Frage zur Distanz im Jiyû-Kumité

[Grandizer]

Also.. es wird ja empfohlen sich in Koordination mit dem Partner zu bewegen. Also wenn der Partner gerade nach hinten geht, geh ich nach vorne, und vice-versa, damit die Distanz immer gleich & relativ groß bleibt, und ich dadurch ihn besser überraschen kann.

Jetzt die Frage: wie verhalte ich mich wenn der Partner überhaupt kein Bewegungsmuster hat? also rumhüpft, oder auf der Stelle hüpft?

[CeKaVau]

Hallo,


Also wenn der Partner gerade nach hinten geht, geh ich nach vorne, und vice-versa, damit die Distanz immer gleich & relativ groß bleibt, und ich dadurch ihn besser überraschen kann.

Wenn Du das machst, kannst Du ihn überhaupt nicht überraschen - Du tust ja genau das was er will. Er kann Dir Sein Bewegungsmuster aufdrücken.

Du solltest Dich an Dein Bewegungsrythmus halten und ihm nicht alles nachmachen. Wenn sich der Abstand etwas vergrößert, ist das nicht so wild.

Tschüssi
Ike

[Mick]

Du solltest generell lernen, flexibel zu sein.

Also sowohl aus großer Distanz als auch aus geringerer schnell und Stark angreifen zu können. Besonders aus großer Distanz einen starken Angriff zu beherrschen kann den Gegner in arge Bedrängnis bringen, da Du somit einen enormen Reichweitenvorteil hast. Du kannst Dich selbst auf Distanz halten und bist so vor Angriffen Deines Gegners sicherer.

Das Rumgehüpfe kann man ebenfalls zu seinem eigenen Vorteil ausnutzen, da auch dies ein gleichbleibendes Bewegungsmuster darstellt, welches man schnell aushebeln kann.

Egal wie mans aber sieht: Ohne üben, üben und nochmals üben gehts eh nicht.

Grüße,

Mick

[Dojokun]

Ich schließe mich meinen Vorgängern an und empfehle ganz besonders, auch viel Kihon-Ippon-Kumite und Jiyu-Ippon-Kumite zu üben. Durch das Kihon-Ippon-Kumite kannst Du "unter Laborbedingungen" Deine Techniken zum Angriff und zur Abwehr üben und im Jiyu-Kumite mit unterschiedlichen Distanzen einsetzen. Anschließend im Jiyu-Kumite gegen möglichst unterschiedliche Partner einsetzen und dadurch ein Feedback einholen. Dieses Feedback als Basis für erneutes Kihon-Ippon-Kumite nehmen und so weiter.
Und gaaanz wichtig: Ich rede nicht von dem Standard-Kihon-Ippon-Kumite, sondern von Kihon-Ippon-Kumite mit Techniken und Ausweichbewegungen, die Du im Jiyu-Kumite einsetzen willst. Gegebenenfalls kannst Du auch eine Mischform zwischen Kihon-Ipon- und jiyu-ippon-Kumite üben. Festgelegte Distanz, aber beide Partner in Jiyu-Kamae. Und im Jiyu-Kumite ganz bewußt mit unterschiedlichen Distanzen arbeiten. Der Angreifer steht zunächst weit weg vom Verteidiger. Er tastet sich in die gerade gewünschte Distanz, die mal größer und mal kleiner sein kann. Und dann wirst Du ein besseres und vor allen Dingen intuitiveres Distanzgefühl entwickeln, dass Dir im Jiyu-Kumite über diese Schwierigkeit, die Du im Moment hast, hinweghilft.

[Sebastian]

Jetzt die Frage: wie verhalte ich mich wenn der Partner überhaupt kein Bewegungsmuster hat? also rumhüpft, oder auf der Stelle hüpft?

In dem moment wo er hochhüpft, also in der Luft ist, angreifen ;) :D

[Grandizer]

OK, danke für die Antworten so weit.

