Vollständige Version anzeigen : Wow, mein erstes Karatetraining!
ShidoshiWirges
07-03-2005, 22:33
Hallo liebe Karateka!
1991 begann ich einmal mit dem Karate und fand es irgendwann dann nicht mehr vielseitig genug, obwohl das, wie ich heute finde, absoluter Quatsch war, denn es kommt immer darauf an, was man mit dem Sport bzw. der Kunst macht. Ich dachte, dies beurteilen zu können, obwohl ich ja noch nicht mal lang trainierte. Ich habe zwei eigene Dojos und unterrichte Bujinkan Budo Taijutsu worin ich Träger des 5. Dan bin. Jetzt stehe ich da mit meinem 9. Kyu im Karate und bin mehr als überfordert, weil die Bewegungen so völlig anders sind. Einige meiner Freunde fanden es verrückt, dass ich jetzt noch etwas anderes anfange und da wollte ich hier im Forum mal fragen, wie ihr so darüber denkt. Ich brauche dringend mal ein paar Tips von euch und vor allem, ob es wirklich möglich ist, auch wieder die Gelenkigkeit zu erlangen. Ich bin jetzt Anfang 30 und denke, dass es mir wirklich konditionell gut tut und mir auch Spaß macht. Der Reiz liegt vor allem für mich darin noch mal völlig als Anfänger zu beginnen.
Mfg
Sascha Uvira
Gleich vorweg: Den OT-Beitrag und die Reaktionen darauf habe ich gelöscht und ersuche derartige Kommentare künftig zu unterlassen.
@ShidoshiWirges
Grundsätzlich halte ich es für wichtig, dass man sich weiterentwickelt und seinen Horizont erweitern will, ganz egal wie weit man schon zu sein glaubt.
Was ich allerdings bei Deinem Beitrag nicht ganz verstehe: Wie kann ein 5.Dan (egal in welcher KK) in einem Karateanfängertraining überfordert sein?
ShidoshiWirges
08-03-2005, 08:07
Die Bewegungen sind völlig anders und das Karate ist viel kraftvoller, man benötigt mehr eigene Körper- und Muskelkraft. Lass doch mal einen Aikido-mann Karate machen. Hohe Tritte findest du bei uns eher selten und auch sonst findest du sehr wenig Parallelen. Ich habe einen 2.Dan Karateka aus Frankreich und einen 3. Dan hier aus der Gegend bei mir im Training und die fühlen sich ebenso bei mir im Training überfordert, wie ich mich im Karate. Ich will auch gar nicht von Graduierungen sprechen, du kannst selbst die Graduierungen bei uns nicht mit denen im Karate vergleichen. Wenn ich dir ein Kusari-kama, oder ähnliches in die Hand drücke und du hast nie etwas zuvor damit gemacht, dann wird es dir ebenso ergehen. Unser Ashi-sabaki unser Uke kihon kata ist völlig verschieden. Nur um mal einiges zu nennen. Was bedeutet OT?
Man ist im Grunde immer ein Schüler, es gibt jedoch auch da Unterschiede und so ist es für mich ein Reiz etwas völlig neues und anderes zu erlernen.
GRuß
Sascha
ShidoshiWirges
08-03-2005, 08:11
mir fällt gerade noch etwas ein. Es ist für mich natürlich leichter, wie jemand ,der noch gar nichts zuvor gemacht hat.
gruß
s
OT = Off Topic
Ich habe die Erfahung gemacht, dass ich als Dan-Träger im Karate z.B. im Aikido deutliche Vorteile gegenüber blutigen Anfängern habe. Weil ich durch mein Körpergefühl, Verständnis für Bewegungen und meine Konzentrationsfähigkeit, welche ich im Karate entwickelt habe, die Bewegungen deutlich schneller aufnehmen und verstehen kann.
Man darf nur nicht "verbildet" in die neue KK gehen sondern muss sich wirklich 100%ig und vorurteilsfrei auf die neuen Bewegungen einlassen.
