Akrobatik und Kampfkunst [Archiv] - Kampfkunst-Board

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Vollständige Version anzeigen : Akrobatik und Kampfkunst



Nightwing
20-06-2002, 16:19
Hi!

Mir gefallen die akrobatischen Elemente einer KK meist am besten. Sie verleihen der Kunst etwas einzigartiges. Allerdings ist die effektivität von akrobatik kombiniert mit KKs sehr fraglich. Was haltet ihr davon? Eure Meinung ist gefragt.

error404
20-06-2002, 17:11
Akrobatik in KK's sieht wirklich schön aus, fasziniert Leute und ist auch einer der Gründe weshalb ich selber auch trainiere.
Nur über die effektivität lässt sich ganz klar sagen das man solche Trickz doch lieber in der Trainingshalle lassen soll. Gründliches Aufwärmen und korrektes Dehnen ist schließlich Grundvorraussetzung um solche Techniken durch zu führen :)
Auf der Straße zB wird dir keiner Zeit zum Dehnen oder einlaufen lassen, schade eigentlich :D :D :biglaugh: oder ?!

ciao Alex

esdo
20-06-2002, 17:13
Bin der selben Meinung wie error404.
mfg esdo:D

Bai Long
20-06-2002, 18:22
Akrobatik ist einer der Gründe, wesshalb ich mit Wushu begonnen habe. Es ist klar, dass man sich über die Effektivität streiten kann. Und es ist klar, dass die Akrobatik dabei absolut den kürzeren zieht. Aber was solls? Akrobatik kommt realtiv selten in den SV-Systemen vor, sondern hauptsächlich in den KampfKÜNSTEN. Es ist nicht zur SV gedacht, glaube ich.

Allerdings kann man die Sache auch von einem völlig anderen Standpunkt betrachten:

Es gibt Sicherheit im Umgang mit dem eigenen Körper. Es gibt mir ein Ziel, dass Stuf für Stufe immer weiter gesteckt werden kann. Nachdem ich einen Handstützüberschlag (vorwärts) hinbekommen habe, machte ich mich an den Salto, alle möglichen Varianten vom Radschlag (beidhändig, einhändig, mit halber Drehung, derzeitig bin ich dabei das Ding ohne Bodenkontakt hinzubekommen, das ist sooooooo schwer... :) ) usw. Es gibt immer wieder was neues. Und wenn man die Querachse am Körper durch hat, dann kommt eben die Längstachse (parallel zum Boden eingeschraubter Sprung etc.)

Es gibt einem die Chance, seinen Körper kennen zulernen, Koordination zu schulen und die eigenen Barrieren der "Ich-habe-solche-Angst-den-Sprung-zu-machen-Gefühle" zu überwinden. Man baut sich psychologisch auf. Und wer fühlt sich nicht absolut gigantisch, wenn er das erste mal einen Salto rückwärts springt? Ich konnte nicht mehr aufhören. Jetzt habe ich ihn eine Weile nicht mehr gemacht, jetz traue ich mich nicht mehr. :p Also wieder was, wo ich arbeiten kann...

Andererseits kann es auch im Kampf, oder vielmehr vorher einen Vorteil geben. Stellt euch folgende Situation vor: Jemand, der echt keine Ahnung vom Kämpfen hat, aber eine große Fresse, will euch "fertigmachen" (ich liebe die geistige Überlegenheit gegenüber solchen Menschen!) (Ich hasse diese Hochnäsigkeit gegenüber "Unterlegenen" ;) ). Na dann macht ihr eben, nur so als vorgeschmack auf das, was auf ihn zukommt ein Freirad in seine Richtung. Locker aus der Hüfte! Glaubt ihr, der hat wirklich noch die Lust, euch "eins in die Fresse zu geben", die er vorher hatte? Ich habe es noch nicht ausprobiert und glaube auch nicht, dass ich dazu kommen werde, aber der Gedanke ist doch irgendwie belustigend, oder?

PS:

Kann mir jemand einen Tip für mein Frei-Rad geben, bzw. Methoden, mit denen man sich nach und nach in einen Flick-Flack einarbeiten kann?!? Ich wäre dem sehr verbunden!

pPS:

Ich hatte vor keinen zwei Stunden die selbe Idee für ein neues Thema, wusst nur nicht, wie genau ich das formuliere!