@ CeKeVau
Das Prinzip ist im Doppelstep anzugreifen. Ich steppe nach vorne, er steppt nach hinten, und in dem Moment wo er wieder nach vorne will, steppe ich nicht nach hinten, sondern nochmal nach vorne und greife an.

@ Mick/Dojokun
Also möglichst in einer gesunden Distanz steppen oder wie? also wenn ich vorne bin möglichst die gleiche Distanz halten, die ich theoretisch für den 2. Step benötige?

@ Sebastian
Und was ist wenn er nicht besonders hoch hüpft? zB Taekwondo-Leute. Die hüpfen ja sehr leicht auf der Stelle. Der Eine meinte gestern, ich mache mich für ihn verwundbar wenn ich hin- und hersteppe. Ich solle seiner Meinung nach auch auf der Stelle hüpfen.
Auf einer Probe konnte er mich zwar nicht treffen, weil ich halt nach hinten gesteppt hab, aber er meinte, ich hätte auch nicht kontern können.. was ich stark bezweifle (TKD-Leute sind ja Faustangriffe nicht gewöhnt).
Weiß nicht was du davon hälst...

[Sebastian]

sehr leicht auf und abwippen ist ja okay, dann kannst du das halt weniger nutzen.

[Grandizer]

Und was hälst du von seiner Behauptung, dass ich im Nachteil bin, wenn er auf der Stelle hüpft, und ich hin- und hersteppe?

[joetokan]

Hi Grandizer,
auf der Stelle steppen ist typisch für die Haltung der Kontererwartung.
Hin- und her steppen, wenn der Rhythmus nicht für den Gegner durchschaubar ist, läßt beides zu, Angriff und Konter, aber das muss gewährleistet sein, sonst bist Du zu durchschaubar.
Und "hüpfen" würde ich sowiso nicht.
Gruß
Joetokan

[Grandizer]

Hab ich mir auch vorgestellt. Weil, wenn ich vorne bin, und er in dem Moment angreifen will, bin ich schon im Rückwärtsgang. Und wenn ich hinten bin, ist die Distanz viel zu groß, um effektiv angreifen zu können.
Danke für die Bestätigung.

[CeKaVau]

Hallo Grandizer



@ CeKeVau
Das Prinzip ist im Doppelstep anzugreifen. Ich steppe nach vorne, er steppt nach hinten, und in dem Moment wo er wieder nach vorne will, steppe ich nicht nach hinten, sondern nochmal nach vorne und greife an.

Wenn Du einen etwas erfahrenen Gegner hast, ist folgendes Szenario viel wahrscheinlicher:

Du steppst nach vorn, er bleibt stehen und schenkt Dir eine ein. Glaub' mir, das funktioniert gut. :)

Tschüssi
Ike

[Dojokun]

@ Mick/Dojokun
Also möglichst in einer gesunden Distanz steppen oder wie? also wenn ich vorne bin möglichst die gleiche Distanz halten, die ich theoretisch für den 2. Step benötige?

Hm, so ganz verstehe ich das net, glaube ich.
Ich wollte darauf hinaus, dass Du ein natürliches Gefühl für Distanz und Distanzveränderungen bekommst.

[Grandizer]

@ CKV
Er braucht ja gar nicht darauf zu warten bis ich wieder vorne bin, er sieht, dass ich den Vorwärtsgang eingelegt habe und schon ist seine Faust da.
Ist natürlich immer ne Frage des Timings wenn du verstehst was ich mein. Entweder er hat das bessere Timing oder ich ;)

@ Dojokun
Hmm.. vielleicht versuche ich die Dinger zu mathematisch zu analysieren.

Na ja, ich bin dankbar für jeden weiteren Tipp.

[Dojokun]

@ Dojokun
Hmm.. vielleicht versuche ich die Dinger zu mathematisch zu analysieren.


Bei manchen Dingen halte ich das auch für sinnvoll, aber bei anderen, wie Distanzgefühl wird Dir das nicht gelingen.