Vollständige Version anzeigen : Heutzutage gelebte Grundwerte!??!
Hi @ all!
Schreibe heute mal ein Posting weil mich Eure Meinung/Erfahrungen interessieren und zwar wie Ihr das a) handhabt und b) wie hierzu Eure Erfahrung/Meinung bei den Menschen in Eurem Umfeld ist.
Denkt Ihr auch, das in der heutigen Gesellschaft kaum noch Platz für Aufrichtige, Ehrliche Menschen ist und das man „nur“ noch durchkommt, wenn man anderen nachdem Gesicht redet. :mad:
Ich für mein Teil, kann das nicht und will es auch nicht! Weiterhin versuche ich auch, meinen Schülern diese Haltung zu vermitteln.
Aber ich mache immer öfters die Erfahrung das dies heutzutage scheinbar ein weit verbreitetes Übel ist?! :confused: :ups: :rolleyes: :confused:
Leider fällt mir das nicht nur bei Jugendlichen auf, sondern auch bei Erwachsenen, auch wenn es da seltener Auftritt!
Wie seht Ihr das?
NGR
Ralf
Jet Bruce chan
16-11-2004, 22:21
Na ja, ich denke das kommt darauf wan wo du bist. Es ist schon so dass sich die Haltung gegenüber Fremden verschlechtert hat und die meisten erstmal nach dem äußeren beurteilen. Allerdings muss ich auch sagen das das sich schnell ändert wenn man miteinander zu tun hat. Dann sind die meisten sehr nett nd wenn man dann aurichtig und nmatürlich ist freundet man sich auch schnell mit anderen an.
Ich glaube das ist eine der Positiven Dinge die uns die Amerikanisierung beschert hat, das wir offener gegenüber sind.
Wenns allerdings um Karriere, Beruf oder sowas geht dann zählt das alles nicht mehr, und das ist schade... :mad:
Prediger
16-11-2004, 22:26
Also ich als Theologe sehe das Problem auch.Aber anderseits bin ich der Meinung das es noch genug Platz für für Aufrichtige und erliche Menschen gibt.Das größe Problem der Menschen ist das man meißtens nur das negative sieht und selten das gute.Man muß einfach nur die augen auf machen und man sieht garantiert noch erliche und gute Leute.Ich habe oft leute da die mir erzählen,das ihr Nachbar ein schlechter Mensch ist.Die Schwiegermutter ist ein Hexe u.s.w.Denn sage ich dan immer nimm dir mal Zeit und beobachte die Person einfach und suche mal gute dinge an ihm nicht nur schlechte.Viele kommen dan wieder und sagen mir die Person ist gar nicht mal so schlecht.Was ich damit sagen wil sucht erst mal das gute im Menschen. :) :) :)
Hi!
Danke erstmal für Eure Antworten!
Ja, Ihr habt beide gar nicht so unrecht!
Mir fällt z.B. immer mehr auf, das viele Menschen wahllos irgendwas versprechen, dieses aber meinen nicht halten zu müssen.
Das heißt jetzt aber nicht, das sie deswegen prinzipiell schlecht sind oder ich nur das schlechte sehe.
Mich persönlich, nervt sowas aber schon!
Schlimm finde ich, das sich das auf alle Bereiche bezieht!
Viele Menschen neigen heutzutage zu einer gelebten Oberflächlichkeit! Keiner hat mehr für irgendwas Zeit, jeder ist im Streß, hetzt von Termin zu Termin und kämpft sich so durch!
Bin gespannt, was die anderen noch so schreiben!
NGR
Ralf
kleiner versuch einer interpretation...
Friedrich Nietzche meinte einmal:
" je mehr gesetze eine gesellschaft hat desto charakterloser ihre mitglieder."
wir leben in einer zeit in der wir von unsagbar vielen gesetzen und vorschriften bestimmt sind. die fuehrt m.e. dazu dass der einzelne immer weniger entscheiden muss. je weniger er entscheiden muss, desto weniger erfahrung hat er. und je weniger erfahrung er hat, desto geringer ist sein selbstbewusstsein, sein selbstwertgefuehl. das wiederum fuehrt dazu dass "der" einzelne in stress situtation unangemessen reagiert. sprich er versucht sich durch uebergrossen egoismus vor seiner eigenen furcht zu schuetzen.
was fasst ihr / fasst du (autor) denn unter dem begriff der "grundwerte" zusammen?
Höflichtkeit, Anstand, Ehrlichkeit? oder meinst du was bestimmtes?
