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Vollständige Version anzeigen : "ausgebildeter kampfsportler"=tatbeteiligt?



tripple8
05-04-2005, 14:52
moin!
was sagt ihr zu dieser pressemeldung?klar, noch ist nichts gesagt, urteile fällt die justiz und nicht die polizei, aber das stinkt mal wieder nach einer krassen vorverurteilung. verteidigen darf sich in deutschlnad anscheinend nur, wer schon halbtot auf dem asphalt klebt....

POL-HH: 050404-2. Versuchtes Tötungsdelikt in Hamburg-St.Pauli - Zeugen gesucht

04.04.2005 - 10:03 Uhr

Hamburg (ots) - Tatzeit: 03.04.2005, 17.15 Uhr
Tatort: Hamburg-St.Pauli, Hamburger Berg

Ein 23-Jähriger wurde gestern Abend vor einem Lokal in Hamburg-St.
Pauli bei einer körperlichen Auseinandersetzung lebensgefährlich
verletzt.
Die Mordkommission hat die Ermittlungen übernommen und sucht nach
Tatzeugen.

Der stark angetrunkene Geschädigte (23) war aufgrund aggressiven
Verhaltens aus einem Lokal am Hamburger Berg gewiesen worden.
Der aus Aserbeidschan stammende Deutsche randalierte daraufhin vor
dem Lokal und versuchte, durch wiederholtes Springen gegen die
verschlossene Eingangstür in das Lokal zurück zu gelangen.
Als dies misslang, richtete er seine Angriffe auf umstehende
Passanten.
Eine von diesen angegriffenen Personen, ein 39-jähriger Franzose,
versetzte dem Geschädigten daraufhin zwei Fußtritte. Einer dieser
Tritte traf den Geschädigten am Hals. Der 23-Jährige fiel zu Boden
und zog sich dabei schwere Kopfverletzungen zu.
Der Verletzte wurde in ein Krankenhaus gebracht. Zwischenzeitlich
besteht keine Lebensgefahr mehr.

Der 39-jährige Franzose entfernte sich zunächst vom Tatort, konnte
jedoch schnell ermittelt werden. Er stellte sich im Verlaufe des
Abends der Polizei.
Es stellte sich heraus, dass er ausgebildeter Kampfsportler ist.

Der Beschuldigte räumte eine Tatbeteiligung ein. Er wird heute dem
Haftrichter vorgeführt.

Die Mordkommission bittet Zeugen, die Angaben zum Tathergang
machen können, sich unter der Rufnummer 4286- 56789 zu melden.

Sy.

Le James
05-04-2005, 15:00
Kommt drauf an wie der Franzose angegriffen wurde, wegen der lieben Verhältnismäßigkeit. Wenn der Typ aber wirklich so wie beschrieben rumrandaliert hat wirds sich aber sicher nicht um ein wenig rumschubsen gehandelt haben... Bleibt abzuwarten was Justitia dazu sagt!

stefan jöhnk
05-04-2005, 15:37
Le James hat Recht... Ist wirklich eine Frage, wie stark er angegriffen worden ist. Grundsätzlich aber immer eine besch.... Situation.

Grüße
Stefan

nrwboy
05-04-2005, 17:24
in so einer lage möchte ich aber nicht sein. es kommt jetzt nämlich sehr stark auf die zeugenaussagen an, falls es welche gibt. wenn alle der gleichen meinung sind, und alle behaupten, dass der franzose nur leicht angeschubst worden ist und er daraufhin brutal zurückgeschlagen hat, dann sieht es wohl schlecht für den aus. na immerhin ist der geschädigte nicht verstorben, sonst würde die situation für den franzosen noch beschiessener werden.

der_Grashüpfer
05-04-2005, 18:01
Mir gefällt das nicht, wenn ich in einem anderen Land von einem völlig betrunken rumgeschubst werden würde, bekäme ich Panik. Es wäre wirklich unfair den Franzosen zu bestrafen.
Mal ehrlich, wer bleibt denn da absolut cool? Ich denke er wollte ihn schnellstmöglich ausschalten, das ist berechtigt, Betrunkene sind unberechenbar.
Meiner Meinung nach war was der Franzose gemacht hat angemessen, jedes andere Urteil wäre an der Realität vorbeigeschossen.

jkb1983
05-04-2005, 18:35
Hätt ich auch gemacht!

Nahot
05-04-2005, 18:40
Ich denke er wollte ihn schnellstmöglich ausschalten, das ist berechtigt, Betrunkene sind unberechenbar.


