calltoarms
27-06-2005, 11:15
Hallo zusammen,
Ich bin froh dieses Board gefunden zu haben und habe mir ein wenig Zeit genommen um mal mitzulesen. Ich bin sehr erfreut so viele Themen und Menschen gefunden zu haben, die sich mit Kampfsport und den Kampfkünsten auf so unterschiedliche weise beschäftigen.
Um sich etwas unter mit vorstellen zu können, möchte ich mich hier kurz vorstellen.
Als Kind und Jugendlicher habe ich mich 6 Jahre im Judo versucht, viele Wettkämpfe besucht und das Vereinsleben genossen. Unbelastet von historischen Hintergründen und philosophischen Aspekten habe ich Judo als fairen Wettkampfsport schätzen gelernt. Nach ca. 10 jähriger Pause im Bereich Sport (bedingt durch Dinge wie Abitur, Studium und das Entdecken von Hobbys wie Discobesuchen und den lustige Geschöpfen mit doppel-X-Chromosom) suchte ich einen neuen "Sport" für mich, bei dem ich meine Judo Kenntnisse anbringen konnte, der meinen Horizont aber vielleicht noch ein wenig erweitern könnte. Nach Studium des Telefonbuches besuchte ich kurzentschlossen ein Training des orstansässigen Jiu-Jitsu Vereins um mir das Training (erstmal passiv) anzusehen. Die angenehme Atmosphäre, die vielen netten Menschen, ein erstaunlich hoher Frauen und Pärchen Anteil und die offensichtliche Kompetenz unserer Trainerin ließen mich nicht lang zögern mir einen Anzug zu kaufen und dem Verein beizutreten.
Mittlerweile betreibe ich seit 5 Jahren Jiu-Jitsu in Bochum (Judo und Jiu-Jitsu Club Bochum e.V.) im Verband der Jiu-Jitsu Union NRW, die, wie einige vielleicht mitbekommen haben, aus strategischen Gründen als außerordentliches Mitglied in den Verband der DJJV aufgenommen wurde.
Besonders fasziniert mich die Tatsache, das Jiu-Jitsu für jeden Menschen eine passende Herangehensweise für verschiedene SV Situationen bietet. So trainieren wir nach dem Prinzip der vorgeschriebenen Angriffe, deren Abwehr jedoch nach dem Gusto des Schülers durchgeführt werden kann. Will heißen : die Angriffsart wird vorgeschrieben, aber die Technik zur Abwehr wählt jeder/jede für sich nach eigenem Ermessen aus einem großen Fundus aus.
Die Gürtelstufen unterscheiden sich nur nach Anzahl der zu beherrschenden Techniken, diese können aber beliebig ausgewählt werden.
So entwickelt man recht zügig Vorlieben für bestimmte Techniken. (Ich nenne sie immer liebevoll meine Schokotechniken). Für mich, als etwas beleibteren Menschen, ist es sinnlos sich mit verwegenen Sprung- und Tritttechniken aus SV-Situationen befreien zu wollen.
Ich präferiere daher eher Hebeltechniken oder aikidoeske Techniken. Na gut, als Abschlusstechnik darf es dann doch auch mal Atemi sein.
Wichtiger als der offensichtliche Spaß an der Vielfältigkeit wurde allerdings recht schnell auch der spannende historische Hintergrund. So bemühe ich mich nicht nur praktisch den Weg eines Jiu-Jitsu-Kas zu beschreiten, sondern mich auch theoretisch mit dieser Kampfkunst, den unzähligen Stilrichtungen und Ursprüngen auseinander zu setzen. Oft versuche ich auch einen „Blick über den Tellerrand“ um Gemeinsamkeiten und Unterschiede in Technik und Prinzipien diverser Kampfkünste und Kampfsportarten zu entdecken.
Ich hoffe dadurch Gemeinsamkeit in allen Kampfkünste zu finden und vielleicht sogar ein Verständnis für das Kampfkunst Prinzip an sich zu entwickeln. Ob ich das Ziel jemals erreiche ist fraglich, da in unserer modernen Gesellschaft einfach nicht genug Zeit übrig bleibt um sich intensivst den Kampfkünsten zu widmen (allein meine Wechselschicht erzwingt bei mir mitunter schon Wochen ohne Training). Doch soll dieses Ziel für mich an erste Stelle stehen.
Also hier abschließend meine KK „Karriere“ :
3. Kyu Judo
4. Kyu Jiu-Jitsu
Erfahrungen (wenn auch nur sehr bescheidene) gesammelt in :
Daito-Ryu
Tai-Chi (Chen Stil, d.h. auch Schwert und Säbelformen)
Kenjutsu (Tenshin Shoden Katori Shinto Ryu)
Aikido
Hapkido
Zum Schluss noch ein kleiner Denkanstoß, der mich sehr beeindruckt hat :
„Wahres Können verlangt keine Anstrengung“ (Tiger & Dragon)
oder "auf deutsch"
„Ich mache Jiu-Jitsu, weil ich faul bin.“ (hochgraduierter Lehrer auf einem Hebellehrgang um zu veranschaulichen das eine gelungene Hebeltechnik keinerlei Kraft oder Hektik benötigt)
Ich wünsche euch und mir noch eine informative und kommunikative Zeit in diesem sympatischen Board.
