Was erwartet ihr vom Kampfsport/-kunsttrainer? [Archiv] - Kampfkunst-Board

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Vollständige Version anzeigen : Was erwartet ihr vom Kampfsport/-kunsttrainer?



ps3ud0nym
02-12-2004, 07:42
So eine ähnliche Frage wurde im FMA-Forum (http://fma.4ums.de/viewtopic.php?t=328) schonmal gestellt. Aber ich frage hier trotzdem nochmal mit ganz grober Gewichtung nach pädagogische Fähigkeiten und kämpferische Fähigkeiten.

Was ich damit meine ist:
pädagogische Fähigkeiten - kann auf Erfahrung und/oder theoretisches Verständnis basierend gut erklären und zeigen
kämpferische Fähigkeiten - kann die Schüler jeder Zeit besiegen, wenn er/sie es möchte

Bei manchen ist es z.B. so, dass sie selber zwar "Kampfmaschinen" sind. Aber sie erzählen dir den letzten Mist, was Du nicht gebrauchen kannst, weil Du z.B. über ganz andere körperliche Voraussetzungen verfügst als sie. Bei anderen wiederum ist es so, dass sie Dir Sachen erzählen, die logisch sind und funktionieren müssten. Wenn sie aber selber kämpfen sollen, kriegen sie vom Schüler Arschtritte verpasst. Natürlich wäre das Optimum, wenn beide Eigenschaften vorhanden sind und noch einige andere Qualitäten. Aber wie sonst im Leben auch, manchmal muss man eben Kompromisse eingehen, weil man aus unbestimmten Gründen keine eierlegende Woll-Milch-Sau finden kann.

Also an dieser Stelle die Frage: Was erwartet ihr eher vom Trainer?

Sebastian
02-12-2004, 08:15
Die Mischung machts wie immer würde ich sagen ;)

Etwas von Beidem.

ps3ud0nym
02-12-2004, 08:28
Die Mischung machts wie immer würde ich sagen ;)

Etwas von Beidem.
*lol* war mir irgendwie klar, dass die Antwort kommt. Habe extra Punkt 3 weggelassen, was ich ursprünglich in die Umfrage nehmen wollte: Kein Kompromiss, entweder beides oder gar nichts! :D

Kudos
02-12-2004, 09:17
Das wichtigste hast Du vergessen: er muss mir sympathisch sein (das ist natürlich auch wieder ein Mischung aus Tausenden Faktoren!), das ist erst mal die absolute Grundvorraussetzung und dann kommt noch eine Mischung aus pädagogischen/kämpferischen Fähigkeiten.

Eins ohne das Andere bringt mir nichts. Deshalb habe ich auch nicht abgestimmt!

Ligeirinho
02-12-2004, 09:36
Ich habe auch nicht abgestimmt, weil meine Antwort darauf sich nicht so einfach in eine Schablone pressen läßt.
Ein Trainer muß meiner Meinung nach Pragmatiker sein. Ich traue dem Erfahrenen mehr als dem, der seine Weisheiten nur aus Büchern und Videos hat. Wenn ich SV trainieren will, dann am liebsten bei jemanden, der solche Situationen hinter sich hat - ob nun als Polizist, Knastologe, Türsteher oder im "Zivilleben". Wenn ich für VK-Wettkämpfe trainiere, dann sollte der Trainer ebenfalls jemand sein, der sowas schon mal gemacht hat. Es kommt mir nicht so sehr darauf an, mit welchem Ergebnis er aus den Kämpfen herausgekommen ist. Mir ist es lieber, er hat aus eigenen Niederlagen gelernt, als aus Beobachtungen.
Und dann sollte er natürlich in der Lage sein, diese Erfahrungen zu vermitteln: vor allem was Taktik und psychische Vorbereitung betrifft. Dazu gehört auch schon ein bißchen Begabung und ein gutes Unterrichts-Konzept.
Damit das Training Spaß macht, und ich das eine Weile durchhalten kann, muß ich ihn auch als Mensch irgendwie okay finden. Ich nehme den Stoff am besten auf, wenn ich den Trainer mag.