Hi Daimjo!
Da gehts scho los, jetzt muß man Grundwerte erklären :) !
Ja diese Richtung: Ehrlichkeit, Höflichkeit, Anständigkeit, Loyalität, Zuverlässigkeit, Freundschaft, also ich probiers mit drei Worten: einen gefestigten Charakter!
Ein Ziel im Leben zu haben und danach zu leben!
Die meisten Menschen wenn man nach Ihren Grundwerten fragt, Ziele im Leben etc., dann schauen sie einen mit großen Kuhaugen an!
NGR
Ralf
Das ist ein Thema welches tief in die Soziologie und Phychologie geht.
Darüber gibt es tausende (ich übertreibe ;) ) Bücher.
Nur kurz, die genannten "Grundwerte" werden/sollten in der Enkulturation (kulturelle Idendität) und besonders in der Sozialisation (soziale Kompetenzen) vermittelt/beigebracht werden. Mit dem Ziel, der Einordnung ins soziale Gefüge. Diese Vorgänge werden von sogenannten "Autoritätspersonen" vorgnommen, d.h. an erster Stelle den Eltern und Verwandten (kommt auf die Familie an).
Wenn die Person soweit "eingegliedert" ist, dass er andere Personen "akzeptiert", dann später auch von den Lehrern. Heutzutage hört man ja schon ,dass dies nicht mehr "normal" ist ;).
Wenn also die Eltern das Kind nicht vernünftig ins soziale Gefüge eingebracht haben, liegt es dann an den Eltern ???
Oder haben dehren Eltern daran Schuld ???
Aber warum dann ???
Du siehst, das ist ein Thema was weit und breit diskutiert werden kann und in den Fachkreisen auch diskutiert wird ;) . Auch wenn viele unterschiedlicher Meinung sind und sich dann streiten wer Recht hat :p .
Man kann auch noch weitergehen. Um das Kind ins soziale Gefüge einzuordnen, müssen ihm die elementarsten Kulturtechniken (lesen, schreiben, sprechen) beigebracht werden. Wie man weiss (z.B. PISA) sind diese Techniken nicht immer befriedigend. Die Oralität (erste beigebrachte Kulturtechnik "Sprechen") braucht man aber, um vernünftigt in die Literalität "eingeführt" zu werden.
Dadurch das Literalität perse Analyse ist, man sich bei der Analyse aus dem Zusammenhang löst, ist die Literalität das Grundelement zur Bildung des Ichs (Persönlichkeit, Wissen, Selbst, Bewusstsein).
Wenn ich keine Fähigkeit der Analyse und kein Ich besitze und mich nicht aus dem Zusammenhang lösen kann, kann ich auch Menschen nicht "aus einer anderen Perspektive sehen" und somit nicht akzeptieren, was nötig für die "Grundwerte" ist.
Wer Rechtschreib-, Grammatik- und/oder Formfehler findet darf sie bei Ebay verkaufen :p
Positive Grundwerte sucht man in unserer (Konsum)Gesellschaft vergebens! :SHERLOCK_
Diejenigen die andere hintergehen ausnutzen usw. ereichen alles im handumdrehen, der Rest bleibt auf der Strecke!!! Wer dann irgendwie auf die Schnauze gefalllen ist, geht dann mit ner fetten Brieftasche und machen erst mal einen Frustkauf. Hauptsache teuer und auffällig (wenn es dann auch noch nützlich ist, hat man lediglich nen Bonus...) damit der eigene Status wieder aufgebessert wird. Auf diesen Weg schafft man sich die "Illusion" wertvoll zu sein. Versucht man auf der anderen Seite ein rechtschaffender Mensch zu sein, hat man eigendlich die A****karte so gut wie sicher. Man wird entweder ausgegrenzt (da man in die Partygesellschaft nicht reinpaßt) oder gnadenlos ausgenutz. Ins besondere von Leuten, die dann immer sooooo sehr von Dingen reden wie "dir kann man ja sooo sehr vertrauen bla bla bla..." und der Gleichen.
Einfach zum :wuerg:
Und wenn dann mal gesagt bekommt, das der eigene Platz an der Fußkette ist , paßt dieser Spruch ganz gut:
Helden....
Sie helfen alten Leuten über die Straße, befreien jungfäuliche Prinzessinen aus den Fängen feuer speiender Drachen, retten ganze Welten,
nur um dann mit leeren Händen da zu stehen aber mit dem Gefühl was verdammt gutes getan zu haben...
