Zentrallinie [Archiv] - Kampfkunst-Board

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Bunny
29-06-2002, 09:45
Hai Leute.
Kann mir einer von Euch sagen, was diese ominöse Zentrallinie ist, die Ihr im WT immer benutzt?
Jede WT Seite spricht darüber, aber keiner erklärt sie.
Danke für Eure Hilfe:)

ghostdog
29-06-2002, 12:20
Es geht um den allerkürzesten :beer: Weg zwischen zwei Punkten.

Gruss ghostdog

aik juramentado
29-06-2002, 12:34
Stell Dir einfach eine Linie vor, die einige Atemis durchläuft.
Nase(kann leicht brechen, Kinn(KO-Punkt), Hals(Kehlkopf), Solarplexus, Magen...und die Klöten(macht mächtig Aua).
Also die Mittellinie Deines Körpers.

Phylosphie ist es, all diese wichtigen Punkte zu schützen.
Zudem auch die Sache mit dem kürzesten Weg.
Der wäre halt ein Angriff auf die Zentrallinie.

Sich nur darauf zu fixieren, halte ich aber für falsch, da es noch genügend andere Trefferflächen gibt, die es auch zu schützen gilt.

Ist individuell verschieden, was man nun besonders schützen oder Angreifen sollte.
Deshalb hat ja jeder Stil und jeder einzelne Kämpfer eine andere Art und Weise, wie er vorgeht.

Bunny
29-06-2002, 12:44
Danke für Eure Hilfe.
@aik juramentado:
Also ist die Zentrallinie die Mittellinie des Körpers?o.k, Aber wie rechnet man das mit dem kürzesten Weg aus?
Das spricht dann ja z.b gegen Schwinger oder?

BanzaiBany
29-06-2002, 13:04
Hallo Bunny!

Die linie die in der Mitte deines Körpers sich befindet, nennt sich DOCHTLINIE kann man sich so vorstellen als währe man eine Kerze und der Docht eben die Dochlinie, auf diese Linie wird im WT draufgehaut (bricht die Balance, dort befinden sich Vitale Punkte...)

Die Zentrallinie ergiebt sich aus einer Diagonalen teilung des Oberkörpers und der daraus resultierenten gerade (wird immer kleiner bis es nur noch ein kleiner Punkt ist) so genug gelabbert!:D

Im konkreten Bsp. Gerader "ZENTRALER" Fauststoß(Kuen) gegen Schwinger! Wenn du entlang der Zentrallinie schlägst wirst du schneller sein als der Angriff mit dem Schwinger, und diesen "Auskeilen" *ing *ung Schläge beruhen auf diesem Prinzip, das eben die kürzeste Verbindung zwischen 2 Punkten entlang der zentrallinie der angriff erflogen sollte!

Hoffe ich konnte dir helfen
Bany!

Bunny
29-06-2002, 13:10
@Bany
Danke sehr, jetzt habe ich`s kapiert:)

JoeKo
29-06-2002, 14:20
  : Die Zentrallinie ergiebt sich aus einer Diagonalen teilung des Oberkörpers und
  : der daraus resultierenten gerade

Wie meinst Du das?
horizontal= -
vertikal = |
diagonal = /
? Oberkoerper diagonal teilen? Wieso? Ich habe mal meine Ansicht mal so formuliert:

    Die Zentrallinie ist keine duenne Linie die senkrecht von deinem Brustbein
    ausgeht. Zentrallinie ist eigentlich irrefuehrend. Es koennte auch
    Zentralflaeche heissen (klingt aber doof). Stelle dir eine senkrechte Linie von
    deiner Kopfspitze bis zum Boden vor. Stelle dir eine eben solche Linie bei
    deinem Gegner vor. Verbinde diese Linien waagerecht. Das ist die Zentrallinie.
    Aus der Seitenansicht waere das eine Zentralflaeche.

Gruss

Joe

BanzaiBany
29-06-2002, 15:16
Hi Joe Ko!


