Vollständige Version anzeigen : waffenrecht - eure meinung:
das thema waffenrecht scheint mir eines zu sein, daß hier vielen unter den sprichwörtlichen nägeln brennt;
das geänderte waffengesetz wird oft kritisiert und in vielen punkten stimme ich der kritik auch zu - leider habe ich bislang wenig kontruktive verbesserungsvorschläge lesen können.
(ich bitte um korrektur, sollte ich einen konsruktiven vorschlag überlesen haben.)
wie sollte ein vernünftiges und für alle nachvollziehbares waffengesetz aussehen?
welche waffen sollten erlaubt, welche verboten und welche nur unter auflagen zu besitzen / führen sein?
Da brauchst du gar nicht erst mit einer Debatte anfangen, weil des sowieso brotlos ist. Die Politik wird nen Teufel tun und die vorhandenen Einschränkungen wieder aufheben oder ändern, vor allem, weil des ja alles gerade erst "erarbeitet" :narf: wurde, also was sollten da Vorschläge hier im Forum nützen?
Was soll konsturktiv sein? Des ist ja ansichtssache. Wenn ich eh nicht mit nem Nunchaku trainieren will und auch sonst kein Waffenfreund bin, dann kann ich ja sagen, von mir aus können alle Waffen verboten werden, weil wozu braucht man das? Wenn aber sagt, ich bin ein mündiger Bürger und werde niemandem von mir aus was tun, also warum soll ich kein Butterflymesser bei mir ham, dann machen wir halt dafür auch nen kleinen Waffenschein, ist es genauso konsruktiv.
shotokan-man
13-04-2005, 07:58
...dann machen wir halt dafür auch nen kleinen Waffenschein, ist es genauso konsruktiv.
Was heist machen, ist doch nur Geldmacherei, zu zahlst 50 Euro und jeder Depp bekommt ihn einfach ohne eine Prüfung oder irgendwas dafür machen zu müssen.
Ergibt in meinen Augen gar keinen Sinn. :ups:
hallo domi81,
ich stelle diese frage interessehalber, weil's mich interessiert - würde ich nur debatten beginnen, die auch tatsächlich etwas verändern, bzw. bei denen ich mir sicher bin, daß danach auch veränderungen erfolgen, dann bräuchte man sehr, sehr viele diskussionen erst gar nicht zu beginnen... ;)
oliverk71
13-04-2005, 10:36
Ich beschäftige mich schon länger mit dem Thema, deshalb will ich auch mal meinen "Senf" dazugeben.
Da brauchst du gar nicht erst mit einer Debatte anfangen, weil des sowieso brotlos ist. Die Politik wird nen Teufel tun und die vorhandenen Einschränkungen wieder aufheben oder ändern, vor allem, weil des ja alles gerade erst "erarbeitet" wurde, also was sollten da Vorschläge hier im Forum nützen?
Also so würde ich das nicht sagen. Das Waffenrecht ist alles andere als gut durchdacht und wird von zahlreichen Gruppen kritisiert, u.a. von der Gewerkschaft der Polizei. Ich habe eine Initiative zur (Re-)Legalisierung des Nunchakus gegründet und denke, daß es sehr wohl die Möglichkeiten dazu gibt. Dazu werde ich eine s.g. Petition beim Deutschen Bundestag einreichen. Kontraproduktiv finde ich allenfalls die "Mir doch egal"-Haltung vieler Kampfsportler und anderer Bürger. Ebenfalls kontraproduktiv ist die häufig fehlende Sachlichkeit bei diesem Thema.
Was heist machen, ist doch nur Geldmacherei, zu zahlst 50 Euro und jeder Depp bekommt ihn einfach ohne eine Prüfung oder irgendwas dafür machen zu müssen. Ergibt in meinen Augen gar keinen Sinn.