Man sind wir Helden blöd! :narf:
OK, vieleicht etwas übertriben, aber negativ ausgedrückt kann man unsere Gesellschaft beschreiben. Entweder sind die Grundwerte nur so´n Alibigelaber von Leuten, die es nicht sehen wollen, dass sie ihre eingenen Unzulänglichkeiten stets auf andere projezieren und im Prinzip nichts anderes sind, als der Haufen A****löcher die einem eben noch in den Rücken gefallen ist, oder (nimmt dieser Satz eigendlich nochmal ein Ende?) man begenet wirklich jemanden, der rechtsaffend ist und steigt dem tierisch auf die Füße...(Jaa, der Satz hat noch´n Ende!!! :D )
Persönlich bin ich dafür das Grundwerte gelehrt/ gelebt werden, aber diese werden höchstwarscheinlich aussterben... :smack:
doc faust
17-11-2004, 09:32
früher war alles besser, oder wie?
tss, natürlich gibt es negative entwicklungstendenzen. aber ebenso auch positive! ich finde es falsch, aus angst vor veränderungen sich in die resignation zurückzuziehen - und sooo beschissen ist unser leben ja auch wieder nicht.
so absolute aussagen wie "die menschen sind schlecht geworden" nerven mich eigentlich nur.
Mir gefällt es immer wenn Leute (ich will mich da nicht ausnehmen) von Grundwerten reden. Wie aufrichtig und ehrlich man nicht sein sollte und wie gearscht man ist wenn man es ist. ja ich gebe euch recht.
jeder muss den weg finden den er selbst gehen kann. man macht es sich vielleicht auch leicht und sieht nur die fehler die andere bei den grundwerten die man "selbst" festlegt macht.
wie oft hat man schon "alte bekannte" getroffen, einen netten 10min plausch geführt, und ist dann verblieben das man unbedingt mal wieder was miteinander machen muss und man einfach telefonisch in kotakt tritt. und wenn man ehrlich ist wie oft macht man das? wie oft weiss man schon vorher: naja eigentlich will ich nicht ... warum sagt man da nicht einfach: hey, sei mir nicht böse ich will nichts mit dir zu tun haben. dieser nette small talk reicht!
also ich denke mal jeder sollte erst vor seiner eignen tür kehren. es sind nicht immer die "größeren" sachen wie z.B. Job bei denen diese Werte nicht mehr zählen. Es sind auch die kleinen dinge die warscheinlch alle von uns nicht mehr einhalten...
greetings
CH80
Hab hier ein Büchlein vor mir, von Inazô Nitobe.
Auf der Rückseite ist folgendes zu lesen:
Gi 義 Gerechtigkeit
Rei 礼 Höflichkeit
Yû 勇 Mut
Meiyo 名誉 Ehre
Jin 仁 Menschlichkeit
Makoto 誠 Aufrichtigkei
Chû 忠 Loyalität
Nur mal so eingeworfen.
Ich gebe Doc Faust eigentlich Recht. Ich glaube nicht daran, daß die
Menschen schlechter geworden sind. Ich denke, dadurch das einem
schlechte Erlebnisse irgendwie länger im Gedächtnis bleiben, verlieren viele
den Blick für die guten Dinge.
Ich sehe täglich viele Leute, die andren Menschen Türen aufhalten,
Plätze freimachen, freiwillig helfen, Auskunft geben; und das ohne
irgendwelche Gegenleistung. Gleichzeitig sehe ich aber auch Leute, die
nicht von ihren Plätzen aufstehen, sich vordrängeln etc.. daß das hauptsächlich
junge Leute, Jugendliche, Kinder sind.. mag vielleicht daran liegen, daß man heut-
zutage weniger öffentlich kritisiert. Kann mich noch an meine Kindheit erinnern,
wo wir als Knirpse auch von anderen Erwachsenen verbal gerügt worden sind,
wenn mir Mist gemacht haben. Sowas seh ich heutzutage kaum noch.
wie oft hat man schon "alte bekannte" getroffen, einen netten 10min plausch geführt, und ist dann verblieben das man unbedingt mal wieder was miteinander machen muss und man einfach telefonisch in kotakt tritt. und wenn man ehrlich ist wie oft macht man das? wie oft weiss man schon vorher: naja eigentlich will ich nicht ... warum sagt man da nicht einfach: hey, sei mir nicht böse ich will nichts mit dir zu tun haben. dieser nette small talk reicht!
greetings
CH80
Meistens haben aber beide Parteien diese Einstellung und deshalb gleicht
sich das irgendwie aus, weil keiner "verletzt" wird. Aber das sind Bekannte,
keine wirklichen Freunde.
