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Vollständige Version anzeigen : Weltfremde unrealistische Techniken



Kalisilat
16-12-2004, 16:27
Hi Leute

Ich sehe häufig "sogenannte" SELBSTVERTEIDIGUNGS-EXPERTEN
welche ihren Schülern bzw. Schülerinnen SELBSTMÖRDERISCHE
Techniken beibringen, welche in einer REALEN Situation NIE und
NIMMER funktionieren. :(

Der Klassiker, eine waffenlose Messerabwehr bzw. eine Entwaffnung.
Ich sehe TECHNIKEN welche in einem Dojo wunderbar "funktionieren"
in welcher der TRAININGSPARTNER einem die "richtige Energie" gibt
damit der Andere die "Entwaffnung" schön üben kann. Halloooo!!!

Auf der Strasse will der Andere uns NICHT UNTERSTÜTZEN, sondern
uns VERNICHTEN, uns ernsthaft VERLETZEN. :ups:

Schon ein einfacher Test mit einem Leuchstift würde dies wunderbar
beweisen, das Hebel und die tradionellen Blocks gegen einen AGRESSI-
VEN Angreifer in 100 Jahren NICHT FUNKTIONIEREN und man den ganzen
Körper voller Schnitte und Stiche hat.

Ich frage mich wieso die Leute immer noch auf solche Scharlatane rein-
fallen welche DEN Hebel gegen Messer zeigen?

Und die Moral von der Geschichte?

Auf der Strasse gibt es nicht den 1. oder den 2. Platz, einer läuft weg
und der andere wird weggetragen.

Peace

Combative

PS: Oder einen schnellen Jab hebeln wollen..!!!??? WELTFREMD!!! :ups:

aw5k
16-12-2004, 16:49
Und was willst du uns sagen? ;)

Ne, im Ernst:
ich denke, dieser Umstand ist den meisten hier bekannt. SV-Kurse ("2 Wochen und sie sind unschlagbar") sind sowieso ziemlich verpönt.

Kudos
16-12-2004, 16:59
Interessanter Thread!

Meine Meinung dazu:

Manche, im ersten Moment unrealistisch erscheinende, Techniken können im Ernstfall auch funktionieren, wenn sie oft genug geübt worden sind und immer mehr in "Fleisch und Blut" übergegangen sind.

Eine Technik an sich funktioniert sowieso nicht und muss in verschiedenen Situationen geübt werden, damit man sie wirklich sitzt. Z.B. dachte ich am Anfang, als ich den Triangle Choke gezeigt bekommen habe, das dauert doch viel zu lange und mein Gegner riecht den Braten schon lange im voraus. Über die Effektivität dieser Technik brauchen wir uns jetzt aber nicht mehr unterhalten...

Mit Messer-Verteidigungs-Techniken habe ich bisher relativ wenig Erfahrung, das was mir bisher gezeigt wurde, kann vielleicht schon funktionieren, aber Messerangriffe sind sowieso extrem schwer zu kontrollieren.

Falls es aber Techniken geben sollte, die in allen denkbaren Situationen 100%ig funktionieren, einfach zu erlenen und hoch-effektiv sind, bitte, mir zeigen!!

Andererseits gibt's Techniken, wo ich mir kaum vorstellen kann, dass sie funktionieren können, da der dahinter stehende Gedanke mir unrealistisch erscheint. Z.B. alle Techniken, die annehmen, dass der Gegner seine Hand vorne stehen lässt. Kaum jemand wird die Hand mit der er gerade geschlagen nicht, nicht schnell zurück ziehen.

Der letzte Fall sind effektive Techniken, die als unrealistisch betrachtet werden. Mein Liebling ist der High-Kick! "Auf der Straße geht das unaufgewärmt und in Jeans-Hosen nicht." Ich weiß nicht welche Hosen diese Leute tragen oder wie klein und ungelenkig sie sind, aber ich weiß, dass es in allen meinen Hosen funktioniert und ich mich dafür nicht sonderlich aufwärmen muss. Ich gebe zu, dass ein etwas größeres Eigenrisiko besteht, aber das gleicht die Effektivität wieder aus. Versteht mich nicht falsch ich behaupte nicht, dass ein High-Kick das Allheilmittel ist, ich würde es auch (zuerst) nicht auf der Straße anwenden, sondern den Angreifer z.B. erst mal mit einem Low-Kick ins Wackeln bringen.

Techniken sind zwar auch schön und gut, aber meiner Meinung nach bringt es mehr zu sparren als Techniken explizit zu trainieren. Im Sparring versuche ich zwar immer mal wieder eine Technik, mit mehr oder weniger Erfolg, einzusetzen aber in erster Linie geht's mir (momentan) darum "ein Gefühl" für meinen Gegner zu bekommen. Wenn ich immer nur an Technik(en) denke, bringt mich das weniger weiter als wenn ich's einfach laufen lasse. Trotzdem bin ich ein kleiner Technik-Junkie...

Buh, ist doch irgendwie mehr geworden als ich eigentlich schreiben wollte! Ich wollte halt meinen Senf dazu abgeben, da ich mich teilweise sehr lange Zeit mit den merkwürdigsten Techniken beschäftigen dürfte (TKD Uni Hochschulsport sucks!)....

jkd-newbie
16-12-2004, 17:01
@ Combative:
Tja, da kann ich Dir leider nur zustimmen.

Das Problem ist, daß es sehr schwer ist, jemanden zu finden, der wirklich Ahnung von der Materie hat.
Den meisten der von Dir beschriebenen "SV-Experten" kann man keine böse Absicht unterstellen. Sie haben die Techniken so gelernt und haben auch keinen Grund Ihre Skills in Zweifel zu ziehen, da sie nie gezwungen waren sie der Realität auszusetzen.

Als ich damals TKD gemacht hab, dachte ich auch, Hosinsul ist das Non-Plus-Ultra im Bereich SV. Hab damals aber auch keine Gelegenheit zu Vergleichen gehabt.

Trinculo
16-12-2004, 17:10
Schon ein einfacher Test mit einem Leuchstift würde dies wunderbar
beweisen, das Hebel und die tradionellen Blocks gegen einen AGRESSI-
VEN Angreifer in 100 Jahren NICHT FUNKTIONIEREN und man den ganzen
Körper voller Schnitte und Stiche hat.

Nicht, dass ich den "Leuchtstift-Test" schlecht finde, aber ...

... nicht jeder "Leuchtstrich" wäre tödlich, vor allem nicht bei schwerer
Kleidung (mit den Stichen sieht das schon etwas anders aus)

... wird man von einem halbwegs geschickten Angreifer wohl mit jeder
Form der Verteidigung etwas "Farbe bekommen".

