Warum die Zentrallinie nicht funktioniert! [Archiv] - Kampfkunst-Board

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Vollständige Version anzeigen : Warum die Zentrallinie nicht funktioniert!



MachoMan
08-07-2002, 23:58
Wing Chun (WT VC WC usw) wird - besonders von Kernie - immer als die intelligenteste Selbstverteidigung propagiert.
Ist auch meine Meinung. Dennoch sollte man - wie es ebenfalls Kernspecht vorschlägt - auch hier bereit sein, heilige Kühe in den eigenen Reihen zu schlachten.

Die grundlegende Idee der Eroberung der Zentrallinie ist wirklich gut. Die Vorstellung, dass man so auf jeden Fall den ersten Treffer versenkt ist auch nicht schlecht.

Funktionieren tut die Sache aber oft trotzdem nicht, weil es nämlich Leute gibt, die - aufgepumpt durch Adrenalin oder Drogen - auch noch zuschlagen können, wenn sie dabei selbst einige zentrale Treffer kassieren.

Und ein harter Treffer durch Schwinger oder Haken reicht für den Nicht-Sparring-Geübten Wing-Chun-Mann in der Regel aus, den Kampf zu seinen Ungunsten zu beenden.

Zugegeben: Der Fortgeschrittene soll durch das Chi Sao Training nachgiebig sein und den schwingend herannahenden Angriff erfüllen, aufnehmen und zurückleiten. Aber funktioniert das noch wenn ein 120 Kilogramm Koloß über einen hinwegfegt?

Leider habe ich auch keine besser Lösung. Ihr vielleicht?

martin.schloeter
09-07-2002, 00:05
Hast im wesentlichen sicher recht, auch wenn dein Betreff deutlich zu stark formuliert ist. Besser wäre halt "Warum das Besetzen der Zentrallinie keine Allheilmittel ist" o.ä. ;)

Gegen beide Probleme "Schlagresistente Gegner" und "Kassieren von Treffern" hilft definitiv nur hartes Training und Sparring. Härter Punchen lernen und mit Kampfsituationen umgehen können wo der Plan A nicht greift, man auf Plan B oder C switchen muss und vielleicht auch was abkriegt.

Schwinger taktil wahrzunehmen ist eh schwierig, "höhere Weihe", weil sie eben von weit aussen kommen und auch nicht zwangläufig in einer Kontaktsitution. Muss man - zumindest ich - optisch wahrnehmen und reagieren, ist aber prinzipiell auch kein Hexenwerk.

My 5 cent
Martin

DasHaeschen
09-07-2002, 00:18
Im Prinzip muss ich Martin mal wieder zustimmen, aber ein paar Feinheiten Deines Threads möchte ich doch herausgreifen:


für den Nicht-Sparring-Geübten Wing-Chun-Mann Wo gibt's denn so was???




Aber funktioniert das noch wenn ein 120 Kilogramm Koloß über einen hinwegfegt? Ja. Ich selbst bin dazu wohl noch etwas zu schlecht, aber ich hab schon öfters gesehen, wie es funktioniert. Bei mir geht es leider nur, wenn ich vorher weiß, welcher Angriff kommt. Aber das wird sich hoffentlich sehr bald ändern...




Funktionieren tut die Sache aber oft trotzdem nicht, weil es nämlich Leute gibt, die - aufgepumpt durch Adrenalin oder Drogen - auch noch zuschlagen können, wenn sie dabei selbst einige zentrale Treffer kassieren. Es glaubt ja auch hoffetnlich niemand, dass man einmal zuschlägt und den Kampf damit beendet... :rolleyes:
Wenn man einmal durchgekommen ist, macht man natürlich weiter. Näheres dazu gibt es hier (http://www.kampfkunst-board.de/kampfkunst/forum/showthread.php?s=&threadid=2918).




Leider habe ich auch keine besser Lösung. Ihr vielleicht? Üben, üben, üben.
So lange, bis ich entweder so schnell bin, dass der andere mich nicht mehr trifft oder ich ihn so überrenne, dass er gar nicht schlagen kann. Im Optimalfall beides.
"Um gut zu sein muss man ständig versuchen, perfekt zu werden!"



