Vollständige Version anzeigen : Polizeistatistik
calimero
02-07-2002, 10:58
Hallo Leute,
hier ein Artikel, zu dem mich eure Gedanken interessieren würden.
http://t-news.t-online.de/zone/news/inla/inne/ar/CP/ar-polizei-statistik,p=web.html
Was denkt Ihr so über die Ausbildung unserer Streifenpolizisten ?
Ich persönliche habe den Eindruck, daß die Bereitschaft sich "fit zu halten", vor allem im SV-Bereich, endet, sobald der "normale" Bereitschaftsdienst beginnt.
Die nächste Frage, die sich mir auftut ist die, ob ein Streifenpolizist unbewaffnet (seine Schußwaffe darf er ja meist nicht benutzen oder kann sie nicht schnell genug ziehen oder hat selten schießen unter Streß geübt) noch irgendeinen Respekt erzeugt.
Welche Erfahrung haben den die hier anwesenden Polizisten gemacht ? - Ist klar, die hier anwesenden werden wohl hart trainieren. - ABer wie sieht das mit den Kollegen aus ?
CU
Calimero
PS.: Nicht falsch verstehen, ich hab' nix gegen Polizisten sondern nur mal ein paar Stimmungsbilder wiedergegeben.
PPS.: Manchmal trügt ja auch der Eindruck.
Sorry, ist der Link richtig? Bei mir geht da nichts!
calimero
02-07-2002, 12:35
Hi Panther,
hm, der Link funzt nicht richtig. Hat aber mit den Fragen nicht viel zu tun. Da wollte ich eigentlich nur mal ein paar Gedanken zu hören. In der Art von "oh, der Job ist ungefährlicher als meiner".
oder auch ganz was anderes.
Ich selber habe da wenig Meinung. Meine Erfahrung geht von "sie haben mir das Leben gerettet" bis zu "was Ihr kommt erst nach der Action ?"
So, falls das hier ein Verstoß gegen das Urheberrecht ist, lösch ihn bitte.
Aus T-Online News:
"Studie in Berlin veröffentlicht
Deutsche Polizisten leben gefährlich
In den vergangenen 30 Jahren sind in Deutschland 118 Polizisten im Dienst durch einen Angriff getötet worden. Das geht aus einer Studie des Kriminologischen Forschungsinstituts Niedersachsen hervor, die in Berlin vorgestellt wurde. Allein zwischen 1985 und 2000 habe es insgesamt 747 Angriffe auf Beamte mit Tötungsvorsatz gegeben.
Keine "amerikanischen Verhältnisse"
Von "amerikanischen Verhältnissen" könne trotzdem keine Rede sein, heißt es in dem Bericht. Das Risiko eines Polizisten, durch einen Angriff getötet zu werden, lag den Ergebnissen der Studie zufolge während der 90er Jahre in den USA um das zehnfache höher als in Deutschland.
Fahrzeugkontrollen bergen Gefahren
Die meisten Angriffe auf Polizisten finden laut Studie in eher bürgerlichen Vierteln statt und erfolgen in 80 Prozent der Fälle völlig überraschend. Die Täter seien zu 72 Prozent Deutsche und zu 28 Prozent Ausländer. 94 Prozent seien Männer, in jedem zweiten Fall sei Alkohol im Spiel. Die meisten Angriffe mit Tötungsabsicht entwickeln sich laut Studie aus Fahrzeugkontrollen und "Situationen ohne vorherigen Körperkontakt". "
CU
Calimero
PS.: Noch mal, mir gehts nur um Denkanstöße und darum verschiedene Meinunge´n zu hören.
Goshinsatori
02-07-2002, 12:49
Hi
einfach ist das nicht gerade.
Ich denke mal, SV, richtiges Verhalten in einer Kofrontation wird in der Polizei-Ausbildung nicht richtig berücksichtig, dabei aber sehr wohl das richtige verhalten in der Hunderschaft.
Was sinnvoller ist, sei mal dahingestellt.
Wenige Polizisten machen sich die Mühe, nach ihrer Ausbildung weiter SV zu lernen, Kondition beizubehalten usw. Man denkt sich, bei dem ganzen Papierkram, warum sollte man ?
Polizisten sind auch nur Menschen, Familienväter usw.
Das sind dann die, die erst dann auf der Bildfläche auftauchen, wenn es zu spät ist.
Das ist kein Vorwurf an diese Leute, das ist verständlich, aber von wegen SCHUTZ ??
Wo kann mich heute die Polizei noch schützen wenn sie selbst angst hat ?