ps3ud0nym
02-12-2004, 09:57
Das wichtigste hast Du vergessen: er muss mir sympathisch sein (das ist natürlich auch wieder ein Mischung aus Tausenden Faktoren!), das ist erst mal die absolute Grundvorraussetzung...
Ok, hätte ich vielleicht klarer sagen sollen. Sagen wir abgesehen von den beiden von mir genannten Faktoren stimmt alles andere. Das meinte ich mit:

[...]Natürlich wäre das Optimum, wenn beide Eigenschaften vorhanden sind und noch einige andere Qualitäten. Aber wie sonst im Leben auch, manchmal muss man eben Kompromisse eingehen, weil man aus unbestimmten Gründen keine eierlegende Woll-Milch-Sau finden kann.[...]
Ich möchte lediglich wissen, was ihr für wichtiger haltet zwischen pädagogische und kämpferische Qualitäten - ganz banal und vereinfacht. Vielleicht noch die Begründung dazu, wer lust hat. Ich gehe mal als Beispiel voran :D:

Ich habe für pädagogische Fähigkeit gestimmt, weil ich KK betreibe, um meine eigenen Fähigkeiten zu verbessern. Es bringt mir persönlich recht wenig, wenn mein Lehrer alles plattmachen kann, was ihm in die Quere kommt, es mir aber nicht beibringen kann. In einer Situation, wo ich KK anwenden muss, kann ich mich nur auf meine Fähigkeiten verlassen (weil ich den Lehrer wohl kaum überall mitschleppen kann ;)). Ich denke auch dabei z.B. an Profiboxern - meine persönliche Einschätzung sagt, die meisten könnten schon ihre Trainer in den Boden stampfen, trotzdem profitieren sie von ihren Anweisungen.

Ich kenne aber auch Leute, die sagen, dass sie nur unter Trainer trainieren wollen, die draufhauen können. Da kann man sicherlich auch was lernen - aber dann wohl mehr durch abgucken und nachmachen als durch's Verstehen.

ps3ud0nym
02-12-2004, 10:21
@Ligeirinho
Macht ja auch alles Sinn. Ich möchte auch nicht generell sagen, was besser ist. Es interessieren mich nur Meinungen.
Wenn ich Dir Schokolade oder Kekse anbieten würde und frage, was Du lieber möchtest, antwortest Du doch sicherlich auch nicht: "Das eine geht nicht ohne das andere. Und ein bisschen Milch dazu wäre auch noch gut, dann kann ich es besser runterschlucken." In dem Moment gibt es halt nur die zwei Möglichkeiten. :)

Pumalette
02-12-2004, 13:55
Ich finde die Umfrage gut. Klar sehr reduziert auf das Wesentlich, aber finde es interessant wie die Leute im Board darüber denken.
Natürlich könnte mein Trainer (Judo und Ju-Jutsu), jeden Schüler jederzeit besiegen, aber ist das relevant? Er wurde schon im Alter von 2 Jahren von seinem Vater unterrichtet und war als Wettkämpfer sehr erfolgreich und steht heute als Trainer jeden Tag auf der Matte. So etwas wird man wohl nie aufholen können. Das ist begeisternswert, aber viel faszinierender finde ich seine Erfahrung als Trainer. Er kann die Leute sehr gut einschätzen, sorgt für eine super Gruppenzusammengehörigkeit, die geprägt ist von gegenseitiger Hilfsbereitschaft und treibt die Leute voran. Ich habe schon unterschiedliche Trainer oder Gruppen kennengelernt und durfte feststellen, was es für wahnsinnge Unterschiede gibt.

Der schlechte Fall: Trainerin, die nur auf ihre Autorität aus war, dabei pädagogisch und technisch schlecht war. So war auch die Gruppe. Die niedrigen Gurte hatten einfach die Arschkarte und durften sich von den höheren Gurten fertig machen lassen und haben dabei wenig gelernt. Wenn ich schon so viel einstecken muß, will ich auch etwas dabei lernen.

