blackbox
06-03-2005, 09:24
Hallo.
Ich habe in einem älteren Beitrag von diesem Buch gelesen. Da ist ein sehr interessanter Beitrag zum Thema "Augenzwinkern und wegdrehen" drin. Leider ist das auf englisch.
Bin ein ganz schlechter Engländer :D
Weiß jemand ob es das Buch auf deutsch gibt? Oder hat jemand ne deutsche Übersetzung von diesem Artikel?
Würde mir sehr helfen...
Baphomet
06-03-2005, 10:14
warte bis am abend, ich werd dir den artikel übersetzen. hab jetzt leider keine zeit mehr, muss los...
Baphomet
06-03-2005, 20:57
so... bitte sehr
für eine sonntagabend-arbeit gar nicht so schlecht gelungen finde ich, lasst das aber nicht meine professoren sehen :rolleyes:
tippfehler, doofe komasetzung und plumpe ausdrucksweise könnt ihr behalten wenn ihr sie findet :p
Wie man sich Zucken, Blinzeln oder Abwenden abgewöhnt
Viele Muay Thai Schüler haben bei ihren ersten Kämpfen das Problem, dass sie sich fürchten und sich nicht ganz dessen sicher sind, was sie tun. Wenn ein Schlag oder Kick auf sie zukommt, reagieren sie – sie zucken zusammen, verdecken den Kopf, blinzeln und wenden sich manchmal sogar ab. Man kann es fast schon hören, wie sich sich denken „Oh nein, das wird wehtun!“
Im freien Kampf fühlt sich anfangs niemand richtig wohl. Diese Reaktion ist natürlich – die Folge des instinktiven Bestrebens, sich selbst zu beschützen.
Dadurch entstehen für den Schüler jedoch Nachteile weil diese Art der Reaktion dem Gegner Angriffsmöglichkeiten bietet. In einem Wettkampf mag der Schüler einen Punkt verlieren, aber auf der Straße kann ihn das in ernste Schwierigkeiten bringen.
Wenn man blinzelt, verliert man für einen Moment den Gegner aus den Augen. Wenn man zusammenzuckt, verliert man ebenfalls die Orientierung über sein Blickfeld, und wenn man sich abwendet, bietet man dem Gegner ein offenes Angriffsfeld.
Was kann man also tun? Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die sich folgendermaßen unterteilen lassen: man kann seine Reflexe trainieren, die Einstellung überarbeiten und lernen, das Blickfeld verbessern.
Reflexe trainieren
Zunächst sollte man schrittweise lernen, wie man mitAngriffen umgeht – dadurch wird Furcht vermindert und man kann lernen, die natürlichen Instinkte, wegzulaufen, zusammenzuzucken, zu blinzeln oder sich abzuwenden, in den Griff zu bekommen.
Um das zu erreichen gibt es verschiedenste Übungen, sie helfen die natürliche Furcht in sicherer Umgebung zu bekämpfen.
Eine der besten Übungen besteht darin, mit einem Schlagpolster (meistens mit einem Griff) Angriffe zu simulieren – gerade Schläge und Haken zu Kopf und Körper und verschiedenste Kicks. Man muss versuchen, in guter Kampfstellung zu bleiben, Hände zur Deckung, und sich zu bewegen – ausweichen, vor Haken abducken und den Kopf zu einem Angriff hinbewegen während man mit der Hand oder dem Unterarm blockt. Schritt für Schritt wird man sich schließlich daran gewöhnen, attackiert zu werden, das Tempo kann dann gesteigert werden. Die Geschwindigkeit der Angriffe sollte immer so sein, dass man sich ein bisschen bedrängt und nicht mehr sicher fühlt, das zwingt zur Verbesserung.
Später kann man zu richtigen Schlägen und Kicks übergehen – zunächst langsam und schließlich schneller und stärker. Ist man am Anfang noch defensiv, so wird man mit der Zeit lernen auch in die Offensive überzugehen. Man sollte jedoch immer darauf achten, Schutzausrüstung zu tragen sobald man in schnelleres Tempo übergeht.