Oberkoerper diagonal teilen? Wieso

Man Teilt den Oberkörper 2mal Diagonal (X Förmig) der mittelpunkt ist der Punkt andem die Gerade liegt (was in der Seitenansicht eine Fläche ist, wie du bereits gesagt hast)


Verbinde diese Linien waagerecht. Das ist die Zentrallinie

Stimmt auch! Es sind die Zentrallinien beider! Bunnys Frage bzog sich aber auf die Definition der Zentrallinie! Nicht der verwendung im *ing *ung

Greetings Bany!

Jim-Bob
29-06-2002, 15:49
Hi Ihr,
ich habe die Definition der Zentrallinie damals so verstanden:

Zuerst muß man das Zentrum des eigenen Körpers ermitteln.
Dabei streckt man den Arm und legt die Hand flach auf den Oberschenkel. Nun zieht man die Fingerspitzen nach oben, bis die Handfläche parallel zum Boden ist und dreht die Hand 90° nach innen (Gum Sao).
Der Bereich von dieser Stelle bis zum Haar kann mit den Händen verteidigt werden. Der Mittelpunkt dieser Strecke gekreuzt mit der vertikalen Mittellinie (das, was oben als Dochtlinie beschrieben wurde) des Körpers ist das Zentrum. Dieses liegt ewa 2 fingerbreit über dem Solarplexus.
Die Zentrallinie ist die kürzeste Verbindung zwischen meinem Zentrum und dem des Gegners, verläuft also in den seltensten Fällen waagerecht.

JoeKo
29-06-2002, 16:14
@BanzaiBany:

  : Man Teilt den Oberkörper 2mal Diagonal (X Förmig) der mittelpunkt ist der Punkt
  : andem die Gerade liegt

Ich meinte doch:

  Die Zentrallinie ist keine duenne Linie die senkrecht von deinem Brustbein
  ausgeht.

Wenn die Gegner gleich gross sind und sich exakt parallel gegenueberstehen,
dann ergibt deine Definition der Zentrallinie einen Sinn.

  : Es sind die Zentrallinien beider! Bunnys Frage bzog sich aber auf die
  : Definition der Zentrallinie!

Meine Rede. "Meine" Zentrallinie ist auch immer "unsere" Zentrallinie. Nach
deiner Definition, muesste ich ja geradeaus hauen, auch wenn der Gegner neben
mir steht.

@Jim-Bob:

ich habe versucht deine Anweisungen zu befolgen und bin dabei umgefallen. Habe
ich was falsch gemacht? :-) SCNR

Cheers

Joe

Jim-Bob
29-06-2002, 16:20
Original geschrieben von JoeKo


@Jim-Bob:

ich habe versucht deine Anweisungen zu befolgen und bin dabei umgefallen. Habe
ich was falsch gemacht? :-) SCNR

Cheers

Joe

Ja

JoeKo
29-06-2002, 16:46
Original geschrieben von Jim-Bob


Ja

Schlagfertige Antwort! Geistreich und humorvoll. Wie schaffst Du das nur immer wieder ...

Jim-Bob
29-06-2002, 17:50
Na hör mal, 1,5 Jahre EWTO prägen ;)

tiptoptyp
29-06-2002, 17:58
Original geschrieben von BanzaiBany

Man Teilt den Oberkörper 2mal Diagonal (X Förmig) der mittelpunkt ist der Punkt andem die Gerade liegt (was in der Seitenansicht eine Fläche ist, wie du bereits gesagt hast)


frag mich ja was mir das wissen um meine zentrallinie nützt wenn dafür mein oberkörper in zwei teilen auf dem boden verteilt liegt...

Luggage
29-06-2002, 18:23
Hach, irgendwie sind WT-Diskussionen immer so erbaulich... ganz gleich, um was es geht...

BanzaiBany
29-06-2002, 18:45
Hi Luggage!


Hach, irgendwie sind WT-Diskussionen immer so erbaulich...

Hach wie recht du hast!


Hi JoeKO!

Irgenwie meines wir sicher beide das selbe!
:D Naja Hauptsache Zentral eben!;)


Cya Bany

Andreas Weitzel
29-06-2002, 22:54
Hallo an alle,

eine Frage an *ing *un-Spezialisten aus reiner Neugier: Wieso wird vom kürzesten Weg immer nur im Zusammenhang mit der Zentrallinie gesprochen? Das gilt doch nur, wenn meine Fäuste auf meiner eigenen Zentrallinie liegen, oder? Und was wäre der kürzeste Weg, wenn ich mich gerade am... Hinterkopf kratzen würde?

