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Vollständige Version anzeigen : Selbstverteidigung an der Schule



Kajisan
29-01-2005, 08:21
Hio. Ich habe folgendes Problem, oder besser gesagt, folgende Überlegung.
Ich mache an meiner Schule nun mein Abitur, verlasse diese später. Mir ist allerdings aufgefallen, dass die Gewalt, sowie die allgemeine Gewaltbereitschaft an unserer Schule in den letzten Jahren um einiges zugenommen hat. Meine Überlegung war es, evtl. einen Selbstverteidigungskurs in der Ordnung von Blitzdefense an meiner Schule anzubieten, in zusammenhang mit Konfliktbewältigung. An sich bin Ich von meiner Idee überzeugt, habe meinen Sihing auch schon darum gebeten, ein Programm mit mir auszuarbeiten.
Doch mir ist aufgefallen, dass Ich eines bei meiner Planung nicht bedacht haben könnte. Dies wären die Kids selbst, denen Ich dann sozusagen das Selbstvertrauen geben würde, sich zu "verteidigen".
Was meint Ihr? Steigt durch einen Selbstverteidigungskurs die Gewaltbereitschaft, oder bestünde dadurch die Möglichkeit, diese zu senken.

cyberpunch
29-01-2005, 08:49
Grundsätzlich gibt es aus meiner Sichts nichts gegen einen SV Kurs an einer Schule. Ich denke jedoch, dass du den Leuten klar machen musst, das du es nicht akzeptierst, wenn sie sich einfach so mit dem erlernten Prügeln.

Wenn du merkst, dass jemand nur zu dir in den Kurs kommt, damit er andere verhauen kann, schmeisst du ihn raus. Dies musst du aber im vorhinein klar kommunizieren. Ich denke das BlitzDefence muss nicht einmal so im Vordergrund stehen. Lerne den Kleinen, dass man auch Konflikte ohne Fäuste bewältigen kann. Wenn du auch das im Vorhinein klar machst, werden vermutlich die "harten Jungs" eh gar nicht mitmachen, denn die wollen ja nur etwas "schlägern". Wie du siehst braucht es einfach ein gutes Konzept mit einer guten Mischung zwischen BlitzDefence (oder ähnliches) und dem theoretischen Thema der Konfliktbewältigung.

Eversor
29-01-2005, 10:52
Als erstes solltest Du in der Schule nachfragen, ob die das überhaupt zulassen. Das kann nämlich schon am Versicherungsschutz scheitern, oder erst recht am Unwillen des Kollegiums oder des Rektors.

Außerdem solltest Du, damit sowas bessere Chancen hat, durchzukommen, eine gehörige Portion Strategie und Psychologie reinlegen. Wie vermeide ich Situationen, in denen ich Kämpfen muss, wie erkenne ich Gefahren vorab, was kann ich machen, um den/die Gegner einzuschüchtern oder auf andere Weise von einem Angriff abzuhalten.

Erst wenn diese Grundlagen bei allen gelegt sind und sie über die Möglichkeiten der gewaltfreien Deeskalation bescheid wissen, dann macht es Sinn, selber Gewalt anzuwenden zu lernen.

Litschi
29-01-2005, 10:58
Wenn der Kurs auf freiwilliger Basis beruht, werden solche potenziell agressive Typen aus ego-technischen Gründen nicht an nem "doofen Verteidigungskurs für Luschis" teilnehmen. Die, die sich jedoch von solchen bedroht fühlen schon! Ich glaube, das sollte kein Problem sein! Du darfst es einfach nicht als Kampfkunstkurs anpreisen, sondern wirklich als Selbstverteidigung.

Kajisan
29-01-2005, 16:36
Also von der Schule ist es im Grunde abgesegnet.
Wie gesagt, das einzigste, woran Ich noch wirklich arbeiten muss, ist, soweit Ich es einschätze, das Konzept und im Endeffekt mein Konzept des Kurses, sprich mein eigenes Auftreten, durchzuspielende Situationen, etc.

Grig
29-01-2005, 17:09
Ich würde da sofort mitmachen, wenns das in meiner Schule gäbe. Würde sogar freiwillig nen Trainerposten übernehmen! Mein Freund und ich versuchen schon lange, unseren Sportlehrer dazu zu überreden, dass wir ab und zu ne Stunde Kampfsport anstelle von Fußball machen dürfen... leider ist er ein richtiges Ar*****ch und sagt ohne einen Grund zu nennen "NEIN".

Natürlich musst du dann auch Probelm-vermeidungs-techniken beibringen. Trotzdem sollte das Hauptaugenmerk auf Verteidigung liegen, d.h. du solltest wirklich effektive Techniken beibringen. Also z.B. wie man sich schnell aus nem Schwitzkasten befreien kann, und den Gegner dabei möglichst noch kampfunfähig macht.
Leute, die in der Schule verprügelt werden haben meist die Probleme: klein, fett, untrainiert, sehr dünn. Die können sich nicht auf ne Schlägerei einlassen, sondern müssen entweder rennen, oder aufs Volle gehen (damit is natürlich nicht töten sondern kampfunfähig machen gemeint ^^)!

Also: SUPER GUTE IDEE! Und falls du den Verdacht hast, dass einer kommt, um zu lernen, wie man kleinere/schwächere verhaut, dann werf ihn SOFORT raus!

rakki
29-01-2005, 17:27
also ich persönlich halte nichts von blitzdefense kursen:
1. steigert dies doch für gewöhnlich nur das verlangen herauszufinden, was ich mit dem erlernten anrichten kann
2. bringen die meistens nicht, weil man sicherlich nicht in nem blitzkurs SV-tauglich wird
3. müsste man den jugendlichen eher ne andere einstellung beibringen als ne möglichkeit sich effektiver zu haun.

---> daher : eher nicht.
zu mal das pädagogische prinzip vieler schulen eher auf "gewaltfreier umwelt" liegt und man eher auf ein gutes image bedacht ist, würde sich ein "prügelkurs" sicherlich nicht so gut machen, wie ein kurs bie dem man blümchen gießt und tee trinkt.