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Vollständige Version anzeigen : Zen Buddhismus auch in Korea



jinkazama
30-03-2005, 16:28
Bevor es wieder losgeht mit EINEM Off-Topic Post und HUNDERT Beschwerden darüber, dass die Beiträge in diesem Thema voll neben dem Thema sind (Was auch am Thema vorbei ist eigentlich) würde ich jene, die nichts besseres zu tun haben, das in der "Wer bin ich? Ecke" ausdiskutieren und soll sich hier raushalten :cool:


ZUM THEMA:
Kennt ihr irgendwelche Taekwondoler, (alte Meister aus Korea) die besondere Fähigkeiten hatten (besonders hoch springen, kämpfen oder sonst was)?

WICHTIGER IST ABER:
Wird in Korea auch Chan (Zen-) Buddhismus zusammen mit Taekwondo in irgendeinem Tempel trainiert? (so in der art von Shaolin?)
Wird das bei euch beim Training auch berücksichtigt (das mit Zen und Meditation?)

jinkazama
30-03-2005, 16:30
war zwar nicht ganz deutsch - aber man weiß, was gemeint ist.

Impala
30-03-2005, 17:43
Kennt ihr irgendwelche Taekwondoler, (alte Meister aus Korea) die besondere Fähigkeiten hatten (besonders hoch springen, kämpfen oder sonst was)?

Jo, meiner konnte ganz passabel Taekwondo.
Und definier mal "hoch". Wir hatten immer Training im Erdgeschoss.

Alfons Heck
30-03-2005, 17:56
Wird in Korea auch Chan (Zen-) Buddhismus zusammen mit Taekwondo in irgendeinem Tempel trainiert? (so in der art von Shaolin?)
Ich denke nein. Religion im Tempel, Kampfkunst/-sport im Dojang ausüben.

Alfons Heck
30-03-2005, 18:12
Zen auf koreanisch: Seon (Sön, Son)

Vagabund
30-03-2005, 21:31
Hallo jinkazama,

ich kenne auch leider keinen.

Darf ich fragen, was Du mit "alt" meinst? Taekwondo gibt es erst seit ca. 1955. Davor gab es in Korea Karate, davor fast nichts (wegen der Japaner) und davor, bis die Japaner kamen, gab es Taekkyon. Letzteres hat nichts, und zwar nicht die Bohne :), mit TKD zu tun. Aber vielleicht weißt Du es ja schon.

Was die andere Frage angeht, da halte ich es fast mit Alfons. Taekkyon war etwas für übermütige Jugendliche, Bauern und Armeeanwärter. Auch für Volksfeste. Alles andere spielte sich meines momentanen Wissenstands im Militär ab.
Taekwondo wurde von Generälen und Verwaltern aus dem Karate und - manche meinen- teilweise aus dem Kung Fu entwickelt. Das passt nicht zum Son-Buddhismus.

Ko Myong jedoch, ein Hap Ki Do Lehrer(1), hat seine KK in einem "spirituellen Umfeld" gelernt (*Alfons fragend anguck*).

Ciao,
Hendrik

(1) HKD ist auch noch nicht so alt und hat mit Japan zu tun.

Budo-Bodo
31-03-2005, 03:44
Huch, werwiewaswannwo ist Ko Myong? Nie gehoert.

@topic:
Klar. Meine Meister koennen besonders gut trinken :) Wie alle Koreaner

Ueber Tempel-Taekwondo weiss ich nichts. Moeglicherweise wdiente der eine oder andere Tempel waehrend der japanischen Besatzungszeit tatsaechlich als Zufluchtsstaette fuer ausgediente Soldaten oder so, aber genaueres weiss ich nicht, habeich mal nur so aufgeschnappt. Muss ich mal schlauere Leute nach fragen.

Gruss

BB.

