Wie weit könnt Ihr gehen? [Archiv] - Kampfkunst-Board

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Vollständige Version anzeigen : Wie weit könnt Ihr gehen?



amarok
23-09-2001, 18:29
Hallo Allerseits,

ich habe mir das Forum sehr lange angesehen. Sehr interessante Themen haben sich aufgesammelt. Ich möchte gerne ein neues Thema öffnen, falls es noch nicht existiert.

Meine Erfahrungen sagen mir, dass viele gute Kampfkünstler Ihre grenzen nicht kennen. Das heißt nicht, dass sie ihre grenzen sehr weit schätzen und sich voll aufs Risiko stürzen. Sondern sie kennen ihre stärken oder schwächen nicht, wie sie in Gefahrsituationen handel würden.

Somit frage ich euch:
Gehen wir davon aus, dass Ihr auf der Strasse (oder ähnliche Gegenden) ganz übel angemacht werdet.

Welche Gedanken würde in euch durchgehen?
Was würdet Ihr tun?
Wie weit könnt Ihr gehen?
Wo sind eure grenzen?
Was würdet Ihr anderen Raten?

Bitte mit Begründung.

Tohon
24-09-2001, 11:40
Hallo,

zu Deiner Frage, ich würde mich umdrehen und gehen (hab aber anders abgestimmt (kommt drauf an...)).
Zur Begründung, ich weiß ja nicht was Du unter übel Angemacht verstehst, also ich versteh das noch immer so, das es um Worte geht, und da wäre alles andere, nach meiner Meinung nach, unangemessen.
Das würde ich auch anderen Raten.
Wenn es zum Kampf kommen würde, so gibt es immer einen Verlierer! Aber wenn ich geh, kann ich nur gewinnen, oder?


Naja, ist aber alles nur sehr hypotetisch!!!

amarok
24-09-2001, 11:57
Weggehen ist immer ein Sieg.

Einen verlierer gibt es immer, jedoch in welcher Art. Wenn ich davon ausgehe, dass es keine Wörter mehr sind die Fallen, sondern Faustharte Taten, wie kann man sich auf diese Aussage "einer wird Verlieren" Fixieren?
Was passiert mit dem Verlierer?
Was ist verlieren?

PeterFetzer
24-09-2001, 18:35
Zu diesem Thema finde ich meine Signatur recht passend.

Peter

amarok
24-09-2001, 20:37
Da ist was wahres dran PeterFetzer, ich wünschte jeder könnte so denken wie du.

Jibaku
25-09-2001, 11:51
Hallo Peter,

so wahr Dein Spruch ist, so ist er im Orginal doch von Gichin Funakoshi!
Nummer 12 seiner Shoto Nijukun:

"Katsu kangae wa motsu na makenu kangae wa hitsuyo.
Denke nicht ans gewinnen, doch denke darüber nach, wie Du nicht verlierst"

Als "JKA" Shotokanstilist und Nakayama Schüler steht er aber selbstverständlich in dieser Tradition.
Aber er hat, wenn er dies gesagt, hat nur zitiert!

Thyura
25-09-2001, 14:42
Endlich mal etwas Freizeit am Nachmittag :) und somit Zeit, dir zu antworten!

Meine Antworten werden wahrscheinlich ohnehin etwas anders ausfallen als die anderen :D

So, zuerst mal (wurde glaub ich schonmal gefragt): Was verstehst du unter "übel angemacht"?

Ich gehe erstmal von einer Person aus:
1.) Ein Mensch von gut 2m und 150 kg greift mich an (ohne Waffen) in Mord- oder Vergewaltigungsabsicht.
- Deeskalation/ Abhauen möglich? Wenn ja, dann los! :rolleyes:
- Falls nein, ohne zu zögern harte Techniken auf empfindliche Körperstellen (Genitalien, Augen, Atemi-Punkte, evtl.Gelenke)- bitte RICHTIG treffen, sonst wird er sauer...
(Zur Erklärung: ICH würde diese Techniken nur deshalb anwenden, weil so etwas aufgrund meiner Größe wahrscheinlich die einzige Chance wäre die ich hätte, zumal ich auch weniger als halb soviel wie er wiegen würde...)
- Nix wie weg, ggf. Rettungswagen/Polizei bestellen!

