Unaufmerksame/ untalentierte Schüler [Archiv] - Kampfkunst-Board

PDA

Vollständige Version anzeigen : Unaufmerksame/ untalentierte Schüler



Litschi
08-01-2005, 21:31
Ab meinem Grad muss man vermehrt in den Trainings aushelfen oder sie gar leiten und da das alles doch noch recht neu für mich ist, möchte ich gleich mal euren Rat zu einem Problem, dass mir immer wieder zu schaffen macht.

Viele von euch haben sicher immer wieder Schüler (sowohl Erwachsene als auch Kinder und Jugendliche) erlebt, die
a.) Total unbegabt zu sein scheinen, also sich keine einfachen Bewegungsabläufe merken könnne und dazu noch ziemlich unkordiniert sind
b.) bei Erklärungen oft und schnell abgelenkt werden, wenn z.B. neben an ein höheres Kata gemacht wird
c.) denen man etwas 10 mal erklären kann und sie machen es immer noch nicht richtig

Was soll ich bei solchen Schüler tun. Zum einen denke ich, kann ich nicht zuviel Zeit mit ihnen "verschwenden", da sonst die anderen, begabteren Schüler nicht weiter kommen, anderer Seits möchte ich doch auch, dass nicht so begabte Schüler ihre Fortschritte machen.

Euren Rat?

Gruss!

Litschi

Franz
08-01-2005, 22:40
Dann habt ihr ein falsches Lehrkonzept, denn jeder lernt anders und in ein anderen Geschwindigkeit.
Einige Stile wie zB CSE tragen dem Rechnung und und haben one2one Lektionen dabei bei denen die begabteren noch paar Sachen dazu bekommen, bei den anderen über Vereinfachung eine Hinführung zum normalen Weg versucht wird.
Desweiteren wenn ihr merkt dass sich die Gruppen ablenkenm dann lasst ne Hallentrennung runter oder unterricht die sehr Fortgeschrittenen zu andern Zeiten

BonBon
08-01-2005, 23:32
hmm unser Sensei korrigiert glaube ich nur so weit, wie die Leute das umsetzen können habe ich das Gefühl.

Es gibt z.B. Leute, die sehr ungelenkig sind und von denen erwartet er auch nicht so viel, also er korrigiert sie nicht immerzu. Aber bei anderen wiederum tut er das, weil er weiß, dass sie dazu fähig sind.

Oki, es ist spät und ich bin müde, hoffe du hast mein Gebrabbel verstanden :D

R.E.
09-01-2005, 01:56
Hi Litschi,

versuche Dir mal zu helfen, auch wenns schon sehr spät ist!

Als erstes ist mal wichtig, das Du Deine Trainerpersönlichkeit (laissez faire, autoritär, demokratisch, Mischform) kennen lernst, damit sie Dich respektieren können. Das ist ein unbedingtes muß, sonst kannst gleich einpacken!


Wenn Schüler eine Bewegung sich nicht merken können, rührt das oft von mangelnder Begeisterung an der Sache. Erklär Ihnen für was sie das tun!

Auch wenn ich Kata's hasse :ups: , zeig sie z.B. mal in der Anwendung mit mehreren Leuten (hoff Du hast das drauf!).

Wenn Du mit mehreren verschieden Gruppen unterrichtest in einer Einheit, stell Dich so auf, das Du in einem Eck stehst, dann müssen Dir die Leute zuhören-sehen.

Sollten sich welche umdrehen oder reden, hör z.B. einfach zum Reden auf, dann wird es denn Unruhestörrern selber sehr peinlich. Weil alle dann irgendwann auf die betreffende Person schauen! Gibt aber verschiedene Wege---finde Deine heraus!

Zu Deiner letzten Frage, es ist (fast) das gleiche wie oben schon beschrieben.

Erklär es Ihnen, zeigen und vor allem strahl Begeisterung aus, die dann ansteckt! Sonst wirds nur ein Ablauf der Sache bzw. sie lernen's nie.

Vor allem müssen sie einsehen, WARUM etwas gelernt werden soll-muß.

Ich erklär meinen Jungs immer ganz genau, warum und wieso wir was tun!

Da gibts dann kein Gemaule, außer vielleicht mal bei den Bauch-Rücken oder Schulterarmmuskelübungen :D !

Hoff konnt Dir helfen!