Erst recht wenn er gesehen haben sollte, wie der andere gegen die Tür gesprungen ist. So einen will ich auch nicht nah an mir dran haben!

Tornado
05-04-2005, 19:05
Erst recht wenn er gesehen haben sollte, wie der andere gegen die Tür gesprungen ist. So einen will ich auch nicht nah an mir dran haben!

Stimmt. Ich würde mich auch massiv wehren, wenn mich ein hochaggressiver Suffkopp anspringen würde. Hoffe der Franzose hat nen guten Anwalt.

Kick-Mac
05-04-2005, 19:46
Aber musste er denn unbedingt in den Hals treten? Als ausgebildeter Kämpfer verfügt man über ein großes Reportoire an anderen Techniken um jemanden unschädlich zu machen.

Lars´n Roll
05-04-2005, 19:52
Aber musste er denn unbedingt in den Hals treten? Als ausgebildeter Kämpfer verfügt man über ein großes Reportoire an anderen Techniken um jemanden unschädlich zu machen.

Woher willst Du wissen, ob er gezielt gegen den Hals getreten hat?

Ausserdem finde ich dieses ewige Geschwätz ..."als ausgebildeter KKler kann man ja auch dies und das machen..." so unrealistisch! Das kommt nur von Laien und KKlern die nie in eine ernsthafte Auseinandersetzung verwickelt waren.
Jemanden kampfunfähig setzen, der Dir ernsthaft wehtun will ohne ihm wehzutun ist kein Kinderspiel sondern fast unmöglich.

bouncer
05-04-2005, 20:02
Woher willst Du wissen, ob er gezielt gegen den Hals getreten hat?

Ausserdem finde ich dieses ewige Geschwätz ..."als ausgebildeter KKler kann man ja auch dies und das machen..." so unrealistisch! Das kommt nur von Laien und KKlern die nie in eine ernsthafte Auseinandersetzung verwickelt waren.
Jemanden kampfunfähig setzen, der Dir ernsthaft wehtun will ohne ihm wehzutun ist kein Kinderspiel sondern fast unmöglich.

Wie wahr!! Jemand der etwas anderes sagt/schreibt, hat einfach keine Ahnung! Leider haben viele Richter und Staatsanwälte genau diese Vorurteile!

BFM09
05-04-2005, 20:36
also erstmal is das ja totaler quatsch mit ausgebildeter kampfsportler. da kamma nun n roman drüber schreiebn, hab aber kein bock drauf ^^

egal worums jetzt geht, ob kampfsportler oder nicht, wenn man schon vorher zugibt, dass man tatbeteiligt is, hat man schlechte karten ..... und daran is der dann auch selber schuld. wenn dus selber zugibst biste im *****.

engl
05-04-2005, 21:31
Das mit der Verhältnismässigkeit sollte man schon beachten.
Vor allem sollte man sich jedoch in so einer Lage dann verhältnismäßig sofort aus dem Staub machen und nicht wiederkommen.

sumbrada
05-04-2005, 21:44
Zumindenstens wäre es besser gewesen, wenn er sich an die Regel gehalten hätte: Niemals Kicks über Hüfthöhe.
Nur diesmal in einer anderen Bedeutung als normal üblich.

M.A.W.
05-04-2005, 21:48
Moinsen.

..... und daran is der dann auch selber schuld. wenn dus selber zugibst biste im *****.

Was meinst Du genau mit "zugeben". Das der Franzose dem Angreifer einen Kick gegebeb hat, steht ja außer Frage und dafür gbt es ja nun auch Zeugen. Und das kann man doch auch zugeben, oder meinst Du dass man in diesem Fall hätte lügen sollen?

Es wäre nett, wenn Du das etwas mehr erläutern könntest.

Danke M.A.W.

Dudeplanet
05-04-2005, 22:12
Stimmt. Ich würde mich auch massiv wehren, wenn mich ein hochaggressiver Suffkopp anspringen würde. Hoffe der Franzose hat nen guten Anwalt.

Also bitte!

Einen Betrunkenen zusammenhauen? Geht's noch? Wenn man wegläuft hängt man ihn doch locker ab. Man muss es nicht auf eine Konfrontation ankommen lassen.

Im übrigen hätte er doch wahrscheinlich sowieso keine chance gehabt. In sofern steht man bei der Frage nach der Verhältnismäßigkeit immer dumm da.

Nahot
05-04-2005, 22:44
Also bitte!

Einen Betrunkenen zusammenhauen? Geht's noch? Wenn man wegläuft hängt man ihn doch locker ab. Man muss es nicht auf eine Konfrontation ankommen lassen.

