PDA

Vollständige Version anzeigen : Schnellkrafttraining beim Boxen



vipo
28-06-2005, 21:07
Ja es gibt schon 1000e Threads zu dem Thema, ist mir schon klar dass man dazu Maximalkraft, Schattenboxen ... trainiern muss aber
hab in zwei verschiedenen Boxvereinen mittrainiert und die machen das beide so: 7 (beim anderen 10)sek gerade schläge am boxsack so schnell und fest wie möglich dann Pause bis Puls bei 130 davon 7-10 Runden anschließen 5 Min Pause und dann noch mal 5 Runden.
Was haltet ihr davon?

Blade Kickboxer
28-06-2005, 21:15
Ja es gibt schon 1000e Threads zu dem Thema, ist mir schon klar dass man dazu Maximalkraft, Schattenboxen ... trainiern muss aber
hab in zwei verschiedenen Boxvereinen mittrainiert und die machen das beide so: 7 (beim anderen 10)sek gerade schläge am boxsack so schnell und fest wie möglich dann Pause bis Puls bei 130 davon 7-10 Runden anschließen 5 Min Pause und dann noch mal 5 Runden.
Was haltet ihr davon?

Verstehe ich das richtig? Ihr macht 10 sek. gerade Schläge am Boxsack so schnell und so feste wie möglich? Das dann 7-10 RUNDEN?`Hä? Ne runde hat doch 3 min. oder mehr. Da stimmt doch was nicht, oder? Berichtig mich wenn ich falsch liege.
Ach ja, wir beim Kickboxen stehen 2-3 Minuten am Sack und boxen hart und schnell. Wie willste denn so Kondi. aufbauen?

Heckklar
28-06-2005, 21:31
Er meint bestimmt 7-10 mal 10sek gegen den Sack!


MFG

biZiz
28-06-2005, 21:33
Verstehe ich das richtig? Ihr macht 10 sek. gerade Schläge am Boxsack so schnell und so feste wie möglich? Das dann 7-10 RUNDEN?`Hä? Ne runde hat doch 3 min. oder mehr. Da stimmt doch was nicht, oder? Berichtig mich wenn ich falsch liege.
Ach ja, wir beim Kickboxen stehen 2-3 Minuten am Sack und boxen hart und schnell. Wie willste denn so Kondi. aufbauen?

oh mann....könnte es vielleicht sein, daß er nicht ne ordinäre runde im ring meint, sondern ne runde die sein trainer ihm vorgibt? ... hartes UND schnelles boxen ist für ottonormalverbraucher mitunter sehr anstrengend....so auch für mich..... unter dem intervall-training scheint sich der trainer scho' was gedacht zu haben :narf:

Joachim Deeken
28-06-2005, 21:43
Also ich würde für schnelligkeit eben in jenen intervallen schnell schlagen und die Härte vernachlässigen.
Erstmal auf Geschwindigkeit!

Aber für Schlagschnelligkeit ist das ne gute Übung!

marq
28-06-2005, 21:52
vipo das ist ne gute möglichkeit....., frag leute die ahnung haben.... ;)

Macabre
28-06-2005, 22:01
Ich kenne beim Boxen auch nur die 3min-Power/1min-Pause-Variante.
Klassisch.

Allerdings hat uns ein Trainer auch mal 10min am Stueck Seilspringen lassen zum Aufwaermen, oder auch 10min Seilspringen mit in den 1min-Pausen Liegestuetze/SitUps, blabla.

Schnell wirste am Sandsack, und/oder durch Technik, schnell sein bedeutet vor allem Beinarbeit!

grts mac

vipo
29-06-2005, 08:09
Runde waren in dem Fall 7 bzw 10 sek.
Soll wohl hauptsächlich die Schnellkraft trainieren wenn ichs richtig verstanden hab, und war sehr anstrengend (zumindest ist mir gegen Ende schlecht geworden, kann aber auch an der Temperatur gelegen haben).
Mich hat das nur etwas gewundert da man hier im Forum immer nur zu Maximalkrafttraining und viel Technik für Schnellkraft geraten bekommt aber das mit dem Puls war mir halt neu.

pinky
29-06-2005, 09:20
Also das mit den Runden an dem Sandsack (bei uns ist es die grosse dicke blaue Matte) machen wir auch (aber nur die Wettkaempfer). Allerdings nicht 5 - 7 Runden a 10 Sekunden, sonder 5 - 7 Runden in folgenden Zeit intervallen. 10 Sec, 20 Sec, 30 Sec, 20 Sec, 10 Sec, 20 Sec, 30 Sec. nach den 2. 10Sec haben die meisten genug und sind platt :D
Super fuer die Kondi im anaeroben Bereich und um ein gefuehl dafuer zu bekommen mit seinen Kraeften haus zu halten.