Generell stimme ich aber völlig zu, dass die meisten Hebel und Blocks, vor
allem in der Form "ich benutze zwei Arme, um einen Arm meines Gegners
unter Kontrolle zu kriegen", nicht funktionieren werden, bzw. dass man
erst gar nicht in die Verlegenheit kommen wird, sie anzusetzen. :)

Mitsuomi
16-12-2004, 17:11
tja, was gibts hier dazu noch zu sagen? ich vermisse ebenfalls das praktische training am mann. hebel bei uns im HKD werden standartmäßig durchs greifen an der eigenen hand vom gegner begonnen, doch wer macht schon sowas?
mein meister sagt auch gelegentlich zu einigen techniken, das sie zwar schön anzsuehen sind, aber nicht für die SV geeignet sind... sondern eher fürs prüfungsprogramm ;) ich übe bzw. mache diese diese unrealistischen techniken schon mit, solang man sie mir nicht als als wundermittel verschreibt ^_^ aber unsere chefs sind schon okay und wollen uns keinen schwachsinn verzapfen :cool:

cryingfreeman
16-12-2004, 17:18
Hallo,

ich bin auch der Meinung das man einem mit Messern bewaffneten gegenüber :ups: soviel meter wie es nur irgendwie geht zwichen sich bringt,also weglaufen :o

Aber sollte man gezwungen sein sich seinem ggegenüber stellen zu müssen würde ich die eine oder andere Technik schon risikeren ,weil nur zum brot schmieren hat er es wahrscheinlich nicht mitgenommen!! :)

Sven K.
16-12-2004, 17:35
Moin


Ich kann mich Kudos nur anschliessen.
Jede erlernte Technik kann unter Umständen wirken. Man kann halt
streiten wie realistisch das Eintreten dieser Umstände ist. So etwas sind
"Anfängertechniken" damit die erst mal ein Gefühl dafür entwickeln. Das
Wichtige daran ist eben das ein "richtiger" Trainer dies erwähnt und auch in
der Lage ist die Unterschiede zu vermitteln. Selbst der ach so gescholtene
Kreuzblock kann funktionieren. Wusstes Du das der "Eispickelgriff" die
häufigste Art ist wie Ehefrauen versuchen ihre Männer abzustechen, wenn die
frech waren ? ;) Also mag hier so etwas wie "Age Uke" ( Armblock nach
oben ) usw. durchaus eine Lösung sein. Gehen wir mal von dem Video aus das
Frank in einem anderem Thread gepostet hat. Ein Angreifer sticht zum Bauch.
Der Verteidiger greift, unter hilfe einer Ausweichbewegung, die Waffenhand
und setzt einen Kipphandhebel an. Wie realistisch ist hier das der Angreifer
das Messer so lange stehen lässt bis der Verteidiger den Arm greifen kann ?
Es ist doch wohl eher unrealistisch oder ?
Aber weiss der Angreifer das auch ? Und selbst wenn ? Kann es nicht sein das
ein geübter Verteidiger den Stich schon im Ansatz erkennt und seine Abwehr
dementsprechend "früh" ansetzt so das er doch genug Zeit hätte den Arm zu
greifen ? Man kann nie genau sagen was passiert. Das ist das Gemeine an der
Sache. :p ;)

pflanzenmoerder
16-12-2004, 17:49
Ich find's vor allem gefährlich untrainierten Leuten sowas zu zeigen, die sich dann wie Bruce Lee persönlich fühlen.
Vor allem beim Kampf gegen ein Messer (vor allem wenn der Angreifer ein kleinwenig Ahnung davon hat wie man eins führt) ist glaub ich (direkt nach der Pistole) die schlimmste Kampfsituation in die man kommen kann.
Bei einem Stock kann ich ja versuchen danach zu greifen, aber was macht man bei einem solchen entwaffnungsgriff wenn der Angreifer nur ein bisschen mit dem Messer fuchtelt?
Schnitte sind schon rein vom psychologischen her kritischer für einen Kämpfer als jeder andere Treffer.
Mein Hauptkrtikpunkt an solchen Kursen ist aber die Zeitdauer, in 2 Wochen lernt man nix, aber auch garnix, wenn man danach nicht weitermacht.

R.E.
16-12-2004, 18:35
Hi Leute,

habe Euch mal ein Posting von mir hier rein gekopiert, in dem es um fast das gleiche Thema ging!

NGR

Ralf

PS: Wirklich schlimm, was manche Leute für SV-fähig halten und dann auch noch unterrichten! Aber der Trend wird besser :) !
__________________________________________

Also es geht um Konzepte und Techniken zur SV, sowie Verhalten gegen Waffen!

Man sollte unterscheiden zwischen Selbstverteidigung und Straßenkampf, das ist nicht das gleiche. SV ist (für mich) gegen alle direkten Zugriffe (Anfaßkontakt) sowie Indirekte Zugriffe (ohne Anfaßkontakt). Das 2.tere setzt aber voraus, das der Aggressor Dich noch nicht schlagen, treten und/oder mit Waffen oder gar mehreren Aggressoren attackieren möchte.

Streetfighting ist also die Steigerung einer SV!

Wichtig bei den Konzepten dabei ist, das man in jeder Distanz sich ein gewisses Grundwissen aufbaut. Derer gibt es vier:

1. Kicking
2. Boxing
3. TRAPPING RANGE (Infight) - Clinch
4. Groundfighting

Die meisten gewalttätigen Auseinandersetzungen fangen in der Boxing Range/Trapping Range an.

Also sollte man auf diese Distanzen besonderes Augenmerk legen!

In Trapping Range haben die wenigstens KK/KS sowie üblichen Straßenschläger-Vergewaltiger etc. Erfahrung, weiterhin ist das die einzigste Distanz in der ein kleinerer/schwächerer gegen einen größerern/stärkeren "besiegen" kann, bei dementsprechend Training.

Weiterhin solltest Du bei Deinem Training darauf achten, die Distanzen "übergangslos" miteinander verbinden zu können. Also keine "Löcher" in dem Wechsel der Distanzen oder eventuell verschiedenen Stilen/Techniken zu haben.

Das ist schwierig und können nicht viele, auch wenns einige immer wieder behaupten!

Das Thema Deeskalation ist meiner Meinung nach auch sehr wichtig, kommt aber erst mit viel Erfahrung/Selbstvertrauen.

Es gibt einen alten Spruch: Wenn zwei das gleiche tun, ist das nicht daselbe!

Darum kann man gerade bei Deeskalation nicht pauschal sagen, was das passende Verhalten/Reaktion im Ernstfall ist. Da jeder Mensch ein Individium in seiner Art ist sprich Größe, Charakter, Können, Stimmung etc....etc...!