Alfons Heck
31-03-2005, 06:42
Huch, werwiewaswannwo ist Ko Myong? Nie gehoert.
Hi Meister Ko Myong hat TKD und Hapkido gelernt und unterrichtet seit Jahren von Darmstadt aus das von ihm gegründete Shin Son Hapkido (erst nannte er seinen Stil Kung Jung Mu Sul Hapkido).
Infos unter:
http://www.shinsonhapkido.de/
und
http://www.shinsonhapkido.org/

Alfons Heck
31-03-2005, 06:48
Ko Myong jedoch, ein Hap Ki Do Lehrer(1), hat seine KK in einem "spirituellen Umfeld" gelernt (*Alfons fragend anguck*).
*Zurückguck*
Also wo er gelernt hat weiß ich nicht und kann nur auf sein Buch verweisen.
Er ist aber (soweit ich es erlebt habe) ein Meister der den Unterricht nach dem Prinzip des harmonischen Miteinander und der körperlichen Gesunderhaltung ausrichtet.

Vagabund
31-03-2005, 09:19
Hallo Alfons,

damit auch Bodo (und andere) etwas davon hat (sonst würde ich eine PN schreiben): Ich habe sein Buch leider nicht hier, aber so weit ich mich erinnere, ist am Anfang des Buchs ein Bild von seinem Meiter in sehr alten Tagen. War das nicht ein Mönch?

Hallo Bodo,

das Buch ist wirklich genial. Das einzige Buch über KK, das ich kenne, in dem es eigentlich gar nicht um KK geht :)
Zunächst gibt es einen kompletten Überblick über die Mythologie und Philosophie. Kennst Du z.B. diese quadratische, verschlüselte Schrift in Hanja? Er interpretiert diese.
Außerdem beschäftigen sich große Teile des Buchs über Wege zum Frieden und Heilkunde, speziell Akkupressur. Ich glaube, alle Punkte sind aufgelistet und zu den wichtigsten werden Heilübungen erklärt. NICHT, wie man jemanden mit diesen Punkten am besten um die Ecke bringt.
Es gibt dann auch noch Heilgymnastik und ganz am Ende ein paar wenige Techniken. Da wird aber auch mehr der aufbauende als der zerstörerische Aspekt gesehen. Insgesamt ein sehr spirituelles Buch, ich habe es aber nur einmal gelesen.

Sieht man auch schon an seinem Mottto: "Bewegung für das Leben"

Hallo jinkazama,

damit dieser Beitrag nicht ganz OT ist:
Ko Myong begründete eben Shin Son HKD :D
Ist aber leider nicht Son-TKD.

Achja, die koreanische Meditationsgesellschaft "Brainrespiration" bzw. "Dahn Hak" hat in jüngster Zeit Son-TKD entwickelt, da es eine sehr progressive Meditationsgesmeinschaft ist.
(http://www.brainrespiration.de/)
Leider verbreitet sie auch die Illusion, dass TKD 3017 Jahre alt wäre.

Ciao,
Hendrik

Budo-Bodo
31-03-2005, 11:02
Man findet hier: http://php.indiana.edu/~burdickd/hkd_hist_1.html eine ziemlich umfassende, beinahe zu dichte Darstellung der Hapkido-Geschichte, leider nur auf Englisch, aber ich arbeite sozusagen an einer Uebersetzung :gewicht:

Danach gab es in einigen Kloestern praktizierende "Kampfmoenche", aber sie machten wohl alle einen chinesischen Stil, wie ueberhaupt in der koreanischen Armee "chinesisch" trainiert wurde, aber diese Stile hatten keinen grossen Einfluss auf die TKD/HKD-Entwicklung, ausser vielleicht bei einigen HKD-"Nebenzweigen" wie Hwarangdo und Kuksoolwon.

Gruss

BB.

Killer Joghurt
31-03-2005, 14:42
j

jinkazama
31-03-2005, 15:54
vielen dank - es ist also wie erwartet nicht möglich. tja ich hätte gedacht vielleicht gibt es einen 50-60 Jahre alten Koreaner, der in einem Kloster lebt und gleichzeitig Taekwondo geübt hat.

Es ist für Europäer also gänzlich unmöglich, an solch einem ort zu trainieren (so wie es die chinesen in shaolin machen) sondern nur durch "Intensivkurse Shaolin" usw. für wenige Wochen in shaolin rumzulaufen... schade aber was solls.