Wo hast du denn den Quatsch her?? Es wird sehr wohl geprüft, ob du Vorstrafen hast oder Mitglied in einer verfasungsfeindlichen Organisation bist!! Trotzdem ist der kleine Waffenschein vermutlich nicht der richtige Weg. Und zwar, weil der normalerweise lediglich das Führen von (ansonsten erlaubten) Waffen in der Öffentlichkeit regelt.
das geänderte waffengesetz wird oft kritisiert und in vielen punkten stimme ich der kritik auch zu - leider habe ich bislang wenig kontruktive verbesserungsvorschläge lesen können.
Wirklich? Dann schau dir mal meine Beiträge an. Oder schau auf pro-nunchaku.de.vu (http://pro-nunchaku.de.vu) , meiner Homepage.
Mehr? Hier ist noch ein Beitrag, den ich in einem anderen Forum geschrieben habe:
Gleichbehandlung, Gleichberechtigung und Freiheit. Das sind doch zentrale Pfeiler unserer Gesellschaft - oder sollten sie zumindest sein. Im Falle den Nunchakus sehe ich hier eine relativ starke Einschränkung des Rechts auf persönliche Entfaltung. Ich rede selbstverständlich nur vom sportlichen Nutzen!
Da der Vergleich mit Baseballschlägern recht häufig zur Sprache kommt, hier nochmal: Oft wird argumentiert, der Baseballschläger sei ein Sportgerät, daß demzufolge nicht zum Zuschlagen gedacht und daher nicht zu verbieten sei. Trotz zahlreicher Missbrauchsfälle durch Skinheads, gehörnte Ehemänner und so weiter. Aber: ist das Nunchaku nicht auch eher ein Sportgerät als eine Waffe? Vor etlich langer Zeit in einem anderen Kontinent wurden Nunchakus als Bauernwaffe gegen die Obrigkeit benutzt. Das ist lange, lange her. Zu dieser Zeit hat man sich in Europa noch mit einem Knüppel gegenseitig auf den Kopf gehauen. Ein Holzknüppel gleicht einem Baseballschläger sehr. Somit ist ein Baseballschläger meiner Meinung nach eine Waffe, die sich zum Sportgerät entwickelt hat und dennoch häufiger missbraucht als gebraucht wird. In unserer neuzeitlichen, westlichen Welt wird ein Nunchaku sicherlich wesentlich häufiger als Sportgerät verwendet denn als Waffe. Warum sonst gibt es die Softnunchakus aus Schaumstoff? Als Waffe sind diese komplett unbrauchbar! Warum gibt es Artistic-Nunchakus, die ,verchromt oder im dunkeln leuchtend, für sportliche Vorführungen gedacht sind? Letztere gelten als verbotene Waffe, obwohl sie als Sportgerät konzipiert sind. Es ist an der Zeit, zu beweisen, daß mit Nunchakus regelmäßig Straftaten begangen werden. Genaue Zahlen zu bei Straftaten verwendeten Waffen oder Gegenständen gibt es nicht (Ausnahme: bei schweren Straftaten seit 1998 im Großraum Frankfurt/Main gemeldete benutzte Waffenarten, Horst Decker). Zu jedem Blödsinn gibt man öffentliche Studien in Auftrag, z.B. Gender Mainstreaming. Warum nicht dazu? Hier ein kleiner Auszug aus der eben angeführten (Mini-)Statistik. Benutzte Waffe und registrierte Fälle (nur schwere Straftaten erfasst):
Messer 276
nachweislich illegal beschaffte Pistolen/Gewehre 69
Maschinenpistolen, Besitzverbot, der Erwerb entzieht sich vollständig dem Waffengesetz 33
Baseballschläger 32
Eisenstange 19
Handgranaten, Besitzverbot, der Erwerb entzieht sich vollständig dem Waffengesetz 18
Beil/Axt 16
Straftaten von Polizisten mit Polizeiwaffen (Überfälle und Morde),
mißbräuchlicher dienstlicher Schußwaffengebrauch oder Fehlreaktionen sind nicht berücksichtigt 15
Hammer 14
Aids-Spritze 8
Knüppel/Nagelbrett 8
Schreckschusspistolen 7
Schraubenzieher/ Dreikantschaber 6
