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Vollständige Version anzeigen : sehr ihr euch als gewalttätig?



Baphomet
12-01-2005, 16:29
ich richte mich jetzt primär an die, die *traditionslosere* KK's ausüben, wo weniger auf innere werte geachtet wird, wo es eher um spaß, kräftemessen, aggressionen loswerden und dergleichen geht... also kickboxen z.b.


sehr ihr das, was ihr im training tut als gewalt?

ich hatte gestern zu sehr später stunde eine diskussion mit einem freund, da kam das thema auf, ist kickboxen gewalt? bin ich gewalttätig, wenn ich ins sparring gehe, wenn ich zu einem wettkampf gehe und es in kauf nehme, meinen gegner z.t. ernsthaft zu verletzen, wenn ich spass daran habe, in der deckung meines gegners ein loch zu finden und hineinzubrettern, wenn ich es genieße, kräfte und geschick mit anderen zu messen und dabei auch blut und tränen in kauf nehme.

für mich war dieser gedanke völlig neu und unheimlich abstoßend.
ich wäre niemals auf die idee gekommen, das was ich da jeden abend im training tue als 'gewalt' zu bezeichnen.
ich sehe es eher als sport, ausgleich etc etc bla bla, gründe wurden ja schon hundertmal klargelegt.
aber im grunde genommen... nach dieser diskussion...
es trifft doch ein bisschen die definition von gewalt.
ich konnte nachher nicht mehr gut schlafen... und auch jetzt einen vollen tag danach ist dieser gedanke in mir immer noch nicht zur ruhe gekommen.

wie seht ihr das?
was ist eure spontante reaktion, wenn man euch sagt, was ihr da tut ist rohe gewalt?
(ich rede jetzt primär von vollkontakt)

sumbrada
12-01-2005, 16:34
Da du dir ja anscheinend ernsthaft darüber Gedanken machst, scheinst du nicht wirklich ein gewalttätiger Mensch zu sein. :Ferndiagnose:
Ich glaube schon, dass in uns ein etwas erhöhtes Gewaltpotential ist, aber solange wir uns darüber im Klaren sind, und dieses Potential im Training und nicht auf der Strasse rauslassen, was solls.

PeterF
12-01-2005, 16:37
mein motto war immer "kloppen nach system" und "du must ein schwein sein in dieser welt" :D
klar ist das alles gewalttätig, aber eben nicht zügellos und nicht ohne respekt vor dem gegner. ihm (dem gegner) wird ja auch der kampf nicht aufgezwungen.
von daher kann ich damit sehr gut leben.
:biggrinan

Madien
12-01-2005, 16:41
Ich wünschte ich wäre ein wenig gewalttätiger :boxing: :D ,dann würde ich warscheinlich meine Techniken im Kampfkreis noch besser umsetzen können :fight:

Nahot
12-01-2005, 16:42
ich sag dir mal ein bsp. wo für mich einen negativen touch hat:

gestern nach dem training unterhielt ich mich kurz mit einem mittrainierenden. es ging um die mitgliedschaft im mtbd, weil bei uns bald prüfungen sind. er hatte seinen antrag in den händen und meinte dann zu mir in etwa "wenn man da angemeldet ist und es kommt raus das man bei ner schlägerei dabei war, ist das doch bestimmt scheiße". ich antwortete kurz was drauf, weis gar nimmer genau was, und er gab was zurück, jedenfalls war die kernaussage, das er wohl häufiger was mit prügeleien zu tun hat. seiner aussage nach immer wenn er mit kumpels weggeht, in die disco o.ä.

so was gibt mir zu denken...

Lars´n Roll
12-01-2005, 16:43
sehr ihr euch als gewalttätig?

Jein! ;)

Kommt auf Deine Definition des Wortes an.

Diese stammt aus der Wikipädia:


Gewalt bezeichnet
1. umgangssprachlich einen körperlich (seltener seelisch) ausgeübten misshandelnden Zwang von Menschen gegen Menschen.


Ich sehe mich nicht als Gewalttäter. Meine Sparringspartner und die deutsche Justiz auch nicht! ;)

Chris bamboozle
12-01-2005, 16:49
Naja, kontrollierte Gewalt halt. Im Training übt man auf einer kontrollierten Ebene Gewalt auf sein Gegenüber aus. In dem Sinne also schon.