Budo-Bodo
01-04-2005, 03:57
Ich glaube nicht, dass es fuer Europaeer unmoeglich ist, eine Weile in einem hiesigen Kloster zu leben. Versuche es einfach mal. Aber was bringts? Du wirst dort original buddhistische Lebensweisen erfahren, aber Taekwondo wirt du dort sicherlich nicht lernen. Taekwondo hat mit koreanischen Kloestern unefaehr soviel zu tun wie Fussball mit der Anglikanischen Kirche. Es gibt keine historischen Verbindungen zwischen Taekwondo und buddhistischen Kloestern.

Es gibt aber moeglicherweise welche zwischen diversen Hapkido-Derivaten und einzelnen Moenchen. Moeglicherweise waren diese Moenche ehemalige Soldaten und haben ihren Kampfstil dann von aussen mitgebracht, aber sie waren so ziemlich die einzigen, die das waehrend der japanischen Besatzung weiter praktizieren und mehr oder weniger heimlich an Juengere weiter geben konnten. Das ist aber alles Spekulation, aber WENN dem so ist, dann haben die eher chinesische Stile praktiziert, wie in der koreanischen Armee ueblich, sicherlich nix jahrtausende altes koreanisches Geheimzeugs. Und Taekwondo ist damit nur ueber den Umweg Okinawa & Japan verwandt.

Gruss

BB.

Edit:

tja ich hätte gedacht vielleicht gibt es einen 50-60 Jahre alten Koreaner, der in einem Kloster lebt und gleichzeitig Taekwondo geübt hat.
Meist du eine ganz bestimmte Person? Hast du einen Namen?

Vagabund
01-04-2005, 08:18
Nur allgemein zum Besuch koreanischer Klöster:
http://portale.web.de/Schlagzeilen/?msg_id=5652098

Interessant, das mit den HKD-Soldatenmönchen :)

Gruß,
Hendrik

jinkazama
01-04-2005, 15:45
Vielen Dank - Vagabund.

Auch traditionelle Tee-Zeremonien sowie Kampfsportarten werden vorgeführt.

(Steht im Beitrag) Die Frage ist halt nur noch ob das mönche oder koreaner sind, die vorführen.

Vagabund
01-04-2005, 15:59
Aber echt, das hatte ich glatt vergessen (war ein Link aus meinem Archiv)

Vor kurzem kam da noch so eine Meldung bei Web.de, die finde ich aber leider nicht mehr. Es ist, wie Du schon andeutest, möglich, dass da nicht Mönche Kampfsport vorführen.

Jedenfalls ist mir / sind uns keine Shaolin-ähnliches Klöster in Korea bekannt. Wenn da einige Mönche KK machen sollten, dann wahrscheinlich eher aus Privatvergnügen oder so.

Ciao,
Hendrik

jinkazama
02-04-2005, 13:42
Gut - vielen Dank. als europäer bleibt einem höchstens eins: koreanisch lernen, in einem kloster leben (was kein problem sein dürfte) und taekwondo in der freizeit von einem meister lernen (die ja in korea nicht gerade die schlechtesten sind)

und mit ein paar verrückten amerikanern, franzosen und auch einigen aus aller welt zum shaolin-tempel pilgernden theoretiker der kampfkünste rumzustreiten, vor ihnen in shaolin aufgenommen (oder für einige zeit unterrichtet) zu werden wäre auch nicht gerade das wahre.

ich glaube, mit der ganzen hektik des tourismus ist es nicht mal mehr als chinese angenehm, in shaolin zu leben.

Budo-Bodo
03-04-2005, 04:44
Wird in Korea auch Chan (Zen-) Buddhismus zusammen mit Taekwondo in irgendeinem Tempel trainiert? (so in der art von Shaolin?)
Wird das bei euch beim Training auch berücksichtigt (das mit Zen und Meditation?)
So, jetzt habe ich mich mal informiert. Vielleicht findest du das, was du suchst, hier: http://www.sunmudo.com/home/sub6.htm
Sunmudo heisst nichts anderes als "Zen-Budo" auf Koreanisch, richtig? Dieser Tempel ist offenbar speziell fuer Touristenbesuche ausgelegt. Es kostet fuer 2 Tage (eine Uebernachtung, 3 Mahlzeiten) 40$, in Gruppen ab 30$. Hier der "Trainingsplan":
Golgul Temple Training Schedule

