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Vollständige Version anzeigen : Training von "Killerinstinkt"



Combatman
02-01-2005, 11:19
Hallo
Mich würde interressieren,wie Ihr euch eine Art "Killerinstinkt" antrainiert,sofern das überhaupt möglich ist.
Mir ist aufgefallen das wirklich gute Kampfsportler,extreme Schwierigkeiten haben,ihre Kenntnisse in einer realen Situation umzusetzen.
Ich hatte vor Jahren eine Taekwondo Gruppe in der einige Leute wirklich ausgezeichnete Sportler,immer wieder gehemmt waren wenn unter realistischen Selbstverteidigungssituationen trainiert wurde.
Ich habe den Eindruck bekommen,das es sehr schwierig ist,einem Jungen oder Mädchen aus normalen Familienverhälltnissen kommend,beizubringen einen potenziellen Angreifer mit erlernten Schlägen oder Tritten auszuschalten.
Was meint Ihr dazu?
Gruss,Alex

aw5k
02-01-2005, 11:32
Ich denke, man hat den Killerinstinkt von Geburt an oder nicht. Da gibts nicht viel anzutrainieren. Das wäre so, als würdest du deinen Charakter antrainieren/verändern.

Man kann aber bestimmt Stresssituationen trainieren, das ist was anderes.

Obale
02-01-2005, 11:46
Wenn du in einer wirklichen SV-Situation bist, kommt der Killerinstinkt von selber... Bei mir zumindest. Wenn es um mein Leben ginge würde ich nicht lange zögern und den anderen "ausschalten". Er oder ich? Heißt immer er.

Catse
02-01-2005, 12:00
hi zusammen,

es ist falsch zu sagen, Killerinstinkt hat man oder nicht. Menschen sind Wesen die sich geistig und körperlich auf ihre Umgebung anpassen können. Killerinstinkt oder Kaltschnäuzigkeit ist Trainingssache oder vielmehr eine Reaktion auf die Verhälntnisse in denen man sich Aufhält.So wird z.B. ein KK der in "geordneten Verhälntnissen" aufgewachsen ist immer eine gewisse Hemmschwelle haben(hey, keine Angst, das halt ich für gut so) und nie gegen einen "Bad Boy" einen Strassenkampf gewinnen können, der in einer schlechten Wohngegend aufgewachsen ist und früh gelernt hat auf eigenen Beinen zu stehen oder im Gefängnis war.
Ich weiß das klingt sehr klischeehaft, aber meiner Menung nach ist es so.
Es gibt ca. 1000 fiese Tricks und die lernt man leider nicht im Training. Ausserdem bringt mir mein ganzes Training nichts, wenn einer herkommt mich anlacht und mir einfach in die Klöten tritt. "Entschuldigen sie bitte, bevor ich zu Boden gehe wollte ich ihnen noch sagen, ich mache Krafttraining und boxe." :rolleyes:

Wittiko
02-01-2005, 12:08
Was diesen Killerinstinkt angeht. Also ich glaube bei manchen Vereinen wird einem eben dieser wirklich antrainiert. Ein Freund von mri war mal in einem(ich glaube TKD Verein), und der Trainer hat denen erklärt, wenn sie jemand auf der Strasse mal provozieren sollte, sollen sie im einfach von unten gegen die Nase oder gegen die Schläfen treten. Da wurde man ja sozusagen zum Killer erzogen. Ich finde das wirklich unverschämt. Ich mache doch keinen Kampfsport um immer direkt jedem eins auf die Fresse hauen zu können. Wer das lernen will soll, wie schon eben genannt, in sone Gegend ziehen wo er sich jeden Tag prügeln muss, da lernt er das dann automatisch mit der Zeit. Achja, mein Freund hat diesen Verein auch nach kurzer Zeit wieder verlassen, eben aus dem von rmi genannten Grund.

achja, natürlich ist es schon wichtig sich in wirklichen gefährlichen Situationen verteidigen zu können. aber halt nur verteidigen, warum direkt den andern kaputt schlagen. nachher hase einmal zu feste zugelangt und schon gibts wieder Ärger mit der Polizei, nich gut, gaaaaaaaaaar nich gut. Naja, meine Meinugn zumindest

Catse
02-01-2005, 12:17
"achja, natürlich ist es schon wichtig sich in wirklichen gefährlichen Situationen verteidigen zu können. aber halt nur verteidigen, warum direkt den andern kaputt schlagen. nachher hase einmal zu feste zugelangt und schon gibts wieder Ärger mit der Polizei, nich gut, gaaaaaaaaaar nich gut. Naja, meine Meinugn zumindest"

Dem stimm ich voll und ganz zu, nur genau das macht Killerinstinkt aus bzw den Schläger. Um sein eigenes Unvermögen zu überspielen will er anderen die Fresse polieren und das gefährliche dabei ist, ihm ist egal ob du oder teilweise noch er Schaden nimmt.