gelenkter Angriff durch Hund, teilw. mit Todesfolge! 6
Das ist nur die "Top 14", reicht aber wohl aus um zu verdeutlichen, daß unser Waffengesetz sich jenseits der Realität befindet. Messer sind nicht generell zu verbieten. Bei "***********" geht ein Experte darauf ein. Demnach könnte das verbotene Butterfly von Jugendlichen demnächst durch viel gefährlichere Messertypen ersetzt werden (um den Hals zu tragendes Schnellziehmesser, daß man auch unter dem T-Shirt tragen kann zB). Die hohe Anzahl illegal beschaffter Schußwaffen oder sowieso illegaler Maschinenpistolen ist ein Beleg dafür, daß Kriminelle sich einen feuchten Kehrricht um die Gesetze kümmern. Auf den Baseballschläger bin ich bereits eingegangen. Eisenstangen sind nicht zu verbieten. Eine Axt widerum hat sowohl Werkzeug- als auch Waffeneigenschaften (Streitaxt), man könnte also eine Axt vermutlich problemlos verbieten. Soweit ich weiß, sind auch Faustmesser verboten, für bestimmte Berufsgruppen aber legal. Genauso könnte man mit Äxten verfahren. Meinetwegen brauchen die aber nicht verboten zu werden. Falls es jemandem aufgefallen ist: ein Nunchaku taucht in dieser Statistik nicht auf! Wie angedeutet, sehe ich die Regierung hier in Zugzwang, endlich mal verlässliche Daten vorzulegen, die eine weitere Verschärfung des Waffenrechts rechtfertigen. Die 'neue Mode' praktisch jeden Mist verbieten zu wollen (Springerstiefel! wurde ernsthaft diskutiert!) sehe ich persönlich eher als Beleg für die Verkommenheit unserer politischen Klasse jenseits jeder Vernunft. Im übrigen sei erwähnt, daß auch die Gewerkschaft der Polizei sich gegen bestimmte Verschärfungen des Waffenrechts ausgesprochen hat (z.B. Butterfly).
Mich würde interessieren, wie man eine vollständige oder erlaubnispflichtige Freigabe des Nunchakus (und ggf. anderer Sportgeräte und -waffen) verwaltungstechnisch und gesetzlich umsetzen kann. Zum Beispiel: erlaubnispflichtige Freigabe über den kleinen Waffenschein? Soweit ich weiß, regelt der kl. Waffenschein lediglich das Führen der (ansonsten erlaubten) Waffe außerhalb des befriedeten Besitztums. Bitte korrigiere mich einer, wenn ich falsch liegen sollte. Eine andere Möglichkeit wäre die Einführung einer neuen, speziellen WBK (Waffenbesitzkarte) für Sportgeräte und asiatische Waffen. Die einer Liberalisierung des Waffenrechts kritisch gegnüberstehenden Personen dürften sich freuen: in eine solche WBK könnte man neben dem Nunchaku genausogut andere asiatische Waffen (Sai-Gabeln, Tonfa bzw. MES, Balisong) und Baseballschläger aufnehmen! Das würde für eine gewisse Gleichbehandlung bei gefährlichen Sportgeräten/-waffen führen und zudem jedem Sportler seinen Sport ermöglichen. Was ich nicht weiß: wie hoch wäre der Verwaltungsaufwand, wie hoch die entstehenden Kosten für den einzelnen Sportler bzw. Sportstätte. Wie ist das bei Schußwaffen? Wer gibt da den WBK aus? Außerdem wäre zu diskutieren, wie die Waffen eines solchen neuen WBKS aufbewahrt und transportiert werden müssen (beim Transport nicht 'zugriffsbereit', sichere Aufbewahrung zuhause). Authorisierte Trainigsstätten, die diesen WBK dann ausgeben dürften, könnten regelmäßig überprüft werden. So könnte man einer Trainingsstätte die Erlaubnis zu Erteilung der WBK entziehen, wenn sich herausstellen sollte, daß häufiger Mitglieder ebendieser Trainigsstätte polizeilich auffallen.
