Holster-Frage [Archiv] - Kampfkunst-Board

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Vollständige Version anzeigen : Holster-Frage



Nutella
01-06-2002, 19:21
hi,
ein freund fragte mich gerade über icq, was sinnvoller ist. nen holster für eine schußwaffe unter der schulter oder lieber am gürtel. leider kann ich ihm bei der frage nicht helfen, da ich selber keine derartige waffe nutze. vlt könnt ihr mir helfen. er würde gern wissen, welche methode schwerer zu entdecken ist. schulter oder gürtel. auch bei leichterer kleidung wie hemd.
danke...

Softwarekiller
01-06-2002, 20:00
er mal vornweg, ich trage keine Waffe.
Wozu auch ? -Ich bin eine .....:D :D :D

Hatte aber schon verschiedenen Schund an.
Solche Schulter Holster sind sehr unbequem, und für Sportliche dinge ungeignet, also auch bei gebrauch von Fäusten.
http://www.plauder-smilies.de/happy/bdent.gif

Das beste zum ziehen ist wohl ein Oberschenkel Holster, das kannste aber schlecht ausserhalb vom Militär tragen.

so und das ganze ist es aus Erfahrung vom Softairn,
sind zwar keine echten Waffen, aber das ändert ja nix an der Situation und an dem Holster.

mfg Soft

Michael1
02-06-2002, 22:06
Wie immer, es kommt darauf an....

Schulterholster haben in erster Linie den Vorteil das die Waffe nicht so leicht sichtbar ist. Unter Umständen kann die Waffe verdeckt gezogen werden, in der Regel jedoch nicht schnell. Man denke insbesondere an geschlossene Jacken, Mäntel, etc..

Gürtelholster sind leichter zu sehen, aber i.a. auch leichter zugänglich.

uksplinter
03-06-2002, 04:58
Illegale Schusswaffen werden oft völlig ohne Holster getragen. Der Kriminelle steckt die Mündung der Waffe einfach hinter den Hosenbuund und unter die Jacke. So kann er sie ggf. schnell entsorgen. Das Holster auch noch abzufummeln, wäre zu kompliziert.

Das Floh
03-06-2002, 09:18
Ich gehe jetzt mal von der legalen Möglichkeit aus und denke nicht wie ********** immer nur an Verbrecher.

Ein Beinholster ist wirklich klasse und empfehlenswert (aber wirklich nur für den mil./pol. Bereich), ansonsten würde ich das klassische Gürtelholster bevorzugen (hier gibt es auch Clipholster, die fest sitzen und sich mit samt Waffe entsorgen lassen, gell **********), denn die sind vom Handling wirklich einfacher und meiner Meinung nach auch bequemer.:bang:

H.Weiss
03-06-2002, 13:45
Bei der Auswahl eines geeigneten Holsters kommt es weniger auf schnelle Ziehzeiten als auf das absolut unauffällige und verdeckte Führen an. Ein gutes Holster muß die Waffen eng an den Körper ziehen und sie vor dem Zugriff Unbefugter schützen. So sollten auch keine ”Universalholster” (ein Modell für alle Waffentypen) eingesetzt werden. Diese besitzen selten die für den festen Sitz der Waffe notwendige Paßform. Die für das verdeckte Tragen am geeignetsten Holster sind: Gürtelholster.

Bei allen Situationen, bei denen es nicht möglich ist einen Anzug bzw. eine Jacke zu tragen wie z.B. während dem Begleitschutz beim Joggen (Präsident Clinton) oder am Strand, gibt es Spezialholster.

Durch die Verwendung von sogenannten Lendentaschen ist es auch dort möglich, selbst großkalibrige Pistolen unauffällig und doch zugleich griffbereit mitzuführen. Für kleinere Waffen (z.B. eine Zweitwaffe als ”Back Up Gun” empfiehlt sich für den verdeckten Einsatz unter dem Hemd oder dem T-Shirt der Bauchgurt. Er besteht aus einem luftdurchlässigem Gewebe mit einem Klettverschluß und verschiedenen Taschen. Dadurch kann man zusätzlich noch weitere Ausrüstungsgegenstände wie Handschellen, Reservemagazine, Bargeld oder Papiere sicher und unauffällig am Körper tragen.

