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Vollständige Version anzeigen : Interessante Aktion in einem Video..



Twist
13-06-2005, 21:30
Bin grad über dieses Video gestolpert und finde die Aktion bei 1:00 ganz witzig.. wer trainiert sowas hier?

Von den Sachen, die gemacht werden siehts für mich nach Modern Arnis (Remy Presas) aus.. also Frage auch besonders an die DAVler hier ;)

http://www.usadinc.net/filedrop/TV31_demo.wmv

Edit: Nachdem ich einen der Leuts auf dem Vid gefragt hab mußte ich erfahren, daß der Treffer mit dem Stock Zufall war *G* ... also stell ich meine Frage um.. macht irgendwer sowas in der Art absichtlich ? ;)

cycomix
13-06-2005, 21:46
Wie süss....fuchtel fuchtel....... ;)

Twist
13-06-2005, 21:53
Hmm..mir gehts hier jetzt auch nicht um Kämpfen sondern um die lustige Aktion.. also Freefighter raus! ;)

Pekiti-Tirsia
13-06-2005, 23:04
Hi Twist,

ich weiß jetzt nicht so genau, was dich an dieser Demo so beeindruckt hat? Dass der eine bei der Entwaffnung dem Gegner die Waffe auf den Fuß knallt oder dass der Entwaffnete versucht die Waffe wieder hoch zu treten und dann weiterzumachen?

Falls es das erstere war: Die Waffe des Gegners bei Disengagements als (Projektil-)Waffe gegen den Gegner selbst oder gezielt gegen dritte Personen (Kumpane des Gegners) zu richten ist eine im Pekiti-Tirsia häufig eingesetzte Methode.

Würde mich auch nicht wundern, wenn das viele machen. Es hat eine gewisse Logik und ist schon so oft auf Seminaren demonstriert worden, dass es sich inzwischen herumgesprochen haben muss.

Das kontrollierte Auslösen der gegnerischen Waffe ist immer wieder hilfreich, generell bevorzugen wir im Pekiti-Tirsia allerdings die gegnerische Waffe komplett sicherzustellen, so dass niemand sonst Unfug damit anstellen kann.

Grüße aus Reutlingen,

Uli

Twist
13-06-2005, 23:14
Hallo Uli,

das Video hat mich nicht übermäßig beeindruckt sondern es ging mir tatsächlich darum, daß der gegnerische Stock mal eben als Distraction benutzt wurde.. und nachdem ich erfahren habe, daß es keine Absicht war, dachte ich halt, daß aber andere sowas vielleicht absichtlich machen..

War bisher noch nicht einmal bewußt auf die Idee gekommen und habe es auch noch nie explizit im Training erlebt, deshalb mein Post dazu.

Das sind so 'Kleinigkeiten' .. oder besser Ideen, die man nicht in jedem Stil findet und die ich deshalb umso interessanter finde ... wieder ein Grund, endlich mal zu Euch zu kommen!

pepino12a
13-06-2005, 23:51
hmm, ich bin noch ziemlicher Anfänger und für mich ist das Video sehr beeindruckend. Aber etwas ist mir aufgefallen, uns wird immer immer wieder gesagt, NICHT den gegnerischen Stock festhalten, es könnte sich im Ernstfall um eine scharfe Klinge handeln. Genau das wurde in dem Video aber ein paarmal gemacht....

Twist
14-06-2005, 00:03
Das liegt an den unterschiedlichen Ansatzpunkten.

Die Presas-Brüder gehen tatsächlich (wenn es sich nicht um klassische Techniken handelt) statt von einer Blankwaffe von einem stumpfen Gegenstand = Stock aus. Deshalb kann man auch greifen uns Kontrollieren, was bei einem Kriss eher ungesund wäre.

Deshalb auch "Modern" Arnis. - Da liegt so ziemlich der größte Unterschied zwischen den Systemen des DAV und der MAMD und Stilen wie zB. Pekiti Tirsia, Lameco, ... die .. hmm .. "den Wurzeln der FMA treu geblieben sind" und von Klingenwaffen ausgehen. (Gott klingt das blöde *G*...)

