Verständnis/Unverständnis [Archiv] - Kampfkunst-Board

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SQ
23-06-2002, 13:18
Liebe Kung Fu Praktiker,

bringt euer Umfeld (Freunde, Familie, Schule, Arbeitsplatz) Verständnis für euer Hobby, dem Kung Fu oder eher Unverständnis?

Bekommt ihr Unterstützung oder eher Vorwürfe??

mfg Christian

Seb
23-06-2002, 17:14
naja... eigentlich keins von beiden... is immer so ein höfliches Desinteresse das man da erntet... oder so sachen wie "boah, kannst du schon jemanden mit einem Schlag töten?" :D
Aber echtes Unverständnis könnt ich jetzt auch nicht behaupten... manche stellen sich halt jetzt da so ein Dauerprügeln drunter vor, aber die machen mir auch keine Vorhaltungen deswegen.

Seb

hanzaisha
28-06-2002, 09:35
ich sach ma... 70/30...

die meisten kommen mit den üblichen vorurteilen und nehmen das ganze nicht ernst... man wird belächelt... die üblichen sprüche... (ich rede auch selten darüber, braucht ja keiner wissen, in der arbeit weiß es jeder, aber sonst....)

zum glück habe ich einen FREUNDESkreis, meine freunde sind alle sehr tolerant, und meine zwei besten freunde haben selbst viel mit leistungssport zu tun(der eine ist masseur in einer rennnomierten anstalt, in die viele leistungssportler{profi-fussballer}gehen, der andere ist boxer), allerdings versteht kaum wer den geistigen hintergrund, der hinter der kk steht.

wie dat immer so is

Goshinsatori
28-06-2002, 09:42
HI,

da ich Kampfkunst nicht als Hobby sehe, sondern als Lebenseinstellung falle ich doch hier und da mißgünstig auf.
ich stosse auf Unverständnis, sehr oft sogar.
Aber ich gewöhne mich daran und im Laufe der Zeit gewönnen sich die Leute auch daran.

Bokuto
28-06-2002, 09:58
Ich stosse (in 70 Prozent der Fälle) auf unverbindliches Interesse, wenn jemand mal herausfindet, dass ich Kampfkunst trainiere (meist kommt dann noch: "Ich hab mal vor XY Jahren ein paar Jahre XYZ trainiert, hab aber wieder aufgehört").
Die 70 Prozent Interesse erhöhen sich für ganz kurze Zeit auf rund 100 Prozent Erstaunen, wenn die Leute mitbekommen, dass ich auch körperbehinderte Menschen darin unterweise.

Meine Familie und meine Schwiegerfamilie wissen zwar, dass ich seit 12 Jahren trainiere, aber das wird leidenschaftslos akzeptiert. Gesprochen wird darüber kaum. Meine Frau unterstützt mich nach allen Kräften und weiss, welchen Stellenwert die Kampfkunst in meinem Leben einnimmt (den obersten natürlich).

Gruß
Dirk

hanzaisha
28-06-2002, 10:02
@goshinsatori
•das kommt mir irgendwie bekannt vor, für mich ist das auch nicht das selbe wie fussballtraining, sag ich mal so!!!

@bokuto
•ich wollte mich eigentlich schon immer mal dazu äußern, dass ich das total super finde, dass du behinderte menschen unterrichtest, mein tiefster respekt und ich wollte auch schon immer mal fragen, wie dein umfeld darauf reagiert wenn du denen das erzählst... zufälle gibt`s...:)

Goshinsatori
28-06-2002, 10:14
HI,

@Bokuto
dann hast du auch das Glück, daß du eine Frau hast, die versteht um was es geht.

Ich habe zu meiner Frau gesagt:
Wenn ich wählen müsste zwischen Dir und BUDO, würde ich BUDO wählen. Das solltest du wissen.
Glücklicherweise versteht sie das und unterstützt das auch.

hanzaisha
28-06-2002, 10:40
ich bin ja glücklicher single... aber sollte da noch n nettes mädel kommen... muß sie sich damit abfinden an zweiter stelle hinter kung-fu zu stehen... basta;)

Bokuto
28-06-2002, 11:10
@hanzaisha
... vielen Dank für Dein Kompliment, sowas ist immer gut für's Ego und treibt zum Weitermachen an.

@Goshinsatori
... *lach* genau DAS habe ich von Anfang an in meiner Beziehung auch klargestellt. Da man als Lehrer/Trainer/Instruktor auch eine gewisse sozialpädagogische Aufgabe zu erfüllen hat (zum Beispiel wenn man "schwierige" Jugendliche trainiert), kann meine Frau mich gut verstehen und konstuktiv unterstützen, da sie Sozialpädagogin ist.

Viele Grüße
Dirk

hanzaisha
28-06-2002, 11:26
@bokuto
mich berührt dieses umgehen der gesellschaft mit behinderten ,da ich mich durch meinen besten freund, der mit behinderten gearbeitet hat und jetzt auch in die richtung studiert, intensiv damit auseinendergesetzt hab. und solang`s leute wie dich gibt, glaub ich noch daran, dass behinderte eine chance kriegen als wertvoller teil dieser gesellschaft zu gelten. immer weitermachen!!!:)

Goshinsatori
28-06-2002, 12:08
HI Bokuto,

nochmehr lach, meine Frau ist diplomierte Erzieherinn und unterstützt das Kinder-Training und das Training mit der Selbsthilfegruppe, welches mir machen........