Während der kalten Jahreszeit sind oftmals spezielle Taschenholster hilfreich. Diese Holstereinsätze aus Nylon oder Leder werden zusammen mit der Waffe in die Außentasche des Mantels oder der Jacke gesteckt. Sie sorgen so dafür, daß die Waffe in der Tasche fixiert wird und der Griff immer ziehgünstig nach oben zeigt. Dadurch ist es möglich, auch im Winter zu ziehen ohne erst umständlich Knöpfe öffnen zu müssen.

Sogenannte Waden-, Rücken-, Schulter- oder Insideholster haben sich nach meinen Erfahrungen nicht bewährt und behindern den Träger mehr als sie ihm nützen.

DasHaeschen
03-06-2002, 16:23
Den Beiträgen hier ist nicht besonders viel hinzuzufügen.


Wenn es schnell gehen soll: Gürtelholster (bsp. Mulder aus AkteX, nicht die "Gangsterversion", die viele Leute bevorzugen; aus der Position, wie Mulder sie trägt, läßt sich sehr viel schneller schießen)


Wenn es unauffällig sein soll (also eigentlich immer, wenn er nicht gerade Wachsoldat ist :p): Schulter.
Hat den Vorteil, dass es, wenn es gut sitzt, absolut unsichtbar ist und man die Waffe schon in der Hand halten kann, ohne dass jemand das sieht.

Die Jacke sollte selbstverständlich nicht geschlossen werden, sonst ist es nutzlos. :rolleyes:

Wenn dieses Teil richtig sitz, behindert es auch bei keiner sportlichen Tätigkeit. Wenn es oft getragen wird, ist das beste gerade gut genug...

Allerdings: Beim Anzugkauf darauf achten, dass noch ein Holster darunter passen muss.
Im Optimalfall das Holster beim Anzugkeuf tragen (aber den Verkäufer vorher vorwarnen ;)). Klingt selbstverständlich, wird aber sehr oft vergessen.
Am besten wären wohl maßgeschneiderte Jackets, aber, na ja, wie soll ich sagen, kostet halt ein paar Pennies mehr... :p


Ciao,
Häschen

Gepard
30-06-2002, 01:18
Originally posted by Nutella
ein freund fragte mich gerade [...] was sinnvoller ist. nen holster für eine schußwaffe unter der schulter oder lieber am gürtel. [...] er würde gern wissen, welche methode schwerer zu entdecken ist. schulter oder gürtel. auch bei leichterer kleidung wie hemd.Hi,
ich geh' mal davon aus, dass er nicht illegal möglichst unauffällig eine Waffe mit sich führen will ;)

Ein Gürtelholster ist i.d.R. doch etwas unauffälliger als ein Schulterholster, auch (oder gerade) bei einer größeren Pistole (Sakko kann u.a. ausbeulen).
Vom Tragekomfort ist eindeutig das Gürtelholster besser; die Riemen des Schulterholsters ziehen/drücken, man schwitzt etwas mehr und hat dauernd einen Gegenstand in der Achselhöhe (klar, mit Zeit tritt Gewöhnungseffekt ein, aber trotzdem).
Auch schränkt ein Schlulterholster die Wahl der Kleidung stark ein: du brauchst immer eine Jacke/ein Sakko für das verdeckte Tragen. T-Shirt ist gleich gar nicht möglich und ein Pullover oder dergleichen ist auch nicht sinnvoll.
Ein Pullover bei einem Gürtelholster jedoch kann leicht über die Waffe gezogen werden, auch ein Hemd oder T-Shirt ist schnell aus der Hose gezogen und über dem Gürtel frei herunterhängend getragen (Ziehen der Waffe ist halt erschwert und bei zu engem Shirt/Pullover sind die Umrisse des Holsters/der Waffe sichtbar).

Auch beim Ziehen der Waffe ist m.E. ein Gürtelholster von Vorteil: beim Schulterholster hast Du zwei gegensätzliche Bewegungen beim Ziehen (die Hand von der Hüfte zur Schulter hin und dann von der Schulter weg zum Gegner hin). Beim Gürtelholster ist es eine Bewegung: die Hand geht in einer ununterbrochenen Bewegung nach oben, nimmt die Waffe auf Hüfthöhe mit und geht dann diagonal nach oben vor zum Gegner ...

Ein geeignetes Gürtelholster hat also meiner Meinung nach wesentlich mehr Vorteile gegenüber einem Schulterholster.