Im übrigen hätte er doch wahrscheinlich sowieso keine chance gehabt. In sofern steht man bei der Frage nach der Verhältnismäßigkeit immer dumm da.

Das ist doch reine Spekulation. Der Typ war ja aggressiv, er sprang mehrmals gegen die Türe und ging dann andere an. Da ist also wohl kaum vom "wehrlosen Betrunkenen" auszugehen.

Hätte jeder Passant jetzt einfach weglaufen sollen?


Wäre aber sehr interessant wie der Fall weitergeht. Las heute im Videotext, das in Halle Richter vor kurzem erst (die letzten Tage) einen Neonazi freigesprochen haben, der einen Renter niedergestochen hatte. Sie glaubten dem Neonazi das es was mit extremer Notwehr zu tun hatte. Leider find ich den Text grad nicht mehr, sonst hätte ich ihn abgeschrieben. Liest sich im orginal Text sehr heftig.

nrwboy
05-04-2005, 22:49
wusste der franzose überhaupt, ob der typ nun besoffen war oder nicht. ich glaube, das ist auch entscheidend. wenn er es nicht gewusst hat, dann hat er ja woh laus reflex reagiert um sich selber zu schützen. dass er ihm extra in den hals getretten hat, das glaube ich eher weniger. warum ich das nicht glaube, ist dass er kampfsportler ist, und eigentlich sind die meisten kampfsportler keine straßenschläger die andere leute zum krüppel hauen wollen.
okay, wenn der franzose gewusst hat, dass der typ besoffen war, dann hätte er sich wirklich anders verhalten können. so wie es jemand vor mir schon vorgeschlagen hat, einfach davon rennen, da kommt der typ eh nicht einem nach.

Nahot
05-04-2005, 22:50
Zum Glück ist besoffen ja gleich besoffen. Alle Menschen sind gleich und die Pauschalisierung lebe hoch!

Lars´n Roll
06-04-2005, 01:07
Zum Glück ist besoffen ja gleich besoffen. Alle Menschen sind gleich und die Pauschalisierung lebe hoch!


Eben! :thx: Habe schon betrunkene Randalierer erleben dürfen. Mag sein, dass die nicht mehr sooo super koordiniert sind wie im nüchternen Zustand, aber um jemanden aufs Fressbrett zu haun langts noch dicke. Zum rennen evtl. auch.
Ich sage, dem Franzosen ist nichts, wirklich nichts vorzuwerfen.

tripple8
06-04-2005, 05:06
1.)besoffen bedeutet nicht automatisch harmlos! teils ist das gegenteil der fall, zwar schwindet die koordination, dafür nimmt aber auch das schmerzempfinden ab und menschen neigen zu handlungen, deren folgen sie nüchtern nicht in kauf nehmen würden.

2.)"...hätte man nicht eine sanfte technik...?" hätte,hätte herrentoillette. diesen quatsch von wegen "ausgebildeter kk-ler kann ja auch sanfte hebeltechnik anwenden" ist absolut realitätsfremd! auf sowas kommen nur richter oder leute,die sich noch nie einer unagenehmen situation auf der straße stellen mussten! sv heisst: rette deinen *****! es geht hier nicht um staatliche vollzugsbeamte,die sich an vorschrift x-y halten müssen, es geht hier um einen angriff durch einen spinner, der völlig außer kontrolle war. und da heisst es meiner meinung nach bei realer sv: er oder ich! und zeit zum nachdenken bleibt da nicht...

MeenzerBub
06-04-2005, 07:18
[QUOTE=Dudeplanet]Also bitte!

Einen Betrunkenen zusammenhauen? Geht's noch? Wenn man wegläuft hängt man ihn doch locker ab. Man muss es nicht auf eine Konfrontation ankommen lassen.
QUOTE]

Er hätte dem Randalierer zumindest vorher seinen Kampfsport-Ausweis zeigen sollen, damit dieser vorgewarnt gewesen wäre.

So: "Halt, junger Mann ich übe Kampfsport aus und könnte dich töten!"

oder klar.......einfach wegrennen. Da wäre aber der ein oder andere ständig am Rennen aufm Kiez und anderswo. Da sollte man überlegen ob man Kampfsport weiterhin betreibt oder vielleicht an ein, zwei Volksläufen teilnimmt um fit zu bleiben.


Oh Mann oh mann..................

