Selbstverteidigung gegen Polizist zulässig? [Archiv] - Kampfkunst-Board

PDA

Vollständige Version anzeigen : Selbstverteidigung gegen Polizist zulässig?



zephyr
03-03-2005, 16:38
Hi,
kommt jetzt zwar etwas blöd, da irgendwo ein Thema mit verletzten Polizisten ist.

Aber mich würde interessieren, ob man sich gegen einen Polizisten wehren darf, oder ob in diesem Fall das Notwehrrecht nicht gilt, wie ich glaube irgendwo in diesem Board gelesen zu haben.

Genau genommen geht es mir um folgende gesehene Situation.
Betrunkener Typ in der Disco rastet aus, wird von den Türstehern überwältigt und nach außen gebracht und dort der Polizei übergeben. Macht weiter etwas Ärger, wodurch ein Polizist mehr oder weniger ausrastet und aus meiner Sicht übertrieben hart reagiert. Bis hierher fand ich das Verhalten der Polizei nicht toll, aber okay, da der Besoffene ja Ärger gemacht hat.
Einer der Umstehenden ist auch mit dem Vorgehen dieses einen Polizisten nicht einverstanden, geht zu ihm hin und meint irgendwas in die Richtung, was das soll. Da er sich dem Polizisten von hinten genähert hat, weiß ich jetzt nicht mehr, ob er ihn angetippt hat oder nicht. Hat auf jeden Fall keine körperliche Gewalt gezeigt.
Der Polizist dreht sich um und schlägt ihn sofort nieder. Wird anschließend von seinen Kollegen weg gezogen.

Da die Handlungsweise des Polizisten aus meiner Sicht nicht gerechtfertigt war, eben die Frage, ob sich dieser Mann hätte verteidigen dürfen? Okay, es ist sicher nicht ratsam einen Polizisten eine rein zu schlagen, aber es kann ja auch nicht sein, dass er wegen seiner Uniform uneingeschränkt befugt ist auszuteilen.

Was würdet ihr in dieser Situation als Außenstehender machen? Habe mir überlegt, ob ich einen anderen Kollegen ansprechen soll, um mir den Namen des erwähnten Polizisten geben zu lassen, damit man gegen diesen eine Beschwerde einlegen kann. Hab es dann aber doch gelassen. Wäre dies sinnvoll gewesen, oder muss ich davon ausgehen, dass man sich sowas auch gleich sparen kann, da es nichts bringt, da im Falle einer Aussage wohl die des ehrwürdigen Polizisten mehr zählen wird.

Danke
zephyr

Nahot
03-03-2005, 16:41
Der Polizist dreht sich um und schlägt ihn sofort nieder


eben die Frage, ob sich dieser Mann hätte verteidigen dürfen?

Der Polizist hat ihm die Entscheidung wohl abgenommen, oder? ;)



dass man sich sowas auch gleich sparen kann, da es nichts bringt,

Ohne ausreichend Zeugen musst du fast davon ausgehen. Erst recht wenn noch andere Polizisten da sind.

Ballbreaker
03-03-2005, 16:45
Hi,
wehren würd ich mich nicht. Denn die können ganz schön wild werden, wenn du die Hand gegen sie erhebst. Eben auch weil sie gleich zu mehreren draufschlagen. Die wurden halt so ausgebildet.
Da lass ich mir lieber eine reinhauen und das wars, wie in deinem Falle.

Doch hätte ich mich schon als Zeuge in deiner Situation gemeldet. Wenn der eine seinen Kollegen schon zurückzieht, hat er gesehn, dass der Kollege überreagiert hat.
Falls die Sache dich noch weiterhin interessiert, solltest du dich vielleicht noch im Nachhinein bei einer Wache melden. Wenn die dir behilflich sind: ok. Wenn die sich sturr stellen, um einen Kollegen zu schützen würd ich an die Presse gehen.

Nunja, hört sich krass an. Weil der eine in deiner Situation nur eine Faust kassiert hat. Doch gibt es immerhin Organisationen in Deutschland (Reporter ohne grenzen, Amnesty) die jährlich Berichte über unverhältnismäßige Polizeigewalt herausbringen.