Christian

Mitsuomi
12-01-2005, 16:50
mhm.... im training sehe ich das nicht als gewalt an... sondern halt nur als training, als lehre. wie in der schule, auf der arbeit usw.
OKAY! es ist gewalt! sehe mich aber nicht als gewalttätig an (obwohl ich manchmal drüber nachdenke dem "typ" eine zu verpassen ;)) sondern genau durch meine KK als ausgewogen und friedlich.

aber mir ist es meißtens eigentlich egal, was die leute denken, wenn ich sage das ich ne KampfKUNST mache... auch wenn diese (wie ich schon oft gehört hab) "total brutal" sei... naja, hoffe mein ausbilder denkt nicht zu kritisch darüber :p ;) nene, der mag mich ^_^

MORTIS
12-01-2005, 16:50
Ja ich denke ich bin Gewalttätig. Aber nur im Einverständnis meines Partners/Gegners welcher dann auch gewalttätig ist oder weil ich es Berufsbedingt muss. Meine Sportarten sind gewaltätig aber das muss nicht negativ sein weil es kontrollierte Gewalt ist.

Gruss Jerome

hiver
12-01-2005, 16:55
hey denke mal kampfsportler sehen sich wohl eher nicht so als "gewalttätig"...

wenn man das mal mit irgendwelchen ego-shootern vergleicht.
die leute, die diese spiele spielen tun das aus dem spaß daran sich mit anderen zu messen, die taktiken auszuprobieren und jemanden zu besiegen usw.
sie sehen gar nicht dass sie im spiel andere spieler "töten" ...

ich glaube man ist sich beim kampfsport schon bewusst dass man den anderen schlägt und tritt .. aber man denkt einfach nicht daran ob es jetzt "gewalttätig" oder brutal ist ...
es macht einfach spaß jemanden zu besiegen .. schönes gefühl den gegner mit seiner technik, ausdauer und genauigkeit zu besiegen :)

die gewalt steht im hintergrund ... oder geht ihr zum training und denkt euch
"juhu ich darf anderen wieder isn gesicht schlagen"
O_o
glaube nicht

mfg

grille
12-01-2005, 16:59
Ich glaube nicht das KK´ler mehr oder weniger gewalttätig sind als andere Menschen. Es gibt wohl die unterschiedlichsten Motive KK zu betreiben, bestimmt auch ein Anflug von Sadismus beim Einen oder Anderen. Aber eigentlich muss ich meiner Erfahrung nach sagen, dass fast alle die ich bis jetzt in dem Bereich kennen gelernt habe überaus vernünftig waren.

Aggressivität ist ein grundsätzliches Verhaltensmuster von Menschen, und das schon seit, äh (wie lange gibt es homo sapiens...? :confused: ) vielen, vielen Jahren. Geschweige denn der sportliche Wettkampf, der wohl auch eines der Grundbedürfnisse darstellt.
Besonders heute gibt es wesentlich schwerwiegendere Formen von Gewalt, als ein Sparring, dass ja nach festgelegten Regeln und in beiderseitigem Einvernehmen abläuft, nämlich die, die man nicht sofort spürt oder sieht. Neid, Mobbing, Intoleranz, u.v.m....

Also, keine Sorgen machen!!

Meine Meinung zumindest...

Viele Grüße

TOKATA
12-01-2005, 17:12
Fragt man einen Anfänger,warum er denn ausgerechnet Kampfsport machen will,bekommt man die unterschiedlichsten Antworten.Aber in einem Punkt sind sich fast alle einig:man will Selbstverdeidigung lernen.
Manch einer wird dazu von Filmen angeregt,andere weil sie vielleicht einmal Probleme mit zweifelhaften Zeitgenossen hatten.:hammer:
Kampfsport aus diesen Gründen anzufangen ist durchaus in Ordnung.Aber nach und nach werden die Schüler feststellen,daß KK mehr ist als Schlagen und Treten .Die Schüler lernen Geduld und gegenseitige Achtung.Das körperliche und geistige Ausdauervermögen steigt und damit oft einhergehend,gestärktes Selbstvertrauen in Schule und Beruf.Diese positiven Eigenschaften stellen sich natürlich nicht von heute auf morgen ein.Es braucht viel Geduld und hartes,körperliches Training.
Also,hab kein schlechtes Gewissen,wenn du beim Training etwas fester zuschlägst.Je nachdem wie gut dein Gegner ist.Wenn er nicht so gut ist,brauchst du ja nicht mit voller Kraft schlagen :zwinkern:

BFM09
12-01-2005, 17:13
also ich denk ja, wer mit nem gewalt gedanken ins training geht is da völlig fehl am platz.

allerdings seh ich das auch so, dass das ne definitonsfrage is. das og tun wohl die wenigsten.

zum anderen hat hiver völlig recht. bei fps stand das töten noch nie im vordergrund, was unsere ältere generation am längeren hebel ja nicht versteht =)

Necroth
12-01-2005, 17:34
im normalen leben : nein
beim training : nicht mehr als notwendig
wenn mich jemand physisch bedroht : geh davon aus das ich alles unternehmen werde damit dieser mensch sein vorhaben an mir nicht durchführen kann und nie wieder lust hat diesen gedanken zu hegen

tiamatus
12-01-2005, 18:08
Tja, Sparring ist ja im Prinzip sowas wie gebilligte Körperverletzung, also muss man schon dazu bereit sein anderen Gewalt anzutun. Aber da es ja alles im sportlichen Rahmen und mit gegenseitigem Einverständnis abläuft ist es nicht das, was man im Allgemein als "Gewalt" bezeichnen würde.

Anderer Gedanke dazu: Ist der Fußballer, der dem Gegenspieler volle Kanne reingrätscht und dabei auch dessen Unversehrtheit aufs Spiel setzt auch gewalttätig? Es ist zwar nicht sein primäres Ziel den Gegner ausser Gefecht zu setzen oder zu verletzen (Ausnahmen bestätigen die Regel) aber er nimmt es billigend in Kauf. So gesehen wären ziemlich viele Sportler gewalttätig, wenn es nicht gerade Schachspieler sind. ;)

Munoshut
12-01-2005, 18:54
Im realen Leben raste ich furchtbar schnell aus, das ganze beschränkt sich aber immer auf verbale Sachen.
Beim Sparring tun mir die anderen manchmal sogar leid. Wenn ich nen guten Treffe hatte meint der Trainer nur "sehr gut gesehen" oder "guter schlag" und ich hab dann irgendwie Mitleid mit dem anderen. Definitiv keine gute Einstellung wenn man sparren muss, so bin ich aber leider.

sumbrada
12-01-2005, 19:07
Anderer Gedanke dazu: Ist der Fußballer, der dem Gegenspieler volle Kanne reingrätscht und dabei auch dessen Unversehrtheit aufs Spiel setzt auch gewalttätig? Es ist zwar nicht sein primäres Ziel den Gegner ausser Gefecht zu setzen oder zu verletzen (Ausnahmen bestätigen die Regel) aber er nimmt es billigend in Kauf. So gesehen wären ziemlich viele Sportler gewalttätig, wenn es nicht gerade Schachspieler sind. ;)

Fussball ist einer der brutalsten Sportarten überhaupt, besonders da die Gewalt immer in Momenten kommt, wo man nicht mit rechnet.
Und Schach ist ein Kriegsspiel, also auch gewalttätig. Nur sieht man den Figuren nicht an, dass sie leiden. ;)

Mustika
12-01-2005, 20:24
natürlich is es gewalttätig und jeder der kk macht (außer so hoch traditionelle stile) mag auch die gewalt. DAs ist auch total normal. Ich kanns halt im sport ausleben, außerhalb hab ich mich total unter kontrolle

Nomarior
12-01-2005, 20:59
Für mich steht immer der Respekt meinem Trainingspartner gegenüber im Vordergrund, der Rest ist nur körperliche Ertüchtigung (mit manchmal masochistischen Zügen ;) ). Ich sehe es erst als gewaltätig an, wenn dieser Respekt weg ist.