Gruss
Andreas

martin.schloeter
30-06-2002, 00:19
Originally posted by Andreas Weitzel
Hallo an alle,

eine Frage an *ing *un-Spezialisten aus reiner Neugier: Wieso wird vom kürzesten Weg immer nur im Zusammenhang mit der Zentrallinie gesprochen? Das gilt doch nur, wenn meine Fäuste auf meiner eigenen Zentrallinie liegen, oder? Und was wäre der kürzeste Weg, wenn ich mich gerade am... Hinterkopf kratzen würde?

Gruss
Andreas
Seufz.
OK, auch auf das Risiko hin, dass die Frage nur ein blöder Joke war: Grob vereinfachend sieht dass Konzept des *ing *un vor, dass im Kampfsituationen _immer_ alle "Waffen" (im Regelfall die Fäuste) zwischen dir und dem Gegner sind. Deswegen auch der parellele Schulterstand um mit beiden Armen gleiche Reichweite zu haben. In allen Bewegungen - seitlich raus, etc - werden sofort die Arme auf den Gegner ausgerichtet. So was wie "seitlich hauen" gibt's im Ideal nicht. Das "Besetzen der Zentrallinie" führt mit dieser Ausrichtung dazu dass man A) den kürzesten Weg zum Schlagen hat und B) nur noch "äußere" Angriffe (z.B. Schwinger) separat betrachtet werden müssen, alle Angriffe in der Nähe der Zentrallinie werden mehr oder weniger automatisch mit abgefischt.
Selbst wenn ein WT-ler zu Fall kommt, versucht er so zu fallen, dass er in Rückenlage immer noch mit den Arme Schlagen kann, zusätzlich die Beine zu kicken in Richtung des unter Umständen nachfolgenden Angreifers ausgerichtet. Auch hier Besetzung der Zentrallinie.
Hoffe die eigentlich simple Idee ist rübergekommen. Die Umsetzung in die Praxis ist dann halt harte Arbeit.
Gruss
Martin

Andreas Weitzel
30-06-2002, 09:42
Hallo, Martin,

danke für die ausführliche Antwort und bitte nicht seufzen, denn ich bin ja kein WT-ler und habe das, was Du beschreibst, nie gelernt. Aber wissen will man es trotzdem :-) Und von einem "blöden Joke" kann sowieso nicht die Rede sein. Da übertreibst Du etwas.

"Grob vereinfachend sieht dass Konzept des *ing *un vor, dass im Kampfsituationen _immer_ alle "Waffen" (im Regelfall die Fäuste) zwischen dir und dem Gegner sind."

Mich hat nur interessiert, was passieren würde, wenn die Hände eines WT-lers bei einem unvorhergesehenen und plötzlichen Angriff gerade NICHT vor dem Körper (sprich, auf der ZL) sind. Muss er sie erst in die Mitte bringen und dann schlagen? Oder schlägt er auf dem kürzesten Weg aus der Position, in der sich seine Hände gerade befinden? Wenn ja, dann passt so eine Schlagweise meiner Meinung nach nicht zu Deiner Beschreibung.

"Deswegen auch der parellele Schulterstand um mit beiden Armen gleiche Reichweite zu haben."

Noch eine Frage? Wie wird dieses Konzept auf das neue WT-Programm "Blitz-Defense" übertragen?

Gruss
Andreas

martin.schloeter
30-06-2002, 10:17
Originally posted by Andreas Weitzel
Hallo, Martin,

danke für die ausführliche Antwort und bitte nicht seufzen, denn ich bin ja kein WT-ler und habe das, was Du beschreibst, nie gelernt. Aber wissen will man es trotzdem :-) Und von einem "blöden Joke" kann sowieso nicht die Rede sein. Da übertreibst Du etwas.