Pekiti-Tirsia
14-06-2005, 00:53
Hi Twist,

Du schriebst:


Das sind so 'Kleinigkeiten' .. oder besser Ideen, die man nicht in jedem Stil findet und die ich deshalb umso interessanter finde ...
wieder ein Grund, endlich mal zu Euch zu kommen!

na dann komm halt mal. :)



Hallo Pepino12a,

Du schriebst:


uns wird immer immer wieder gesagt, NICHT den gegnerischen Stock festhalten, es könnte sich im Ernstfall um eine scharfe Klinge handeln. Genau das wurde in dem Video aber ein paarmal gemacht....

in dem Video wird zwar teilweise mit Pekiti-Tirsia ähnlichen Sequenzen gearbeitet, aber die sagen wir mal "erkennbaren Unterschiede" in Dynamik, Druck und Distanzkontrolle sowohl im Stock, Waffenlos und vor allem im Messerbereich machen klar, dass die Übungen nicht mit Pekiti-Tirsia Verständnis gezeigt werden. Und wie Du schon ganz richtig erkannt hast: das gezeigte Greifen der Stockspitze ist etwas was wir im Pekiti-Tirsia vermeiden.



Twist schrieb dazu:


gehen tatsächlich (wenn es sich nicht um klassische Techniken handelt) statt von einer Blankwaffe von einem stumpfen Gegenstand = Stock aus. Deshalb kann man auch greifen uns Kontrollieren, was bei einem Kriss eher ungesund wäre.

Nicht nur bei einem Kris-Schwert. Auf den Philippinen gibt es wunderbare Stockdegen. Die sehen auf den ersten Blick aus wie ein gewöhnlicher Kali-Stock und im Kampf merkt man es erst, wenn man dem Gegner den gefallen erweist, den vermeintlichen Stock am vorderen Ende festzuhalten: Man glaubt die Situation zu kontrollieren und stattdessen hilft man dem Gegner sogar überraschend blank zu ziehen. Wenn man den Fehler bemerkt, dürfte es meist zu spät sein.

Glücklicherweise sind solche Dinge in Deutschland per Gesetz verbotene Gegenstände und alle, die Polizisten oder rechtschaffene Bürger mit einem Stock bedrohen, halten sich natürlich an dieses Gesetz. ;)

Kommt daher die Redewendung: "Pech gehabt Junge, am falschen Ende gegriffen" :p


Guts Nächtle aus dem Ländle,

Uli

Mono
14-06-2005, 11:18
OK, also das mit der Aktion bei 1.00 sieht für mich am ehesten als ne 2.Serie (für alle nicht MAler "Snake-Entwaffnung") aus.
Das man dabei die Richtung der entwaffneten Waffe versuchen kann zu steuern hat Uli ja schon erwähnt (funktioniert übrigens auch bei der 5.Serie hervorragend ;) ).

Was mich am ehesten an das Remy MA erinnert (Aus meiner DAV Sicht) sind die ganzen Trapping & Festlegetechniken (Werden in ähnlicher Form bei uns im Tapi-Tapi gemacht). Aber dieses ewige (und fast gelangweilt aussehende) Single-Sinawali und daraus die Eingänge... naja, da gefällt mir "unser" Tapi schon besser...

So wirklich beeindruckend find ich das ganze jedenfalls nicht. Weder die Techniken (nix aufregendes neues dabei) noch die Dynamik oder Ausführung.
Denke für ne TV-Demo von dieser Länge hätten die ruhig etwas mehr enthusiasmus zeigen können oder?

Vom Stil her könnte man da ja fast alles rein interpretieren; Sumbrada und Knifetapping macht ja schliesslich fast jeder in ähnlicher Form und der Utility-Belt erinnert doch z.B. irgendwie ans Sayoc...

Gruss,
Mono

Twist
14-06-2005, 11:28
Aye.. die Entwaffnung ansich kennt man, wie gesagt, ging um das Zielen.

