TKD nur noch ein Sport??? [Archiv] - Kampfkunst-Board

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Vollständige Version anzeigen : TKD nur noch ein Sport???



Sephiroth
29-06-2002, 17:14
Hallo allezusammen,

Findet ihr eigendlich das das TKD nur noch ein Sport ist,oder steht da für euch noch mehr dahinter als der nächste Wettkampf???Gibt es im Taekwon-Do eigendlich noch ein "Do",oder wurde dieses mittlerweile vollkommen fallendgelassen???Und gibt es im TKD eigendlich überhaupt noch ein "Tae"???
Freu mich auf interresante Antworten

Gruß,
TF

Softwarekiller
29-06-2002, 18:18
Wieso soll es kein Tae mehr geben ?

Wir treten fast nur mit den Beinen....
....hat da jemand die Wörter "Tae" und "kwon" verwechselt ? :p

Jo es ist schon sehr versportlicht wenn man den Wettampf sieht, da wird nur noch getreten...Treffer mit der Faust, was ist das ? :rolleyes:

Aber wir trainieren dennoch nicht nur für Wettkämpfe.
Und ich glaube selbst in denen wird etwas geschult, was man auch ausserhlab des "Sport" benötigt...nämlich Reaktion und Reflexe.

Do- Das muss jeder selbst finden, lernen kann man das meiner Meinung so gut wie gar nicht.

Nur Sport, das glaube ich nicht...bei uns zählt Wettkampf eigentlich wenig...

mfg Soft

Ausado
29-06-2002, 21:21
Ich betreibe TKD an der Uni, da wird weniger Wert auf die Wettkämpfe gelegt und mehr auf das DO.
Das Tae geht zwar schon recht unter, zumindest wenn man die Hyongs außer Acht läßt.
Aber das DO ist doch noch etwas worauf insbesondere am Anfang geachtet wird!


LLAP

Sephiroth
29-06-2002, 23:50
Erstmal THX für die Antworten,

Mich regen nur solche Sachen auf wie,anstatt Tritte mit den Fußballen zu machen,trainieren wir nur mit dem Fußspan.Sind zwar nur details,aber sowas regt mich einfach auf.Der Fußspan is doch nur für Wettkämpfe gut.
Ich bin ja auch kein extrem traditionalist,aber General Choi Hong Hi sah es auch vor,nach jedem Training 1.Minute zu Meditieren.
Es mögen ja nur alles Details sein,aber sowas kann ein Training ausmachen!

@Softwarekiller
Kann sein,das ich mit mit "Tae" und "Kwon" verwechselt hab,aber soweit ich es jetzt grad im Gedächtnis hab heißt Taekwondo doch "Der Weg des Faust und Fusskampfes",lieg ich damit jetzt irgendwie falsch???

Ansonsten

Gruß,
TF

martin.schloeter
30-06-2002, 00:34
Hi,
als nicht TKDler, Außenstehender ein subjektiver Eindruck.
War gerade heute auf einem Turnier der GTF.
Doch, es ist definitiv Sport. Viele Disziplinen sogar extrem versportlicht, plus neuer Experimentaldisziplinen.
Muss ja nicht schlecht sein, aber ein Kickbruchtest in 2,60 Höhe überkopf hat halt keinen außer-sportlichen Wert.
Mag an der Besetzung gelegen haben, aber die Kampfeinlagen (Freikampf/Sparring genannt) waren eher mau, kann aber an der im Schnitt sehr jungen Turnierteilnehmer gelegen haben.
Katas auf der anderen Seiten waren m.E. irgendwie sinnentlehrt, schön anzusehen, aber mit Musik wären sie vermutlich noch besser gekommen (ihr wißt was ich meine). Die Jungs und Mädels machen brav z.B. an allen angesagten Stellen Stoßatmung, war nur der Eindruck, dass sie teilweise nicht so recht wußten, warum.
Synchron-Katas m.E. reine Show-Nummer, etc.
In Summe: War schön, guter Sport. Kampfkunst (ich hasse dieses Wort eigentlich) ist aber eigentlich was anderes.
Es waren aber einige Teilnehmer bei, die auch bei mir einen ganz anderen, hervorragenden Eindruck hinterließen auf einem ganz anderem Nivau. Die waren mir aber großteils auch persönlich bekannt, unter anderem weil sie auch über den Telllerrand des TKD drüberschauen, u.A. Crosstraining machen.
Warum da eine so extreme Leistungslücke existiert, weiss ich nicht.
Gruss
Martin

cdobe
30-06-2002, 09:29
In gewisser Weise ist es schon eine Kunst in 2,60 Höhe einen Gegenstand zu zertreten, oder ... ;)

Ansonsten bemühe die Suchfunktion und lese meine Beiträge zum Begriff Kampfkunst!