Sorry, bin da mittlerweile etwas überempfindlich, war nicht persönlich gemeint. Ist zur Zeit halt Sport, alle *ing *un-ler für traumtänzerische Weicheier o.ä. zu halten und dann mit Provokationsfragen in Foren dann Flame-Threads loszutreten. Bin ein paarmal in die Falle von solchen Trollen gelaufen, da etwas angefressen.



"Grob vereinfachend sieht dass Konzept des *ing *un vor, dass im Kampfsituationen _immer_ alle "Waffen" (im Regelfall die Fäuste) zwischen dir und dem Gegner sind."

Mich hat nur interessiert, was passieren würde, wenn die Hände eines WT-lers bei einem unvorhergesehenen und plötzlichen Angriff gerade NICHT vor dem Körper (sprich, auf der ZL) sind. Muss er sie erst in die Mitte bringen und dann schlagen? Oder schlägt er auf dem kürzesten Weg aus der Position, in der sich seine Hände gerade befinden? Wenn ja, dann passt so eine Schlagweise meiner Meinung nach nicht zu Deiner Beschreibung.

Die Frage stellt sich in der Praxis eigentlich nicht. Es gibt natürlich auch die Situation, wo man aus einem Winkel angegriffen wird, mit dem man nicht gerechnet hat, man einerseits erst noch drehen muss, andererseits aber sofort reagieren muss. Dann wird mit der "Waffe" geschlagen die dem Ziel am nächsten ist und zwar _sofort_.
Beispiel: Zu stehst rechtes Bein, rechte Faust vorne, wirst von hinten angegriffen. Dann drehst du typischerweise links und schlägst mit der linken z.B. einen Faustrückenschlag oder Handkante, besetzt damit schon wieder vorgreifend die neue Zentrallinie bevor die Drehung beendet ist. In der Drehung wird der rechte Arm eng am Körper mitgenommen, ist dann sofort wieder hinter mittig hinter der linken Faust und kann bei Bedarf dann direkt wieder auf der neuen Zentralinien nach vorne feuern.
Auch bei echten Sidekicks funktioniert das Prinzip der Zentralinie aufgrund der dann anderen Körperausrichtung nur sinngemäß.
Muss man ein wenig pragmatisch sehen.
Primärziel ist halt durch effektive Schrittarbeit dafür zu sorgen, dass man stets auf den Gegner ausgerichtet ist, immer den kürzesten Weg hat und andererseits für die gegnerischen Angriffe die Tür zumacht.



"Deswegen auch der parellele Schulterstand um mit beiden Armen gleiche Reichweite zu haben."

Noch eine Frage? Wie wird dieses Konzept auf das neue WT-Programm "Blitz-Defense" übertragen?

Gruss
Andreas

Sorry, keine Ahnung, kenne BD nur vom Hören/Sagen/Lesen. Mache EBMAS-WT. Da wird auch viel Selbstverteidigung gemacht, aber nicht sowas programmatisches wie Blitz-Defense.
Sehe aber erstmal keinen Grund, warum das grundsätzlich erstmal nicht 1:1 übertragen werden sollte. Problem ist ein bißchen, dass die Zielgruppe von BD das wahrscheinlich mit der notwendige Schrittarbeit nicht so auf die Reihe bekommt.
Oder welchen Aspekt des BD meinst du?

Gruss
Martin
P.S.: Vielleicht um da einem häufigen Mißverständnis vorzubeugen eine Ergänzung: Bei der Zentrallinie geht es nicht darum, uns "Face to Face" zum Gegner auszurichten. Im Gegenteil ist es erstrebenswert in eine Position zu kommen, dass man in die Flanke des Gegners kommt, so dass SEINE Zentrallinie eben nicht mehr auf uns ausgerichtet ist, unsere eigenen "Waffen" ihn aber erreichen können.

calimero
30-06-2002, 10:23
Hi Andreas,

du fragtest:"Mich hat nur interessiert, was passieren würde, wenn die Hände eines WT-lers bei einem unvorhergesehenen und plötzlichen Angriff gerade NICHT vor dem Körper (sprich, auf der ZL) sind. Muss er sie erst in die Mitte bringen und dann schlagen? Oder schlägt er auf dem kürzesten Weg aus der Position, in der sich seine Hände gerade befinden? Wenn ja, dann passt so eine Schlagweise meiner Meinung nach nicht zu Deiner Beschreibung."