Zuletzt bleibt noch zu sagen, daß ich auf eine ernsthafte Diskussion hoffe. Deshalb bin ich in ein Juristenforum gegangen. Beiträge wie 'jeder hatte so ein Ding im Bierzelt dabei' oder 'meinen Kindern würde ich das nicht geben' sehe ich nicht wirklich als Argument an. Allein schon deshalb, weil beide Fälle sowieso verboten waren und bei der von mir angestrebten vollständigen oder erlaubnispflichtigen Freigabe ebenso verboten wären (U18, Massenveranstaltungen).
Es wäre toll, wenn sich mehr Kampfsportler mal mit dieser Thematik auseinandersetzen würden. Wer meint, daß ihm das egal sein könne: wer weiß, wann Sais, Tonfas etc verboten werden?!
Wer sich nicht wehrt, lebt verkehrt!
hallo oliverk71,
da ich natürlich nicht ausschließen kann, daß es bereits konstruktive vorschläge gegeben hat, habe ich ja auch geschrieben, daß ich in diesem fall um korrektur bitte. :)
oliverk71
13-04-2005, 11:42
da ich natürlich nicht ausschließen kann, daß es bereits konstruktive vorschläge gegeben hat, habe ich ja auch geschrieben, daß ich in diesem fall um korrektur bitte. :)
Der Bitte bin ich ja jetzt nachgekommen ;-) Wenn in deinem Freundeskreis das Thema nochmal vorkommt, dann kannst du sie ja aufklären. Wäre nett, wenn du auf meine Initiative Pro-Nunchaku.de.vu hinweist, irgendwie fehlt es da noch an Beteiligung.
hallo oliverk71,
ich denke, daß wer selbst nicht mit nunchakus trainiert, sieht nicht so sehr einen anlaß sich für die aufhebung des verbotes bzw. für alternative möglichkeiten wie kampfsportler damit trainieren dürfen, einzusetzen.
viele haben generell die meinung, daß waffen verboten werden sollten und halten daher das verbot für nunchakus auch für richtig.
verbote bringen da wenig, wenn waffen, die ganz eindeutig verboten sind, wie maschinenpistolen oder handgranaten in kriminalstatistiken auftauchen, dann kann man meiner meinung nach schon diesen schluß ziehen.
auf der anderen seite kann ich auch den verstehen, der sich fragt, warum überhaupt mit waffen trainiert werden muß - dienen diese waffen doch nur dem zweck menschen zu verletzen oder gar zu töten.
das argument, daß das training einfach spaß macht, koordination, geschicklichkeit u.s.w. schult, versteht er nicht, in seinen augen wird das verletzen und töten eines menschen mit einer waffe geübt - und diese meinung darf man nicht einfach abtun.
die frage ist, wie man vermittelt, daß es einfach nur um das training und nicht um die tatsächliche anwendung geht - vor allem, wenn es durchaus immer wieder texte gibt, in denen kampfsportler, die mit waffen trainieren schreiben, daß sie diese auch außerhalb des dojo tragen und im ernstfall einsetzen würden...
oliverk71
13-04-2005, 13:03
auf der anderen seite kann ich auch den verstehen, der sich fragt, warum überhaupt mit waffen trainiert werden muß - dienen diese waffen doch nur dem zweck menschen zu verletzen oder gar zu töten.
Kannst du verstehen? Ich nicht. Eben weil diese Waffen nicht nur, wenn überhaupt, den Zweck haben Menschen zu verletzen oder gar zu töten. Ich persönlich sehe das vielmehr als Sportgerät denn als Waffe.
das argument, daß das training einfach spaß macht, koordination, geschicklichkeit u.s.w. schult, versteht er nicht, in seinen augen wird das verletzen und töten eines menschen mit einer waffe geübt - und diese meinung darf man nicht einfach abtun.
die frage ist, wie man vermittelt, daß es einfach nur um das training und nicht um die tatsächliche anwendung geht - vor allem, wenn es durchaus immer wieder texte gibt, in denen kampfsportler, die mit waffen trainieren schreiben, daß sie diese auch außerhalb des dojo tragen und im ernstfall einsetzen würden...