Ciao,
Häschen

martin.schloeter
09-07-2002, 00:25
Original geschrieben von MachoMan
[...]

Zugegeben: Der Fortgeschrittene soll durch das Chi Sao Training nachgiebig sein und den schwingend herannahenden Angriff erfüllen, aufnehmen und zurückleiten. Aber funktioniert das noch wenn ein 120 Kilogramm Koloß über einen hinwegfegt?

[...]
Kleine Ergänzung:
Wenn der 120kg Koloß tatsächlich über einen hinwegfegt, hat's ja funktioniert. ;)
Ist ja nun ein Ziel der Wing Chun Ausbildung, dass man solche Angriffe "meiden" kann. Hat aber wenig mit der Besetzung der Zentrallinie zu tun. Da geht's dann um Nachgeben und Schrittarbeit.

Martin

chen chun
09-07-2002, 16:51
hay,
man sollte als wingchun kämpfer auch nicht starr sein, sondern die bewegungen wie wasser fließen lassen!

alles starre ist greifbar, das bewegliche ist nicht mehr greifbar.
bewegt man sich im "nicht greifbaren" zustand, gibt man seinem gegner somit wenig bis kaum angriffsfläche.
daher spielt es eine etwas untergeordnete rolle, wie schwer oder kräftig der gegner ist!
aber um da hin zu kommen, braucht man etwas zeit!

mfg

anima_nigra
09-07-2002, 17:33
Hi,

Im wesentlichen muß ich Martin bei der Wahl der überschrift zustimmen.
Auch wenn man sagen kann das die zentallinie funktioniert, auch gegen 120kg Typen. Eroberung und halten der zentrallinie ist zwar ein hohes gut aber im zweifelsfall arbeitet man nur von der eigenen aus, spich man schützt durch weggehen!
So wie es auch schon steht muß man durch einfache fußarbeit (Wissen und Können sind zwei welten! :p ) die eigene zentrallinie aus der schlagrichtung des gegners bringen. Und dann wird eben von der seite oder von hinten zugeschlagen. Wer durch Adrenalin, Drogen oder Alk nicht mehr ganz klar ist, hat eh keinen fairen zweikampf verdient.
Praktische übungen beim training haben obrige aussage bewiesen. Ebenso kleine rangelein unter freunden die meinen
"KK´s sind alle blöd!
- Greif an.
- Ok!"
- Platsch, :D
Tja, da legs di nieder!

In diesem sinne nicht der stil sonder die beweglichkeit machts!

Bunny
09-07-2002, 20:13
[QUOTE][.
Funktionieren tut die Sache aber oft trotzdem nicht, weil es nämlich Leute gibt, die - aufgepumpt durch Adrenalin oder Drogen - auch noch zuschlagen können, wenn sie dabei selbst einige zentrale Treffer kassieren.

Dann ist es aber auch egal, ob Du auf der Zentrallinie bleibst, weil Du diese Leute auch mit anderen Sachen nicht sofort K.O. schlagen kannst.
Ist also keine *ing *ung typische Schwäche.
Bunny

DasHaeschen
09-07-2002, 20:24
Dann ist es aber auch egal, ob Du auf der Zentrallinie bleibst, weil Du diese Leute auch mit anderen Sachen nicht sofort K.O. schlagen kannst. Ausserdem vergesst Ihr bei deiser Argumentation eines:
Es ist egal, ob er etwas spürt, wenn er fällt, fällt er!

Nur weil mein Schlag ihn nicht KO macht, musst das noch lange nicht heißen, dass er nicht trotzdem fällt.
Ich muss also nur heftig genug vorgehen, dass er fällt.

Dazu kommt (s.o.), dass ich ja nicht nur einmal zuschlage und dann abwarte, was passiert :rolleyes: Es wird so lange gekloppt, bis er nicht mehr steht.

Ob er nur das Gleichgewicht oder das Bewusstsein verloren hat, interessiert mich erst, wenn er wieder aufsteht (oder mich mit zu Boden reisst, dann weiß ich zumindest gleich, dass er noch nicht KO ist ;))!


