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Vollständige Version anzeigen : Ungleichmäßigkeit im Training der Unterarme



Chris bamboozle
10-03-2005, 22:22
N'Abend!

Folgendes: Ich habe ein Problem mit dem rechten Handgelenk, es ist nicht bis nur sehr wenig belastbar (zB LS gehen nicht). Das ganze ist nicht heilbar, aber vielleicht mit Krafttraining der Unterarme leicht verbesserungsfähig.

Also ich habe mir nun vorgenommen jeden Abend ein kleines Training der Unterarme zu machen(normal ist ja 1 Tag Pause, aber bei den Unterarmen kriegt man ja fast keinen Muckikater, deswegen tippe ich mal darauf, dass man keine soo lange Regenerationsphase braucht, so ähnlich wie Bauchmuckies. Falls das nicht gut ist, korrigiert mich bitte.)

Auf jeden Fall habe ich so einen Gummiring, also so ein Ding was man in die die Hand nimmt und zusammenknautscht und damit "trainiere" ich. Ich wusste nicht genau was am besten ist, also habe ich einfach mal ne Leiter probiert für nen paar Tage. Es hat sich herausgestellt, dass ich 17 gerade noch so hinbekomme(17-16-15-...) und zwar immer die Arme abwechselnd.

Das Problem ist, dass diese Leiter vom linken Unterarm limitiert wird, also ich kann am Schluss mit Links kaum mehr nen Stift halten während Rechts zwar angestrengt ist, aber locker mehr gehen würde. Ich schätze einfach mal, dass der rechte Unterarm bei Rechtshändern natürlicherweise stärker ist.

Nun stellt sich mir die Frage:
Soll ich mit Rechts mehr trainieren als mit Links oder lieber warten bis beide Arme auf einem Level sind (was wohl so einige Zeit dauern könnte)? Normalerweise "darf" man ja kein Ungleichgewicht erzeugen, aber in Anbetracht der Tatsache, dass Rechts für mich ja gerade wichtig ist, komme ich ins Grübeln.

Was ist eure Meinung?

MfG,
Christian

PS: Ich will ja nicht so aussehen!;)
http://www.querubinbebado.blogger.com.br/Dangers%20of%20masturbation.jpg

Dudeplanet
10-03-2005, 23:29
Also ich habe mir nun vorgenommen jeden Abend ein kleines Training der Unterarme zu machen.

Auf jeden Fall habe ich so einen Gummiring


Hmmm... mit dem täglichen Training ist das so: Wenn Du ne harte Session durchziehst mach besser nen Tag Pause. Sonst erreichst Du nichts. Was Du wohl auch willst ist ne Kräftigung der Muskulatur. Dafür sind so viele Wiederholungen Unsinn.

Tja und dann musst Du dich dahingehend entscheiden, was Du willst, Symmetrie (vor allem Kraftmäßig) oder eine Gelenkstabilisierung. Beides geht wohl kaum. Ich würde das Training mit dem rechten Arm voll durchziehen.

Dann ist noch die Frage, ob dein Gummiring das richtige Trainingsgerät ist. Würde eher auf so einen "Powerball" und wie die noch so heißen umsteigen. Damit kannst Du konkret die stabilisierenden Muskeln und Sehnen überall am Unterarm trainieren und beschränkst Dich nicht nur auf den für das Greifen zuständigen Musculus Flexor Digitum :cool: (Innenseite Unterarm nahe Ellenbogen).

Beste Wünsche für dein Handgelenk...

Melephin
11-03-2005, 09:08
Ein Powerball ist für den Aufbau der Unterarmmuskulatur fantastisch. Das Problem ist, dass enorme Fliehkräfte entstehen, die das Handgelenk halten muss. Da du eh schon Probleme hast mit dem Handgelenk, würde ich es sein lassen.

Ich konnte auch lange keine LS mehr machen, konnte kaum mehr eine schwerere Tür aufstossen oder eine voll Tasse Kaffee halten (vor allem rechts). Woher resultiert dein schmerzendes Handgelenk? Hattest du einen Unfall oder aber einfach durch Überbelastung? Sehnenscheidenentzündung?

Meiner Meinung nach nutzt es nichts, einen Bereich zu therapieren, in dem ein anderer Bereich mehrfach trainiert wird. Ich würde mir Qi Gong Kugeln kaufen (gibt es mittlerweile fast überall zu kaufen) und täglich mehrmals ein paar Minuten trainieren (sowie es halt geht mit dem Handelenk). Zusätzlich solltest vorsichtig dehnen (Hand kreisen, Hand nach oben, nach unten, links/rechts). Locker trainieren heisst die Devise (meine Probleme sind komplett verschwunden). Wichtig ist vorallem auch herauszufinden, woher die Probleme kommen (falsche Handgelenkstellung bei Belastung?)

