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Vollständige Version anzeigen : Erfinder des Kara-te



Dragonfire
04-02-2005, 20:00
Hallo! Mich würde mal interessieren wer eigentlich der Erfinder des Karate ist? Weiss man das überhaupt?

Cy'a

BonBon
04-02-2005, 20:03
Joachim Grupp schreibt, dass Gichin Funakoshi der Vater des modernen Karates ist.

Dragonfire
04-02-2005, 20:24
Soviel ich gelesen habe, ist das der Erfinder des Shotokan, nicht aber der wirkliche Karate Kampfkunst erfinder.

BonBon
04-02-2005, 20:29
Yepp, daher ja auch "modernes Karate".

Litschi
04-02-2005, 21:17
Nach meinem Trainingsbuch geht das etwa so:

Ursprünge des heutigen Karate sind in Indien zu suchen (Faustkampfmethoden m ca. 3000 v. Ch.) Im 5. Jh. n. Ch. brachte der indische Mönch Bodhidharma (nach ner Überlieferung) diese (oder ähnliche) Techniken nach China. Im buddhistischen Kloster Shao-lin-ssu auf dem Berg Hao-shan lehrte er, wie man sich auf den langen Wegen durch die Berge gegen Räuber und Wegelagerer zu Wehr setzt. -> Shaolin-Tempel-Boxen wurde zur eigentlich Ausgangsgrundlage sämtlicher östlicher Kampfsysteme, die man bis Ende des 19. Jh. unter dem Begriff Kempo zusammenfassen kann.

Ab 1300 wurde auf den Ryu-kyu-Inseln (südl. der jap. Hauptinsel) aus den Grundlagen des Shaolin-Ssu eine hochentwickelte Kampfform entwickelt (durch das damals herrschende Waffenverbot vorangetrieben). Besonders auf der Insel Okinawa. Dirt entwickelte sich das Okinawa-te (Okinawa-Hand). Dies war sozusagen die Geburtsstunde des modernen Karate. Ginchin Funakoshi (1871-1957) führte 1923 SEIN Okinawa-te in Japan ein. -> Shotokan

Das Zeichen für "China" und "leer" wurden im japanischen mit "kara" gelesen. So änderte der Begriff "China-Hände" in die Bezeichnung "leere Hände", also Kara-te. Und unter diesem Namen wurde diese Kampfsportart bald weltweit bekannt.

Das steht zumindest in meinem schlauen Büchlein, dass ich eigentlich auswendig können müsste... :rolleyes:

Ichigeki
04-02-2005, 21:17
Ich denke kaum, dass sich das richtig zurück verfolgen lässt..

hiro
04-02-2005, 22:20
Karate Geschichte

China

Über den Ursprung der waffenlosen Kampfkunst in China weiss man wenig Verlässliches. Man nimmt aber an, dass noch vor der Einführung des Buddhismus verschiedene solche Systeme existiert haben und ein Zusammenhang zwischen diesen Systemen und den taoistischen Atemübungen, dem Qi Gong, bestand.

Eine Zentrale Bedeutung wird der Einführung des Chan-Buddhismus (jap. Zen) durch den indischen Mönch Bodhidharma (jap. Daruma) in china nach 527 n. Chr zugemessen. Bodhidharma, der legendäre 28 Patriarch des Buddhismus, soll die Mönche des Shaolin Klosters auf dem heiligen Berg Sung-shan in der nördlichen Provinz Honan nicht nur in der neuen buddhistischen Lehre, sondern auch in bestimmte gymnastischen Kampfübungen unterrichtet haben. Seine Übungen (chin. Shi-pa Lo-han-sho, dt Die achtzen Hände des Lohan) gelten gemeinhin als Ausgangspunkt für sämtliche späteren chinesischen Kampfkunstsysteme, die unter dem modernen Begriff Kung-fu (chin. Ch'uan-fa, jap. Kempo, dt. Harte Arbeit, Übung) zusammengefasst werden. Die Nachfolger Bodhidharmas im Shaolin Kloster bauten die ursprünglich achtzehn Übungen aus und entwickelten sie weiter, wobei sie das charakteristische Angriffs- und Verteidigungsverhalten bestimmter Tiere (Affe , Kranich, Bär usw.) genauestens studierten und als Grundlage für unterschiedliche Kampfstile verwendeten.

Während der Tang-Dynastie (618-906 n. Chr.) erlebte das Shaolin-Kloster seine Blütezeit. Es beherbergte an die 1500 Mönche, von denen mindestens 500 zu den legendenumwobenen Meistern der Kampfkünste zählten. In seiner wechselvollen Geschichte zählte das Kloster zu den politischen und religiösen Machtzentren des chinesischen Reiches, und seine kampferprobten Mönche wurden ebenso bewundert wie gefürchtet. Erst 1928 beendeten kriegerische Auseinandersetzungen, bei denen die Tempelgebäude bis auf die Grundmauern niederbrannten, die lange Tradition des Shaolin endgültig. 1982/83 wurde der Tempel rekonstruiert. Er dient seither als Touristenattraktion.