NGR

Ralf

Toe_Choke
09-01-2005, 02:37
Es giebt keine untalentierten Schüler, es gibt nur untalentierte Leherer. :(

AlcohollicA
09-01-2005, 04:57
Es giebt keine untalentierten Schüler, es gibt nur untalentierte Leherer. :(

Hm, nicht unbedingt. Bei uns gibts zum Beispiel einen, der macht etwa ein Jahr WC und hat die grundlegendsten Sachen noch nicht verstanden. Neulich hat er wiedermal nen Bewegungsablauf nicht verstanden, nachdem es etwa 4 Leute (1 davon Sifu) versucht hatten zu erklären. :rolleyes: Ausserdem gibts halt Leute, die schwatzen oder nicht aufpassen. Durch solches Verhalten macht das Training wenig Sinn. Ich gehe nicht trainieren um Witze zu reissen, sondern um etwas zu lernen. Auch finde ich, dass man seinen Trainer zu respektieren hat...

Litschi
09-01-2005, 08:54
@ Franz: Eine Hallentrennung wäre sicher sinnvoll, nur leider steht unserem Dojo diese Möglichkeit kaum zu Verfügung. Wir haben auch zweimal im Jahr spezielle Anfängerkurse, in denen dann alles von Null an aufgebaut wird. Dann trennen wir die Halle mit Schwedenkästen, allerdings ist sie dann so klein, dass die vielen Fortgeschrittenen kaum noch Platz zum Trainieren haben...
Übrigens gibt es auch unter den Absolventen des Anfängerkurses, bei denen ja eigentlich sehr individuell auf ihre Bedürfnisse eingegangen wird, solche, die unaufmerksam/untalentiert sind...

@ Ralf: Das ist eigentlich eines meiner Grundanliegen, dass die Leute verstehen, was sie machen. Dementsprechend erkläre ich IMMER für was Techniken und so sind. (muss man übrigens drauf haben! ;) ) Die meisten finden das dann ja auch interessant, vorallem wenn ich sie dann die Technik z.B zur Selbstverteidigung ausserhalb des Kontextes des Katas anwenden lasse... aber die besagten Schüler verstehen oder wollen das irgendwie nicht verstehen...

Aber danke an alle, die bisher geschrieben habe! Werds mir zu Herzen nehmen! Weiter Tips sind natürlich gerne Willkommen!

Zingultas
09-01-2005, 09:11
"Legastheniker" in diesem Sinne gibt es überall. Manche sind Grobmotoriker anderen liegen die Trainingsmethoden nicht. Ist halt so. Andere sind Ungelnkig oder haben kurze Beine, trauen sich nicht zu schlagen etc.etc.

Aber es ist wie in der Schule. Mit der Richtigen Zuwendung und Methode kann man jedem der Lernen will auch was raushohlen.
Und die die nichts Lernen wollen sind es selber schuld.
Man sollte halt immer versuchen seine Eigene Begeisterung rüberbringen.
Es hilft am meisten wenn man einfach seine Schüler mit seinem Enthusiasmus ansteckt.
So kann man selbst welche die nur "zum Witze reizen" kommen oder Kinder die kommen weil ihre Eltern es halt so wollen begeistern. Ist meine Erfahrung.
Wenn man dieses Gefühl hat, dass das auch nicht hilft muss man halt mit den Schüler oder bzw. seine Eltern einfach mal drauf ansprechen, ob das das richtige für sie ist.
Weiter kann es nicht schaden wenn man(auch traditionelles) das Training;vor allem bei Kindern; durch Aufwärmspiele, Anekdoten oder was einem auch immer liegt auflockert. Schließlich sind die leute in ihrer Freizeit und nicht bei der Armee.
Man muss dass Ganze nur strikt trennen. Damit die Schüler nicht machen was sie wollen.

"Kampfkunst beginnt und endet mit Respekt"

und genau deshalb kann in vernünftigen Gruppen auch von Schülern Taining gegeben werden. Aus gegenseitigem Respekt. Wenn der Taining Gebende keinen Respekt von den anderen hat. Ist es recht lächerlich. Da helfen dann auch "Drohungen" nicht wirklich.

Ich habe es schon selber erlebt das ich schon Leute in einer Gruppe hatte die ich vertretten habe die zu mir gesagt haben:Wer bist du eigentlich, warum soll ich auf deine Komandos höhren. Du bist nicht mein Trainer etc.

Da muss man dann halt drüber stehen oft muss man sich den Respekt halt erst erarbeiten.
Was ich auch richtig finde. Was auf einer Seite auch ein bisschen Schade ist.

"Kampfkunst beginnt und endet mit Respekt"

Deshalb sollte man jedem anderen der Kampfkunst betreibt einen gewissen Respekt von vorne rein entgegen bringen, wenn ich selbst erwarte von anderen Respektiert und akzeptiert zu werden.
Und wenn ich diese Person dann kenne kann ich mir immer noch ein deutlicheres Bild von ihr machen.

roberto
09-01-2005, 09:55
@Wasserspeier

Sagen wir es mal so, es gibt talentierte und weniger talentierte Menschen ... und das von Bereich zu Bereich.