Gruß,
Gepard

Andreas Weitzel
30-06-2002, 12:30
Hallo,

hier ist die Trageweise der russischen Spetsnaz-Einheit SOBR "Rys" (polizeiliche Antiterror-Einheit): Ohne Holster hinter dem Gürtel und an einer schnittfesten Schnur, die von der Länge erlaubt, den Arm mit der Waffe in jede Richtung auszustrecken. Die Waffen von den Jungs (PM "Makarov") sind vom Gewicht und der Grösse ganz gut dazu eignet.

Gruss
Andreas

Niten
31-07-2002, 22:27
Hallo!

Meines Erachtens ist die wichtigste Funktion eines Holsters, die Waffe vor dem Zugriff einer anderen Person zu schützen. Dazu sind die meisten Holster mit mindestens einer manuellen Sicherung ausgestattet. Diese sollte so angebracht sein, daß der Waffenträger sie ohne Probleme in einer natürlichen Bewegung oder mit nur wenig Training in einer angelernten Bewegung entfernen und die Schußwaffe ziehen kann.
Die effektivsten Sicherungen liegen dabei zum Körper des Waffenträgers zugewandt, so daß ein evtl. Angreifer diese nicht ohne weiteres bedienen kann.
Da wir hier ja vom verdeckten Tragen reden, kann auf komplizierte Sicherungen verzichtet werden, es dürfte ein Thumb-Break Verschluß (Daumen löst die Sicherung durch die Abwärtsbewegung beim Greifen der Waffe) genügen.

Aber zurück zum Thema: wird eine Waffe an der Hüfte getragen, kann ein Angreifer sie am Besten von hinten aus dem Holster entfernen, also von dort, wo man ihn nicht sehen und deswegen im schlimmsten Falle erst reagieren kann, wenn es bereits zu spät und die Waffe in der Hand des Angreifers ist... Weitere Zugriffsmöglichkeiten, wenn auch erheblich schwerer ergeben sich von vorn und von der Seite. Und wenn sich der Angreifer mit dem jeweiligen Holster auskennt, ist der Zugriff umso einfacher.
Wird eine Waffe aber unter der Schulter getragen, kann ausschließlich von vorne auf sie zugegriffen werden. Von hinten würde nichts bringen, da die Holsteröffnung nach vorne zeigt, und seitlich wird die Waffe vom Arm geschützt. Und Angriffe von vorne können sehr leicht abgewehrt werden, da sich der Angreifer ja direkt im Blickfeld befindet.
Fazit: Zwar mag ein Schulterholster eine unnatürliche Ziehbewegung (siehe vorigen Beitrag) voraussetzen, aber es ist allemal zugriffssicherer als ein Gürtelholster.

@Gepard: Ich denke, daß eine Beule an der Hüfte eher auffällt als unter der Achsel, schließlich laufen heutzutage genug "Rasierklingenschmuggler" in der Gegend rum, da fällt einer mehr nicht auf. Es wäre aber ungeachtet der Holsterwahl ratsam, keine enge Kleidung zu tragen.
Und das Gewicht der Waffe beim Schulterholster ist gleichmäßig auf beide Riemen verteilt und liegt nicht einseitig auf dem Hüftknochen, also dürfte der Tragekomfort gegenüber Gürtelholstern höher liegen.

pfüti,
Niten

Gepard
01-08-2002, 00:48
Original geschrieben von Niten
Meines Erachtens ist die wichtigste Funktion eines Holsters, die Waffe vor dem Zugriff einer anderen Person zu schützen.Hallo Niten,

ein Holster dient IN ERSTER LINIE zum sicheren Transport der Waffe am Körper und zur Gewährleistung der schnellen Verfügbarkeit der Waffe.

Um die Waffe vor fremden Zugriff zu schützen, kann man Holster mit entsprechender "Sicherung" (meistens dann Lederband (oder wie immer man es nennen will) mit Druckknopfverschluß) tragen. Es gibt aber genügend Holster ohne diese bzw. wo die Sicherung nur eine dünne Schnur ist, die ein Herausfallen der Waffe beim Laufen verhindern soll.
Aber zurück zum Thema: wird eine Waffe an der Hüfte getragen, kann ein Angreifer sie am Besten von hinten aus dem Holster entfernen, [usw.]Du setzt verschiedene Dinge voraus:
1. Der Angreifer WEIß dass Du eine Waffe trägst
2. Er weiß WO Du sie trägst
3. Er konnte sich Dir unbemerkt nähern

Also alles schonmal relativ unrealistisch (man beachte bitte das relativ!) ;)

Und selbst dann ist es immer noch relativ schwierig die Waffe aus einem Holster mit Sicherung zu ziehen. Sobald ich merke, dass jemand am meinem Gürtel greift, kommt sofort die Faust ins Gesicht, bei so einer Situation brauche ich nicht auf Verhältnismäßigkeit zu achten.