Weiterhin gibt es gewisse "Regeln" in der Regellosigkeit der Straße, die man wissen sollte, wenn man von SV/Streetfighting spricht!

- in Trapping Range gewinnt für gewöhnlich der, der als erster (hart oder gezielt) zuschlägt oder drückt/reißt etc.! Ähnliches gilt für die Boxing Range!

- sobald bei einer verbalen Attacke, Hände in die Taschen gesteckt werden um eine eventuelle Waffe zu ziehen muß gehandelt werden...sprich Aktion!

- erwarte immer das Unerwartete

- erst aufhören/abschalten wenns vorbei ist (entweder Flucht oder Kampfunfähigkeit des Aggressors)

- etc.


Thema Verhalten bei Angriff mit Waffen:

Richtig ist, das man in etwa wissen sollte wie eine Waffe funktioniert bzw. deren Einsatzmöglichkeiten kennen sollte, um sich möglichst effektiv gegen diese zu verteidigen.

Thema Messer:

Dazu schreibe ich Dir paar Grundregeln:

1. weit und schnell wegrennen
2. geht 1. nicht, sofort größtmögliche Distanz einnehmen und nicht in den Aggressor rein gehen, es sei denn, die Waffe ist noch nicht gezogen. Ein Fehler endet mit schwersten Verletzungen oder gar Todesfolge!
3. Mach einen Waffenkampf daraus, such Dir Weapons of the street: Barhocker, Billardstock-Kugeln, Bierglas-Flasche-Aschenbecher (abgeschlagen?!) , Autoantenne, etc.
4. NIEMALS EINE ENTWAFFNUNG SUCHEN
5. Falls Messerhand gegriffen werden kann aus Sitution nicht mehr loslassen!!!
6. Die Gegriffene Messerhand möglichst dicht am Körper halten, um keinen Staudruck aufbauen zu können durch den Aggressor (heißt es können nur kleinere Schnitte/Stiche entstehen,
7. bei einem Messerkampf geht man nicht davon aus, das man gesund heraus kommt, sondern das man überlebt!!!
8. Good Luck/Happy Birthday

Gegen einen Single Stick oder gar Double Stick hast Du sogut wie gar keine Chance wenn der Angreifer halbwegs die Waffe beherrscht.

Gegen einen Basi/Single Stick mit möglichst geschlossener Deckung schnellstmöglich an den Mann und dann Termination the Fight!

Vorrausgesetzt weglaufen oder Waffenkampf draus machen funktioniert nicht!

Ansonsten schreibe ich Dir nochmal die 2 Hauptgründe warum die meisten eine Auseinandersetzung auf der Straße verlieren:

1. Mangelnde Kondition
2. man kämpft in einer Distanz, die man nicht kennt/beherrscht

So ich hoffe, konnte Dir bisserl helfen und einige Sachen vermitteln!

Beste Grüße

Ralf

LEGION
16-12-2004, 20:29
Wir machen beim Kobudo auch manchmal Messerabwehr.....aber unser Trainer sagt uns auch ganz klipp und klar,dass es absolut illusorisch ist,unverletzt aus einem Messerkampf zu kommen......besser ist es immer es gar nicht dazu kommen zu lassen.......richtige effektive Techniken gegen Messer gibt es meiner Meinung nach kaum

Eversor
16-12-2004, 23:23
Wie realistisch ist hier das der Angreifer das Messer so lange stehen lässt bis der Verteidiger den Arm greifen kann ?
Es ist doch wohl eher unrealistisch oder ? Genau aus dem Grund lernen wir für solche Techniken immer eine schöne Ausführung für Prüfungen und eine nützliche für den Ernstfall. Nach einem Schlag in die Armbeuge zieht der Angreifer seinen Arm bestimmt nicht gleich zurück, dann klappt auch ein Kipphandhebel. Gegen einen Messerangriff würde ich das allerdings nicht versuchen wollen.

Noch schlimmer als Messerabwehr finde ich Pistolenabwehr. Wer glaubt denn ernsthaft, dass sowas klappt? Meiner Meinung nach gehört das höchstens in den Bereich für Danträger, die nochwas zum Spielen suchen.

Pyriander
17-12-2004, 01:32
Das ganze ist wie der Kampf mit Windmühlen, und es setzt sich sooo langsam erst realismus durch, in meinem Städchen besonders langsam glaube ich.
Pistolenabwehr möchte ich mal nicht als dümmer als Messerabwehr bezeichnen, wobei man die natürlich eher weniger gebrauchen kann.
Schön das Du auch noch mal was zur Stockabwehr sagst, Ralf.
Es wird ja oft über unrealistische Messerabwehr geredet, aber das das gegen einen Stockträger, der nicht blöd ist, auc hgar nicht so einfach ist, wird zu wenig erwähnt.

HuLong
17-12-2004, 03:46
Ich bin eigentlich sehr gegen den Gebrauch und das Mitführen von Waffen, vor allem Messer. Wenn man sich trotzdem irgendwie wappnen will, wäre ein Teleskopschlagstock ein Möglichkeit? Kann man, wenn man das übt, damit heil aus einem Messerangriff herauskommen?
Wenn nicht, was schlagt ihr vor? Bitte nur sinnvolle Vorschlaege, also nicht sowas wie "Kauf dir ne Knarre", oder "Besorg dir ein längeres Meser"....

HuLong

Pyriander
17-12-2004, 04:46
Hi, die Antwort hast Du ja schon selbst gegeben; wenn Du keine Knarre und kein Messer willst, bliebe ja ein Stock übrig.
Wäre auch die Waffe meiner Wahl, ich habe nur keine Lust, so was mitzuschleppen (auch keinen Tele) weil es keinen weiteren Nutzen hat, ganz im Gegenteil zum Messer.
Das mans brauch ist ja auch ziemlich unwahrscheinlich.

Kalisilat
17-12-2004, 08:19
Cool das es eine kleine Diskussion angeregt hat :D

Ich habe folgende Prinzipen gegen das Messer gelernt:

0. Vorbeugen (vermeide heikle Sitationen / Awareness!!!)

1. Renn weg wenn du kannst

2. Nimm einen Equalizer:

A) Schiess im etwas an den Kopf
B) Nimm einen Gegenstand als Waffe
C) Nutze eine Sporttasche oder Koffer als Schild

Dies dient NUR zur ABLENKUNG um dann zu WEGZURENNEN!

3. Und zu guter letzt, wenns NICHT ANDERS geht, versuche
waffenlos gegen ihn anzugehen. :ups:

Ich bin der Meinung das die REALISTISCHSTEN Verteidigungen
gegen Messer aus den philippinischen Kampfkünsten kommen,
aber das ist NUR MEINE SUBJEKTIVE MEINUNG.