Wer nicht verstehen will, der wird auch nichts verstehen. Klarer Fall, Ignoranten und fanatische Waffengegner wird es immer geben. Die Meinung der breiten Masse dagegen beruht auf Annahmen und falsche und/oder schlechter Information und dem verfälschtem Eindruck durch die Medien. Die Leute müssen also aufgeklärt und informiert werden. Erst dann ist eine wirkliche Meinungsbildung aufgrund von Fakten anstatt von Annahmen möglich! Das versuche ich unter anderem hier und mit meiner Homepage ;-) Ich versuche, möglichst viele Leute zu mobilisieren. Irgendwie interessant, daß mancher Kampfsportler sich nicht dafür interessiert, sich aber mittlerweile zahlreiche Artisten eingetragen haben! Und ich bitte zu berücksichtigen: das Sansetsukon (Dreigliederstab) ist ein Nunchaku und damit eine illegale Waffe! Jedes Kobudo-Training damit ist daher schlichtweg illegal!
hallo oliverk71,
es gibt einfach waffen, die eher mit kriminalität und verbrechen asoziiert werden als andere.
und wenn durch medienberichte und filme der eindruck bei vielen entstanden ist, daß waffen wie balisongs oder nunchakus vorwiegend für kriminelle taten benutzt werden, dann nutzt es meiner meinung nach wenig das nicht verstehen zu wollen - es ist nunmal so und der einzige weg da wieder 'raus zu kommen ist diesen leuten verständnis entgegen zu bringen und ihnen zu sagen: ja, wir nehmen eure bedenken und ängste wahr und respektieren sie auch. aber wir wollen euch auch darüber informieren, daß es kampfsportler gibt, die diese waffen als trainingsgerät betrachten und mehr nicht.
aber sie als ignorante waffengegner zu deklarieren wird nicht für viel verständnis sorgen...
oliverk71
13-04-2005, 14:05
@erikk
Nein, so war das nicht gemeint. Kategorische Waffengegner gibt es zwar, aber die sind eindeutig eine Minderheit. Die Masse ist das Problem. Viele Leute sind nicht bis nur schlecht informiert und sagen einfach 'ich bin dagegen'. Es ist ja zumeist nicht so, daß die Leute Fakten präsentiert bekommen, sondern die kriegen Einzelfälle aus der jüngeren Zeit vorgehalten, die eigentlich immer zu einer Ablehnung führen. Das sieht man auch an den Diskussionen bezüglich der Samurai Schwerter. Da heißt es ja nicht soundsoviele Fälle bei geschätzten soundsovielen Samurai-Schwertern in der Bevölkerung, sondern es geht sich immer um aufgepuschte Einzelfälle. Vermutlich werden mehr Leute mit MPs erschossen oder absichtlich mit dem Auto überfahren. Deshalb möchte ich auch die Leute informieren. Es gibt kaum einen Missbrauch von Nunchakus im Rahmen von Straftaten. Ich nehme die Ängste der Leute durchaus ernst, doch was nutzen Gesetze und Bestimmungen, die Sicherheit nur auf dem Papier bieten und gleichzeitig die Persönlichkeitsrechte anderer einschränken?!
auf der einen seite denke ich, daß es richtig ist zu argumentieren, daß ein verbrechen, daß mit einer waffe verübt wurde, in jedem fall verübt worden wäre - also wenn der täter beispielseise kein samuraischwert gehabt hätte, wäre er mit einer axt, einer machete o.ä. amok gelaufen.