Der gute Fall: Trainier der, wie schon oben beschrieben, sowohl von Kind auf mit der Sportart als auch mit dem Trainer-Dasein konfrontiert war und einem in kurzer Zeit einfach wahsinnig viel beibringen kann. Sein Ansehen bekommt er nicht durch übermäßige Autorität, sondern allein schon durch sein Auftreten und seine Kompetenz. Die Gruppe hilft sich gegenseitig und kommt dadurch auch besser voran, da ein Trainer nicht jede Sekunde zu jedem etwas sagen kann. Er übermittelt die Sachen so gut, dass ich sie meist nur ein Mal sehen muß und mir immer seine Worte im Kopf bleiben. Er hat auch schon viele Trainer rangezogen, die in seinem oder ähnlichem Stil unterrichten. Es hat auch schon Pädagogen (Sportlehrer) gegeben, die einfach hell auf begeistert waren, was aus ihrer dreißigköpfigen, anstrengenden, pupertierenden Schulklasse geworden ist unter dieser Leitung. Sollte mehr solche Trainer geben! :D

IRON_MAN
02-12-2004, 14:49
Hi
Ein Trainier muss beides haben ich hab aber kämpferische genommen weil wenn der Trainier nix kann hat es ja keinen Sinn!

Calfbite
02-12-2004, 14:51
@Ligeirinho
Macht ja auch alles Sinn. Ich möchte auch nicht generell sagen, was besser ist. Es interessieren mich nur Meinungen.
Wenn ich Dir Schokolade oder Kekse anbieten würde und frage, was Du lieber möchtest, antwortest Du doch sicherlich auch nicht: "Das eine geht nicht ohne das andere. Und ein bisschen Milch dazu wäre auch noch gut, dann kann ich es besser runterschlucken." In dem Moment gibt es halt nur die zwei Möglichkeiten. :)

Erst die Schokolade, dann die Kekse...oder doch nich?
Ich glaub aber, dass man die pädagogischen und kämpferischen Fähigkeiten in Sachen Trainer nich so leicht voneinander trennen kann...verdammt...wenn ich mich tatsächlich zwischen Schokolade und Keksen entscheiden müsste...unwiderruflich?....ich könnte es nicht. :o

ps3ud0nym
02-12-2004, 15:13
[...]wenn ich mich tatsächlich zwischen Schokolade und Keksen entscheiden müsste...unwiderruflich?....ich könnte es nicht. :o

Ok, akzeptiert - interpretiere ich als "Hungerstreik". :D

Jet Bruce chan
02-12-2004, 16:50
Ich erwarte spass!

ps3ud0nym
02-12-2004, 16:55
Ich erwarte spass!
Der Trainer ist doch kein Entertainer. ;) Aber in gewisserweise, weiss ich schon was du meinst. Locker drauf sollte er schon sein.

Eversor
02-12-2004, 21:53
Für mich ist der pädagogische Aspekt einfach wichtiger. Ein Trainer kann noch so gut sein, wenn er mir die Anwendung (und vor allem den Sinn der Anwendung) einer Technik nicht vermitteln kann, dann bringt mir das Training nichts.

Dao
03-12-2004, 09:47
Hi,
würde den Wert auf die kämpferische Note legen. Ein Lehrer kann auch immer nur so gut sein (im Lernaspekt), wie der Schüler es zuläßt, aufnimmt, ...
Lege da eher wert auf Authenzität, also durchgängige Ehrlichkeit. Und diese Begriffe und Inhalte findest du eher bei den Werten und Normen als bei der Pädagogik. Schade diese Richtung fehlt, IMHO, etwas!

seelae
03-12-2004, 11:02
Ich habe etwas Muehe mit dem Wort paedagoisch. Unter paedagoisch verstehe ich einen vernuenftigen leicht eingaengigen Aufbau, einleuchtende Erklaerungen um so den Lernaufwand der Schueler zu vergeringern und etwas gut zu verkaufen.