Gruss Holger

Joachim Deeken
29-06-2005, 09:24
Also das mit den Runden an dem Sandsack (bei uns ist es die grosse dicke blaue Matte) machen wir auch (aber nur die Wettkaempfer). Allerdings nicht 5 - 7 Runden a 10 Sekunden, sonder 5 - 7 Runden in folgenden Zeit intervallen. 10 Sec, 20 Sec, 30 Sec, 20 Sec, 10 Sec, 20 Sec, 30 Sec. nach den 2. 10Sec haben die meisten genug und sind platt :D
Super fuer die Kondi im anaeroben Bereich und um ein gefuehl dafuer zu bekommen mit seinen Kraeften haus zu halten.

Gruss Holger

Ja eben, schon ab 20 sec INtervallen ist das Schlagschnelligkeitsausdauertraining und nicht mehr Schlagschnelligkeitstraining.

Ju-Jutsu-Ka
29-06-2005, 11:40
Damit der Körper schnelle Bewegungen ausführen kann, müssen die entsprechenden Muskel schnell mit Energie versorgt werden.

Die am schnellsten umwandelbare Energie ist das in den Muskeln gelagerte ATP (Adenosintriphosphat). Dieser Energievorrat reicht für ungefähr 5-10 sec. Er wird in 1-3 min vom Körper wieder aufgefüllt.
Diese auffüllung funktioniert besser wenn man sich dabei locker bewegt.


Um diesen Vorrat erhöhen zu können wäre also ein Tarining 8 sec Führhand-Schlaghand-Boxen am Sandsack (volle Geschwindigkeit), 2 min Traben optimal. Leider kann der intramuskuläre ATP-Vorrat nur leicht gesteigert werden.

Das ganze 10mal kostet außerdem schon 20 min Trainingszeit und man fühlt sich hinterher nicht so, also ob man megamäßig traininert hätte. :(

marq
29-06-2005, 13:35
Ja eben, schon ab 20 sec INtervallen ist das Schlagschnelligkeitsausdauertraining und nicht mehr Schlagschnelligkeitstraining.
:confused: :confused: :ups: :ups: :confused: :confused:

vipo
29-06-2005, 22:45
Damit der Körper schnelle Bewegungen ausführen kann, müssen die entsprechenden Muskel schnell mit Energie versorgt werden.

Die am schnellsten umwandelbare Energie ist das in den Muskeln gelagerte ATP (Adenosintriphosphat). Dieser Energievorrat reicht für ungefähr 5-10 sec. Er wird in 1-3 min vom Körper wieder aufgefüllt.
Diese auffüllung funktioniert besser wenn man sich dabei locker bewegt.


Um diesen Vorrat erhöhen zu können wäre also ein Tarining 8 sec Führhand-Schlaghand-Boxen am Sandsack (volle Geschwindigkeit), 2 min Traben optimal. Leider kann der intramuskuläre ATP-Vorrat nur leicht gesteigert werden.

Das ganze 10mal kostet außerdem schon 20 min Trainingszeit und man fühlt sich hinterher nicht so, also ob man megamäßig traininert hätte. :(

Durch Kreatin könnte man wohl was beim Stoffwechsel bzgl ATP drehen.
Wenn man richtig pauert schlaucht das enorm oder du machst die Übung nicht richtig

Yahya
02-07-2005, 00:51
Ja es gibt schon 1000e Threads zu dem Thema, ist mir schon klar dass man dazu Maximalkraft, Schattenboxen ... trainiern muss aber
hab in zwei verschiedenen Boxvereinen mittrainiert und die machen das beide so: 7 (beim anderen 10)sek gerade schläge am boxsack so schnell und fest wie möglich dann Pause bis Puls bei 130 davon 7-10 Runden anschließen 5 Min Pause und dann noch mal 5 Runden.
Was haltet ihr davon?