Re-ace
03-03-2005, 17:14
Meiner Meinung nach, darfst du dich im wirklichen Falle wehren, allerdings ist dann die Frage, inwiefern es wirklich als Notwehr gilt, und die Polizisten haben da sicherlich mehr mitsprache recht.
Ein guter Bekannter von mir hat mir mal erzählt - und das glaube ich auch -, dass er vor gut nem Jahr irgendwo in Schwabing ( München ) unterwegs war in ner Gruppe und die wurden halt kontrolliert.
Dieser Bekannte wurde auch, wie die anderen durchsucht, allerdings ( er hatte damit nicht gerechnet ) fasste ein Polizist ihm in den Schritt ohne ihm davor etwas zu sagen, ( der Polizist stand hinter ihm ) aus Reflex schlug der durchsuchte dann mit dem Ellenbogen nach hinten aus ( Man muss dazu sagen, dass derjenige nicht grad der schwächste ist - eher 2 Meter und ein Tier :D ).
Traf den Polizisten, der zum Schluss nur Nasenbluten hatte, und wurde dann erstmal von ca 5 Polizisten angesprungen und mehr oder weniger auf den Boden geschlagen. Er wurde daraufhin mit zur Polizeistation genommen und von insgesamt 6 Polizisten sagten 5, dass der durchsuchende Polizist dass vorher angekündigt hätte, nur der letzte Polizist sprach dem entgegen, und somit wurde er wieder entlassen und derjenige Polizist, der ihm in den Schritt fasste durfte sich noch ein wenig Stress anhören.

Hoffe, mich nicht zu kompliziert ausgedrückt zu haben :D .

sumbrada
03-03-2005, 17:21
Da hat er aber Glück gehabt, dass wenigstens ein vernünftiger Polizist dabei war.

TacHead
03-03-2005, 17:25
Es gibt prinzipiell kein Notwehrrecht gegen Exekutivorgane, wenn diese ihren Aufgaben nachgehen.
In dem geschilderten Fall ist das anders, da wäre zumindest eine Abwehr durchaus geboten gewesen, da es sich, Polizist oder nicht, um einen rechtswidrigen Angriff, im besten Falle Willkür, handelt.
Das ist halt der Unterschied zwischen Theorie und Praxis: Rechtslage hin oder her, der Polizist hätte sich auf Putativnotwehr o.ä. berufen, die Kollegen hätten ihn gedeckt und es wäre alles im Sande verlaufen.
Ich habe meine Vorurteile gegenüber Polizisten in den letzten Jahren weitestgehend abgebaut - nicht zuletzt durch den Sport - aber so jemand gehört definitiv aus dem Dienst entfernt. Eigentlich sollte das auch im Interesse seiner Kollegen liegen, aber deren Korpsgeist ist ja hinlänglich bekannt... :rolleyes:
(Spannend dazu, falls es wen näher interessiert: Michael Ruck, Korpsgeist und Staatsbewußtsein. Beamte im Deutschen Südwesten 1928 bis 1972, München 1996.)

Tornado
03-03-2005, 17:44
Am besten dem Polizisten von hinten mit einem kräftigen hinteren Vorwärtstritt in den Rücken treten. Den anderen mit einem Lowkick umknicken lassen und dann mit einem weiteren Lowkick zum Kopf weitermachen. Den dritten dann mit einem Guillotine Choke in die Bewußtlosigkeit schicken. Sobald bewußtlos alle Kreuzbänder zerfetzen.

Das wäre angemessen :ironie:

Kensei
03-03-2005, 18:14
Am besten dem Polizisten von hinten mit einem kräftigen hinteren Vorwärtstritt in den Rücken treten. Den anderen mit einem Lowkick umknicken lassen und dann mit einem weiteren Lowkick zum Kopf weitermachen. Den dritten dann mit einem Guillotine Choke in die Bewußtlosigkeit schicken. Sobald bewußtlos alle Kreuzbänder zerfetzen.