:weirdface

Pyriander
06-04-2005, 11:50
Das kann man nun wirklich nicht so pauschal beurteilen. Der Betrunkene hatte ja mehrere Passanten angegriffen, klar, der Franzose hätte auch abhauen können, dann hätte der Betrunkene sich eben den nächsten geschnappt, der nicht mehr wegkommt; ganz toll...

Ist eben eine Frage der Sichtweise, und wir wissen nicht alle Fakten, so wie da steht bin ich pro Wehren, aber vielleicht fehlt da auch etwas

Kick-Mac
06-04-2005, 13:55
Woher willst Du wissen, ob er gezielt gegen den Hals getreten hat?

Ausserdem finde ich dieses ewige Geschwätz ..."als ausgebildeter KKler kann man ja auch dies und das machen..." so unrealistisch! Das kommt nur von Laien und KKlern die nie in eine ernsthafte Auseinandersetzung verwickelt waren.
Jemanden kampfunfähig setzen, der Dir ernsthaft wehtun will ohne ihm wehzutun ist kein Kinderspiel sondern fast unmöglich.

Ok, Sorry für die unqualifizierte Aussage. Aber aus vielen Berichten, die ich gelesen habe, ist es schon wahrscheinlich, daß der Franzose vor Gericht ein kleines Problem bekommen könnte. Von daher war die Aktion in den Hals, ob gewollt oder nicht, halt nicht so ganz glücklich.

Dragonking
06-04-2005, 14:34
Woher willst Du wissen, ob er gezielt gegen den Hals getreten hat?

Ausserdem finde ich dieses ewige Geschwätz ..."als ausgebildeter KKler kann man ja auch dies und das machen..." so unrealistisch! Das kommt nur von Laien und KKlern die nie in eine ernsthafte Auseinandersetzung verwickelt waren.
Jemanden kampfunfähig setzen, der Dir ernsthaft wehtun will ohne ihm wehzutun ist kein Kinderspiel sondern fast unmöglich.

Da muß ich dir recht geben, ich hatte das problem schon bloss war der Kerl nicht betrunken. Und hatte keine Ausbildung im Kampf. Drotz dem hatte ich ob woll ich da schon über 1 Jahr Shaolin Kempo gelehrt hatte musste ich achten was ich mache. Ich hatte eine Anzeige bei der Polizei gemacht wodurch dann so eine Jugendsozjalgericht- dingsta kam. Der Kerl und ich mussten zusammen auftauchen dann hatte die Frau da erwehnt das Ich Kampfsportler bin und hätte ich denn Kerl schwer Verletzt hätte das für mich auch folgen gehabt.
Der Kerl musste wegen tätlicher Angriff 300 Stunden sozjalle arbeit leisten.

Zum glück wusste ich was ich tun kann und was ich nicht tun darf.

MeenzerBub
06-04-2005, 14:54
Ich tu mir ja gelegentlich schwer mit dem Lesen aber:

Eine von diesen angegriffenen Personen, ein 39-jähriger Franzose,
versetzte dem Geschädigten daraufhin zwei Fußtritte. Einer dieser
Tritte traf den Geschädigten am Hals. Der 23-Jährige fiel zu Boden
und zog sich dabei schwere Kopfverletzungen zu.
Der Verletzte wurde in ein Krankenhaus gebracht. Zwischenzeitlich
besteht keine Lebensgefahr mehr.

Das bedeutet doch wohl das die Verletzungen daher stammen das der liebe Mitbürger sich die Verletzungen beim Sturz auf den Boden zugezogen hat, oder?
Das mag ja in der strafrechtlichen Bewertung gleich sein, aber den Vertretern der Theorie "Oh, der darf dem lieben Jungen doch nicht gegen den Hals treten" sollte es doch sagen: Wenn er jetzt nach einem Lowkick aufn Kopp gefallen wäre, wäre das besser??????

Der Typ war Scheisse und hat die Rechnung kassiert........Basta.

Dr. Ralf
06-04-2005, 15:49
Hallo zusammen,
ich habe mal Lust mich an dieser höchst spekulativen Diskussion zu beteiligen. Ich denke um die Sache richtig zu bewerten, müsste man viel mehr Informationen haben. Z.B. wie groß und schwer war der betrunkene Angreifer und welchen Körperbau hatte der französische Kollege vorzuweisen.
Wie aggressiv und koordiniert war der Angriff des Betrunkenen.
Wenn ein betrunkener Mann mit 60kg und 1,70m Körpergröße, welcher sich kaum auf den Beinen halten kann mit Rundumschlägen einen 1,90m 90kg Kampfsportler attackiert, dann muss sich der Kampfsportler natürlich schon fragen lassen ob eine mehr oder weniger massive Ohrfeige vielleicht nicht auch gereicht hätte.