Hier gibt es dazu jedenfalls keine Diskussion!


msg
cdobe

martin.schloeter
30-06-2002, 09:37
Originally posted by cdobe

[...]
Ansonsten bemühe die Suchfunktion und lese meine Beiträge zum Begriff Kampfkunst!

Hier gibt es dazu jedenfalls keine Diskussion!


msg
cdobe
Sorry, war nicht meine Intention, da was in der Richtung loszutreten.
Das Stichwort hatte ich eigentlich nur in's Spiel gebracht, weil halt eben der kämpferische Aspekt auf der Veranstaltung m.E. etwas bis sehr unterbelichtet war.
Martin

martin.schloeter
30-06-2002, 09:42
Originally posted by cdobe
In gewisser Weise ist es schon eine Kunst in 2,60 Höhe einen Gegenstand zu zertreten, oder ... ;)
[...]
msg
cdobe
Ja, sicherlich. War aber halt die Machart des Bewerbs, der dem ganzen so eine Art Vierländerspiel-Touch gab. Halt so'n Apparat mit Trefferfläche, wo dann alle Teilnehmer 2 Versuche hatten, dann nochmal 5 cm höher, nochmal 5 cm höher... Jede Runde fielen welche raus, bis der Sieger feststand. Zu guter Letzt, für den Ententscheid, würde die Trefferfläche dann mit dem üblichen Holzbrett ersetzt.
Halt sportliche Wettkampf, keine Demonstration.
Martin

cdobe
30-06-2002, 09:44
Wo viele Menschen sich tummeln, da kann es nicht nur Gutes geben ;)

Gerade bei einer so großen Anzahl von Trainierenden weltweit gibt es ein enormes Spektrum unterschiedlicher Arten wie TKD betrieben wird. Daher kann es auf die obige Frage auch keine vernünftige, allgemeingültige Antwort geben.

msg
cdobe

@martin
Nichts für ungut :) Wollte nur von vornherein verhindern das soetwas in Gange kommt.

Thor Kaufman
30-06-2002, 09:48
@Tigerfighter ich merk mir das immer mit diesem Kunstwort TaeBo, dieser Modesportart, hat hier mal jemand erklärt, dass Bo auf koreanisch Holz heißt, ergibt also Holzfuß, auch wenn das sicherlich nicht unbedingt im Sinne des Erfinders dieses "Sports" war ;)

aber mal ne allgemeine Frage
Wie tritt man denn zB nen DollyoChaggi (Seitwärtsschnapptritt) mim Fußballen ? Fuß waagerecht und Zehen anziehen (oder doch nicht anziehen¿) oder Fuß gar vertikal und den Fuß noch bissel zum Bein ranziehen ?
Wir lernen den bisher nur mitm Spann zu kicken

Oder meintet ihr so Stopkicks, ApChaggi (also Fuß so im 90° Winkel zum Bein) oder Blöcke mim Fuß ?
Bitte um Aufklärung :p

cdobe
30-06-2002, 09:51
Wie bei Ap Chagi.