Das wäre angemessen :ironie:

:D :D :D
Ich musste die drei doch fertig machen als sie schon am Boden lagen, sonst wären die wider aufgestanden und hätten das Gleiche mit Mir gemacht, Herr Richter...
:D :D :D

Ne, im ernst das Kreuzbänder zerfetzen ist ja woh mehr als übertrieben... ;) :p

BFM09
03-03-2005, 18:17
ja klar, nich wehren und sich von polizisten niederschlagen lassen ?

also wenn son polizist mir wegen gar nichts eine hauen will, dann darf er aber mit dem boden bekanntschaft machen ...

zeuegn, die bestätigen, ads sich gar nichts gemacht hab vorher, gibts da wohl genug

Blue_Dragon
03-03-2005, 20:02
ja klar, nich wehren und sich von polizisten niederschlagen lassen ?

also wenn son polizist mir wegen gar nichts eine hauen will, dann darf er aber mit dem boden bekanntschaft machen ...

zeuegn, die bestätigen, ads sich gar nichts gemacht hab vorher, gibts da wohl genug

:megalach:

irgendwie errinerrt mich dein Beitrag an das Video mit dem Zuhälter und dem Karate Meister :D

Baphomet
03-03-2005, 20:11
sobald irgendwo eine uniform auftaucht --> beine in die hand und auf und davon.

nennt mich feig, ich find das ist das beste.

Danielsan2004
03-03-2005, 20:15
ja klar, nich wehren und sich von polizisten niederschlagen lassen ?

also wenn son polizist mir wegen gar nichts eine hauen will, dann darf er aber mit dem boden bekanntschaft machen ...

zeuegn, die bestätigen, ads sich gar nichts gemacht hab vorher, gibts da wohl genug

Viel Glück vor Gericht, du wirst es brauchen ...

Simon Jazz
03-03-2005, 23:54
Da bringt wohl nicht mal Glück noch besonders viel. Sicher ist das Verhalten des Polizisten in so einer Situation absolut nicht ok, aber auf Widerstand gegen die Staatsgewalt stehen nun mal meist harte Strafen.
Aber ich kann die Polizisten schon verstehen, immerhin sind in den letzten Jahren vermehrt auch Beamte in solchen Routinesituationen getötet worden, weil z.B. auf einmal ein normal aussehender Mensch bei ner Fahrzeugkontrolle seine Pistole zieht und schießt... die Jungs sind da natürlich schon sensibilisiert für solche Dinge. Sind auch nur Menschen und haben manchmal sogar Angst ;)

zephyr
04-03-2005, 00:37
Also ich kann den Polizisten in dieser Situation nicht verstehen. Er war in keinster Weise gefährdet, was er auch sicher erkannt hätte, wenn er die Situation betrachtet hätte und nicht sofort zugeschlagen hätte. Der andere hat keinen Versuch unternommen ihn anzugreifen und es waren circa 10 Polizisten. Da sollte es wohl nicht vorkommen, dass er aus Angst jemanden niederschlägt.

Was das verteidigen betrifft, da hätte ich wohl auch eher nur eingesteckt, da man sonst wohl gleich sehr viele gegen sich hat. Mich interessiert halt vor allem, wie da wohl die rechtliche Lage wäre, da Polizei ja eben Executive ist.

Ansonsten werde ich, falls ich soetwas noch einmal erlebe, wirklich den Namen besorgen, versuchen Leute zu finden die das Ganze bezeugen und mich auf der Dienststelle gegen diesen Polizisten beschweren. Wobei der Tip mit der Presse sicher nicht schlecht ist, wenn man sonst nicht ernst genommen wird.

lamiech
05-03-2005, 00:31
Grundsätzlich:

Gemäß §32 StGB ist Notwehr gegen JEDEN rechtswiedrigen Angriff auf ein eigenes Rechtsgut oder das eines anderen möglich.
(Ausnahmen: Ausweich- und Rücksichtspflicht gegenüber Kindern, Geisteskranken etc. ...)

Der Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte nach § 113 StGB wird u. a. durch Gewaltanwendung gegen beispielsweise Polizeibeamte bei Diensthandlungen verwirklicht.

Laut Absatz 3 ist diese Tat jedoch nicht strafbar, wenn sich der Angriff auf den Amtstäger gegen eine rechtswiedrige Maßnahme richtet.