Deine Aussage ist nämlich genaus so pauschal und falsch wie die, es nur auf die Schüler zu beziehen.

Bedenke, dass die sog. `untalentierten Lehrer´ auch mal Schüler waren und als solche hätten sie nach deiner Aussage wiederum begabt sein müssen!?

Ciao

Roberto

Kensei
09-01-2005, 10:43
Schwierig wirds nur, wenns jüngere sind die von ihren Eltern zur bewegungs- und Beschäftigungstherapie ins Dojo geschickt werden und eigentlich selber keinen bock haben... :(

Toe_Choke
09-01-2005, 14:44
@Wasserspeier

Sagen wir es mal so, es gibt talentierte und weniger talentierte Menschen ... und das von Bereich zu Bereich.

Deine Aussage ist nämlich genaus so pauschal und falsch wie die, es nur auf die Schüler zu beziehen.

Bedenke, dass die sog. `untalentierten Lehrer´ auch mal Schüler waren und als solche hätten sie nach deiner Aussage wiederum begabt sein müssen!?

Ciao

Roberto
Ja, hast schon recht, das war schon etwas sehr pauschalt. ;)

Alfons Heck
09-01-2005, 15:01
a.) Total unbegabt zu sein scheinen, also sich keine einfachen Bewegungsabläufe merken könnne und dazu noch ziemlich unkordiniert sind
b.) bei Erklärungen oft und schnell abgelenkt werden, wenn z.B. neben an ein höheres Kata gemacht wird
c.) denen man etwas 10 mal erklären kann und sie machen es immer noch nicht richtig

a+c sind eigentlich kein echtes Problem. Geduld und immer wieder vormachen/erklären :)
Bei b mit möglichst kleinen Korrekturen gleich weiter üben lassen.
Generell ist das aber nicht Dein Problem sondern das Deines Lehrers/Meisters.
Ansonsten wurden ja schon viele Tips gegeben.

hexle2000
10-01-2005, 08:46
@Litschi

Als erstes sollte Dir innerlich klar werden, dass jeder Mensch anders ist:

- Körpergefühl die einen haben ein gutes und lernen schnell, die anderen haben ein schlechteres und benötigen etliche Wiederholungen

- Beweglichkeit die einen sind beweglich, die anderen sind fast wie Steiftiere und brauchen länger

- Konzentration es gibt immer welche, die sich bei Wiederholungen langweilen, da sie denken, dass sie die Techniken beherrschen (obwohl man fast 1000 Wiederholungen benötigt, bevor sich eine Bewegung im Unterbewußtsein abgespeichert hat)

-Interesse Jeder kommt aus einem anderen Grund die einen, die es wirklich lernen wollen, die anderen weil die Eltern sie geschickt haben oder die Freundin dabei ist

Ergo:

Nicht jeder ist bei gleicher Trainingszeit von den Fähigkeiten gleich weit.
Fängst Du jedoch an, dass Du diejenigen nicht mehr förderst, die länger benötigen, um eine Technik zu erlernen, so sind sie bald weg.
Zum anderen wirst Du wahrscheinlich Dein Ansehen/Deinen Respekt von den anderen verlieren.

Also, ein Trainer hat die Pflicht und auch die Verantwortung das Training so zu gestalten, dass ein jeder mit seinen inviduellen Fähigkeiten gefördert wird.

Es ist manchmal schwierig, dies umzusetzen, gerade, wenn man als einziger Trainer im Dojo steht.
Du solltest Dir mal überlegen, ob Du nicht einen guten Schüler eine Gruppe zum trainieren übergibst (z.B. die Anfänger und die, die länger zum lernen brauchen).
Dies gibt Dir und den Schülern, die länger brauchen, eine kleine Auszeit...so könnt ihr dann wieder besser aufeinander zugehen.

Zum anderen solltest Du Dein Training und Deine Methoden reflektieren...

-erwartest Du zu schnell Fortschritte???
- wiederholst Du Techniken oft genug???? Auch mal variationen reinbringen (rechts und links)
- kannst Du die Gruppen aufteilen ?? (Kinder, Jugendliche, Erwachsene, Anfänger, Fortgeschrittene)
- Hast Du gute Schüler, die Gruppen eine Zeitlang übernehmen können????
- Welches Mindestalter haben die Schüler ???
-Kommen die schüler regelmäßig zum Training???
- Bietest Du für die Kinder auch Spiele an???

Gerade bei Menschen, die langsamer lernen, sieht man oft die Fortschritte nicht und verliert die Geduld.....
Schüler, die oft stören, sieht man immer stören....lass sie doch mal ein paar Minuten an den Rand sitzen und erkläre auch, warum sie jetzt eine Auszeit bekommen.