R.E.
02-01-2005, 13:00
Hi Leutls,

diese Diskussion hatten wir schon öfters, eventuell mal die Suchfunktion benützen!

Kopier Euch ein Posting von mir dazu hierein:

Killer-Instinct ist eine Eigenschaft, die jeder Mensch besitzt: ein Mann, eine Frau und auch ein Kind.

Die Frage ist nach Auslösbarkeit dieses Gefühls. Es kommt bei den einem früher bei dem anderen Später.

Wenn Du anfängst die Eigenschaft Killer-Instinct zu trainieren ist es wie ein Lichtschalter. Du solltes lernen Ihn ein und auszuschalten. Die Frage ist wie schnell kannst Du dich hoch-und runter fahren.

Erfahrung und Wissen und Vertrauen ist auch alles wichtig, hat aber nix mit dem Killer-Instinct zu tun.

Killer-Instinct ist eine Eigenschaft und jede Eigenschaft kann trainiert werden. Bsp. Gerne : Frau will Knackpo! Geht Sie regelmäßig konsequent in ein Studio und trainert diesen...kriegt Sie Ihren Knackpo.

Die eine früher die andere später... :D

Oder zwei Hunde: der eine ist mehr aggressiv der andere weniger...was kann ich bei beiden Steigern, wenn ich möchte...die Aggressivität.

Natürlich ist der mit dem prinzipiell größeren Killer-Instinct im Vorteil. Steigern kann ich es bei jedem Menschen.

Die Frage ist nach Auslösbarkeit und Kontrollierbarkeit.

Trainieren tut man den Killer-Instinct hauptsächlich in Trapping Range bzw. zum Übergang in diese Distanz....!!!

Also ist Killer-Instinct eine Eigenschaft die trainiert und somit verbessert werden kann.

Für einen Fortgeschrittenen Schüler oder für mich selber sehe ich es wie einen Lichtdimmer: man kann stufenlos hoch/runterfahren.

Wobei eine Streßsituation immer ein schnellstmögliches hochfahren erfordert!

Auch sollte Euch klar sein, entweder man spricht über das was man am besten tun sollte um aus einer gewalttätigen Situation heraus zu kommen tun sollte....oder Ihr redet über eventuelle rechtliche Konsequenzen!

Das steht nämlich -gerade in Deutschland- sehr oft in Diskrepanz!

NGR

Ralf

Chris
02-01-2005, 13:25
Hallo Ralf,

wieso trainierst du/ihr diesen "Killer-Instinkt" zum Übergang zur trapping Range? Wird er bei euch ausschliesslich dort benutzt.

Wie darf ich es verstehen, dass ihr in wie einen Lichtdimmer benutzt? Hängt das mit der Distanz zum Gegenüber zusammen.Long Range Distance, relativ sicher = Low Light.. Mann an Mann = Full Power.

Hängt es davon ab ob ihr in den Mann reingeht oder ob er zu euch die Distanz schliesst?

Was bezeichnest du als Stresssituation, wenn es dort ein schnellstmögliches Hochfahren verlangt? Damit ist doch dein Lichtdimmer egalisiert und wär quasi ein normaler Lichtschalter.. ein-aus.

Trotzdem, finde dein Posting sehr interesant auch wenn ich das ein oder andere nicht ganz verstanden habe.

Greets Chris :)


P.s.: Wie Ralf schon sagte, nützt bitte die Suchfunktion. Die meisten oder viele Themen gab es schon mal in gleicher oder ähnlicher Form hier im Board.

R.E.
02-01-2005, 15:26
Grüßt Dich Chris,

probiere mal Deine Fragen der Reihe nach zu beantworten:

1. Warum hauptsächlich in Trapping Range?

Weil es in der Distanz hauptsächlich darum geht, denn "Gegner" bzw. den Kampf zu finishen mit finalen Abschlußtechniken.