Ciao,
Häschen

anima_nigra
09-07-2002, 21:29
"Ob er nur das Gleichgewicht oder das Bewusstsein verloren hat, interessiert mich erst, wenn er wieder aufsteht (oder mich mit zu Boden reisst, dann weiß ich zumindest gleich, dass er noch nicht KO ist )! "

Bzw, wenn es um die "gesetz"mäßigkeit geht!
:rolleyes:


Und nebenbei gefragt:
Wie bekommt man den text eines vorrangegangenen (boa, is das lang) Postings in die antwort?:D

martin.schloeter
09-07-2002, 21:39
Original geschrieben von anima_nigra

[...]
Und nebenbei gefragt:
Wie bekommt man den text eines vorrangegangenen (boa, is das lang) Postings in die antwort?:D

Der Button "Zitat" unter dem (hoffentlich) zitatwürdigen Originalpost ist dabei dein Freund.
Beim quoten fein die Spielregeln einhalten, z.b. keine Sinnverdrehungen, gelle. ;)

Martin

anima_nigra
09-07-2002, 23:26
Der Button "Zitat" unter dem (hoffentlich) zitatwürdigen Originalpost ist dabei dein Freund.

Meister, es lebt!

...
...
...

Sorry, falscher Film!
:D

Jogi
17-07-2002, 11:20
Hi MachoMan,
das mit der Zentrallinie funzt schon, nur kannst Du im Kampf nicht daran denken. Das musst Du im Training tun und viel, viel üben. Diese Drogen und Adrenalinmonster kannst Du nur mit Konsequenz plätten. Ich hatte mal einen, dem habe ich bestimmt zehn mal zwischen die Beine getreten und mit 'ner Serie Kfs nachgesetzt. der stand immer wieder auf. Ein Elfmeter an den Kopf hat mir etwa zehn Sekunden Ruhe beschehrt. irgendwann nahm die Polizei ihn mir ab. Der wog höchstens 70 Kilo. Wenn so einer 120 Kilo wiegt, muss der Stopptritt wohl oder übel in die Knie gehen. auch die beste Technik ersetzt keine Konsequenz und keine Übung. Pass' auf das Publikum auf. wenn Du dich länger nit einem befasst, der keine Chance hat, aber immer wieder aufsteht und dich angreift, kann es sein, dass immer mehr leute sich auf seine Seite stellen. Auch heftig, Du schonst einen schwachen Gegner und die Zuschauer reißen Dir den Kopf ab.

Skyguide
17-07-2002, 11:59
Yep, Drogen, Adrenalin oder auch Kampferfahrung sind Faktoren, die Unabhängig von Zentrallinie und anderen Konzepten wirken.

Einen massiv schwereren und kampferprobten Gegner frontal von vorne überrennen zu wollen halte ich für ne schöne Herausforderung aber weder für ökonomisch noch für besonders erfolgsverprechend.

Gruss Skyguide

DasHaeschen
17-07-2002, 12:13
Wenn so einer 120 Kilo wiegt, muss der Stopptritt wohl oder übel in die Knie gehen. Woohin geht er denn sonst, wenn er effektiv sein und wirklich funktionieren soll???



auch die beste Technik ersetzt keine Konsequenz und keine Übung. Da sind wir völlig einer Meinung!
Üben, üben, üben! Sparring, Sparring, Sparring! Abhärten, Rollenspiele, das ganze Trara, da sind wir einer Meinung!

Ich glaube auch, dass ein durchschnittlicher Straßenschläger einen KKler, der keine Kampferfahrung hat, problemlos kurz und klein schlagen kann!




und die Zuschauer reißen Dir den Kopf ab. Auch einig!
Zuschauer sind ein heftiger Faktor, am besten Verbal klar machen, dass der andere der Aggressor ist. Ich empfehle immer, in kleinen Verschnaufpausen (also, immer wenn er grade wieder am Boden ist und seinen nächsten Angriff vorbereitet oder so) gaaaaanz laut zu sagen: "Hör auf, ich sags Dir, fass mich nicht an!" oder irgend etwas in der Art...