Peace

Combative

PS: Hank Hayes von NO LIE BLADES hat noch ein gutes Programm
gegen Messerangriffe.

Kalisilat
17-12-2004, 08:24
Nachtrag:

Eine Technik ist nur dann funktionell, wenn sie sich GEGEN EINEN UNKOOPERATIVEN GEGNER bewährt hat.

Ich sage das im allgemeinen, nicht im Messerkampf, denn da kann
der KLEINSTE FEHLER FATAL SEIN. :(

Soju
17-12-2004, 08:39
Moin,
ich schliesse mich hier der Mehrheit an und meine auch, dass wenn ich jemanden vor mir habe, der mit einem Messer (oder Stock) umgehen kann habe ich ganz einfach ein Problem und sollte nur im äussersten Notfall versuchen da was zu machen und auch nicht davon augehen, dass ich da unbeschadet rauskomm.

So weit ich weiss sind aber die allermeisten Messerangriffe so, dass irgendjemand im Affekt ein Messer greift (oder einen Schraubendreher, Flasche, Weizenglas, ....) und einfach wild auf einen losgeht ohne eigentlich genau zu wissen was er da tut. Nicht, dass ich das für ungefährlich halte, aber ich denke da hat man eher die Möglichkeit etwas zu tun. Das man sich da auch nicht auf irgendwelche Hollywood Techniken einlassen sollte ist denke ich klar.

Dr. Ralf
17-12-2004, 10:56
Ich denke das Grundproblem in der Waffenabwehr liegt darin, dass es nicht wirklich den Königsweg gibt. Waffenabwehr ist immer eine Aktion am Rande des Machbaren und man kann ungeachtet dessen was man versucht überglücklich sein, wenn man keine schweren Verletzungen davonträgt. Eines sollte man sich aber vergegenwärtigen.
Manchmal kann die eigentlich absolut unrealistisch wirkende Abwehr genau das Mittel sein, welches zum Ziel führt während die eigentlich intelligentere Abwehr versagt.
Insofern halte ich nichts davon anderen unrealistische Techniken vorzuwerfen.
Jede Person ist anatomisch anders und was bei einem nicht funktioniert kann der andere vielleicht prima umsetzen.

Es gibt also in der Waffenabwehr nicht die unrealistische oder die realistische Vorgehensweise. Es gibt lediglich die sinnvollere und die weniger sinnvollere Trainingsform.
Wer Waffenabwehr nur statisch übt, der wird sich mit dynamischen Situationen schwer tun. Wer aber unter Waffenabwehr ein sparringsartiges Kämpfen gegen einen Messerstecher versteht, der wird sein blaues Wunder erleben, wenn er überraschend (z.B. auf einem Barhocker) attackiert wird, bzw. wenn die räumlichen Bedingungen weder Sidestep noch Meidbewegung zulassen. Der Fluchttheoretiker wird dagegen in einem engen geschlossenen Raum schnell an seine Grenzen stoßen.

D.h. jemand der mit seinen Trainingspartnern Waffenabwehr in verschiedenen Umgebungen unter verschiedenen Bedingungen ohne Absprache über Art und Intensität des Angriffs übt, der wird am ehesten feststellen was ihm liegt und wann welche Methoden sinnvoll sind. Er wird lernen, wann es möglich ist Hilfsmittel aufzunehmen und wann es eher sinnvoll ist die Flucht zu ergreifen. Er wird feststellen, dass manchmal das direkte Abschießen ein gutes Mittel sein kann und ein anderes Mal er sich plötzlich in einer Situation wiederfindet in der so etwas angeblich Sinnloses wie ein Hebel ganz sinnvoll ist.
D.h. die freie Arbeit mit Übungsmessern unter verschiedensten Bedingungen führt dazu, dass jemand, der sich angeblich weltfremde Vorgehensweisen angeeignet hat manchmal durchaus realistischere Überlebenschancen hat, als z.B. jemand der ultimativ tolle Messertechniken z.B. nur in freikampfähnlicher Situationen auf glattem Hallenboden mit viel Raum oder gar nur in abgesprochenen Partnerübung übt.

Trotzdem ist selbst letzteres sinnvoller, als sich einfach nach dem Motto „ich kann ja eh nichts machen“ abstechen zu lassen, oder eine Flucht auf engem Raum zu versuchen und damit dem Angreifer den Rücken auf dem Präsentierteller zu servieren.

Ich bin deshalb sehr vorsichtig damit, etwas als weltfremd zu betiteln, ohne vorher einige Leute in der Umsetzung dieser angeblich weltfremden Dinge unter Stress gesehen zu haben. Manchmal erlebt man dabei Überraschungen.
Gruß Ralf

Arkane
17-12-2004, 13:14
Ich sags mal so:
Im Notfall ist es besser was zu können als gar nicht. Wer kämpf/nicht aufgibt hat Chancen zu überleben, wer aufgibt hat verloren.
Flucht(wenn möglich), Kampf oder Tod.

JetLag
17-12-2004, 14:08
Ich sags mal so:
Im Notfall ist es besser was zu können als gar nicht. Wer kämpf/nicht aufgibt hat Chancen zu überleben, wer aufgibt hat verloren.
Flucht(wenn möglich), Kampf oder Tod.
Eine Strategie kann natürlich auch sein, so wehleidig daherzukommen, dass der Angreifer vor Mitleid glatt die Lust verliert, den armen Tropf weiter zu malträtieren - verbunden mit Heulkrämpfen und Kotzreiz, sicher sehr ergreifend.
Oder man stellt sich tot, wenn es wirklich ausweglos ist :ups:

an die Kinder: Nich nachmachen :D

R.E.
17-12-2004, 16:30
Hi Leutls,

also Pistolenabwehr hat schon auch seine Berechtigung, da wird es aber auch ganz schön eng!

Geht am besten wenn der Aggressor Waffe mit Lauf am Bedrohten aufsetzt z.B. Brust, Kopf oder Bauch.

Da kann man mit Schnelligkeit und Technik durchaus was machen, da die Gehirnschaltzeit zum Abdrücken bei dem Aggressor eventuell zu lange dauert.

Es ist eine letzte Möglichkeit des Versuchs!

Wird die Waffe nicht aufgesetzt, wirds ganz eng! Je nachdem wie weit der Aggressor weg steht...!!!??!

Sollte die Waffe noch nicht im Anschlag sein, möglichst schnell reingehen und terminate the fight. Klar!

Die Messerabwehr/empty hands gegen Schußwaffe/empty hands ist die erstere Version die gefährlichere.