Das geht aber schon weiter vorher los, wenn man seinen Entry in den Mann sucht, also mit den Intercepting oder Destruction Techniken, Enter with pain auslöst und dann mit dem Straight Blast (KFS) oder Boxing Blast vorwärts geht.

Das gerade schnelle reine gehen in den Mann und den Kampf mit einer "kontrollierten Aggression" zu beenden, ist der beste Weg Killer-Instinct zu trainieren. Mit anderen Worten das explosionsartige Reingehen in den Mann.

Damit das bestmöglich funktioniert trainiert man es am besten auf Spannung (damit mein ich aber nicht verkrampft) und dann entspannt man sich wie ein Vulkan.......und dann gibts ne Welle!

2. Das mit dem Lichtdimmer, habe ich hauptsächlich auf mich bzw. weit fortgeschrittene Leute ausgelegt, die sich dann auch kontrollieren können sollten (gilt hauptsächlich für's Training, aber auch im Ernstfall).

Wobei im Ernstfall weiß man ja "vorher" nie genau, wie weit man gehen muß-kann-sollte. Hinterher kann's ja dann jeder analysieren.

Für den normalen Anwender verwende ich das an-aus Prinzip. Denn beinahe jeder kennt sein Gefühl vom Killer-Instinct, aber es kontrolliert an-auszuschalten können, können nicht soviele. Oft technisch gute Leute, können das unter Streßsituation nicht einsetzen (Sparring unter Druck) oder eben Ernstfall.

Das Gefühl von Killer-Instinct kommt bei jedem früher oder später. Bsp.: Ihr liegt im Sommer im Schlafzimmer und hört das Surren einer Mücke. Irgendwann Licht an und die Jagd beginnt, nach mehrmaligen Zuschlagen wenn Ihr dieses Biest immer noch nicht erwischt hat, kommt irgendwann dieses innerliche Brodeln/Feuer.

Mit diesem Gefühl geht man im Ernstfall in den Mann hinein und finished, das ist der Idealfall, wenn sich natürlich der Kampf nicht vermeiden ließ.

3. Streßsituation

Beziehe ich beim Training unter Killer-Instinct Eigenschaftsübungen oder den Ernstfall. Im Ernstfall muß er u.U. in bruchteilen von Sekunden da sein. Wann ist der Moment----das ist die schwierigste Frage bei einem Straßenkampf.

Wann muß man handeln?

Das kann man nicht pauschal sagen, denn z.B. gerade in der Disco geht ein Gespräch oft nur von Ohr zu Ohr (als Kopf an Kopf) durch Lautstärke.

Wenn man redet und probiert zu deeskalieren, sollte man aber schon eingeschalten sein (zum explodieren bereit, also den Dimmer schon in der Hand :) ), wobei es da schon zu spät wäre, falls ein Aggressor einen Schlag/Griff anbringen würde.

Schon im neuen Jahr hatte ich da mit paar Ossis Schwierigkeiten, konnte ich aber "Gott sei Dank" durch Eskalieren vermeiden. Bei dem einen half reden, bei dem anderen schauen.........!

Hoffe Du verstehst mich jetzt besser, wenn nicht frag nochmal genauer nach! Manche Sachen kann man halt schlecht übers Internet erklären!!!

Beste Grüße

Ralf

marq
02-01-2005, 16:07
ich glaube sowas kann man wirklich nur bedingt trainieren....

man hats oder einfach nicht....

das ist dasselbe in anderen sportarten:
zB. im fussball
der eine ist ein knipser und schiesst tore am lanfenden band, andere trainieren doppelt so hart und sie neigen trotzdem dazu, nerven zu zeigen...

R.E.
02-01-2005, 16:15
Hi Marq,

wirklich sorry, aber da hast Du einen verkehrten Glauben....!!!

Nehmen wir ein ganz einfaches Beispiel: die meisten die mit Kampfkünsten anfangen, haben am Anfang enorme Probleme beim kämpfen.

Ob es jetzt die Angst vorm Zuschlagen ist, die Angst vorm Getroffen werden, die Angst dem anderen weh zu tun, die Angst sich selber weh zu tun, die Angst getroffen zu werden etc.etc.!

Diese Ängste vergehen bzw. werden kontrolliert durch Training!