Rechtswiedrig ist eine solche Maßnahme (Leute befragen, Fingerabdrücke nehmen, Arme verdrehen usw. ), wenn sie formell und materiell zulässig ist.
Was das bedeutet, ist hier in Kürze nicht zu klären (um das zu kapieren studiert man selbst im Schnelldurchgang drei Jahre und einige haben es dann immer noch nicht gerafft), jedoch sollte man sich merken, dass dazu gehört, dass die Maßnahme geeignet, erforderlich und angemessen ist.
Geeignet ist sie, wenn sie zweckdienlich ist, ein polizeiliches Ziel zu erreichen.
Erforderlich ist die geeignete Maßnahme, die das sogenannte mildeste GEEIGNETE Mittel darstellt.
Angemessen ist eine Maßnahme, wenn der dadurch verursachte Grundrechtseingriff nicht im krassen Mißverhältniss zum durchgesetzten Schutzgut der öffentlichen Sicherheit und (Spitz pass auf, folgender Begriff rechtlich nicht mehr so gutachtenfähig) "Ordnung" steht.

Dazu dann folgende Fragen an alle Hobbyjuristen und Freizeitrevoluzer:

1. ist Euch der Sachverhalt wirklich hundertprozentig bekannt, incl. aller Wortplänkeleien, der kleinen Spielzeuge in den Händen der Betroffenen usw.
2. kennt ihr das jeweils gültige Landespolizeigesetz so genau, dass Ihr Euch ein Urteil darüber erlauben könnt?


Also ich kann den Polizisten in dieser Situation nicht verstehen. Er war in keinster Weise gefährdet, was er auch sicher erkannt hätte, wenn er die Situation betrachtet hätte und nicht sofort zugeschlagen hätte.

Das meine ich mit Frage 1.
Nichts desto trotz bleibe ich bei meiner Aussage aus einem anderen Thred, dass es überall Arschlöcher gibt und für den Fall ist auch die Notwehr gegen Polizeibeamte möglich, aber denkt immer daran, unser §§ Dschungel ist einer der dichtesten und um zu erkennen, ob die Maßnahme tatsächlich rechtswiedrig ist, bedarf es schon einiges an Wissen bezüglich der tatsächlichen Umstände und auch bezüglich eines ganzen Wustes an Gesetzen.
Ich würd mich auf jeden Fall nicht in die Nesseln setzen und da physisch dazwischenschlagen, dafür gibt es hier in Deutschland ein Beschwerde- und Petitionsrecht gegen alle staatlichen Instanzen, so dass im jeden Fall erst einmal der Hammer kreist, wenn sowas zur Kenntnis gegeben wird.

Und für die superschlauen: Strafmilderung nach § 113 Abs. 4 StgB kommt wirklich nur in den allerseltensten Fällen vor :D

CU
Lamiech

Lars´n Roll
05-03-2005, 10:53
sobald irgendwo eine uniform auftaucht --> beine in die hand und auf und davon.



Besonders, wenn einen den Schaffner beim Schwarzfahren erwischt!
:D

Macabre
09-03-2005, 21:24
Hallo,

gegen Polizisten wehren, vor allem aktiv, kann ich nur von abraten.
Wenn du dich einer "Festnahme" widersetzt, hattu Verfahren wegen Widerstand gegen Staatsgewalt am Hut.

Gegen den Griff in die Eier, kannste vielleicht die Beine zusammenpressen, aber bestimmt nicht mit dem Ellebogen schlagen, s.o.

Leider ist die einzige Moeglichkeit, erst aufs Maul(ruhig bleiben!) und dann anzeigen, den Bullen, lohnt aber auch nicht wirklich.

Naja, die Jungs sind die Exekutive und duerfen dass und werden dafuer bezahlt!

so is die praxis

lg mac

captainplanet
09-03-2005, 21:48
Also wenn mir jemand entsprechend blöd kommt, macht es für mich keinen Unterschied ob er jetzt eine Uniform trägt oder nicht. Ein Polizist hat sich nicht nur durch seine Uniform, sondern auch durch sein Verhalten als solcher zu outen. Ein präpotenter Vollkoffer in Grün (und da gibts bei uns gar net so wenige) ist und bleibt ein präpotenter Vollkoffer.

