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Vollständige Version anzeigen : Training ein Kompromiß?



Eskrima-Düsseldorf
25-11-2004, 15:47
Hallo zusammen,

in diesem Thread (http://www.kampfkunst-board.info/forum/showthread.php?t=22316/) ist die Frage aufgetaucht ob Training nicht immer ein Kompromiß zwischen Realitätsnähe und Verletzungsgefahr ist.

Entweder werden Schläge abgestoppt/kontrolliert, man trägt Schutzausrüstung, benutzt Safetys oder schlägt nicht zum richtigen Ziel.

Meiner Meinung nach sollte man alle dieser verschiedenen Arten in sein Training einfließen lassen damit man nicht zu sehr festgelegt ist und es sich z. B. nicht angewöhnt immer ein Stück neben das Ziel zu schlagen.

Wie seht Ihr das?

Grüße

Christian

ps3ud0nym
25-11-2004, 16:02
Haha, Du warst zu schnell! Hab schon hier (http://www.kampfkunst-board.info/forum/showpost.php?p=304193&postcount=14) meine Meinung zu geschrieben. :D

Eskrima-Düsseldorf
25-11-2004, 19:41
Der besseren Übersichtlichkeit halber mache ich trotzdem hier weiter :) :


Wer sagt, denn dass das Thema Springen ist? Titel heisst doch Felices Kaliradman.

Ansonsten sehe ich das wohl so ähnlich wie Du, Christian. Realitätsnahe Anteile im Training sollte meiner Meinung nach auf keinen Fall fehlen wie z.B. Sparring, da stimme ich Thorsten zu. Aber ich bin nicht der Meinung, dass man ausschliesslich so realitätsnah wie möglich trainieren muss, um optimal für den richtigen Kampf vorbereitet zu sein.



Das war nicht so ganz das was ich meinte (auch wenn Spaß im Training auf keinen Fall zu kurz kommen sollte). Was ich meinte ist, daß man auch wenn man noch so hart Sparring macht man immer einen Kompromiß eingehen muß. Andererseits wäre es ein Kampf und kein Training. Meiner Meinung nach sollte man trotzdem sehr darauf achten die Realität nicht aus den Augen zu verlieren.


Beispielweise können Attribute wie Grundreflexe, Kondition, Kraft, Schnelligkeit, etc. p.p. auch auf spielerische Weise angeeignet werden, ohne sich gleich die Birne weichprügeln zu müssen.

Da hast Du recht, sehe ich auch so.



Hoffe du verstehst, was ich meine, und kannst es auf die Sprünge einigermaßen übertragen.

Ich glaube Dich zu verstehen :)

Sprünge können übrigens durchaus ganz gut funktionieren wie Guido auf dem Sparringstreffen in Bielefeld so schön gezeigt hat, er hat die Sprünge allerdings aus dem Krabi-Krabong und nicht aus den FMA.


Grüße

Christian

Illegal Alien
25-11-2004, 19:51
Meine Überzeugung ist das man Kampf nur im Spiel trainieren kann, das sieht man auch im Tierreich.
Wenn man hartes Sparring macht hilft das zwar einerseits, andererseits gewöhnt man sich auch macken an denn: Egal wie hart das Sparring ist, man wird nie so wie im echten Kampf handeln. Oder schlagt ihr beim sparring zu den Augen, stecht in die Genitalien usw?
Bei leuten die gern hart sparren können solche ziele möglicherweise "aus dem Sinn geraten"?
Ich bin absolut kein Weichei, aber meiner Meinung nach bereitet einen locker flockiges Spiel indem "alles geht" aber eben niemand verletzt werden soll (sprich Schläge die Verletzungen hervorrufen werden früh abgestoppt oder nur angedeutet) besser auf evtl. reale Gemetzel vor als harter Kontakt.
Zielen lernt man besser am Dummy bzw an der pratze.