Hab wegen dem TapiTapi auf Modern Arnis getippt... und es ist im Übrigen auch Modern Arnis (und FCS) ... der auf dem Video ist Andy Zavalla, Full Instructor unter Datu Shishir Inocalla. (Sagt mir jetzt nicht soviel.. dir vielleicht mehr ?!)

Mono
14-06-2005, 11:50
Aye.. die Entwaffnung ansich kennt man, wie gesagt, ging um das Zielen.

Hab wegen dem TapiTapi auf Modern Arnis getippt... und es ist im Übrigen auch Modern Arnis (und FCS) ... der auf dem Video ist Andy Zavalla, Full Instructor unter Datu Shishir Inocalla. (Sagt mir jetzt nicht soviel.. dir vielleicht mehr ?!)

Klar, Inocella ist bekannt...
Trotzdem finde ichs eine eher arme Vorführung.
Wir trainieren Tapi jedenfalls ein wenig anders ;) Und ich bin froh drüber :D

Gruss,
Mono

yamog
14-06-2005, 12:28
hmm, ich bin noch ziemlicher Anfänger und für mich ist das Video sehr beeindruckend. Aber etwas ist mir aufgefallen, uns wird immer immer wieder gesagt, NICHT den gegnerischen Stock festhalten, es könnte sich im Ernstfall um eine scharfe Klinge handeln. Genau das wurde in dem Video aber ein paarmal gemacht....


Bin selbst ein Newbie was das angeht, aber ich würde trotzdem sagen, dass manchmal

ein Stock nur ein Stock, und eine Klinge nur eine Klinge

ist :ups: :D

Daywalker
14-06-2005, 12:41
ein Stock nur ein Stock, und eine Klinge nur eine Klinge
. . . wie Recht du doch hast :p

Gonnosuke
14-06-2005, 13:59
Klar, Inocella ist bekannt...
Trotzdem finde ichs eine eher arme Vorführung.
Wir trainieren Tapi jedenfalls ein wenig anders ;) Und ich bin froh drüber :D

Gruss,
Mono

Und wie trainiert ihr Tapi-Tapi?

Pekiti-Tirsia
14-06-2005, 14:02
Hallo Shuzen,

du schriebst:
Bin selbst ein Newbie was das angeht, aber ich würde trotzdem sagen, dass manchmal ein Stock nur ein Stock, und eine Klinge nur eine Klinge istIn der Tat: Manchmal ist dem so. ;)

Das Wort "manchmal" ist wirklich ein interessantes Wort:

Nach der "Manchmal"-Logik könnten Fahrlehrer ihren Fahrschülern beibringen in der Stadt mit Vollgas und Maxspeed zu fahren: Manchmal reicht ja auch eine Vollbremsung! ;) -- Ich würde diesen Fahrlehrer nicht gerade als verantwortungsvoll bezeichnen.

Schon klar, im "Manchmal"-Bereich gibt es viele lustige Sachen, die man trainieren kann. Soweit es eher um das Sammeln von möglichen Techniken geht, und nicht um das Überleben eines Menschen, ist auch nichts gegen das Training von unsicheren Methoden einzuwenden. Jeder kann selbst entscheiden, inwieweit man "manchmal" als Grundlage seines Trainings benutzen will.

Grüße aus Reutlingen,

Uli

sumbrada
14-06-2005, 14:40
Hat alles seine Vor und Nachteile.
Wenn man versucht, alle Waffen als gleich gefährlich zu erachten, läuft man nicht in Gefahr, den Stock mit einer versteckten Klinge zu verwechseln, wenn man zwischen den Waffen unterscheidet, erlaubt einem das mehr Möglichkeiten.
Vor kurzem hab ich mit meinem Trainingspartner "gedrillt", als der mir plözlich den Stock einfach aus der Hand zog. Ich war auf diese Art der "Entwaffnung" überhaupt nicht gefasst und das zeigt wieder, du musst nur was Neues oder Vergessenes machen und schon gewinnst du.

Das Video ist vielleicht ein wenig spielerisch und hätte ein bisschen mehr auf den Punkt gebracht werden können. So tanzen sie dann nur rum und beeindrucken Leute, die durch die Gechwindigkeit beeindruckt sind.
hat halt auch den Sinn, neue Leute zu ziehen.