Also ich bin der Meinung das unsere Polizei schon besser ausgebildet sein könnte im Bereich SV und Fitness. Eigentlich sollte es zum Dienst gehören 2-3 mal die Woche SV und Schießen zu trainieren.
Das viele Polizisten getötet werden ist leider Berufsrisiko! Nicht falsch verstehen, meine Schwester ist selbst bei der Polizei!
Was macht die Polizei? Sie nimmt Verbrecher in Gewahrsam oder sucht nach Ihnen und Verbrecher sind halt mal nicht normal und haben einfach was gegen die Polizei, warum wohl?
Viele Grüße
Panther
hanzaisha
02-07-2002, 13:24
hm, natürlich muß die polizei gut ausgebildet sein, in sachen sv, entwaffnung... dann gibt`s ja auch noch die sek`s und weißdergeier, die spezialisiert sind. leider wird dies aber auch zu oft mißbraucht!
richtig, wenn man als polizist verwundet/getötet wird ist das berufsrisiko, genau wie soldat und formel eins rennfahrer, wobei letztere im vergleich zu polizisten etwas ungerecht überbezahlt sind.
ich hab aber auch ein gespaltenes verhältnis zu polizisten, weshalb ich jetzt nix mehr sag! (nicht dass ich hier jmd beleidigen/angreifen möchte!!!!!)
calimero
02-07-2002, 13:36
Hi ihr zwei,
danke für die Beiträge !
Aber sind 118 Polizisten die in 30 Jahren durch Angriffe getötet wurden viele ?
Natülich ist jeder tote Polizist einer zuviel.
Aber da haben ja mehr Versicherungskaufleute im "Dienst am Schreibtisch" 'nen Herzifarkt bekommen.
CU
Calimero
Original geschrieben von calimero
Hi ihr zwei,
danke für die Beiträge !
Aber sind 118 Polizisten die in 30 Jahren durch Angriffe getötet wurden viele ?
Natülich ist jeder tote Polizist einer zuviel.
Aber da haben ja mehr Versicherungskaufleute im "Dienst am Schreibtisch" 'nen Herzifarkt bekommen.
CU
Calimero
Sicherlich überwiegt die Zahl der Herzinfarkte aber Du must die 118 Polizisten zu den Kollegen hinzuaddieren, welche im Dienst am Schreibtisch das Zeitliche segnen.
Nicht in der Statistik aufgezählt sind offensichtlich die Beamten, die im Dienst verletzt (leicht bis schwer) wurden, nur mit der Absicht, sie ma ordentlich aufzumischen.
Und ausser Doormen kommt da dann so schnell keiner ran.
Ich gebe all denen Recht, die sagen, dass im Bereich SV mehr getan werden muss.
Die wenigen von uns, die sich da auf freiwilliger Basis weiterentwickeln können das wohl nur bestätigen.
Über den Zeitansatz braucht man da wohl erst einmal nicht zu diskutieren, die vorgeschlagenen 2-3 mal die Woche wären nicht umzusetzten.
Es ist aber auch so, dass fast jeder Polizist, welcher schon ein Weilchen im Dienst ist, einen überragenden Vorteil hat, den man selbst durch zwanzig Jahre KK Erfahrung nur schwer wettmachen kann: ERFAHRUNG
Wer sich auf der Strasse schon einige Male behaupten musste, auch ohne eine KK zu betreiben, der gewinnt schnell den Vorteil, dass er weiß, was abgeht. Er weiß, wann er wo zuzuschlagen/ treten oder sonstwas hat und er hat auch nicht mehr die Schlaghemmung, die z. B. ein Karate Danträger hat, wenn er immer nur wohlbehütet in seinem Dojo trainiert hat.
Ältere Kollegen haben eine weitere Geheimwaffe: Routine
Sie sind einfach routiniert darin, letztendlich doch zu gewinnen/ überleben.
Das Prinzip ist nur schwer zu erklären, ich schlage dazu als kleine, humorvolle aber absolut zutreffende Lektüre "Interesting Times" von Terry Pratchet vor, dort wirds erklärt.
Ich wage auch einfach mal zu behaupten, dass Polizisten sportlicher als der Durchschnittsbürger sind.
Ich kenne zumindest auf meiner Dienstgruppe nicht einen, der nicht wenigstens Golf oder Tennis spielt (meist in Kombination).
Auch die Zahl der KKler ist vermutlich höher als in anderen Berufsgruppen (außer die Leute anner Tür).