Einen wirklichen Freund kann ich JAhre nicht gesehen haben und wir verstehen
uns immernoch super. Oder er begrüßt mich mit den Worten:
"Na du Sack, warum haste nicht angerufen!" :D:D:D
Meistens haben aber beide Parteien diese Einstellung und deshalb gleicht
sich das irgendwie aus, weil keiner "verletzt" wird. Aber das sind Bekannte,
keine wirklichen Freunde.
Einen wirklichen Freund kann ich JAhre nicht gesehen haben und wir verstehen
uns immernoch super. Oder er begrüßt mich mit den Worten:
"Na du Sack, warum haste nicht angerufen!" :D:D:D
es geht mir darum einfach ehrlich zu sein. egal ob freund oder nicht. nicht vorneherum anlügen und sagen ja klar und hinten herum denken oder sagen gut dass er weg ist... und um eine ehrliche antworten sollten nicht nur meine freunde bekommen...
bei solchen sachen fängst an.
greetings
Michael Kann
17-11-2004, 10:10
Ich sehe täglich viele Leute, die andren Menschen Türen aufhalten, Plätze freimachen, freiwillig helfen, Auskunft geben; und das ohne
irgendwelche Gegenleistung.
Wir leben in einer recht ländlichen Gegend und ich sehe nicht VIELE, sondern eher WENIGE die dies tun.
Gleichzeitig sehe ich aber auch Leute, die
nicht von ihren Plätzen aufstehen, sich vordrängeln etc.. daß das hauptsächlich junge Leute, Jugendliche, Kinder sind.. mag vielleicht daran liegen, daß man heut-zutage weniger öffentlich kritisiert.
Die sehe ich hingegen tagtäglich ... leider!
es geht mir darum einfach ehrlich zu sein. egal ob freund oder nicht. nicht vorneherum anlügen und sagen ja klar und hinten herum denken oder sagen gut dass er weg ist... und um eine ehrliche antworten sollten nicht nur meine freunde bekommen...
bei solchen sachen fängst an.
greetings
Wenn aber beide offensichtlich diese Einstellung haben, ist
es ja schon keine Lüge mehr. :)
@Michael Kann
ja, leider leider leider..
Aber ich denke, daß es wichtiger ist zu ergründen, wie das Umfeld darauf
reagiert und wieso es so reagiert. Lebt die Erwachsenenwelt es den Kindern
vor? Achten Erwachsene auch auf das Treiben anderer Kinder? usw....
Ich denke, daß man vielen Kindern, Jugendlichen gar nicht mal so den großen
Vorwurf machen können, wenn man sich mal anschaut, wie die meisten
Erwachsenen es vorleben.
[QUOTE=Daimyo]Wenn aber beide offensichtlich diese Einstellung haben, ist
es ja schon keine Lüge mehr. :)
das kann man sehen wie man will.
beide haben aber auf alle fälle nicht das rückrat und sind ehrlich. ob es auf gegenseitigkeit beruht ist ja eine andere sache. man könnt die sache ja auch anders lösen. z.B. machs gut vielleicht sieht man sich ja mal wieder. das ist absolut nicht unhöflich. aber ich muss mich nicht hinstellen und verkünden wie leid es mit tut das wir uns schon so lange nicht mehr gesehen haben und dass man sich ab jetzt wieder meldet ...
auch wenn beide die gleiche einstellung haben und es dann keinen verkehrten trifft. der weg der ehrlichkeit und aufrichtigkeit ist es auf keinen fall.
mich möchte eigentlich nur sagen dass man nicht nur die großen Dinge wie z.B. Ellenbogen im Job oder Mobbing kritisieren soll. Es sind auch die kleinen Sachen denen wir täglich begegnen und da kann sich jeder mal selbst an die Nase fasen...
greetings
CH80
Hi Leute,
dank Euch für die ganzen, meist recht guten Antworten.
Seh schon, mein Thread hat seinen Sinn erfüllt und über das Thema wird nachgedacht bzw. auch mal geredet.
Ich denke auch, das die Menschen nicht prinzipiell schlechter geworden sind, aber es mangelt eben am Backbone.
Viele haben Angst, Ihre Meinung zu sagen und leben eine Oberflächlichkeit!
Wie geht der alte Spruch:
Jeder könnte die Welt verändern, wenn er nur bereit wäre, bei sich selbst anzufangen!