Thor Kaufman
30-06-2002, 09:57
Originally posted by cdobe
Wie bei Ap Chagi. edit: hm, wie muss ich mir das vorstellen, dass ich dann nicht mit den Zehen treffe ?
Bin dumm :rolleyes:
oder muss ich mich dann noch mehr dafür drehen / den Fuß anwinkeln ?

cdobe
30-06-2002, 10:03
Fuß im 90° Winkel, Auftreffen mit dem Ballen von der Seite, also mit angezogenen Zehen.

msg
cdobe

Thor Kaufman
30-06-2002, 10:04
Originally posted by cdobe
Fuß im 90° Winkel, Auftreffen mit dem Ballen von der Seite, also mit angezogenen Zehen.

msg
cdobe ok, wie ich's mir gedacht habe, thx :)
bei Problemen mit der Ausführung gibt's ja immer noch nen Trainer zum Nachfragen :D

volla72
30-06-2002, 18:23
Hallo tigerfighter,
sicher auf den ersten blick ist tkd eine kampfsportart. aber ein richtiger meister oder tkd lehrer sollte seine übungsgruppe auch den sog. "Do" lehren. d.h. höflichkeit, respekt und disziplin vermitteln, den charakter seiner schüler bilden, dem schüler seine individuellen grenzen aufzeigen (evtl. auch über seine sportlichen erfolge bzw. mißerfolge) und diesen dann dazu animieren diese grenzen zu überschreiten, aufbau eines uneigennützigen selbstvertrauen (also keine angeber oder angsthasen heranziehen) uvm.....
ich selber unterichte kindergruppen auf der basis des tkd-trainings und kann wirklich bestätigen, daß die kinder viel spaß haben sich in dem streng vorgegeben rahmen zu bewegen und neu zu erfahren (habe viel hyperaktive und verhaltensauffällige kiddies bei mir und die brauchen viel deutlich abgesteckte grenzen, die dann zwar schritt für schritt auch gelockert werden aber den kindern eine große sicherheit bieten), auch gefällt ihnen das aufstellen, kurzes meditieren oder "Baterrieaufladen" vor, nach und evtl. mitten in der stunde, die gurtprüfungen, nachbesprechungen von auftritten und wettkämpfen, konsequenzen kennenlernen (sog. "strafrunden" bei regelvorstößen) uvm.
viele halten den traditionellen tkd unterricht für etwas zu militärisch, ich denke aber (und so sind auch meine erfahrungen), daß ein solch strenger rahmen für kinder eine ganz klare und auch faire, d.h. nachvollziehbare sache ist und sie werden sich über ihr eigenes "Ich" bewußt, was leider in vielen heutigen familien nicht mehr stattfindet. die vermittlung des "Do" hängt aber sehr von dem interesse des lehrers ab und seinem mehraufwand der durch ein solches training entsteht. eine wirklich gelungene web-side ist: www.kampfkunst.taekwondo.de auf der viel dazu steht.
grüße an alle vollafighter

Sephiroth
30-06-2002, 21:01
Hi to all,

Das "Do" war eigendlich nich das wichtigste,was mir persöhnlich bei meinem jetztigen Trainingsort fehlt.Es sind eher diese entschärften Technicken und die fast ganz weggelassenen Handtechnicken.

P.S:
Lernt ihr eigendlich auch vernünftige Handtechnicken,oder beschränkt ihr euch da nur auf die nötigsten.Wir haben bis jetzt nähmlich nur den Dallyon gemacht.

Gruß,
TF

Softwarekiller
30-06-2002, 21:05
sehr sehr wenige....

und um zum Anfang zurückzukommen...du hast geschrieben ob es überhaupt noch ein "Tae" gebe...

mir fehlt da irgendwie der Zusammenhang, weil du jetzt doch sagst das fast keine Handtechniken gelehrt würden...
Wenn keine Hand und kein Fuß (deiner Meinung), ja was denn dann ?

Sephiroth
30-06-2002, 21:09
Das mit dem "Tae" und "Kwon" war ne verwechslung,hab die Wörter vertauscht,passiert mir schon mal ab und an!

Softwarekiller
30-06-2002, 21:19
schon ok, war nur verwundert und hab die Frage nicht verstanden, jetzt isses klar ;)

marilyn
17-07-2002, 16:33
Hi cdobe,

Ich will ja nicht am Thema vorbeireden oder klugscheissen, aber rein geometrisch kann man beim ApChagi niemanden treffen, wenn das eigen Bein über Hüfthöhe kickt und der Fuß auf 90° angezogen ist. Also muß der Fuß weniger als 90° angezogen sein und einfach auf das Ziel ausgerichtet sein. Man "sticht" ja mit dem ApChagi auch.