Trotzdem, die Zeiten werden härter, es müste doch bald mehr SV trainiert werden, dass mag wohl stimmen.
(siehste Panther, bei manchen Themen ist mir dann doch nicht langweilig :D)
Cu
Lamiech
Original geschrieben von lamiech
(siehste Panther, bei manchen Themen ist mir dann doch nicht langweilig :D)
Cu
Lamiech
Freud mich!
@calimero 118 in 30 Jahren, ne ist nicht viel. Ich hab das falsch gelesen, ich dachte in einem Jahr! Da sterben ja jährlich mehr Schifahrer als in 30 Jahren Polizisten!
2-3mal die Woche ist Zeitlich nicht machbar laut lamiech! Aber 1-mal sollte min. sein und zwar Pflicht den um Reagieren zu können muss man min. 1-mal die Woche trainieren!
Und zu den sportlichen Polizisten kann ich nur sagen, bei uns trainieren die meist nur den Bauch :D
Viele Grüße
Panther
hanzaisha
02-07-2002, 14:05
Original geschrieben von lamiech
...Wer sich auf der Strasse schon einige Male behaupten musste, auch ohne eine KK zu betreiben, der gewinnt schnell den Vorteil, dass er weiß, was abgeht. Er weiß, wann er wo zuzuschlagen/ treten oder sonstwas hat und er hat auch nicht mehr die Schlaghemmung, die z. B. ein Karate Danträger hat, wenn er immer nur wohlbehütet in seinem Dojo trainiert hat.
Ältere Kollegen haben eine weitere Geheimwaffe: Routine
Sie sind einfach routiniert darin, letztendlich doch zu gewinnen/ überleben.
Das Prinzip ist nur schwer zu erklären...
das macht das ganze sehr gefährlich. denn die netten damen/herren schutzfrauen/männer sind dann eher bereit einfach draufzuknüppeln und unschuldige leute zu verprügeln als alles andere. ich würde das als polizist genauso machen. ich kann`s verstehen, die zeiten werden wirklich härter, mittlerweile hat fast jeder eher ne knarre in der tasche als haare unter den armen, ihr versteht schon.
calimero
02-07-2002, 14:35
Hi Lamiech,
finde es wirklich gut, daß auch ein Polizeibeamter was dazu sagt.
Und Du hast gewiss recht, wenn Du sagst, daß Erfahrung wirklich viel ausmacht. Aber ich hätte Routine für gefährlich gehalten (oder war das Ironie ?).
Erst mal noch 'ne eher scherzhafte Frage. Du schriebst:"Ich kenne zumindest auf meiner Dienstgruppe nicht einen, der nicht wenigstens Golf oder Tennis spielt (meist in Kombination). "
Wie kann man sich das den leisten ? - Verdienen Streifenpolizisten sooo gut ? - Oder sind Golf und Tennis bei euch in der Gegend so günstig ?
O.K. jetzt aber wieder ernsthafter.
Mir ist klar, daß Polizisten mächtig Streß und auch Familie haben.
Aber gibt es denn nicht irgendwelche Interessengemeinschaften, die sich für ein SV-Training innerhalb der Dienstzeiten stark machen ?
Und ist der Verzicht darauf nur auf die knappen Kassen zurückzuführen (wäre ja 1-3 Wochenstunden "unproduktiver" Zeit) ?
CU
Calimero
PS.: Ja Ja, Pratchett ist eh zu empfehlen. Auch zum Thema KK und Anwendung. Aber die Polizei mit der Stadtwache zu vergleichen... - "Ich wees ja nit"
Original geschrieben von calimero
PS.: Ja Ja, Pratchett ist eh zu empfehlen. Auch zum Thema KK und Anwendung. Aber die Polizei mit der Stadtwache zu vergleichen... - "Ich wees ja nit"
War nicht so ganz auf die Wache bezogen, mehr auf die Barbaren Rentner Truppe.
CU
Lamiech
calimero
02-07-2002, 15:35
Hi Lamiech,
na da bin ich ja beruhigt. Aber Cohen ist schon gut drauf.
CU
Calimero
Die Polizei bei mir im Ort ist absolut unsportlich.Denke außer ihren Pflichstunden hat kein einziger irgend etwas mit SV am Hut,obwohl eine Polizei Ausbildungsschule vor Ort.Konnte mich schon öfter von den fehlenden Kenntnissen überzeugen.
mfg esdo
Na, wenn du möchtest, dann kann ich Dir ein paar Kollegen vorstellen, die Dich gern vom Gegenteil überzeugen.