Ist aber wie gesagt nur meine persönliche Meinung ;)

Eskrima-Düsseldorf
25-11-2004, 19:59
Ist aber wie gesagt nur meine persönliche Meinung ;)

Ist ja auch ne gute Meinung. Ich finde halt man sollte beide Varianten machen. Mal die von Dir beschriebene und mal hartes Sparring mit Schutz und richtigen Stöcken. Mal Sparring ohne Schutz mit Safetys mal kontrolliertes Sparring mit nackten Stöcken ohne Schutz usw.

Man sollte nur sicherstellen daß man die Spiele nicht miteinander verwechselt :)

Grüße

Christian

esdo
25-11-2004, 20:30
Denke das ganze hängt auch am jeweiligen Trainingspartner,bzw. Schüler.Hart kann ich nur Trainieren wenn ich den passenden Partner habe.Das selbe trifft auch auf Schüler zu,zu Hart und du hast keine mehr!!!! :D :D :D
mfg

Daimyo
25-11-2004, 21:25
eben... 100% realistisches training ist ja sowieso nicht möglich, denn sonst lichten
sich die reihen der trainierenden..

Pyriander
25-11-2004, 22:44
Wobei ich finde, dass mit Waffen (am liebsten gepolsterte) das kontrollierte Sparring letztlich mir mehr bringt und im Vergleich etwas realitätsnäher vorkommt, als Waffenloses

Mitsuomi
26-11-2004, 06:44
Wie Quintilian einmal sagte, Die übung soll so sein, wie es die Praxis verlangt!

also eher realitätsnah - außerdem sollte ein KK`ler seinen Körper ja wohl ausreichen kontrollieren können, damit er seinen partner nicht verletzt


Wobei ich finde, dass mit Waffen (am liebsten gepolsterte) das kontrollierte Sparring letztlich mir mehr bringt und im Vergleich etwas realitätsnäher vorkommt, als Waffenloses

das hab ich mir auch gedacht - es gibt genau trainingswaffen die eine schaumstoff ummantelung haben. dann kann man auch etwas härter zuhaun ;)

Duke
26-11-2004, 13:21
Denke das ganze hängt auch am jeweiligen Trainingspartner,bzw. Schüler.Hart kann ich nur Trainieren wenn ich den passenden Partner habe.Das selbe trifft auch auf Schüler zu,zu Hart und du hast keine mehr!!!! :D :D :D
mfg

Ich denke da ähnlich
man kann nicht mit jedem schüler vollkontakt machen das wäre mehr schädlich. Ich bin aber auch der auffassung das wenn jemand es möchte es auch etwas gefördert werden sollte. Ich denke man muss auch lernen wie doll muss ich wirklich schlagen um etwas zu bewirken. Wenn ich nicht lerne wie es sich anfühlt jemanden auf den bauch zu schlagen dann werde ich nie ein gefühl dafür entwickeln auszuteilen und zum teil eben damit umzugehen so etwas auch ein zustecken

Eskrima-Düsseldorf
01-06-2005, 11:58
Wiederbelebungsversuch :)

Grüße

Christian

sumbrada
01-06-2005, 12:19
Lassen wir es leben. ;)

Ich habs schonmal woanders geschrieben.
Schulen, die nur hartes Training machen finden Kämpfer, sie machen aber keine.
Man sollte das Training progressiv aufbauen mit dem Ziel Dinge, die man im Training rainiert hat auch im harten Sparring einzusetzen, aber damit zu beginnen bringt gar nichts. ch hab z.B. mal mit so einem bolzer versucht den Übergang in den Clinch zu trainieren. Bei jedem Versuch in die Nahdistanz zu gelangen hat der Vogel volles Rohr zugetreten. Hätte er mich getroffen, wäre ich 100% ko gegangen. So kann man nichts neues trainieren, sondern nur dinge machen, die man schon komplett kann. Und selbst da überlegt man es sich, ob man überhaupt reingeht.
Was man natürlich viel machen kann, ist z.B. das ständige Benutzen von Schützern und beim Training diese geschützten Körperteile mit kontakt zu treffen, z.B. grundsätzlich Brillen tragen um die Fingerstiche besser trainieren zu könne, oder Unterarmschützer beim Training mit den Waffen.