Mir ist schon klar, daß kein Richter diese Argumentation gelten ließe. Aber wenn ich mich mich net erwischen laß muß ich mein Tun nur vor mir selbst verantworten und als moralische Rechtfertigung für mich ist sie gut genug.

groundfighter
09-04-2005, 23:27
Hi,
sind ja recht aussergewöhnliche Ansichten hier, aber ich will mich mal bemühen und versuchen dich aufzuklären. Also zu aller erst muss ich mal sagen, wenn derjenige schon bemerkt hat das die ganze Stimmung recht aufgeheizt ist, hätte er es vermeiden sollen den Polizisten persönlich anzusprechen bzw. anzufassen während er noch mit dem Randalemacher beschäftigt ist, man könnte da nämlich ganz leicht ne "Störung einer Amtshandlung" drauss machen. Oder mit noch mehr Fantasie ne " Gefangenenbefreiung"" wenn man ihm unterstellt er wollte dem "Beschuldigten " zu Hilfe kommen oder so. Also du siehst es gibt das viele kleine Paragraphen die da in Frage kommen könnten. Meiner Meinung nach hätte er einen herumstehenden Kollegen ansprechen können bzw. sollen.

Der Polizist der nämlich mit dem Besoffenen beschäftigt ist, kann nämlich nicht wissen das in da ein unbeteiligter von hinten anfasst, er kann ja auch der Meinung sein das ihn ein Freund vom Besoffenen anfällt um seinen Kumpel zu helfen und das wäre dann ne versuchte Gefangenenbefreiung und Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte.

Also Fakt ist, dein Freund oder wer immer das auch war hatte eigentlich dort nichts verloren, er hätte das Ansprechen können wenn alles vorbei gewesen wäre, vielleicht wäre der Polizist dann auch zugänglicher gewesen. Also ist das mit dem Anzeige erstatten wegen Körperverletzung im Amt immer so ne Sache. Es gibt immer wieder Polizisten die deswegen Angezeigt werden und auch verurteilt werden, bestes Beispiel ist ein erst kürzlich in den Medien gewesener Fall aus Nürnberg, da wurde ein Polizist auch verurteilt und aus dem Dienst entfernt. Da waren übrigens auch andere Polizisten die "gegen" ihn ausgesagt haben!!!!!!!!! Also nicht alle über einen Kamm scheren, aber wie woanders auch gibt es auch bei der Polizei schwarze Schafe die werden aber von der grossen Mehrheit nicht toleriert. Aber das ist ja ne andere Thematik.

Also in diesem Fall kann man dem Polizisten meiner Meinung nach keinen Vorwurf machen, dein Kumpel hatte einfach dort nichts verloren. Denn wie heisst es so schön"" wo gehobelt wird da fallen spähne"" . Was aber nicht heissen soll, das ich überzogene Maßnahmen toleriere oder für gut heisse.


Hoffe ich konnte dir einen kleiinen Einblick in diese doch sehr komplizierte Thematik geben.


Mfg
groundfighter ;)









Hi,
kommt jetzt zwar etwas blöd, da irgendwo ein Thema mit verletzten Polizisten ist.

Aber mich würde interessieren, ob man sich gegen einen Polizisten wehren darf, oder ob in diesem Fall das Notwehrrecht nicht gilt, wie ich glaube irgendwo in diesem Board gelesen zu haben.

Genau genommen geht es mir um folgende gesehene Situation.
Betrunkener Typ in der Disco rastet aus, wird von den Türstehern überwältigt und nach außen gebracht und dort der Polizei übergeben. Macht weiter etwas Ärger, wodurch ein Polizist mehr oder weniger ausrastet und aus meiner Sicht übertrieben hart reagiert. Bis hierher fand ich das Verhalten der Polizei nicht toll, aber okay, da der Besoffene ja Ärger gemacht hat.
Einer der Umstehenden ist auch mit dem Vorgehen dieses einen Polizisten nicht einverstanden, geht zu ihm hin und meint irgendwas in die Richtung, was das soll. Da er sich dem Polizisten von hinten genähert hat, weiß ich jetzt nicht mehr, ob er ihn angetippt hat oder nicht. Hat auf jeden Fall keine körperliche Gewalt gezeigt.
Der Polizist dreht sich um und schlägt ihn sofort nieder. Wird anschließend von seinen Kollegen weg gezogen.