Kalimero
14-06-2005, 14:50
ich glaub der link is kaputt... :confused: bei mir hört der klip nach 58 sec auf... :ups: oder hat das noch jemand ganz? und könnte mir das schick? wäre nett... will doch wissen worüber ihr redet :P

Mono
14-06-2005, 14:54
Und wie trainiert ihr Tapi-Tapi?

Wir trainieren das Tapi eher in der Medio bis Corto Distanz wobei der Führende alle Schläge aus dem 12 er System verwendet. Das Single-Sinawali welches auf dem Video fast ausschliesslich gezeigt wird ist nur ein Element das eingeflochten wird wenn sich die Distanz vergrössert; man bleibt aber nicht ewig dabei. Naja, von der fehlenden Dynamik mal gar nicht zu sprechen...

@Sumbrada: findest du die beiden tatsächlich so schnell?

Gruss,
Mono

sumbrada
14-06-2005, 14:57
Ne, aber halbwegs fließend.
Es läßt sich besser mit fließenden bewegungen Werbung machen als mit unterbrochenen. ;)

Mono
14-06-2005, 14:59
Ne, aber halbwegs fließend.
Es läßt sich besser mit fließenden bewegungen Werbung machen als mit unterbrochenen. ;)

The optical Beauty of Flow-Drills ;)

Gruss,
Mono

pepino12a
14-06-2005, 15:41
Bin selbst ein Newbie was das angeht, aber ich würde trotzdem sagen, dass manchmal

ein Stock nur ein Stock, und eine Klinge nur eine Klinge

ist :ups: :D


Nun ja, das mag schon so sein. Aber nach meinem (noch mageren) Verständnis wird halt alles so lange trainiert, bis man die Sachen in einem V-Fall (blödes Wort :) automatisch abspulen kann. Dann kannste nicht mehr lange überlegen, kommt jetzt ein Stock auf mich zu oder eine Klinge, Du langst einfach zu. Da bin ich schon froh, dass ich, wenn ich doch mal den Stock und nicht die Hand erwische, einen "Anpfiff" kriege...... :D

@ Uli:
Vielen Dank für die ausführlichen Erklärungen, kann ich noch jede Menge lernen!

Daywalker
14-06-2005, 17:28
Dann kannste nicht mehr lange überlegen, kommt jetzt ein Stock auf mich zu oder eine Klinge
Wenn jemand mit einem Kris o.ä. auf dich zukommt, denkst du nicht mehr an ein "automatisches Abspulen" sondern dann gehts nur warm in die Hose :D !

spartaner
14-06-2005, 21:24
Salute!


Auf den Philippinen gibt es wunderbare Stockdegen......

Ich finde, dass es aus praktischen Gründen weniger Sinn macht sein Training auf einen einen Fall auszurichten der nicht mal mit 0,1 %(= 1:1000) Wahrscheinlichkeit eintritt. Ich habe jedenfalls noch nicht ein einziges mal (in den letzten 40 Jahren) davon gehört, dass hier in unseren Regionen ein Angriff mit Stockdegen vorgefallen wäre. Nach dem Motto: investiere nicht 99% deiner Zeit für 1 % der wahrscheinlichen Fälle, trainiere ich lieber 99 % gegen einen Stock oder ähnliches, dem ich mich gegenüber sehe, weil der Fall entsprechend wahrscheinlicher ist. Auch weil ich nicht gerne auf die Optionen verzichten möchte, die sich mir dadurch bieten. Darüber hinaus kann man immer ohne Probleme ab einer gewissen Länge optisch eine Klinge von einer stumpen Waffe (z.B. Machete und Stock) unterscheiden und ein Stockdegen ist tatsächlich eine so seltene Erscheinung, dass er mich nicht wirklich als Fall interessieren muss. (Man sieht ihn noch nicht mal auf Klingenausstellungen).
Wenn ich mich allerdings regelmässig auf den Philippinen bewege macht es vielleicht wieder Sinn. :rolleyes: Dass man auf der Strasse einem "normalen" Stockangriff begegnet ist schon selten genug. Schusswaffen sind heutzutage leider fast eher ein Problem.
Die Eskaltionleiter in den (grossen) Städten der USA sah in den letzten Jahren so aus: fist - stick - knife - gun (vergl. das gleichnamige, lesenswerte Buch von Geoffrey Canada).