Weil das Messer sofort schneidet, egal was kommt. Selbst wenn der Messeranwender keine oder relativ wenig Ahnung hat. Irgendwie zustechen, schneiden kann jeder, vor allem in Wut und/oder Pank.

Bei der Schußwaffe muß entsichert, durchgeladen, gezielt und abgedrückt werden (je nach Schußwaffe eben)!

NGR

Ralf

Jet Li A
17-12-2004, 18:05
Moin


Ich kann mich Kudos nur anschliessen.
Jede erlernte Technik kann unter Umständen wirken. Man kann halt
streiten wie realistisch das Eintreten dieser Umstände ist. So etwas sind
"Anfängertechniken" damit die erst mal ein Gefühl dafür entwickeln. Das
Wichtige daran ist eben das ein "richtiger" Trainer dies erwähnt und auch in
der Lage ist die Unterschiede zu vermitteln. Selbst der ach so gescholtene
Kreuzblock kann funktionieren. Wusstes Du das der "Eispickelgriff" die
häufigste Art ist wie Ehefrauen versuchen ihre Männer abzustechen, wenn die
frech waren ? ;) Also mag hier so etwas wie "Age Uke" ( Armblock nach
oben ) usw. durchaus eine Lösung sein. Gehen wir mal von dem Video aus das
Frank in einem anderem Thread gepostet hat. Ein Angreifer sticht zum Bauch.
Der Verteidiger greift, unter hilfe einer Ausweichbewegung, die Waffenhand
und setzt einen Kipphandhebel an. Wie realistisch ist hier das der Angreifer
das Messer so lange stehen lässt bis der Verteidiger den Arm greifen kann ?
Es ist doch wohl eher unrealistisch oder ?
Aber weiss der Angreifer das auch ? Und selbst wenn ? Kann es nicht sein das
ein geübter Verteidiger den Stich schon im Ansatz erkennt und seine Abwehr
dementsprechend "früh" ansetzt so das er doch genug Zeit hätte den Arm zu
greifen ? Man kann nie genau sagen was passiert. Das ist das Gemeine an der
Sache. :p ;)


++++++ korrekt

Bezüglich des Entwaffnens hat das Krav Maga sehr gute Techniken:
z.B. Diese hier (http://fight2survive.com/images/gundisarmhi.mpg)

Sven K.
17-12-2004, 19:08
Moin


Ich möcht nur mal anmerken das es in diesem Thema um
"Weltfremde unrealistische Techniken " und nicht um Messerabwehren oder
andere Waffen geht. Die haben natürlich auch ihre Berechtigung aber eben
nicht nur. ;) Zum Beispiel einer 40 KG Dame zeigen wie sie sich aus einer
Umklammerung von einem 120 Kg Monster befreit, mit Fingerumbiegen usw.
Lasst Euch doch mal darüber aus. :p
Über die Messergeschichten gibt es doch schon hunderte Threads hier :D ;)

Mustika
17-12-2004, 19:22
1. Mangelnde Kondition

also ich hab noch kein strassenkampf bzw. rauferei gesehen wo mangelnde kondition irgendwas entschieden hat.. Oder meinst du das so, dass man es nicht schafft wegzurennen? Aber dann is es auch meistens so, dass der fliehende nicht müde wurde sondern zu langsam war und sofort eingeholt wurde. schon bevor ihm die puste ausging.

Sven K.
17-12-2004, 19:29
Moin


Er meinte wohl eher das, wenn Angreifer und Verteidiger in etwa
ausgeglichenes Können haben, bei einem "andauernden" Kampf derjenige der
weniger Kondition hat auch zwangsläufig verlieren wird. :rolleyes:

Mitsuomi
17-12-2004, 20:27
nun... ich hab mal von nem großmeister gehört der nen schlag drauf hatte, mit dem er das herz aussetzen ließ... und somit war der gegner tod. das witzige ist, er konnte.... bzw. er sagte, er könne das herz dann auch wieder zum schlagen bringen... tja, theoretisch gehts ja, kommt im sport oft genug vor das jemand einen baseball bzw. tennisball auf die brust kommt und wenn der sportler soviel pech hat, und sein herz gerade "ausschlägt" (weiß nicht wie ich es anders forumulieren soll) trifft... tja, dann schlägts nimmer.

mhm... gestern haben wir nach langer zeit wiedermal fußstiche geübt, treffläche: Hals bzw. Kehlkopf.
es ist ja schon schwer genug den kopf zu treffen, aber hier noch den hals? ui... muss ich fleißig üben um den (wahrscheinlich sowieso nicht) wirkungsvoll anwenden zu können...

Mustika
17-12-2004, 20:53
nun... ich hab mal von nem großmeister gehört der nen schlag drauf hatte, mit dem er das herz aussetzen ließ... und somit war der gegner tod. das witzige ist, er konnte.... bzw. er sagte, er könne das herz dann auch wieder zum schlagen bringen...

lass mich raten die 5 finger herz pressur technik (oder so)? :D :D :D

Ne also rein theoretisch könnts ja irgendwie funktionieren, aber ich glaub nicht mit einem schlag und wenn dann muss der den ja sowas von perfekt treffen, dass ist wenn der andere sich bewegt sicherlich völlig unmöglich..

Mitsuomi
17-12-2004, 21:16
lass mich raten die 5 finger herz pressur technik (oder so)? :D :D :D

Ne also rein theoretisch könnts ja irgendwie funktionieren, aber ich glaub nicht mit einem schlag und wenn dann muss der den ja sowas von perfekt treffen, dass ist wenn der andere sich bewegt sicherlich völlig unmöglich..

ja schon... da müsstn man dem irgendwie gegriffen haben, eine hand an sienem handgelenk um seinen puls zu fühlen und dann ein ungefähres taktgefühl besitzen ^^ aber i-wie soll der dann von nem wt meister auf die fresse bekommen haben, als er das demonstrieren wollte ;) glaub das hat ihn dann von seinem "trip" runter geholt

Mustika
17-12-2004, 21:19
ja schon... da müsstn man dem irgendwie gegriffen haben, eine hand an sienem handgelenk um seinen puls zu fühlen und dann ein ungefähres taktgefühl besitzen ^^ aber i-wie soll der dann von nem wt meister auf die fresse bekommen haben, als er das demonstrieren wollte ;) glaub das hat ihn dann von seinem "trip" runter geholt

lol kein wunder, ich wär auch was nervös wenn jemand mein herz zum stillstand bringen wollte :D Ne aber theoretisch ist es ja schon möglich, deswegen drückt man ja auch bei rekombination auf den brustkorb

Mitsuomi
17-12-2004, 21:25
lol kein wunder, ich wär auch was nervös wenn jemand mein herz zum stillstand bringen wollte :D Ne aber theoretisch ist es ja schon möglich, deswegen drückt man ja auch bei rekombination auf den brustkorb

klar, viele techniken sind in der theorie möglich, aber manche tolle griffe sind einfach doof.
aber auch hammerkicks oder drehkicks halt ich nicht sehr realistisch... nun.. zumindest die, die ich (so schlecht) kann. :(

R.E.
17-12-2004, 21:59
Hi Mustika,

das mit der mangelnden Kondition war darauf bezogen, das wenn man in eine Rangelerei/Rauferei kommt, meist nach dem Schlagen viel Gezogen und Gerissen bzw. der Bodenkampf kommt.