Bai Long

Andreas Weitzel
20-06-2002, 19:04
Hallo,

es gibt auch s.g. militärische Akrobatik, wo man sich mit Fragen, wie diese, beschäftigt: Wie falle ich von einem Stuhl? Wie springe ich aus einem fahrenden Fahrzeug heraus? Wie rolle ich eine Treppe herunter? Wie bewege ich mich unter Beschuß? Wie springe ich aus dem Fenster im ersten Stock? usw. Diese Art von Akrobatik ist durchaus realistisch und praxisbezogen. Sie wird auch immer mit dem Nahkampf kombiniert.

Gruss
Andreas

Nightwing
20-06-2002, 19:41
@Andreas:
All das zählt bei mir nicht unter Akrobatik sondern eher unter Taihenjutsu. Ich finde das sehr wichtig - ebensosehr wie die Akrobatik die den Gleichgewichtssinn einen Härtetest unterzieht. Immerhin arbeiten in nahezu allen Kampfkünsten und SVs über 70% aller Techniken/Strategien darauf hin, den Gegner aus dem Gleichgewicht zu bringen, sei es nun durch Würfe, Hebel, Feger, gar Schläge oder Tritte. Und da finde ich es äußerst hilfreich mich selbst in der Luft wohlzufühlen. Ein Feger der mich normalerweise zu Boden gebracht hätte, würde mich nach intensivem Praktikum von Akrobat vielleicht nur noch in eine Lage bringen, aus der ich einen Flic Flac ableiten kann. Das war eigentlich so mein Hauptgedankengang zum Thema Akrobatik und KKs.

@Bai Long:
- Freies Rad: Erstmal Rad mit einer Hand üben und möglichst versuchen Schwung durch die Beine + Hüftdrehung zu bekommen. Danach mit der Gleichen Hand Rad auf der Faust (näher zum Boden). Dritte Stufe wäre es dann das Rad mit einer Hand und nur den Unterarm als Bodenstütze zu nehmen. Und Danach alles mit der anderen, Hinteren Hand (also die Hand, die nicht in Fallrichtung ist). Da auch alle Stufen durch. Wenn man es dann noch schafft alle "Ecken" aus der Bewegung zu bekommen, solltest du es können ^^. So hab ich es zumindest gelernt. Okay, ich beherrcsh es nicht besonders gut. Investiere aber zur zeit auch zu wenig zeit hinein.

- Flic Flac: Er ist einfacher als man glaubt. Ich habe über4 Jahre gebraucht um ihn zu können. 3,9 Jahre um wirklich meine Angst zu überwinden, und 0,1 Jahre um meinen Gleichgewichtssinn anzupassen. *g* Körperlich gesehen ist er sehr viel leichter als ein Vorwärtssalto. Das wirst du merken wenn du deinen ersten Flic Flac geschafft hast ^^. Zu Beginn rücken dehnen. In die Bürcke gehen und wieder hoch usw. Mit Partner üben, und alles erst mal langsam machen, damit man erfahrung mit seinem körper in solchen situationen macht. fühlt sich komisch an, weil man einwenig die orientierúng verliert. Aber wenn man die eigenen Ängst überwunden hat, ist alles andere ein körperlicher Klacks.

Gruß
Nightwing

Dojokun
20-06-2002, 20:12
Hallo Nightwing!!


Ich denke, dass Akrobatik, wie der Name schon sagt, Akrobatik ist und Kampfkunst dem Namen nach eben Kampfkunst.

Allerdings sind oft Elemente in den KK´s enthalten, die dem Laien akrobatisch erscheinen.

Also doch nicht so einfach...

Aus diesem Grund:

Akrobatik zu trainieren ist schon in Ordnung, solange man es auch als solches ansieht!

"Hampel-Truppen" wie z.B. diverse Demo-Teams und "Show-Kata-Pupser", die ihr Rumgehüpfe für ernstzunehmende Kampftechnik halten, sind aber nicht mehr als Armleuchter.

Aber versteh mich nicht falsch:
Ich bin der Meining, ein KK´ler braucht z. B. auch Kondition. Deshalb laufe ich. Aber ich denke auch nicht, dass ich mit meinen "Läufer-Skills" ein unbesiegbarer Knochen bin.