2.) Kleinerer Mensch will mich in o.g. Absicht attackieren (ohne Waffen)
- Deeskalation/Abhauen, falls nicht möglich:
- Angreifen
(Wie weit ich gehe? Hängt davon ab! Falls ich freikomme, ohne es zu übertreiben, passiert nicht viel- wenns kritisch wird, sind Verletzungen oder mehr aber nicht mehr ausgeschlossen.)

3.) Beliebiger Mensch greift mich in o.g. Absicht MIT Waffen an.
- Bei Stichwaffen: Deeskalation/ Dünnemachen versuchen
- Bei Schußwaffen oder falls nicht möglich: Schnellstmöglich und so hart wie es eben geht angreifen! In diesem Fall geht es um Leib und Leben und bis zu dieser Grenze darf man auch bereit sein zu kämpfen.

4.) Beliebiger Mensch greift mich mit Schußwaffe an: "Geld her!"
- Naja, wenn ich grad mal 10 DM dabeihab, ist mir das das Risiko glaub ich nicht wert... *g*

5.) Mehrere Personen:
- Deeskalation und Abhauen
Falls nicht möglich, je nach Überlebenschancen:
a) Auf den Boden legen, wichtige Körperteile schützen und abwarten :D
b) In möglichst günstige Position bringen (Nie Gegner im Rücken haben!) und drauf solang ihr könnt!


Soviel zur Fallunterscheidung. Klar, man sollte nicht so bereitfertig sein, andere zu verletzen oder sogar mehr. Aber: Manchmal könnt ihr euch nicht sicher sein, was sie nun von euch wollen und es gibt ja auch noch den Notwehrparagraphen... :cool:

Was ich raten würde? Ich habe wenig reale Straßenkampferfahrung, zugegeben, aber in inserem Training wird viel Wert auf verteidigung im Straßenkampf gelegt, daher...
Verteidigt euch, wenn ihr wißt, ihr müßt es!
Versucht, der Schlägerei zu entgehen, aber wenn es nicht geht und ihr die Entscheidung zum Kampf getroffen habt: Greift an, ohne zu zögern und schlagt hart zu- sonst könnte der erste Schlag auch der letzte gewesen sein.
:säg:

Und zu den Bedenken "Man kann doch nicht einfach so..."- ich hab da mal nen netten Spruch gelesen, weiß nicht mehr wo:


Better to be judged by twelve than carried by six


Ist, glaub ich ein netter Merksatz was das angeht.
(Mann, was für ein Gefasel da oben, ich hör wohl besser auf :biglaugh: )

Gruß

Thyura
:brrrrrr:

amarok
25-09-2001, 15:44
Hi Thyura,


danke für deinen umfangreichen Beitrag. Ich bin echt sprachlos, allein an was du so alles gedacht.

Wirklich super Korrekt.

Ich kann von meiner sicht aus sagen, dass du mit dieser Einstellung, keine ungewissene Risikos in einem Kampf eingehst.

Respekt!!!

Thyura
25-09-2001, 16:25
Danke für die Blumen! :biglaugh:

Gruß

Thyura
:brrrrrr:

domme
06-10-2001, 20:32
Mir geht es zumindest so.
Ich denke, daß der KK´ler deshalb zurückhaltender ist, weil er sich bei jedem Schlag ausmalen kann, was geschehen mag, wenn er trifft.
Also ist er auch vorsichtig, wenn er in einen Konflikt gerät, da er keine Lust hat, daß ihm eventuell so ein Treffer geschieht.
Ich wurde immer angegriffen oder getroffen, bevor bei mir die Sicherung auf "action" umsprang, und ich meinen Gegner umgehauen hab.

gruß

domme

Thyura
08-10-2001, 10:41
Hallo domme,

teilweise würde ich dir Recht geben. Einerseits ist man sich sicherlich über die Folgen seines Handelns bewußt.