Alter Spruch:

You fight - how you train! Train hard - fight easy!

Nur weil Du vielleicht diese Trainingsform nicht kennst oder brauchst, heißt es nicht das es sie nicht gibt!!!

Natürlich gibt es Typen die werden keine Kämpfer und Typen die sind schon vorher Kämpfer....!

Aber man kann es bei allen definitiv verbessern, vorausgesetzt der jenige will das selber................!!!!!!!

Beste Grüße an Dich....

Ralf

Chris
02-01-2005, 16:17
Hi Ralf,

danke für deine Antwort. Denk ich habs verstanden :)

marq
02-01-2005, 16:21
gut ich will es mal so sagen:

deshalb sagte ich ja bedingt! Sicher kann jeder sich verbessern und auf höhere stufen gelangen.......

aber: ist man erst auf einer gewissen stufe angelangt, zählt das innere eines Menschen. in vielen Sportarten wird neuerdings mit hilfe von psycholgen versucht diese trainingspotentiale zu erschliessen...

ich denke jedoch auch dort wird man an grenzen gelangen........


außerdem ist nicht alles trainierbar!!!!!!

R.E.
02-01-2005, 16:32
Nochmal hi Marq,

Du hast recht, manche Sachen kann man nicht trainieren...., Killer-Instinct schon, wenn derjenige das will!

Dafür braucht man eigentlich keinen Psychologen sondern die richtige Trainingsmethodik und Diktatik.

Wenn es jemand will, kann man das fast grenzenlos steigern. Sieht man Beispielsmäßig bei Ausbildung in Spezial Forces, wo man Menschen zu "offiziellen Killern" ausbildet.

Teilweise sind das natürlich tickende Zeitbomben und man kann sich über den ethischen Hintergrund streiten/diskutieren.

Aber es ging ums möglich sein, yupp und möglich ist es.................!!!

That's it!!!

@ Chris

Hi!

Super! Würde mich freuen, wenn wir uns mal persönlich kennenlernen!


NGR

Ralf

DieKlette
02-01-2005, 16:50
Sehr geiles Thema,
mal folgendes : Mir fällt auf, dass gerade die Menschen den "sogenannten" Killerinstinkt haben, die einscheidende Lebenssituationen hinter sich haben. Durch die Extreme, die ein Mensch erlebt relativieren sich andere, dass heißt, wenn sie das "Extrem" psychisch überlebt haben. Ein Mensch, der gut mit Schmerz umgehen kann hat wesentlich weniger Angst. Angst ist oft das, was die Fähigkeit zur Handlung bremst.
Es ist auch immer eine Frage, ob Wut oder Angst auftritt. Bei Wut explodiert man regelrecht, bei Angst hat man fast nicht die Chance dazu.
Umso niedriger der Angstfaktor umso größer die Fähigkeit zur Explosion.
Für den "otto-normal-Menschen", der einen sehr großen Angstfaktor hat, kann diesen durch hartes Sparring abtrainieren.
Wichtig dazu ist der Wille. Wenn kein Wille vorhanden ist, dann funktioniert es nicht.
Wenn man z.B. Sparring mit Free Fighthandschuhen macht, dann sinkt die Hemmschwelle im Vergleich zu vorher deutlich. Entweder Du-Aua oder Er-Aua.
Ich denke gerade Wettkämpfer schalten ihren Killerinstinkt ein und aus. Sobald die Glocke klingt -klick- und man ist ON.

Einen freundlichen Gruss

Julian

R.E.
02-01-2005, 17:11
Hi Julian,

auch nicht ganz, das schreibe ich immer wieder!

Nicht jeder Vollkontaktler hat-entwickelt den Killer-Instinct sofort, sieht man immer wieder z.B. bei Boxern, die erst einige Warmmach Runden brauchen.

Und diese Warmmachrunden gibt es auf der Straße nicht!

Also muß sofort explodiert werden und gefinisht werden.

Ihr müßt verzeihen, ich untersuche alles auf Straßenanwendbarkeit also Ernstfall.

Richtig ist das mit den Extremen, je mehr Extreme (gerade die negativen Erfahrungen) man erleben musste, machen einen Menschen "hart" oder zerbrechen ihn.

Der Mensch lernt damit umzugehen! Oft nur, weil er durch die Situation gezwungen ist. Das kann in einem Straßenkampf zu spät sein. Der hier entscheiden meist Sekunden!