Zum Video: typischer Fall von Realitätsferne! :D



Glücklicherweise sind solche Dinge in Deutschland per Gesetz verbotene Gegenstände....

Eben, und nicht nur in Deutschland.

spartaner

Pekiti-Tirsia
14-06-2005, 22:55
Hallo Spartaner,

Du schriebst:
investiere nicht 99% deiner Zeit für 1 % der wahrscheinlichen Fälle, trainiere ich lieber 99 % gegen einen Stock oder ähnliches, dem ich mich gegenüber sehe, weil der Fall entsprechend wahrscheinlicher ist.Dem schließe ich mich an. "Weniger gegen Mehr" ist ein einfaches Motto aus unserem Basistraining. Es ist eine einfache Logik, warum wir uns an der Klinge orientieren: besteht meine Technik gegen ein Schwert oder Messer, dann besteht sie auch gegen einen gleichlangen, gleichschweren Stock oder Stahlstange. Umgekehrt gilt dieser Schluss nicht notwendigerweise.

Daher orientieren wir uns im Pekiti-Tirsia Basistraining an der Idee, dass der Gegner über eine scharfe Waffe verfügt (z.B. im Pangamut kann das eine Fingerkralle sein) und wir über eine stumpfe (oder eben keine).

Sollte sich das Bild dann in puncto Bewaffnung zu unserem Vorteil verschieben, sind wir durch unser Training nicht im Nachteil. Im weiterführenden Training wird dann auf dieser Basis aufbauend verfeinert. Wir lösen uns aber nie von der Idee, dass der Gegner evtl. eine (versteckte) Klinge oder andere Waffen besitzen könnte, die er evtl. in das Spiel mit einbringen wird.



Darüber hinaus kann man immer ohne Probleme ab einer gewissen Länge optisch eine Klinge von einer stumpen Waffe (z.B. Machete und Stock) unterscheiden
Immer? Eine gewagte Aussage. Lies mal: http://www.odmp.de/1989/890807stuttgart/d_q.htm
Peter Quast und mehr Polizisten in Stuttgart und anderswo in Deutschland würden heute noch Leben, wenn sie ein Bajonett rechtzeitig erkannt hätten. Und Du kannst auch noch die Schärfe der Waffe unterscheiden? Respekt! Ich wusste, dass dieses Argument kommt und um die Diskussion abzukürzen habe ich den Stockdegen schon vorab als Beispiel genannt. Hätte auch ein Bajonett in einer zusammengerollten Zeitung nennen können, wenn Dir ein Beispiel aus Deutschland lieber ist.

Mit freundlichen Grüßen,

Uli

spartaner
16-06-2005, 20:52
Salute!

@ Uli


Und Du kannst auch noch die Schärfe der Waffe unterscheiden?
Nein, kann ich nicht automatisch. Ich gehe aber bei einer Klinge ebenfalls einfach davon aus, dass sie auch scharf ist.


Hätte auch ein Bajonett in einer zusammengerollten Zeitung nennen können, wenn Dir ein Beispiel aus Deutschland lieber ist.

Ich fand das Beispiel Stockdegen wegen seiner Spezialität nicht so glücklich gewählt. Ein Bajonett finde ich viel weniger unwahrscheinlich. Es fällt eher unter die Kategorie "grosse Messer".
Ich gebe zu, eine Klinge in einer Zeitung versteckt ist eine mehr als üble Sache. Kennst Du noch andere Fälle aus Deutschland, bei denen diese Methode (die mir wohl bekannt ist) benutzt wurde? Dies ist bisher der erste, der mir zu Ohren kommt. Unabhängig davon sind das imo aber genau die Fälle, in denen Dir eine gute Portion Argwohn, Aufmerksamkeit uns Abstand mehr nützen als Trainingsdrills. Bei DEM Täterprofil hätten die Beamten wirklich misstrauischer sein sollen.

spartaner

Ulrich
17-06-2005, 06:12
Hätte auch ein Bajonett in einer zusammengerollten Zeitung nennen können, wenn Dir ein Beispiel aus Deutschland lieber ist.
ja - aber mit einer kürzeren verdeckten Klinge wird der Täter wohl ehr dichter rankommen als mit einer längeren Waffe. Vergl das Attentat auf Imelda Marcos(?)