Da die Handlungsweise des Polizisten aus meiner Sicht nicht gerechtfertigt war, eben die Frage, ob sich dieser Mann hätte verteidigen dürfen? Okay, es ist sicher nicht ratsam einen Polizisten eine rein zu schlagen, aber es kann ja auch nicht sein, dass er wegen seiner Uniform uneingeschränkt befugt ist auszuteilen.

Was würdet ihr in dieser Situation als Außenstehender machen? Habe mir überlegt, ob ich einen anderen Kollegen ansprechen soll, um mir den Namen des erwähnten Polizisten geben zu lassen, damit man gegen diesen eine Beschwerde einlegen kann. Hab es dann aber doch gelassen. Wäre dies sinnvoll gewesen, oder muss ich davon ausgehen, dass man sich sowas auch gleich sparen kann, da es nichts bringt, da im Falle einer Aussage wohl die des ehrwürdigen Polizisten mehr zählen wird.

Danke
zephyr

zephyr
11-04-2005, 15:12
Hi groundfighter,

irgendwo kann ich deine Aussage schon nachvollziehen. Aber sie stellt ja doch wieder einen Freibrief für die Exekutive da. Das war ja genau meine Frage, hat die Executive einen solchen Freibrief??

Die Reaktion des Polizisten auf den Typen der ihn ansprechen wollte, war in keinster Weise gerechtfertigt. Von einem Kampfsportler wird erwartet, dass er verhältnismässig reagiert, wenn er angegriffen wird. Da der Polizist nicht angegriffen wurde, kann ich ja wohl erwarten, dass er dann erst recht verhältnismässig reagiert.

Was deine Aussage mit dem abwarten und den Polizisten danach ansprechen betrifft, es kann ja wohl nicht wirklich sein, dass ich sein Verhalten tolerieren muss und er deshalb vielleicht den Besoffenen gefährlich verletzt. Wenn es sich in dem Fall nicht um einen Polizisten gehandelt hätte, hätte ich schon fast von unterlassener Hilfeleistung gesprochen.
Denn in einer normalen Ausseinandersetzung kann ich mir das eingreifen dann gleich sparen, wenn ich den Aggressor danach auf sein Fehlverhalten aufmerksam mache.

Ich habe ja nicht eingegriffen und werde es in solchen Fällen wohl auch in Zukunft nicht tun. Aber um eine Beschwerde werde ich mich das nächste Mal doch bemühen. Denn ich erwarte von einem Polizisten schon etwas mehr Überblick, zumindest wenn noch 10 Kollegen anwesend sind und nur ein Besoffener Stress macht.