Vorher kannste ja mal mit mir sparen.
Bring aber dicke Schutzpolster mit :D
Na ja, mal Spaß beiseite, ich meinte nicht, dass alle SV machen.
Aber man hat schon recht viele, die viel Sport treiben.
Sicher gibt es auch bei uns einige Fettsäcke, aber irgendwie sind wir ja auch ein Querschnitt der Gesellschaft.
Es ist aber wirklich so, dass Du in kaum einem Berufsstand soviele Sportler findest wie in der Polizei.
Sicher fallen die anderen da eher ins Auge.
CU
Lamiech
Original geschrieben von lamiech
Sicher fallen die anderen da eher ins Auge.
Das ist doch immer so dass nur das negative auffällt und das positive nicht gesehen wird!
Aber Sportlichkeit bringt in der SV auch nicht viel!
Viele Grüße
Panther
Hallo,
also, ich weiss nicht. Sicher sollte sich ein Polizist in bestimmten Bereichen der KK fit halten, also z. B. Festhalte- und Abführtechniken, aber was will er mit SV? Da Polizisten normalerweise mindestens zu zweit sind, hat z. B. in den gefährlichen Situationen (Autokontrolle) einer die Aufgabe des Kontakts und der andere soll sichern, also aus einer grösseren Distanz auf seinen Kollegen aufpassen.
Dummerweise machen das die meisten nicht, das hat sich gerade bei den spektakuläreren Todefällen in den letzten Jahren herausgestellt. Bei den meisten Fällen mit getöteten Polizisten war der Partner zu nah am Geschehen. Die meisten von Euch kennen ja die Geschichte mit dem Mindestsicherheitsabstand von rund 7 m, um noch genug Zeit zu haben zum Ziehen, Entsichern, Durchladen und Feuern gegen einen anstürmenden Messerschwinger.
Ein Bekannter von mir, der Polizist ist, sagte mir mal, dass diese Idee des Sicherns wirklich gelehrt würde (in der Ausbildung), allerdings liesse sich das Praktibilitätsgründen nicht durchführen.
Und noch ein Problem: Ich hätte, nach einer 12-Stunden-Schicht Bereitschaft auch nicht mehr so viel Lust, mir noch Freizeit-Stress zu geben. Und auch hier das Problem, dass man zwar nach der Schichtarbeit Zeit hätte, aber das wäre dann z. B. früh morgens und jetzt finde da mal eine offene Schule.
Und, als letztes, was meint Ihr mit SV? Methoden für die eigene persönliche Selbstverteidigung? Was soll ein Polizist mit Frontkick-Kettenfauststössen und Ellbogen aufs Visier??? Was der braucht, sind gute Überbrückungstechniken, um nah ran zu kommen, und dann wie gesagt Kontroll- und Festlegetechniken, am besten noch so, dass man zu zweit einen einzigen "bearbeiten" kann und sich nicht ins Gehege kommt.
Die meisten Verletzungen meines Kumpels kommen übrigens von Festnahmen, bei denen 4 oder 5 Polizisten versuchen einen einzelnen, sich heftig wehrenden Straftäter unter Kontrolle zu bringen. Was sollen sie da machen - auf ihn einprügeln? Wohl kaum.
So, reicht erst mal, bis dann
Armin.
Ich denke mal, bei den 118 Toten war der größere Anteil Opfer von Schußverletzungen. Und da ist es schwer mit der Selbstverteidigung. Da hilft wohl eher Selbstsicherung.
Also lieber doch 'ne kugelsichere Weste statt nen Muskelring um den Bauch?
Aber wenn wir jetzt noch die Verletzungsstatistik hätten, wäre wir wieder voll beim Thema.
DasHaeschen
03-07-2002, 10:33
Ein Bekannter von mir, der Polizist ist, sagte mir mal, dass diese Idee des Sicherns wirklich gelehrt würde (in der Ausbildung), allerdings liesse sich das Praktibilitätsgründen nicht durchführen. Oft nicht, das ist richtig!
Aber bei Fahrzeugkontrollen. Nur wird es auch da recht selten gemacht (obwohl es meines Wissens Vorschrift ist!).
Kleiner Erfahrungsbericht von mir:
Ich werde ziemlich häufig bei Fahrzeugkontrollen kontrolliert und einmal, als beide grüne Männchen direkt nebeneinander gehend auf mich zu gingen, habe ich gedacht, jetzt schauen wir mal, ob sie wenigstens ein Gespür für Gefahr haben. Also habe ich die Fahrertür aufgemacht und mich dahinter gestellt. Die Hände vor dem Körper verschränkt!
