Vollständige Version anzeigen : Farbe des Karate-Gi
Wir sollen als "Hausaufgabe" bis nächsten Dienstag rausfinden, warum die Anzüge weiß sind. Dabei ist nicht gemeint, dass sie aus dem Judo übernommen wurden. Der Tipp von unserem Trainer war, dass uns die Antwort nicht gefallen wird.
Könnt ihr mir helfen? Danke!
Ich glaube das Weis soll die reine Seele eines Karatekas wiederspiegeln. Geht zumindest in diese philosophische Richtung... :gruebel:
hwoarang
06-04-2005, 13:18
also ich meine, das ist folgendermaßen. der karate gi oder generell budo gis
entwickelten sich aus der kleidung der einfachen bürger, bzw. dem untergewand der bürger. diese waren meistens weiß, da man sich keine farbe leisten konnte und das eben die natürliche farbe des stoffes war. später kam noch der philosophische aspekt der reinheit und gleichheit hinzu.
Dabei ist nicht gemeint, dass sie aus dem Judo übernommen wurden.
Aber genau das ist der Grund ... oder möchte er wissen warum Kano weiße japanische Unterwäsche als Trainingsbekleidung wählte ?
Rgds,
Ryushin
Karateka_
06-04-2005, 13:52
Hmm, ist weiss in Japan nicht auch die Farbe des Todes oder der Trauer? :confused:
Neonsamurai
06-04-2005, 14:34
Grüss Euch, mit der Frage habt ihr einen Lurker aus der Reserve gelockt. =)
Im Japanischen bedeutet die Farbe weiß, meines Wissens, Tod, Trauer und hatt Bezug auf die Geister.
Wenn Samurai in die eine Schlacht ohne Change auf Sieg zogen, symbolisierten sie ihre Bereitschaft zum Tod mit weissen Kleidungstücken, z.b. ein Stirnband.
Grüsse
Claudio
King Karl
06-04-2005, 15:54
Grüss Euch, mit der Frage habt ihr einen Lurker aus der Reserve gelockt. =)
Im Japanischen bedeutet die Farbe weiß, meines Wissens, Tod, Trauer und hatt Bezug auf die Geister.
Wenn Samurai in die eine Schlacht ohne Change auf Sieg zogen, symbolisierten sie ihre Bereitschaft zum Tod mit weissen Kleidungstücken, z.b. ein Stirnband.
Grüsse
Claudio
Ach deswegen haben die Harakiri-Flieger auch immer ein weißes Stirnband angelegt...
jo, symobilisiert ganz einfach die Bereitschaft in den Tot zu gehen. Aber warum sollte euch die Antwort nicht gefallen? :D
mickyratte
06-04-2005, 16:59
mh... aber ist der Gi nicht manchmal auch schwarz oder blau?
oder ist das im karate anders, als im judo und ju-jutsu(bei denen ich diese blauen und schwarzen gi's schonmal gesehn hab) ?
EDIT: Was bedeuten dann die blauen und schwarzen Gi's?
Neonsamurai
06-04-2005, 17:21
mh... aber ist der Gi nicht manchmal auch schwarz oder blau?
oder ist das im karate anders, als im judo und ju-jutsu(bei denen ich diese blauen und schwarzen gi's schonmal gesehn hab) ?
EDIT: Was bedeuten dann die blauen und schwarzen Gi's?
Ich glaube, dass ist einfach nur "modisch" bedingt, aber ich lass mich gern eines besseren belehren =)
Moin
Es gibt auch gelbe. :D ;)
Die sind aber wohl eher "fabig" um sich von dem jeweiligen Stil abzugrenzen. Bzw. um einen Wiedererkennungwert zu erhalten.
Zum Beispiel
ATK,Kempo=Schwarz
Einige Jujutsu,Einige JiuJitsu=Blau
Esdo=Gelb ;)
Hängt auch davon ab, wa die einzelnen Verbände erlauben. Bei uns darf man auch weiß tragen.
Mitlerweile gibt es wohl so ziemlich alle Farben. :rolleyes: Nur rosa hab ich noch
nicht gesehen. :D ;)
Zum Thema: Die Geschichte mit der Unterwäsche kenn ich auch und halte sie
für die wahrscheinlichste.
hihihi
ein gelber GI kommt nah an einen rosafarbenen heran. ;)
Marcus2005
06-04-2005, 17:44
Die Antwort wird dir wirklich nicht gefallen, wenn ich das noch richtig weiß.
Was die Farbe Weiß im Herkunftsland bedeutet, stimmt wirklich.
Der Kleidergrund hat allerdings etwas mit der Vergangenheit zu tun. (Karate Ursprung) .