Ich hatte mal einen, dem habe ich bestimmt zehn mal zwischen die Beine getreten und mit 'ner Serie Kfs nachgesetzt. der stand immer wieder auf. Ein Elfmeter an den Kopf hat mir etwa zehn Sekunden Ruhe beschehrt. Ja, solche Brecher sind gefährlich. Wir haben so einen im Training, der ist eigentlich nur dadurch zu stoppen, dass er fällt. Er steht halt danach gleich wieder auf...
Gegen derartige Leute helfen nur wirklich derbe Mittel. Nur hat man dann im Endeffekt vermutlich wieder ein juristisches Problem... :rolleyes:



Ciao,
Häschen

Jogi
17-07-2002, 12:33
Hi Häschen,
Knie ist was entgültiges. wen die mal kaputt sind, werden die nie wieder die Alten. normalerweise trete ich deshalb erstmal in die Eier.

jkdberlin
17-07-2002, 12:37
Ja, stimmt, denn wenn das kaputt geht, muss man es zwar amputieren, kann es aber durch tolle Keramikkugeln ersetzen...

Grüsse

Jogi
17-07-2002, 13:03
und wenn's dann vor'n Kadi geht und man verliert da, muss man für so'n ***** vielleicht auch noch Rente zahlen.

jkdberlin
17-07-2002, 13:11
Das kann dir bei beiden Zielen, egal ob Knie oder Unterleib, je nach angerichtetem Schaden passieren...

Grüsse

Jogi
17-07-2002, 13:31
Stimmt, aber beim Knie ist das warscheinlicher, glaube ich.

Skyguide
17-07-2002, 13:32
Zu diesem Thema: welchen Invaliditätsgrad ist Impotenz ? Und kennt jemand ein Beispiel aus der Gerichtspraxis was das verursachen derselben an Entschädigungsfolgen mit sich ziehen kann ?

Gruss Skyguide

jkdberlin
17-07-2002, 13:35
Glaube heisst nicht wissen und gehört in die Kirche ;)
Egal, lebenslange Impotenz wird heutzutage auch entschädigt...
müsste ich mal nachgucken, Sky, steht hier irgendwo rum, habe aber gerade keine Lust... :-( Bin am rippen...

Jogi
17-07-2002, 13:52
Auf jeden Fall dürfte wohl klar sein, dass man möglichst deeskalieren sollte, um den Kampf zu vermeiden und ansonsten immer wieder klarstellen sollte, wer hier der Aggressor ist. Häschen hat's weiter oben beschrieben. Damit man vor'm Kadi nicht verliert. Letztlich gewinnt keiner einen Kampf. Man kann allenfalls siegen. Man hat jedoch bei der Vermeidung der Katastrophe verloren.

Phenex
17-07-2002, 14:37
Hallo zusammen,

ich möchte hier nicht irgend welche Zitate rauskopieren und diese dann zerpflücken. Aber überlegt euch doch bitte mal was in den vorangegangenen Postings steht.

Es ging ürsprünglich um die Zentrallinie, dann kamen einige Beiträge in denen dieses Prinzip zu widerlegen versucht wurde.

Auch gut, aber was mir richtig übel aufstösst ist die Meinung, einen Gegner der immer wieder aufsteht auch immer wieder niederzustrecken.
Sowas beknacktes!:mad:
Vor allem wenn ich doch Zeit habe mich aus dem Staub zu machen, wenn der Kontrahent am Boden liegt.
Mensch lerne doch endlich Mensch zu sein!!!

Oder sollte ich den Glauben an die Menschlichkeit verlieren(?), wir schulen doch nicht nur unseren Körper, nein auch der Geist muss wachsen.


so long

Phenex

Skyguide
17-07-2002, 14:42
Das ist was wahres dran. Ich habe es noch nie erlebt mich auf der Strasse mehr als einmal mit einem Angreifer auseinandersetzen zu müssen.
Entweder er hat's selbst eingesehen, seine Kollegen haben ihn zurückgehalten oder ich bin davongetrottet....

Gruss Skyguide

Jogi
17-07-2002, 15:23
Hi Phenex,
Da gehörte ich zum Sicherheitsdienst. weggehen war nicht drin'.

Skyguide
17-07-2002, 15:26
@Jogi: und ne vorläufige Festnahme war auch nicht möglich ?