Wenn Du also Spass an akrobatischen Übungen hast, solltest Du Dir das von niemandem nehmen lassen!!
Aber glaube nicht, dass Du damit wie im Eastern jeden Angreifer besiegen kannst.:D :D :D :D :D :D :D :D


Oss


Dojokun

Nightwing
20-06-2002, 21:41
*lol* Wenn wir jetzt hier in einem Eastern wären, würde ich auf die Saltos verzichten und lieber Feuerbälle aus meinem Po (<--- hoffe nicht zu vulgär :D ) schießen ^^

Thorre
20-06-2002, 22:13
hi,

stimme dojokun zu und möchte noch mal allgemein darauf verweisen, daß die verwendung des begriffes "KUNST" naiv ist, wenn die gesamte praxis lediglich im erlernen und anwenden von äußeren techniken besteht. ein bodenturner belächelt die akrobatischen versuche der meisten kkler, deshalb ist er aber kein künstler...

hg
thorre

Bai Long
21-06-2002, 07:07
@Dojokun

Wie die meißten unserer Posts enthalten auch deine Zeilen ein Körnchen Wahrheit. Naja, eigentlich ein wenig mehr... ;)

Aber ich wie das sehe, sehen wir das alle irgendwie zu einseitig. Wir habe ca. zwei Fronten, die es als eher positiv oder eher nutzlos ansehen. Vielleicht gibt es einen Mittel weg?!?


"Hampel-Truppen" wie z.B. diverse Demo-Teams und "Show-Kata-Pupser", die ihr Rumgehüpfe für ernstzunehmende Kampftechnik halten, sind aber nicht mehr als Armleuchter.

sehe ich genauso, obwohl ich sagen muss, dass das, was die da som rumhampeln, ersteinmal geschafft werden muss. Seht nicht immer nur die Ineffizienz (irgendwie sieht dih Räschtsschreibung dieses Wortes komisch aus...*g*) dieser Übung aus aktiver Sicht. Es ist mir klar, das mein Beispiel von oben nicht wirklich dem Realismus entspricht, in keinster Weise. Aber wenn ich diese (den Bodenturnern zu Liebe: ) Hüpfer mache, heißt dass doch nicht notgedrungen, dass ich sie auch in dieser Form im Kampf anwenden muss . Nightwing kommt mir da mit seinen Ausführungen recht nahe:


Immerhin arbeiten in nahezu allen Kampfkünsten und SVs über 70% aller Techniken/Strategien darauf hin, den Gegner aus dem Gleichgewicht zu bringen, sei es nun durch Würfe, Hebel, Feger, gar Schläge oder Tritte. Und da finde ich es äußerst hilfreich mich selbst in der Luft wohlzufühlen.

Das ist eigentlich der beste Grund, den ich für PRO-Hüpfen nennen würde. Das einen ein Gebiet nicht zum Unbesiegbaresten auf dem ganthen Weld mächt, ist mir schon klar, darum kann ich auch voll und ganz Dojokun zustimmen mit seinem


Ich bin der Meining, ein KK´ler braucht z. B. auch Kondition. Deshalb laufe ich. Aber ich denke auch nicht, dass ich mit meinen "Läufer-Skills" ein unbesiegbarer Knochen bin.

Fazit meinerseits: von allem ein bisschen und vom einen vielleicht ein bisschen mehr (Wie in allem bei den KK). Auf was man sich nun verstärkt konzentriert sollte gerade bei diesem heiklen Thema der "turnerischen Hüpfer" dem überlassen sein, der es sich zutraut.

Wenn Du also Spass an akrobatischen Übungen hast, solltest Du Dir das von niemandem nehmen lassen!! Und das ist doch eigentlich der Hauptgrund, oder?!? :)


Bai Long


PS (wie so oft...)

Dank an Nightwing, werde mich in der nächsten Zeit mal vermehrt den vorgeschlagenen Übungen hingeben. Klingt recht brauchbar.
Das mit dem Flic Flac und der Überwindung ist das auch so'ne Sache, die mir aufgefallen ist und ich muss grundsätzlich sagen, das viele Rückwärts "gehüpfte" Elemente einfacher sind, als die vorwärtigen. Ihr Problem liegt nur nicht in der benötigten Beschleunigung, sondern in der Überwindung. Frei nach dem Motto: Jedem das seine (und mir den Rest...:D )

Dojokun
21-06-2002, 09:30
Hey Bai Long!!


So kann man es auch ausdrücken.

Ich denke, wir sind einer Meinung, nur hast Du es ein klein wenig diplomatischer ausgedrückt als ich.


In diesem Sinne


Oss


Dojokun

:beer:

Bai Long
21-06-2002, 12:23
Toll!

Dann sind wir ja jetz alle froh und können und weiteren Themen widmen.

Obwohl ich sagen muss, dass ich vielleicht noch mal auf das Thema zurückkommen werde, da ich mich eigentlich ununterbrochen darüber unterhalten könnte... Naja, kurze verschnaufpause!:D

Bai Long