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Vollständige Version anzeigen : Verdammt...keine Zeit mehr für Kampfsport!



fistfighter
28-12-2004, 12:06
Kennt ihr das auch Leute?!

Ich habe immer mehr den Eindruck, dass Kampfsport für mich immer mehr im Leben in den Hintergrund rückt.
Man wird immer älter und merkt, dass im echten Leben es einfach zu viele Dinge gibt, die wichtiger sind und viel Zeit in Anspruch nehmen (Beruf, Partnerschaft...), so dass man sich auf die Sache, die man eigentlich immer geliebt hat, nämlich den Kampfsport nicht mehr so konzentrieren kann, wie man es eigentlich möchte.

Wenn ich mir in diesem Forum die Themen so durchlesen, die von wie ich annehme jugendlichen Nutzern erstellt werden, dann besinne ich mich manchmal auf meine Zeit zurück, wo mit 16 , 17 Kampfsport für mich das Wichtigeste im Leben war und es an fast jeder Ecke eine Auseinandersetzung gab.
Die Zeiten haben sich irgendwie geändert. Ich bringe anderen gerne meine Tricks für die Straße, die ich noch aus der Vergangenheit kenne, bei und trainiere auch noch sehr gerne. Aber ich habe nicht mehr dieses Feuer in mir wie ich es in manchen Threads noch spüre...Dort gibt es manchmal heftige Diskussionen darüber, welche Kampfsportart die bessere ist, welche Techniken auf der Straße wirken und welche Technicken gegen Hip-Hopper wirken (lol) etc.
Ich bin irgendwie ruhiger geworden. Ich sehe nicht mehr überall eine potentielle Gefahr, ich sehe in keinem mehr eine potentielle Bedrohung und bin auch eigentlich gar nicht aus der Reserve zu locken. Damals hat man in Auseinandersetzungen oder bevorstehenden Auseinandersetzungen noch einen gewissen Kick verspürt, heutzutage will ich allerdings nur noch meine Ruhe haben und nix mit Stress oder Gewalt zu tun haben. Wenn viele sich mit Sprüchen wie "Ich mache Kickboxen " profilieren wollen, dann wunder ich mich mitlerweile nur und kanns nicht verstehen...als Antwort bleibt mir nur ein "Schön, Ja und?".

Ich glaube ich habe wirklich so langsam den wahren Sinn des Kampfsports entdeckt...Ich will ein paar mal die Woche trainieren, um meinen Körper und Geist fit zu halten, aber für mehr habe ich glaube ich keine Zeit mehr... Ich glaube Kampfsport sollte sofern man es nicht hauptberuflich betätigt wie manche hier im Forum nicht einen allzu großen Stellenwert im Leben einnehmen. Damals war ich voll besessen vom Kampfsport, habe stundenlang im Netz gesurft auf der Suche nach neuen Erkenntnissen, nach den neusten UFC News etc...Dauernd darüber nachgedacht welche Techniken funktionieren und welche nicht....aber jetzt merke ich, dass es im Leben viel wichtigere Dinge gibt als sein Hobby oder nur dafür zu trainieren, dass man eine drohende Schlägerei am Wochenende auch überlebt.

Ich trainiere immer noch sehr gerne und liebe den Kampfsport...aber mein Ziel ist es nur noch dafür zu trainieren, dass man fit und gesund bleibt und aus seinem Training Kraft für den Alltag und das echte Leben schöpft. Aber mit 5x die Woche trainieren is nicht mehr....

nichtinsgesicht!
28-12-2004, 13:17
Und nu?

Kensei
28-12-2004, 13:20
Hab in den letzten Jahren in etwa die gleiche Entwicklung durchgemacht wie du Whitebelt, schön zu sehen, dass es auch Anderen so geht :p :o .
Ob das nun positiv oder negativ ist, keine Ahnung ich finde aber durch das verfliegen der anfänglichen Euphorie, geht man relaxter und objektiver an die ganze Sache ran.
wenn man erst mal realisiert, dass man keine grossartigen Dinge mehr im Wettkampfgeschehen bekleistern wird, ob des Alters wegen oder warum auch immer, dann setzt man sich auch ganz andere Schwerpunkte im Training und beginnt seinen "Kampfsport" nunmehr als "Kampfkunst" zu leben.
Ich persönlich bin mit dieser Entwicklung eigentlich ganz zufrieden, aber das muss wohl Jeder für sich selbst entscheiden.