Frank
Ich bin froh dieses Board gefunden zu haben und habe mir ein wenig Zeit genommen um mal mitzulesen. Ich bin sehr erfreut so viele Themen und Menschen gefunden zu haben, die sich mit Kampfsport und den Kampfkünsten auf so unterschiedliche weise beschäftigen.
Um sich etwas unter mit vorstellen zu können, möchte ich mich hier kurz vorstellen.
Als Kind und Jugendlicher habe ich mich 6 Jahre im Judo versucht, viele Wettkämpfe besucht und das Vereinsleben genossen. Unbelastet von historischen Hintergründen und philosophischen Aspekten habe ich Judo als fairen Wettkampfsport schätzen gelernt. Nach ca. 10 jähriger Pause im Bereich Sport (bedingt durch Dinge wie Abitur, Studium und das Entdecken von Hobbys wie Discobesuchen und den lustige Geschöpfen mit doppel-X-Chromosom) suchte ich einen neuen "Sport" für mich, bei dem ich meine Judo Kenntnisse anbringen konnte, der meinen Horizont aber vielleicht noch ein wenig erweitern könnte. Nach Studium des Telefonbuches besuchte ich kurzentschlossen ein Training des orstansässigen Jiu-Jitsu Vereins um mir das Training (erstmal passiv) anzusehen. Die angenehme Atmosphäre, die vielen netten Menschen, ein erstaunlich hoher Frauen und Pärchen Anteil und die offensichtliche Kompetenz unserer Trainerin ließen mich nicht lang zögern mir einen Anzug zu kaufen und dem Verein beizutreten.
Mittlerweile betreibe ich seit 5 Jahren Jiu-Jitsu in Bochum (Judo und Jiu-Jitsu Club Bochum e.V.) im Verband der Jiu-Jitsu Union NRW, die, wie einige vielleicht mitbekommen haben, aus strategischen Gründen als außerordentliches Mitglied in den Verband der DJJV aufgenommen wurde.
Besonders fasziniert mich die Tatsache, das Jiu-Jitsu für jeden Menschen eine passende Herangehensweise für verschiedene SV Situationen bietet. So trainieren wir nach dem Prinzip der vorgeschriebenen Angriffe, deren Abwehr jedoch nach dem Gusto des Schülers durchgeführt werden kann. Will heißen : die Angriffsart wird vorgeschrieben, aber die Technik zur Abwehr wählt jeder/jede für sich nach eigenem Ermessen aus einem großen Fundus aus.
Die Gürtelstufen unterscheiden sich nur nach Anzahl der zu beherrschenden Techniken, diese können aber beliebig ausgewählt werden.
So entwickelt man recht zügig Vorlieben für bestimmte Techniken. (Ich nenne sie immer liebevoll meine Schokotechniken). Für mich, als etwas beleibteren Menschen, ist es sinnlos sich mit verwegenen Sprung- und Tritttechniken aus SV-Situationen befreien zu wollen.
Ich präferiere daher eher Hebeltechniken oder aikidoeske Techniken. Na gut, als Abschlusstechnik darf es dann doch auch mal Atemi sein.
Wichtiger als der offensichtliche Spaß an der Vielfältigkeit wurde allerdings recht schnell auch der spannende historische Hintergrund. So bemühe ich mich nicht nur praktisch den Weg eines Jiu-Jitsu-Kas zu beschreiten, sondern mich auch theoretisch mit dieser Kampfkunst, den unzähligen Stilrichtungen und Ursprüngen auseinander zu setzen. Oft versuche ich auch einen „Blick über den Tellerrand“ um Gemeinsamkeiten und Unterschiede in Technik und Prinzipien diverser Kampfkünste und Kampfsportarten zu entdecken.
Ich hoffe dadurch Gemeinsamkeit in allen Kampfkünste zu finden und vielleicht sogar ein Verständnis für das Kampfkunst Prinzip an sich zu entwickeln. Ob ich das Ziel jemals erreiche ist fraglich, da in unserer modernen Gesellschaft einfach nicht genug Zeit übrig bleibt um sich intensivst den Kampfkünsten zu widmen (allein meine Wechselschicht erzwingt bei mir mitunter schon Wochen ohne Training). Doch soll dieses Ziel für mich an erste Stelle stehen.
Also hier abschließend meine KK „Karriere“ :
3. Kyu Judo
4. Kyu Jiu-Jitsu
Erfahrungen (wenn auch nur sehr bescheidene) gesammelt in :
Daito-Ryu
Tai-Chi (Chen Stil, d.h. auch Schwert und Säbelformen)
Kenjutsu (Tenshin Shoden Katori Shinto Ryu)
Aikido
Hapkido
Zum Schluss noch ein kleiner Denkanstoß, der mich sehr beeindruckt hat :
„Wahres Können verlangt keine Anstrengung“ (Tiger & Dragon)
oder "auf deutsch"
„Ich mache Jiu-Jitsu, weil ich faul bin.“ (hochgraduierter Lehrer auf einem Hebellehrgang um zu veranschaulichen das eine gelungene Hebeltechnik keinerlei Kraft oder Hektik benötigt)
Ich wünsche euch und mir noch eine informative und kommunikative Zeit in diesem sympatischen Board.
Frank