auch sehe ich das problem, daß man aus so ziemlich allen alltaggegenständen auch eine waffe "machen" kann - meine schwester hat mich beim minigolf versehentlich mit einem schläger ko geschlagen, ich war kurzzeitig bewußtlos und hatte eine stark blutende platzwunde auf der stirn, ein golfschläger stellt also eine gefährliche waffe dar, trotzdem käme wohl niemand auf die idee dieses sportgerät zu verbieten...
auf der anderen seite kann ich aber auch verstehen, daß bei betrachtung eines nunchakus in erster linie die waffe und nicht das sportgerät gesehen wird.
dann kommt noch das hinzu, was man aus filmen "weiß" und schon ist aus deiner waffe eine "böse" waffe geworden.
dieses nagative image zu ändern ist denke ich sehr schwer.
captainplanet
13-04-2005, 16:33
@erikk
Nein, so war das nicht gemeint. Kategorische Waffengegner gibt es zwar, aber die sind eindeutig eine Minderheit. Die Masse ist das Problem. Viele Leute sind nicht bis nur schlecht informiert und sagen einfach 'ich bin dagegen'. (....)
Das denk ich eigentlich nicht. Noch niemand, dem ich erzählt habe daß ich damit übe hat gewußt, was ein Nunchaku ist geschweige denn daß es verboten ist. Als ich vor etwa drei Jahren zum erstenmal so ein Ding konstruiert hab, wußte ich auch noch nicht wie man es nennt und daß ich damit mit einem Fuß schon vorm Richter steh wurde mir erst viel später bewußt.
So gesehen ist es für mich nicht einleuchtend, daß dieses Gesetz auf die "Angst der Leute" abzielt. Es ist schlicht und einfach ein Schuß aus der Hüfte. Tausende von Gesetzen werden pro Jahr beschlossen, kein Wunder daß da die Qualität auf der Strecke bleibt...
oliverk71
14-04-2005, 06:38
Das Verbot des Nunchakus ist ja auch schon sehr viel älter, aus den Siebzigern. Wenn es um die Freigabe geht sind viele Leute erstmal dagegen. Oder unsicher mit Tendenz 'dagegen'. Wenn das in deinen Kreisen anders ist, ist das doch schon toll. Vielleicht machst du sie mal auf pro-Nunchaku.de.vu aufmerksam?!
Ich habe sogar feststellen müssen, daß manche Kampfsportler dagegen sind! Viele meine, es gehe sie nichts an, da sie entweder gar nicht mit dem Nunchaku oder wenn mit dem Softnunchaku trainieren. Kumite ist ohnehin nur mit der Soft-Variante möglich. Leider vergessen viele dabei, daß jedes Kobudo-Training mit dem Sansetsukon (Dreigliederstab) komplett illegal ist! Denn das gilt als Nunchaku! Wurfsterne und Balisong sind ebenfalls verboten worden. Wann folgen Sai, Tonfa und Rattanstäbe? Ich denke, die Sache geht jeden was an.
1. in der hand eines nicht-trainierten ist ein baseballschläger weitaus gefährlicher als ein nunchaku..
2.es besitzen weit mehr leute baseballschläger als leute baseball spielen.
3. eine fahrradkette kann den gleichen psychologischen effekt erzielen wie ein nunchaku. somit ist das argument "versteckte waffe mit heimtückischen effekt" hinfällig.
4. bei euch sind messer und blankwaffen legal ("im prinzip kannst du auch mit einem bidhänder rumlaufen").
macht das sinn?
(in unserem STGB steht, verboten sind "alle gegenstände, die zum verletzen oder töten von personen gedacht sind", ausg. seltene und historische waffen. gut, das dient nur dazu, dass der richter aus dem schneider ist.)