Da die beiden Polizisten von vorne kamen, waren meine Hände zu keinem Zeitpunkt für sie zu sehen.
Trotzdem kamen sie nebeneinander her gehend bis direkt vor meine Fahrertür. Schutzkleidung trugen sie keine!
Und jetzt frag sich nochmal einer, weshalb es so viele Todesfälle gibt... ?!? :rolleyes:
Stellt Euch mal vor, sie hätten sich bei einem bewaffneten Dealer, der Kiloweise Koks im Kofferraum liegen hat (also nicht gerade gerne kontrolliert wird ;)), genau so verhalten! Sie wären jetzt beide tot.
Gibt es dazu nicht inzwischen die Vorschrift: Ein Mann mit gezogener Waffe hinter dem Auto oder so???
Ist nicht ganz das Thema, aber Selbstschutz von Polizisten gehört ja irgendwie auch zur Polizeistatistik.
Noch was an lamiech:
Es ist aber wirklich so, dass Du in kaum einem Berufsstand soviele Sportler findest wie in der Polizei. Schon mal ein paar Offiziere gesehen? ;)
Müssen Polizisten eine jährliche Sportprüfung machen? Und wie oft Schießprüfungen?
Das würde mich mal interessieren!
Ciao,
Häschen
hanzaisha
03-07-2002, 10:39
soweit ich mich erinnern kann muß man doch sogar eine aufnahmeprüfung@sport machen, oder nich?
und dein experiment, mein lieber hase, hätte auch ganz schön in`s auge gehn können;)
allerdings waren die jungs wirklich leichtsinnig, gerade nachdem man so viel über pumpguns in verbindung mit führerscheinen liest...
DasHaeschen
03-07-2002, 10:45
soweit ich mich erinnern kann muß man doch sogar eine aufnahmeprüfung@sport machen, oder nich? Sogar eine recht heftige, soweit ich weiß. Aber ich will wissen, wie oft sie das weiderholen müssen. :)
und dein experiment, mein lieber hase, hätte auch ganz schön in`s auge gehn können ;) Na ja, ich habs ja auch nicht bei der ersten Fahrzeugkontrolle gemacht. Und ich habe mal gehofft, dass sie so eiserne Nerven haben, dass sie nicht gleich losballern, sondern mich erst mal dazu auffordern, die Hände zu zeigen! Aber dass sie überhaupt nicht registrierten, dass ihnen potentielle Gefahr drohte, hat mich ehrlich gesagt mehr überrascht, als wenn sie sofort beide die Waffen gezogen hätten ;)
Ciao,
Häschen
hanzaisha
03-07-2002, 11:13
hm, eigentlich sind unsere herren schutzmänner ja dafür bekannt schnell zu übertriebener härte zu greifen, da würd ich keine experimente machen (ich hab gestern schon gesagt, dass ich niemanden angreife, das ist konstruktive kritik, keine beleidigung!). naja, die polizei sollte nicht nur sv etc trainieren, sondern auch eben solche situationen durchspielen, am besten bis zum erbrechen. fehler macht ja jeder, aber für einen polizisten kann jeder fehler tödlich sein. für sich und für andere!
Ich wollte mich eigentlich bedeckt halten, aber nachdem ich Eure Beiträge gelesen habe, sehe ich mich genötigt, das ein oder andere richtig zu stellen oder zu erklären.
Ich bin nun im 26. Berufsjahr als Ordnungshüter und habe schon fast alles erlebt. Zum einen sind unter den 118 toten PB auch die, die bei Verkehrskontrollen, Absicherung von Unfallstellen auf der BAB etc. einfach über den Haufen gefahren worden sind. Zugegeben sind die Kollegen in Einzelfällen dies selbst schuld, andererseits habe ich schon erlebt, dass bei querstehendem, mit eingeschaltetem Blaulicht, Beleuchtung und Warnblinkanlage versehenen Funkwagen, noch Leute versuchen durch zu brettern, weil sie nichts gesehen haben.
Nun zu den erschossenen Kollegen. Drei der letzten vier in NRW erschossenen Kollegen hatten keine Chance zu entkommen. Der Täter hat sie förmlich hingerichtet.