Und wenn einem da die Luft ausgeht, macht man Fehler wo einen der andere dann frißt.

Das war damit gemeint!

Ist man natürlich trainiert und auf Straße eingestellt, braucht man das als zweite Wahl.

Ansonsten ist es so, wie Sven schon gemeint hat!

NGR

Ralf

PS: Diesen Rettungsschlag auf den Brustkorb gibts tatsächlich, um das Herz wieder zum Schlagen zu bringen!

nickless
18-12-2004, 02:06
Glaub dieser Herz-ausschlag-technik nicht besonders, warum sollte es aufhoeren? Wuerd mich interessieren, ob das tatsaechlich moeglich ist. Was genau hat das auch mit der Herzmasage zu tun, bzw. wie funktioniert die?
"Ziel der Herz-Lungen-Wiederbelebung ist es, durch die Beatmung das Blut mit Sauerstoff anzureichern und durch die Herzdruckmassage einen Blutkreislauf aufzubauen, so dass lebenswichtige Organe, wie das Gehirn, mit Sauerstoff versorgt werden. Damit eröffnet man dem Rettungsdienst die Möglichkeit, das Herz wieder mittels Medikamenten und durch die so genannte Defibrillation in Kombination mit der HLW in Gang zu setzen." , sagt wikipedia. Das klingt mir logisch, aber das Herz so vom Schlagen abzuhalten?

Kudos
18-12-2004, 02:49
Wenn genügend viel Energie auf den Brustkorb gebracht wird, kann das Herz aufhören zu schlagen. Wieviel Energie dafür notwendig ist, weiß ich nicht, würde mich aber auch mal interessieren. Ob das mit einem Faustschlag geht, bezweifle ich, aber man kann auch im Lotto gewinnen, obwohl ich nicht daran glaube.


PS: Diesen Rettungsschlag auf den Brustkorb gibts tatsächlich, um das Herz wieder zum Schlagen zu bringen!

Nennt sich "Präkordialer Faustschlag" (nicht kardialer!). Allerdings sollte der nur innerhalb der ersten Minute, nach einem auf dem EKG-Monitor beobachtetem Herz-Kreislauf-Stillstand erfolgen. Nach dem (wahrscheinlichem) Misserfolg sollte nicht weiter geschlagen werden, sondern unverzüglich mit der Reanimation begonnen werden!


deswegen drückt man ja auch bei rekombination auf den brustkorb

Rekombination hat was mit Genetik zu tun. Bei einer kardiopulmonalen Reanimation wird 3-querfingerbreit oberhalb der Schwertfortsatzspitze der Brustkorb einige cm zusammengedrückt.

"Sportler" sterben imho meistens nicht an plötzlichem Herzversagen, weil ein Ball auf den Brustkorb geflogen ist, sondern aufgrund einer unbehandelten Herzmuskelentzündung infolge einer nicht auskurierten Infektion.

Pyriander
20-12-2004, 16:54
Geil, der Thread fing an mit weltfremden Techniken, und jetzt fangt Ihr auch noch tatsächlich an, über Herzaussetzende Explosions-Pressur-Techniken zu diskutieren.

Kudos
20-12-2004, 17:11
OK, Du hast ja Recht die Kill Bill Herz-Akkupressur-Methode gehört nun wirklich nicht in die Kategorie weltfremde Techniken und hat hier auch nichts zu suchen.... :D

wuji
20-12-2004, 17:54
Einige "unrealistische" Techniken sind denke ich nicht dazu gedacht, genau auf diese Weise ausgeführt zu werden, sondern stattdessen in einen Ablauf von Techniken integriert zu werden, sind also "realistischer", als manche annehmen.

Pendel
20-12-2004, 20:15
Einige "unrealistische" Techniken sind denke ich nicht dazu gedacht, genau auf diese Weise ausgeführt zu werden, sondern stattdessen in einen Ablauf von Techniken integriert zu werden, sind also "realistischer", als manche annehmen.
Sagen wir doch so: Unrealistische Techniken sind schön in Formen (Kata, Poomse oder wie man die gerne nennen möchte) und sind gut für damit verbundene philosophische Grübeleien, sind aber für eine SV-Situation unsinnig, weil leider relativ leicht zu kontern.

wuji
20-12-2004, 20:43
Schwachsinn. Begründung sollte dir selbst einfallen, wenn du mal nachdenkst.

Pendel
20-12-2004, 20:46
Schwachsinn. Begründung sollte dir selbst einfallen, wenn du mal nachdenkst.
:confused:

R.E.
20-12-2004, 20:50
Hi Leutls,

also eins ist ja wohl klar!

Kata's oder dergleichen senken die Kampfkraft bzw. verringern die Zeit für partnerschaftliche Kampfesübungen die die Kampfkraft stärken; gemessen an der insgesamten Zeit die fürs Training aufgebracht wird.

Meine Meinung!

NGR

Ralf

Pendel
20-12-2004, 21:22
Hallo Ralf!


Kata's oder dergleichen senken die Kampfkraft bzw. verringern die Zeit für partnerschaftliche Kampfesübungen die die Kampfkraft stärken; gemessen an der insgesamten Zeit die fürs Training aufgebracht wird.

Meine Meinung!

Gut, dass du sagst "meine Meinung" - so schaffst du es vielleicht, Angriffen auf deine Person (nicht deine Meinung auf sachlicher Ebene ) vorzubeugen! :halbyeaha

Jeder hat sicherlich seine Meinung zu Traditionen wie Formen und misst ihnen eine unterschiedlich hohe Bedeutung zu, was sicherlich auch Persönlichkeitsabhängig ist. Meine Frage an dich: Was machst du Kampfkunstmäßig (ich kann mir ehrlich gesagt unter dem, was du angegeben hast, wenig vorstellen :rolleyes: )?