Wir haben bei uns im Training auch immer "begabte und unbegabte".....
Beide werden immer gefördert...die "begabten" kommen schneller vorwärts, die "unbegabten" brauchen halt länger...
Wir stehen bei dem kindertraining (32 kinder, Mindesalter 7 Jahre) mit 4 Trainern auf der Matte und teieln die Kinder nach ihren Fähigkeiten in Gruppen ein.
Kinder, die die Techniken nicht beherrschen, werden nicht zur prüfung zugelassen, egal wie lange sie dabei sind.
Wegen "störendem Verhalten" helfen oft Gespräche unter 4 Augen....im Zweifelsfalle mit den Eltern.

Wenn Dir jedoch auffällt, dass ein kind das training aufgrund motorischer Auffälligkeiten nicht schaffen kann, obwohl es dies gerne möchte, so rede mit den Eltern und bitte sie, dass kind in einem jahr wieder zu bringen.
Oft haben Kinder aufgrund Bewegungsmangel defitzite in der Motorik und können das Training nicht schaffen, auch wenn sie es wollen...hier helfen Fachleute (Ergo, Krankengynastik, etc.).

Erwachsene und Jugendliche, die schon länger kein Sport betrieben haben, müssen erst mal langsam in die für sie ungewohnten Bewegungsabläufe reinwachsen....

MfG
hexle2000

Pyriander
10-01-2005, 12:27
Auch finde ich, dass man seinen Trainer zu respektieren hat...

Hä ? Kennst Du etwa unsere Trainer :ups:

Darkpaperinik
27-02-2005, 09:07
Es giebt keine untalentierten Schüler, es gibt nur untalentierte Leherer. :(

das ist so nicht ganz richtig...

mal jetzt ganz unabhängig von den didaktischen und pädagogischen qualitäten eines trainers, gibt es immer wieder menschen die das gezeigte nicht aufnehmen oder umsetzen können.

das kann unterschiedliche ursachen haben:

a) man hat nicht den richtigen zugang zum schüler

b) der schüler hat kein vertrauen in sich, die technik oder die gruppe

c) der schüler hat motorische defizite (was uns evtl. wieder zum punkt a bringt)

d) es ist einfach nicht der richtige stil für den schüler

(liste wäre fortzuführen...)

zephyr
02-03-2005, 14:18
a.) Total unbegabt zu sein scheinen, also sich keine einfachen Bewegungsabläufe merken könnne und dazu noch ziemlich unkordiniert sind
b.) bei Erklärungen oft und schnell abgelenkt werden, wenn z.B. neben an ein höheres Kata gemacht wird
c.) denen man etwas 10 mal erklären kann und sie machen es immer noch nicht richtig


zu a)
was ist in diesem Zusammenhang unbegabt? Ich habe vor gut 4 Jahren in einer Erwachsenengruppe mit dem Karatetraining angefangen. Zeitgleich mit mir haben auch wesentlich Ältere angefangen, die seit jahrzenten wohl keinen Sport gemacht haben, während ich seit meiner Kindheit regelmässig Sport betreibe. Wenn ich versuche einen Vergleich zwischen mir und diesen meinen Trainingspartner anzustellen, könnte man vielleicht auch auf die Idee kommen, diese als unbegabt zu bezeichnen, einfach deshalb, da ich technisch nach einem halben Jahr so weit war wie manche von diesen jetzt noch nicht sind, was natürlich auch auf die Trainingshäufigkeit zurück zu führen ist. Aber es haben doch alle geschafft, die "einfachen" Abläufe zu erlernen. Wobei es dann halt Probleme gibt, sind komplexere Übungen. Dies liegt aber halt an der mangelnden Wiederholung, wenn die Trainingshäufigkeit zu gering ist.

zu b)
es gibt auf jeden Fall auch Leute, die zu lange und ausführlich erklären. Bzw. es bringt einfach nichts auf 10 Dinge gleichzeitig hinzuweisen, da sowieso niemand soviel gleich umsetzen kann. Da lieber kurz grundlegende Dinge ansprechen und dann einzelne Korrekturen vornehmen.

zu c)
ist jetzt die Frage, was als "immer noch nicht richtig" angesehen wird. Würde mich doch als sportlich und aufnahmefähig bezeichnen. Allerdings gibt es immer noch Dinge, die trotz häufiger Erklärung an meinen Techniken verbessert werden. Und das nach vermutlichen 650-750 Trainingseinheiten.