Zur Ausbildung von PB im SV und Eigensichgerungsbereich: Ich habe während meiner Ausbildung ein Ju Jutsu Training verabreicht bekommen, mit Fallschule, statischen Angriffen etc. ich gebe zu, dass es nicht das Gelbe vom Ei war, aber wenigstens hatten wir Ausbilder, die wußten wovon sie sprachen ( alle DAN- Träger JJ). Später wurde das JJ- Training polizeispezifisch abgewandelt, Zuletzt wurde es abgeschafft. Zur Zeit lernen die Polizeischüler im Rahmen der Veranstaltung Eingriffstechniken zwei oder drei verschiedene Techniken. Das schlimmste an der Sache ist, dass sie von Ausbildern vermittelt werden, die keinerlei Vorbildung in einer KK haben und die die Techniken auch nur ein oder zweimal gezeigt bekommen haben. Dann wird den Jungen PB, überspitzt gesagt, verkauft, dass sie mit den drei lieblosen Techniken und ihren guten kommunikativen Fähigkeiten nahezu unbesiegbar seien.
In Polizeibehörden, die noch ältere Kollegen im Streifendienst haben, werden die jungen PB schnell auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt. Aber leider gibt es Behörden, wo es die alten erfahreren Kollegen nicht mehr gibt. Die jungen können nichts dafür, es fehlen die alten, die ihnen den Weg weisen können.
Ich habe in meiner Behörde versucht, eine SV- Gruppe zu installieren, ich hatte reichlich Unterstützung unserer Fortbildungsstelle, eine Halle, Trainingsmaterialien und ein Konzept, um die ganze Sache realitätsnah zu gestallten. Nach reichlich Werbung, hatten mir sofort 15 Kollegen zugesagt. Nach 5 Wochen habe ich das Projekt gestoppt, weil maximal zwei Kolleginnen zu den Übungsstunden (während der Dienstzeit) erschienen sind.
Zum Thema Eigensicherung. Es wird natürlich in der Ausbildung gelehrt, aber nur Grundsätzliches. Wie ich die einzelnen Taktiken abwandeln muß, um sie auf die konkrete Situation anzuwenden, bringt die Erfahrung.
Ich habe mal einigen jungen Kollegen gezeigt, warum man die Lederjacke immer geschlossen tragen soll im Einsatz. Die waren anständig verblüfft, wie schnell und einfach sie mit ihrer eigenen Jacke gewürgt, gehebelt und geworfen werden konnten. Die Jungs und Mädels tragen die Jacke jetzt immer geschlossen.
Ich hätte noch so viel auf dem Herzen, aber das würde den Rahmen sprengen.
Trotzallem bin ich immer noch gern Schutzmann.
Gruß Fidibus
There´s no excuse not to be the best.
Original geschrieben von DasHaeschen
Na ja, ich habs ja auch nicht bei der ersten Fahrzeugkontrolle gemacht. Und ich habe mal gehofft, dass sie so eiserne Nerven haben, dass sie nicht gleich losballern, sondern mich erst mal dazu auffordern, die Hände zu zeigen!
Das ist auch eines der elementaren Probleme.
Wir haben hier noch keine amerikanischen Verhältnisse (was für ein abgedroschener Spruch, aber wahr).
Dort hättest Du (je nach Gegend, ist einzugrenzen, in Chicago eher als irgendwo in Kansas auf dem Dorf) zumindest ne Ladung Pfefferspray für die Aktion kassiert.
Aber stell Dir vor, dass macht die Polizei hier in Deutschland mit Dir!
Hier gibt es NOCH eine Beißhemmung, aber lass uns mal zehn bis fünfzehn Jahre warten, dann gibts mindestens tränende Augen.
In Amiland bringt man aber auch nicht unüberlegt solche Späße gegenüber der Polizei (wohlwissend).
Ich habe übrigens geschrieben, dass es in "kaum" einem Beruf so viele Sportler gibt wie in der Polizei, das heißt nicht in keinem (somit ist Deine Aussage die Offiziere betreffend nicht umgestoßen, Feuerwehleute habens in dieser Beziehung übrigens auch nicht sehr einfach).
Der sportliche Teil des Einstellungstestes ist gar nicht mal so hart.
Dafür gibt es im Laufe der Ausbildung immer mal wieder sportliche Überprüfungen (Laufen, Rettungsschwimmen...).
Leider hört das nach der Ausbildung auf.
Zwar haben wir unsere zwei Dienstsportstunden im Monat, aber jeder weiß, dass zwei Stunden etwas knapp bemessen sind.
Um die Zahl heraufzuschrauben, müsste man die Zeit woanders abknapsen, was politisch nicht so unbedingt gewollt ist, weils die Statistiken bezüglich der Zielvereinbarungen ruinieren würde.