Weiterhin: Gürtelholster - jeder trägt es entsprechend anders, meine bevorzugte Trageweise ist z.B. so, dass es sich zwischen Körper und Arm befindet, also auch geschützt.
Fazit: Zwar mag ein Schulterholster eine unnatürliche Ziehbewegung (siehe vorigen Beitrag) voraussetzen, aber es ist allemal zugriffssicherer als ein Gürtelholster. Wie gesagt, bin grad oben drauf eingegangen.

Es kommt aber immer darauf an, wofür Du die Waffe brauchst.
Und wenn Du in einem Bereich arbeitest, wo es auf das schnelle Ziehen der Waffe ankommt, fällt die Wahl eher auf das Gürtelholster.
@Gepard: Ich denke, daß eine Beule an der Hüfte eher auffällt als unter der Achsel, schließlich laufen heutzutage genug "Rasierklingenschmuggler" in der Gegend rum, da fällt einer mehr nicht auf.Nicht wirklich, 'nem geübtem Auge fällt Schulterholster eher auf ... ein Gürtelholster mit entsprechender Kleidung ist kaum auszumachen, hab' auch schon genug Einsatzkräfte gesehen, wo Du trotz der engen Kleidung die Waffe am Gürtel nicht gesehen hast.
Es wäre aber ungeachtet der Holsterwahl ratsam, keine enge Kleidung zu tragen.Zustimmung, hatte ich aber ja auch schon im vorherigen Posting angesprochen.
Und das Gewicht der Waffe beim Schulterholster ist gleichmäßig auf beide Riemen verteilt und liegt nicht einseitig auf dem Hüftknochen, also dürfte der Tragekomfort gegenüber Gürtelholstern höher liegen.Auch nicht richtig, sowohl bei Schulter-, als auch bei Gürtelholster ist ein Gegengewicht (z.B. Ersatzmagazine, Handschellen) immer ratsam.
Und so ein Schulterholster ist schon verdammt ätzend, vor allem wenn's heiß ist ...

Gruß,
Gepard

Niten
01-08-2002, 01:44
Um das gleich mal zu klären: Wie Wahl des Holsters muß immer auf die Bedürfnisse des Trägers abgestimmt sein, da gebe ich Dir recht. Selbstverständlich braucht ein Polizeibeamter ein anderes Holster-System als eine Werkschutzkraft. Dann ist noch die Frage, ob der Beamte verdeckt oder offen tätig wird. Vorliegend gehe ich aber von der verdeckten Trageweise eines zivilen und legitimierten Waffenträgers aus, deswegen habe ich auch in meinem letzten Beitrag erwähnt, daß in diesem Fall auf Sicherungen größtenteils verzichtet werden kann.

Zum Thema schnelle Verfügbarkeit: mir fallen nur wenige Situationen ein, in denen ein schneller Zugriff auf die (verdeckte)Waffe wichtig wäre: die des Personenschützers ist die wohl am häufigsten vorkommende.
In fast allen anderen Situationen hat die Hand entweder schon an der Waffe zu sein (Militär, Polizei, Sicherheitsdienste), sofern die Situation dies vorgibt; oder ich vertraue der Statistik, daß gefährliche Situationen in der Regel mehrere Sekunden vorher als solche erkennbar sind. Die Zeiten des wilden Westens sind immerhin vorbei (jedenfalls hier in Deutschland :)) und ein gewisses Gefahrenradar ist jedem Waffenträger zumutbar, schließlich trägt er sie nicht zum Spaß.
Und das "Überwinden" einer Holstersicherung bringt, wenn überhaupt, eine zeitlichen Nachteil im Zehntelsekundenbereich bei entsprechender Ziehübung des Trägers.