Als grundsätzlichen Ratschlag kann ich auch nur Dinge anführen, die bereits genannt wurden.
Mit der Zeit herauszufinden, wen man wie stark/häufig verbessern muss, damit diese Person einen Fortschritt erzielt, ohne überfordert zu sein oder demotiviert zu werden.
Die Korrekturen von den größeren zu feineren vornehmen.
Und bei Bedarf das Training aufteilen, damit jeder auch mal nach seinem Können gefordert wird.
Und die Leute bei Partnerübungen durchaus auch ermutigen, sich gegenseitig auf Fehler hinzuweisen. (Endet bei uns dann doch auch ab und zu so, dass zwei Leute nach dem Training noch beim Trainer stehen, um zu klären wessen Ausführung besser ist, wenn es sich um nicht offensichtliche Fehler handelt) .Denn zum einen müsste man manche Leute wirklich alle 5 min auf den gleichen Fehler hinweisen, hat aber ja auch noch andere auf die man schauen muss.

Gruß
zephyr

Yasha Speed
02-03-2005, 17:07
ich bin so einer vom schauorchester ungelenk, bei kir dauerts ewig, bis ich mal nen bewegungsablauf drin hab, von kata ganz zu schweigen, und ablenken laß ich mich von kleinigkeiten (typischer ektomorph, ich stolper über meine eigenen füße und bin hyperaktiv)

da hilft nur üben, üben, üben. drillen, bis man nicht mehr kann. ob das allerdings geht, wenn die leute nur 3x die woche trainieren, ist fraglich, ich mach halt viel daheim.
gegen die ablenkung hat bei mir immer geholfen, wenn sensei mit grimmigem gesichtsausdruck in meiner nähe stand und mir ungnädige blicke zugeworfen hat :D

Kung-fuWurst
02-03-2005, 18:14
gegen die ablenkung hat bei mir immer geholfen, wenn sensei mit grimmigem gesichtsausdruck in meiner nähe stand und mir ungnädige blicke zugeworfen hat :D

Genau das lenkt mich ab. :o :o

Und vielleicht nochmal ein Tip: Bei manchen ist es so das sie einfach mal darüber
nachdenken müssen (so Bewegungs Ablauf mäßig) und danach klappt es viel besser. Daher sollte man sie Leutchen am besten nicht zu sehr unter Stress setzen damit sie diese Zeit die sie brauchen um die Übung zu verinnerlichen erstmal haben müssen.

Lars´n Roll
03-03-2005, 15:00
Als ich den Titel des Threats gelesen habe, da dachte ich, es geht um mich. So´n Mist! Ich krieg hier einfach nicht die Aufmerksamkeit, die ich verdiene. :(

Newbie =)
03-03-2005, 18:09
Ab meinem Grad muss man vermehrt in den Trainings aushelfen oder sie gar leiten und da das alles doch noch recht neu für mich ist, möchte ich gleich mal euren Rat zu einem Problem, dass mir immer wieder zu schaffen macht.

Viele von euch haben sicher immer wieder Schüler (sowohl Erwachsene als auch Kinder und Jugendliche) erlebt, die
a.) Total unbegabt zu sein scheinen, also sich keine einfachen Bewegungsabläufe merken könnne und dazu noch ziemlich unkordiniert sind
b.) bei Erklärungen oft und schnell abgelenkt werden, wenn z.B. neben an ein höheres Kata gemacht wird
c.) denen man etwas 10 mal erklären kann und sie machen es immer noch nicht richtig

Was soll ich bei solchen Schüler tun. Zum einen denke ich, kann ich nicht zuviel Zeit mit ihnen "verschwenden", da sonst die anderen, begabteren Schüler nicht weiter kommen, anderer Seits möchte ich doch auch, dass nicht so begabte Schüler ihre Fortschritte machen.

Euren Rat?

Gruss!

Litschi

Lol................. ähm nun ja das kommt mir irgendwie bekannt vor, ich oute mich mal, ich währe da ein gutes Beispiel! :D :mad:

Ich gehöre halt nicht zu denjenigen die es gleich beim ersten mal zeigen, sofort verstehen. Ich bin jetzt nicht gerade unsportlich, bin einigermaßen gelenkig, hab eine gute Dehnung und die akrobatik Sachen fallen mir auch nicht schwer, doch diese Wushu Formen sind einfach sehr komplex, manche haben halt so ein Talent, die schauen sich das einmal an und können es dann sofort, ich muss an so eine Form schrittweise ranngehen, die Bewegungsabläufe aufteilen, erst den ersten Teil dann den zweiten usw. aber das glaub ich versteht der Trainer nicht so. Dann zeigt er halt die ganze Form nochmal und ich krieg wieder die hälfte nicht mit und kann mir nur ein Teil merken. Wenn der dann das mit so einem missmutigen und genervten Blick nochmal zeigt dann bin ich völlig verkrampft und dann klappt bei mir gar nix mehr.