Da sich der angegriffene WT'ler wohl kaum den Angriff reintun möchte, wird er wohl eine Abwehr mit gleichzeitigem Fauststoß bringen. Aufgrund der Ausführung der entsprechenden Moves, wird er wohl wieder die Zentzrallinie (Fläche zw. den Dochtlinien) besetzen. Liegt in der Nautur der Bewegungen.

Allerdings sollte das wohl ein WT'ler beschreiben. Ich bin nämlich keiner (hab nur in den Foren zugehört).

Hast Du die BD-Frage gestellt um ein bischen zu provozieren ?

Du weist doch, daß BD innerhalb des WT enorm umstritten ist.

Ach so, so wie ich des bärtigen Buch verstanden habe, bleibt die Idee der ZL auch im BD erhalten. Schließlich muß man sich, für die ZL-Idee, nicht frontal gegenüberstehen. Die ZL ist ja schließlich die Verbindung zwischen den Dochtlinien (den Ausdruck kannte ich noch nicht) und von daher veränderlich, so als sässe sie auf zwei Achsen.

Als nicht WT'ler darf ich BD ja auch ganz gut finden. Ist zumindest in sich schlüssig (zumindest was das Buch anbetrifft in Anwendung ? Nie gesehen. Nie erlebt.).

Aber eigentlich sollte Dir das WT'ler erklären. Ich bin keiner und habe eigentlich auch keine Ahnung von dem Thema.

CU
Calimero

Andreas Weitzel
30-06-2002, 12:06
Hallo,

@ Martin:

Die Erklärung war super. Danke.

"Oder welchen Aspekt des BD meinst du?"

Ich habe gehört, dass man sich dort seitlich zum Gegner stellt. Du sagtest aber, dass man frontal stehen sollte. Das war auch der Grund für meine Frage.

@ calimero:

Danke für die Antwort.

Gruss
Andreas

martin.schloeter
30-06-2002, 12:28
Original geschrieben von Andreas Weitzel
Hallo,

@ Martin:

Die Erklärung war super. Danke.

"Oder welchen Aspekt des BD meinst du?"

Ich habe gehört, dass man sich dort seitlich zum Gegner stellt. Du sagtest aber, dass man frontal stehen sollte. Das war auch der Grund für meine Frage.
[...]
Gruss
Andreas
Siehe auch mein "P.S." oben. Gemeint ist eben nicht "frontal" im Sinne von "Face to Face". Das passiert nur bei guten Gegner, die Ihre eigene Ausrichtung "mitführen". "Seitlich zum Gegner" im BD meint m.E. zwar "neben" dem Gegner in dessen Flanke zu gehen, sich selber aber so auszurichten, dass man wieder identische Reichweite für beide Arme zu dessen Flanke hat.

derKünstler
02-07-2002, 00:52
@ Andreas
Betreff seitlichen Stehens im BD

Diesbezüglich hat KRK seine Lehre nach Erscheinen des Buches auf LGs etwas geändert.
Anfänglich betonte er die seitliche Stellung, weil sie weniger agressiv wirken soll, also den Gegner mehr über die Angriffsabsicht hinwegtäuschen soll.
Dann hat er wohl eingesehen, dass dieser Stand wohl doch nicht so toll ist, da man sich ja so selbst den Angriffen aussetzt, die es eigentlich selbst anzubringen gilt, also wurde es geändert in :
Ich richte mich frontal zum Gegner, möglichst in dessen Flanke (natürlich hält kein Gegner so still, aber es geht hier ja nicht um die Sinnigkeit des BD)
Übrigens gab es die gleichen "Spielchen" mit der Distanz im BD....

Andreas Weitzel
02-07-2002, 07:22
Hallo, Künstler,

danke für die Antwort. Was war denn mit der Distanz?