Generell kann aber angemerkt werden, daß ich bei einer verdeckten Trageweise auf Sicherungen verzichten kann, die bei einer offenen Trageweise zwingend nötig sind. Oder kannst Du in einer Menschenmenge JEDEM, der Dich anrempelt, die Kauleiste rausschlagen? Da kommt die Verhältnismäßigkeit nämlich wieder ins Spiel und Du mußt Dich darauf verlassen, das die paar Gramm Leder/Kunststoff/Verbundstoffe Deine Waffe zumindest solange effektiv schützen, bis Du den tatsächlichen Griff zur Waffe vom unabsichtlichen Anrempler unterscheiden kannst.

Und daß ein Entwenden der Waffe unter günstigen Bedingungen (für den Waffenträger) innerhalb kürzester Zeit möglich ist, zeigen die Ereignisse des letzten Sonntages in Bonn. Und die Jungs sollten trainiert sein, auf ihre Kniften aufzupassen und tragen Holster mit sog. "Sicherungen" . Aber das soll hier nicht Thema sein, mein Beileid an die Familie des Verstorbenen.

Der Grad der Verdecktheit hängt auch unmittelbar mit der Art der Waffe und des Holstersystems zusammen. Selbstverständlich erkenne ich eine 50 AE Desert Eagle EGAL, wo jemand sie trägt. Aber beispielsweise die bekannte Walther PPK oder einen kleinkalibrigen Revolver erkennt auch ein geschultes Auge nicht unter entsprechender (und sogar enger) Kleidung.

Zu guter letzt noch zum Gegengewicht (zur Erinnerung: unser Pistolero ist ein ziviler Waffenträger): Handschellen, Ersatzmagazine, etc. erhöhen nicht gerade den Grad der Unauffälligkeit, da der "Gegner" nun viel mehr zu entdecken hat. Und ein ziviler Waffenträger, der diese zur Selbstverteidigung führt, bedarf weder Handschellen, noch Ersatzmagazine.

So, lange Rede, kurzer Sinn: Jeder muß wissen, wie er seine Waffe handhabt. Die oben genannten Gründe sind meine Sichtweise, aber ich hab das Rad auch nicht neu erfunden.

pfüti,
Niten

Gepard
01-08-2002, 02:26
Original geschrieben von Niten
Zum Thema schnelle Verfügbarkeit: mir fallen nur wenige Situationen ein, in denen ein schneller Zugriff auf die (verdeckte)Waffe wichtig wäre: die des Personenschützers ist die wohl am häufigsten vorkommende.
In fast allen anderen Situationen hat die Hand entweder schon an der Waffe zu sein (Militär, Polizei, Sicherheitsdienste), sofern die Situation dies vorgibt; oder ich vertraue der Statistik Auch bei Polizei und Militär gibt's genügend Situationen, wo ein schnelles Ziehen der Waffe erforderlich ist.
Auf welche Statistik berufst Du Dich, hast Du da nähere Infos? Würde mich interessieren, thx.

Und das "Überwinden" einer Holstersicherung bringt, wenn überhaupt, eine zeitlichen Nachteil im Zehntelsekundenbereich bei entsprechender Ziehübung des Trägers.Für den Träger ja, die Sicherung und das Holster ist vom Winkel her für die Hand des Trägers ausgelegt. Eine andere Person, die an Deine Waffe will (und sie danach schußbereit in der Hand haben möchte), hat es da vom Winkel her schon schwieriger: gleichzeitiges öffnen der Sicherung und greifen/ziehen der Waffe mit einer Hand ist in der Regel nicht möglich.
Und ich habe den Eindruck Ihr stellt Euch das ein bißchen zu leicht vor: hin zum Waffenträger, Sicherung gelöst, Waffe gezogen ohne dass der was merkt oder macht und schon hab' ich die Waffe ... *kopfschüttel*

Oder kannst Du in einer Menschenmenge JEDEM, der Dich anrempelt, die Kauleiste rausschlagen?Bitte mal sachlich bleiben und nicht übertreiben. Es war nie davon die Rede, dass ich jedem, der mich anrempelt "die Kauleiste rausschlage". Ich habe von einem GEZIELTEN ZUGRIFF auf meine Waffe gesprochen. Und bei einem entsprechenden Holster und entsprechender Trageweise der Waffe MERKT man so etwas. Und man kann sehr wohl unterscheiden, ob mich jemand im Gedränge/Vorbeigehen aus Versehen anrempelt, oder sich GEZIELT meiner Waffe ZU BEMÄCHTIGEN versucht.
Mal abgesehen davon, dass - wenn ich mich in einer Menschenmenge befinde - die Hand schützend an der Waffe ist.