Nun, ich kenne da jemanden der leise in schlechtem Deutsch fluestert, dessen Beispiele ich immer erst nach Stunden Gruebeln verstehe (manchmal braucht es auch Monate) und der Fehler nur durch leises Gemurmel (das man mal erstmal hoeren muss) korrigiert. Didaktisch und paedagoisch ist das sicher schlecht und trotzdem lerne ich sehr sehr viel von ihm.. Gleichzeitig kann ich ihn aber auch nicht in die 'gute Kaempfer' Kategorie stecken. Auch wenn seine Techniken sabbergeil sind, ist er doch schon aelter... Himmelhoch ueberlegen ist er mir allerdings allemal.

*denk* Damit ich von jemanden etwas lerne, muss ich ihn respektieren. Da ist technisches Koennen sicher mal Vorrausetzung. Dann braucht es aber noch sehr viel Weissheit und Erfahrung. Die Faehigkeit diese rueberzubringen ist dabei fuer mich zweitrangig.
Allerdings ohne Erfahrung,- und Weissheitsgewinn waere ein Training fuer mich auch unvollstaendig. Also, was muss ich da ankreuzen?

seelae

Mars
03-12-2004, 11:10
Ein Trainer soll einen in die Lage versetzen, kämpfen zu können. Ob er das gut kann, ist für mich als Schüler nur ein "Extra-Zuckerl. " Ist er nur ein guter Kämpfer und kann es mir nicht vermitteln bzw. mir die entsprechende Art des Trainings beibringen oder bieten, bringt es nichts.
Ich habe genug gute Kämpfer gesehen, die ihre Schüler wahnsinnig beeindruckten, ihnen aber kein Stück von ihren Fähigkeiten weitergeben (weder körperlich noch geistig) konnten. Das ist Geld- und Zeitverschwendung in Reinkultur. (Nur meine Meinung.) Sicher kann es motivierend sein, einen "echten Kerl" als Trainer zu haben. Doch als Schüler hat man davon im Endeffekt gar nichts.

Gruß

PS: Pädagogische Fähigkeiten implizieren übrigens auch Ausstrahlung, Überzeugungsfähigkeit und praxisbezogene Übungen, sowie praktische Erfahrung.

Pyriander
03-12-2004, 12:04
Das wichtigste ist, das ich kämpfen kann, durch das Training. Der Trainer brauch dazu nicht wirklich ein guter Kämpfer sein. Ahnung muss er haben, aber ob er sehr schnell oder stark oder gelenkig ist, ist doch herzlich egal. Auf das Wissen kommt es an.

hexle2000
03-12-2004, 12:21
Hallo

Bei dem pädagogischen Aspekt gehört für mich dazu:

- motivieren können
- verständliche Erklärungen
- altersgemässes Training (Unterschiede Kinder, Jugendliche und Erwachsene)
- Vorbild sein (Verhalten, konzentration)
- Verständniss haben (auch mal über Probleme reden können, bei "Black out" motivieren/aufbauen)
- persönliche Beziehung aufbauen (mit den Menschen reden, Persönlichkeit akzeptieren)


Bei kämpferrische Fähigkeiten geht es mir nicht darum, dass mich jemand besiegen kann sondern:

- sollte die Techniken einwandfrei beherrschen, die er/sie vermitteln will
- flexibel in Anwendungen und üben der Techniken
- nicht nur Techniken aus dem PP zeigen, sondern auch andere
- auch eigene meinung haben, welche Techniken SV relevant sind, und welche nicht (unter Berücksichtigung des unterschiedlichen Körperbaus/Fähigkeiten des einzelnen)
- wissen, daß man nie auslernt und immer dazu lernen kann (auch ein meister bleibt immer ein Schüler)

Ein guter Trainer sollte in beiden Bereichen gut sein und der schüler sollte auch bereit sein zu lernen.....
Oft scheitert es an einem von beiden.....
Ein guter Trainer kann noch so gut sein, wenn der schüler nicht bereit ist zu lernen.....
Ein guter Schüler kann noch so motiviert sein zu lernen, wenn der Trainer nicht in der Lage ist, anderen was beizubringen, oder die Techniken nicht oder falsch beherrscht...