Angst hat in der Regel jeder im Ernstfall, die Frage ist - wie gut sich die Angst kontrollieren läßt!!!

Also ist wichtig, wenn man für den Ernstfall trainieren möchte, schon immer im Training mit dieser Einstellung zu trainieren. Das tun viele KK/KS nicht, da sie den Ernst für den sie trainieren nicht erkennen oder erkennen wollen.

Das was Du mit Wut bezeichnet hast, ist Killerinstinct! Der kann und sollte kontrolliert eingesetzt werden. Erst smooth und dann Highway to hell....!

Wenn man für den Straßenkampf trainiert, braucht man "nur" einen (sehr) guten Entry und dann läuft der Film!

Und für diesen "einen" Entry wird progressiv trainiert, in Verbindung mit Eigenschaftsübungen etc.!

Es geht nicht um einen VK-Kampf um mehrere Runden, wenn gleich dieser auch von nöten ist, um verschiedene Eigenschaften zu trainieren.

Es geht auch nicht um Schlag auf Schlag, sondern ein "satter" Treffer entscheidet den realen Kampf. Das kann bei einem gefährlichen Streetfighter entweder kaputte Augen sein, ein kaputter Kehlkopf, ein abgerissenes Gliedmaß/Körperteil (z.B. Ohr), Genialtreffer, kaputtes Kniegelenk, Kopf ins Gesicht gedrückt.

Wir reden hier von dem schlimmsten was es gibt: Straßenkampf!

Ohne Regeln, ohne Schiedsrichter, ohne Gong, meistens ohne Freunde (wenns hart kommt!), vielleicht gegen mehrere (alles schon selbst erlebt) oder gegen Waffen......!

Da muß man mit dem schlimmsten rechnen und das beste hoffen, auf der anderen Seite nicht paranoid werden.

Aber das ist das Thema Streetfight, das die Entwicklung von Killer-Instinct maßgeblich miteinschließt.

Auf jeden Fall ist der VK-Kämpfer einem Non-Kontakt Kämpfer im Ernstfall in der Regel voraus, da er verschiedene Lektionen besser erlernen konnte, da mehr unter Druck zu agieren/reagieren lernen mußte!

Beste Grüße

Ralf

Flood
04-01-2005, 06:36
Im Krav Maga gibt es jede Menge Übungen zu "Stress-Management", zur Entwicklung von "Aggression" und "Determination" zum richtigen Zeitpunkt, von Kampfes- und Überlebenswille. Die sind extrem wichtig, um aus einem harmlosen Kampfsportler einen wirklichen Selbstverteidiger zu machen.

Aber natürlich macht das aus einem braven Bürger keinen "Killer" oder Special Forces-Soldaten.

Und das ist auch gut so. Denn gerade Letztere haben ja häufig Schwierigkeiten - wie Studien nachweisen - daheim den "Killer" wieder abzuschalten und ein normales Leben, gerade nach extremen Erfahrungen. So gibt es z.B. eine auffällige Häufung von Suiziden unter heimkehrenden Special Forces oder von familiärer Gewalt (konkret: Sie haben ihre Ehefrauen umgebracht) ... weil die Gewaltmuster ("Killer-Instinkt"), die sie gelernt haben, nur im Krieg funktionieren, aber nichts Produktives zur Lösung sozialer Probleme in einer zivilen Gesellschaft beitragen.

Das gibt es auch weniger intensiv. Auch mancher SEK-Polizist hat seine Schwierigkeiten, nach Rückkehr ins normale Leben wieder klarzukommen.

Also der "Killer-Instinkt" ist es etwas, was man nicht wirklich haben sollte. Zumindest solange man der Überzeugung ist, dass es sinnvoll ist, in einer zivilen, liberalen, demokratischen Gesellschaft zu leben. Überspitzt gesagt: Die Alternative wäre die Rückkehr zum Faustrecht.

Und daher sind die erwähnten KM-Übungen und -Praktiken dazu angetan, einen an die Stress-Situation und Konfrontation heranzuführen und die eigene Aktivität unter extremem Druck zu checken... Aber "Killer-Instinkt"?

Chris
04-01-2005, 10:10
Es wurde hier schon mal hinlänglich über den Begriff "Killer-Instinct" diskutiert.

Deswegen nochmal mein Verweis auf die Suchfunktion vom Board.