Aber ich glaub wir können hier noch ewig rumdiskutieren.
Mal 'ne ernste Frage, Hand aufs Herz: Sprichst Du eigentlich aus der Praxis und persönlicher Erfahrung oder hast Du Dir Dein 'Wissen' nur zusammengelesen bzw. von Bekannten erzählen lassen? (Soll jetzt kein persönlicher Angriff sein!)

... Ereignisse des letzten Sonntages in BonnKlär mich bitte mal auf, was war denn los? Hab das wohl nicht mitbekommen.
Ich vermute mal, es hat mit Polizei zu tun. Persönlicher Kommentar meinerseits: Nur weil jemand bei der Polizei / beim Militär / beim BGS / im Personenschutz oder dergl. tätig ist, heißt das noch lange nicht, dass diejenigen Personen den Umgang mit der Waffe BEHERRSCHEN.

Also, gute N8 (bist ja anscheinends auch so 'ne Nachteule wie ich) ;)
Gruß,
Gepard

Niten
01-08-2002, 14:22
Infos findest Du unter:

www.schusswaffeneinsatz.de
www.bka.de
www.fbi.gov

Leider hauptsächlich polizeiliche situationen, der zivile Träger ist wieder außen vor, zumindest bei den deutschen sites (da traut sich das Statistische Bundesamt wohl nicht so gerne ran). Aber was den meisten (nicht allen) Situationen ähnlich ist, ist, daß ein Umgang mit bestimmten Personen eine Gewaltanwendung vermuten läßt (durch Informationen/Bekannheit/Verhalten/Tätigkeit/Auftreten des Täters, etc.) und so die Schrecksekunde recht kurz ausfallen müßte. Aber eben nicht bei allen Situationen und deswegen ist es ein hochgradig theoretischer Bereich, den ich niemandem in der Praxis gönne.

Aber bei manchen Holstern ist ein Zugriff nun mal schnell erfolgt, vor allem bei Holstern mit unzureichender Sicherung (Sicherungsbügel liegt nach außen wie z.B. bei alten kofferartigen Verwahrtaschen), die nicht auf die jeweilige Paßform des verwendeten Waffentyps zugeschnitten sind, sondern für mehrere Typen passen.
So geschehen letztes Wochenende in Bonn: dort haben zwei uniformierte Polizeibeamte eine Routine-Maßnahme in der Wohnung eines Mannes durchgeführt. Dieser hat es geschafft, einem Beamten die Dienstwaffe aus dem Holster zu entwenden und hat vier Schüsse abgegeben. Ein Beamter starb, der andere erlitt eine Bauchverletzung, der Schuß auf die Brust wurde aber durch die Schutzweste abgehalten.
Wenn ich nicht auf die Waffe achte (und keiner kann zu jedem Zeitpunkt eine 100 %ige Aufmerksamkeit auf die Waffe gewähren) und sie in einem unzureichend gesicherten Holster verwahre, ist dies leider so schnell geschehen, wie Du es anzweifelst, wenngleich es nicht unbemerkt passiert. Sollte auch kein Angriff sein und ich wollte nicht unsachlich werden, nur anhand eines praktischen Beispieles verdeutlichen, daß Bewegungen am Gürtel manchmal unvermeidbar und nur schwer deutbar sind.
Das passiert natürlich nicht bei entsprechender Vorsicht - Hand an der Waffe, wie Du es erwähnst - und dem passenden Holster. Aber nur hochwertige Holster erlauben diese Ziehwinkelschwierigkeiten für den unberechtigten Zugriff, da die Waffe in dem Fall verkantet (wie z.B. bei Safariland SLS-Holstern). aber hier sollten Kosten nicht gescheut werden.

Ach ja, mir ist noch ein Vorteil eines Schulterholsters eingefallen: Zieh mal 'ne Waffe, wenn Du angeschnallt in einem Auto sitzt und Du wirst merken, was ich meine ;)

pfüti,
Niten

P.S.: Keine Angst, ich vermittele kein "Halbwissen". Wenn ich von etwas keine Ahnung habe, äußere ich mich dazu nicht!