MfG
hexle2000

ps3ud0nym
03-12-2004, 13:14
[...]
*denk* Damit ich von jemanden etwas lerne, muss ich ihn respektieren. Da ist technisches Koennen sicher mal Vorrausetzung. Dann braucht es aber noch sehr viel Weissheit und Erfahrung. Die Faehigkeit diese rueberzubringen ist dabei fuer mich zweitrangig.
Allerdings ohne Erfahrung,- und Weissheitsgewinn waere ein Training fuer mich auch unvollstaendig. Also, was muss ich da ankreuzen?

seelae
Ankreuzen musst Du zunächst mal gar nichts, wenn Du dir nicht sicher bist, was für dich wichtiger ist :). Ich kann beides absolut nachvollziehen. Der eine legt einen grösseren Wert auf seine eigene Entwicklung, der andere braucht eher ein starkes Vorbild.

seelae
03-12-2004, 14:40
*hust* Wert auf die eigene Entwicklung legen und ein starkes Vorbild haben sind fuer mich ziemlich verknuepft...

Anyway, nachdem ich ein bissel an dem Problem rumgekaut hab: ich glaube ich wuerde den Trainer vorziehen von dem ich am meissten lernen kann. Das schliesst dann ganz schnell einen Trainer aus, der mir technisch unterlegen ist, denn fast alles was er kann, kann ich ja auch schon, egal wie gut er es erklaert. Das wuerde dann heissen, dass mit steigender Guertelfarbe die Faehigkeit immer wichtiger und das Erklaeren immer unwichtiger wird und die Frage was man bevorzugt abhaenig vom jeweiligen Level ist..

seelae

ps3ud0nym
03-12-2004, 15:37
Das ist ein interessanter Aspekt. Mit anderen Worten, wenn Du alle Techniken gelernt und verstanden hast, brauchst Du nur noch einen, von dem Du abschauen kannst, wie er es besser macht. Macht irgendwie Sinn.

Das darf man aber natürlich nicht durcheinanderbringen. Auch von jemandem, den man besiegen kann, kann man einige Sachen lernen. Angenommen ein Boxer würde einen Ringer umboxen, weil der Ringer gar nicht dazu gekommen ist, seine Fähigkeiten auszuspielen. Das würde trotzdem nicht heissen, dass der Boxer nicht vom Ringer Bodentechniken lernen könnte. Also hat dein Argument eher stilinterne Gültigkeit.

seelae
03-12-2004, 16:30
Ja. Ich vermute mal das Problem ist das "von dem ich was lernen kann". Das wird immer durch meine Interessen und meine Wuensche definiert... Selbst von einer Superputzfrau kann ich nur wenig lernen (Optimierung mal ausgeschlossen), weil es mich halt ueberhaupt nicht interessiert. :) Ein mehr KK bezogenes Beispiel waeren Kata. Auch da gehen die Meinungen auseinander:)

seelae

Kamikätzchen
05-12-2004, 12:22
ich meine, beides in gleichen teilen.
pädagogisch hat so einen antiautoritären beigeschmack.
deshalb: ein pädagogisch geschulter, gerechter aber auch autoritärer ex- superfighter.
das ist mein kampfsporttrainer.
und so solls auch für mich sein.

