Michael Kann
23-11-2004, 10:47
Die meisten Übergriffe machen keine Schlagzeilen. So z.B. wenn sich der Familienvater heimlich an der Tochter vergeht und der Ehemann seine Frau verprügelt. Dies dringt in aller Regel nicht nach draußen. Auch die meisten Vergewaltigungsopfer schweigen aus Angst und Scham.
Dies, obwohl statistisch gesehen in jeder Schulklasse Mädchen sitzen, denen Gewalt angetan wurde. Und in jedem Unternehmen Frauen arbeiten, denen es nicht anders ging.
Kaum vorstellbar?
„Diese Gewalt wird von der Bevölkerung oft nicht wahrgenommen.“
Zitat - Maria Ulbrich von der Beratungsstelle „Wildwasser“ und dem „Frauen- und Mädchen-Projekte-Plenum“
Um die Gesellschaft mit der allgegenwärtigen Gewalt gegen Frauen zu konfrontieren, wird der 25. November seit 1981 international als Anti-Gewalt-Tag ("International Day for the Elimination of Violence against Women") begangen — dies im Gedenken an drei Frauen aus der Dominikanischen Republik. Die drei Schwestern Patria, Maria Theresa und Minerva Mirabal wurden wegen ihres politischen Engagements und ihres Widerstands gegen das dominikanische Trujillo Regime (ohne die Unterstützung der USA gäbe es diese wie viele andere Diktaturen nicht - das ist aber ein anderes Thema) vom militärischen Geheimdienst gefoltert, vergewaltigt und am 25. November 1960 ermordet.
Gewalt gegen Frauen hat viele Gesichter, kennt keine Grenzen und gehört weltweit zu den häufigsten Menschenrechtsverletzungen.
„In den meisten Ländern der Welt werden Jungen den Mädchen vorgezogen, in einigen Ländern werden weibliche Embryos gezielt abgetrieben. Über eine Million Mädchen werden jedes Jahr in die Prostitution gezwungen. Rund zwei Millionen werden jedes Jahr an ihren Genitalien verstümmelt.“
Zitat - Ida Hiller, Frauenbeauftragte der Stadt Nürnberg
In Kriegs- und Krisenzeiten sind Übergriffe an der Tagesordnung. Im Kosovo zum Beispiel wurden (und werden lt. UNICEF und amnesty international) Frauen systematisch vergewaltigt.
„Ich wurde wochenlang in einem Motel festgehalten. Ich wurde von vielen Männern vergewaltigt. Ich schrie, aber niemand hörte mich, da sie mir den Mund zuhielten.“
Zitat - ein 13 Jahre altes Mädchen im Bericht von amnesty international (ai)
Die Liste der Schreckensmeldungen ließe sich fortsetzen. Aber man muss gar nicht außer Landes gehen. In Deutschland wird nach einer Studie des Bundesfamilienministeriums jede dritte Frau Opfer körperlicher Misshandlungen.
Laut UN werden Mädchen und Frauen in mindestens 14 Ländern im Namen der Ehre unterdrückt, misshandelt und kaltblütig ermordet, weil sie ihren Partner selbst wählen oder unverheiratet schwanger werden. Solche Ehren-Verbrechen finden im übrigen auch in Deutschland statt. So such immer wieder muslimische Frauen in Frauenhäusern Zuflucht, weil sie von ihrer Familie bedroht werden. Ein unhaltbarer Zustand!
Nutzen wir diesen Tag, um dem Thema Gewalt gegen Frauen auch hier im KKB eine öffentliche Aufmerksamkeit zu verschaffen. Es ist traurig genug, dass es einen Tag und nicht weitere 364 Tage diese Bereitschaft gibt, das Thema Gewalt gegen Frauen entsprechend ernstzunehmen. Gewalt gegen Mädchen und Frauen ist kein Frauenthema, auch wenn ich es ins Frauenforum des KKB gesetzt habe, sondern betrifft uns alle.
Wußtet Ihr, dass im Jahr 2003 der Sicherheitsrat zum ersten Mal die Situation von Frauen in bewaffneten Konflikten erörtert und die Resolution 1.325 verabschiedet hat?
Darin werden alle Mitgliedsstaaten aufgefordert, die Repräsentation von Frauen auf allen Ebenen der politischen Entscheidungsfindung zu verstärken, wenn über Friedensvereinbarungen verhandelt wird oder diese umgesetztwerden. Fraglich bleibt, wann wird dies umgesetzt?
Dieses, eigentlich, wegweisende Dokument rief ALLE an einem bewaffneten Konflikt beteiligten Parteien dazu auf, Frauen und Mädchen vor geschlechtsspezifischer Gewalt, besonders vor Vergewaltigung und sexuellem Missbrauch, zu schützen.
Wegweisend?
Wohl nur dann, wenn es ausschliesslich um Selbstbeweihräucherung geht.
Konkrete Handlungen hatte es bisher lt. UNO, AI, UNICEF usw. Berichten nicht zur Folge.
Außerdem betont die Resolution die Verantwortung aller Staaten, diejenigen strafrechtlich zu verfolgen, die für Menschenrechtsverletzungen und Kriegsverbrechen, einschließlich sexueller und anderer Gewalttaten gegen Frauen und Mädchen, verantwortlich sind.