Wenn der Betrunkene dagegen sein potentielles Opfer um einen Kopf überragt und auch das Körpergewicht eher zugunsten des Angreifers spricht, oder wenn der Angreifer koordinierte massive Angriffe bringt, dann ist m. E. auch ein Schlag in Richtung Hals legitim.
Wer hier was von kontrolliertem Vorgehen schwafelt, der muss dann auch mal erklären wie man bitteschön einen massiven Angreifer kontrolliert ohne dabei seine eigene körperliche Unversehrtheit massiv zu gefährden.
Welcher Schlag führt denn bei einem sich bewegenden Gegner mit 100%iger Sicherheit zu einer temporären Kampfunfähigkeit ohne gleichzeitig dessen Gesundheit zu gefährden. Welche Vorgehensweise der Kontrolle funktioniert ungeachtet der anatomischen Gegebenheiten (starr und sehr muskulös oder sehr flexibel in den Gelenken, schmerzempfindlich oder schmerzunempfindlich usw.)?
Wer ist zudem unter extremem Stress und dem damit verbundenen Verlust der Feinmotorik tatsächlich in der Lage einen Schlag genau zu platzieren, obwohl sich sein Gegenüber evtl. unkontrolliert und damit nicht vorhersehbar bewegt.

Wer weiß genau mit welcher Wucht bei welchem Körperbau des Gegenübers er welche Geschwindigkeit und welche Masse in den Schlag legen muss, um genau den schmalen Grat zwischen Wirkungslosigkeit, temporärer Kampfunfähigkeit und massiver Verletzung zu finde?.
Kurz und gut wer konnte schon Reihenversuche an Menschen machen um festzustellen wie er unter welchen Bedingungen wo hin zu schlagen hat?

Man könnte nun noch über Fixierungstechniken spekulieren. Wer schon mal versucht hat einen sich vollkommen unkoordinierten bzw. panischen Menschen in einen Kontrollgriff zu nehmen, der kann leicht nachvollziehen, weshalb dies die Leute bei der Polizei bevorzugt nur dann versuchen, wenn sie eine massive quantitative Überlegenheit haben. (Am besten zu Dritt von hinten)
Ich frag mich auch was dann passiert wenn ein panischer Betrunkener beim Ansatz eines Hebels (sofern er überhaupt gelingt) sich so massiv bewegt, dass sein Gelenk zu Bruch geht.

Ich lass mich aber gerne überzeugen. Derjenige, der hier eine Vorgehensweise kennt, um einen Betrunkenen ohne Gefahr für dessen Gesundheit zu kontrollieren, der darf dies hier gerne in epischer Breite darstellen.
Gruß Ralf

bouncer
06-04-2005, 15:57
[QUOTE=MeenzerBub

Der Typ war Scheisse und hat die Rechnung kassiert........Basta.[/QUOTE]

Eben!! :thx:

Tornado
06-04-2005, 18:06
Also bitte!

Einen Betrunkenen zusammenhauen? Geht's noch? Wenn man wegläuft hängt man ihn doch locker ab. Man muss es nicht auf eine Konfrontation ankommen lassen.

Im übrigen hätte er doch wahrscheinlich sowieso keine chance gehabt. In sofern steht man bei der Frage nach der Verhältnismäßigkeit immer dumm da.

Ich kann den Kern Deiner Meinung schon verstehen und was Du mir sagen willst. Aber von zusammenhauen hab ich überhaupt nicht gesprochen. Andererseits hat man auch eine soziale Pflicht, wenn ein massiv randalierender Mann äußerst brutal auftritt, Passanten angreift und Co. greife ich sicher ein. Mit der Schuld der Nichthilfe könnte ich nicht leben. Von mir bekäme er erstmal einen Tritt auf den Brustkorb, dann mal weitersehen. Den würde ich aber konsequent durchziehen, wenn mein Leib und Leben in Gefahr ist, reagiert eh nicht mehr mein Gehirn, sondern mein Körper selbst.

Man muss allerdings wirklich wegen der Verhältnismäßigkeit der Mittel aufpassen, die Notwehr ist schnell überschritten.
Ich würd mir einfach einen guten Anwalt besorgen, der macht dat schon :D

Tornado

Sven K.
06-04-2005, 18:37
Moin

Man braucht nur zwei mal hauen. Erst den Gegner um. Und dann schnell ab. :D ;)

sumbrada
06-04-2005, 18:41
Na, ich merke, hier sprechen einige aus Erfahrung.

