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Vollständige Version anzeigen : training als autodidakt



fanatic-wizard
12-01-2005, 12:54
hi leutz!

also erstmal vorweg zur erleuterung: suchfunktion wurde benutzt, habe aber nichts passendes gefunden (oder zu wenig). ich weiß auch das ein heimtraining nur begrenzt fortschritte bringen kann, möchte mich aber etwas im umgang mit stock, messer und waffenlos (vor allem stock und waffenlos) in den filipinischen kampfkünsten üben.

ich suche trainingsmethoden wie einfache wirbeltechniken, schlagkombinationen, drills, kraft- und koordinationsübungen und ähnliches.

wäre nett wenn ihr ein paar tipps oder links hättet!

danke :D

DerlangweiligeDaniel
12-01-2005, 14:41
Wenn du einen Enblick in die wirklich grundlegenden Techniken und Fähigkeiten haben willst, ohne die es nicht geht, solltest du dir meiner Meinung nach die "Real Contact Stickfigthing"-Videos der Dog Brothers mit Eric Knaus (bei Panther Productions) besorgen.
Viele Grüße
Daniel

fanatic-wizard
12-01-2005, 15:32
an videos und co hab ich auch schon gedacht, habe bisher das buch von g. siebert zu rate gezogen.

meinte aber auch solche sachen wie liegestützen auf den stöcken, stiche durch einen ring der an einem seil befestigt ist, etc. sowie koordinations- und technikübungen die auch zu machbar sind.

Illegal Alien
12-01-2005, 18:36
Von Abanico: Die gesamte Video Reihe: Inayan Escrima kann ich wärmstens empfehlen !
Das dumme ist das man ohne Partner irgendwann nicht weiter kommt :(

Boozer
13-01-2005, 15:10
Was sind denn Liegestützen auf den Stöcken???
Und wozu soll das gut sein???

Ansonsten würde ich Trainig mit einem Partner dringend empfehlen. Schließlich sollst du ja üben, den Partner/Gegner zu treffen und nicht ziellos Löcher in die Luft zu hauen. Das kannst du aber nur machen, wenn du auch tatsächlich jemanden vor dir hast. Alleine artet das immer schnell in wildes Gefuchtel aus.

So long

Boozer

CSSD/SC Deutschland
13-01-2005, 17:40
Hallo,
letztlich ist Dir ja klar, das ohne Partner und ohne Trainer nichts geht. Wenigstens mal ab und an ein Seminar muss sein. Denn dort werden Informationen über die Bewegung vermittelt, die oft garnicht bewußt hervortreten sondern über ein Bewegungsbild aufgenommen werden.
Zudem muss auch eine Kontrolle Deiner Techniken erfolgen, damit keine Fehler etabliert werden.
Trotzdem gibt es einige gute Übungen zum alleine trainieren.

Besonders gut:
Einen Stock an der Wand befestigen oder zwischen die Bücher ins Regal klemmen. Dies ist der Arm, Bein, Stock oder was auch immer des Gegners.
Dann kanst Du ihn abwehren, angreifen, blocken, checken...
Wenn der Stock ein bisschen Spiel hat, dann ist das garnicht schlecht.
Je nachdem wo Du ihn hin klemmst, sind es Agriffe aus allen Winkeln.

Zur Ergänzung:
Noch ein Kissen oder Schlagpolster dahinter als Kopf oder Körper und auch Gegenangriffe sind möglich.

Viel Spaß!

Florian

fanatic-wizard
13-01-2005, 17:41
@boozer

war mal ein artikel auf dragondoor in dem die beschrieben wurden, man nimmt die beiden stöcke in die hand, der butt wird dann auf den boden gesetzt, man geht in die liegestützposition und macht gewöhnliche liegestütze. stärkt unheimlich die griffkraft, damit einem keiner mehr die stöckchen wegnehmen oder aus der hand schlagen kann :D

und gerade weil ich keinen trainingspartner habe will ich ja ein paar übungen die mir die distanz und die koordination mit dem stock etwas näher bringen!

fanatic-wizard
13-01-2005, 17:45
@CSSD/SC Deutschland

endlich jemand der mich versteht! danke! :D :D :D

im übrigen: was machst du für eine/n kk/ks? kann mir unter CSSD/SC so wenig vorstellen.

