schwarze Schafe :weirdface