Verfolgt werden diese Täter derzeit nur, wenn sie zu den erklärten Schurkenstaaten gehören.
Warum ist das so?
Dies, obwohl statistisch gesehen in jeder Schulklasse Mädchen sitzen, denen Gewalt angetan wurde. Und in jedem Unternehmen Frauen arbeiten, denen es nicht anders ging.
Kaum vorstellbar?
„Diese Gewalt wird von der Bevölkerung oft nicht wahrgenommen.“
Zitat - Maria Ulbrich von der Beratungsstelle „Wildwasser“ und dem „Frauen- und Mädchen-Projekte-Plenum“
Um die Gesellschaft mit der allgegenwärtigen Gewalt gegen Frauen zu konfrontieren, wird der 25. November seit 1981 international als Anti-Gewalt-Tag ("International Day for the Elimination of Violence against Women") begangen — dies im Gedenken an drei Frauen aus der Dominikanischen Republik. Die drei Schwestern Patria, Maria Theresa und Minerva Mirabal wurden wegen ihres politischen Engagements und ihres Widerstands gegen das dominikanische Trujillo Regime (ohne die Unterstützung der USA gäbe es diese wie viele andere Diktaturen nicht - das ist aber ein anderes Thema) vom militärischen Geheimdienst gefoltert, vergewaltigt und am 25. November 1960 ermordet.
Gewalt gegen Frauen hat viele Gesichter, kennt keine Grenzen und gehört weltweit zu den häufigsten Menschenrechtsverletzungen.
„In den meisten Ländern der Welt werden Jungen den Mädchen vorgezogen, in einigen Ländern werden weibliche Embryos gezielt abgetrieben. Über eine Million Mädchen werden jedes Jahr in die Prostitution gezwungen. Rund zwei Millionen werden jedes Jahr an ihren Genitalien verstümmelt.“
Zitat - Ida Hiller, Frauenbeauftragte der Stadt Nürnberg
In Kriegs- und Krisenzeiten sind Übergriffe an der Tagesordnung. Im Kosovo zum Beispiel wurden (und werden lt. UNICEF und amnesty international) Frauen systematisch vergewaltigt.
„Ich wurde wochenlang in einem Motel festgehalten. Ich wurde von vielen Männern vergewaltigt. Ich schrie, aber niemand hörte mich, da sie mir den Mund zuhielten.“
Zitat - ein 13 Jahre altes Mädchen im Bericht von amnesty international (ai)
Die Liste der Schreckensmeldungen ließe sich fortsetzen. Aber man muss gar nicht außer Landes gehen. In Deutschland wird nach einer Studie des Bundesfamilienministeriums jede dritte Frau Opfer körperlicher Misshandlungen.
Laut UN werden Mädchen und Frauen in mindestens 14 Ländern im Namen der Ehre unterdrückt, misshandelt und kaltblütig ermordet, weil sie ihren Partner selbst wählen oder unverheiratet schwanger werden. Solche Ehren-Verbrechen finden im übrigen auch in Deutschland statt. So such immer wieder muslimische Frauen in Frauenhäusern Zuflucht, weil sie von ihrer Familie bedroht werden. Ein unhaltbarer Zustand!
Nutzen wir diesen Tag, um dem Thema Gewalt gegen Frauen auch hier im KKB eine öffentliche Aufmerksamkeit zu verschaffen. Es ist traurig genug, dass es einen Tag und nicht weitere 364 Tage diese Bereitschaft gibt, das Thema Gewalt gegen Frauen entsprechend ernstzunehmen. Gewalt gegen Mädchen und Frauen ist kein Frauenthema, auch wenn ich es ins Frauenforum des KKB gesetzt habe, sondern betrifft uns alle.
Wußtet Ihr, dass im Jahr 2003 der Sicherheitsrat zum ersten Mal die Situation von Frauen in bewaffneten Konflikten erörtert und die Resolution 1.325 verabschiedet hat?
Darin werden alle Mitgliedsstaaten aufgefordert, die Repräsentation von Frauen auf allen Ebenen der politischen Entscheidungsfindung zu verstärken, wenn über Friedensvereinbarungen verhandelt wird oder diese umgesetztwerden. Fraglich bleibt, wann wird dies umgesetzt?
Dieses, eigentlich, wegweisende Dokument rief ALLE an einem bewaffneten Konflikt beteiligten Parteien dazu auf, Frauen und Mädchen vor geschlechtsspezifischer Gewalt, besonders vor Vergewaltigung und sexuellem Missbrauch, zu schützen.
Wegweisend?
Wohl nur dann, wenn es ausschliesslich um Selbstbeweihräucherung geht.
Konkrete Handlungen hatte es bisher lt. UNO, AI, UNICEF usw. Berichten nicht zur Folge.
Außerdem betont die Resolution die Verantwortung aller Staaten, diejenigen strafrechtlich zu verfolgen, die für Menschenrechtsverletzungen und Kriegsverbrechen, einschließlich sexueller und anderer Gewalttaten gegen Frauen und Mädchen, verantwortlich sind.
Verfolgt werden diese Täter derzeit nur, wenn sie zu den erklärten Schurkenstaaten gehören.
Warum ist das so?