Ansonsten wirkt halt Kampsport allgemein recht "gewaltverbunden", weil man sich auf körperlicher Ebene total austoben kann, und das immer noch kontrolliert. Auch wenn diese Kontrolle von Aussenstehenden vielleicht nicht wahrgenommen wird, genausowenig wie die geistige Arbeit/Entwicklung.
Ich bin kein gewalttätiger Mensch, das war ich auch nicht bevor ich Kampfsport gemacht habe. Aber seither bin ich ein glücklicherer Mensch. (Tönt vielleicht etwas übertrieben, aber das hat mir früher gefehlt, ohne dass ich das wusste.)

Grüsse
Nomarior

cyberpunch
12-01-2005, 21:22
Tja ist ja ganz schön kompliziert....wer definiert sich selber schon gerne als Gewalttätig?? ;) Also ich bin es bestimmt nicht ...ne ne bestimmt ...ehrlich kannst mir glauben.......

Die Diskussion habe ich schon ein paar mal geführt. Vielleicht sollte man das ganze andersrum betrachten. Trainieren wir Gewalt oder Anti-Gewalt? Ich denke wir trainieren die Möglichkeit uns in einer (hoffentlich) nicht extra herbeigezogenen Konfliktsituation erfolgrieich zu wehren. All das ohne, dass wir den Gegner gleich killen (versuchen könen wir es ja zumindest :D ).

Gewalt und Aggression muss immer auf beiden Seiten vorhanden sein sonst kommt es normalerweise nicht zum Kampf. Ich sehe es einfach so: Besser man weiss sich zu wehren als eins auf die Fresse zu kriegen. Die ist eher ein Ueberlebensinstinkt als pure Gewalt.

Habe gerade heute wieder ne Anfrage für ein Sparringslehrgang bekommen. Nur weil ich zugesagt habe bin ich doch nicht Gewalttätig. Nein ich will einfach das erlente einmal nicht immer unter Laborbedingungen ausprobieren. Sowas bringt einem wieder auf den Boden der Realität zurück. Es zeigt einem wie man unter Stress kämpft und vorallem zeigt es einem die Fehler.

Ich denke einfach dass die Regeln klar sein sollten, auch sollte man genügend gute Schützer tragen. Beim Sparring muss man klar einstecken können. Aber trotzdem zählt der Respekt. Die obengenannte Einstellung finde ich falsch. Wenn ich am Sparring teilnehme kämpfe ich nicht ohne Regeln oder ein Gegner ohne Mund- ,Kopfh und Handschutz. Somit ist mal sichergestellt, dass ich ihn nicht Ernsthaft gefährde (oder er mich ;) ) Wenn das nicht stimmt, fighte ich nicht. ICH NEHME NICHT IN KAUF, DASS DER ANDERE ERNSTHAFT VERLETZT WIRD. Wenn du die Phase erreicht hast, dann kannst du dich auch gleich auf der Strasse prügeln.

:respekt: Mir geht es wie Nomarior!! Die Meinung kann ich ganz klar vertreten! :respekt:

cyberpunch
12-01-2005, 21:24
natürlich is es gewalttätig und jeder der kk macht (außer so hoch traditionelle stile) mag auch die gewalt. DAs ist auch total normal. Ich kanns halt im sport ausleben, außerhalb hab ich mich total unter kontrolle

....haaaalt!

Vielleicht sollte man differenzieren: Es gibt solche die gerne Gewalt ausüben und solche die Gerne Gewalt stoppen. Diejenigen die Stoppen müssen dies zwar mit Gegengewalt tun, machen es jedoch nicht zum Spass. ;)

Baphomet
12-01-2005, 21:25
mhmmmm...... viele hier sind ja der meinung, dass sie ihre kk hauptsächlich zur selbstverteidigung lernen.
und wie ist das, wenn man an sich selbst spass am sparring feststellt?

ja, ich geb zu es macht mir spass zu kämpfen, und wenn ich kämpfe will ich auch siegen, und zu siegen bedeutet, dem anderen äh.. mehr oder weniger weh zu tun.
klar, zur sv ist das auch ganz nützlich, aber in erster linie macht es mir spass.

was soll ich nun über mich denken? :confused:

hiver
12-01-2005, 21:57
bapho du gewalttätiger killer/gewalttätige killerin !