Was die versportlichung betrifft muß ich sagen ja, kaum ein Taekwondoin denkt mit. Es gibt viel zu viele Regeln, die Taekwondo eingrenzen. In den "Disziplinen" Bruchtest, Freikampf und Hjong oder Pomse, werden einfach die körperlichen Grenzen gepuscht. Völlig unreflektiert. Auch wenn es vielleicht eine Kunst ist, den Überspagat zu machen oder in 2,60m Höhe ein 5 Bretter zu brechen, es ist dann doch eher Dehnkunst oder Bruchtestkunst als Kampfkunst.

Daß das Ganze trotzdem unheimlich gut tun und Spaß machen kann, weiß sicher jeder. Und es muß ja niemand beim sportlichen Wettkampf mitmachen.

Viel Spaß,

marilyn.

Dojokun
17-07-2002, 16:42
Es gibt immer solche und solche.

Durch die Anerkennung als olympische Disziplin geht das Do mehr und mehr verloren.

Aber das muss nicht überall so sein.

Ich komme aus dem Karate-Lager, habe aber lange Zeit mit einem 1. Dan TKD aus Afghanistan (ist kein Taliban!! :) )trainiert.

Sehr hartes, traditionelles Training...

Aber ich denke, dass das sie Ausnahme in TKD-Kreisen ist.


Oss

Dojokun

cdobe
18-07-2002, 01:57
Hi Marilyn,
meine Äußerung bezog sich auf die Zehenhaltung. Vertraue mir, den Ap Chagi beherrsche ich einigermaßen ;)

@Dojokun

Sehr hartes, traditionelles Training...

Aber ich denke, dass das sie Ausnahme in TKD-Kreisen ist.


Na, wie kommst Du denn zu dem Urteil ? Trainieren nur Karateka hart, oder wie ? :confused:

msg
cdobe

netfighter
23-08-2002, 16:52
ja tkd-klar ists ein sport-nur dass viele leien die bedeutung-den tieferen hintergrund nicht kennen!
Und mit mehr öfentlichen Auftreten könnte man dem einene widerstand setzen!
Viele leien kennen die bedeutung nicht, und sehen tkd nur als BRUTALl oder so an....und mir ist es oft so gegangen(in der schule früher) dass ich oft missverstanden wurde, oder die mitschüler mich vera*scht haben!!!!
TaeKwonDo ist also für uns sportler nicht nur ein Sport(sollte es jedenfalls nicht sein) sondern eine LEBENSEINSTELLUNG, eine Lebensphilosophie(frag mal nen Koreaner!!)-und auch jemand der das nicht so handhaben will, sollte es zumindest akzeptieren!!


greez

Dojokun
24-08-2002, 13:02
@ cdobe

Wir werden keine Freunde mehr, oder?

Nein Spaß beiseite!

Ich bezog mich eher auf das traditionelle Training, nicht auf die Härte.
Ich habe mich echt ungeschickt ausgedrückt...

Meiner Meinung nach nimmt das Wettkampftraining im TKD einen sehr großen Stellenwert ein.
Diese Erfahrung habe ich in einer recht großen TKD-Schule sowie in 2 Vereinen gemacht.
Somit wird eher wenig traditionell orientiert trainiert.
Diese Erfahrung ist natürlich nicht unbedingt allgemeingültig.
Aber sie hat meine Sichtweise nun einmal geformt...

Und als kleine Anmerkung:
Von der Athletik aus betrachtet kann sich nahezu jeder Karateka eine Scheibe von einem Anhänger des TKD abschneiden!

Ich hoffe, meine Ansicht ist klarer geworden!

Oss

Dojokun

esdo
24-08-2002, 13:10
Muß Dojokun beipflichten. Seit TKD Olympisch ist wird es immer schlimmer. 9 von 10 schulen Trainieren nur noch auf Wettkämpfe, schau dir die Wettkämpfe an fast ausschließlich Fußtechniken,nur noch ganz wenige machen traditionelles Training.Ist halt eine Begleid erscheinung.
mfg esdo

Taekfreak
11-10-2002, 13:34
Ich wollte mal so fragen: War es nicht eigentlich schon immer so, dass im TKD mehr getreten als geschlagen wird? Ist doch auch im Kampf viel besser schließlich ist das Bein ja eindeutig länger als der Arm.
Ausserdem denke ich, dass die fehlenden Handtechniken IM KAMPF auch darauf zurückzuführen sind, dass man bei Vollkontakt nicht ins Gesicht schlagen darf und wer schlägt schon auf ne Weste, gibt doch praktisch nie einen Punkt?!