Bei Fortgeschritteneren kann man diese Übung auch mit zunächst leichtem Kontakt durchführen, später auch zu härteren Angriffen übergehen. So wird man lernen, wie man Treffer einsteckt, Haltung bewahrt und die Auswirkungen in den Griff bekommt, auch dadurch wird der Faktor Angst reduziert, indem man lernt mit möglichen Schmerzen zurechtzukommen. Harte Schläge zum Kopf sollten jedoch vermieden werden, sie können gefährlich sein.
Wie man mental zur Offensive bereit wird
Viele Anfänger konzentrieren sich zunächst darauf, sich zu verteidigen und nicht hart getroffen zu werden. Mental sind sie defensiv und körperlich sind sie gehemmt. Sie warten darauf getroffen und verletzt zu werden, wenn man sich ihnen nähert gehen sie in Erwartungshaltung über.
Hier muss man versuchen, die eigene Denkensweise zu überarbeiten und von der Defensive zur Offensive überzugehen. Man muss sich mental auf den Angriff konzentrieren und davon wegkommen, einfach nur zu vermeiden, getroffen zu werden. Dadurch wird man nach neuen Angriffsmöglichkeiten suchen und sich sagen: „Gut, hier kommt ein Angriff auf den ich antworten kann.“ Weil sich dann die Aufmerksamkeit auf etwas anderes konzentriert, wird automatisch die Angst reduziert.
Wie man das Blickfeld verbessert
Eine weitere Methode, zucken, blinzeln oder abwenden zu vermeiden, ist es zu lernen, seine Augen bewusst einzusetzen.
Um blinzeln zu vermeiden, kann man die Muskeln des Augenlides kontrollieren. Viele versuchen fälschlicherweise, die Augenlider offen zu halten und nicht zu blinzeln, das funktioniert aber nicht weil das Blinzeln mit jenem Muskel durchgeführt wird, der das Auge schließt, und nicht öffnet. Um Blinzeln also zu vermeiden ist es besser, die Augen nur halb geöffnet zu halten und so bewusste Kontrolle über die Muskeln im Augenlid zu erlangen. Man kann mit einem Trainingspartner Angriffe von allen Seiten zum Kopf üben in einer Distanz wo es gerade nicht mehr zu Kontakt kommt, hier muss bewusst auf die Reaktion der Augen geachtet werden. Die Augenlider müssen nur ein bisschen geschlossen sein, so dass man noch alles im Blickfeld hat, ohne sich auf etwas bestimmtes zu konzentrieren.
Eine Methode, zusammenzucken in den Griff zu bekommen, ist die Wahrscheinlichkeit zu reduzieren, vom Gegner überrascht zu werden. Dafür gibt es zwei Möglichkeiten. Ich sage meinen Schülern, die gerade erst mit dem freien Kampf beginnen, dem Gegner in die Augen zu sehen und gleichzeitig den ganzen Körper im Blickfeld zu behalten – zumindest am Anfang.
Die Augen des Gegners verraten seinen nächsten Angriff. Man muss also üben, Signale in den Augen des Gegners zu erkennen, das kann ungemein aufschlussreich sein.
Bei einem Angriff im freien Kampf kann man durch diese Methode auch das Risiko von zweiten oder dritten Folgeangriffen reduzieren. Man darf sich nicht auf den Angriff selbst konzentrieren, denn wenn man ihn ansieht wird das Blickfeld reduziert und die Bereitschaft für folgende Angriffe behindert. Statt dessen sollte man bei jedem Angriff bereits schauen, was als nächstes kommt. Das gibt einem mehr Zeit zu reagieren weil man Angriffe dann schon registriert wenn sie gestartet und nicht erst wenn sie bereits durchgeführt werden. Dadurch kann man Reaktionszeit gewinnen.
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