:hammer:

tiamatus
12-01-2005, 22:03
Ich denke auch das "Respekt" hier das Schlüsselwort ist. Solange ich meinen Sparringspartner respektiere und mir auch seine Gesundheit am Herzen liegt, würde ich mich nicht als gewalttätig bezeichnen. Im Alltag bin ich auch ein sehr umgänglicher Mensch und habe mich noch nie ernsthaft geprügelt, von daher...

Pyriander
12-01-2005, 22:05
mhmmmm...... viele hier sind ja der meinung, dass sie ihre kk hauptsächlich zur selbstverteidigung lernen.
und wie ist das, wenn man an sich selbst spass am sparring feststellt?

ja, ich geb zu es macht mir spass zu kämpfen, und wenn ich kämpfe will ich auch siegen, und zu siegen bedeutet, dem anderen äh.. mehr oder weniger weh zu tun.
klar, zur sv ist das auch ganz nützlich, aber in erster linie macht es mir spass.

was soll ich nun über mich denken? :confused:

Zweifelst Du echt an Dir ???
Das ist doch nur ein unreflektiertes Traditionalium unserer verqueren Gesellschaft, dass man eingetrichtert bekommt, Gewalt an sich ist schlecht. Waffen sind ganz schlecht. (Am schlimmsten sind Frauen mit Waffen. Die sollen sich doch bitte lieber nicht wehren, das gehört sich nicht. Bomben, Bundeswehr und Bullen mit Kanonen sind allerdings klasse :yeaha:
Was genau ist denn an Gewalt das Problem ? Was bedeutet denn Gewalt ? Wir leben in einer GEWALTENteilung, die GEWALT geht vom Volke aus, der Staat hat ein GEWALTmonopol.

fanatic-wizard
12-01-2005, 22:36
ich bin ein tier!!! ich zerreiße jeden in der luft!!! arghhh!!!

kleiner scherz! :D

ganz ehrlich: wenn mein freund und ich früher leichtes sparring ohne schutz gemacht haben, sind wir nachher trotz der schmerzen mit einem grinsen nach hause gegangen einfach weil wir spaß an der sache hatten. und wenn ich mir kämpfe von anderen anschaue, dann denke ich niemals an gewalt, sondern schätze die ästethik besonders guter aktionen oder treffer. kk ist ein sport wie jeder andere, in dem es unter anderem darum geht andere zu besiegen. jeder ist bereit, schmerzen zu empfangen und schmerzen zu geben wenn er in den ring steigt.

ich denke, bei jedem ist die motivation anders, die er hat wenn er kämpft. ruhm, geld, der schutz anderer oder auch der eigene, usw.

welches ist deine motivation? und ist sie im sinne deiner eigener werte und normen verwerflich? und ist sie dann mit gewalt gleichzusetzen?

marq
12-01-2005, 23:45
kampfsport ist ein spiel mit gewalt . mehr nicht!

Blue_Dragon
13-01-2005, 00:50
kampfsport ist ein spiel mit gewalt . mehr nicht!

Wieso immer Gewalt ? Wie schon Nomairer gesagt hat ist es immer Kontrolliert oder schlägst du unkontrolliert zu ?

Myksal
13-01-2005, 14:26
Ich fühl mich nicht gewaltätig!

Eine aus meiner Klasse meint das...obwohl ich nur angedeutet hab! Ey, die spinnt voll...


Naja, ich war schon immer was härter im Leben, aber wenn man KK macht lässt der ganze Dampf, der einen "gewaltätig" macht, ab! Und wirklich was getan hab ich auch noch keinem!

bomber_82
13-01-2005, 14:38
Lieber reagier ich mich im Ring/Training ab als auf der Straße. Es kommt schon mal vor das es im Training härter zur sache geht.

Shanghai Kid
13-01-2005, 14:46
Aaaalso....
Habe mich zwar drei Eintraege lang zurueckgehalten, jetzt oute ich mich aber doch mal als Klugscheisser: Man kann jemanden nur Gewalt antun, wenn dieser mit der Handlung die Ihm geschieht nicht einverstanden ist. Sei es nun koerperliche oder seelische Gewalt. Das ist jetzt nicht hundertprozentig juristisch fundiert, muesste aber ungefaehr stimmen.
Sprich: In einem Trainings/Sparrings-szenario versuchen 2 FREIWILLIG sich gegenseitig mit sportlichen Mitteln Treffern und/oder Schmerzen zuzufuegen.