Gruss
Andreas

Gepard
02-07-2002, 10:02
Original geschrieben von martin.schloeter
P.S.: Vielleicht um da einem häufigen Mißverständnis vorzubeugen eine Ergänzung: Bei der Zentrallinie geht es nicht darum, uns "Face to Face" zum Gegner auszurichten. Im Gegenteil ist es erstrebenswert in eine Position zu kommen, dass man in die Flanke des Gegners kommt, so dass SEINE Zentrallinie eben nicht mehr auf uns ausgerichtet ist, unsere eigenen "Waffen" ihn aber erreichen können. Hi Martin,
kurze Frage: ich hab mal gelesen, dass es eines der Prinzipien in *ing *ung sein soll, den Gegner an der Zentrallinie/Mittellinie anzugreifen, weil da die meisten vitalen Punkte liegen (u.a. Nase, Kehlkopf, Solarplexus, Genitalbereich usw.)? Hab ich das falsch verstanden oder war das nur eine Möglichkeit zu vielen anderen?

Danke schonmal,
Gruß,
Gepard

martin.schloeter
02-07-2002, 10:22
Original geschrieben von Gepard
Hi Martin,
kurze Frage: ich hab mal gelesen, dass es eines der Prinzipien in *ing *ung sein soll, den Gegner an der Zentrallinie/Mittellinie anzugreifen, weil da die meisten vitalen Punkte liegen (u.a. Nase, Kehlkopf, Solarplexus, Genitalbereich usw.)? Hab ich das falsch verstanden oder war das nur eine Möglichkeit zu vielen anderen?

Danke schonmal,
Gruß,
Gepard
Hi Gepard,
denke nicht dass du was verkehrt verstanden hast, aber "empfohlene" Taktik ist zum einen auch stilabhängig zum anderne von der Situation.
Wir arbeiten in EB-WT gerne über die äußere Flanke des Gegners, da wir da seine Schulter unter Kontrolle haben, geschützt außerhalb seiner Angriffslinie sind.
Ziele sind dann z.B.:
- Kopf, hinten und seitlich untere Basis wo die Nervenstränge laufen
- Hals seitlich
- bei großen Leute kurze Rippe per Faust oder Kniestoß zum Körper um die Körperstruktur zu "brechen" und sie "runterzuholen"
- Ggf. wenn der Weg frei ist auch Kniestoß in die Genitalien
- Kann weitergehen mit Griff in's Gesicht (bei Bedarf Nase, Auge) und Genickzug in Kombination mit Tritt in die Kniekehle um den Mann zu Boden zu bringen
- etc., etc.

Die Auswahl an Vitalpunkten ist nur geringfügig kleiner, man ist aber selber weniger gefährdet.
Aber wie gesagt, läuft in jedem Kampf anders, im Zweifel muß man das nehmen was man bekommt.

Martin

Gepard
02-07-2002, 10:50
Vielen Dank für die prompte und ausführliche Antwort!
Praktische Ausführung ist mir klar, mir ging's nur um die (theoretischen) Prinzipien.

Danke Dir,
Gruß,
Gepard :)

derKünstler
03-07-2002, 00:19
Original geschrieben von Andreas Weitzel
Hallo, Künstler,

danke für die Antwort. Was war denn mit der Distanz?

Gruss
Andreas

Hallo Andreas!
Also, anfangs (bei der schrägen Ausrichtung) sollte die Distanz so groß gewählt werden, dass die vordere Hand des Gegners einen selbst nicht ohne Körperbewegung berühren kann. Das führte wohl dazu, dass der eigene Präventivangriff so nicht überraschend genug ausgeführt werden konnte und dass der Gegner leichter in die Trittdistanz geraten konnte, Außerdem hat der Gegner in dieser Distanz quasi alle Möglichkeiten offen, einen Angriff mit der Hand anzubringen.
DANN wurde die Distanz verkürzt und die eigene vordere Hand sollte die direkten Angriffslinien taktil abdecken können, die der gegner mit BEIDEN Händen ansatzlos zu Schlagen imstande sein könnte. In dieser Distanz waren allerdings ansatzlose Schläge ohne Körperbewgung beiderseits möglich. Dennoch sind die Möglichkeiten des Gegners (scheinbar) eingeschränkter ;)
Klar, dass auch das in die Hose gehen muss....
Wie es JETZT gemacht wird, ist mir wegen Austritts nicht bekannt. Naja, ... Aber KRK bringt ein neues Buch heraus: "Verteidigung mit dem rechten Hirn" oder so Ähnlich heißt es. Da geht er auf die mentale Seite des Zweikampfes, natürlich in Bezug auf sein BD-Programm ein. Ich weiß nicht ob es schon ´raus ist...