Beste Grüße
Ralf
Ich denke, daß man vielen Kindern, Jugendlichen gar nicht mal so den großen
Vorwurf machen können, wenn man sich mal anschaut, wie die meisten
Erwachsenen es vorleben.
Da muss ich dir volkommen recht geben. Das Verhalten von Kindern und Jugendlichen ist das Ergebnis der Gesellschaft und das Ergebnis der Erziehung.
Ja, auch ich sehe das so!
Guter Text!
NGR
Ralf
Mandrake
17-11-2004, 12:20
Ja, die Welt ist schlecht geworden... die Jungen gehorchen den Eltern nicht mehr und jeder meint er müsse ein Buch schreiben. Das Ender der welt wird kommen. [zitat irgendein Grieche ca. 1000 vor Christus :P]
Was ist denn so schlecht geworden und was? Meiner meinung gab es noch nie eine so gewaltverachtende und soziale gesellschaft wie heute.
Ausländerfeindlich? Ich lebe auch in einer Ländlichen gegend (Liechtenstein) aber wenn du vor 50 Jahren hier her gezogen bist wurdest du auch nicht wirklich mit offenen armen empfangen. Und dabei red ich von leuten aus der Benachbarten Schweiz! So heissen einige Leute die vor langer zeit hergezogen sind heissen z.B. immer noch Berner Marie usw...
Gewaltätige Jugend? Früher musste man wenn man sich mit einer Frau aus einer anderen Gemeinde verabreden wollte ein 'Bockgeld' bezahlen (frei übersetzt ****-Geld), dabei wurde z.B. auf Brücken gewartet und wer nicht bezahlte wurde zusammen geschlagen. Und auch die ganzen Vadalitäten über die man sich so aufregt gab es früher auch...
Tierquälerei? Mahl ehrlich wer hat sich vor 50 jahren drum gekümmert...
Frauen? Ja, Kochen durften sie, wählen nicht und häusliche gewalt wurde wohl auch nicht wirklich bestraft.
wieviel war ein Leben im Mittelalter wert? Gladiatoren.. Skalverei... Leibeigene... Untertanen...
Natürlich gibt es immer noch Kriege, immer noch Hunger, immer noch ausbeutungen. Aber man verucht auch was dagegen zu tun. Rotes Kreuz, worldVision usw usw.
Mal ehrlich würdet ihr wirklich in einer anderen Zeit leben wollen? Ich jedenfalls nicht. Ich denke die Welt und die Gesellschaft hat sich im Grossen und ganzen recht gut entwickelt und ich denke auch das sie noch weiter fortschritte machen wird.
Hi Mandrake,
danke für das Posting!
Keiner redet vom Mittelalter und das es schon mal schlechter war!
Die Gewaltbereitschaft in der Gesellschaft ist gestiegen und nicht gesunken!
Da kann man natürlich diverse Beispiele herziehen!
Nehmen wir mal den Schulhof: früher war es verpönnt jemanden in die Hoden zu treten (bei einer Ranglerei), ebenso war es verpönnt jemanden zu treten der am Boden liegt, genauso war es nicht in Ordnung das Gruppen über einzelne herfallen.
Das Problem ist, glaube ich, das es heutzutage keine Regeln gibt, nach denen man sich wirklich richten kann. Wenn Du so willst, einen Ehrenkodex!
In der heutigen Gesellschaft ist es auch so, das bei Klagen der gewinnt, der mehr Geld hat und nicht der, der vielleicht wirklich im Recht ist.
Natürlich hat es Schlechtigkeiten immer gegeben und wird es auch immer geben.
Ich wollte nur einmal Eure Meinungen hören, vielleicht den einen oder anderen anregen, gerade unter uns KK/KS! That's all!
Es ist nicht in Ordnung in eine Oberflächlichkeit abzudriften, die Fahne nach dem Wind auszuhängen etc.!
Natürlich lass ich aber jemanden seine eigene Meinung!
NGR
Ralf
doc faust
17-11-2004, 15:05
ich denke allerdings schon, dass kampfsportler noch eher eier haben als otto normalbürger.
schliesslich kann man auch seine meinung anderen reinprügeln, wenn sie nicht zustimmen wollen :D
Mandrake
17-11-2004, 15:48
Hi Mandrake,
danke für das Posting!
Nehmen wir mal den Schulhof: früher war es verpönnt jemanden in die Hoden zu treten (bei einer Ranglerei), ebenso war es verpönnt jemanden zu treten der am Boden liegt, genauso war es nicht in Ordnung das Gruppen über einzelne herfallen.