5. bei euch sind butterflys verboten und springmesser (z.b. boker speedlock) legal.
ich bin für die aufhebung des nunchaku-gesetzes, da sie sich a) trotz des verbotes als sportgerät etabliert haben und b) die herstellung/ der verkauf weder kontrolliert wird noch werden kann.
bitte um euer verständnis.
period.
oliverk71
14-04-2005, 19:27
@period: Ich stimme dir voll zu. Da du aus Italien kommst, noch eine Frage: sind die Nunchakus dort vollständig erlaubt? Ich arbeite gerade an einer interaktiven Karte, wo man die Länder anklicken kann und dann die rechtliche Situation (Nunchakus+Softnunchakus) erscheint. Wäre echt nett, wenn mich auch andere über die Gesetzeslage in ihrem Heimatland aufklären!
ich bin für die aufhebung des nunchaku-gesetzes, da sie sich a) trotz des verbotes als sportgerät etabliert haben und b) die herstellung/ der verkauf weder kontrolliert wird noch werden kann.
bitte um euer verständnis.
Dann trag dich doch bei Pro-Nunchaku.de.vu (http://Pro-Nunchaku.de.vu) ein! Da sammel ich Unterschriften und Vorschläge zu einem vernünftigen Waffengesetz!
Und: Mein Verständnis hast du!
Messerjocke2000
15-04-2005, 07:27
Na, wenn du MICH fragst, wie ein vernünftiges Waffengesetz aussehen sollte
(OP):
1.Messer aller Art sowie Kampkunstwaffen (Blankwaffen und "Schlaginstrumente")sollten generell von Volljährigen erworben und besessen werden dürfen,teilweise sind Begrenzungen beim Führen dieser Gegenstände angebracht (öffentliche Veranstaltungen/Demos).
Begründung mMn:Blankwaffen, Messer und "Schlaginstrumente" stellen keine so grosse Bedrohung für die Bevölkerung im allgemeinen dar, das man den Besitz einschränken müsste (Ein Balisong/OTF/Faustmesser ist nicht gefährlicher als ein Küchenmesser oder anderes feststehendes Messer, ein Nunchuk nicht gefährlicher als ein Baseballschläger. )
2.Luftdruckwaffen sollten generell von Volljährigen erworben und besessen werden dürfen, unabhängig von der Anfangsenergie. Das Schiessen mit diesen Waffen solte deutlich erleichtert werden (bis jetzt nur dort erlaubt, wo die Geschosse das umfriedete Gelände nicht verlassen KÖNNEN, z.B. bei Paintballfeldern recht schwierig einzuhalten.)
3.Gegenstände, die scharfen Waffen täuschend ähnlich sehen , nur in die Hände von Erwachsenen gelangen lassen.Dabei egal , ob Softair, Knallpistole oder Dekoartikel. Spielzeuge für Kinder nur mit oranger Kappe.
4.Softair Vollautos >0,5 J erlauben. (mMn spricht nichts vernünftiges dagegen)
5. Scharfe Waffen sind potenziell gefährlich. Potenziell deshalb, weil eine Waffe, die keiner in die Hand nimmt, keine Gefahr für die Umgebung darstell, ähnlich einem Auto, das wird auch erst gefährlich, wenn jemand fährt.
Deshalb hier, Besitz und Umgang mit Schusswaffen nur für Menschen, die gezeigt haben , daß sie mit dieser Waffe umgehen können (Sachkunde), um Unfälle zu vermeiden.
Abstufungen nach "Gefährlichkeit "der Waffenarten .
Dann sollten aber auch ALLE Handfeuerwaffen legal bessesen werden dürfen.
(inkl. Vollauto und den bösen "Assault Weapons"!)
Waffen sicher aufbewahren (unter Verschluss , die jetzt vorgeschriebenen Waffenschränke sind teilweise mMn schon übertrieben).
Die "Eignung" von Menschen zum Waffenbesitz(Zuverlässigkeit) zu überprüfen ist nahezu unmöglich, daher würde ICH nicht vorbestraften Menschen zunächst unterstellen, das sie zuverlässig sind. Sollten sie etwas tun was zeigt, dass sie nicht zuverlssig sind, wird die Berechtigung zu Waffenbesitz wieder entzogen.