Ich habs schon einige Mal erlebt, wie Besoffene plötzlich ihr Ziel ändern. Da will ich einige "Experten" sehen, wie sie noch wegrennen.

bouncer
06-04-2005, 19:05
Die würden dem armen Besoffenen wahrscheinlich beruhigen und ihm bei einem Bier von seinem Vorhaben abbringen...... :rolleyes:

Rusha
06-04-2005, 19:19
Also sorry die Sachlage ist für mich so eindeutig wie es eindeutiger nicht mehr geht.

Ich mein Hallo!!!! Hamburg St. Pauli!!!!!

Wenn da in der Nacht ein Aggro Aserbeidschaner auf dich losgeht, dann solltest du entweder laufen und beten das der und evtl. seine Clique dich nicht erwischen oder du solltest ihn umbügeln das er nicht mehr aufsteht.

Ich mein wenn das in München vorm Käfer passiert wär und es wär Andreas Türck gewesen. Ok dann könnte man drüber reden ob der Franzose ganz ganz vielleicht ein bisschen Schuld hat.

Aber wenn du als Ausländer durch ein gefährliches und berüchtigtes Viertel gehst (was St. Pauli definitiv ist) dann solltest du genau so handeln wie der Franzose hier.

Ich mein wisst ihr wie viele Zuhälter, Drogenhändler, Junkies, Alkies, und Aggros in St. Pauli rumlaufen???
Sehr sehr viele.
Die meisten von denen sind bewaffnet und gewaltbereit.

Was soll das Gelaber von wegen er hätte ihm nicht gegen den Hals treten sollen.
Das soll mir einer erzählen dass wenn in der Nacht ein Betrunkener auf dich losgeht er sich überlegt ob der vielleicht doch ein netter Kerl ist.
So nach dem Motto „schau ma mal vielleicht überleb ich es ja doch“.

Wenn so jemand unvermittelt auf dich losgeht dann hast du Adrenalin bis in die Haarspitzen, dann musst du all deinen Mut zusammennehmen um nicht wie ein Schaf auf der Stelle stehen zu bleiben. Besonders wenn du davor beobachtet hast wie der alles kurz und klein schlägt.
Ich hab total schiss davor jemanden zu schlagen und ich hasse es.
Aber wenn es mal soweit ist, dann kann ich nicht mehr kontrollieren ob meine Faust jetzt seine Kinnspitze trifft oder seinen Kehlkopf. Das ist aber das Problem des Angreifers und nicht meines. Der will mir ja Schaden zufügen nicht umgekehrt.

Sogar Klitschko sagt das er vor einem Kampf Angst hat.

Außerdem wie willst du beurteilen was der mit dir machen will wenn er auf dich zustürmt?
Wie willst du in der Nacht sehen wie viel jemand wiegt???
Oder ob er eine Glasscherbe in der Hand hat.
Außerdem kann auch ein kleiner Giftzwerg dir die Nase zertrümmern oder dich mit einer Flasche ins Komma schlagen wenn du ihn zu nahe rankommen lässt.

Wenn jemand der gerade vor Aggressivität gegen eine Tür gesprungen ist und alles kurz und klein schlägt, seine Hände (=Waffen) auf einen zu bewegt, dann muss man auf Leben und Tod kämpfen. Natürlich nur wenn man nicht weglaufen kann.

Außerdem finde ich dass der Kampfsportler sich vorbildlich verhalten hat. Stellt euch mal vor dieser Typ haut dann den nächst besten 16 jährigen um. Weil er so besoffen ist.
Der Franzose hat gesehen das der Typ wie tollwütiger Hund randaliert er hat ihn als gefährlich eingeschätzt und ihn ausgeschaltet. Was gibt’s da zu diskutieren???
Der andere hätte ja nicht betrunken randalieren und auf Passanten losgehen müssen.
War doch Glück das genau der Passant ein echt guter KSler war der ihn so sanft flachgelegt hat.
Ein Straßenkämpfer muss immer den Tod als Konsequenz akzeptieren. Deshalb würde ich mich nie in einen verwickeln lassen wenn ich es irgendwie verhindern kann.


Fakt ist:

- Der Typ hat gezeigt dass er aggressiv ist und Schaden anrichten will.
- Das St. Pauli nicht das Viertel ist um seine rhetorischen Fähigkeiten in Konfliktsituationen auszubauen.
- Man kann froh sein das dieser Idiot ausgeschaltet wurde bevor er jemanden im seinen Aggrorausch ernsthaften Schaden zugefügt hat.
- Zwei Tritte um eine SV Situation zu beenden ist sowieso schon sehr sehr gut für den Betrunkenen ausgegangen.