Roddy
14-01-2005, 13:39
@fanatic-wizard

@CSSD/SC Deutschland
endlich jemand der mich versteht! danke!

im übrigen: was machst du für eine/n kk/ks? kann mir unter CSSD/SC so wenig vorstellen.

Klickst du hier: CSSD/SC Deutschland (http://www.cssdsc.org/)

Gruß
Roddy
www.escrima-club-hamburg.de

CSSD/SC Deutschland
15-01-2005, 17:06
@ fanatic-wizzard:
(für alle: lange Beschreibung und Lobreden :-)
Wers nicht lesen will, bitte überspringen)

Roddy hat Dir ja einen Link gegeben, aber ich sag gerne auch direkt was dazu.
Der etwas lange Name CSSD/SC bezeichnet ein System, das sich "C"ommon "S"ense "S"elf "D"efense / "S"treet "C"omabt nennt. Dies ist das System von Bram Frank aus den USA. Der Name würde heute wohl nicht mehr so ausfallen. Das ist halt aus den Anfangszeiten, als es eine rein zivile Angelegenheit war. Mittlerweile trainieren wir auch viele Profis damit, und da ist Der Name "Self Defense" sicher nicht so ganz passend.
Bram Frank ist ein direkter Schüler Remy Presas, und kommt damit also aus dem Modern Arnis Lager.
Die Besonderheit ist, dass Bram hauptsächlich von der Klinge aus unterrichtet, und viel von der alten Presas Family Art einbezogen hat.
Im Lauf der Zeit hat er sein System strukturiert, und mit einer genialen Trainingsmethodik versehen, die er Modular System nennt.
Damit ist es möglich, in sehr kurzer Zeit Bewegungskonzepte zu erlernen, die sich auf verschiedene Waffensysteme und auch leer Hände übertragen lassen.
Sein Ding ist, den Leuten zu zeigen, dass effektive Arbeit mit dem Messer weder mystisch noch Geheimsache ist. Und er arbeitet eben vor allem mit dem Messer und nicht nur manchmal, weils halt dazu gehört.
Von den Bewegungen her, hat es viele Wuzeln in den FMAs, aber auch Elemente aus dem Wing Chun und anderen.
Das geniale ist, dass es weniger ein eigener Stil ist, sondern Konzepte vermittelt, die auch in einen bestehenden Stil eingegliedert werden können.
Für die Entwicklung dieses Systems hat er in den letzten Jahren viel Anerkennung bekommen, und ist unter die "Top Ten Knife Instructor" in den USA gewählt worden. Viele Einheiten nutzen mittlerweile sein Training.

Weitere Fragen? Ich bemühe mich die zu beantworten.

Grüße

Florian

fanatic-wizard
16-01-2005, 20:12
yep, habe noch eine frage:

inwiefern werden konzepte vermittelt? was habe ich mir darunter vorzustellen? denn die beschreibung auf der site war recht mager. hörte sich unter anderem so an als ob auch trainingsinhalte aus dem krav maga vermittelt werden (von wegen auf natürlichen reflexen basierende techniken).

CSSD/SC Deutschland
18-01-2005, 18:58
Hallo,
ich stehe nun natürlich vor dem typischen www-Problem: Erklärungen in Wortform zu tippen ist ja schön und gut, aber vieles muss man natürlich einfach mal selbst ausprobieren.
Ich versuchs mal:
Zunächst ist es bei vielen System so, dass aus physiologischen Gründen versucht werden sollte sich in der Technikausführung an bereits vorhandenen Bewegungen zu orientieren.
Das beschleunigt die Reaktion, die Reaktionszeit an sich wird kürzer. Zum anderen ist es ( außer bei hochtrainierten Spezialisten) so, dass die erste angeborene Panikreaktion des Körpers einsetzt, und dann mit Absicht eine antrainierte Reaktion darüber gelegt wird. Sinnvoll ist es doch dann, die Bewegung zu nutzen, die uns seit Urzeiten schon angeboren ist.
Natürlich muss nun dieser Reflex in der Ausführung etwas modifiziert werden, aber so wenig wie möglich.
Nur so ist es sichergestellt, dass unsere Verteidigung in einer Extremsituation auch ausgeführt wird, und nicht anderen animalischeren Reaktionen platz macht.
Ein einfaches Beispiel:
Wirklich jeder hebt seine Hände um den Kopf zu schützen, wenn dieser Angegriffen wird. Damit ist die einfachste Verteidigung, eben diese zu tun. Je weiter man sich davon entfernt ( z.B. ein aktiver Block mit der Handkante), desto problematischer wird dies unter Streß umzusetzen sein.
Als Erstreaktion dann auch z.B. ein Messer/ Stock/ Palmstick etc. in der selben Bewegung zu erheben, und von dort aus zu agieren wäre dann eine Übertragung dieser Reflexe auf den Waffeneinsatz.