MfG
-Kensei

Kannix
28-12-2004, 13:34
Tja, manche haben Fleiß und Disziplin und machen einfach immer weiter. andere haben kein durchhaltevermögen/Ehrgeiz und hören auf.
Wenn es so einfach wäre, dann wären alle Spitzenkämpfer ;)
Wundert mich eh, wie lange man nur für "die nächste Straßenschlägerei" trainieren kann/muß

Chiba
28-12-2004, 14:29
Dem letzten Kommentar kann ich mich nicht anschließen.
Für mehr als 2x die Woche bleibt mir im Moment auch keine Zeit und das finde ich nicht weiter schlimm.

Unsere Wettkämpfe finden an anderen Stellen und auf anderen Ebenen statt.
Dennoch ziehe ich meine Kraft dafür aus der Kampfkunst.

marq
28-12-2004, 14:39
1. Ich habe immer mehr den Eindruck, dass Kampfsport für mich immer mehr im Leben in den Hintergrund rückt.

Man wird immer älter und merkt, dass im echten Leben es einfach zu viele Dinge gibt, die wichtiger sind und viel Zeit in Anspruch nehmen (Beruf, Partnerschaft...), so dass man sich auf die Sache, die man eigentlich immer geliebt hat, nämlich den Kampfsport nicht mehr so konzentrieren kann, wie man es eigentlich möchte.


2. Ich trainiere immer noch sehr gerne und liebe den Kampfsport...aber mein Ziel ist es nur noch dafür zu trainieren, dass man fit und gesund bleibt und aus seinem Training Kraft für den Alltag und das echte Leben schöpft. Aber mit 5x die Woche trainieren is nicht mehr....
zu 1 widerspruch!!!! :confused: :rolleyes: :rolleyes: :confused:

zu 2 bist halt ein gewöhnlicher hobby kkler

King Karl
28-12-2004, 17:35
hmmm...Das ist ja toll, das du meinst den Sinn von einer KK erkannt zuhaben, aber was bringt das und hier? Warum hast du das reingeschrieben? Was sollen wir antwortet?


Ich will dich nicht angreifen, aber ich z.B. mit meinen zarten 18 Jahren nie das Bedürfniss mein Können auf der Straße zu zeigen oder so. Deswegen bin ich auch nicht stolz darauf, dass ich das Bedürfniss verloren habe. Das ist ganz sicher nicht der Sinn einer Kampfkunst, dass man erkennt, dass sich schlagen schlecht ist... :D

fistfighter
28-12-2004, 18:46
Dem letzten Kommentar kann ich mich nicht anschließen.
Für mehr als 2x die Woche bleibt mir im Moment auch keine Zeit und das finde ich nicht weiter schlimm.

Unsere Wettkämpfe finden an anderen Stellen und auf anderen Ebenen statt.
Dennoch ziehe ich meine Kraft dafür aus der Kampfkunst.

Das ist ja das Ding. Ich glaube nicht, dass man als hart arbeitender Mensch Zeit hat sich da zig mal die Woche irgendein Training anzutun. Der Tag hat nur 24h. Dieses ewige Trainieren bringt auf Dauer nix, es raubt einem voll viel Zeit und man kann in anderen Bereichen nicht so performen, wie man es eigentlich müsste....als Jugendlicher geht das vielleicht noch, aber später nicht mehr! Man ist einfach nicht hauptberuflich Kampfsportler...so ist das. Fürs Trainieren wird man einfach nicht bezahlt!

fistfighter
28-12-2004, 18:51
zu 1 widerspruch!!!! :confused: :rolleyes: :rolleyes: :confused:

zu 2 bist halt ein gewöhnlicher hobby kkler

Bist du etwa hauptberuflich Kampfsportler?! Bringt es dir wirklich soviel ein?
Auch du bist kein Samurai im feudalen Japan, der seinen Platz in der Gesellschaft als Krieger hat. Und richtig Asche im UFC oder Pride machst du auch nicht, nehme ich an.