Pekiti-Tirsia
17-06-2005, 13:35
Hallo Spartaner,

Du schriebst:
Ich fand das Beispiel Stockdegen wegen seiner Spezialität nicht so glücklich gewählt. Ein Bajonett finde ich viel weniger unwahrscheinlich. Es fällt eher unter die Kategorie "grosse Messer".Die Stockdegen auf die ich mich in meinem Beitrag bezog, haben die Abmessungen von gebräuchlichen Kali-Stöcken (sehen auf den ersten Blick zum verwechseln ähnlich), fallen also eher in die Kategorie Messer oder Bajonett. Ich habe in dem früheren Beitrag bewusst von den philippinischen Stockdegen geschrieben, weil dieses nicht ganz so einfach nachzuahmende Konzept vollkommen ausreicht den Knackpunkt bei der Problematik um die es hier ging zu beschreiben. Was nun die rechtswidrige "straßentaugliche" Umsetzung für Deutschland anbelangt: Wenn es um das Bad-Guy Wissen geht, dann möchte ich sicher sein, dass diejenigen, denen ich das gebe, zu den Good-Guys gehören. Daher möchte ich im weitgehend unpersönlichen Internet zu solchen Themen keine Anleitungen geben.



Ich gebe zu, eine Klinge in einer Zeitung versteckt ist eine mehr als üble Sache. Kennst Du noch andere Fälle aus Deutschland, bei denen diese Methode (die mir wohl bekannt ist) benutzt wurde? Dies ist bisher der erste, der mir zu Ohren kommt.Da gibts noch einiges in diesem Bereich, möchte dies aber aus den oben genannten Gründen, und auch weil die Sachen mir zum Teil vertraulich mitgeteilt wurden, hier nicht diskutieren. Ich denke was bisher geschrieben wurde reicht vollkommen, um die Logik der Pekiti-Tirsia Position in der anfangs diskutierten Frage zu erläutern und mehr ist zu dem Thema nicht nötig.



Unabhängig davon sind das imo aber genau die Fälle, in denen Dir eine gute Portion Argwohn, Aufmerksamkeit uns Abstand mehr nützen als Trainingsdrills. Bei DEM Täterprofil hätten die Beamten wirklich misstrauischer sein sollen.Bei deiner Einschätzung der Trainingsdrills, gehe ich davon aus, dass Du von den üblichen Messerkampf-Drills redest. Dann gebe ich Dir recht. Die meisten, die mit Messer trainieren, beschäftigen sich halt mit Messerkampf (oder Stockkampf) wie man es vom Hollywood-Film oder dem Turniersport kennt. Das macht zwar Spaß (in der entschärften Trainingsform) ist aber für das Bestehen von Ernstsituationen kaum hilfreich - wenn nicht sogar kontraproduktiv. Deswegen sind auch die dort trainierten Drills oft untauglich - oder werden wegen der Idee "Messerkampf" untauglich trainiert.

Bei uns im Pekiti-Tirsia geht es um das Überleben und erfolgreiche Bestehen in der Knife-Culture. Erfahrung im Messerkampf ist ein Teil davon. Basic Knife Awareness (BKA), Situationskontrolle, Fluchtsicherung (Evasion&Escape), Überleben von Blitzattacken, Aktion und Gegenaktion, sowie Bewaffnen unter Druck sind bei uns wichtige Themen des Basistrainings (die hier aufgeführte Zusammenstellung der Themen stammt z.B. aus der Themenbeschreibung unseres 3-Tage Messercamps).


