Kata [Archiv] - Kampfkunst-Board

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Vollständige Version anzeigen : Kata



freestyle
02-07-2002, 21:04
hi,
wieviel zeit investiert ihr im ju jutsu oder jiu jitsu für kata? und gibt es hier auch einige die nix mit kata zu tun haben oder haben wollen?

http://frank-glaeser.de

Pantha
03-07-2002, 05:21
Hallo freestyle,

also im Ju-Jutsu investieren wir im normalen Training ca. 0 min. für Katas! Im Ju-Jutsu kommen Katas erst zum 4/5.Dan und ich finde das auch gut so!

Viele Grüße

Panther

Mathias
03-07-2002, 10:53
Ich mache zwar Judo, bei uns beginnt das Thema Kata mit der Meisterprüfung. Aber ich finde es kann nicht schaden sich auch schon mal vorher damit zu beschäftigen. Als ich Blau hatte hatten wir eine Trainerin gehabt die uns schon mal einen kleinen Beitrag zum Thmema Kata gezeigt hat wo wir eine Trainingsstunde durchgenommen haben.
Zum Dan dann trainieren wir meistens nach den Regulären Training. Dann hat man das Dojo für sich und man kann in Ruhe mit seinem Partner die Kata studieren.

freestyle
04-07-2002, 20:36
hi,
also ich kann mal so nachvollziehen karate macht sehr viel kata und jj fast gar nicht. das beruhigt mich ein wenig. :D

ich kenne einige die anscheinend auch im ju jitsu sehr viel zeit investieren. ich habe schon befürchtet das das die norm wäre.

http://frank-glaeser.de

judoka
06-07-2002, 10:26
Hi freestyle,
habe am 4.Juli eine Kyu-Prüfung für Judokas abgebommen.
Diese konnten die geforderten Techniken in Kataform bringen und haben es fast alle gemacht.
Also nicht der Prüfer gibt die Würfe vor, sondern die Prüflinge machen daraus eine Kata.
Dies betrifft natürlich nicht die Komplexaufgaben, aber schon die normal geforderten Stand und Bodentechniken.
Will somit auch Leuten, die technisch gut sind, aber nicht so gerne kämpfen das Gefühl geben, nicht Sportler 2.Klasse zu sein.
Beim Judo kann man durch Kampfpunkte schon mit 16 den 1.Dan machen, warum nicht auch eine Anwartverkürzung durch in jeder Kyu-Prüfung gemachte Kata?
Kann ja auf der Prüfungsurkunde bestätigt werden.
Habe ein paar Prüflinge dabei, die die Kampfpunkte im Leben nicht zusammenbekommen, bei Vorführungen die Techniken aber sauberer hinkriegen als viele Kämpfer.
Bis dann
judoka

freestyle
07-07-2002, 11:40
hi,
naja ich muß zugeben das eine kata die so entsteht schon ein gewisses verständnis der akteure voraussetzt.
daran zweifle ich auch nicht. allerdings denke ich wäre es verkehrt durch katapunkte die prüfung schon mit 16 machen zu können.
klar ist es richtig die technik sauber zu zeigen, aber verstanden ist sie wenn sie im kampf funzt :D .
und darauf kommt erst mal an. allerdings als lehrer muß man perfekt zeigen und das prinzip erklären können.

http://frank-glaeser.de

judoka
08-07-2002, 08:52
hi freestyle,
mit den Techniken der Kata kannst du keinem Kampf gewinnen.
Aus eigener weiß ich, das ein Judoka im Schnitt nur 3 Techniken richtig kann, will meinen im Kampf einsetzt.
Dabei ist fast immer eine Kombi, ein Fuß- und ein Körperwurf.
Daher ist meiner Ansicht nach die Kata für einen Wettkämpfer kontraproduktiv, da ein Wurf im Kampf nie so kommt wie in der Kata.
Beispiel Kata-Guruma:
Macht man im Kampf tief, hat nichts mehr mit dem Katawurf zu tun.
Uki-otoshi im Kampf hat es wahrscheinlich noch nie gegeben.
Aber trotzdem nett, das wir ein wenig das Judo im Gespräch haben.
Bis dann
judoka