Aber vielleicht hast du ja ne Kampfsportschule...

marq
28-12-2004, 23:15
wollte nur sagen .... einige leute betreiben ein hobby einfach so, ohne Hintergedanken und ohne nach dem Sinn oder Vorteilen zu fragen wie Selbstverteidigung, Kohle etc.

Sie machen es einfach weil es Spass macht und wenden halt ihre gesamte Freizeit auf. Der eine ist Fussballfan, der andere Globetrotter andere halt KK`ler.

So ist das. Du scheinst kein Herzblut für KK zu haben.

fistfighter
28-12-2004, 23:41
Ich habe kaum Freizeit...das ist das Problem :o


wollte nur sagen .... einige leute betreiben ein hobby einfach so, ohne Hintergedanken und ohne nach dem Sinn oder Vorteilen zu fragen wie Selbstverteidigung, Kohle etc.

Sie machen es einfach weil es Spass macht und wenden halt ihre gesamte Freizeit auf. Der eine ist Fussballfan, der andere Globetrotter andere halt KK`ler.

So ist das. Du scheinst kein Herzblut für KK zu haben.

Sonora
29-12-2004, 10:27
Na ja, die Freizeit nimmt man sich. Ich arbeite auch den ganzen Tag, am Morgen stehe ich eine Stunde früher auf, mache Fitness, am Abend gehe ich direkt vom Arbeiten ins Training...
Es ist halt immer die Frage, was man möchte, was einem am Wichtigsten ist...


Das ist ja das Ding. Ich glaube nicht, dass man als hart arbeitender Mensch Zeit hat sich da zig mal die Woche irgendein Training anzutun. Der Tag hat nur 24h. Dieses ewige Trainieren bringt auf Dauer nix, es raubt einem voll viel Zeit und man kann in anderen Bereichen nicht so performen, wie man es eigentlich müsste....als Jugendlicher geht das vielleicht noch, aber später nicht mehr! Man ist einfach nicht hauptberuflich Kampfsportler...so ist das. Fürs Trainieren wird man einfach nicht bezahlt!
Wenn dir das viele Trainieren nichts bringt, dann lass es. Trainiere so viel, wie du Zeit und Lust hast, dann ist dies für dich besser, als wenn du dich zwingst und jedes Mal während dem Training ans Arbeiten denkst... (Oder was du gerade machen müsstest) Mir gibt das Training Kraft, für mich ist es eine Erholung, ohne es (merkt man z.B. in der Weihnachtspause) bin ich lange nicht so fit wie mit Training...
Aber eben, nicht jeder möchte immer trainieren, auch Hobby KKler zu sein ist nichts schlechtes.

Grüsse
Sonora

fistfighter
29-12-2004, 11:07
Ja so habe ich das zuerst auch immer gemacht. Aber irgendwann kriegt man den Burn out. Man kann nicht in allen Bereichen des Lebens Gas geben ist das traurige. Irgendwie musste ich mich gegen Kampfsport entscheiden, weil zuviel verbrachte Zeit im Kampfsport mir Nachteile in anderen Bereichen des Lebens gebracht hat...tja.


Na ja, die Freizeit nimmt man sich. Ich arbeite auch den ganzen Tag, am Morgen stehe ich eine Stunde früher auf, mache Fitness, am Abend gehe ich direkt vom Arbeiten ins Training...
Es ist halt immer die Frage, was man möchte, was einem am Wichtigsten ist...