04 AM
The temple day begins with a wake up call,
04:30 AM Chanting and sutra reading
05 AM Zen Meditation
06 AM Jogging or walking
07 AM Breakfast
08 AM Cleaning around temple site
09 AM Sunmudo Training
11 AM Cleansing Meditation -108 bows
12 NOON Lunch
02 PM Work
05 PM Break time
06 PM Dinner
07 PM Evening chanting
07:30 PM Sunmudo training
09 PM The temple day ends
09:30 PM Bedtime

Na, klingt das geil? Ich werde das vielleicht mal machen.

Was die KK "Sunmudo" angeht, so handelt es sich laut Selbstbeschreibung mehr um eine Mischung aus Yoga, Meditation und Tai Chi als um SV-Training. Offenbar gibt es dieses "Sunmudo" auch ausserhalb des Tempels, in den USA oder so, aber da scheint es mehr mit Shaolin Kung-Fu zu tun zu haben als mit koreanischen KK.

Gruss

BB.

Edit: Aus einer Selbstbeschreibung im dortigen Forum:
"Sunmudo is based on Zen-Buddhism and [f]ocus a lot on yoga and flexibility and do also include a great amount of regular martial arts. Some exercises in Sunmudo do have some similarity with Tai Chi."

Vagabund
03-04-2005, 09:52
Hey Bodo!

Hatte ich Dir noch nicht gesagt, dass Michael (MP) auch Son Mudo macht oder gemacht hat?
Dass ich da nicht gleich drauf gekommen bin.... :confused: Er schrieb mal was von solchen Kampf-Mönchen... Werde ihm da heute mal eine Mail zu schreiben.

Außerdem habe ich selbst auf einem Lehrgang in D-land mal SMD trainiert. Lehrer war Meister Seo aus Norwegen (der, der neben TKD und Kumdo/ Kyong Dang auch etwas Taekkyon kann). (In der TTU - Traditionellen TKD Union)

Das war wirklich so, wie Du es beschreibst. Auch die Dahn Hak Übungen sind dem sehr ähnlich. MP hat aber wohl auch mehr Kampftechniken im SMD geübt, wenn ich es richtig in Erinnerung hab.


Sunmudo heisst nichts anderes als "Zen-Budo" auf Koreanisch, richtig? Richtig :)

@ jinkazama: Na, das wird vielleicht ja noch was!

Ciao,
Hendrik

jinkazama
03-04-2005, 12:11
habt ihr auch schon davon gehört? durch buddhismus kann man eine gute gesundheit und auch ungeheure kraft aufbauen.

aber yoga und tai chi? taekwondo würd mir schon besser in verbindung mit buddhismus gefallen, das ist aktiver und ergänzt so die buddhismus - meditationen.

Budo-Bodo
03-04-2005, 13:04
@Vagabund
Interessant. Der Taekkyon-Michael? Und der "nette" Herr Seo? Was ist "Kyong Dang"?

@Jinkazama:
Ja, durch Buddhismus kann man das, wenn man meditiert. Aber Yoga und Tai Chi ergaenzen Meditationen sehr gut. Nur meditieren ist sehr langweilig, oder? Mit Autogenem Training erzielt man im uebrigen die gleichen Effekte, nur viel schneller, sagt meine Frau. Ich wuerde fast sagen, Taekwondo, so, wie es in SUedkorea praktiziert wird, wuerde dem schon wieder kontraproduktiv entgegen wirken, denn mit beschaulichen, konzentrativen, ruhigen Bewegungsuebungen haben die hier nix am Hut. Hier heisst es beim Training immer nur "balli-balli", auf gut deutsch "Dalli-Dalli"! Hektik und Hetze ist angesagt, das beisst sich irgendwie mit Meditation.

Oder? Vielleicht doch nicht. Ausprobieren.

Gruss BB.