Gruss Skyguide

Phenex
17-07-2002, 15:54
@jogi

sorry, aber die Leute die ich von Sicherheitsdiensten kenne sind in so einer Situation niemals alleine und normalerweise (wie Du auch geschieben hast) auch nicht am langen Kämpfen interresiert. Sondern vielmehr daran, dass die Veranstaltung reibungslos verläuft. D.h. kurz klären und dann festhalten, nicht warten bis er wieder aufsteht und den Umstehenden ne Show bieten.
Dann würde ich auch auf den "Sicherheitsdienst" wettern und mich sogar zurückhalten müssen.... dummer Gerechtigkeitssinn ;)


Ausserdem wollte ich kein einzelnes Posting bewerten, sondern die allgemeine Ansicht einen (unausweichlichen) Kampf mit dem K.O. eines Gegners beenden zu müssen berichtigen.
Es reicht wenn mir und der Umwelt nichts passiert, der Agressor hat auch Menschenrechte!

so long

Phenex

___________________________________________



Der Vorteil der Intelligenz ist es, sich "dummstellen" zu können, andersherum ist dies schon schwerer.

DasHaeschen
17-07-2002, 17:20
Auch gut, aber was mir richtig übel aufstösst ist die Meinung, einen Gegner der immer wieder aufsteht auch immer wieder niederzustrecken.
Sowas beknacktes! :mad:
Moment!
Ich greife NIE jemanden an. Wenn er mich angreift, fliegt er erst mal ein Stück.
Sollte er dann aufstehen und mich wieder angreifen, kann ich davon ausgehen, dass er wirklich ernsthaft vorhat, mich ziemlich fertig zu machen.
Wenn er nur auf eine kleine Rauferei aus ist, greift er mich nicht drei oder vier mal nacheinander an!

Und jemand, der mich alle machen will, darf sich nachher nicht über ein kapputtes Knie beschweren!
Notwehr ist das "notwendige Mittel", das heißt, das sanfteste von denen, die Wirkung zeigen.
Und wenn ein kaputtes Knie das sanfteste ist, was Wirkung zeigt, ist es ein notwendiges Mittel, also legal und völlig gerechtfertigt!




der Agressor hat auch Menschenrechte! Deswegen wird er nicht gefoltert (Dazu zählt auch auf einen, der von anderen festgehalten wird, einzuschlagen! Scheinen immer wieder einige Türsteher nicht zu wissen! :mad: ) und nicht getötet und seine Menschenwürde wird wohl nicht verletzt, wenn er jemanden angreift und dabei selber drauf kriegt, oder?! :rolleyes:
Aber ich lasse mir von keinem, der mich vorsätzlich (wiederholter Angriff!!!) schwer verletzen will, nachher vorheulen, dass er jetzt einen gebrochenen Kiefer hat!

Damit wären wir wieder bei meinem Lieblingsthema:
In Deutschland bekommt der Täterschutz mehr Beachtung als der Opferschutz! :mad:
Mal drüber nachdenken!




Vor allem wenn ich doch Zeit habe mich aus dem Staub zu machen, wenn der Kontrahent am Boden liegt. Ich bin von der Situation aus gegangen, dass er nach dem Fallen sofort wieder aufspringt und mich wieder angreift.
Wenn er natürlich blutend am Boden liegt, und sich langsam wieder aufzurichten versucht, werde ich ihm nicht noch eine rein treten, das versteht sich ja wohl hoffentlich von selbst! :rolleyes:

Schon mal meine Signatur gesehen?! Das ist nicht nur so ein Spruch, das drückt exakt meine Einstellung aus!


Ciao,
Häschen

Phenex
18-07-2002, 08:34
@Häschen

Die Tatsache, das in Deutschland der Täterschutz mehr Beachtung findet als das Opfer ist ein Thema das man aus verschiedenen Blickwinkeln sehen muss.
Leider wird vor dem Kadi der Täter, der dann aufs Maul bekommen hat, von seinem Anwalt schnell mal als Opfer dargestellt. Es gibt nunmal keine Gewinner bei einer Körperlichen Auseinandersetzung. ;)
Aber, ein Kampfkünstler darf seine Überlegenheit nicht einfach an jemandem auslassen, nur weil eine Notwehrsituation Ihm das Recht gibt sich zu verteidigen. Es gibt die "Verhältnismäßigkeit der Mittel" und vor Gericht zählt ein trainierter KKler anders als ein "Ottonormalverbraucher", er ist nunmal ein trainierter Kämpfer.