Gepard
01-08-2002, 15:14
Hi Niten,
erstmal thx für die Links ... :)


Aber eben nicht bei allen Situationen und deswegen ist es ein hochgradig theoretischer Bereich, den ich niemandem in der Praxis gönne.->s. meine Frage vom letzten Posting
Aber bei manchen Holstern ist ein Zugriff nun mal schnell erfolgt, vor allem bei Holstern mit unzureichender Sicherung [...] die nicht auf die jeweilige Paßform des verwendeten Waffentyps zugeschnitten sind, sondern für mehrere Typen passen.Wir scheinen ja einer Meinung zu sein, dass man nur speziell für diejenige Waffe angefertigte Holster verwenden sollte.
So geschehen letztes Wochenende in Bonn: [...]Danke für die Info.
Da ich aber nicht den GENAUEN Tathergang kenne (Situation, äußere Umstände, Position der einzelnen Personen, Ablauf der Situation usw.) ist es unangebracht, eine Bewertung über diesen Vorfall abzugeben.


ich wollte nicht unsachlich werden, nur anhand eines praktischen Beispieles verdeutlichen, daß Bewegungen am Gürtel manchmal unvermeidbar und nur schwer deutbar sind.Kann mich nur wiederholen:
"Und bei einem _entsprechenden_ Holster und _entsprechender_ Trageweise der Waffe MERKT man [...] ob mich jemand im Gedränge/Vorbeigehen aus Versehen anrempelt, oder sich GEZIELT meiner Waffe ZU BEMÄCHTIGEN versucht."

Ach ja, mir ist noch ein Vorteil eines Schulterholsters eingefallen: Zieh mal 'ne Waffe, wenn Du angeschnallt in einem Auto sitzt und Du wirst merken, was ich meine ;) Ist mal wieder sehr allgemein ...
Trägst Du 'ne Jacke? Ja/Nein? Schon daran gedacht, dass der Gurt die Jacke an den Körper drückt und Du so evtl. beim Ziehen behindert wirst? Gürtelholster? Ja/nein? Position des Gürtelholsters? Rechts/hinten/links/Zwischenposition? Sitzplatz des Waffenträgers? Vorne re./vorne. li./hi.re./hi.li?
Und nein, ich merke nicht, was Du meinst. Ich hatte nie Probleme, trotz Gürtelholster und trotz Gurt schnell an die Waffe zu gelangen.

Wie gesagt, Deine Frage ist sehr allgemein und wirkt wieder sehr theoretisch ...

Auch bist Du, abgesehen von der "Sonntag-Frage" meinen Fragen ausgewichen ...
quote---
-> "Auf welche Statistik berufst Du Dich?"
-> "Mal 'ne ernste Frage, Hand aufs Herz: Sprichst Du eigentlich aus der Praxis und persönlicher Erfahrung oder hast Du Dir Dein 'Wissen' nur zusammengelesen bzw. von Bekannten erzählen lassen? (Soll jetzt kein persönlicher Angriff sein!)"
---

-> Hab Dir noch 'ne PN geschrieben

Gruß,
Gepard

rosi
01-08-2002, 16:35
vorab, mein wissen stammt von einem freund, der alles (bis auf personenschutz) bei der polizei gemacht hat: streife, kripo und schießtrainer. war auch mehrmaliger schießsportmeister nrw.
ist also auch nur hören sagen.

mit dem unterhalte ich mich öfter über schießen, sicherheit, etc.

er trägt seine dienstwaffe am gürtel, aus gewohnheit.
das tragen sei bei den kleinen schnellziehholstern an der hüfte am komfortabelsten. natürlich hab ich ihn gefragt, ob so ein schnellziehholster was bringt. er meint, dass es immer übungssache sei, ausserdem schießt nur der gut, der gut zielt und nicht der schnellste. sein beispiel (theoretisches): ein bankräuber stürmt aus der bank und schießt auf die beamten in 30 metern entfernung. er trifft höchstens zufällig oder gar nicht.
die polizisten schießen einmal nach ruhigem sorgfältigem schießen.

also spielt die ziehgeschwindigkeit (im polizeidienst) keine große rolle (meinung des freundes). ist wohl wirklich nur eine frage des komforts, der auffälligkeit und der dienstvorschrift.

bei personenschützern ist das wohl eine andere sache???

hochachtungsvoll
rosi