Diese Gemeinsamkeiten sind faszinierend.....

Bokuto
28-06-2002, 12:27
:D

Karin
28-06-2002, 15:03
Ich kann eigentlich nur bestätigen, was oben schon gesagt wurde. Entweder ist es höfliches Interesse oder was im Sinn von "könnt ihr auch Eisenstangen verbiegen, wie die Mönche, die ich auf Tour gesehen habe?".
Mir gegenüber kommen aber manchmal auch ganz seltsame Reaktionen, die damit zu tun haben, dass man eine Frau ist. Die eine Reaktion ist, dass man nicht ernst genommen, belächelt wird, v.a. wenn man von der Statur her nicht gerade danach aussieht. Es kommen dann Sprüche, wie: "ich glaube Dir nicht, dass Du mich umhauen kannst, ich bin ja viel grösser und schwerer als Du". Dass es noch andere Aspekte der Kampfkünste gibt, wissen die meisten gar nicht.
Die andere Reaktion ist die, dass man für eine überdrehte Emanze gehalten wird, die eine Kampfkunst lernt, um sich wie ein Mann auch physisch gegen Männer durchsetzen zu können. Ist zwar eine seltene Reaktion, aber ist mir auch schon passiert.

Offensichtlich ist es nicht "weiblich" eine Kampfkunst auszuüben, zumindest hier im Westen, obwohl es in China ja schon immer Frauen gegeben hat, die Kampfkünste ausgeübt haben.......

An die Frauen im Board: wie ergeht es Euch so?
An alle: wie seht Ihr das so mit Frauen, die Kampfkünste betreiben? Ernst zu nehmen?

hanzaisha
01-07-2002, 08:09
huhu karin.

ich als "typ" hab ne menge respekt vor kk-frauen (ich seh da nich so den unterschied). in unserer schule gibt`s-abgesehen vom meister-nur eine schwarze schärpe... und die ist eine sie! sie hat so ne aushängeschild-funktion.

Bokuto
01-07-2002, 10:21
Original geschrieben von Karin
... wie seht Ihr das so mit Frauen, die Kampfkünste betreiben? Ernst zu nehmen?

Zeitweise hatte ich mehr Schülerinnen als Schüler im Training. Zwei Frauen (aber nur ein Mann) waren die ersten in unserem Dojo, die neben unserem Meister ihren schwarzen Gürtel tragen durften. Wir haben genauso viele Kempo- und Yoga-Lehrerinnen wie Lehrer in unseren Kursen. Frauen waren für mich persönlich auch die Ausschlaggeberinnen, warum ich heute für Behindertenintegration in den KKs kämpfe. Wie könnte man(n) da auf die Idee kommen, Frauen in den Kampfkünsten nicht ernst zu nehmen???

Gruß
Dirk

CeKaVau
01-07-2002, 11:40
Hallo,

unser Club besteht zu ca. einem Drittel aus Frauen. Meine Erfahrungen sind:

Es tut weh!! Viele Frauen haben kleine Fäuste. Der ultimative Beweis, daß eine kleine Trefferfläche größeren Schaden anrichtet.:)

Der dazugehörige Nachteil ist, daß ich als Mann mich nicht so richtig traue, zurückzuschlagen.

Meine Freundin nutzt das ziemlich geschickt aus.:)

Obwohl einige Frauen recht ehrgeizig und zielstrebig im Training sind, und demnach auch beim Kumite richtig zur Sache gehen, ist es leider eher tendenziell der Fall, daß sie Karate eher als Bewegungs- denn als Kampfkunst ansehen.

Nach Außen hin machen es die meisten wie ich und binden es niemanden auf die Nase, daß sie Karate betreiben. Irgendwelche dumme Reaktionen können da also nicht kommen. Innerhalb unserer Gruppe sind sie nicht mehr oder weniger anerkannt, als die Männer.
Da gibt's keinerlei Probleme.

Tschüssi
Ike

hanzaisha
02-07-2002, 09:44
ich persönlich find`s auch sehr oberflächlich nach dem geschlecht zu urteilen. es gibt ja auch genügend weibliche wu-shu meister (bsp:bow sim mark/usa).

naja, und nachdem ich die tage erst hier reingepostet habe, habe ich mal ein bißchen drauf geachtet: als erstes ist mir aufgefallen, dass die wenigsten leute die kk bei mir ernst nehmen. das liegt aber glaub ich an den vorurteilen und der unwissenheit, die meisten verbinden eben kung-fu mit dem sound von bruce lee und der hackfre**e von chuck norris in 1975.
gestern erst sind wir nach dem training noch in eine kneipe gegangen, machen wir öfters mal. als die leute die "kwon"aufschrift auf meiner tasche gesehen haben, wurde man direkt anders angeguckt und auch bedient. irgendwie kommt man sich wie`n clown vor.

aber ich mach`s ja für mich und die leute interessieren mich aunich so. ich versuche auch so wenig wie möglich die öffentlichkeit von meinem kk-leben wissen zu lassen(hätte ich da mal früher dran gedacht und mir eine andere asche gekauft;) )