Um sie sauber zu halten müsste man mehr Personal einstellen; mehr Personal kostet Gelde, Steuergeld, Euergeld :D
Ausserdem muss man hier ganz klar SV von Eigensicherungssituationen trennen.
Beide treten auf (durfte zumindest schon öfters mal zu ner Schlägerei fahren, die noch voll im Gang war, als ich eintraf) und beide müssen geübt werden, sind aber erst mal zwei paar Schuhe (später sollte es zusammenwachsen aber dazu brauch man in beiden Bereichen die Basics und zwar eingedrillt).
Ich denke auch, dass Polizeibeamte mit ner ordentlichen Ladung Kettenfauststößen mehr anfangen können als mit Hebeln.
Bei KFS ist nur das Gesicht was blau.
Als ich das letzte Mal gehebelt hab, da hat mir der Arzt anschließend gesagt, dass dieser Mensch wohl sehr, sehr lange Probleme mit seinem Schultergelenk haben wird...
Soviel dazu
CU
Lamiech
DasHaeschen
03-07-2002, 17:13
Wir haben hier noch keine amerikanischen Verhältnisse (was für ein abgedroschener Spruch, aber wahr).
Dort hättest Du (je nach Gegend, ist einzugrenzen, in Chicago eher als irgendwo in Kansas auf dem Dorf) zumindest ne Ladung Pfefferspray für die Aktion kassiert.
In den USA hätten beide "Kollegen" die Waffen gezogen gehabt, bevor meine Tür ganz offen gewesen wäre!
Die öffnen ihr Holster, wenn sie aus dem Wagen steigen und solbald der zu kontrollierende die Hände vom Lenkrad nimmt, wird gezogen! Ich wäre dort nicht so ausgestiegen, weil sie sobald meine Tür sich bewegt hätte, die Waffen gezogen hätten und meine Hände hätten sehen wollen!
(Je nach Region variiert vermutlich der Tonfall. Cops in NYC rufen angeblich: "Show me your hands or I'll blow your fuckin brain off!" Was ähnliches ist meinem Kumpel passiert, der eigentlich nur seinen Führerschein rausholen wollte. Er wusste nicht, dass man in USA die Hände am Lenkrad lassen muss, bis die Cops was anderes sagen - steht allerdings in jedem guten Reiseführer :rolleyes:. Den haben sie aus dem Auto gezogen, und dagegen stehen lassen. Erst nach Überprüfung sämtlicher Papiere durfte er die Hände wieder runter nehmen.)
Das Problem ist, dass unsere Polizei (Gott sei Dank) noch keine amerikanischen Sitten eingeführt hat, unsere kriminellen haben diese aber schon längst!
Aber amerikanische Sitten brauchen wir auch nicht (sonst hat dieses Land mich gesehen), eine gewisse Verbesserung der eigenen Sicherheit wäre allerdings schon nicht schlecht - und zwar sowohl bei SV als auch bei der Eigensicherung (Bsp: kein zu Verfolgender wird überholt; ein Polizist steht bei Kontrollen mit gezogener Waffe rechts neben/hinter dem Fahrzeug - so lange die Waffe auf den Boden und nicht auf mich zeigt, habe ich damit kein Problem -; Splitterschutzwesten bei geplanten Verkehrskontrollen; generell im Aussendienst dicke Lederjacken; Schlagstöcke immer am Mann; etc.).
Ich meinte ja auch nur: Wer kein Gespür für Gefahr hat, dem hilft auch kein SV-Training, weil die zwei Polizisten aus meinem Beispiel mit Sicherheit bei jeder Kneipenschlägerei totgeprügelt werden würden.
Sie hatten weder Umsicht noch ein Gespür für evtl. Gefahrenquellen, so was sollte den Leuten doch beigebracht werden. Das gilt sowohl für SV- als auch für Eigensicherungssituationen.
Wenn aktiven Polizisten dieses Gespür fehlt, hat ganz klar die Ausbildung ihr Ziel nicht erreicht!
Dafür gibt es im Laufe der Ausbildung immer mal wieder sportliche Überprüfungen (Laufen, Rettungsschwimmen...).
Leider hört das nach der Ausbildung auf.
Hm, genau das habe ich befürchtet, das sollte oft wiederholt werden.
Ausserdem bin ich eh für ein höchstalter im Aussendienst. Ein 55-jähriger ist schließlich nicht mehr so fit wie ein 30-jähriger. Und gute Schreibtischjobs gibt es im Innendienst schließlich auch.