Wie ich mich verhalten würde, habe ich ja ausführlich geschildert. Allerdings weiß ich nicht, ob mir im Zweifelsfall mein Leben nicht wichtiger wäre als die Gesundheit irgendeines Straßenschlägers und je nachdem wie sauer der mich vorher macht (z.B. wenn einer in sehr eindeutiger Absicht ankäme), hätte der keinen Spaß mehr am Leben!

Vielleicht fehlt mir ja noch irgendwas aber im totalen Härtefall würde ich nicht zögern, jede Sekunde kann Sieg oder Niederlage bedeuten!

Gruß

Thyura
:brrrrrr:

lamiech
08-10-2001, 14:51
***

Greg5000
08-10-2001, 15:05
Ich habe für "wegrennen" abgestimmt.
Allerdings würde ich auch versuchen ihn mir von der Pelle
zu halten wenn ich nicht weglaufen könnte!
(man kann ja nur 1mal abstimmen)

Vielleicht würde ich ihn auch leicht verletzen wenn es nicht mehr anders geht!

lamiech
08-10-2001, 15:27
Hi Greg,

wenns hart auf hart kommt, dann ist es nicht mit "leicht verletzen" getahn! Es geht ums ganze, Du oder er/ sie und dann vergiss am besten alles, was Du über Rücksicht, Anstand und Moral gelernt hast.
Wenn Du halbherzig an die Sache gehst, auch nur im geringsten bereit bist, Deinem Gegenüber etwas zu schenken, um den Schaden auf der anderen Seite eventuell gering zu halten, dann musst Du dich nich wundern, dass Du anschließend schwer verletzt bist.
Gehe einfach mal von 100% Schaden aus, der in einem Kampf entsteht. Bist Du bereit, davon auch nur einen Prozent einzustecken, nur um das Gesamtvolumen ein wenig kleiner zu halten?
Und stell Dir mal vor, durch den Versuch nur leicht zu verletzten wird Dein Gegenüber nicht besiegt aber ganz fürchterlich gereizt oder gezwungen, noch gewalttätiger zu sein, um Dich zu überwinden. :rolleyes:

CU
Lamiech

Ginunting
08-10-2001, 15:37
Hallo,

die Gefährlichkeit einer Person anhand von körperlichen Merkmalen bestimmen zu wollen ist meiner Ansicht nach eine sehr unsichere Angelegenheit!

Der "Riese" kann in Wahrheit ein Lamm sein und der "Zwerg" ein wahrer Maniac mit griffbereitem Totschläger und Pfefferspray.

"Fliehen oder Kämpfen" ?

Fliehen ist eine Option, die sich einem vor einem Kampf (... bei entsprechender "Vorbereitung evtl. auch während des Kampfes) bietet und ist als solche bestimmt nicht die schlechteste Reaktion ! ;-)

Wichtig ist jedoch, dass man die "Flucht vor einem Kampf" sich selbst Gegenüber als eine wahrgenommene Option und nicht als "Angstreaktion" begründen kann. (Selbstvertrauen!)

Generel gibt es jedoch Umstände in welchen eine Flucht für mich unter keinen Umständen in Frage kommt!

Sollte sich durch eine Flucht der "Kampf" nur zeitlich verschieben oder müße ich meine Lebensgewohnheiten (z.B. Arbeitsweg) ändern, um dem "Konflikt" dauerhaft zu entgehen, so würde ich diese Option nicht "ziehen"!

...höchstens um mich besser zu "präparieren" ;-)

Grüße,

Hendrik

eclipze
08-10-2001, 21:18
Das Konzept von Thyura hat mir am besten gefallen, also uebernehm' ich das jetzt hier einfach mal.

Ich gehe allerdings bei meinen Antworten davon aus, dass das mit der Deeskalation NICHT geklappt hat und eine Flucht NICHT moeglich ist.

Ich gehe erstmal von einer Person aus:
1.) Ein Mensch von gut 2m und 150 kg greift mich an (ohne Waffen) in Mordabsicht.

- So hart wie moeglich zuschlagen/-treten auch nur auf Genitalien oder Gelenke.