Softwarekiller
11-10-2002, 13:56
naja allerdings is es immer ein Nachteil einen seiner 2 Standfüße für einen Kick aufzugeben.
Dabei kommt man erstens aus der stabilen stellung und zudem isses zum Beispiel sehr unvorteilhaft bei einem Kampf draußen bei Regen mit den Füßen zu schlagen, da ist dann nämlich der Vorteil schnell wieder hin, wenn du weißt was ich meine ;)

TKD schlägt, rutscht weg weil der boden nass is, bricht sich dabei den Arm und schaut blöd aus der Wäsche

so das jetzt mal eine Aktion die mir selbst während des Trainings durch einen nassen Boden passiert ist.

mfg Soft

Michael Kann
11-10-2002, 13:56
Das Taekwon-Do der Gründerjahre war eine KK sowohl mit Hand- als auch Fusstechniken ... selbst heute, und damit widerspreche ich den meisten Ausführungen hier, gibt es immer noch genug Schulen die sich dem Trend "Wettkampf" nicht gänzlich verschrieben haben. Für viele, meist jüngere Aktive, ist der Wettkampfsport ein interessanter Faktor ... doch die Wettkampfbeteiligung war auch schon einmal wesentlich höher. Damit liegt Taekwon-Do im gleichen Fahrwasser wie Karate und Kickboxen! Die Beteiligung ist nicht mehr so hoch wie noch vor 10 Jahren.

Viele haben inzwischen angefangen sich zurück zu besinnen! Sie sehen die Notwendigkeit ihr Training den Anforderungen wieder anzupaßen ... will heißen, Selbstverteidigung wird wieder größer geschrieben und das nicht nur im Taekwon-Do. Viele meiner alten Trainer aus den 70/80er Jahren rechne ich in genau diese Kategorie. Viele sind inzwischen sogar dazu übergegangen zusätzlich zum Taekwon-Do z.B. Goshin Jitsu anzubieten. Ich finde es persönlich sehr gut, damit seht sich ein Umdenken durch, auf das ich persönlich schon sehr lange gehoft habe.

Ist doch auch im Kampf viel besser schließlich ist das Bein ja eindeutig länger als der Arm.

Jup ... das mag schon so sein, doch wenn die Distanz zum treten fehlt? Der Einsatz der Beine erfordert bis zu 80 % mehr Krafteinsatz als der Einsatz der Fäuste. Die Fäuste (bzw. Arme) haben den Vorteil in kürzeren Distanzen sehr schnell eingesetzt zu werden.

Ausserdem denke ich, dass die fehlenden Handtechniken IM KAMPF auch darauf zurückzuführen sind, dass man bei Vollkontakt nicht ins Gesicht schlagen darf und wer schlägt schon auf ne Weste, gibt doch praktisch nie einen Punkt?!

Das sehe ich ähnlich wie Du und empfinde es als Behinderung! Ähnlich sehe ich es, weil es nicht nur "Kampfwesten Taekwon-Do" gibt!

Bzgl. den Ausführungen "Traditionelles" Training ... das hat es nach meiner Meinung nie gegeben ... Taekwon-Do wurde genauso wie die meisten anderen KKs von anderen beeinflusst ... dies hat schon sein Begründer unumwunden zugegeben! Wenn man nach "nur" 45 Jahren Bestehen schon von Tradition sprechen kann, dann kann man getrost die Wettkampforientierte Taekwon-Do Bewegung ebenfalls als Traditionelle Bewegung einstufen! Im übrigen, gleich welcher Taekwondoin ... alle berufen sich auf den traditionellen Weg des Taekwon-Do! Alle berufen sich auf eine Jahrhunderte Alte Tradition ... in diesem Sinne üben alle KKler, egal welcher Stil/Synthese eine traditionelle KK aus!