Pendel

R.E.
20-12-2004, 21:28
Hi Pendel,

schau Dir am besten meine HP an: www.ralf-engwer.com

Kurzform:

10 Jahre Karate
6 Jahre Boxen
1 Jahr WT
ca. 7 Jahre Progressive Fighting Systems (PFS: JKD-Concepts & FMA)
ca. 1,5 Jahre JKD-Concepts & Filipino Martial Arts ohne den Namen PFS zu benützen

Davon einige Jahre als hauptberuflicher Trainer!

Diverse KK habe ich zusätzlich probiert bzw. übergreifend trainiert z.B. Boxen und Karate, Boxen und WT.

Außerdem habe ich gegen fast alle KK/KS gesparrt um zu schauen wo ich stehe.

Meine Straßenerfahrungen laß ich hier jetzt mal außen vor!

Hoffe das langt Dir als Info :) !

NGR

Ralf

wuji
20-12-2004, 21:50
Hallo Pendel,


Jeder hat sicherlich seine Meinung zu Traditionen wie Formen und misst ihnen eine unterschiedlich hohe Bedeutung zu, was sicherlich auch Persönlichkeitsabhängig ist.

Die meisten Formen wurden wohl eher in den letzten 100 Jahren entwickelt, gehören also nicht unbedingt zur "Tradition". Traditionell gab es in vielen Kampfkünsten nur ganz wenige Formen.

Es ist nicht in meiner Absicht, dich anzugreifen. Ich bin aber der Meinung, daß du dir zu deinem Text nochmal Gedanken machen solltest. Schon allein die Verbindung zu Formen und Philosophie kann ich überhaupt nicht nachvollziehen. Des weiteren sind "unrealistische Techniken" in Formen oft nicht als Techniken gedacht, sondern einfach als Übungen, um bestimmte körperliche Attribute aufzubauen (bzw. eine Verbindung zwischen beidem). Auch sprichst du von "schön" und "relativ leicht zu kontern", wobei du meinen Text zitiert hast, also auch darauf Bezug genommen hast, so nehme ich jedenfalls an. Allerdings sind diese Techniken eben nicht leicht zu kontern, da es sich um einen Ablauf von Techniken handelt und du eben die für eine bestimmte Situation angebrachte Technik benutzt.

Pendel
21-12-2004, 12:14
Hi Wuji!


Die meisten Formen wurden wohl eher in den letzten 100 Jahren entwickelt, gehören also nicht unbedingt zur "Tradition". Traditionell gab es in vielen Kampfkünsten nur ganz wenige Formen.
Ach so, das wusste ich nicht - danke!


Es ist nicht in meiner Absicht, dich anzugreifen.
Schon ok :)


Schon allein die Verbindung zu Formen und Philosophie kann ich überhaupt nicht nachvollziehen.
Meiner Meinung nach hat eine Form zwei Seiten: Eine technische (und meinetwegen athletisch-übende) und eine philosophische. Die technische Seite kommt nach dem nächsten Quote, hier zur philosophischen. Karate hat ja einen u.A. vom Buddhismus geprägten Ursprung, was meditative Elemente mit einschließt. Ich finde, dass die Interpretation einer Kata durchaus meditative Elemente hat. Darüber hinausgehend erfordert meisterhafte Beherrschung einer Kata jahrelange Arbeit nicht nur an der Technik (in der Praxis wird das natürlich überwiegend ganz anders gehandhabt), sondern auch am Selbstverständnis. Dieser Selbstfindungsprozess ist so weit ich weiß in fernöstlichen Religionen sehr fest verankert, so dass sich eine Brücke zwischen Form und Philosophie schlagen lässt.


Allerdings sind diese Techniken eben nicht leicht zu kontern, da es sich um einen Ablauf von Techniken handelt und du eben die für eine bestimmte Situation angebrachte Technik benutzt.
Oh, dann ist das vielleicht ein Missverständnis: Im Ablauf sind solche Techniken in der Tat schwer zu kontern, ich habe mich auf die Technik als Einzelnes bezogen.

Viele Grüße
Pendel

jkd-newbie
21-12-2004, 13:44
Hi Leutls,

also eins ist ja wohl klar!

Kata's oder dergleichen senken die Kampfkraft bzw. verringern die Zeit für partnerschaftliche Kampfesübungen die die Kampfkraft stärken; gemessen an der insgesamten Zeit die fürs Training aufgebracht wird.

Naja, soweit würde ich nicht gehen und sagen, daß Katas die Kampfkraft direkt senken. Ich denke, Katas können den gleichen Übungseffekt wie Schattenboxen haben. Und das stärkt schon in gewissem Maße die Kampfkraft (im Sinne von Erarbeitung von Techniken, generelles physisches Training usw.). Aber Du hast schon recht; wenn einem nur eine bestimmte Zeit zur Verfügung steht um SV-tauglich zu werden, ist Sparring sicherlich sinnvoller.

Generell kann gutes SV-Training m. E. auf ein gewisses Maß an (Kontakt-) Sparring nicht verzichten.
Und sei es nur, um herauszufinden, wie schwer es in der Realität ist, solche Killermoves wie die hier viel zitierten Kehlkopfschläge usw. unter Druck an den Mann/die Frau zu bringen.

Grüße
Heiko

Pyriander
21-12-2004, 15:14
Nur kurz:
Beim Schattenboxen hat man noch den Vorteil, dass man "kreativ" ist: man trifft in Sekundenbruchteilen eine Entscheidung, welchen Schlag man wo hin machen will.
Damit hat es über der Kata einen Vorteil, weil Kata diesen Prozess vom Gehirn nicht abverlangt, es ist ja vorgegeben.

Pyriander
21-12-2004, 15:19
Beim Schattenboxen (und Treten) wo man sich Gegner vorstellt, sehe ich übrigens weniger weltfremde und unrealistische Techniken als bei so manchen Formen

jkd-newbie
22-12-2004, 12:54
@Pyriander:

Sehe ich ähnlich, da ich auch kein Freund von klassichen Formen (Kata/Hyong usw. - WC Formen möchte ich hier mal ausnehmen, da eine andere Idee dahinter steckt) bin. Es kommt aber sicherlich immer darauf an, wie Formen trainiert werden und ob man die Anwendung entsprechend erarbeitet hat. Als reinen Selbstzweck machen sie für SV-Zwecke sicherlich wenig Sinn.