2.) Kleinerer Mensch will mich in o.g. Absicht attackieren (ohne Waffen)

- Angreifen
(Wie weit ich gehe? Kommt drauf an wie hartnaeckig der Typ ist)


3.) Beliebiger Mensch greift mich in o.g. Absicht MIT Waffen an.

- Bei Stichwaffen: Wegrennen, ach nee geht ja nicht. Auf in den Kampf, aber dann gibt's auch kein Pardon mehr.

- Bei Schußwaffen: Kein Unterschied zu Stichwaffen. Das Messer ist u.U. weitaus gefaehrlicher als die Pistole. Das Messer hat "lediglich" den kuerzeren Aktionsradius.



4.) Mehrere Personen:

Versuchen einen oder mehrere Personen so schnell wie moeglich "unschaedlich" zu machen, denn nur so hat man eine Chance. Ausserdem weiss man nie, ob nicht einer der Partie noch eine Waffe mit sich traegt und diese dann nachher im Ruecken hat. Also, zuerst zuschlagen und dann die Fragen stellen.


Was ich raten würde?

Das hat Thyura schon sehr treffend formuliert.



MfG

eclipze


---------------------------------------------
Ehrenkodex des Jiu-Jitsu

Jiu-Jitsu ist meine Waffe,
wenn es gilt, mich selbst und andere zu schützen,
Hab und Gut zu sichern
sowie Recht und Ehre zu verteidigen.

Im traditionellen Geiste der Samurai
schwöre ich, Jiu-Jitsu niemals zu missbrauchen.

Ginunting
09-10-2001, 08:35
Hallo eclipze,

da Du ja scheinbar "hartnäckig" nach einem allgemeinen Leitfaden ersuchst! ;-)

...möchte ich Dir folgende "Pekiti-Tirsia Kali"-Grundsätze für SV-Situationen mit auf den Weg geben! ;-)

1. Schütze Dich selbst!
2. Neutralisiere Gefahr!
3. ZERSTÖRE !!!! (....die Fähigkeit bzw. den Willen(!) des Aggressors Dich jemals wieder anzugreifen)

Grüße,

Hendrik

P.S. Letztlich ist nicht die Frage, "Wie weit geht man?", von Interesse, sondern vielmehr die Antwort ob man am "Ende"(!!) des Konfliktes die in Punkt 3.) erwähnten Ziele erreicht hat.

cdobe
09-10-2001, 09:51
Hallo,
man was seid Ihr nett zu Euren Angreifern. Meine SV sieht folgendermassen aus:

Sobald ein tätlicher Angriff im Ansatz zu erkennen ist, sofort harte schnelle Antwort, bis der Gegner absolut verteidigungsunfähig ist (KO, kann nicht mehr aufstehen). Möglichst distanzwahrende Techniken (wegen HIV, dem Hepatitis-ABC etc.). Die Grösse des Angreifers spielt absolut keine Rolle. Die kann täuschen !!! (Im übrigen muss man meiner Ansicht nach immer davon ausgehen, dass ein Angreifer stärker ist. Warum greift er sonst an? ER wird schon wissen warum!)

@Thyura
Bei mehreren Gegnern leg ich mich bestimmt nicht freiwillig auf den Boden, um sie mit mir Fussball spielen zu lassen. Ich werde zu einem in die Enge getriebenen Leoparden, der sich wenn es keinen Ausweg mehr gibt sofort blutrünstig auf den ersten Gegner stürzt. Ich haue z.B. meinen Ellenbogen ins Gesicht, so das beim ersten Gegner Blut fliesst. In der Hoffnung, dass dies die Übrigen abschreckt. Meine Strategie ist immer möglichst einen Gegner zu isolieren schnell zu verarbeiten, dann den nächsten... :säg:

Bei Waffenangriffen mit Tötungsabsicht seitens des Gegners gibt es absolut keine Gnade. der Angreifer muss noch schlafen, wenn die Polizei eintrifft.

Bei Kindern, Frauen Betrunkenen etc. muss ich laut Gesetz weniger hart reagieren, obwohl ich bei Betrunkenen persönlich kein Verständnis dafür habe. Die kriegen dann eben eine auf den Solar Plexus.

Warum ich so hart reagiere?