Wenn dir das viele Trainieren nichts bringt, dann lass es. Trainiere so viel, wie du Zeit und Lust hast, dann ist dies für dich besser, als wenn du dich zwingst und jedes Mal während dem Training ans Arbeiten denkst... (Oder was du gerade machen müsstest) Mir gibt das Training Kraft, für mich ist es eine Erholung, ohne es (merkt man z.B. in der Weihnachtspause) bin ich lange nicht so fit wie mit Training...
Aber eben, nicht jeder möchte immer trainieren, auch Hobby KKler zu sein ist nichts schlechtes.

Grüsse
Sonora

fistfighter
29-12-2004, 12:53
Tja, manche haben Fleiß und Disziplin und machen einfach immer weiter. andere haben kein durchhaltevermögen/Ehrgeiz und hören auf.
Wenn es so einfach wäre, dann wären alle Spitzenkämpfer ;)
Wundert mich eh, wie lange man nur für "die nächste Straßenschlägerei" trainieren kann/muß


Hey,

kann hier die ganzen Jungs noch ganz gut verstehen. In jungen Jahren ist das Leben noch ein Videospiel. Da kommt es halt noch darauf an, dass man Kampfsport kann, der Spass im Leben im Vordergrund steht, vielleicht auch mal stolz vom letzten Wettkampf erzählen kann.

...manche Jungs hier verstehe ich nur allzu gut.
Auch kann ich es nachempfinden, was für ein Feuer man spürt, wenn man mit 14 das erstemal Kickboxen trainiert und sich dann UFC Kämpfe anguckt.

Tja aber irgendwann ist man im echten Leben! Da kommt es nicht nur auf Kampfsport an, sondern dass man im "echten Leben" wirklich was reißt. Dass man im Beruf wirklich zu den besten zählt und sich was aufbaut im Leben, dass man sich um seine Freundin kümmert und schaut, dass man sich eine Partnerschaft fürs Leben aufbaut,sonst ist man am Ende mehrmals geschieden, dass man neben seinem Beruf Zeit für Familie und Kinder findet...Das is das Spielfeld "das Leben".

Habe sonst auch immer nur trainiert. Wer aber im "echten Leben" ganz vorne mitspielen will, der kann einfach nicht NUR trainieren oder Kampfsport zum Hauptlebensinhalt machen...es sei denn man macht es hauptberuflich.

Oder man ist wie manche arbeitslos und kann den ganzen Tag im Fitnesstudio abhängen. Aber das ist dann auch mehr ein Leben in einer eigenen Welt, die im Grunde nix mit dem richtigen Leben zu tun hat..

...ist mir so in den Kopf gekommen, weil in manchen Postings wie ich finde herauzulesen ist, dass viele zu sehr auf dem Kampfsporttrip sind....In Threads wird darüber diskutiert, was es für Probleme in Diskotheken mit Südländern gibt, wie man diesesn entgegnet...welche Kampfsportart einer anderen überlegen ist....Ich weiß nicht, ich erübrige mir jetzt jeden Kommentar und denke mir meinen Teil.

Meine Message:
Leute. Training ist Training und sollte hart durchgezogen werden, aber vergesst auch nicht euch um den "Rest" im Leben zu kümmern...
Ich selbst kenne viele, die trainieren nur, sind Topfighter aber auch arbeitslos....was hat man davon....wir leben nicht in einer Zeit in der Krieger herangezüchtet werden müssen.
Seid im Leben auch nicht zu sehr "Krieger". Wenns unter Jugendlichen mal Zoff gibt in Diskotheken oder so, egal welcher kultureller Herkunft, versuchst mal mit Vernunft und geht nicht sofort in die Kampfstellung.


Das sind meine Gedankengänge zum Jahresausklang.....

martin.schloeter
29-12-2004, 13:11
@whitebelt

Schöner Gedankengang, kann ich mich nur anschließen.
Sind aber vermutlich andere Sichtweisen der Dinge. Die Maxime "sich die Freizeit zu nehmen" die jemand hier äußerte, nutzt beispielsweise demjenigen der vielleicht selbstständig ist und unter großem Wettbewerbsdruck steht (heutzutage Normalität und Dauerzustand), für den es also nicht nur "Job" ist, reichlich wenig. Da geht es eher um die Entscheidung "Training oder gönne ich mir mal 6 statt 4 Stunden Schlaf".
Aber die Erfahrung solcher Lebensumstände muss man vielleicht erst selbst einmal gemacht haben um von dem "All Day Warrior"-Trip runter zu kommen.