Außerdem sollten meiner Meinung nach die Beamten im Innenministerium ohnehin zum Großteil aus dem aktiven Polizeidienst kommen...
Und zwei Stunden Pflichtsport pro Woche ist wohl eher ein Ausgleichssport als ein sinnvolles Fitnesstraining! Das sollte dringend aufgestockt werden!
Muss ich ein paar Briefchen an unsere Innenminister loswerden... :cool:
Mal wieder... ;)
Ciao,
Häschen
calimero
04-07-2002, 07:41
Hi DasHaeschen,
2 Stunden im Monat, nicht in der Woche :rolleyes: . - Aber ist schon ein Hammer.
Hi Fidibus,
schön das sich Eigeninitiative so lohnt (Ironie-bittere).
CUsoon
Calimero
calimero
04-07-2002, 07:49
Hi Fidibus,
ist das wahr ? - Keine SV-Ausbildung mehr ?
Arrgh.
Ich habe so den Eindruck, daß der Gewaltpegel kontinuierlich steigt. Und dann wird (aus Kostengründen ?) darauf verzichtet ?
Das will ich nicht glauben ! :cry:
Hat den der Dienstherr nicht auch eine Art von Fürsorgepflicht gegenüber seinen Beamten ?
Werden den Eingriffstechniken (ich weiss jetzt nicht ob der Ausdruck korrekt ist) unterrichtet um zu mehrern einen "Randalierer" o.ä. ruhig zu stellen ?
Oh wow.
CU
Calimero
hanzaisha
04-07-2002, 07:57
Original geschrieben von calimero
Werden den Eingriffstechniken (ich weiss jetzt nicht ob der Ausdruck korrekt ist) unterrichtet um zu mehrern einen "Randalierer" o.ä. ruhig zu stellen ?
knüppel raus, let`s go!!!;)
DasHaeschen
04-07-2002, 10:08
2 Stunden im Monat, nicht in der Woche :rolleyes: Uff. Stimmt! Da war wohl der Wunsch Vater des Gedankens... ZWEI (2) Stunden im Monat???? Das ist ja kein Sport, das ist ein schlechter Witz! Da macht ja meine Großmutter mehr!
Also, ich mache zur Zeit (ohne KK) etwa 4-6 pro Woche und ich würde mich nicht direkt als sportlich bezeichnen....
schön das sich Eigeninitiative so lohnt (Ironie-bittere). Hm, ja. Und dann soll man sich nicht entmutigen lassen... :(
Ciao,
Häschen
@ Calimero
Es ist so wahr wie der Papst katholisch ist. Aber es tut sich was, angeblich, ich habe läuten hören, dass es neue Eingriffstechniken auf der Basis des Avci Wing Chung (bin noch nicht mal sicher mit der Schreibweise) geben soll.....irgendwann,.......wenn Geld da ist. Mit den zwei Stunden Sport pro Monat hat lamiech recht, aber auch das wird gecancelt (für die eingeweihten DSM). Ich habe Glück, dass meine Behörde mein Vereinstraining als Dienstsport anerkennt, so bin ich wenigstens bei Sportunfällen geschützt.
Aber seid sicher, es gibt sie noch, die guten Schutzmänner und Frauen, auf die Verlass ist wenn es brenzlig wird und die ihren Beruf noch ernstnehmen und sich nicht mit dem beaffneten Vorruhestand zufrieden geben. Es sind nicht wenige, aber sie sind von Aussterben bedroht.
Gruß Fidibus
PS. Ich hoffe das ist nicht zu schwülstig.
@Fidibus:
Habt Ihr schon DSM?
Bei uns rotieren die Arbeitsgruppen (was sich sehr negativ auf meine dfr. gestaltung auswirkt, unsere Tour hat auch zwei Leute abgeordnet).
Erfahrungen? Ich hab da irgendwie ein ganz ungutes Gefühl...
Der IM hat ja dann wohl doch bald seinen Rückradamputierten, angepassten Sozialegoisten, wenn es dann nur noch Pools gibt.
CU
Lamiech
calimero
05-07-2002, 10:31
Hi Fidibus,
na wenn das schon schwülstig ist....
Übrigens ist mir die Polizei, ob dieses Threads wesentlich sympat. geworden.
Und jetzt erklärt sich mir auch so einiges, was ich am PFI-Neuss während einer "Selbstbehauptungsmoderator-Ausbildung" erlebt habe.
CU
Calimero
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