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Vollständige Version anzeigen : traditionelle Formalitäten



Budo-Bodo
19-01-2005, 12:47
Hi an alle,

wie wichtig werden traditionelle Formalitäten in eurem tkd/hkd/etc.-Verein beim Training genommen? Hier in Korea wird zwar am Anfang ordentlich an- und am Ende ordentlich abgegrüßt, also mit Fahnenappell, Strammstehen und gebrüllten Kommandos, alles Zack-zack und im Gleichtakt, aber während des Trainings herrscht hier (beim tkd) fast eine Art Lockerheit, ganz anders, als ich es bei deutschen Vereinen erlebt habe. Hier dominiert alles andere als eine Art ehrwürdiger Heiligkeit, wie man das vielleicht erwarten würde.

Ständig plaudern die Schüler untereinander (und kriegen dementsprechend weniger von den Erklärungen des Sabonim mit), man albert hier viel herum, befreundete Schüler tauschen regelmäßig hinterhältige Kicks und andere Nettigkeiten aus, auch der Sabinom wird schon mal "Opfer" einer spielerischen Attacke -- und teilt dann entsprechend postwendend aus --, wenn einer eine sportliche Übung zu langsam oder nicht richtig macht, kriegt er gleich irgendwie eins vom Übungsleiter ausgewischt (einen Kick, eine Kopfnuss, manchmal auch was mit dem Bambusschwert), die mutigeren verteidigen sich dann auch (oder versuchen es), alles steht herum und lacht herzhaft, es geht insgesamt (meist) sehr lustig und locker zu, manchmal aber auch, wie gesagt, etwas zu unkonzentriert. Das liegt vielleicht daran, dass die hiesigen tkd-Vereine hauptsächlich von Grundschülern besucht werden, dort festigt sich solches z.T. alberne Verhalten und wächst sich später nicht mehr heraus.

Auf der anderen Seite kann das Stretching zur echten Folter ausarten, dann werden die Bänder gnadenlos (über)ausgereizt, frei nach dem Motto: "wo ein Wille ist ... und der Sabonim will!", er springt einem schon mal ins Kreuz, damit das Opfer bis auf den Boden grätscht, und manchmal reißen einem auch 2 Leute die Beine auseinander. Kleinere Kinder brechen dabei schon mal in Tränen aus, Ausländern gegenüber sind sie da eher zurückhaltend, und so wenig die Leute das bei sich selbst mögen, so eifrig "helfen" sie den anderen beim Grätschen. Hinterher tut es allen überall weh, aber alle lachen darüber. Irgendwie bescheuert, oder?

Also irgendwie unausgeglichen: mal zuviel, mal zuwenig Regulierungen. Wie ist das so bei euch?

Beste Grüße

BB.

Jet Bruce chan
19-01-2005, 13:27
Kommt drauf an. Reden während dem Training is nich erlaubt. Brutal gedehnt wird auch nicht. Und die Begrüßung ist lediglich ein Verbeugen vor dn Trainern.

BFM09
19-01-2005, 14:35
das mim dehnen kann ja wohl nich angehen. aber das war früher auch so (man fragt mal jackie chan)

anfang und ende des trainings ist immer sehr traditionell bei uns. dazwischen eigentlich recht locker, man kann mal kurz reden oder so. wenn der meister / lehrer aber was sagt, wird gespurt =)


vor allem isses auch wichtig bzw angebracht dem meister / lehrer einen gewissen respekt entgegenzubringen, und keine spielchen mit ihm zu treiben

Alfons Heck
19-01-2005, 20:02
Kann nur für mich und meinen HKD-Stil sprechen:


am Anfang ordentlich an- und am Ende ordentlich abgegrüßt, also mit Fahnenappell, Strammstehen und gebrüllten Kommandos, alles Zack-zack und im Gleichtakt,
So ähnlich beim Training meines Meisters.
Ich lasse allerdings in meinem Training keine Fahne Grüßen :D
Während das Trainings wird auch schon mal zum Partner gegrüßt um mit ihm das Training zu beginnen oder zu beenden.



aber während des Trainings herrscht hier (beim tkd) fast eine Art Lockerheit, ganz anders, als ich es bei deutschen Vereinen erlebt habe. Hier dominiert alles andere als eine Art ehrwürdiger Heiligkeit, wie man das vielleicht erwarten würde.