Mars
05-12-2004, 14:17
ich meine, beides in gleichen teilen.
pädagogisch hat so einen antiautoritären beigeschmack.
deshalb: ein pädagogisch geschulter, gerechter aber auch autoritärer ex- superfighter.
das ist mein kampfsporttrainer.
und so solls auch für mich sein.
Ein guter Pädagoge braucht Autorität. Schon einmal einen Lehrer ohne Autorität vor einer achten oder neunten Klasse (am besten Haupt- oder Realschule) gesehen? Die "Hinrichtung auf Raten" ist kein schöner Anblick ;)

Gruß

JetLag
06-12-2004, 16:56
Ein Trainer soll einen in die Lage versetzen, kämpfen zu können. Ob er das gut kann, ist für mich als Schüler nur ein "Extra-Zuckerl. " Ist er nur ein guter Kämpfer und kann es mir nicht vermitteln bzw. mir die entsprechende Art des Trainings beibringen oder bieten, bringt es nichts.
Ich habe genug gute Kämpfer gesehen, die ihre Schüler wahnsinnig beeindruckten, ihnen aber kein Stück von ihren Fähigkeiten weitergeben (weder körperlich noch geistig) konnten. Das ist Geld- und Zeitverschwendung in Reinkultur. (Nur meine Meinung.) Sicher kann es motivierend sein, einen "echten Kerl" als Trainer zu haben. Doch als Schüler hat man davon im Endeffekt gar nichts.

Gruß

PS: Pädagogische Fähigkeiten implizieren übrigens auch Ausstrahlung, Überzeugungsfähigkeit und praxisbezogene Übungen, sowie praktische Erfahrung.

Ich bin so frei und schließ mich dem an ;)

Pyriander
06-12-2004, 17:13
Ein guter Pädagoge braucht Autorität. Schon einmal einen Lehrer ohne Autorität vor einer achten oder neunten Klasse (am besten Haupt- oder Realschule) gesehen? Die "Hinrichtung auf Raten" ist kein schöner Anblick ;)

Gruß


Hmm, aber wir hier sind doch meistens nicht mehr in der achten Klasse, oder ?...?

Mars
07-12-2004, 07:02
Hmm, aber wir hier sind doch meistens nicht mehr in der achten Klasse, oder ?...?
Es gibt allerdings kaum eine vergleichbare Tätigkeit, bei der der Lehrer als Mensch, Pädagoge und Autoritätsperson gefordert wird.

ps3ud0nym
07-12-2004, 12:36
Es gibt allerdings kaum eine vergleichbare Tätigkeit, bei der der Lehrer als Mensch, Pädagoge und Autoritätsperson gefordert wird.
Tja, das sollte dich zum Nachdenken stimmen. ;) Villeicht liegt das daran, dass erwachsene Menschen nicht unbedingt in der Hinsicht autoritäre Persönlichkeiten brauchen. Sie können selbstständig entscheiden, was sie lernen möchten und müssen oder wollen nicht dazu gezwungen werden.

Ich denke da z.B. an das Studium. Es gibt Profs, die ständig erzählen, wie toll ihre Karriere eigentlich ist. Aber wenn es darum geht den Stoff verständlich rüberzubringen, hören die meisten gar nicht mehr zu, weil die Vorträge einfach nur langweilig und trocken sind. Es gibt aber auch Profs, von denen man eigentlich gar nicht so richtig mitkriegt, was sie eigentlich geleistet haben, aber sie erklären den Stoff so gut, dass man da gerne zuhört.

Mars
07-12-2004, 16:20
Tja, das sollte dich zum Nachdenken stimmen. ;) Villeicht liegt das daran, dass erwachsene Menschen nicht unbedingt in der Hinsicht autoritäre Persönlichkeiten brauchen. Sie können selbstständig entscheiden, was sie lernen möchten und müssen oder wollen nicht dazu gezwungen werden.

Ich denke da z.B. an das Studium. Es gibt Profs, die ständig erzählen, wie toll ihre Karriere eigentlich ist. Aber wenn es darum geht den Stoff verständlich rüberzubringen, hören die meisten gar nicht mehr zu, weil die Vorträge einfach nur langweilig und trocken sind. Es gibt aber auch Profs, von denen man eigentlich gar nicht so richtig mitkriegt, was sie eigentlich geleistet haben, aber sie erklären den Stoff so gut, dass man da gerne zuhört.