Naja, die meisten meiner Beispiele waren vor 50 Jahren, also nicht Mittelalter... z.B. Das mit dem Bockgeld ist laut meinem Nachbarn auch schon mal ausgeartet und einem wurde ein Auge ausgeschlagen :ups: . Dabei waren die 'erpresser' auch eine Gruppe und der andere einzeln. Aber das nur nochmal als beispiel von wegen früher war alles besser. Sicher das war nicht die Regel, allerdings sind es dein Beispiele bei uns zumindest auch nicht.
Zu deine Frage ob Grundwerte heute noch sinn machen und ob es die noch gibt:
Ich denke klar macht es Sinn und klar sollten diese vermittelt werdern. Ich bin mit meinem 27 auch schon nicht mehr die jetzige generation, aber auch unter den jüngeren kenne ich viele Leute die ein sehr grosses moralisches bewusstsein haben. Andere halt eher weniger, wirklich beunruhigende einstellungen kommen eigentlich nur von Radikalen gruppen z.B. links oder rechts. Aber die breite masse and jugendlichen die ich kenne sind ganz ok.
Ich denke durchaus das man Jugendlichen einen 'Ehrenkodex' beizubringen. z.B. Sei so glücklich wie du kannst und schau drauf das dies so wenig wie möglich auf kosten anderer passiert - eigentlich geht es nur um gesunden menschenverstand. Ein gesunder Egoismus ist aber auch pflicht.
Ich denke vorallem kleine Lügen sind unabdingbar um das soziale umfeld aufrecht zu erhalten. Ich mag einen guten freund meiner Freundin nicht? Na gut ich schlucks runter, muss ich dem das gleich ins gesicht sagen? Es ist immer ein abwägen der situation. Ein bisschen lügen, ein bisschen die grenzen austesten... ich denke das ist durchaus ein wichter teil des Lebens und solange man eben sowas wie den oben genannten 'Ehrenkodex' finde ich das ganze ok.
Ich denke klar macht es Sinn und klar sollten diese vermittelt werdern. Ich bin mit meinem 27 auch schon nicht mehr die jetzige generation, aber auch unter den jüngeren kenne ich viele Leute die ein sehr grosses moralisches bewusstsein haben. Andere halt eher weniger, wirklich beunruhigende einstellungen kommen eigentlich nur von Radikalen gruppen z.B. links oder rechts. Aber die breite masse and jugendlichen die ich kenne sind ganz ok.
Ich würde die "Breite Masse" nicht als so ungefährlich einstufen.
Wenn bei einer, um mal beim Thema zu bleiben, Schulhofschlägerei;
ein eigentlich normaler Junge, durch die Masse bei irgendwelchen
stumpfsinnigen Cliquen-aufnahme ritualen dazu getrieben wird,
mit jemandem Streit anzufangen und dann vielleicht noch dazu angefeuert
wird, auf das am Boden liegende Opfer einzutreten, dann finde ich das
schon recht bedenklich.
Wirklich verherrend ist hier in meinen Augen auch, daß nur wenige
Lehrer soviel Rückgrat haben, da dazwischen zu gehen.
anderes Thema:
Nichts gegen weibliche Lehrkräfte, aber ich denke, an Schulen, vorallem in
den Schulklassen der schwierigen Pubertät sind männliche Lehrer Pflicht,
mit denen sich die Jungs (auch die Mädels) mal aufreiben können.
Oha, wenn ich ca. 70 bin werd ich mir solche Fragen vielleicht auch stellen. Und das ist gar nicht mal soweit hin. Gähn
Zu den Thema "früher war es auch nicht besser".
Hier ist von der Tendenz in den letzten 20-30 Jahren die Rede (Ich glaube nicht, dass Ralf älter als 40 ist ;) ) und wenn man nach "damals" schaut fällt es mir schwer einen Vorfall wie Erfurt o.ä. zu finden...
Amokläufe gabs in Deutschland auch schon in den 60ern und 70ern. Hängt definitiv auch mit der Verfügbarkeit von Waffen zusammen.
Wer den Werteverfall an jeder Ecke sieht ist anscheinend mittlerweile in einer Position, wo er/sie selbst etwas zu verlieren hat und mit der Jugend von heute nicht mehr mithalten kann.