Die chinesischen Kampfkunstsysteme werden beeinflusst durch geografische, klimatische und soziale Faktoren, in eine "nördliche" und eine "südliche Schule" unterteilt. In der "nördlichen Schule" dominieren hohe Stellungen, schnelle Stoss- und Schlagtechniken, hohe Fusstritte, Sprünge und flüssige Bewegungen die Techniken. Charakteristisch für die "sudlichen Schule" sind dagegen Fausttechniken und solide , tiefe Stellungen. Eine weitere chinesische Kategorisierung der Kampfkunstsysteme unterscheidet zwischen "externen" oder "äusseren Schulen" und "internen" oder "inneren Schulen". "Externe Schulen" betonen die körperliche Stärke und trainieren deshalb eher schwergewicht die muskulatur. Diese Schulen führen ihren Ursprung auf den Shaolin Tempel zurück und stehen damit in einer buddhistischen Tradition. Die "inneren Schulen" betonen die Weichheit und die Geschmeidigkeit. Ihre Techniken charakterisieren sich durch ausweichende und defensive Bewegungen. Betont wird die Atmung, wodurch die innere Energie (jap. Ki) ausgebildet werden. Die "inneren Schulen" stehen mit diesen Ideen in der taoistischen Tradition.

In Okinawa steht das Shuri-te unter dem Einfluss der "nördlichen Schule" während das Naha-te der "südlichen Schule" folgt. Auch zur nähere Charakterisierung der Kampfkunstschüler bediente man sich in Okinawa und später auch in Japan der chinesischen Bezeichnungen. So wurde jener Schüler als ain "äussere Schüler" (jap. Sotodeshi) bezeichnet, der als offizieller Nachfolger den Platz seines Meisters übernahm und vor allem die technischen und organisatorischen Aspekte eines bestimmten Kampfkunststils nach aussen vertrat. Ein "inneren Schüler" (jap. Uchi-deshi) bewahrte zwar die philosophischen und religiösen Aspekte dieses Stils, blieb aber gegen aussen stets im Hintergrund.

Okinawa

Okinawa, Hauptinsel der Ryukyu-Inselkette, liegt rund 600Km südlich von Japan. Seit jeher bildeten ihre Bewohner einen unabhängigen Staat. Wegen ihrer strategisch günstigen Lage erfüllte die kleine Insel seit der Tang-Dynastie eine wichtige Brückenfunktion zwischen dem chinesischen Festland und den japanischen Inseln. Auf dem rege benuzten Handelsweg erreichte auch ein chinesischen Kampfkunstsystem, das Chugoku-Kempo, Okinawa und vermischte sich mit dem dort heimischen waffenlosen Kampfsystem des Tode ("To" bezeichnet in der Sprache Okinawas die chinesischen Tang-Dynastie, "De" ist die phonetische Veränderung von "Te" und bedeutet im Chinesischen und Okinawanischen "Technik", im Japanischen "Hand"). Ob bereits vor den Handelskontakten mit China die altindischen Techniken des Kalaripayt über den Seeweg direkt von Indien nach Okinawa gelangt waren und die Entwicklung des Te beeinflusst hatten, ist bis heute ungeklärt.

Die Kenntnisse von einem waffelosen Kampfsystem erlangten in Okinawa bald eine starke Bedeutung, da der Bevölkerung nach dem Zusammenbruch der alten Sho-Dynastie bereits im späten 15. Jahrundert sämtliche Waffen abgenommen wurden. Okinawa blieb zudem, bedingt durch seine Lage, in seiner Geschichte ein beständiger Spielball in den Händen seiner übermächtigen Nachbarn China und Japan. So setzte 1609 die Invasion durch den japanischen Clan der Satsuma unter Shimazu den endgültigen Schlusspunkt unter die Unabhängigkeit Okinawas. Die neuen Herren sicherten sich ihre Machtposition über die widerspenstige einheimische Bevölkerung mit einer Reihe von Verordnungen, zu denen wiederum ein generelles Waffenverbot zählte. Trozdem beugten sich die Bewohner Okinawas nur widerwillig den Machthabern, und gewaltsame Zwischenfälle scheinen an der Tagesordnung gewesen zu sein. Dies hatte zur folge, dass die Bevölkerung die waffenlose Kampfkunst unter strengster Geheimhaltung allmählich bis zur Perfektion weiterentwickelte. Auch das Kobudo, ein Kampfsystem, das den Gebrauch verschiedener landschaftlicher Geräte eibezog und vor allem von Bauern und Fischern praktiziert wurde, entstand damals. Aus dem chinesischen Chugoku-Kempo und dem Tode entwickelte sich allmählich ein Kampfstil, der schlicht Te (dt. Technik) oder Okinawa-te (dt. Technik auf Okinawa) genannt wurde. In diesem Stil waren alle philosophischen und gesundheitlichen Aspekte, wie sie in chinesischen Stilen enthalten waren, eliminiert. Einziges Ziel bildete die grösstmögliche, d.h. die tödliche Effektivität der Techniken. Deshalb vermied man sämtliche Techniken, die ein zu hohes Risiko bargen, wie etwa Fussschläge in einem oberen Bereich. Im Te entwickelten sich im Geheimen mehrere regionale Schulen, deren Meister bereits als Vorväter der heutigen Karatestile bezeichnet werden können.