Gruß
zephyr

Joe Hallenbeck
15-04-2005, 12:39
@ zephyr

spätestens nachdem du dich währst wenn er die eine gezogen hat, kann er sagen du wolltest ihn angreifen.
ich finde das mit unsern cops is eh son problem geworden seitdem man polizist nur noch im gehobenen dienst werden kann... egal ob bei der hundertschaft oder vekehrskontrolle...man hat echt nur noch lutscher da... da haste n kleine jungen der gerade stubenrein ist und seine 40 kg kollegin die man weg atmen könnte die voreinem stehen und versuchen auithorität auszustrahlen.... am liebsten würden man denen die schwere jacke und den gürtel ausziehen damit se nicht zusamm brechen...
dann erlauben die sich auch noch dicke backe zu kriegen weil man ihr arrogantes auftreten belächelt. gerade in meiner stadt is das extrem geworden. wir hatten mal ne polizistin beim training die hat angefangen fürchterlich zu weinen nur weil sie dabei auf den hintern gefallen ist...was soll sie bitte machen wenn sie zwei kneipen wemser auseinander nehmen will ??? ;-) ich finde als polizist hat man es nicht immer leicht und man muss ein dickes fell haben, daher brauch man leute die authorität austrahlen ohne mit anzeigen und androhungen von gewallt auszukommen.... klar das es hin und wieder sein muss lässt sich nicht vermeiden!
ich finde mit den cops der älteren generation kommt man auch gut klar, aber so seit 1 bis 2 jahren geht das hier bei uns garnicht mehr...da haste dann n paar yogis den se früher jeden tag das pausenbrot weg genommen haben oder den man in der disco aus mitleid schon das ein oder andere mal aus der patsche geholfen hat weil die klein jungs einem leid tun und mädels die schon wärend ihrer ausbildung aufn revier mehr schwänze gelutscht haben als ne professionelle nutte. da frage ich mich doch, wie willste sowas ernst nehmen??????
oder dann diese tv serie ärger im revier.....das geht ja garnicht.... ich weiss ich weiss so is die realität nicht immer;-) aber im moment die folgen da mit den ostpolizisten...die reden wie die letzten bauern in der serie die sehen aus wie die letzten bauern und versuchen trotzdem noch arrogant den coolen mike lorey da raus hängen zu lassen...ich finde sowas hat keinerlei respekt verdient...
vor 5 oder 10 jahren hatten polizisten noch respekt verdient aber heute nehmen die echt jeden vogel der abi hat und laufen kann, beziehungsweise bei den mädels reicht ja nur abi ich glaub die müssen beim sporttest soweit ich weiss ja weniger leisten für den selben job.
auch beim training merk ich das...wenn kleine cops mit der ausbildung fertig sind kriegen die erstmal ne identitäts kriese und meine sie sind sunny crocket....
WICHITIG....
liebe polizisten ich mein euch natürlich nicht alle! ich selbst habe auch viele kollegen die selber grün tragen, die meisten davon bestätigen mich auch.

MORTIS
15-04-2005, 13:16
Ich war nicht dabei weiss also nich genau was passiert ist. Aber es nun mal Tatsache, das Zwangsmassnahmen häufig schlimmer aussehen als sie sind. Wir haben schon leute mit geringer Körperlicher gewalt (wir haben ihn dabei gegen die Wand gedrückt) und ein Umstehender war der Meinung, Das wir viel zu brutal vorgehen. Des weiteren ist es nun mal so das Polizisten keine Übermenschen sind, wen sie in einer Stressituation sind (und eine Verhaftung unter Einsatz von Gewalt ist eine) und werden dabei unglücklich angefasst ist es in meinen Augen verständlich dass er sich bedroht fühlt und entsprechend reagiert. Es wäre nicht das erste Mal, das sich Pasanten mit dem zu Verhaftenden zusammen schliessen und die Polizei anggreift.


@Joe Hallenbeck
:rolleyes:

Gruss Jerome

domi81
15-04-2005, 15:08
@ joe h.

Na endlich mal einer, der differenziert mit dem Thema umgehen kann und dabei auch bissl nen Überblick hat, wies wirklich läuft ;)

Aber es gibt nicht nur noch gehobenen, Bayern und BW ham z.B. noch viel mehr mittlere und des wird sich auch net ändern...

lamiech
15-04-2005, 21:14
@Joe H.

Was für ein Glück, dass ich kein Abbi hab!!!

Cu
Lamiech

Jun Fan - PFS
17-04-2005, 15:47
@ zephyr

spätestens nachdem du dich währst wenn er die eine gezogen hat, kann er sagen du wolltest ihn angreifen.
ich finde das mit unsern cops is eh son problem geworden seitdem man polizist nur noch im gehobenen dienst werden kann... egal ob bei der hundertschaft oder vekehrskontrolle...man hat echt nur noch lutscher da... da haste n kleine jungen der gerade stubenrein ist und seine 40 kg kollegin die man weg atmen könnte die voreinem stehen und versuchen auithorität auszustrahlen.... am liebsten würden man denen die schwere jacke und den gürtel ausziehen damit se nicht zusamm brechen....