Den sogenannten Werteverfall gibst doch in jeder Generation und es sind immer die Oldies, die darüber wettern. :cool:
@knacki
auch wieder wahr..
vielleicht wettert die nachfolgende generation dann über deren kinder, weil
sie nciht mehr wahllos auf leute einprügeln, sondern sich wieder so benehmen,
wie wir es gern hätten.. :D:D
Das die Gewaltbereitschaft und Verantwortungslosigkeit steigt ist Fakt. ;)
Edit: Es ist klar das wir in dieser Diskussion nicht in die "Früher war alles besser und da hatten wir es noch schwerer"-Schiene fallen sollten, aber die Realität sollte man schon Real sehen. Die Gewaltbereitschaft ist, besonders bei Jugendlichen" gestiegen. Da hängen auch andere Aspekte der "Grundwerte" zusammen.
@ Sascha
Hi!
Richtig, ich bin 35 :rolleyes: :) :) :) !
Grüße
R.
Das die Gewaltbereitschaft und Verantwortungslosigkeit steigt ist Fakt. ;)
Schnickschnack. Nur weils in allen Zeitungen so steht. :rolleyes:
Was sich verschoben hat sind die eigenen Grenzen.
Die heile Welt die jeder als Kind erfahren hat gab es damals schon nicht. Der Schutz der Eltern und die Erlaubnis der Jugend habens vielleicht vorgegaukelt.
Hi @ all!
Schreibe heute mal ein Posting weil mich Eure Meinung/Erfahrungen interessieren und zwar wie Ihr das a) handhabt und b) wie hierzu Eure Erfahrung/Meinung bei den Menschen in Eurem Umfeld ist.
Denkt Ihr auch, das in der heutigen Gesellschaft kaum noch Platz für Aufrichtige, Ehrliche Menschen ist und das man „nur“ noch durchkommt, wenn man anderen nachdem Gesicht redet. :mad:
Ich für mein Teil, kann das nicht und will es auch nicht! Weiterhin versuche ich auch, meinen Schülern diese Haltung zu vermitteln.
Aber ich mache immer öfters die Erfahrung das dies heutzutage scheinbar ein weit verbreitetes Übel ist?! :confused: :ups: :rolleyes: :confused:
Leider fällt mir das nicht nur bei Jugendlichen auf, sondern auch bei Erwachsenen, auch wenn es da seltener Auftritt!
Wie seht Ihr das?
NGR
Ralf
Ja mir macht es jedenfalls so den Eindruck...
Man ist wirklcih am besten drann in dieser Gesellschaft wenn man nur an sich denkt und alles zu seinem Vorteil auslegt, selbst wenn man anderen damit schadet.
Ehrlichkeit ist Out.. Egoismus ist in!
Und an die Kinder wird es weitergegeben...
Und wer nicht will das seine Kinder so werden sollte sich auch nicht so benehmen.
Das ist genauso bekloppt wie wenn man Raucht und den Kindern sagt Rauchen ist ungesund das solltet ihr nie machen...
Kinder und Jugendliche Lernen durch nachahmen... und momentan können sie halt nur schwachsinn Nachahmen weil kaum noch richtige Werte gelebt und somit gelehrt werden...
Schnickschnack. Nur weils in allen Zeitungen so steht. :rolleyes:
Was sich verschoben hat sind die eigenen Grenzen.
Die heile Welt die jeder als Kind erfahren hat gab es damals schon nicht. Der Schutz der Eltern und die Erlaubnis der Jugend habens vielleicht vorgegaukelt.
Okie, das ist deine Meinung, die ich auch akzeptiere. ;)
Übrigends, ich habe das nicht aus Zeitungen, sondern eher aus Büchern :p
Uns deren Autoren lesen auch Zeitung :D
Ne mal im Ernst. Ich fand meine Umwelt als Kind & Jugendlicher viel bedrohlicher als heute. Liegt sicherlich auch daran, dass ich früher eher ein nerdiger Bücherwurm war und heute .... na,ja. Sowas Ähnliches. :o
nickless
18-11-2004, 17:06
Es gibt keinen Werteverfall, denn es gibt keine Werte und es gab sie auch nie.
Nicht nur, dass es unglaublich unterschiedliche Meinungen ueber Werte gibt und zu jeder Zeit Leute die sich daran halten und immer mehr die sich nicht daran halten, laesst mich annehmen, dass es keine Werte gibt. Fuer viele ist es ein Grundsatz, dass man kein Fleisch isst, fuer andere, dass man im Kampf nicht zwischen die Beine tritt. Ausser Frage, dass sich daran die Mehrzahl der Menschen nicht halten. Auch an die 10 Gebote haelt sich nur eine Minderzahlt (mit fraglichem Erfolg). Wenn sich eine Gesellschaft auf einen Moral Grundsatz oder aehnliches einigt, dann handelt es sich heutzutage um Gesetze und da sie nicht freiwillig von den Menschen akzeptiert sondern auferzwungen sind, handelt es sich imho nicht um etwas was man Werte nennen kann.