Und jemand, der mich alle machen will, darf sich nachher nicht über ein kapputtes Knie beschweren! Notwehr ist das "notwendige Mittel", das heißt, das sanfteste von denen, die Wirkung zeigen.
Und wenn ein kaputtes Knie das sanfteste ist, was Wirkung zeigt, ist es ein notwendiges Mittel, also legal und völlig gerechtfertigt!


Jepp, da sind wir uns ja einig, auch wenn es schwer wird den Richter davon zu überzeugen. Dummerweise hat dieser jemand es nicht geschafft uns "alle" zu machen und sitzt nun leidend im Gericht. Der Richter war nicht dabei!

so long

Phenex

Jogi
18-07-2002, 09:49
Moin,
im Allgemeinen, kann ich jedem von euch in fast allen Punkten zustimmen. ich bin wirklich nicht der Typ, dem es Spaß macht, eine Show abzuziehen. Sicherheitsleute sollten unauffällig sein. Schliesslich wollen die Leute ihren Spaß haben. Es ist wohl so, dass wir zu dem Zeitpunkt zu wenige waren. Jedenfalls mußte ich mich eine ganze Weile mit den Typen alleine auseinander setzen. Er war als Angreifer, nicht wirklich gefährlich. Zu benebelt von Alk und anderen Drogen. aber er griff halt immer wieder an. Solchen Leuten will ich einfach nicht die Knie brechen. Bis jetzt war ich mit meiner Einschätzung meiner Gegner immer richtig. Sollte ich mich mal irren, Kriege ich bestimmt den ***** versohlt. aber das ist noch nie vorgekommen. Wie schon gesagt, das sanfteste wirksame Mittel. Ich habe durchaus versucht, zu Hebeln und den Typen vom Platz zu kriegen, aber ich hätte ihm eher die Arme brechen oder die Schulter auskugeln müssen. das ist aber auch was ziemlich entgültiges. Die werden auch nie wieder wie vorher. Ich weiß nicht wie ihr das seht, aber auf solche Leute bin ich nicht mal sauer. Die tun mir eher leid. Das heisst nicht, dass sie mich besiegen dürfen. Bei gefährlichen Gegnern habe ich auch schon ziemliche Sauereien angerichtet, aber das war keine Öffentlichkeitsarbeit und die waren Herr ihrer Sinne. Und wenn die am Boden waren, dann blieben die auch da. Vielleich haben die sogar ihre Lektion gelernt. Hab's nie erfahren. Ich hoffe, dass ich jetzt einige missverständnisse ausräumen konnte. In diesem Thread ging's doch eigentlich um Zentrallinie oder? Das ist also die Linie, die von der Mitte unseres Torsos nach vorne, bis an das Ende unserer Reichweite geht. Also die Linie, die Karateka, mit Ihren Oi Tsukis oder Tae Kwon Doka mit den Momtong Chirugis so gerne angreifen. Warum wohl? Weil das die Empfindlichste und zugleich die stärkste linie ist. das wissen nicht nur *in *unler. Wenn die Fauststöße bei Budosportarten erst im Letzten Moment eigedreht werden (sollte eigentlich so sein), haben die sogar die engen Ellenbogen mit uns *ing *unlern gemeinsam. Also Häschen, wenn du im Training lernst, die Zentrallinie zu nutzen und zu schützen, wirst Du im Kampf ein Paar grundlegende Fähigkeiten dazugewinnen.

DasHaeschen
18-07-2002, 10:05
@Jogi:
In dem Fall ist die Situation natürlich eine andere. Meine Äusserungen bezogen sich nur auf Personen, die noch durchaus Herr ihrer Sinne sind (sofern man das bei Schlägern überhaupt sagen kann).

Das Prob bei richtig besoffenen ist, dass sie keine oder kaum noch Schmerzen spüren. Damit kannst Du alle Griffe schon mal weglassen....