Ich denke, daß der KK´ler deshalb zurückhaltender ist, weil er sich bei jedem Schlag ausmalen kann, was geschehen mag, wenn er trifft. Also ist er auch vorsichtig, wenn er in einen Konflikt gerät, da er keine Lust hat, daß ihm eventuell so ein Treffer geschieht.
~DOMME

Ich persönlich gehe davon aus, dass jeder Angriff die Gefahr auf eine bleibende Schädigung und den Tod einschliesst. Das ist verdammt schnell passiert. Also heisst es bei einem Angriff für mich immer: Er oder ich? Die Antwort fällt mir sehr leicht: ICH!!!

Better to be judged by twelve than carried by six ~Thyura

Klasse Zitat!!! :cool:

Falls man mir vor Gericht übermässige Härte ankreiden sollte würde ich folgendes vorbringen:
Ich bin zwar Kampfsportler, aber kein Schläger. Deshalb bin ich in keiner Weise eindeutig der Stärkere gewesen und hätte Rücksicht nehmen müssen. Im Gegenteil!
Natürlich hatte ich Angst! Ich bin ein Mensch. Ausserdem war ich völlig unvorbereitet. Ich habe versucht mein Leben und meine Gesundheit zu verteidigen. Diese Menschenrechte waren absolut gefährdet!!! Zu guter letzt kenne ich keine "schonenden" Abwehrmethoden, mit denen man einen wütenden Angreifer zuverlässig ausser Gefecht setzen kann.

Mein Fazit: Ich halte es da ganz nach Geoff Thompson, der sie Auffassung vertritt, dass man (unmittelbare) Gewalt nur mit noch gösserer Gewalt besiegen kann.

Grüsse
der Blutrünstige
;)

Thyura
09-10-2001, 10:44
@cdobe Sehr schöner Beitrag!

Das mit dem "Auf-den-Boden-legen" ist situationsabhängig, logo! Daß ich das nicht auf der Straße auf Leben oder Tod machen würde, ist hoffentlich klar. Das würd ich sicherlich nicht riskieren.
Wenn man jetzt aber von schulischen Situationen ausgeht o.ä.- die KÖNNEN einem so viel nicht tun. Und wenn ich den Knaben den Ellbogen durchs ohnedies schon häßliche Gesicht ziehe, kann ich damit rechnen, daß der in Nullkommanix heulend auf dem Boden liegt, einen Rettungswagen verlangt und ich beim Direx sitze und wortlos meinen Schulverweis bekomme- und das ist es mir nicht unbedingt wert.
Dann wart ich doch lieber ab, daß entweder sie in der Situation sind und abgesehen davon kann man auch vom Boden aus noch recht derbe zutreten (Ich kann es jedenfalls), wenns einem zu herbe wird. Sobald ich die Schule verlassen habe, mache ich das NICHT mehr.
Hab ich aber auch etwas mißverständlich geschrieben gehabt, sorry.

Was die Sache mit der Notwehr angeht: Man darf- entgegen dem, was oft gelehrt wird- jemanden, den man durch Wurf oder Hebel zum Boden gebracht hat, nicht mehr schlagen, es sei denn, die Gefahr ist durch diesen Wurf nicht gebannt, das heißt es gibt noch andere Angreifer o.ä.
Allerdings kann die Notwehr durch Angst, Furcht o.ä. überschritten werden (Mildernder Umstand).
Eine meiner wenigen Erfahrungen war jemand, der aus heiterem Himmel versucht hat, mich von hinten anzugreifen- der Junge hat wirklich Prügel kassiert und ich glaube, das war sauber überschrittene Notwehr, allerdings in diesem Fall korrekt, da ich nicht wissen konnte, ob er nicht z.B. mit einem Messer bewaffnet war (Habe den Angreifer ja nicht gesehen!).
Was auch noch in die Wertung mit reinspielt: Verhältnis Notwehr-"Geschädigter" und Notwehr- "Anwender" Wenn du zum Beispiel ein zehnjähriges Kind krankenhausreif prügelst, weil es mit dem Spielzeugauto nach dir geworfen hat, wirst du nur schwer durchkommen :D oder allgemein, wenn der Gegner kleiner und schwächer ist als du und du auch mit geringeren Mitteln dein Ziel erreicht hättest.
Allgemein hätte ich da meistens recht gute Karten, jedenfalls bessere als es große böse Jungs, wie z.B. Schlappen (Aua, nicht hauen!) hätten

Gruß

Thyura
:brrrrrr:

Schlappen
09-10-2001, 14:22
Original geschrieben von Thyura
@cdobe Sehr schöner Beitrag!