Aber der Franzose tut mir leid hatte schon eine ähnliche Situation, und da krieg ich heut noch so eine Stinkwut wenn ich an das deutsche Justizsystem denke.
Ich mein soll man jetzt jeden betrunkenen Asso randalieren lassen und abwarten ob der einen umbringt.

Also ne…..Da schüttele ich nur den Kopf

Hut ab vor dem Franzosen für die Zivilcourage.

Peace
Rusha

Su Bak
06-04-2005, 23:12
tatbeteiligt war der franzose wohl auf jeden fall, sonst hätte er ja nicht zutreten können. die justiz muss jetzt klären ob es sich um notwehr oder eine straftat handelt. zum glück darf noch nicht jeder machen was er will.
übrigens wäre es auch nicht schlecht zu wissen aus welcher zeitung dieser artikel stammt um sich ein "urteil" zu bilden. ist wohl klar das allen unbeteiligten nur die spekulation bleibt

tripple8
07-04-2005, 05:26
@su bak:
Der Artikel stammt direkt aus der Feder des Polizeipressesprechers.
Guckst du hier:http://www.presseportal.de/polizeipresse/p_story.htx?nr=664585&firmaid=6337&keygroup=

Stinger
07-04-2005, 11:19
Für mich stellt sich der Fall des Franzosen so dar, dass er einfach so auf einen Angriff reagiert hat, wie er es wahrscheinlich in seiner KK-Ausbildung gelernt hat. Dass der Angreifer dann unglücklich zu Boden fällt, ist in meinen Augen Pech. Der hätte auch mit dem Kopf aufschlagen können, wenn der Franzose ihn nur geschubst hätte und er gestolpert wäre.

Aber mal was ganz anderes: Ich verstehe nicht, warum Betrunkene so oft in Schutz genommen werden. Wenn jemand aggressiv wird, weil er Alkohol getrunken hat, dann ist das in meinen Augen erstmal ein Problem wofür in erster Linie er allein verantwortlich ist, schließlich haben die meisten Betrunkenen sich in diesen Zustand versetzt, weil sie es so wollten. Also hat er auch mit den Konsequenzen seines Handelns zu leben. Wenn jemand betrunken Auto fährt, ist das ja auch nicht strafmildernd.

Wenn mich jemand angreift, dann ist es mir persönlich völlig egal, ob die Person nüchtern ist oder unter Einfluß irgendwelcher Rauschmittel steht. Für mich geht's dann in erster Linie darum, dass ich bzw. andere Opfer heil aus der Sache raus kommen. Die körperliche unversehrtheit des Angreifers spielt dann erstmal eine untergeordnete Rolle. Das heißt jetzt aber nicht, dass ich jeden der mich angreift erstmal auf die Intensivstation prügle, ganz im Gegenteil.

Dr. Ralf
07-04-2005, 12:15
Das heißt jetzt aber nicht, dass ich jeden der mich angreift erstmal auf die Intensivstation prügle, ganz im Gegenteil.


Aber genau das ist doch das Grundproblem bei der Sache. Wenn man sich verteidigt will man seine körperliche Unversehrtheit sicherstellen. Dazu muss man den Angreifer quasi einer Aktion unterziehen welche geeignet ist seine Angriffe zu unterbinden.
Welche Aktionen gibt es aber in der Realität, die zum einen den Angriff unterbinden, weitere Angriffe verhindern und dabei aber sicher stellen, dass dem Angreifer keine bleibenden Schäden zugefügt werden.
Ich kenne keine Aktion bei der dies zu 100% sichergestellt ist. Wenn es dumm läuft kann jemand durch eine Ohrfeige zu Fall kommen, stürzen und dabei sein Leben verlieren.
Ein Schlag, der auf das Kinn, zielt kann, wenn der Angreifer unerwarteter Weise seinen Kopf hochnimmt, auf dem Kehlkopf landen und den Angreifer ins Jenseits befördern. Der selbe Schlag kann aber, wenn der Angreifer in der Aktion unerwarteter Weise abtaucht, auf der Schädeldecke des Angreifers landen, was dann durchaus in einem Mittelhandknochenbruch der Faust resultieren kann.
D.h. die Wirkung, die letztendlich durch eine Aktion erzielt wird, hängt nicht unwesentlich von der Bewegung des Angreifers ab, welche sich der Kontrolle des sich verteidigenden Opfers entzieht.
D.h. wenn du dich als Kampfsportler/künstler verteidigst hängt bei der juristischen Nachbetrachtung dein weiteres Leben nicht unwesentlich von dem Faktor Glück ab. Genau dies ist das Problem.
Gruß Ralf