Liebe Grüße, derKünstler

Andreas Weitzel
03-07-2002, 10:24
Hallo, Künstler,

die Antwort war, wie immer, aufschlußreich und verständlich. Jetzt bin ich auch schlauer :-) Danke.

Gruss
Andreas

WT-Sifu
03-07-2002, 10:50
Original geschrieben von derKünstler


Wie es JETZT gemacht wird, ist mir wegen Austritts nicht bekannt. Naja, ... Aber KRK bringt ein neues Buch heraus: "Verteidigung mit dem rechten Hirn" oder so Ähnlich heißt es. Da geht er auf die mentale Seite des Zweikampfes, natürlich in Bezug auf sein BD-Programm ein. Ich weiß nicht ob es schon ´raus ist...

Liebe Grüße, derKünstler


Das Buch ist für nächstes Jahr geplant, also erscheint es nicht vor übernächstem :D

Gruß, WT-Sifu

Tapping
10-08-2005, 12:15
Hai Leute.
Kann mir einer von Euch sagen, was diese ominöse Zentrallinie ist, die Ihr im WT immer benutzt?
Jede WT Seite spricht darüber, aber keiner erklärt sie.
Danke für Eure Hilfe:)



Was ist die Zentrallinie im VT das ich erlernt habe!

Wir unterscheiden das Konzept der Zentrallinie in 2 Punkten.

1. Die Kraftlinie ( Sie stellt die kinetische Kraft der Vorwärtsenergie da)

2. Die Angriffsline ( Sie stellt den direkten Weg des Angriffs zum Gegner da)

In der SLT Form sind die beiden Linien gleich ! Das hängt mit der Gleichheit beider Seiten zusammen die es in der SLT zu Trainieren gibt.
Wenn man das Prinzip der Zentrallinie genau nimmt, ist die Aussage der Direktheit 2 Punkte richtig! Der Gegner hat die selbe Möglichkeit!
Also Hämmern durch die "Mitte"? (Wie 2 Kengurus die sich Schlagen?)

Nein ! Der Student der SLT trainiert zuerst nur die Bewegungen der Handtheorien, und ihren Nutzen. Opptional gesehen, ist keiner der beiden Übenden im Vorteil. Das hängt damit zusammen das beide die Möglichkeit haben sollen effektiv zu Trainineren. ( Das ausswendig Lernen von Trapping bewegungen durch Lap Sau oder dem WT Lat Sau gehört nicht dazu. Eine Seite ist hier immer im Vorteil.)

Der Student Trainert zu beginn seines Trainings, den Punch. Dieser Entwickelt die Kraft aus der Hüfte.( Siehe Buch von Clive Potter) Der Student ist hier angehalten, nicht seine Kraft durch das Schieben aus den Schultern zu Trainieren, sondern Diagonal von der Hüfte über die Mitte (Kraftlinie /Zentrallinie) zum Ziel zu bringen. Die "Techniken" sind nur der Bestandteil der "Keiltheorie". Die Zentrallinie, muß man sich also nicht als eine konstante Linie, wie einen Faden vor stellen, sondern als ein Gerüst ähnlich einer Bohrerspitze vor dem Körper. Der Ellbogen ist in diesem Falle nach Unten gesenkt, damit der Student die Arme des anderen unterhalb Blockieren kann, und die kraft aus der Hüfte besser Nutzen kann. Daher ist gerade im Wong Shun Leung Stil die kurze Bewegung, und das Ansenken der Knie Kararktristisch für diesen Stil.

(Anmerkung: Der 3 Satz in der SLT ist ein reines isometrisches Training von Spannung und Entspannung ähnlich der Sanchin Kata aus dem Kyokushin. Diese Übung soll dir Helfen die kinetische Linie (Kraftlinie) zu entwickeln. Spannung etwa 5 sek. nach vorn Halten, und dann wieder entspannt zurück)

Was aber hat das Ganze mit der Zentrallinie zu Tun, wirst du Dich jetzt Fragen ?