Karate bedeutet, kämpfen mit der Leehren Hand. Ohne Hilfsmittel. Denn es entstand damals, als die Samurai Bauern und Co angriffen, und ihnen sämtliche waffen verboten waren. Also ist Karate eine Art Verteidigung. Diese ist gemeint, das in einem Ernstfall, weiß, das man bis in den Tod kämpft. Ohne sich es ansehen zu lassen.
Entsprechen benutzt man die Farbe. (Bei Deutschland als Herkunft wäre es dann Schwarz) . Mann könnte sagen, Symbolik bedeutet, das man weiß, das man um Leben und Todt kämpft. Denn der verlierer würde es halt nicht überleben.
Natürlich hat von uns keiner vor, zu sterben. Aber wer zu 100 % auch Menthal auf Karate eingeht, der wird auch keine Angst mehr vor dem Sterben haben.
mickyratte
06-04-2005, 17:49
mh.. bei uns sind für uns schüler immer nur weiße anzüge erlaubt. meine trainer tragen, je nach gefallen, manchmal schwarz oder weiß.
@marcus
wenn ich das jetzt richtig verstanden habe, ist schwarz in deutschland, sozusagen, die farbe des todes?
@sven
sicher gibts rosane... steck den weißen gi mit all deiner roten wäsche in die trommel und du hast die farbe... :D mh.. ob der dann aber noch im training erlaubt wird bleibt abzuwarten :p
Karate bedeutet, kämpfen mit der Leehren Hand.
Darüber kann man sich streiten..
Karate bedeutet, kämpfen mit der Leehren Hand. Ohne Hilfsmittel. Denn es entstand damals, als die Samurai Bauern und Co angriffen, und ihnen sämtliche waffen verboten waren. Also ist Karate eine Art Verteidigung. Diese ist gemeint, das in einem Ernstfall, weiß, das man bis in den Tod kämpft. Ohne sich es ansehen zu lassen.
Entsprechen benutzt man die Farbe. (Bei Deutschland als Herkunft wäre es dann Schwarz) . Mann könnte sagen, Symbolik bedeutet, das man weiß, das man um Leben und Todt kämpft. Denn der verlierer würde es halt nicht überleben.
Der Haken an Deiner Ausführung ist der, dass die weißen Gi im Karate erst dann eingeführt wurden als es auf Okinawa schon lange keine Samurai mehr gab und auch schon lange nicht mehr auf Leben und Tod gekämpft wurde (um 1935). Auf älteren Abbildungen sieht man Karateka zumeist mit nacktem Oberkörper.
Die Kleiderordnung (man kann es auch Uniformierung nennen) wurde eingeführt, um für das Karate eine Anerkennung als japanische Budokunst durch das Butokokai zu erlangen. Selbiges gilt für das Graduierungssystem und so manche andere Dinge, die auf Okinawa nicht existiert hatten. In meinen Augen hat dies alles nichts mit Philosophie zu tun sondern in erster Linie mit der Militarisierung der japanischen Gesellschaft vor dem 2.Weltkrieg. Budo sollte der Vorbereitung auf den Militärdienst dienen und dementsprechend wurden 'Uniformen' und Rangabzeichen (=farbide Gürtel) eingeführt.
Wenn das Untergewand früher schwarz gewesen wäre dann wären auch die Gi schwarz gewesen... Funakoshi hat viel philosophisches in so manche Dinge hineininterpretiert (schließlich war er ein Gelehrter und auch Dichter), was in meinen Augen doch eher einen rationalen Hintergrund hatte...
Bevor dieser Tread in philosophischen (Un)tiefen versinkt, habe ich mir erlaubt, eine (vergleichsweise kurze) Recherche zum Thema durchzuführen und bin dabei auf folgendes gestoßen:
... Traditionell übten die Krieger des Mittelalters nicht in speziellen Uniformen, welche für den Trainingsbetrieb entwickelt wurden. Man trug Zivilkleidung, daß heißt Hakama und Kimono. Zur besseren Beweglichkeit und Effektivität schürzten die Schüler sicher ihre Kleidung, wie man es noch heute z.B. vom modernen Aikido kennt – die Hakama werden in den Gürtel gezogen und die langen Ärmel der Kimono mit Hilfe von Tasuki genannten Bändern nach oben gebunden. Die Kleidung der Samurai dürfte wohl farb- und mustermäßig dem Geschmack der jeweiligen Zeit entsprochen haben und noch nicht standartisiert gewesen sein. Das Indigoblau der Kendoausrüstung, das Weiß des Gi im Judo und Karate oder das einheitliche Schwarz des Iaido sind wohl modernere „Erfindungen“.