Ebenfalls empfehlenswert wäre einen TCM Therapeuten aufzusuchen für Tuina Massage. Tuina ist toll für solche Probleme. Viel Glück und gute Besserung.

spange
11-03-2005, 10:49
oder probiers mal mit klettern / bouldern gehen - was du dir da für unterarm-muskelkater einfahren kannst ist fantastisch ;)

Chris bamboozle
11-03-2005, 12:03
Also, ich war bei 2 Orthopäden, wobei ich Orthopäde Nummer 1 mehr traue, da dieser einen guten Ruf hat. Die Aussagen waren folgende:

Orthopäde 1:
Es handelt sich um eine Überbeweglichkeit(in der Tat bin ich sehr beweglich in dem Bereich) und deswegen entsteht eine Überbelastung, die halt in starkem Schmerz resultiert. Diese Überbeweglichkeit ist leider erblich und man kann nur Bandagen tragen etc. Und ein bisschen Krafttraining vielleicht.
[Ich war dann wegen was anderem, nämlich Schulterüberbeweglichkeit bei der Krankengymnastik und mache seitdem Rückentraining um ein Ungleichgewicht Rücken-Brust auszugleichen. Die Behandelnde da meinte, dass sich diese Schulterprobleme auf das Handgelenk auswirken könnten / rückwirkend dafür verantwortlich sein könnten. Nun sind meine Schultern schon um einiges besser geworden, mein Handgelenk aber nicht]

Orthopäde 2(nur kurz und oberflächlich besucht):
Es handelt sich um ein Ganglion(?), welches bei Belastung Schleim produziert und somit eine starke Belastung nicht möglich macht. Bei mir wäre das Limit einfach früher als bei anderen erreicht. Heilung nicht möglich. Behandlung: Bandagen tragen bei Belastung sowie Krafttraining.

Ich weiss nicht genau was ich davon so halten soll, aber beide waren sich ja in dem Punkt einig, dass eine gestärkte Unterarmmuskulatur die Probleme lindern könnte. Als Beispiel ist das Klettern gefallen. Nun will ich nicht mit Klettern anfangen nur deswegen und dachte, dass dieser Ring dem Training nahe kommt (funktionelle Greifkraft mit Ausdauer), Kletterer trainieren ja auch keine Maximalkraft in den Unterarmen oder beim Greifen.

So und nochmal zu dem Hintergrund:
Ich weiss nicht, woher die Empfindlichkeit kommt. Eines morgens bin ich aufgewacht und mein Handgelenk tat weh. Und seit dem ist das so. Circa ein Jahr. Obwohl ich mir vorstellen kann, dass ein Überbewegliches Handgelenk durch wöchentliches Dehnen im Ninjutsu den Overkill erlebt hat. Vorher ging alles ohne Probleme, Liegestütze, Handstand, alles easy, null Schmerzen. Ist schon ziemlich einschränkend. Inzwischen versuche ich halt alles auf Fäusten bzw. auf einer Fast und der linken Handfläche zu machen (Handstand oder so).

Christian

Dudeplanet
19-03-2005, 22:24
Orthopäde 2(nur kurz und oberflächlich besucht):
Es handelt sich um ein Ganglion(?), welches bei Belastung Schleim produziert und somit eine starke Belastung nicht möglich macht. Bei mir wäre das Limit einfach früher als bei anderen erreicht. Heilung nicht möglich. Behandlung: Bandagen tragen bei Belastung sowie Krafttraining.



Ein Ganglion wird auch Überbein genannt. Es handelt sich dabei tatsächlich um überproduzierte Gelenkschmiere, die durch die poröse Gelenkkapsel entweicht und sich außerhalb des Gelenks ablagert. Man erkennt dies als Verdickung. Solche Ganglien kann man chirurgisch entfernen oder aber punktieren und mit einer Spritze alles Störende abziehen.
:cool:

Funnybunny
21-03-2005, 00:30
Dazu sage ich nur, du hast vollkommen recht mach nur noch alles auf faeusten, vor jeder Handgelenkbelastung aufgewaermt sein und trotzdem leicht weiter dehnen.
Falls du dieses Ueberbein hast was man daran erkennt das bei belastung ein Hubbel erscheint, kein Problem einfach dir sone lederbandage bei der apo holen und das gelenk durch eine andere Uebung als mit dem Ring sterken da der Ring nicht fuers gelenk sondern eher fuer die Greifkraft ist. :)

Nahot
02-12-2005, 16:34
Ist ja übel. Wie sieht es denn jetzt aus? Was hast gemacht und wie ist der derzeitige Zustand?