Richtig!

Die zentrallinien Theorie ist in seiner alleinigen Aussage "Der kürzeste Weg zwischen 2 Punkten" Richtig. Doch die 2 Punkte versuchen sich ja nicht zu Boxen! Also ist der kürzeste Weg zum Gegner der, der seinen Angriff unterbricht( Bruce Lee sprach hier vom Intercepting, ich von der Diagonaltheorie, was auch die "Keiltheorie" erklärt).

(Anmerkung: Funktioniert nicht mit jedem Gegner. Hat auch Bruce Lee erfgahren müßen)

Ein Punkt der in jedem Wing Chun Stil anders betrachtet wird, ist der Wu Sau. in der ersten Form. Dieser wird hier Mittig gehalten. In der 2 Form CK bewegt sich dieser immer neben dem Ohr, auf der diagonalen Seite. Gerade im Lap Sau, ist dieser Wu Sau sehr Wichtig.
Da Angriffe auf der Mitte mit einem gegen Angriff beantwortet werden können, und nicht mit einer Abwehr.
Den Wu Sau Mittig zu haben, bedeutet 2 mögliche Angriffswege in betracht ziehen zu müßen. Bei einem ev. gegen Angriff, kann es dann viel leichter Passieren das man an dem Arm des anderen vorbei Schießt, und man zwar Trifft, doch aber auf dem selben Wege getroffen wird. (Also eine zeitaufwendige Positionsänderung ist dan nötig (Abwehr)

Stell dir die frage "Was will Ich" Abwehr und Angriff oder nur Angriff oder Abwehr?

Wenn du diese Punkte schon im Training nicht Aktzeptieren kannst/Willst!?
Wird man dir nicht Helfen können.

Also Wenn du jetzt Verstanden hast was ich Meine? Wirst du Verstanden haben, dass die Theorien der Formen erst in Verbindung mit den geometrischen Aussagen ihre funktinalen Möglichkeiten zu erkennen geben. Das Ausswendig lernen von Techniken ist ein Teil der Einfacher ist. Hier lehrt es Dich treffer zu Landen und deine Körperkraft zu nutzen.
Ein Beweis meiner Theorie dazu ist der Vorwärtsdruck. Der in den USA und sehr oft in Deutschland sich großer Beliebtheit erfreut. In den Theorien des VT bzw. dem Chi Sau, geht es nicht darum auf Teufel komm raus, Treffer zu machen. Der VT übende versucht sich an die geometrischen Bewegungsinhalte der Formen und deren Theorien zu halten.

Wenn du aber jetzt Sagen würdest "Aber dann Tue ich dies, oder dass!?" Willst du die Methode VT nicht verstehen. Und der Text hier war um sonst. VT ist eben nur ein Stil, genau wie andere Stile auch. Nur mit dem Unterschied, dass dieser Bewegungstheorien folgt, und nicht Kata mit vorgegebenen Techniken bzw. Abläufen.
Ein anderer Wing Chun Mann würde etwas andere Sagen, aber er sagt andere Dinge die auf den Selben pysikalischen Gesetzen der Bewegung baut.

Da aber der Mensch, die Fehler macht, sind eben nur die Grundzüge dieser Theorien zu gebrauchen. Ca 20 %.
Ein Beweis sind die ständigen Modifizierungen und verbindungen mit anderen Kampfsystemen, Grappling z.B.

(Persönlich habe ich Oft in der damaligen Schule meines Lehrers gehört von Besuchern, " Ist das alles ?")

Was ich damit sagen will? Ist das VT aufgrund seiner Einfachheit wie Boxen zu verstehen ist. Der Boxer trainiert Schläge,Pendeln und Paraden. Der VT Mann / Frau, macht nichts anderes.

Ich könnte dir ein paar weitere Beispiele geben, aber so viel Lesen möchtest du bestimmt nicht.
Besorge dir das Buch von Herrn Potter. ( Oder schreib ihm doch Einfach)

Das soll keine Kretik oder der Gleichen sein. Belehren will ich keinen. Doch spreche ich hier von dem VT das ich erlernt habe. Ich spreche hier nicht von anderen WC Linien.