Es gilt nun, sich weitere solche Bewegungsmuster zu suchen, und so allgemein wie möglich zu halten. Wichtig ist den Sinn und die motorischen Muster zu erkennen und zu verstehen. Werden diese dann geübt, so kann ich eine "Bewegungsprogramm" reflexartig ablaufen lassen, und es wird egal sein, ob ich etwas in der Hand habe oder nicht, und was es ist.
Eben weil nicht auf genaue Handpositionen, Finger wegspreizen und ähnliches geschaut wird, sondern nur ein grundlegendes Bewegunsgkonzept beachtet werden muss.
Werden diese Bewegungskonzepte strukturiert und systematisiert, kann man ein Lehr- und Trainingssystem entwickeln, dass sehr klar, einfach und effektiv ist.
Ich weiß nicht, ob ich das gut erklärt habe....aber ich habe es versucht.
Wie gesagt... ausprobieren!
Das kennt jeder hier im Forum, dass es in der Kampfkunst viel um Bewegungsverständnis durch fühlen, nachahmen und analysieren geht.

Wobei hier ganz nachdrücklich klar egstellt wird, dass ich ganz persönlich überzeugt bin, von dem was ich tue, aber sehr gerne jedem eine andere Meinung zugestehe.
Ich beabsichtige hier keine Stilvergleiche anzustellen, da diese sowieso Blödsinn sind. Und jeder wird wissen, dass es Dinge gibt, die zwar für ihn funktionieren, nicht aber für einen anderen.

Grüße

Flo

fanatic-wizard
18-01-2005, 19:17
danke, dachte mir sowas schon (wie gesagt, aus dem krav maga bereits bekannt), aber sehr schön erklärt! und dann werden bei euch einfach alle möglichen selbstverdeidigungsfälle auf die natürliche reaktion geprüft um dann eine verteidigung dagegen zu entwickeln, oder wie?

CSSD/SC Deutschland
18-01-2005, 20:55
Hi,
schön dass ich es in Deinen Augen einigermaßen erklärt habe.

Wir prüfen keine einzelnen Fälle direkt.
Vielmehr ist es so, dass anhand von Bewegungen, die sich stark an die FMA´s anlehnen eine Struktur existiert, nach der dann typische Angriffe nach Winkeln eingeteilt werden.
Also ein Angriff von rechts oben außen ist eine Nr. 1. Die 2 ist senkrecht dazu also von links oben ( hier jeweils vom Angreifer aus gesehen) usw.
Eine 1 kann dann z.B. konkret eine Ohrfeige, ein Messerschnitt ein Stockschlag etc sein. Genausogut aber auch ein Griffversuch zu den Haaren seitlich.
Wichtig ist, dass ich hier Idealtypen anspreche, die in der Realität nicht so exakt kommen. Das ist aber nicht weiter schlimm.
Das Training verwendet in der Grundlage nun Drills, die ähnlich denen in den FMAs sind. Dabei wird gelernt, sich im Flow zu bewegen, Angriffe abzuwehren und zu kontern. Das ganze als tsändiges geben und nehmen mit hohen Wiederholungszahlen und damit schenllem einschleifen von Bewegungen.
Der wichtige nächste Schritt ist dann, diese Drills aufzulösen, und sich frei gegen Angriffe zu wehren.
Durch die Drillarbeit reagiert man dann reflexartig und wundert sich manchmal selbst, dass man nicht überlegen oder entscheiden mußte :-)


Kurz: Wir kochen auch nur mit Wasser. Wir machen das, was in anderen Künsten auch vorkommt. Ich persönlich schätze nur die besonders klare Struktur, die Einfachheit und die Ausrichtung auf klares, analytisches Training die das System trainierbar und effektiv macht so besonders an Bram Frank und seinem System.
Ich hab nach langen Jahren Kampfkunstraining erstmals richtig klar gesehen. Und das hat mich beeindruckt.