Grusss

Sonora
29-12-2004, 13:41
@whitebelt4ever
Schöner Text ;)
Das Einzige womit ich nicht übereinstimmen kann, ist die Einstellung, dass der Kampfsport nicht das "echte" Leben sei. Genauso gut könnte man einem Workaholic sagen, er solle nicht nur arbeiten, sondern sich einmal um das "echte" Leben kümmern.
Das Leben ist das Leben, da gibt es nicht ein echtes und ein unechtes. Natürlich, manche verrennen sich extrem in eine Idee, bei der schon alle sehen können, dass sie nichts bringt, aber solange man selbst nicht nur auf KK fixiert ist, ist es nicht unecht, wenn man viel KK macht.

Btw. es ist möglich 5tage in der Woche zu trainieren und Spizenleistungen im Beruf zu erreichen, es erfordert halt sehr sehr viel Disziplin. Ist auch eine Frage, was man will im Leben... :rolleyes:

Grüsse
Sonora

Ki. 102
29-12-2004, 14:14
Hi !
Ich finde die posts von whitebelt sehr interessant und kann das als etwas "Lebensälterer" gut nachvollziehen.
Viele steigern sich in den Kampfsport rein, mischen auch in Foren mit und nach drei Jahren ist dann langsam "genug" (erste Freundin kommt dazwischen :D ). Scherz beiseite:
Das sind wertvolle Denkanstöße von jemandem der einen Entwicklungsschritt gemacht hat, weiter blickt und ein paar vernünftige Fragen aufwirft.
Ob und wie die man die für sich beantwortet, liegt ganz bei jedem selbst.
GRUß !!

fistfighter
30-12-2004, 21:29
@whitebelt4ever
Schöner Text ;)
Das Einzige womit ich nicht übereinstimmen kann, ist die Einstellung, dass der Kampfsport nicht das "echte" Leben sei. Genauso gut könnte man einem Workaholic sagen, er solle nicht nur arbeiten, sondern sich einmal um das "echte" Leben kümmern.
Das Leben ist das Leben, da gibt es nicht ein echtes und ein unechtes. Natürlich, manche verrennen sich extrem in eine Idee, bei der schon alle sehen können, dass sie nichts bringt, aber solange man selbst nicht nur auf KK fixiert ist, ist es nicht unecht, wenn man viel KK macht.

Btw. es ist möglich 5tage in der Woche zu trainieren und Spizenleistungen im Beruf zu erreichen, es erfordert halt sehr sehr viel Disziplin. Ist auch eine Frage, was man will im Leben... :rolleyes:

Grüsse
Sonora

Da gebe ich dir Recht. Sport sollte ein Teil des Lebens sein. Das ist es auch bei mir...wer sich nur dem Beruf opfert, der kriegt irgendwann ein Burn Out und wird krank.
Allerdings weiß ich nicht, wie man 5x die Woche mit Beruf und Familie bspw. trainieren kann. Wenn jmd. von 9-18 Uhr arbeitet. Der kann meiner Meinung nach nicht wieder um 19 oder 20 Uhr 5x die Woche auf der Matte stehen. Das geht irgendwann an die körperliche Substanz. Man braucht auch Phasen, wo man einfach mal nichts macht im Leben, wo man auch mal sich Zeit nimmt einfach mal vorm fernseher zu sitzen , so dass sich Körper und Geist erholen können.
Ich habe eine Zeit lang so trainiert, dass Training irgendwann nur noch Stress und Pflicht war! Irgendwann war das Training nur noch eine Pflicht. Man ist dann so ausgebrannt, dass man im Sport auch keine Leistung mehr bringen konnte. Zu meiner Blütezeit war ich bestrebt, so viele verschiedene Kampfstile auszuprobieren wie es nur geht um den perfekten eigenen Stil herauszufinden, quasi die beste Art sich selbst verteidigen zu können.
Ich habe es auch nie verstanden, wie manche Leute sich 2-3x die Woche Kung Fu, TKD oder Karate antun konnten, warum sich manche für Katas interessiert haben, weil ich diese als unnütz angesehen habe...
Mittlerweile habe ich eine andere Sichtweise des Kampfsports.
Ich verstehe mittlerweile die ganzen Breitensportler. Ich kann es gut nachempfinden, dass jmd einfach nur Spaß daran haben kann Katas zu laufen, weil Körper und Geist geschult werden, so dass man für den Alltag gerüstet ist. Und irgendwie rückt für mich der Selbstverteidigungsaspekt immer mehr in den Hintergrund (vielleicht, weil ich weiß, dass ich mich verteidigen kann). Irgendwie sehe ich den Sinn des Trainings in erster Linie darin, Körper und Geist zu schulen um dadurch in anderen Bereichen des Lebens voran zu kommen. Dabei ist es mir egal, welche Kampfkunst oder welchen Stil ich trainiere, hauptsache er macht mir Spass und man kommt ins Schwitzen. Ich hätte sogar Spaß daran Katas oder Poomse zu laufen, weil die Bewegungen gar nicht mal schlecht sind. Auch habe ich den Eindruck, dass es gar nicht so wichtig ist, welche KK man trainiert. Zu Selbstverteidigung eignet sich jeder Stil.Man müsste vielleicht an einigen Stellen das Training erweitern oder modifizieren. Aber mir gehts es nicht mehr um den Selbstverteidigungaspekt ..sondern in erster Linie darum, dass man wieder richtig Spass hat an einer körperlichen Aktivität. Ich will mich durchs Training einfach nur noch fit für den Alltag machen.
Denn ich habe voll gemerkt, wenn man zu sehr im Kampfsportwahn ist, dann macht man was falsch!
Wenn ich mir manche Diskussionen hier anguck, dann sind manche echt zu sehr im Wahn und nehmen das ganze Kampfsportdingen zu ernst.

Kannix
04-01-2005, 12:47
Hey,

kann hier die ganzen Jungs noch ganz gut verstehen. In jungen Jahren ist das Leben noch ein Videospiel. Da kommt es halt noch darauf an, dass man Kampfsport kann, der Spass im Leben im Vordergrund steht, vielleicht auch mal stolz vom letzten Wettkampf erzählen kann.

...manche Jungs hier verstehe ich nur allzu gut.
Auch kann ich es nachempfinden, was für ein Feuer man spürt, wenn man mit 14 das erstemal Kickboxen trainiert und sich dann UFC Kämpfe anguckt.

Tja aber irgendwann ist man im echten Leben! Da kommt es nicht nur auf Kampfsport an, sondern dass man im "echten Leben" wirklich was reißt. Dass man im Beruf wirklich zu den besten zählt und sich was aufbaut im Leben, dass man sich um seine Freundin kümmert und schaut, dass man sich eine Partnerschaft fürs Leben aufbaut,sonst ist man am Ende mehrmals geschieden, dass man neben seinem Beruf Zeit für Familie und Kinder findet...Das is das Spielfeld "das Leben".


Soll ich das irgendwie auf mich beziehen? :D Vielleicht erkenn ich auch noch mal den Sinn des Lebens. Ich freu mich schon auf die Coronarsportgruppe

White-Dragon
04-01-2005, 13:06
Hmm grüß Gott erstmal, is mein erster Post hier. zu dem Thema: Ich bin ja nun auch schon 20 und arbeite auch schon ne ganze Zeit. Aber gerade als Ausgfleich zu meinem Beruf trainier ich gerne, oft auch direkt nach der Arbeit bis zu 6 mal die Woche. Doch deshalb kommt mir nichts zu kurz. Ich geh weg, kann mich um alles kümmern und komme trotzdem ausgeschlafen wieder zur Arbeit, ich denke das ist alles eine Frage der Einstellung...nicht mehr und nicht weniger.