Vagabund
03-04-2005, 18:56
@Bobo: Ja, ja und =Schwertkampf :)
Das, was ich auf besagtem Lehrgang an Kyong Dang gesehen habe, sah aus wie Iado oder Kendo, das Übliche eben (bin kein Waffenfan)

@jinkazama: Mit buddhistischer Meditation kann man aber auch genau das Gegenteil bewirken: http://www.yourlife.info/Buddhismus/7_kapitel.shtml

Über Risiken und Nebenwirkungen buddhistischer Praxis wird gemeinhin wenig gesprochen. [...]

Tai Chi dagegen ist sehr harmlos, weil weniger intensiv als Meditation. Eigentlich immer gesund, es sei denn, der Lehrer hat keine Ahnung von Orthopädie (so geschehen bei meiner Mutter, die trotz Rückenschmerzen vom Trainer weiter ermuntert wurde, einfach weiter zu trainieren. Dass die Schmerzen immer schlimmer wurden- sie hat eine lange Vorgeschichte mit ihrem Rücken - ignorierte er. Nun ist sie bei einer besseren Lehrerin.)

Yoga ist ultra-anstrengend! Kampfkünstler sind in den allermeisten Fällen kaum in der Lage, deren Übungen und Stellungen korrekt einzunehmen und über eine Weile zu halten.

Lass Dich überraschen, wie gut TC und Yoga zum Kampftechniktraining passen.

Du scheinst sehr an Meditation interessiert zu sein. Ich kann Dir da nur dringend empfehlen, Bücher von David Fontana zu lesen. Er informiert objektiv, umfassend und qualifiziert. (Auch in der Meditation gibt es viele Fälschungen und Geldschneiderei sowie Fanatismus)
Ich habe "The meditator's Handbook" von ihm gelesen, das gibt's auch in jedem Buchladen auf deutsch. Hier eine Übersicht:
Fontana-Bücher bei Amazon (http://www.amazon.de/exec/obidos/search-handle-url/index%3Dbooks-de%26field-keywords%3Ddavid%20fontana%26results-process%3Ddefault%26dispatch%3Dsearch/ref%3Dpd%5Fsl%5Faw%5Ftops-3%5Fbooks-de%5F6651248%5F2/028-5504646-3458123)

Ciao,
Hendrik

jinkazama
03-04-2005, 21:09
klar bin ich interessiert - aber noch will ich nicht zur ruhe kommen. Denn ich sollte noch die schule abschließen - und wer hier zu langsam ist, hat leider keine chance. der geist wird beruhigt - doch das darf er noch nicht.

Aber was kann man gegen auftretende verwirrung schon machen, wie es in den nebenwirkungen steht? man muss halt versuchen, alles zu verstehen und solange darüber nachzudenken bis man es klar verstanden hat.

OK. in südkorea wird doch auch mit volldampf trainiert. das kann von vorteil sein, wenn auch berglaufen usw. dabei sind würde mich das nicht stören. Es ist halt der genaue Gegensatz zum Zen.
Natürlich wäre es zu überlegen, zu diesen typen zu gehen, aber ob dies wirklich draufhaben muss auch noch geprüft werden.

Wishes
04-04-2005, 00:12
Hallo jinkazama,

ich kenne auch leider keinen.

Darf ich fragen, was Du mit "alt" meinst? Taekwondo gibt es erst seit ca. 1955. Davor gab es in Korea Karate, davor fast nichts (wegen der Japaner) und davor, bis die Japaner kamen, gab es Taekkyon. Letzteres hat nichts, und zwar nicht die Bohne :), mit TKD zu tun. Aber vielleicht weißt Du es ja schon.

Was die andere Frage angeht, da halte ich es fast mit Alfons. Taekkyon war etwas für übermütige Jugendliche, Bauern und Armeeanwärter. Auch für Volksfeste. Alles andere spielte sich meines momentanen Wissenstands im Militär ab.
Taekwondo wurde von Generälen und Verwaltern aus dem Karate und - manche meinen- teilweise aus dem Kung Fu entwickelt. Das passt nicht zum Son-Buddhismus.

Ko Myong jedoch, ein Hap Ki Do Lehrer(1), hat seine KK in einem "spirituellen Umfeld" gelernt (*Alfons fragend anguck*).