In Anlehnung an ihren jeweiligen Entstehungsort wurden diese Stile Shuri-te (dt. Hand von Shuri), Naha-te (dt. Hand von Naha)

und Tomari-te (dt. Hand von Tomari) genannt. Zusammenfassend wurden sie als Tode oder im Japanischen als Karate (dt. Chinesische Hand) bezeichnet .

Japan

Während der Meiji-Ära (1868-1912) normalisierte sich die Beziehung zwischen Japan und Okinawa, und 1879 wurde Okinawa zu einer offiziellen Provinz Japans. Damit verloren auch die Kampfkünste Okinawas allmählich den Mythos des Geheimnisvollen und traten ans Licht der Öffentlichkeit. Die relativ rasche Verbreitung des Karates in Japan geht auf einige wichtige Persönlichkeiten aus Okinawa zurück. Die Ehre, als eigentlicher Vater des modernes Karates zu gelten, gebührt Gichin Funakoshi (1869-1957), dem Gründer des Shotokan-ryu. Er ging 1921 als erster nach Japan und setzte sich, vor allem von Tokyo aus, zeitlebens für die Popularisierung des Karates ein. Auf seine Initiative hin wurde 1936 (oder 1935) die Bedeutung des Namens Karate von "China-Hand" (jap. kara, dt. Tang[-Dynastie]: Synonym für China) in "Leere Hand" (jap. kara, dt. leer) geändert. Nach 1930 entstanden in Japan zahlreiche neue Karatestile. Die wichtigsten dieser japanischen Stile Sind: Shotokan-ryu (Gichin Funakoshi 1869-1957), Shito-ryu (Kenwa Mabuni 1889-1952), Wado-ryu (Hironori Ohtsuka 1892-1982), und Goju-ryu (Chojun Myagi 1888-1953).


Quelle: http://www.mykarate.ch/stil.htm

Michael Kann
05-02-2005, 10:21
Soviel ich gelesen habe, ist das der Erfinder des Shotokan, nicht aber der wirkliche Karate Kampfkunst erfinder.

Sensei Funakoshi ist weder der ERFINDER des Karaté noch des Shôtôkan ...

Dragonfire
05-02-2005, 11:09
Ui ui ui ziemlich kompliziert. Wer war denn der erste, der anähernd Karate trainierte?

Pyriander
05-02-2005, 12:02
Das wird niemals irgend jemand wissen können.
Wer war denn der erste, der geboxt hat ?
Wer war der erste, der gerungen hat ?

Michael Kann
05-02-2005, 12:58
Ui ui ui ziemlich kompliziert. Wer war denn der erste, der anähernd Karate trainierte?

Wäre es nicht einfacher, es einzugrenzen auf die Frage, wer als erstes den Begriff Karaté verwendet hat?

Bei so vielen Interpretationen des Karaté wird es, so meine ich, nämlich sehr schwer werden, fest zu stellen, wer der ERSTE war der "annähernd" Karaté trainiert hat ;)

Dragonfire
05-02-2005, 19:22
OK, wann, wo und von wem wurde erstmal das Wort Kara-te gesagt bzw. erfunden?

Franz
05-02-2005, 20:07
eigentlich hieß das Zeichen ja CHI NA
und wurde zu Kara Te japanisiert.

so und wie machst du jetzt weiter?

Dragonking
07-03-2005, 14:42
Ich stimme "Hiro" und "Litschi" zu. Karate hat ja auch seinen urspung in Shaolin Kempo und das worte je von einen Shaolin erfünden. Über das genaue Jahr und wo diereckt kann man sich streiten aber wer es war ist ja dann klar.

"Nur mal so dazwischen gerufen"

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JuMiBa
07-03-2005, 14:51
eigentlich hieß das Zeichen ja CHI NA
und wurde zu Kara Te japanisiert.


Naja, nicht ganz... Früher: Chinesische Hand, Später: Leere Hand

Gruß Micha

Jadetiger
07-03-2005, 15:01
Ich stimme "Hiro" und "Litschi" zu. Karate hat ja auch seinen urspung in Shaolin Kempo
Nur als kurze Anmerkung: "Shorin Kempo" ist die japanisierte Aussprache des besser bekannten Begriffs "Shaolin Kung Fu".

Dragonking
08-03-2005, 13:55
:respekt: :respekt: :respekt: :respekt: :respekt: :engelteuf :engelteuf