Gruß
Mike

Gruß
Mike

samabe
14-10-2002, 06:33
[QUOTE]Original geschrieben von Michael Kann
Für viele, meist jüngere Aktive, ist der Wettkampfsport ein interessanter Faktor ... doch die Wettkampfbeteiligung war auch schon einmal wesentlich höher.


Das Wettkampfalter ist eh auf 37 Jahre beschränkt - Somit muss man schon jung sein, um Wettkampf machen zu können.
Du darfst nicht nur die bloßen Teilnehmerzahlen sehen. So war es z. B. bis Anfang der 80-er Jahre Voraussetzung zur Dan-Prüfung, dass man an 2 Turnieren auf Landesebene teilgenommen hat. So kam es oft zu der Erscheinung, dass nach Sekunden das Handtuch flog - aber der Eintrag im Pass war erreicht. Außerdem kann eine geringere Teilnehmerzahl auch ein Zeichen der Qualität sein - wenn die Anderen besser ausgebildet sind, entstehen höhere Zugangsbarrieren - für "Anfänger" besteht ein höheres Verletzungsrisiko und ein Trainer sollte sich gut überlegen, einen Teilnehmer mit zu einem Turnier zu nehmen.


Ausserdem denke ich, dass die fehlenden Handtechniken IM KAMPF auch darauf zurückzuführen sind, dass man bei Vollkontakt nicht ins Gesicht schlagen darf und wer schlägt schon auf ne Weste, gibt doch praktisch nie einen Punkt?!

Das sehe ich ähnlich wie Du und empfinde es als Behinderung! Ähnlich sehe ich es, weil es nicht nur "Kampfwesten Taekwon-Do" gibt!


Dann sollte man sich natürlich auch fragen, warum es keinen Punkt gibt. Die Wettkampfregeln sind ja gerade auch in diesem Bereich ständig in der Diskussion gewesen: mal gab's nen Punkt, mal nicht. Aber auch wenn es keinen Punkt gab, hab ich immer die Faust mittrainiert. Wenn Du ne richtig plazierte Faust auf den Solar Plexus donnerst, hat Dein Gegner ein "Luftproblem", wenn er nicht gar k.o. geht. Aber (natürlich auch dadurch bedingt, dass Fausttreffer nur lasch auf der Weste "angedeutet" wurden) wenn man seinen Gegner nur steichelt, kann man keinen Punkt erwarten. Schau Dir doch mal an, wie lasch oft die Faust kommt - dafür geb ich als Punktrichter genau so wenig einen Punkt, wie bei einem gestreichelten Vielleicht-Paltung-Treffer.

Wenn man mal gegen einen Gegner gekämpft hat, der seine Faust richtig einzusetzen weiss, spürt man die Bedeutung der Faust. Ich hab' mal im Training von meinem Partner durch die Weste drei Rippen mit der Faust geknackt bekommen. Und im Kampf hat der auch oft durch k.o. nach Fausttraffer gewonnen.

Michael Kann
14-10-2002, 07:41
@samabe ... Das Wettkampfalter ist eh auf 37 Jahre beschränkt - Somit muss man schon jung sein, um Wettkampf machen zu können.

Danke ... doch sind wir ehrlich, der 37 Jahre alte Kämpfe ist eher die Ausnahme. Turniersport wird im höchsten Mass von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen betrieben. In den Erwachsenen-Klassen sind meist immer die gleichen Namen zu finden und dass teilweise über Jahre hinweg! Deshalb meine Erfahrung ... Für viele, meist jüngere Aktive, ist der Wettkampfsport ein interessanter Faktor ...

... So war es z. B. bis Anfang der 80-er Jahre Voraussetzung zur Dan-Prüfung, dass man an 2 Turnieren auf Landesebene teilgenommen hat. So kam es oft zu der Erscheinung, dass nach Sekunden das Handtuch flog - aber der Eintrag im Pass war erreicht.

Die 80er sind schon ein paar Tage her ... oder? Und, diese Regelung betraf nicht alle Taekwon-Do Richtungen! Es gibt bis heute sogar noch TKD Richtungen wo der Wettkampf nach wie vor untersagt ist. Das hab ich ja bereits im letzten Posting geschrieben ... es gibt nicht nur Kampfwesten-Taekwon-Do!