Mathias
08-07-2002, 09:40
Hallo Judoka,
ich habe Deinen Beitrag gelesen. Es stimmt das die Techniken die in der Kata ausgeführt werden nicht so im Kampf ausgeführt werden. Aber es ist nicht so das Wettkämpfer sich nicht mit der Kata beschäftigen. Kata das bewegungs Gefühl. Bei uns im Verein ist der Wettkampf eine Große Säule. Aber trotzdem studieren die Dan anwärter die Kata. Und die waren in den letzten Jahren immer gut bei den Prüfungen. Wir haben z.B. Einen sehr guten Braungurt. Er ist ein herforrangender Kämpfer. Die Nage no Kata beherscht er schon sehr gut. Und er will sie auch lernen.
Zu dem hat mir mal ein Meister gesagt, das oft auf Katameisterschaften auch Wettkämpfer sieht.
Eins möchte ich Dir noch sagen, was ich überhaubt nicht meine.
Es wäre schlimm wenn ein Judoka nur 3 Techniken wirklich beherscht. Gerade wenn er ein Dan träger ist. Gur natürlich hat jeder seine Speziialtechnik. Aber er sollt auch alle anderen Techniken abrufen können im Kampf wenn die Situation es zu läßt.
Ich persönlich habe sogar, 5 Spezialtechniken. Habe aber auch schon mit anderen Techniken Kämpfe gewonnen.

judoka
08-07-2002, 13:16
Hi Matthias,
wir sind gar nicht weit auseinander.
Ich habe 3, du hast 5 Techniken.
Natürlich kann ich auch ein paar Techniken mehr, die meisten Kämpfe gewinne ich jedoch mit einer dieser Techniken, bei mir die Kombi Tai-otoshi O-soto gari.
Tomoe-Nage kommt mit etwas Abstand und dann natürlich De ashi barai und der Nachfeger, wenn´s denn sein muß auch noch der tiefe Seoi nage.
Was Du zur Kata schreibst, ist nicht so ganz meine Meinung.
Hast Du schon mal die Kader-Danprüfungen gesehen oder darüber gelesen?
In einem der letzten Budoka stand ein sehr kritischer Kommentar, weil die Jungs und Mädels da zwar bei ihren Spezialtechniken und Kombis geglänzt haben und traumhafte Sachen gezeigt haben, die Nage no aber nicht laufen konnten.
Trotzdem bestanden alle, weil ihnen die fehlende Zeit für´s Kata lernen stillschweigend zugestanden wurde, sonst wären viele durchgefallen.
Das liegt meines Erachtens daran, das Wettkämpfer lieber Serienkämpfe, Randoris oder andere wettkampfbezogene Einheiten absolvieren, da die Kata im Wettkampf nicht hilft.

Mein Ansatz war aber ein anderer.
Ich finde, dass auch Leute, die nicht auf Wettkämpfe wollen, dafür belohnt werden, das sie im Training eben diese Laufformen trainieren und technisch im Ganzen die saubereren Sachen hinlegen und so auch später den Leuten viele Sachen besser vermitteln können, die ebenso wie sie nicht nur kämpfen wollen. Bisher erhalten nur die Kämpfer Bonus.
Durch die Kata bei Kyu-Prüfungen kann das dann als Wartezeitverkürzung zum 1.Dan genauso bewertet werden wie beim Kämpfer die Kampfpunkte.