Soweit MEINE MEINUNG!
captainplanet
15-04-2005, 14:07
Vielleicht ganjz interessant so zum Durchblättern: das "Arbeitsheft Waffenrecht", gedacht zur Aufklärung an Schulen:
http://www.jugend.essen.de/Aktuelles/Arbeitsheft_Waffenrecht.pdf
@oliverk71
wie schon gesagt, unser waffengesetz ist so eine sache. wenn dein nunchaku aussieht wie ein sportgerät, darfst du ihn auf jeden fall haben. wie das so ist, wenn das nicht der fall ist, muss ich erst rausfinden (mit dem ding über der schulter beim polizeirevier vorbei...?). auf jeden fall sind nunchakus nicht explizit verboten und werden in den hiesigen waffenläden m.w. nach ohne einschränkungen verkauft.
wie schon gesagt... genaue infos kriegst du spätestens am montag.
werde mich jetzt in deine seite einklicken.
period.
hi oliver, da bin ich wieder. bin gestern zu einem waffenhändler gegangen und hab mich erkundigt.
hier in italien werden nunchakus praktisch ohne einschränkungen verkauft, auch an minderjährige. du darfst so viele zuhause haben, wie du willst. wenn du einen trägst und erwischt wirst, musst du einen grund angeben können, warum du ihn mithast (z.b. bin budoka und befinde mich auf dem weg zur trainingshalle => überhaupt kein problem), du musst aber generell nicht bescheinigter budoka oder mitglied in einem klub sein.
das mit der mündlichen erklärung gilt bei uns auch für messer, beile und ähnliches.
so weit kein problem. wie das mit der erklärung praktisch gehandhabt wird, liegt wohl beim einzelnen beamten.
ich möchte hinzufügen, dass du als rocker bei uns in untersuchungshaft genommen werden kannst, wenn du einen baseballschläger mit der aufschrift "schnellnarkose" dabei hast;in diesem fall wird der schläger natürlich beschlagnahmt.
hoffe, es nützt dir was,
gruß
period.
oliverk71
16-04-2005, 11:51
@Messerjocke2000: Gut, daß es hier auch Leute mit konkreten Vorstellungen gibt! Was hältst du von einer Erlaubnispflicht für Nunchakus und evtl anderen Waffen? Ich persönlich könnte auch ohne Erlaubnispflicht leben, doch gibt es auch viele Leute, die eine generelle Freigabe des Nunchakus nicht befürworten. Wenn es auch meistens (nicht immer) so ist, daß diese Leute von falschen Voraussetzungen ausgehen. Wir müssen ein Modell zum Waffenrecht vorlegen, daß nicht nur gut ist, sondern daß auch von der breiten Öffentlichkeit akzeptiert wird.
Korrigiert mich, wenn ich jetzt was falsches in den Raum Stelle, aber wieviele von denen, die ein Samurai-massaker o.ä. begehen, üben diesen Sport auch wirklich in einem professionellen Verein aus.
Darauf gibt die Zeitung ja nicht so wirklich Aufschluss drüber, oder? Wenn die nähmlich eine Ahnung von der Waffe hätten, wären sie (bitte nicht falsch verstehen) um einiges effektiver.
Ich selbst habe auch einmal scharf geschnitten (beim Bato-Giri, in unserem Dojo unter kompetenter Aufsicht will heißen: 3 Schnitte in ca. einer Stunde, wo der Trainer dabeistand und Fehler korrigiert hat) und hatte einen heiden Respekt vor dem Katana.
Deshalb denke ich auch, wer richtig auf diese oder ähnlichen Waffen vorbereitet wird, hat viel zu viel Respekt vor der Waffe um damit Sch**** anzustellen.(Natürlich gibt s auch immer wieder Ausnahmen *seufz*)
Das momentane Waffengesetz find ich Unsinn, was da auch an alten Traditionen draufgeht, dadurch dass das Training mit bestimmten Waffen verboten wird.
Vielleicht sollten sie sich dann auch mal an die ganzen Küchengeräte machen, ich mein so ein Pürrierstab auf der Nase ist bestimmt auch unangenehm....
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