Also Häschen, wenn du im Training lernst, die Zentrallinie zu nutzen und zu schützen, wirst Du im Kampf ein Paar grundlegende Fähigkeiten dazugewinnen. Nun, ich hoffe, dass ich DAS nicht mehr unbedingt lernen muss... ;)





Aber, ein Kampfkünstler darf seine Überlegenheit nicht einfach an jemandem auslassen, nur weil eine Notwehrsituation Ihm das Recht gibt sich zu verteidigen. Es gibt die "Verhältnismäßigkeit der Mittel" und vor Gericht zählt ein trainierter KKler anders als ein "Ottonormalverbraucher", er ist nunmal ein trainierter Kämpfer. Ja, sind wir uns doch völlig einig.
Das ist auch korrekt so!




Der Richter war nicht dabei! Ist in der Tat oft ein Problem. Aber darüber denke ich nach, NACHDEM ich mein Überleben gesichert habe!
Und deswegen sollte es halt Zeugen geben, die vor Gericht aussagen, dass Du immer wieder angegriffen wurdest und erst beim dritten oder vierten Mal hast Du Dich richtig gewehrt, vorher hast Du ihn immer nur gewarnt und (mehr oder weniger sanft) zu Boden befördert.



Ciao,
Häschen

point
18-07-2002, 11:38
Original geschrieben von DasHaeschen

Das Prob bei richtig besoffenen ist, dass sie keine oder kaum noch Schmerzen spüren. Damit kannst Du alle Griffe schon mal weglassen....


Nebenbemerkung: Griffe (du meinst ja vermutlich Hebel), korrekt und dynamisch ausgeführt, sind ja aber nicht einfach nur dazu gedacht, an der betroffenen Stelle statisch Schmerzen zu erzeugen, sondern Kontakt zum Zentrum des Anderen herzustellen und ihn dann zu von ihm ungewollten Bewegungen zu veranlassen. ;-)

Sie sollen über die Körperstruktur nach innen, zum Zentrum hin wirken und so eine Art "virtuellen Griff" bilden, um den gesamten Körper des Anderen zu bewegen.

Aber dieses zur Bewegung zwingen geht sehr wohl auch bei Schmerzunempfindlichen, weil über die "Verriegelung" von Knochen und Gelenken eine mechanische Kraftübertragung stattfindet, unabhängig von einem (diese sicher unterstützenden) Schmerzempfinden.

Man muss sich dabei allerdings richtig selber bewegen, damit der andere bewegt wird.

bye
Thomas

jkdberlin
18-07-2002, 11:41
Original geschrieben von point


...sondern Kontakt zum Zentrum des Anderen herzustellen
...
Sie sollen über die Körperstruktur nach innen, zum Zentrum hin wirken und so eine Art "virtuellen Griff" bilden, um den gesamten Körper des Anderen zu bewegen.


Thomas?
Hallo? Kontakt herstellen zum Zentrum? Kommst du gerade von der Wiese zurück oder hast du wieder was geraucht? :D :D :D

Grüsse

Jogi
18-07-2002, 12:50
Hi Point,
ein Hebel in der beschriebenen Situation, hätte eher den Sinn gehabt, den Gegner zu Boden zu bringen und dort zu halten, bis die Polizei endlich da ist. Das er sich bewegt, hatte ich gewiss nicht im Sinn. nur das endlich Ruhe ist und die Fete weitergehen kann. Wie gesagt, das scheiterte daran das überheupt keine Muskelspannung mehr da war, die einen Hebel möglich gemacht hätte. Scheiss Drogen.

tom_doehler
18-07-2002, 17:14
Original geschrieben von jkdberlin


Thomas?
Hallo? Kontakt herstellen zum Zentrum? Kommst du gerade von der Wiese zurück oder hast du wieder was geraucht? :D :D :D

Grüsse
:D

Ich denke Hebel sind durchaus auch dazu geeignet, einen Gegner kampfunfähig zu machen in dem ein (oder mehrere) Gelenk(e) gebrochen werden.

Nicht?

Ciao TOM

jkdberlin
19-07-2002, 07:18
Doch, sicher, darum ging es aber nicht ;)

Grüsse