Es gibt verschiedene Hypothesen zur Entwicklung des Gi, welche wahrscheinlich aber nicht den historischen Ursprüngen entsprechen.
Einmal soll der weiße Kampfanzug ursprünglich das Sterbegewand der Samurai beim Seppuku gewesen sein. Es gibt zwar Hinweise, daß in einzelnen Fällen weiße Kleidung beim Harakiri bevorzugt wurde (Weiß ist in Ostasien die Farbe der Trauer und des Todes, Schwarz zeugt eher von Würde und Ernsthaftigkeit) der Schnitt des Gi würde Japaner der letzten Jahrhunderte doch eher an arme Bauern als an Krieger erinnern. Die Hakama gehören ebenso wie die Schwerter zur Standestracht der Krieger, nie würden sie ohne diese an die Öffentlichkeit gehen.
Eine andere Hypothese, der Gi sei das Untergewand der Samurai, welches er unter dem Kimono trug, ist sicher auch nicht haltbar. „Samurai-Unterwäsche“ glich eher einem Lendenschurz oder einem Leibchen aus Stoff, wie man es in seiner Form heute vielleicht noch vom Sumo kennt.
Eventuell ist das Bestreben einer einheitlichen Kampfkleidung vom Militär oder eben auch vom Schulwesen beeinflußt worden. Man weiß heute, daß sich nach der Meijizeit (ab 1867) viele neue Kampfkünste der Prüfung des modernen Militärs stellen mußten und Effektivität und Anwendbarkeit nachweisen um eventuell Unterstützung durch öffentliche Gremien oder Behörden zu erlangen. Aus diesem Grund ist es anzunehmen, daß Dr. Kano oder auch Funakoshi Zugeständnisse an gewisse Stellen machten bzw. Alternativen in der äußeren Struktur eingingen. Außerdem erfaßte Japan zu jener Zeit eine dermaßen starke „Europawelle“, daß alles als total schick galt was aus dem Westen in das Land kam. Die Uniformierung war sicher ein Punkt, der viele Japaner faszinierte. Noch heute herrscht im Schulsystem Japans eine recht strenge Kleiderordnung.
Alte Fotos des Judo oder Karate dieser Übergangszeit zeigen noch Übende in Judojacke und kurzen Hosen oder Karateka in Laibchen (traditioneller Unterwäsche).
Mit der Zeit übernahmen dann auch viele Koryu-Systeme die Mode der modernen Kriegskünste und kleideten sich in Kendo- oder Judouniformen. Bis heute haben die einzelnen, großen Kampfkünste jedoch fast alle eigene Varianten eines Kampfanzuges hervorgebracht, welche den jeweiligen Besonderheiten der Bewegungsmuster angepaßt wurden. Stoffe und Materialien wurden nach Belastbarkeit und Reisfestigkeit gewählt, Waffensysteme formten Gi mit engeren Ärmeln und verschließbarem Revers usw.
Die Wahl der Farben in den einzelnen Kampfkünsten mag vielleicht auch ganz profanen Gedanken unterlegen haben – auf die Frage eines Iaido-Meisters, warum er in seinem privaten Dojo in braunem Gi und Hakama trainiere und nicht im traditionellen Weiß, war die einfache Antwort: “Man sieht nicht so schnell den Schmutz“.
Man kann also annehmen, daß der Gi von Schnitt und Farbe eine modernere Entwicklung ist, die praktische Überlegungen mit einem psychologischen Gedanken verband: „Im Gi sind alle gleich...“ ...
Quelle (http://www.jiu.ch/diefarbedesguertels.htm)
Persönlich sei mir die Bemerkung erlaubt, das eine derartige Recherche durchaus auch selbstständig hätte durchgeführt werden können ...
Rgds,
Ryushin
Danke für die vielen Antworten. Ich hoffe, dass das Richtige dabei war.
@Ryushin: Ich habe durchaus selber versucht was zu finden, bin aber auf nichts Brauchbares gestoßen. :o
EDIT: Was bedeuten dann die blauen und schwarzen Gi's?
Die blauen sind doch nur für den Wettkampf, um die Kämpfer leichter zu unterscheiden, oder?
Die blauen sind doch nur für den Wettkampf, um die Kämpfer leichter zu unterscheiden, oder?
Hab ich doch schon oben geschrieben. :rolleyes:
Es hängt immer von der KK ab.
Bei manchen Wettkämpfen werden verschiedenfarbige Gi's getragen bei anderen
bekommt ein Gegner nen roten(oder andersfabig) Gürtel um. usw.usf.
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