Wie schon einige vor mir spielt hier der Respekt die wichtigste Rolle. Ich TRAINIERE mit und nicht gegen meinen Partner. Wenn da jemand andere Motive hat, wird das sehr schnell deutlich, finde ich, und mit demjenigen muss man sich im Zweifel auf ein anderes Niveau begeben:
1.) Darueber reden, oder wenn das nich geht Ihn
2.) koerperlich in die Schranken weisen (Falls man's schafft)

Allerdings vertrete ich die Meinung, dass mir mein Partner durch die Schmerzen die er mir zufuegt, meine Schwaechen aufzeigt.

Und mal ehrlich Jungs, wir lernen alle unsere KK, um in der Lage zu sein, anderen RICHTIG weh zu tun. Doch zur Gewalt wird es erst wenn wir es anwenden um andere zu etwas zu zwingen, dass sie nicht wollen. Und das ist dann eine Charakterfrage.

Plus, irgendwo sind doch alle Sportler masochistisch veranlagt:
Frei nach Richard Marcinko: "If it hurts, you're doing something right."
http://itscool.com/roguewarrior/10commandments.htm

fanatic-wizard
13-01-2005, 15:02
@ shanghai kid

schön gesagt! ;) :) :D

ikkyo
13-01-2005, 15:11
ich richte mich jetzt primär an die, die *traditionslosere* KK's ausüben, wo weniger auf innere werte geachtet wird, wo es eher um spaß, kräftemessen, aggressionen loswerden und dergleichen geht... also kickboxen z.b.





...uiuiui, lass das bloss nicht den Micha Kann lesen... :D

little fighter
13-01-2005, 15:29
Ich denke nicht, dass man beim Wettkampf oder im Turnier gewalttätig ist.
Klar, man fügt dem Gegner Schmerzen zu, aber dieser ist ja dazu bereit.
Außerdem hat man ja auch Respekt vor seinem Gegner und man kämpft nach entsprechenden Regeln.
Würde man allerdings mitten auf der Straße anfangen sich rumzuprügeln,
ohne dass es jemand will (wer will dass schon :gruebel: )
dann würde ich dass schon als gewalttätig bezeichnen.

Baphomet
13-01-2005, 15:46
vielen dank für eure antworten! ich hab da jede menge stoff zum nachdenken... :(

Mustika
13-01-2005, 15:53
Naja es kommt halt drauf an wie man gewalttätig definiert. Man braucht erst ne feste definition bevor man richtig drüber diskutieren kann

Kannix
13-01-2005, 18:03
und wie ist das, wenn man an sich selbst spass am sparring feststellt?

ja, ich geb zu es macht mir spass zu kämpfen, und wenn ich kämpfe will ich auch siegen, und zu siegen bedeutet, dem anderen äh.. mehr oder weniger weh zu tun.
klar, zur sv ist das auch ganz nützlich, aber in erster linie macht es mir spass.

was soll ich nun über mich denken? :confused:
Oh Gott nein, wie krank! :D

Nomarior
13-01-2005, 21:46
mhmmmm...... viele hier sind ja der meinung, dass sie ihre kk hauptsächlich zur selbstverteidigung lernen.
und wie ist das, wenn man an sich selbst spass am sparring feststellt?

ja, ich geb zu es macht mir spass zu kämpfen, und wenn ich kämpfe will ich auch siegen, und zu siegen bedeutet, dem anderen äh.. mehr oder weniger weh zu tun.
klar, zur sv ist das auch ganz nützlich, aber in erster linie macht es mir spass.

was soll ich nun über mich denken? :confused:

Mir macht Sparring auch Spass. Wegen dem Gewinnen? - Vielleicht würde es das, aber im Moment sind mir meine Sparringspartner über :D . Alleine das noch intensivere Auseinandersetzen mit mir, meiner Technik und meinem Körper, sind sehr interessante Erfahrungen. Jeder eingesteckte Treffer enthüllt einen technischen/taktischen Fehler von mir, so weiss ich, wo ich mich verbessern kann (ja ich bin ein Perfektionist ;) ). Die Erfahrung, mit Schmerz umzugehen, fasziniert. Und nicht zuletzt wäre da noch zu nennen:
Adrenalin! :D

Kann sein, dass darum dieser Kampfsport süchtig macht. Es ist immer wieder faszinierend, wenn ich während dem Kampf einen Treffer einstecke (bsp. low-kick auf den Oberschenkel), dann registriere ich das kurz, aber ausser meinem Gegner gibt es nichts. Wenn dann aber der Kampf vorbei ist, merke ich, wie schmerzhaft diese Treffer eigentlich waren. :D

Grüsse
Nomarior

Soju
14-01-2005, 07:45
Das Problem mit dem Begriff Gewallttätig ist, dass jeder etwas anderes darunter verstehen kann. Der Begriff ist so schön griffig und man kann ihn jemandem schön als "totschlag-argument" an den Kopf werfen und der ist dann erstmal in der Defensive.

Ich würde jemanden als Gewalttätig beschreiben, der zu seinem persönlichen Vergnügen jemandem Körperliche Schmerzen zufügt ohne dass dieser darin "eingewilligt" hat (ähnlichd er Definition von Shanghai Kid), z.B. am WE losgeht mit dem Vorsatz oder zumindest der Lust irgendjemanden, der ihm einen Anlass bietet durchzuhauen.

Ich kann aber nicht daraus, dass jemand Kampfsport macht ableiten, dass er gewalttätig ist. Es ist im Kampfsport wie überall: Es gibt sone und solche!

Fenrir
14-01-2005, 09:02
Ob man nun gewalttätig ist oder nicht, erfährt man am besten nach dem Training, wenn der Trainingspartner am Boden liegt und nach Luft japst.:D

Jeder der sich auf eine Schlägerei einläßt, nimmt (in der Regel) eigene Verletzungen oder welche am Gegner in Kauf. Und wenn es zu einer SV-Situation kommt, fehlt meist die Zeit zum Rumphilosophieren, was nun Gewalt ist und was nicht. Wer heile aus ner gefährlichen Situation gekommen ist, fragt ja auch nicht erst, ob der Typ, der da auf dem Boden liegt, morgen feste Narung zu sich nehmen kann, oder? Ich kenne zumindest niemanden, der jemanden vor ner Aikido-Wurftechnik erklärt wie er zu fallen hat, damit dieser nur mit dem Schrecken davon kommt. Also wozu die Frage "gewalttätig ja oder nein"???

:engelteuf

Soju
14-01-2005, 09:37
Also wozu die Frage "Gewalt ja oder nein"???

Ich glaube um die Frage ging es nicht. Es ging darum ob wir uns als Gewalttätig sehen oder nicht. Und dafür sollte man erstmal definieren was gewalttätig ist.

Das es mir egal ist ob jemand der mich angreift hinterher kaputt ist versteht sich von selber. ich würde mich aber trotzdem nicht als gewalttätig sehen.

Fenrir
14-01-2005, 10:25
Das es mir egal ist ob jemand der mich angreift hinterher kaputt ist versteht sich von selber. ich würde mich aber trotzdem nicht als gewalttätig sehen.

Geht mir nicht anders :cool: !

damaszener
14-01-2005, 10:40
Hallo,

also im Internet hab ich nach einer Definition von Gewlt gesucht.
Viele, sehr viele Themen und Thesen dazu gefunden und versucht
alle irgenwie auf einen Nenner zu bringen.