Allgemein hätte ich da meistens recht gute Karten, jedenfalls bessere als es große böse Jungs, wie z.B. Schlappen (Aua, nicht hauen!) hätten

Gruß

Thyura
:brrrrrr:

Salve Kleine, ich glasub du musst noch eine ganze Menge lernen, hier ein harmloses Beispiel: Was kann ich dafür, wenn der gleich nach dem erste Schlag z. B. eine Hirnblutung hat? Muss er sowas nicht anfangen.
so long? :cool:

lamiech
09-10-2001, 14:53
***

cdobe
09-10-2001, 15:09
@thyura


Sehr schöner Beitrag! :) :) :) :) :) :)

Ich sehe schon, wir sind beide nicht gerade zimperlich.

Das mit der Schule ist natürlich so eine Sache. Wenn Du Dich da zur Wehr setzt bist Du ganz schnell der Bad Boy... ähm das Bad Girl.
Bei mir war das zur Schulzeit leider so (Bad Boy ;) ). Mein Sitznachbar hat mir mal bei einer Meinungsverschiedenheit unverhofft einen Headbutt versetzt. Als ich mit einem rechten Haken geantwortet habe, kam gerade der Klassenlehrer rein. Ups... Das hat sich dann unter den Kollegen rumgesprochen. Am nächsten Tag war die Gesichtshälfte meines Sitznachbarn blau und geschwollen. Das hat den anderen Lehrern dann nochmal meine Boshaftigkeit schön illustriert.
Aber neben den harmlosen Gymnasiasten gab es an meiner Schule auch richtige kleine Gangs. So habe ich z.B einmal in der Cafeteria ein Messer an der Kehle gehabt. Ein anderes mal hat ein kleiner Kerl eine Schlägerei mit mir angefangen. Als ich ihn gerade angefangen hatte zu bearbeiten, da tauchten aufeinmal 5 Grosse um uns herum auf, die sich die Ärmel hochkrempelten.

Jetzt jedenfalls nehme ich auf Niemandes Meinung mehr Rücksicht. Denn wie Schlappen es sehr richtig beschreibt
Was kann ich dafür, wenn der gleich nach dem erste Schlag z. B. eine Hirnblutung hat? Muss er sowas nicht anfangen.

Genauso kann es mir gehen!!! Ich werde selten angemacht (von Schlägern ;) ) Wahrscheinlich, weil ich nicht gerade in das Opfer-Schema passe. Wenn ich also jetzt angegriffen werde, dann ist die Sache verdammt ernst.


Grüsse

P.S.: Übrigens Kyokushinkai hab' ich auch mal 3 Monate lang trainiert.

Thyura
11-10-2001, 21:46
Hallo cdobe,

also ich würds so handhaben: Wenn ich nicht erwischt werde (also nicht grad mitten auf dem Volksfest) und er mich angreift, dann ist SELBSTVERTEIDIGUNG angesagt und da solls vorkommen, daß der Angreifer nicht nur gestreichelt wird, sondern RICHTIG was abbekommt- schließlich soll er das ja net wieder tun, gell? :D
Und für Schule gilt: So lange wie möglich vermeiden, weil sonst NUR Ärger (obwohls einen bei Sechst-/Siebtklässlern schon verdammt schwerfallen kann!!! :mad: ), meistens gewinnt man doch, wenn man etwas tricksen kann! :rolleyes:

Gruß

Thyura
:brrrrrr:

Schlappen
12-10-2001, 00:00
Thyura
:brrrrrr: [/B][/QUOTE]