Ciao,
Hendrik

(1) HKD ist auch noch nicht so alt und hat mit Japan zu tun.

Ich dachte TKD besteht auch teils aus Taekkyon, da Taekkyon hauptsächlich aus Beinarbeit besteht, sowie Taekwondo zu 70%... hab ich mal gehört... vertu ich mich jetzt :confused:

Vagabund
04-04-2005, 07:42
Hallo Wishes,

man hat Dir eine der üblichen Baron Münchhausen-Geschichten erzählt. Diese sind leider viel verbreiteter als die wahre Geschichte.

Taekwondo wurde aus dem Karate entwickelt, teilweise mit Einflüssen aus dem Kung Fu, aber ohne JEDEN Einfluss aus dem Taekkyon. Alles nach 1945, nach der japanischen Besatzung und dem 2. Weltkrieg. Das kann man geschichtlich nachweisen (z.B. hier: http://www.argedon.de/akka/t_lehre/his_k.htm ist eine Diplomarbeit über das Thema auf deutsch)

Aber auch technisch: Die TKD-Techniken des ursprünglichen TKD's stimmen zu ca. 90% mit denen des Karate überein. Auch heute noch in der olympischen Variante des TKD sind die Formen dem Karate sehr ähnlich.
Von Taekyon-Techniken findet man nicht die geringste Spur im TKD.

Korea möchte natürlich die Verbindung zu Japan nicht zugeben. Da es zwei zerstrittene Weltverbände gibt, gibt es aber sogar zwei (teils noch mehr) Versionen über den Ursprung des TKD. Beide sind himmelschreiende Lügen (Lüge = bewusste Falschaussage)

Im Taekkyon gibt es nicht nur Tritte, sondern auch Handtechniken, Kopfstöße, Würfe, Hebel usw. Alles, was funktioniert.
Man bevorzugt aber meistens Tritte und (Fuß-)Würfe, von daher ist das mit "da Taekkyon hauptsächlich aus Beinarbeit besteht" akzeptabel :)
Man kann TN aber auch ohne Tritte machen. Das wichtigste ist der Tanzschritt und "Gumschil" (=Flow/ fließende Bewegungen/ Kniewippen)

Besonders blöde ist es, wenn Taekkyon als "der primitive Vorläufer des TKD" beschrieben wird. Und das noch meistens von Menschen, die TN (taekkyon) noch nie gesehen haben.

Wenn Du es sehen willst:
Taekkyon - Videos in Hülle und Fülle *klick* (http://taekkyon.de/html/de/tn_videos.html)


Ciao,
Hendrik

P.S. Nun aber wieder zu Zen, Meditation, Buddhismus und Kampf.

schweineschwarte
04-04-2005, 14:12
ich glaube es gibt ein buch von kwon jae hwa, das heißt zen in der kunst der selbstverteidigung oder so....
habs allerdings nicht gelesen und weiß deshalb auch nicht, ob da irgendein bezug zwischen taekwon-do und zen hergestellt wird oder ob das eher auf KK allgemein gemünzt ist..

Wishes
04-04-2005, 15:07
sieht tatsächlich sehr anders aus, der bewegungsablauf fällt sofort auf.
danke Vagabund.

Vagabund
05-04-2005, 08:44
@Schweineschwarte: Kwon Jae Hwa's Buch bezieht sich nur auf Zen und TKD. Wäre auch ein Anknüpfungspunkt für Recherchen.

@Sonmudo: Man sollte nicht vergessen, dass nicht nur Yoga und Tai Chi drin vorkommen, sondern auch Meditation, also stilles Sitzen. Haben wir auf dem Lehrgang viel gemacht.

leopan8
05-04-2005, 10:33
Hy

Habe irgendwo gelesen ,dass es in Korea die Kampfkunst Bool Moo Do(Bool Mu Sool) gibt, die in einem Son(Chan/Zen) Buddhistischen Kloster im Süden Koreas gelehrt und geübt wird.
Diese Kampfkunst soll vom Shaolin Quan abstammen.