Und Ulrich schrieb:

ja - aber mit einer kürzeren verdeckten Klinge wird der Täter wohl ehr dichter rankommen als mit einer längeren Waffe. Vergl das Attentat auf Imelda Marcos(?)Soweit ich mich erinnere war die in dem genannten Attentat eingesetzte Klinge nicht gerade das, was man hierzulande ein kleines Messer nennen würde. Desweiteren hast Du recht, der Attentäter kam sehr nahe an sein Ziel.


Mit freundlichen Grüßen,

Uli

spartaner
17-06-2005, 19:40
Salute!

@Uli

Du schriebst:

Die Stockdegen auf die ich mich in meinem Beitrag bezog, haben die Abmessungen von gebräuchlichen Kali-Stöcken (sehen auf den ersten Blick zum verwechseln ähnlich), fallen also eher in die Kategorie Messer oder Bajonett.

Das war mir nicht bekannt.

Du schriebst:

Wenn es um das Bad-Guy Wissen geht, dann möchte ich sicher sein, dass diejenigen, denen ich das gebe, zu den Good-Guys gehören. Daher möchte ich im weitgehend unpersönlichen Internet zu solchen Themen keine Anleitungen geben.

Das ist erfreulich und vernünftig. :D

Du schriebst:

Bei deiner Einschätzung der Trainingsdrills, gehe ich davon aus, dass Du von den üblichen Messerkampf-Drills redest. Dann gebe ich Dir recht.

Dann bist Du aber der erste "Filippino", den ich erlebe, der das sagt. Anderweitig stosse ich eher auf Unverständnis wenn ich diese Art von Drills als kontraproduktiv kritisiere.
Ich beziehe mich u.a. auch auf das, was ich gewöhnlich so zu sehen bekomme. Auch in solchen Clips, wie man sie hier im Board z.B. findet unter:

http://www.kampfkunst-board.info/forum/showthread.php?t=29296
(Einige Kali und Arnis Videoclips)

Ich kann leider nicht ernst nehmen, was da gezeigt wird. Diese Leute spielen imo "Messerkampf", wissen aber nicht was wirklich passieren würde. :cool:

Du schriebst:

Bei uns im Pekiti-Tirsia geht es um das Überleben und erfolgreiche Bestehen in der Knife-Culture. Erfahrung im Messerkampf ist ein Teil davon. Basic Knife Awareness (BKA), Situationskontrolle, Fluchtsicherung (Evasion&Escape), Überleben von Blitzattacken, Aktion und Gegenaktion, sowie Bewaffnen unter Druck sind bei uns wichtige Themen des Basistrainings.


Das klingt brauchbar. Wollte mich schon mal live davon überzeugen, ob es hält was es verspricht. Beim einem der letzten Seminare wart Ihr nur schon ausgebucht.

spartaner

phammer
18-06-2005, 08:57
Hmmprff...also so extrem hat mich das Video auchnicht beeindruckt. Gerade wenn man ins Fernsehn kommt versucht man doch zu glänzen. Ich hätt erwartet die bringen ein wenig mehr Speed und Härte mit rein. Muss ja nicht über die ganze Zeit gehen, aber so zwischendurch mal richtig flott, wäre nett anzusehen gewesen.
Und zwei Dinge haben mir gar nicht gefallen:
Irgendwo im Messerteil, die Stiche zu den Schultern gingen teilweise doch Meilenweit vorbei.
Und? Hat der sich am Ende doch selbt fallen lassen, weil es nicht so ganz geklappt hat? Ich war mir nicht ganz sicher.

Die können es garantiert besser. Schade eigentlich.
Philipp

mantik
19-06-2005, 10:12
ich finde das video gut, ausserdem ist die trainingsmethode schön. ich mach zwar nicht das was die da machen, trainiere selbst nur ein bisschen skirming aber ich finde die kombo aus hand und stocktechniken gut.
und für die sv ohne waffe schult auch der stock imo, denn letztenendes kriegt man dadurch ein gutes distanzgefühl und schulung der koordination für den waffenlosen kampf, denn der stock ist ab einer bestimmen reichweite immer sinnloser und der waffenkampf verwandelt sich mit zurückname der distanz in einen waffenlosen kampf.