Salve, ach Gott wie niedlich, Sechst-/Siebtklässlern, die legt man übers Knie oder hebt die an den Ohren hoch, ob die wollen oder nicht, wen interessiert's? Das macht man einfach und gut.
so long

Thyura
12-10-2001, 22:55
Naja, nur leider können einem die Kurzen bei der Schulleitung ziemlich ans Bein pissen und ich wollte eigentlich nicht vorzeitig der Schule verwiesen werden... :D

Schlappen
12-10-2001, 23:33
Salve,
@Thyura, ich habne auch nicht geschrieben, dass du dich blöde anstellen sollst, aber es ist immer wieder niedlich in was für beschränkten Bahnen und selbstgemachten Grenzen sich die Obrigkeitsfürchtende Jugend doch bewegt, also nochmal sei clever, schlag sie mit ihren eigen Waffen.

@ lamiech, pass mal auf du Karrikatur eines Waldmeistermännchens mit weißer Mütze, dass du nicht beim jährlichem Bullentreiben verheitzt wirst, wenn die wirklich großen Jungs kommen und dir zeigen, was wir unter Einheit, Recht und Ordnung verstehen, da bleibt so einem Aushilfskomiker wioe dir, der seine Verträge nicht nach Ansage erfüllt nämlich ganz schnell die Luft wech.
so long :cool:

lamiech
13-10-2001, 16:15
:eek: hust, japs, (laufe blau an)

CU
Lamiech

Sebastian
13-10-2001, 17:36
keep cool Alter.

Schlappen meints genauso wie ers sagt :biglaugh: :biglaugh: :biglaugh:


Aber ernst nehmen brauch man nicht alles

mat~°~rose
13-10-2001, 20:32
hab das jetzt mehrere Tage mitgelesen und schon mehrere Antworten verfasst ;)

kurzum: ich weiß es nicht, mein Spektrum würde wohl zwischen Beine in die Hand nehmen bis zum massiven Gegenschlag reichen.
je nach Situation.
und nachdem ja in solch einer Situation nicht gerade viel Zeit bleibt, sich zu fragen: bin ich nu unschlagbar oder sollte ich mir sowieso eine Postkutsche wünschen um mich aus dem Staube zu machen.

sag ich mal: Intuition oder Instinkt könnten bei mir das sein, was mich leitet, nicht prinzipielle bzw. theoretische Vorüberlegungen.

und btw. ist das ein sehr schönes Topic

mat~°~rose

Schlappen
13-10-2001, 22:18
Salve, so lautet doch die Frage, oder?
Wie weit könnt Ihr gehen?
und so die ultmative Antwort:
Im Zweifelsfall, soweit die Füße tragen!
so long :cool:

Sebastian
18-10-2001, 20:03
jo, da haste Recht Schlappen. Im Zweifelsfall ist zwar im Training der Weg nach Vorne besser allerdings im wirklichen leben kann ich glaub ich schneller rennen *G*

Tango2074
23-10-2001, 12:27
Hi,

angemacht zu werden ist wahrlich eine sehr hypotethische Situation, die sich vielfältig äußern kann. Ich habe deswegen mit "kommt darauf an..." abgestimmt.

Für mich persönlich gelten da einige Abstufungen bis hin zur gewaltsamen Lösung - und auch da gehen ich streng mit mir selbst um. Sicher ist es logisch kompromisslos den Gegner kampfunfähig zu machen - doch reicht da schon ihn unter Kontrolle zu bringen oder zu verwirren. Muß nicht immer gleich ein gebrochenes Bein sein, damit man in Ruhe davonlaufen kann. ;o)
Hm, ich halte mich da gerne an zwei alte und eine meiner eigenen Regeln :

a) lasse Dich nur dann auf einen Kampf ein, wenn der Sieg schon fest steht, und

b) suche Dir Deine Gegner selbst aus. Wenn man mal keine Wahl mehr hat, dann

c) sei entspannt, denke nicht lange nach und improvisiere ganz spontan.

Wie gesagt spreche ich nur für mich. Ich weiß nicht viel darüber, da ich es bisher immer vermeiden konnte in so eine Situation zu geraten.

liebe Grüße aus München,
Tango