Mars
03-12-2005, 06:38
Gleich einmal vorweg: Muskelkater ist kein Indiz für effektives Training. Und das Abklingen von Muskelkater sagt nichts darüber aus, ob der Muskel seine Kompensation bzw. Superkompensation schon hinter sich hat.
Das mit dem Ball ist eine ganz gute Idee. Doch mit den Grundübungen (Kreuzheben, Rudern) und evt. gezieltem Training mit einer Kurzhantel (Unterarmcurls in BEIDE Richtungen, also Übergriff und Untergriff) zweimal die Woche dürftest Du langfristig besser beraten sein. Übertreibe es bloß m Anfang nicht.

Klettern und andere "Turnübungen" sind sicher auch nicht verkehrt, aber Du solltest sie sparsam dorsieren. Schließlich betonen ja beide Herren Doktor, dass eine bedingte Belastbarkeit vorliegt. Also aufhören, wenn es am Schönsten ist;)

Alles Gute

Osteo
03-12-2005, 07:49
Hallo Christian,

wenn Du Deine Unterarme nur mit "Greifbewegungen" trainierst, trainierst Du nur die Innenseite. Die Muskeln, die an der Aussenseite sind, sind für das Strecken der Finger, bzw. für die Überstreckung des Handgelenkes nach hinten verantwortlich. Um eine gute Stabilität zu erreichen, musst Du beide Seiten trainieren.

Nachdem, was Du über Deine Beschwerden geschrieben hast, halte ich es auch für gut möglich, dass Du eine Subluxation des os capitatum haben könntest. Das wird häufig mit einem Überbein verwechselt. Hast Du den "Knubbel" denn auf dem oberen Handrücken?
Solch eine Subluxation entsteht häufig durch Stürze auf die Hand oder stark durchgeführte Handhebel. Ist man in den Handgelenken überbeweglich, dann gehört man hier gewissermassen zu einer Risikogruppe.
Falls es das ist, kann man es einfach wieder "einrenken".
Jetzt kannst Du entgegnen, dass sich Dein Handgelnk ja zwei Orthopäden angeschaut haben, und einer hätte das ja bemerken müssen. Ich habe durchschnittlich im Jahr zwei/drei Patienten, denen ich dieses Knöchelchen wieder einrenke und noch nie hat ein Orthopäde vorher erkannt, dass es überhaupt subluxiert ist!

Ein Kraftungleichgewicht im Bereich der Arme/Hände ist übrigens normal. Bei "untrainierten" findet sich oft ein Umfangsunterschied von 1-2 cm bei den Oberarmen. Das unerwünschte Ungleichgewicht, von dem Du sprichst ist ein Ungleichgewicht der Haltemuskulatur. Die befindet sich am Rumpf.
Wenn Du den rechten Unterarm trainierst, werden auch die Muskeln des linken Unterarmes stärker. Man geht davon aus, dass 10-20% des Trainings immer auch auf die andere Seite wirkt.

Gruß, Osteo

holgi
10-04-2006, 12:22
aber bei den Unterarmen kriegt man ja fast keinen Muckikater

Wenn Du Muskelkater in der Unterarmen (und natürlichen auch einen entsprechenden Trainingseffekt) willst, empfehle ich Unterarmstrecken und Unterarmbeugen mit Hanteln.

Du setzt Dich hin, legst Deine Unterarme auf die Oberschenkel oder auf eine Hantelbank, so dass die Unterarme waagerecht zum Boden sind. Dann lässt Du die Hantel langsam !!! sinken (ausatmen) und hebst Sie langsam !!! in die Waagerechte zurück (einatmen).
Beim Unterarmbeugen zeigt der Handrücken zum Boden - trainiert Innenseiten der Unterarme.
Bim Unterarmstrecken, zeigt der Handrücken zur Decke - trainiert Ausssenseiten der Unterarme (geht meist nur mit geringerem Gewicht).
Wohlgemerkt, der Unterarm liegt bei diesen Übungen vollständig auf, es bewegt sich nur das Handgelenk.

Diese Übungen funktionieren sowohl mit Kurz- als auch Langhanteln. Ich persönlich, finde Langhanteln angenehmer, da man mehr Halt hat. Wichtig, ist die Übung langsam und kontrolliert ohne jeden Schwung !!! zu machen. Also lieber das Gewicht niedriger wählen.