martin.schloeter
04-01-2005, 14:43
@White-Dragon
Wir sprechen uns in 20 Jahren wieder. ;)


Gruss

Kensei
06-01-2005, 10:10
Hmm grüß Gott erstmal, is mein erster Post hier. zu dem Thema: Ich bin ja nun auch schon 20 und arbeite auch schon ne ganze Zeit. Aber gerade als Ausgfleich zu meinem Beruf trainier ich gerne, oft auch direkt nach der Arbeit bis zu 6 mal die Woche. Doch deshalb kommt mir nichts zu kurz. Ich geh weg, kann mich um alles kümmern und komme trotzdem ausgeschlafen wieder zur Arbeit, ich denke das ist alles eine Frage der Einstellung...nicht mehr und nicht weniger.

Richtig Martin ;)

Hast du ne Freundin oder schon Kinder/Familie White-Dragon ?
Dann wüsteste wovon White-Belt spricht... :rolleyes: :cool:

Kannix
07-01-2005, 14:52
Wenn man Ehrgeiz hat gibt es kaum Gründe nicht zu trainieren.
Ob Weissgurt Familie hat weiß ich nicht, aber wenn man sagt man kann wegen ähnlichen Gründen(Arbeit usw.) nicht trainieren, dann heißt das meistens der Wille ist nicht stark genug.
Jeder muß für sich selber entscheiden welche Prioritäten er setzt. Weissgurt hat diese neu geordnet
Wer will kann

Pendel
07-01-2005, 16:04
Hallo zusammen!

Um ganz ehrlich zu sein: Ich bin froh, dass es endlich diesen Thread gibt. Wenn ich mir so angucke, wo am meisten gepostet wird, dann sind das die Bereiche SV, Gesundheit/Medizin und alles, was mit Kung-Fu, Grappeling usw. zu tun hat; bzw. andersherum gesagt: in den Bereichen TKD, Karate (und bei den eher unbekannten Sachen von den Philipinen und aus Südamerika) wird am wenigsten geschrieben und wenn, dann über Technikfragen. Warum hält das niemand anders so? Und warum gibt es so unwahrscheinlich viele Threads, die früher oder später wegen unsinniger Postings geschlossen werden? Meiner Meinung nach hat ein Kampfkunst-Board viel mehr Potential in Bezug auf Philosophie; wenn ich einem Einsteiger eine Empfehlung geben sollte, welche KK er üben soll, würde ich ihn erst lesen lassen, welche philosophische Richtung ihm am besten gefällt - dann passt die KK sicherlich besser zum Menschen. Und ich habe das Gefühl, dass mir dieser Thread da ein bisschen Recht gibt...

Viele Grüße,
Pendel

cyberpunch
07-01-2005, 16:14
@whitebelt

Ich kann dir zustimmen, dass es in den verschiedenen Phasen des Lebens immer wieder änderungen in den eigenen Prioritäten gibt und auch immer geben wird.
Früher als Student und Schüler hatte ich mehr oder weniger jeden Tag trainiert und wie du überall alles aufgesogen und analysiert was mir im Internet und in all den vielen Heftchen begegnet ist. Irgendwann musste ich zum Militärdienst und durfte zum guten Glück zu einer Einheit welche speziell im Nahkampf ausgebildet wurde und durfte später als Offizier auch selber ausbilden.
Ein paar Jahre später habe ich geheiratet, hatte meine Berufskarriere begonnen und bin unterdessen Vater von 3 Kindern. So vergeht die Zeit.....