Gruss
leopan8

Vagabund
05-04-2005, 16:59
Hier kommt ein Ausschnitt aus einem Brief meines geheimen Informanten in Korea :SHERLOCK_

"> You told me that you practiced Son Mudo. As far as I remember, you have stopped by
> now, haven't you? Somebody told me that there are real temples in Korea where real
> monchs practice this art. Have you trained in such a temple, too? Is it comparable to the
> shaolin monastery?

I'm actually planning to resume sonmudo (while still practicing
taekkyon). There are several temples around Korea where monks
practice this, though I haven't been to one yet. I think the main
temple for sonmudo is Pomo-sa (or Beomeo-sa, or whatever) in Busan.
At least, this was where the monk who systematized (or created) the
style lived. There are paintings at that temple depicting monks in
sonmudo poses. I found some pictures of these (they're at the bottom
of the page).

http://www.pomosa.com/Ams/chongnyon.html

From what I've heard, the modern Shaolin temple is a big tourist trap,
with few residents who are actually monks, most being athletes. If
this is the case, then Pomo-sa is actually proabably nicer than
Shaolin. In general, I like Korean temples more than Chinese ones,
anyway. The Shaolin temple is, though, very much larger than Pomo-sa."

Hier ist ein Bild von der verlinkten Seite:

http://www.pomosa.com/Ams/chongnyong05.jpg

Na, jinkazama, jetzt weißte aber wo Du hin musst, oder? :)
Ich habe mal 2 Monate lang in Pusan gelebt, es ist eindeutig meine Lieblingsstadt in Korea.Tolle Berge im Hinterland und auf der anderen Seite Strand- einfach herrlich. Kann ich Dir also nur empfehlen. Und Bodo lädt Dich dann mal nach Seoul ein ;)

Tschiiiiiahauuuu!
Hendrik

leopan8
05-04-2005, 18:23
Hy Vagabund!!

Habe genau über diesen Tempel etwas gelesen!

Die Tempelanlage soll 678 n.Chr. gegründet worden sein.
Die Techniken sollen dem Tang Lang Quan(Gottesanbeterin) und dem Kranichstil ähneln??? :confused:

Danke für diese Interessanten Informationen!!! :Think:


Habe Interessante Links entdeckt!!
http://www.taiga-press.com/features/sonmudo/

http://www.lifeinkorea.com/travel/kyongju/golgulsa3.htm

http://www.parandeul.co.kr/sunmudo.htm

http://www.geocities.com/colosseum/2162/wst.htm

leopan8

jinkazama
06-04-2005, 13:10
Zu Shaolin: Dein Informant könnte Recht haben, Vagabund. Buddhismus wurde schon lange abgelöst von Geldgier und der Mönch, der neben diesem trubel noch meditieren kann, den möchte ich sehen.

Aber ich verurteile die typen nicht, jeder will halt was von diesem ort, seiner stimmung usw. abbekommen, die allerdings dann nicht mehr da ist.


Das Training bei den Son Mudo Meistern ist eh ähnlich und die Gegend ist mindestens genauso schön. Die Kampfkunst sieht mal nicht schlecht aus.
Wie schmeckt denn das Essen dort? weiß das jemand von euch?

leopan8
06-04-2005, 14:08
Hy

Zum Shaolin Kloster in Henan:
Die Mönche ,üben die(Chan/Son/Zen)Meditation und das Shaolin Quan nicht in der Öffentlichkeit aus!! :idea:


Was Kampfkunsttouristen in den Wushu Schulen im Schnellverfahren ,ausserhalb des Shaolin Klosters in Dengfeng beigebracht wird,hat oft wenig mit dem echten Shaolin Quan zu tun und ist eher modernes Wushu/Sanda.(traditionelles Kampfkunst Training dauert viele harte Jahre)

siehe:
http://www.shaolin-wushu.de/


P.S:
Die meisten Buddhistischen Orden waren,sind wie die Christlichen Mönchs Orden Wirtschaftlich orientiert !!!(In Asien gibt es keine Kirchensteuer) ;)

Hoffe ,dass das Son Mu do vom übertriebenem Komerz verschont bleibt, was jedoch in Korea sehr schwer ist siehe:(Hapkido,Hwarangdo,Kuksoolwon,Taekwondo usw.) :teufling:

Gruss
leopan8