Oss
Dojokun
Ich brauche dringend mal ein paar Tips von euch und vor allem, ob es wirklich möglich ist, auch wieder die Gelenkigkeit zu erlangen.
Du bist Anfang 30, hast den 5. Dan im Bujinkan Budo Taijutsu und schreibst, das du mehr als überfordert beim Karate bist und nicht die nötige Gelenkigkeit hast. :ups:
Da frag ich mich, was du bei euch im Bujinkan Budo Taijutsu trainiert hast.
Die Leute die ich aus dem Bujinkan Budo Taijutsu kenne, haben eine ziemlich hohe Gelenkigkeit und sie machen auch hohe Tritte.
mir fällt gerade noch etwas ein. Es ist für mich natürlich leichter, wie jemand ,der noch gar nichts zuvor gemacht hat.
gruß
s
Selbst das muss nicht unbedingt sein, da ein blutiger Anfänger meist "unvoreingenommener" (soll keine Wertung sein) in so ein Training geht.
Ich denke mal du vergleichst vieleicht auch desöfteren bewusst oder unbewusst die Techniken des BBT/Karate oder hast dir im BBT Techniken angewöhnt, die im Karate komplett anders ausgeführt werden etc.
Sowas könnte dann event. sogar hinderlich im Karate Training sein...
Naja, zumindest mit den Japanischen Begriffen bist du den Anfängern trotzdem weit vorraus... :)
OSS
-Kensei
P.S.
Welchen Stil trainierst du denn Shidoshi? Shotokan?
Ich brauche dringend mal ein paar Tips von euch und vor allem, ob es wirklich möglich ist, auch wieder die Gelenkigkeit zu erlangen. Ich bin jetzt Anfang 30 und denke, dass es mir wirklich konditionell gut tut und mir auch Spaß macht.
Wie gelenkig bist Du denn momentan ??
Wenn Du mit Karate wegen der fehlenden Kondition angefangen hast, dann empfehle ich Dir auch noch nebenbei zu Laufen und Fahrrad zu fahren.
Beiss einfach die Zähne zusammen, Karate ist halt eine sehr gefährliche und schwer erlernbare KK, aber wenn Du am Ball bleibst, dann klappt es auch irgendwann mit dem Gelbgurt !!! :yeaha:
Gruß Micha
ShidoshiWirges
08-03-2005, 15:24
Es gibt ja auch unterschiedliche Definitionen, was bestimmte Dinge wie Gelenkigkeit und so angeht. Die mir gewohnten Bewegungen im Bujinkan fallen mir natürlich sehr einfach, weil ich die ja schon über sehr viele Jahre mache, doch allein der Angriff mit Oberkörper nach vorne wie er im Bujinkan unter anderem zu finden ist, wäre im Karate undenkbar,oder? Immer Oberkörper gerade usw..... nur eines von vielen Beispielen, die man anbringen könnte. Ich denke schon, dass ich in den Bewegungen, des Bujinkan mich sehr frei und geschmeidig bewege. Es ist auch schwer, dass was ich meine so zu formulieren, dass es verständlich ist und nicht zu Missverständnissen führt. Das im Bujinkan Tritte hoch ausgeführt werden ist äußerst selten. Beim Zenpo geri oder Mae geri läßt der Bujinkanübende sich nach vorne fallen und bringt sein ganzes Gewicht mit in den Tritt, um jemanden in einer Rüstung umzustoßen. Morote Seionage, wird anders bei uns ausgeführt als im Judo, weil man in die Rüstung des Gegners greift. Mir fallen so viele Beispiele ein.