KidStealth
18-09-2006, 08:50
Man sollte das Training progressiv aufbauen mit dem Ziel Dinge, die man im Training rainiert hat auch im harten Sparring einzusetzen, aber damit zu beginnen bringt gar nichts.

da stimme ich dir zu, nur sollte das sparring nicht allzu lange auf sich warten.
man kann mit leichten rollensparring schon recht schnell anfangen. unter aufsicht versteht sich.

training welches nur aus drills und technikübungen besteht, ist hinderlich für den kampf.
in den letzten jahren habe ich gerne und viel mit vertretern anderer fma stile gesparrt und bei nich wenigen festgestellt das sie sehr oft zu meinem stock schlagen, anstatt auf mich.
aus reiner neugier habe ich auch schon meine rechte hand weit nach rechts gestreckt (kopf war komplett offen) und mein partner schlägt trotzdem zu meiner hand.
richtiges distanzgefühl, timing usw. lernt man am besten mit kontakt.

Darkpaperinik
18-09-2006, 09:27
Hallo zusammen,

in diesem Thread (http://www.kampfkunst-board.info/forum/showthread.php?t=22316/) ist die Frage aufgetaucht ob Training nicht immer ein Kompromiß zwischen Realitätsnähe und Verletzungsgefahr ist.

Entweder werden Schläge abgestoppt/kontrolliert, man trägt Schutzausrüstung, benutzt Safetys oder schlägt nicht zum richtigen Ziel.

Meiner Meinung nach sollte man alle dieser verschiedenen Arten in sein Training einfließen lassen damit man nicht zu sehr festgelegt ist und es sich z. B. nicht angewöhnt immer ein Stück neben das Ziel zu schlagen.

Wie seht Ihr das?

Grüße

Christian

seh ich genauso - und das diskutieren wir hier ja alle paar monate aufs neue. alles was einen vorwärts bringt und verbessert ist also gut..

FrAgGlE
18-09-2006, 12:15
Lassen wir es leben. ;)

Ich habs schonmal woanders geschrieben.
Schulen, die nur hartes Training machen finden Kämpfer, sie machen aber keine.
Man sollte das Training progressiv aufbauen mit dem Ziel Dinge, die man im Training rainiert hat auch im harten Sparring einzusetzen, aber damit zu beginnen bringt gar nichts. ch hab z.B. mal mit so einem bolzer versucht den Übergang in den Clinch zu trainieren. Bei jedem Versuch in die Nahdistanz zu gelangen hat der Vogel volles Rohr zugetreten. Hätte er mich getroffen, wäre ich 100% ko gegangen. So kann man nichts neues trainieren, sondern nur dinge machen, die man schon komplett kann. Und selbst da überlegt man es sich, ob man überhaupt reingeht.
Was man natürlich viel machen kann, ist z.B. das ständige Benutzen von Schützern und beim Training diese geschützten Körperteile mit kontakt zu treffen, z.B. grundsätzlich Brillen tragen um die Fingerstiche besser trainieren zu könne, oder Unterarmschützer beim Training mit den Waffen.

Dieses unterschreibe ich so 100%ig. Möchte man Technik und/oder Kombinationen eintrainieren so muss der Partner dieses anfangs auch zu lassen oder kooperieren. Erst im anschließenden Sparring kann man versuchen dieses unter Gegenwehr des Partners umzusetzen.

Was die Härte und die Effektivität des Sparrings angeht, so bin ich kein Freund von Schützern und zu leichtem Kontakt. Dieses verfälscht dermaßen die Realität, da man eher mal in den Genuß kommt Aktionen falsch zu deuten oder doch mit dem Schützer zu blocken.
Auf der anderen Seite hat uns somit das Stocksparring schon manch Wartezeit im Krankenhaus gekostet. Was einen natürlich auch nicht weiterbringt :(

Letztendlich muss man immer Kompromisse eingehen, da ansonsten ein dauerhaftes Training nicht funktioniert.