Florian

PS: Fragen auch gerne per mail an mich. Ich will nicht riskieren, das Forum vollzuschwallen. Wenns natürlich von allgemeinerem Interesse ist- dann gerne.

fanatic-wizard
18-01-2005, 21:02
eigentlich habe ich nur noch eine letzte frage:

wie sieht es aus mit dem training der körperlichen aspekte (schnelligkeit, kraft,...)? außerdem interessiert mich die härte des trainings.

CSSD/SC Deutschland
22-01-2005, 12:22
Hallo,
tut mir leid, dass es etwas mit der Antwort gedauert hat.
Zu Deinen Fragen:
Prinzipiell ist es ja schon lange eine anerkannte Tatsache, dass ein Großteil des Trainings auf saubere und konzentrierte Ausführung der Bewegungen verwendet werden sollte.
Dies gehschieht durch Üben von Drills oder Solo-Übungen.
Bereits hier kann durch variablen Vorwärtsdruck beider Partner Kraft trainiert werden, ebenso wie durch die Verwendung von schweren Trainingswaffen.
Ich zumindest spüre meine Muskulatur danach.
Mit und ohne Schutzausrüstung können dann die Drills dann auch mit variablen Kontakt geübt werden.
Wenn die Grundlagen sitzen, ist es aber wichtig, sich nicht in Drillübungen zu verfangen und zum Jäger und Sammler tausender Drills zu werden, sondern möglichst bald in freie Anwendungen und situatives Training überzugehen.
Da ist dann auch mal extrem schnelles Training wichtig.

Schlagkraft und Schnelligkeit kann an Hilfsmitteln, Pratzen, am geschützen Partner... erfolgen. Meiner Ansicht nach sollte jedes Training möglichst Bezug zur Anwendung haben.

Ich persönlich bin auch der Meinung, dass grundlegendes Krafttraining und allgemeine körperliche Fitness für jeden Kampfkünstler, SVler und Profi wichtig ist.

Letzlich kann sich jeder sein Training so hart oder weich gestalten, wie er das will. Die Folgen davon müssen eben klar sein. Zu weich ist sicher wenig sinnvoll, aber nach 5 Jahren kaputt zu sein ist auch nicht der Sinn des Ganzen.
Das klingt jetzt so langwierig, aber das ist es nicht. Man kommt schnell in die Materie rein, und kann bald einige Grundlagen vorweisen.
Selbstvertsändlich sind auch wir-wie ander Stile auch- nicht in der Lage, jemanden in 5 Minuten zum Supermann zu machen.

Schönes Wochenende

Florian

fanatic-wizard
22-01-2005, 12:38
danke für deine antworten! wenn ich mal die möglichkeit dazu bekomme, werde ich ein probetraining auf jeden fall wahrnehmen, denn was ich von dir erfahren habe hat mir gut gefallen.

und auch dir ein schönes wochenende! :D

CSSD/SC Deutschland
28-01-2005, 10:10
Freut mich, wenn ich Dir helfen konnte.

Du bist natürlich herzlich an einem Seminar willkommen. In den nächsten Tagen wird der Seminarkalender für dieses Jahr online sein. Schau einfach mal auf der Seite vorbei.

Grüße

Florian

bobi
29-01-2005, 21:37
also wen du mal in ein probetraining gehst und
ein paar grundschläge, grundschritte und grundblöcke
aufschnappst -fixt dich das schon recht an und du
hast genug um daran rumzuüben (hat zumindest bei
mir gerreicht :-))

die realkontakt-videos (erste und zweite serie) ist wirklich
sehr zuentfehlen (wie schon gesagt)

yooooo, viel spass

fanatic-wizard
30-01-2005, 11:56
mein problem ist die fehlende mobilität (hab kein auto) und meine besch...eidenen arbeitszeiten, denn die nächste trainingsmöglichkeit ist 30 km entfernt.