Bis dann
judoka

freestyle
08-07-2002, 21:25
hi,
da wir bei uns nun einen freestyle kämpfen gibt es bei uns auch sehr wenige standartsituationen. ich komme leider nicht mit sehr wenigen spezialtechniken aus. auch am boden muß ich ein relativ großes angebot bereit halten. es müssen natürlich viele situationen trainiert werden, keinen zweifel.

aber zurück zum judo und die danprüfung. es gibt ja sehr viele möglichkeiten judo zu leben, wettkampf ist eine form aber nicht die einzige!! aber auch wenn man der kata eine sehr große bedeutung zukommen läßt darf man den kampf nicht vergessen.

http://frank-glaeser.de

bellachen
08-07-2002, 22:17
hi . ich bin der meinung, dass judokas, die kaum wettkämpfe bestritten haben,keine guten katas vorzeigen können, da sie kein richtiges gefühl für die bewegung haben. das weiss ich aus erfahrung denn ich studiere gerade meine kata mit jemanden,der noch nicht wirklich viele wettkämpfe hatte. und sie hat überhaupt kein gefühl fürs fallen und die gesamte bewegung. ausserdem fehlt die ganze wettkampftheorie. so viel ich weiss wird man nämlich ganz schön zu wettkampfsituationen bei der prüfung ausgefragt. ausserdem bin ich der meinung, dass judo eine wettkampfsportart ist. warum sollte man denn sonst eine sportart betreiben,wenn man sich nicht mit anderen messen kann und will?

judoka
09-07-2002, 08:55
hi zusammen,
finde es vorweg schon mal gut, das eine Diskussion entstanden ist.
Nun nochmal zur Kata und zum Judo im Allgemeinen.
War selbst aktiver Kämpfer, meine Jungs sind alle in ihren Gewichtsklassen Stadtmeister geworden und bei allen Turnieren zusammen haben wir ein Siegquote von ca. 80%.
Meine Ansicht über den Judosport hat sich aber im Laufe der Zeit liberalisiert.
Früher waren für mich die Jungs mit dem Altersdan die letzten Graupen.
Habe ich alle "weggehauen".
Mit der Zeit wird man aber ruhiger.
Jetzt stellt es sich für mich so dar:
Judo hilft dir z.B., wenn du im Winter bei Glatteis ausrutscht, denn man kann fallen.
Es gibt Kindern mit motorischen Problemen ein Möglichkeit, den Körper besser zu erfahren
Diese Liste kann beliebig erweitert werden.
Natürlich steht bei einigen (mich früher eingeschlosse) das Kämpfen im Vordergrund.
Es gibt aber gerade unter Kindern viele, die sich nicht trauen, immer zu kämpfen.
Diese sollte man dann nicht durch permanentes Kampftraining vom Judo abbringen.
Das sind die Leute, die ich mit der Kata meinte.
Zu bellachen möchte ich folgendes anmerken:
Es ist richtig, dass die Prüfer bei der Danprüfung jetzt vermehrt auf Kampfsituationen eingehen.
Das finde ich auch absolut richtig, da früher die Situationen standartisiert wurden, die Hebel, Würger und Wurfkombis also praktisch wie eine Kata gemacht wurden.
Das ist jetzt anders und die Kataspezialisten haben jetzt die schlechteren Karten, weil sie meist nicht mit den Wettkampfsituationen vertraut sind und daher bei Kombis und Spezialtechniken das Nachsehen haben, da sie diese nicht spontan machen können, sondern wieder nur auswendig lernen können.
Bis dann
judoka

Michael Kann
24-07-2002, 10:09
Kata war dazu erdacht, dem Schüler eine Möglichkeit mit an die Hand zu geben auch ohne einen Partner zu trainieren. Es war also eine Übungs"Form". Zu dem was sie heute ist, mit ihren unterschiedlichen Gewichtungen, haben es vor allem die Nichtasiaten gemacht.

Aus ursprünglich 2 - 3 Formen wurden so im laufe der Zeit unzählige ... jeder Stil mußte sich auf Dauer vom anderen unterscheiden und schon waren neue Formen erdacht ... davon halten tue ich persönlich gar nix ... halte da mehr vom Freigeist und der eigenen Intuition.