Also ein Tipp von mir, wenn du solche Leute hast, zeig es ihnen vielleicht Schrittweise, lass sie die Schritte sehr oft wiederholen und dabei immer freundlich bleiben und nicht genervt/verärgert/gefrustet dreinschauen, das führt nur dazu das die Leute noch blockierter sind und sich dann gar nichts mehr merken können. Klar es ist ne Kampfsportschule und kein Kindergarten, doch wenn der jenige der mir was zeigen soll schon mit "So" einem Blick daher kommt dann ist meine Motivation schon sowas von im Keller........ :mad:

Litschi
03-03-2005, 18:48
Oki mal was grundlegendes zu meinen Trainingsmethoden:

1.) Ich verlange von niemanden ein Bewegungs-Einstein zu sein. Katas werden IMMER Schrittweise angefangen und Schlüsselstellen werden genauer betrachtet.
2.) Meiner Meinung nach sind meine Erklärungen nicht zu lange, so dass jeder mal aufpassen könnte ohne dabei einzuschlafen
3.) Ist Unterricht für mich etwas, das auf GEGENSEITIGKEIT beruht. Sowohl Output und Input von mir als auch von den Schülern

Was mich dann stört und wo meine Frage lag: Was tun mit solchen, die NICHT lernen zu WOLLEN und dazu noch total ungelenkig zu sein scheinen, also eigentlich gerade solche, die es besonders nötig hätten.

Aber eigentlich habe ich meine Frage schon als beantwortet betrachtet (der Thread ist ja eigentlich schon n' bisschen älter... warum plötzlich dieses Interesse? :) ) und wenn ich ehrlich bin, hab jetzt auch nicht sonderlich neue Ideen gehört. Zudem löst sich das Problem langsam aber sicher. Ich war anfangs einfach zu unsicher, was meine Methoden anbelangt und hatte noch zu wenig Erfahrung.

Aber trotzdem danke!

MatzeOne
12-04-2006, 08:12
Schwierig wirds nur, wenns jüngere sind die von ihren Eltern zur bewegungs- und Beschäftigungstherapie ins Dojo geschickt werden und eigentlich selber keinen bock haben... :(

Der Grund wieso ich hier reinschreibe ist der andere. Ich (das Kind meiner Eltern) möchte meine Eltern endlich mal mehr Sport treiben lassen. Mein Vater spielte bis vor seinem Sturz vor paar Monaten (Rippe gebrochen) recht regelmäßig (einmal die Woche, sofern meine Mutter es zugelassen hat) Tennis. Aber ansonsten ist da nicht viel mit Bewegung. Hab schon beide versucht ins Qi Gong zu schicken und das werde ich demnächst auch wieder mit mehr "Druck" versuchen. Da die Bewegungen aber doch nicht so einfach für Grobmotoriker sind, überlege ich, was ich machen kann, dass die beiden nicht gleich frustriert aus der Stunde gehen. :gruebel:

Tsunetomo
12-04-2006, 10:24
Am besten in einem Einzelgespräch mit dem Schüler reden, um zu fragen woran das liegen könnte. (manchmal kann es auch helfen falls ein Schüler undiszipliniert ist. Dann kann man ihm sagen das mans ernst meint);)

Gruß,
Tsunemoto

the_alien
12-04-2006, 11:32
Der Grund wieso ich hier reinschreibe ist der andere. Ich (das Kind meiner Eltern) möchte meine Eltern endlich mal mehr Sport treiben lassen. Mein Vater spielte bis vor seinem Sturz vor paar Monaten (Rippe gebrochen) recht regelmäßig (einmal die Woche, sofern meine Mutter es zugelassen hat) Tennis. Aber ansonsten ist da nicht viel mit Bewegung. Hab schon beide versucht ins Qi Gong zu schicken und das werde ich demnächst auch wieder mit mehr "Druck" versuchen. Da die Bewegungen aber doch nicht so einfach für Grobmotoriker sind, überlege ich, was ich machen kann, dass die beiden nicht gleich frustriert aus der Stunde gehen. :gruebel:
Mir wurde mal gesagt: "Man kann niemanden zu etwas zwingen was er nicht möchte"
Stimmt nicht immer, mit Gewalt oder Druck geht alles, aber du willst ja, dass sie sich selber dafür begeistern. Ergo dürfte es sehr schwer fallen wenn sie wirklich keine Lust dazu haben. Wenn man sich mit jemanden darüber unterhält sollte man merken können, welche Art von Widerstand da ist.
Es gibt solche, die haben Angst sich im Training zu blamieren aber eigentlich schon Lust das zu können. Bei dieser Art hat man eine Chance eine "exotherme Reaktion" hervorrufen zu können.
Es gibt aber auch wieder solche, die überhaupt keine Lust haben und da wird es wohl nahezu unmöglich.