Außerdem kann eine geringere Teilnehmerzahl auch ein Zeichen der Qualität sein - wenn die Anderen besser ausgebildet sind, entstehen höhere Zugangsbarrieren - für "Anfänger" besteht ein höheres Verletzungsrisiko und ein Trainer sollte sich gut überlegen, einen Teilnehmer mit zu einem Turnier zu nehmen.

Da geb ich Dir schon recht, doch in der Realität liegt es an ganz anderen Faktoren warum die Starterzahlen zurückgehen. Unterhalte Dich doch einfach mal mit den TN im Training über Wettkampf und ihre Meinung und vergleiche die Statements die Du erhälst mit den Statements vor 10 oder 15 Jahren!

Dann sollte man sich natürlich auch fragen, warum es keinen Punkt gibt. Die Wettkampfregeln sind ja gerade auch in diesem Bereich ständig in der Diskussion gewesen: mal gab's nen Punkt, mal nicht. Aber auch wenn es keinen Punkt gab, hab ich immer die Faust mittrainiert. Wenn Du ne richtig plazierte Faust auf den Solar Plexus donnerst, hat Dein Gegner ein "Luftproblem", wenn er nicht gar k.o. geht. Aber (natürlich auch dadurch bedingt, dass Fausttreffer nur lasch auf der Weste "angedeutet" wurden) wenn man seinen Gegner nur steichelt, kann man keinen Punkt erwarten. Schau Dir doch mal an, wie lasch oft die Faust kommt - dafür geb ich als Punktrichter genau so wenig einen Punkt, wie bei einem gestreichelten Vielleicht-Paltung-Treffer.

Jup ... sehe das wie Du, hier liegt es aber eben auch am Training! Die Wertigkeit der Faust wurde herabgesetzt ... aber auch hier zählt, es gibt nicht nur Kampfwesten-Taekwon-Do und den Unterschied kann man bei einem direkten Vergleich doch recht schnell feststellen!

Denke da immer an Mario Campangna ... Faust zum Solar-Plexus ... Gegner K.O. ... Kampf gewonnen! Ja ... so war es früher ...

Gruß
Mike

samabe
14-10-2002, 08:21
@Michael Kann
Danke ... doch sind wir ehrlich, der 37 Jahre alte Kämpfe ist eher die Ausnahme. Turniersport wird im höchsten Mass von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen betrieben. In den Erwachsenen-Klassen sind meist immer die gleichen Namen zu finden und dass teilweise über Jahre hinweg!

Ist doch auch logisch. Die meisten Wettkämpfer fangen doch in der Jugend an und steigen dann später zu den Senioren auf. Es kommen kaum "Neue" bei den Erwachsenen hinzu, da sie sich aufgrund fehlender Erfahrungen im Nachteil sehen. Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel. Und irgendwann einmal kommt dann der Punkt, andem man als aktiver Wettkämpfer aufhört. Bei mir gab es gleich mehrere Gründe:

1.
Ich habe selbst im Training Wettkämpfer trainiert und dabei kam meine eigene Zeit zur Vorbereitung zu kurz. Vor allem dann, wenn ich dann auch noch bei Turnieren "Meine Schüler" coachen wollte, blieb mir kaum Zeit, mich auf meine eigenen Kämpfe einzustellen.

2.
Als Schüler kam es gut, wenn ich nach einem Turnier in den Unterricht humpelte - als Arbeitnehmer sieht es nicht gerade cool aus, wenn ich in eine Besprechung humpele - oder gar wegen "Krankheit" fehlen würde.

3.
Die Familie muss den Sport mittragen - und meine Frau fand es nicht schön, mitanzusehen, wie ich andere verprügelte, oder auch mal Prügel einsteckte und dann mit blauen Flecken dekoriert nach Hause kam.

4.
Irgendwann einmal kam einmal der beruflich bedingte Umzug, damit verbunden Vereinswechsel (keine Wettkämpfer) und Sperre und dann fragt man sich irgendwann einmal, ob man sich denn noch etwas beweisen muss....................................

Und ähnliche Aussagen bekomme ich dann zu hören, wenn ich andere Trainer frage, warum sie als Wettkämpfer aufgehört haben.