Nun denn muessen wir diesen Gedanken von Werten entweder verwerfen oder neu definieren. Werte koennen allerhoechstens Regeln sein, die sich jeder Mensch selber schafft und sich selbststaendig daran haelt. Dies zu Ueberpruefen ist sehr schwer, doch man kann versuchen zu schauen, was jemanden dazu bewegt, gegen sie zu verstossen. Was sagt es ueber einen Menschen aus, wenn er sich an seine eigenen Regeln nicht halten kann? Vieleicht, dass er unzufrieden mit sich selber ist, dass er uneins mit sich selber ist. Kann sein, dass heutzutage mehr Menschen sich so fuehlen, aber ich denke, dass es auch schon frueher so war, mit eher geringem Unterschied.
Es gibt keinen Werteverfall, denn es gibt keine Werte und es gab sie auch nie.
Nicht nur, dass es unglaublich unterschiedliche Meinungen ueber Werte gibt und zu jeder Zeit Leute die sich daran halten und immer mehr die sich nicht daran halten, laesst mich annehmen, dass es keine Werte gibt. Fuer viele ist es ein Grundsatz, dass man kein Fleisch isst, fuer andere, dass man im Kampf nicht zwischen die Beine tritt. Ausser Frage, dass sich daran die Mehrzahl der Menschen nicht halten. Auch an die 10 Gebote haelt sich nur eine Minderzahlt (mit fraglichem Erfolg). Wenn sich eine Gesellschaft auf einen Moral Grundsatz oder aehnliches einigt, dann handelt es sich heutzutage um Gesetze und da sie nicht freiwillig von den Menschen akzeptiert sondern auferzwungen sind, handelt es sich imho nicht um etwas was man Werte nennen kann.
Nun denn muessen wir diesen Gedanken von Werten entweder verwerfen oder neu definieren. Werte koennen allerhoechstens Regeln sein, die sich jeder Mensch selber schafft und sich selbststaendig daran haelt. Dies zu Ueberpruefen ist sehr schwer, doch man kann versuchen zu schauen, was jemanden dazu bewegt, gegen sie zu verstossen. Was sagt es ueber einen Menschen aus, wenn er sich an seine eigenen Regeln nicht halten kann? Vieleicht, dass er unzufrieden mit sich selber ist, dass er uneins mit sich selber ist. Kann sein, dass heutzutage mehr Menschen sich so fuehlen, aber ich denke, dass es auch schon frueher so war, mit eher geringem Unterschied.
Von Soziologie und Psychologie zu Phylosophie ;) .
Aber die Gedanken sind ned schlecht, in phylosophischer Richtung :)
Tiaowulong
21-11-2004, 12:07
@Mandrake
"Was ist denn so schlecht geworden und was? Meiner meinung gab es noch nie eine so gewaltverachtende und soziale gesellschaft wie heute."
Danke, danke, danke!
Auch für den Rest, da brauch ich später nicht selbst so viel zu schreiben. (Hab grad nicht so viel Zeit)
Gruß und so
nickless
21-11-2004, 12:24
Lest euch mal ein paar Geschichten von Cicero durch :D das gabs schon immer... Denke eher es hat sich verbessert, wenn wir nicht mehr oeffentliche Veranstaltungen haben in denen sich Menschen gegenseitig toeten, oder (von) Tiere(n getoetet werden).
Tugenden und Werte wurden/ werden immer gelobt (werden), gerade weil sie so selten sind. Egoismus, Faulheit, etc. sind leicht umzusetzen und gefallen jedem. Höflichkeit, Fleiß, Disziplin, etc. erfordern nun einmal Mühe und Aufwand, den Menschen nun einmal ungerne aufbringen. Das ist wie mit Training: If you don't use it, you loose it. No effort, no result.
In diesem Sinne: Passt auf Euch und Eure Umgebung auf. Quatscht nicht der Werbung, den Medien oder dem "Zeitgeist" nach, sondern bleibt einfach bei dem, was richtig ist. (Bevor hier einer fragt, was "richtig" sei: Eben die schon tausendmal bekannten Grundwerte.)
Gruß
@ Mars
Yupp, sehr gutes Posting :klatsch: :klatsch: :klatsch:
NGR
Ralf
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