Ständig plaudern die Schüler untereinander (und kriegen dementsprechend weniger von den Erklärungen des Sabonim mit), man albert hier viel herum, befreundete Schüler tauschen regelmäßig hinterhältige Kicks und andere Nettigkeiten aus, auch der Sabinom wird schon mal "Opfer" einer spielerischen Attacke -- und teilt dann entsprechend postwendend aus --, wenn einer eine sportliche Übung zu langsam oder nicht richtig macht, kriegt er gleich irgendwie eins vom Übungsleiter ausgewischt (einen Kick, eine Kopfnuss, manchmal auch was mit dem Bambusschwert),
Von körperlichen Züchtigungen nehme ich Abstand :ups: aber hin und wieder muß man schon mal für etwas mehr Konzentration und Ruhe sorgen.



Auf der anderen Seite kann das Stretching zur echten Folter ausarten, dann werden die Bänder gnadenlos (über)ausgereizt, frei nach dem Motto: "wo ein Wille ist ... und der Sabonim will!", er springt einem schon mal ins Kreuz, damit das Opfer bis auf den Boden grätscht, und manchmal reißen einem auch 2 Leute die Beine auseinander.
Naja junge Koreaner haben auch Ahnung von moderner Gymnastik. Also diese Hauruck-Methoden werden langsam aussterben :p

PS: Hast Du schon mal nach Meister Lee gesucht? Wirklich sehr lohnend.

schweineschwarte
14-02-2005, 18:17
Also bei uns wird auf die Formalitäten schon gut wert gelegt, aber so ein brutales dehnen...neeeeee, dann wär ich nicht mehr in dem Verein...:S
:D

Aber kurze frage, mit der Übertragung vom asiatischen ins Schriftdeutsche, das ist ja so ne Sache, aber sagt man nicht "SABUMNIM", budobodo??

Warhammer
14-02-2005, 20:30
Aber kurze frage, mit der Übertragung vom asiatischen ins Schriftdeutsche, das ist ja so ne Sache, aber sagt man nicht "SABUMNIM", budobodo??

Ja man sagt "Sabum nim" oder "Sajo" glaube ich ka ob das so richtig geschrieben ist, das eine ist Meister das andere Großmeister...

Alfons Heck
14-02-2005, 23:28
Übertragung vom asiatischen ins Schriftdeutsche, das ist ja so ne Sache, aber sagt man nicht "SABUMNIM"
총 관 장 -> chong gwan jang -> Großmeister
사 범 님 -> sa beom nim -> Meister
교 사 님 -> gyo sa nim -> Lehrer

Budo-Bodo
15-02-2005, 03:14
Sabeomnim, Sabumnim, Sabonim ... ich hab's halt so geschrieben, wie man es spricht bzw. wie ich es immer gehoert habe: "Sabonim". Wie es richtig geschrieben wird, wusste ich gar nicht. Koreaner sprechen so schnell, da wird das mittlere "m" einfach verschluckt bzw. uebersprungen, es steht irgendwie im Weg.

Aber vielleicht ist das nur der Seoul-Dialekt ? ;)

Gruss

BB.

BerKo
15-02-2005, 08:19
Was machst denn in Korea??? Urlaub? Oder wohnst du dort etwa??? :gruebel:

Budo-Bodo
23-02-2005, 13:15
Hallo BerKo,

so, ich habs jetzt in meinem Profil angegeben, was ich den lieben langen Tag (obwohl, hier kommen sie mir sehr kurz vor) hier in Korea so treibe. Besser spaet als nie :)

Gruss

BB.

little fighter
23-02-2005, 16:21
Bei uns wird am Anfang und am Ende Be-Abgegrüßt.
Ab und zu spricht mal einer was, aber nur ganz kurz.
Wenn bei uns manche sind, die ein bisschen zu viel labern, müssen schon mal Strecksprünge gemacht werden oder Liegestützen.
Aber zum Glück hilft man uns nicht beim Dehnen... :rolleyes:

Champion04
25-02-2005, 03:52
Bei uns beginnt das Training mit Aufstellen in einer Reihe. Dann kurzer Augenblick in-sich-gehen. Verbeugung vor dem Trainer, Verbeugung vor seinem Meister (Bild). Anschließend folgt das Warm-Up, danach Dehnen. Dann werden Anfänger und Fortgeschrittene eingeteilt und es geht weiter mit Pratzen- oder Partnerübungen. Zum Ende folgt dann meist noch Sparring für die Fortgeschrittenen.
Zum Abschluß dann wieder aufstellen, verbeugen, aufstampfen mit Ausruf und das wars.
Während des Trainings geht alles recht still vor sich. Der Trainer ermahnt wenn zuviel gequatscht wird und fordert immer wieder Einsatz, sei es beim Dehnen oder während der Übungen. Aber alles im Rahmen.
Der Umgang miteinander ist sehr fair und freundschaftlich.