Ich bin trotzdem sehr dankbar für eure Hinweise und muß sagen, dass ich jemand bin der sehr gerne über den Tellerrand schaut und sich etwas sagen zu lassen. Es ist wichtig für solche Dinge offen zu sein. Ich würde auch nie behaupten, dass ich eine Kunst beherrsche oder kann, da diese viele Generationen ausmachen und ich besitze nur ein Leben um mir etwas einzuverleiben. Ich bin bemüht mein Verständnis zu erweitern und urteile nicht über Dinge, von denen ich keine Ahnung habe. Für meine Graduierungen kann ich nichts, die muß unser Großmeister rechtfertigen, (Hatsumi sensei) denn von ihm hab ich meinen 2.3. u. 5 Dan. Graduierungen sind mir auch nicht wichtig, sondern Wissen. Es gibt viele, die haben in mehreren Kampfkünsten gleich mehrere Dangrade, ich nur eine und damit kann ich leben. Persönliche Anerkennung bekomme ich, wenn ein Schüler zu mir kommt und sagt, dass Training war heute wirklich toll. Pokale und Urkunden und Dangrade sind dann nebensächlich. Natürlich ist es schön, wenn man etwas erreicht hat, aber dazu gehört auch Fleiß, Geduld, Ausdauer, Mut, ein aufrichtiges Herz und vieles mehr, denn ich bin der jenige , der sich in seinen Schülern wiederspiegelt, oder dumm angeschaut wird, wenn er nicht das kann, was von ihm verlangt wird. Es gibt genügend Selbstdarsteller in unseren Kampkünsten, zu denen ich mich nicht zählen möchte. Alles was ich mache ,tue ich am Ende doch auch für mich.
Viele Grüße
Sascha Uvira
www.bujinkan-rheinland-pfalz.de
Die Bewegungen sind völlig anders und das Karate ist viel kraftvoller, man benötigt mehr eigene Körper- und Muskelkraft. Lass doch mal einen Aikido-mann Karate machen.
Offen gestanden sehe ich kein Problem darin, wenn ein Aikido-Mann Karate betreibt. Ich bin sogar der Meinung, dass diese in der Regel weit früher jene Art von Körpergefühl erreichen die auch wir im Karate erreichen sollten. Schwer tun werden sie sich aber möglicherweise beim Erlernen der Kata (so etwas gibt es bei Euch meines Wissens ja auch nicht) und damit, dass im Kihon Techniken nur in die Luft ausgeführt werden.
Hat man sich dieses Körpergefühl einmal angeeignet, hat man üblicherweise wenig Probleme bei anderen KK. Natürlich sind die Bewegungen überall ein wenig anders aber meiner Erfahrung und Beobachtung nach (habe auch viel crosstrainiert) ist das anzustrebende Körpergefühl überall gleich.
Aber ich verstehe schon worauf Du hinaus willst. Man hat ganz einfach Bewegungen bereits eingeschliffen und es ist schwierig, innerlich den Schalter umzulegen. Man sollte sich hierbei angewöhnen, diese anderen Techniken als komplett neue Technik zu betrachten, die in keinem Zusammenhang mit irgendeiner anderen bereits gelernten Technik steht.
@ ShidoshiWirges
Man, jetzt sei nicht so bescheiden, was sollen denn andere Anfänger sagen.
Du hast einen 5. Dan in Bujinkan Budo Taijutsu, du wirst deine Problemchen garantiert sehr schnell in den Griff kriegen die du beim KARATE hast. Glaube mir.
Viel Erfolg.
joetokan
09-03-2005, 20:02
@ShidoshiWirges
Respekt, dass Du Dir nochmal den Weißgurt umbindest und Karate lernst!
Ging mir vor Jahren auch mal so mit TaekWonDo, parallel zum Karatetraining. Wollte aber nur mal wissen, wie das so ist und bin dann doch gerne beim Karate geblieben.
Viel Spaß mit Karate und nochmal: Respekt.
Gruß
Joetokan
ShidoshiWirges
09-03-2005, 21:35
Finde das echt nett von euch allen, dass ihr mir so Mut macht, das ist die Toleranz, die man von Budoka´s erwartet. Ich bin und werde mit Freude am Ball bleiben.
Gruß
Shidoshi
Ich bin und werde mit Freude am Ball bleiben.
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