zephyr
07-04-2005, 15:54
Da kann man den Franzosen wirklich nur viel Glück wünschen.
Denn ich bin auch der Meinung, dass er sich richtig verhalten hat. Natürlich hätte er auch weglaufen können. Aber da der Betrunkenen ja Pasanten angegriffen hat, ist naheliegend, dass er weiteren Schaden angerichtet hätte, wenn er nicht gestoppt worden wäre. Der Franzose war halt in der Lage dazu und hat versucht das Ganze zu beenden.
Was den Kick gegen den Hals betrifft, lasse ich mal dahin gestellt, ob er nötig oder sinnvoll ist. Schließlich ist es aber ja so, dass der Typ nicht von dem Kick lebensgefährlich verletzt wurde, sondern von dem darauf folgenden Sturz. Stürzen hätte er nach jedem Konter können, oder im besoffenen Zustand auch einfach ohne Fremdeinwirkung. In dem Fall ist es halt dumm gelaufen, aber war von ihm selbst provoziert.

Zu der oft angesprochenen Verhältnismässigkeit möchte ich noch schnell auf den Fall mit dem Renter verlinken, der schon erwähnt wurde. Da galt das wohl nicht. Ist man da wirklich so arm dran, nur weil man KS macht? Und ansonsten kann man sich erlauben was man will? http://www.turnitdown.de/213.html

Dachte immer, dass ich mit meinen gut 4 Jahren Karate einigermassen gut bin. Aber wenn ich lese, was sich manche Leute hier zu trauen, muss ich wohl noch jahrzehnte trainieren.

Gruß
zephyr

Stinger
07-04-2005, 23:02
@Dr. Ralf

Klar kann man den Verlauf eines Kampfes nie mit 100%iger Sicherheit voraussagen, dazu müsste man ja schon in die Zukunft sehen können.

Was ich sagen wollte ist, dass ich nicht mit der Einstellung "Der hat mich geschubst, den klopp ich jetzt so lang bis kein Blut mehr kommt" in einen Kampf gehe. Ich bin mir sicher, dass die Meisten hier in dieser Beziehung nicht viel anders denken.

Dr. Ralf
08-04-2005, 10:13
@Stinger
Natürlich nicht, das wollte ich dir ja auch nicht unterstellen. Ich wollte nur darauf hinweisen, dass man, auch wenn man maßvoll vorgehen will, nicht davor gefeit ist, nachher als verurteilter Straftäter den Gerichtssaal zu verlassen. M.E. ist dabei der Faktor Glück entscheidender als das persönliche Können.
Gruß Ralf

ibanez
08-04-2005, 18:22
wenn des stimmt is die deutsche justiz echt fürn a****. wenn der erst ne tür einrammen will dann die leute um mich rum angeht und dann auf mcih zu wankt dann trirtt jeder ders gelernt hat einfach so zu das der andere wenn möglich einen nimmer angreifen kann....und es is dunkel man is auch geshcockt hat vielleicht auch angst und der torkelt da rum das des blöd ausgehen kann is doch klar

D-Nice
08-04-2005, 18:32
Zu der oft angesprochenen Verhältnismässigkeit möchte ich noch schnell auf den Fall mit dem Renter verlinken, der schon erwähnt wurde. Da galt das wohl nicht. Ist man da wirklich so arm dran, nur weil man KS macht? Und ansonsten kann man sich erlauben was man will? http://www.turnitdown.de/213.html

Dachte immer, dass ich mit meinen gut 4 Jahren Karate einigermassen gut bin. Aber wenn ich lese, was sich manche Leute hier zu trauen, muss ich wohl noch jahrzehnte trainieren.

Gruß
zephyr
zum thema rentner:
deshalb müssen wir selbst was tun ...und wenn s nur im ganz kleinen ist siehe anhang ;)

gruss.

D-Nice
08-04-2005, 18:36
oh zu klein... hier der link dazu

http://www.couchkartoffelsalat.de/HP/reste/reste.htm

gruss.

p.s danke christian von praun super seite !! :halbyeaha

Nahot
08-04-2005, 18:48
Zur deutschen Justiz braucht man nicht mehr viel zu sagen. Das dort vieles im Argen liegt dürfte nun ja mittlerweile fast jeder mitbekommen haben.