Du verstehst offenbar nicht, was "Autorität" bedeutet. Das hat nichts mit trocken, steif, herrisch, besserwisserisch, etc. zu tun. Es geht um die Erweckung von Vertrauen, Respekt und Interesse am Stoff, sowie die Ausstrahlung und das Vorhandensein von Kompetenz. Autorität äußert sich auf vielfältige Arten. Oft sind sie recht unspektakulär.
Studenten sind fade Zuhörer. Jugendliche sind überaus aktiv und fordernd.
Wenn ich mir so manchen Erwachsenen ansehe, glaube ich, dass ihnen etwas Orientierung von außen ganz gut täte.

Denken tue ich auch ab und zu ;)
Gruß

ps3ud0nym
07-12-2004, 18:58
@Mars
Hmm, wenn Du Autorität so definierst, ok. Das ist dann aber eher ein Problem mit den Begrifflichkeiten. Ich habe mich halt an die geläufige Definition gehalten:


Au|to|ri|tät, die; -, -en [lat. auctoritas]: 1. <o. Pl.> auf Leistung od. Tradition beruhender Einfluss einer Person od. Institution u. das daraus erwachsende Ansehen: kirchliche, elterliche A.; die A. des Staates; A. haben, besitzen; sich A. verschaffen. 2. Persönlichkeit mit maßgeblichem Einfluss u. hohem [fachlichem] Ansehen: eine medizinische A.; er ist eine A., gilt als A. auf seinem Gebiet

au|to|ri|tär <Adj.> [frz. autoritaire, zu: auteur < lat. auctor, Autor]: 1. (bildungsspr. abwertend) a) totalitär, diktatorisch: ein -es Regime; b) unbedingten Gehorsam fordernd: eine -e Erziehung; sein Vater war sehr a. 2. (veraltend) a) auf Autorität beruhend: -e Gewalt; b) mit Autorität ausgestattet: ein -er Herrscher


Wo Du aber meine 100%-ige Zustimmung kriegst ist:
[...]Wenn ich mir so manchen Erwachsenen ansehe, glaube ich, dass ihnen etwas Orientierung von außen ganz gut täte. [...]
Trotzdem müssen sie es selber wissen, ob sie auch gelenkt werden wollen. Wer sein Problem nicht einsehen will, dem kann man auch nicht mehr helfen. :)

Mars
08-12-2004, 07:05
[QUOTE=ps3ud0nym]@Mars
Hmm, wenn Du Autorität so definierst, ok. Das ist dann aber eher ein Problem mit den Begrifflichkeiten. Ich habe mich halt an die geläufige Definition gehalten:

QUOTE]
Ich habe mich an dem in der pädagogischen Praxis geläufigen Begriff orientiert. Pädagogische Theorie ist (leider immer noch) rechte "Elfenbeinspielerei." (was nicht bedeutet, dass ich die Theorie für überflüssig halte, doch den meisten hier im Forum düfte es um die PRAXIS ihrers Trainings bzw. Unterrichts gehen)


Gruß

Ineluki
10-12-2004, 12:21
Also prinzipiell finde ich diese "entweder/oder"-Fragen ziemlich sinnlos, so einfach ist die Realität IMHO einfach nicht.

Aber was solls, wenn ich die Wahl habe zwischen
a) Trainer macht (bzw weiß zumindest) gute Sachen, aber erklärt sie bescheiden
b) Trainer erklärt zwar toll, aber macht den letzten Mist
würde ich mich für a) entscheiden und hoffen, daß ich mir trotzdem was abschauen kann.

Mars
13-12-2004, 06:11
Also prinzipiell finde ich diese "entweder/oder"-Fragen ziemlich sinnlos, so einfach ist die Realität IMHO einfach nicht.