Schön wär´s! ;) Ich kenne kaum eine Polizistin, die nur 40 kg wiegt und ich glaube, da könnten mich einige Kollegen hier bestätigen! :D 40 kg sind eher die Ausnahme, so 60-70 sind schon eher realistisch! Woher kommst du nochmal? Hört sich alles bissel seltsam an, denn bei uns laufen entweder alte Kollegen rum, die von Eigensicherung gar nichts halten oder aber eben junge Kollegen, die aber trotzdem einigermaßen fit sind - natürlich gibt´s auch hier Ausnahmen. In meiner Einheit ist das Durchschnittsalter vielleicht 25, aber ich glaub die Autorität hier wird nur selten in Frage gestellt und wenn, dann nur Kurzzeitig! ;)


ich finde mit den cops der älteren generation kommt man auch gut klar, aber so seit 1 bis 2 jahren geht das hier bei uns garnicht mehr...da haste dann n paar yogis den se früher jeden tag das pausenbrot weg genommen haben oder den man in der disco aus mitleid schon das ein oder andere mal aus der patsche geholfen hat weil die klein jungs einem leid tun und mädels die schon wärend ihrer ausbildung aufn revier mehr schwänze gelutscht haben als ne professionelle nutte. da frage ich mich doch, wie willste sowas ernst nehmen??????.

Harte Worte! Bringt mich wieder auf die Frage: Woher kommst du? ;)



vor 5 oder 10 jahren hatten polizisten noch respekt verdient aber heute nehmen die echt jeden vogel der abi hat und laufen kann, beziehungsweise bei den mädels reicht ja nur abi ich glaub die müssen beim sporttest soweit ich weiss ja weniger leisten für den selben job.
auch beim training merk ich das...wenn kleine cops mit der ausbildung fertig sind kriegen die erstmal ne identitäts kriese und meine sie sind sunny crocket.... .

Also, in Bayern sieht das bissel anders aus, sowohl mit dem gehobenen Dienst als auch mit den Jungs, die Abi haben - selektiert wird da schon, vor allem im Moment! Das mit dem Sporttest ist aber wohl so... Aber nochmal: Abi ist bei uns erstmal absolut sch.... egal und eine gewisse Grundfitness wird einfach abverlangt.



WICHITIG....
liebe polizisten ich mein euch natürlich nicht alle! ich selbst habe auch viele kollegen die selber grün tragen, die meisten davon bestätigen mich auch.

Das beruhigt mich ja, dass nicht alle so sind! ;)

Nochmal bzgl. des Grundthemas dieses Threats:
Wenn ich in einer Kontrolle bin bzw. mit einer Person zu tun habe, die Widerstand leistet, dann sind meine Sensoren auf 100% - sprich: Wenn jetzt einer meint, er müsse sich in meine Kontrolle einmischen, dann läuft er Gefahr, dass ich nicht so reagiere, wie ich normal reagieren würde. Es kommt aber auch drauf an, wie derjenige mich anspricht oder was er will. Diese Schlaumeier, die mir sagen wollen, wie ich meine Arbeit zu machen habe, was ich darf und was nicht, die sind einfach fehl am Platz, denn wir machen diesen Job tagtäglich und kennen uns wohl etwas besser aus. Und wenn ich mit einem Widerständler zu tun habe, und von hinten zieht mich einer an der Schulter oder tippt mich an oder ähnliches (wo er genau sieht, was grad los ist), dann geht er definitiv ein Risiko ein, dessen er sich bewusst sein sollte. Ich hab keinen Bock drauf, dass ich von einem Kumpel des Betroffenen eine eingeschenkt bekomme oder sogar von dem, mit dem er sich kurz vorher noch geprügelt hat, denn: Pack schlägt sich - Pack verträgt sich!

Eigensicherung ist nunmal das wichtigste in so einem Job und wer will nicht jeden Abend wieder gesund heim kommen zu seiner Familie? Schleift sich mal eine gewisse Lockerheit bei sowas ein, dann kann genau diese Lockerheit dem Kollegen irgendwann einmal zum Verhängnis werden. Natürlich ist es auch immer eine Frage, wie ich reagiere - die Dosis macht bekanntlich das Gift -, aber grundsätzlich sehe ich das schon so. ;)