Grüsse
Heiko

ibanez
24-12-2004, 15:07
wollte nur mal anmerken das es in jeder kampfsportart (je östlicher desto mehr) dinge gibt die man mit gesundem verstand nie machen würde (glaubts mir ruhig ich mache judo, ich weis also wie das ist wenn einem gesagt wird das man alles und jeden aushebeln und umschmeißen kann obwohl doch bekannt ist das judo nur im boden richtig effektiv ist)
ich verstehe auch nicht wieso manche leute meinen sie müssten mit gewalt in den vereinen schwachsinn weiterübermitteln den sich so ein weltfremder fernöstlicher *****i mal ausgedacht hat, anstatt mal zu überlegen was wirklich was bewirkt und alles andere aus dem programm zu nehmen wie es bruce lee zum beispiel gemacht hat...........naja sollen sie erzählen was sie wollen........aber glauben tu ich auch was ICH will

nickless
26-12-2004, 12:59
Das hat was mit der Philosophie zu tun.

Pyriander
26-12-2004, 19:48
Das hat was mit der Philosophie zu tun.

Oder Unfähigkeit /Ignoranz/Desinteresse

Oder; wohlgemerkt

Pendel
26-12-2004, 19:57
Oder Unfähigkeit /Ignoranz/Desinteresse
Warum?

Pyriander
29-12-2004, 16:48
Warum?

Recht kurze Frage, daher weiß ich nicht genau, was unklar ist

Es ist eine anmerkung zum Zitat: "ich verstehe auch nicht wieso manche leute meinen sie müssten mit gewalt in den vereinen schwachsinn weiterübermitteln den sich so ein weltfremder fernöstlicher *****i mal ausgedacht hat, anstatt mal zu überlegen"

Das gibt es in allen Bereichen des Lebens, es ist nicht immer schlecht und es ist nicht immer gut.
Oft begründen Menschen Ihre Dogmen und Handlungsweisen mit Traditionen oder ähnlichen "das haben wir hier schon immer so gemacht"
Bei manchen ist das ehrlicher Traditionalismus oder meinetwegen Philosophie, bei anderen Menschen aber nur ein Deckmantel für Ihre Faulheit, zu dencken und sich selbst in Frage zu stellen, ignorant und unaufgeschlossen gegenüber Veränderrungen zu sein.

Flatline
05-01-2005, 01:16
Hi,

ich bin 25 und mache Kampfsport seit ich 8 bin. Sehr viel Judo, ein bischen Karate, Ju Jutsu, Fechten und jetzt Boxen.

Auf der Strasse schlagen tue ich mich eigentlich nicht mehr seit ich 16 bin. :cool:

183 cm gross bin ich und etwa 72 kg schwer. Also ein eher schmales Kerlchen; Beim Bankdrücken schaffe ich so 70kg.

Wenn mich jemand fragt was auf der Strasse zählt, dann antworte ich: Erfahrung im Vollkontakt und Kraft/Gewicht.

Bei einem fairen Kampf mache ich mir bei einem unerfahrenen/durchschittlichen Gegner bis 90kg wenig Sorgen. Das beruht auf Erfahrung mit "Neuen" im Sport und der ein oder anderen Schlägerei.

Mehrere Gegner sind unschön. Mann kann einfach nicht 4/6 oder mehr Hände im Auge behalten. Also muss man eigentlich zwangsweise einstecken (oder abhauhen) . Einstecken ist halt so eine Sache. Die Sache sollte dann die häßlichen Hämatome im Gesicht wert sein und Schläge zum eigenen Kopf können ziemlich häßlich enden. Von Messern in den Rücken, weil das Blatt sich gerade zu den eigenen Gunsten wendet, ganz zu schweigen.

Allerdings kann man sich ganz gut verteidigen, da auch 2/3 Leute vorsichtig werden, wenn sie merken, dass man Kämpfen kann, was einem meistens die Möglichkeit gibt eine Eskalation zu vermeiden.


Ein schwarzer Gürtel etc. im Karate (ö.ä.) ohne jede Vollkontakt Erfahrung beeindruckt mich SV mäßig allerdings recht wenig.

Standart Karate ist nett als Sport und als günstiges Krafttraining oder generell um seine Beinarbeit/Gleichgewicht/Geschwindigkeit etc. zu verbessern, aber da man keine realistische Kampferfahrung sammelt isoliert nicht wirklich SV tauglich.

Ein Problem der asiatischen Kampfkünste generell ist imho, dass sie viele Techniken enthalten, welche gegen unerfahrene Kämpfer verherrend wirken (viele Hebel, Würfe, bestimmte Schlagtechniken etc.), aber gegen einen erfahrenen Kämüfer mehr oder weniger nutzlos sind.

Ich werde einen Ringer kaum in einen Hebel bekommen (schon gar nicht in SV realistischer Zeit) und ich werde einem Boxer kaum mit einem Schlag auf den Solarplexus oder irgendwelche Vitalpunkte beeindrucken (Ich habe keine realitische Chance sie hart genug zu treffen).
Ebenso verlieren viele nette Judo Würfe Ihren Wert, wenn der Gegner entsprechend trainiert ist. Nicht umsonst ist Judo häufig eine eher langweilige Schieberei, zumindest im Stand.

Die europäischen Kampfkünste sind mehr Sport, aber imho auch mehr straight forward und leichter auch bei guten Kämpfern einsetzbar.

Auf der Strasse gilt sicher, dass Physik ein Hauptfaktor ist neben Psyche.
Gegen ein Mike Tyson hätten wohl die allerwenigsten eine Chance. Jemand der nicht ähnlich Kräftig und Brutal ist, dem bringen auch keine Low Kicks mehr etwas und selbst im Boden dürfte er noch die eine oder andere Überraschung auf Lager haben, aber wenn dann man es natürlich im Boden versuchen und wahrscheinlich beide Ohren verlieren. :rolleyes:

Was KO, oder tödliche Techniken angeht, bin ich der Meinung, dass ich den Kampf schon gewonnen habe, wenn sich die Möglichkeit einer solchen Technik ergibt. Man kann sich natürlich auch auf Glücktsreffer verlassen. :D

Ein "würdiger Gegner" wird niemals freiwillig seine Deckung/Gleichgewicht weit genug aufgeben um entsprechende Schläge/Würfe oder was auch immer anzubringen. Habe ich meinen Gegner soweit, dass er seine Deckung aufgibt oder er sein Gleichgewicht verliert, habe ich gewonnen.

Was "SV" angeht gibt es für mich 2 Situationen: Ich kann den Kampf kontrollieren, dann muss ich niemanden töten oder schwer verletzen, oder ich kann es nicht, dann habe ich bisher halbwegs erfolgreich Deeskalation betrieben um Notfall muss man eben fliehen, oder eben mit einem Kampf auf Leben und Tod drohen, und gegebenfalls kämpfen. Das wünsche ich aber niemanden und habe ich auch noch nicht nötig gehabt.

kung-fu
09-01-2005, 16:39
ich stime dir in jeder hinsicht zu!