Andersrum solltest du auch nicht zu aufdringlich sein... mein Vater und seine Brüder waren alle gleichzeitig in ihrer Midlife Crisis und 2 gingen Paddeln und einer Laufen (Joggen, nicht weglaufen ;)). Mein Vater ging Motorrad fahren.
Aber da wurde ich auf jeder Familienfeier damit bombardiert. Ich sollte doch mal mit Laufen gehen oder Paddeln und das wäre alles so toll ...
Nur mein Vater setzte sich durch. Das Argument "Ich zahl dir den Motorradschein" war zu gut ;)

So genug gesabbelt.

Mars
12-04-2006, 12:30
Der Grund wieso ich hier reinschreibe ist der andere. Ich (das Kind meiner Eltern) möchte meine Eltern endlich mal mehr Sport treiben lassen. Mein Vater spielte bis vor seinem Sturz vor paar Monaten (Rippe gebrochen) recht regelmäßig (einmal die Woche, sofern meine Mutter es zugelassen hat) Tennis. Aber ansonsten ist da nicht viel mit Bewegung. Hab schon beide versucht ins Qi Gong zu schicken und das werde ich demnächst auch wieder mit mehr "Druck" versuchen. Da die Bewegungen aber doch nicht so einfach für Grobmotoriker sind, überlege ich, was ich machen kann, dass die beiden nicht gleich frustriert aus der Stunde gehen. :gruebel:

Da hilft oft der Tipp mit dem "Kieser-Training." Dort treiben sich keine "Fitnessclowns" herum. Man ist in einer halben Stunde durch und muss nur zweimal in der Woche gehen. Das ist ein guter Einstieg für Fitnessmuffel. Wenn der Rücken besser wird, die Bewegungen kräftiger, etc., kommt meist auch die Lust an anderer Bewegung.

Gruß

PS: Man muss den "Hintergrund" der Schüler kennen. Dann kann man gezielter die richtigen didaktischen Mittel einsetzen.

bissig
14-04-2006, 10:03
Ab meinem Grad muss man vermehrt in den Trainings aushelfen oder sie gar leiten und da das alles doch noch recht neu für mich ist, möchte ich gleich mal euren Rat zu einem Problem, dass mir immer wieder zu schaffen macht.

Viele von euch haben sicher immer wieder Schüler (sowohl Erwachsene als auch Kinder und Jugendliche) erlebt, die
a.) Total unbegabt zu sein scheinen, also sich keine einfachen Bewegungsabläufe merken könnne und dazu noch ziemlich unkordiniert sind
b.) bei Erklärungen oft und schnell abgelenkt werden, wenn z.B. neben an ein höheres Kata gemacht wird
c.) denen man etwas 10 mal erklären kann und sie machen es immer noch nicht richtig

Was soll ich bei solchen Schüler tun. Zum einen denke ich, kann ich nicht zuviel Zeit mit ihnen "verschwenden", da sonst die anderen, begabteren Schüler nicht weiter kommen, anderer Seits möchte ich doch auch, dass nicht so begabte Schüler ihre Fortschritte machen.

Euren Rat?

Gruss!

Litschi

Ich (Boxtrainer) bin da nicht nett! Wer nicht aufmerksam ist beim Training, kann seinen Trainingspartner verletzen - auch Kinder. Wer nicht aurmerksams ist, macht Liegestütz, da gibts kein Pardon. Disziplin zu erlernen und den Lehrer zu respektieren gehört auch zum Training dazu. Wer im Training redet und unaufmerksam ist, respekiert weder mich noch die anderen Schüler. Wer das nicht kapiert, fliegt bei mir raus.
Klar gibt es genug Schüler, die Bewegungsabläufe gar nicht oder nur sehr schwer verinnerlichen aber es trozdem lernen wollen und Spaß haben beim Training. Da erklär ich gebetsmühlenartig einfach immer wieder von vorn . So ists nunmal. Kleine Fortschritte sind auch Fortschritte. An der richtigen Stelle loben und konstruktiv kritisieren.

Das sind alles Dinge, die man bei uns in speziellen Trainerausbildungen erlernt. Ich halte es grundsätzlich nicht für gut, höher graduierte Schüler unreflekiert als Trainer einzusetzen, vielleicht als Unterstützung beim Training, das ist okay. Das Durchlaufen eines Prüfungsprogrammes oder eine langjährige praktische Erfahrung in der entsprechenden KK macht aus niemandem einen guten Trainer, der seine Schüler zu begaben weiß.

dcma
16-04-2006, 14:42
Hallo,

ich muss gestehen, dass ich nicht alles durchgelesen habe, aber ich möchte auch meinen Senf dazugeben.