Die Kreation von Kata gipfelt in Stuhlkata, Flaschenhalskata und was weiß ich noch für ein Müll der jedweder Grundlage entbiehrt.

Was sich damit hat gut machen lassen ist Geld!

Leider hat sich der Bereich der Formen in fast allen asiatischen Ländern etabliert ... Philippinen Saya oder Anyo ... Indonesien Seni ... Japan Kata ... Korea Hyong ... China Kuen usw. usf.

Luggage
24-07-2002, 14:32
Man darf nicht vergessen, dass Katas häufig noch einen Hauptgrund von einst eingebüst haben, nämlich die Funktion als Technik-Lexikon. Sie wurden als Überlieferungsmedium genutzt.

Desweiteren ist echtes Bunkai (oder wie man es auch in den verschiedenen Stilen nennen mag) heute selten geworden. Aus fast allen, noch so unbedeutend wirkenden Formen kann man eine Vielzahl von Anwendungen und Prinzipien ableiten, das wird aber durch die Versportlichung völlig vergessen. Die Menschen trainieren nur noch die Perfektion und Ästhetik der Techniken, nicht mehr den darin enthaltenen Sinn und die Botschaft.

mfg,
Luggage

Michael Kann
10-08-2002, 11:23
Hi Freunde des Judo - Jujitsu - Ju Jutsu - Aikido - Aikijutsu usw.

Mich würde interessieren welche Kata Ihr den trainiert?
Wie Ihr diese trainiert, mit oder ohne Partner?
Welcher Beweggrund Euch zum Training der Kata führt?

vielleicht fällt mir noch was ein, dann könnten da noch n paar mehr Fragen an Euch anstehen.

Gruß
Mike

Budohai
20-08-2002, 10:00
Ich beschäftige mich 2 Trainingseinheiten pro Woche mit Kata im Jiu Jitsu. Trainiere die Goshin-Jitsu-No-Kata und Kime-No-Kata und werde mich, falls ich die Zeit noch finde, mich mit Kobudokatas (Bo und Tonfa) auseinandersetzten. Die Kime-No-Kata ist in meinen Augen, eine sehr anspruchsvolle und schöne Kata, dort musst du ziemlich präzise arbeiten. Vor allem bei den Waffentechniken (Tanto, Katana), sonst schneidest du ziemlich schnell.... *g*
Das Beherrschen der Katas finde ich beindruckend, da es sehr viel Konzentration und viel Partnerarbeit benötigt. Die harmonsich und syncronen Bewegungen faszinieren mich einfach. Für mich ist Kata zur Zeit wie eine sucht... ;)

Faby
21-08-2002, 12:08
Hi,
wir beschäftigen uns im Training nicht mit Katas, kommen im Ju-Jutsu wenn überhaupt erst zu den höheren Dan-Prüfungen vor.
(bin aber erst 4.Kyu)


Ich erstelle mir aber zu hause meine eigenen Katas, wenn ich sie so bezeichnen darf, mit dem Ziel, einfache Techniken zu verinnerlichen und sinnvolle Schlag-bzw.Trittkombinationen zu erstellen. Wobei ich, da ich diese Bewegungsabläufe alleine trainiere, auf Würfe und Hebeltechniken verzichte, warum brauch ich denke ich nicht zu sagen. :p

Ich halte persönlich nicht so arg viel von traditionellen Katas, bin mehr für die freie SV und dem dazugehörigen Training.

Deshalb sind meine selfmade-katas sicher nicht besonders esthetisch aber mir helfen sie sehr, sicherer in meinen Bewegungen zu werden.

Wer jetzt das Gefühl hat das, das alles ohne tradition eh nix werden kann....darf sich gerne darüber auslassen
:D ( wie war das neulich bei Mc Do....HAU REIN)


gruß Faby