Aber was solls, wenn ich die Wahl habe zwischen
a) Trainer macht (bzw weiß zumindest) gute Sachen, aber erklärt sie bescheiden
b) Trainer erklärt zwar toll, aber macht den letzten Mist
würde ich mich für a) entscheiden und hoffen, daß ich mir trotzdem was abschauen kann.

zu b) Wenn er Mist macht, kann er wohl nicht richtig demonstrieren, d.h. den Stoff nicht anschaulich vermittel. Das ist ein "pädagogisches" und kein kämpferisches Defizit.

Wenn der Mann einfach nur ein guter Kämpfer ist und einen nach dem anderen zu Brei verarbeiten kann, dann hilft Dir das als Schüler gar nichts (Deinem Ego vielleicht: "Mein Lehrer ist ein Superfighter.") Du bleibst letztlich auf der Strecke, weil in DEINEM Trainings nicht läuft (der Trainer kann ja nur kämpfen, aber kein gescheites Training geben).

Gruß

Ineluki
14-12-2004, 12:05
zu b) Wenn er Mist macht, kann er wohl nicht richtig demonstrieren, d.h. den Stoff nicht anschaulich vermittel. Das ist ein "pädagogisches" und kein kämpferisches Defizit.

Das ist nicht was ich meinte, worauf ich hinauswill, ist daß er halt keine Ahnung vom "richtigen" Kämpfen hat.

Lars´n Roll
29-05-2005, 01:10
Ich habe für pädagogische Fähigkeit gestimmt, weil ich KK betreibe, um meine eigenen Fähigkeiten zu verbessern. Es bringt mir persönlich recht wenig, wenn mein Lehrer alles plattmachen kann, was ihm in die Quere kommt, es mir aber nicht beibringen kann. In einer Situation, wo ich KK anwenden muss, kann ich mich nur auf meine Fähigkeiten verlassen (weil ich den Lehrer wohl kaum überall mitschleppen kann ;)). Ich denke auch dabei z.B. an Profiboxern - meine persönliche Einschätzung sagt, die meisten könnten schon ihre Trainer in den Boden stampfen, trotzdem profitieren sie von ihren Anweisungen.


I totally agree and voted the same way.

Twist4
03-06-2005, 13:27
Wer gut kämpfen kann, weiß natürlich auch, wie die Techniken funktionieren und kann sie dementsprechen auch erklären.

Das "gut kämpfen können" musste er ja auch mal lernen und hat somit, wie ich denke, genügend Wissen (ob nun Verletzungsvermeidung, effektives Training, usw.), dass er vermitteln kann.

MfG Twist4

marq
03-06-2005, 13:29
Wer gut kämpfen kann, weiß natürlich auch, wie die Techniken funktionieren und kann sie dementsprechen auch erklären.


ich seheda keinen zusammenhang

Twist4
03-06-2005, 13:59
Ich denke, dass niemand ohne genügend Basiswissen über Technikausführung, Anatomie des Körpers usw. ein wirklich guter Kämpfer sein kann.

Und da wir alle der Sprache mächtig sind, wird er das ja wohl auch erklären können, oder?

marq
03-06-2005, 14:05
Ich denke, dass niemand ohne genügend Basiswissen über Technikausführung, Anatomie des Körpers usw. ein wirklich guter Kämpfer sein kann.
Doch gibt es ! z.B. Naturtalente
Die wundern sich dann immer, warum es bei anderen nicht funzt! ;)


Und da wir alle der Sprache mächtig sind, wird er das ja wohl auch erklären können, oder?

... schon, ob das irgendwie nutzt, ist fraglich. :D :D :D

Impala
08-06-2005, 09:50
Wer gut kämpfen kann, weiß natürlich auch, wie die Techniken funktionieren und kann sie dementsprechen auch erklären.


Der beste Kämpfer muss nich zwangsläufig gut erklären können... kann z.B. in der Schule alles ohne Probleme lösen, aber wenn mich jemand fragt wie das geht brauch ich 5 Anläufe bis ich es ihm verständlich habe erklären können.

Finde ein Trainer muss den Stoff vor allem vermitteln können und symphatisch sein. Wie gut der Trainer dann ist sieht man meist an seinen Schülern.