Jetzt habe ich leider nur noch max zweimal die Woche (und das spätabends und nach halbstündiger Autofahrt) Zeit um ins Training zu gehen. Aber weisst de was? ES MACHT NOCH GENAUSO VIEL SPASS. Das Training gibt mir ausgeglichenheit in der Familie und auch im Beruf.
Bei mir war es halt auch nie das Ziel mich dauernd in der Kneippe oder auf der Strasse zu prügeln.
Wie Sonora bereits erwähnt hat: Es ist keine Schande ein Hobby KKler zu sein. Jeder hat seine Prioritäten und wer weiss vielleicht kommt die Zeit, wo ich wieder etwas mehr Zeit für KK habe als heute.

fistfighter
08-01-2005, 01:10
Wenn man Ehrgeiz hat gibt es kaum Gründe nicht zu trainieren.
Ob Weissgurt Familie hat weiß ich nicht, aber wenn man sagt man kann wegen ähnlichen Gründen(Arbeit usw.) nicht trainieren, dann heißt das meistens der Wille ist nicht stark genug.
Jeder muß für sich selber entscheiden welche Prioritäten er setzt. Weissgurt hat diese neu geordnet
Wer will kann


Dieses "Viel-trainieren-Dingen" ist einfach nicht mehr drin. Stell dir vor, du hast den ganzen Tag viel zu tun, hast keine Zeit dich vernünftig zu ernähren weil du ganz unregelmäßige Zeiten hast und musst am Abend noch was für den Tag danach vorbereiten! Und sollst noch Zeit für deine Liebsten finden.
In so einer Situation da kann der Wille noch allzu stark sein, wenn du bspw. in so einer Situation jeden Tag trainieren würdest, dann schaffst du das alleine aus körperlichen Gründen nicht. Allein die physische Belastung wäre zu groß, weil der Körper keine Ruhephasen mehr hat....

Es gibt Situationen im Leben, da muss man sich entscheiden, was einem wichtiger im Leben ist, ansonsten scheitert man...der Kampfsport oder andere Freizeitveranstaltungen sind im Leben nicht die wichtigste Beschäftigung habe ich gemerkt. Es reicht, wenn man sich dadurch fit hält, SV-Fähigkeiten ltrainiert und auch so ständig neu dazulernt....das ist meine "neue" Einstellung. Vielleicht verstehen das viele hier, die eine "Ultimate Fighter" Karriere anstreben nicht.....schön fleißig weitertrainieren, irgendwann ändert sich eure Meinung vielleicht doch noch...

R.E.
08-01-2005, 02:14
Hi Whitebelt!

Laß Dich nicht aus der Reserve locken, finde Dein ursprüngliches Posting gut und absolut nachvollziehbar!

Das ist auch absolut okay so!

Ich selber, habe (leider) keine eigene Familie oder Ehe, aber bei mir im Bekanntenkreis kriege ich das immer wieder mit, wie speziell die Leute mit Kindern teilweise und auch gern extrem eingespannt sind.

Seh's z.B. an meiner EX und Ihrem Mann, die haben fast nie Zeit (bei denen stell ich einige Sachen unter).

Setz Deine Prioritäten und fühl Dich wohl!

That's it!

NGR

Ralf

fistfighter
08-01-2005, 09:29
Hi Whitebelt!

Laß Dich nicht aus der Reserve locken, finde Dein ursprüngliches Posting gut und absolut nachvollziehbar!

Das ist auch absolut okay so!

Ich selber, habe (leider) keine eigene Familie oder Ehe, aber bei mir im Bekanntenkreis kriege ich das immer wieder mit, wie speziell die Leute mit Kindern teilweise und auch gern extrem eingespannt sind.

Seh's z.B. an meiner EX und Ihrem Mann, die haben fast nie Zeit (bei denen stell ich einige Sachen unter).

Setz Deine Prioritäten und fühl Dich wohl!

That's it!

NGR

Ralf

Genau so sehe ich das auch. Kampfsport ist eine tolle Sache und Sport/Training sollte ein wesentlicher Bestandteil des Alltags sein.
Ich trainier ja noch weiter, nur kann man Sport/Hobby/Training nicht zur wichtigsten Sache der Welt machen....Ich habe bspw. eine Zeit lang viel Unterricht gegeben und dann gemerkt, dass ich dadurch noch weniger Zeit für mich selbst hatte bzw. für mein eigenes Training. Jetzt versuch ich mehr mich auf meine eigene Fitness und meinen eigenen Spass am Training zu konzentrieren....