Falls irgendetwas falsch sein sollte so bitte ich dies zu entschuldigen
aber es ist halt eben nicht ganz leicht eine eindeutige Definition zu
finden. Aber alle Definitionen haben diese Inhalte

Definition:
Einwirkung auf anderen, der dadurch geschädigt wird
» Psychische Gewalt z.B. Beleidigung
» Physische Gewalt z.B. Fixierung, Schlagen
» Strukturelle Gewalt z.B. durch Institutionen- Vormundschaftsgericht

Ziel der Gewalt:
Macht, die Fähigkeit aufgrund einer sozialen Position über jemand (gegen dessen willen)

Personelle Gewalt aktive Gewalt:
körperliche Mißhandlung
» Aktive Gewaltanwendung: körperliche Mißhandlungen z.B. kneifen, fixieren,
schütteln, kratzen, schlagen, würgen oder sogar Töten
» Psychische Gewalt z.B. Beleidigen, schimpfen, soziale Mißhandlungen
» Soziale Gewalt: Geld oder andere Gebrauchsgüter vorenthalten
» Passive Gewalt: - jemand abstellen
- jede Form von Vernachlässigung etwa

Laut diesen Definitionen müßen wir alle gewlttätig sein, da wir
im Training anderen körperliche Schmerzen zufügen. Ist das aber so?

ABER: Einen wichtigen Hintergrund konnte ich nirgens finden.
EINSTELLUNG. Denn es hängt von jedem selbst ab.

Ich habe im Training schon oft meine Kollegen verletzt und habe aber
genaus Verletzungen zugefügt bekommen. Ich bin auch oft genug
in SV-Situationen gekommen. Oft gut, ab und zu schlecht davon gekommen.

Sätze wie im Kampf ist alles erlaubt hat in einer SV-Situation ganz andere
Gewichtung als in der Halle im Training.

Ich sehe mich nicht als gewalttätig. Und ich glaube jeder der KK/KS macht
denkt mit. Das Thema ist schwer.

Sun

Moskito
21-01-2005, 13:00
Ich würde sagen nicht gewalttätiger sondern vielleicht eher gewaltbereiter.
Früher bin ich vor allem weggelaufen und hatte Schiss irgendwo hinzugehen. Ich war oft in Situationen bei denen ich am liebsten im Erdboden versunken wäre. In der Zwischenzeit hat sich das ganze ein wenig verändert. Ich bin kein gewalttätiger Mensch und habe noch nie im Leben einen Streit prvoziert. Allerdings würde ich jetzt nicht mehr dem Streit aus dem Weg gehen so wie es viele hier immer wieder schreiben und propagieren. Ich habe das lange genug getan und viele seelische Narben zurückgetragen. Ich habe den Kampfsport nicht angefangen und mich zu schlägern, aber ich bin icht bereit vor irgéndwelchen Idioten zu kuschen, auch wenn das heißt das ich nachher den kürzeren ziehe. Das ist dann ein anderes Kapitel.
Ihr könnt jetzt über mich urteilen oder auch nicht, ist auf jeden Fall meine Meinung und meine Einstellung.

Grüße
Moskito

Baphomet
21-01-2005, 13:03
Ich würde sagen nicht gewalttätiger sondern vielleicht eher gewaltbereiter.
Früher bin ich vor allem weggelaufen und hatte Schiss irgendwo hinzugehen. Ich war oft in Situationen bei denen ich am liebsten im Erdboden versunken wäre. In der Zwischenzeit hat sich das ganze ein wenig verändert. Ich bin kein gewalttätiger Mensch und habe noch nie im Leben einen Streit prvoziert. Allerdings würde ich jetzt nicht mehr dem Streit aus dem Weg gehen so wie es viele hier immer wieder schreiben und propagieren. Ich habe das lange genug getan und viele seelische Narben zurückgetragen. Ich habe den Kampfsport nicht angefangen und mich zu schlägern, aber ich bin icht bereit vor irgéndwelchen Idioten zu kuschen, auch wenn das heißt das ich nachher den kürzeren ziehe. Das ist dann ein anderes Kapitel.
Ihr könnt jetzt über mich urteilen oder auch nicht, ist auf jeden Fall meine Meinung und meine Einstellung.

Grüße
Moskito



deine einstellung gefällt mir!

Moskito
21-01-2005, 13:55
Danke, aber ich glaube das bist Du einer der wenigen. Ich habe lange mit mir selber kämpfen müssen um mir diese Einstellung eingestehen zu können, aber es ist defintiv so, dass ich keine Lust habe mein Leben lang davon zu laufen. Ist schließlich auch eine Frage der Lebensqualität.

In diesem Sinne
Moskito