Meiner Meinung nach kommt es darauf an, ob der Schüler lernen will, oder nicht.
Will er lernen aber hat Schwierigkeiten damit, lässt man ihn einfach kleinere Schritte machen als die anderen (die ihm aber ganz sicher sehr viel bedeuten).
Will er nicht lernen, redet man zuerst mit ihm ("Warum bist du hier?", natürlich subtiler) und wenn das nicht hilft, mit den Eltern. Es gibt leider zuviele Kinder, die einfach in Kurse reingesteckt werden...

Auch wichtig ist, wie motivierend der Unterricht ist; Kinder wollen Abwechslung, wenn sie die nicht kriegen werden sie leicht abgelenkt. Also weniger reden, mehr vormachen und noch mehr die Kinder machen lassen.

Grüße

>Sushi<
16-04-2006, 16:03
Ab meinem Grad muss man vermehrt in den Trainings aushelfen oder sie gar leiten .....

somit solltest du das Lehrkonzept deines Trainers weiterverfolgen



Viele von euch haben sicher immer wieder Schüler (sowohl Erwachsene als auch Kinder und Jugendliche) erlebt, die .....

zwischen Training für Erwachsene und Kinder liegt ein himmelweiter Unterschied. Vereinfacht gesagt, Kinder muß man begeistern, Erwachsene entscheiden eher rationell.



a.) Total unbegabt zu sein scheinen, also sich keine einfachen Bewegungsabläufe merken könnne und dazu noch ziemlich unkordiniert sind
b.) bei Erklärungen oft und schnell abgelenkt werden, wenn z.B. neben an ein höheres Kata gemacht wird
c.) denen man etwas 10 mal erklären kann und sie machen es immer noch nicht richtig
.....

ich möchte einfach mal ne Lanze für diejenigen brechen, die ein bisschen schwer von Begriff sind, oder eben schwer lernen.



Was soll ich bei solchen Schüler tun. Zum einen denke ich, kann ich nicht zuviel Zeit mit ihnen "verschwenden", da sonst die anderen, begabteren Schüler nicht weiter kommen, anderer Seits möchte ich doch auch, dass nicht so begabte Schüler ihre Fortschritte machen......

weil ich es am besten kenne eine kleine Geschichte eines Jungen der mit 7 Jahren von seinen Eltern zum Taekwondo geschickt wurde, weil eine Psychologin einen ADS-Grenzfall bei ihm attestiert hatte.
Der Junge war ein absoluter Bewegungsidiot, vollkommen unbeweglich, konnte nicht mal den Hampelmann richtig, hat sich nicht konzentrieren können und eigentlich mehr die anderen abgelenkt als selbst was zu lernen.

Gott sei Dank hatte er einen geduldigen Lehrer, der ihn , obwohl er sogar schon bei der Prüfung zum Grüngurt 2x durchgefallen war immer wieder motivieren konnte.

Als er mit 10 oder 11 dann die ersten Male auf einer Wettkampffläche stand bei einem Turnier, zeigte sich, dass er sich das erste Mal richtig kozentrieren konnte und Talent hatte.

Der kleine Junge wurde mit 14 bayrischer Meister U 18 im Vollkontakt, besiegte mit 14 den damaligen deutschen Nationalkämpfer und schaffte es bereits mit 15 ins Junioren-Nationalteam und hat an Welt-und Europameistereschaften teilgenommen.

Also nach deinen Worten einer an dem du deine Zeit nicht hättest verschwenden wollen!

Man ist kaum in der Lage das Potential der Menschen - speziell von Kindern und Jugendlichen einzuordenen.

>Sushi<
16-04-2006, 16:10
ich schreibe das lieber in einem weiteren Post,

denn ich hasse selbst auch allzu langes Geschwafel.

Ein weiteres Beispiel ist ein Junge der vollkommen talentfrei war und sich es sich aber unbedingt in den Kopf gesetzt hat Weltmeister zu werden.

Mit 10, 11 und 12 und noch mit 14 hat er auf Turnieren immer nur Dresche bekommen, war aber stets gut drauf und immer Optimist.

Er hat seine Eltern so lange bequatscht bis er an eine Sportschule durfte wo er jeden Tag mit einem Nationaltrainer trainieren konnte.

Es hat 4 Jahre tägliches Training gebraucht und er wurde sowohl Junioren-Vizewelt als auch Vize-Europameister udn ist mit 18 im Olympiakader.

Auch er hätte bei dir keine Chance bekommen !?!?!?!?!?:cool:

dcma
16-04-2006, 16:55
Hi Sushi, sehr schöne Beispiele.

Es gibt eben einen Unterschied zwischen denen die wollen, aber nicht können, und denen die nicht wollen und deswegen nicht können...

Der Trainer/Meister/Übungsleiter muss aber allen eine Chance geben!

Ein Gespräch reicht oft schon aus den Sachverhalt zu klären, aber leider haben viele "Meister" dafür keine Zeit.

Grüße