Pausendauer
Was dabei trainiert wird ist eine Mischform aus Schnellkraft und Kraftausdauer. Um Schnellkraft alleine zu trainieren würde man anstelle der 'lohnenden Pause' (Puls 130) eine 'vollkommene Erholung' (3-5min) machen. In der Zeit muss das Nervensystem Zeit haben, sich zu regenerieren, weil es beim Schnellkrafttraining bei der Koordination von Nerv-Muskel-Prozessen eine entscheidende Rolle spielt.

Belastungsdauer
Ansonsten trainiert jede submaximale Belastung, die mehr als 9sec anhält eine (wie auch imme geartete) Form der Kraftausdauer. Eigentlich sagt man, dass 7sec für schnellkräftige Belastung optimal ist.

Energetische Absicherung und Anzahl der Durchgänge
Schnellkrafttraining ist übrigens nicht nur eine energetische Sache: Die Kreatinphosphat-Speicher sind bereits nach dem ersten Durchgang leer und regenerieren sich natürlich nicht in einer 3-5minütigen Pause (auch nicht wenn trainingswissenschaftliche Lehrbücher diese 3-5min irreführenderweise als Pause der 'vollkommenen Erholung' bezeichen). Trotzdem laufen z.B. Sprinter in Trainingsläufen ihren zweiten Durchgang schneller als den ersten, da erst im zweiten Lauf die neuromuskulären Prozesse hinreichend aktiviert sind. Mehr als 3-5 Durchgänge macht allerdings auch kein Sinn und bringt das Training schon wieder in Richtung Kraftausdauer.

Methodische Zielgerichtetheit der Übung
Bei der vorgestellten Übung ist es auch nicht unbedingt die Schnellkraft des einzelnen Schlages, sondern ins Besondere die Frequenzschnelligkeit mehrerer Schläge in Folge (ich geh mal davon aus, dass während 7/10sec kontinuierlich belastet wird). Um wirklich isoliert die Schnellkraft des einzelnen Schlages zu trainieren, müsste man dann auch wirklich einzelne Schläge explosiv ausführen. Sprinter hüpfen dafür beim Reaktivtraining auch nicht nur Serien (was sie natürlich auch tun), sondern auch einzelne Sprünge.

Meth. Umsetzung
Bei der methodischen Umsetzung sollte man ein solches Training auch vom Reaktionstraining isolieren. Untersuchungen der Hirnströme haben gezeigt, dass die Spitzen der elektrischen Hirnaktivität bei ballistischen Bewegungen zeitlich weit VOR dem Schlag stattfinden, das heißt WÄHREND (und kurz vor) der Schlagbewegung ist im Hirn eigentlich schon ALLES passiert, was die Qualität meines Schlages bestimmen wird. Und es ist ein GROßER Unterschied, ob mir jemand einen Sinnesreiz gibt, WANN ich zu schlagen habe (wie beim Reaktionstraining) - oder: ob ICH mich entscheiden muss, JETZT zu schlagen und es dann auch wirklich tue. In dem Zusammenhang ist es wichtig gezielt Meditationstechniken (Autogenes Training etc.) ins Training einzubauen.

Voraussetzung zur Entwicklung der Schnellkraft
Allgemeine Voraussetzung für Schnellkrafttraining mit wettkampspezifischer Bewegung (z.B. Schlagbewegung) ist natürlich immer, dass die korrekte Bewegungstechnik beherrscht wird. Wenn ein Kämpfer technisch noch nicht soweit ist, lernt er lediglich 'eine falsche Bewegung schnellkräftig auszuführen'. In dem Fall wäre es besser auf unspezifische Übungen zur Entwicklung der Schnellkraft zurückzugreifen bzw. die Bewegungstechnik zu entwickeln.

Allgemeine Bemerkung zur methodischen Vorgehensweise
Nur, um nicht falsch verstanden zu werden: Im Kampf ist natürlich alles ein Mischmasch und da kommt alles zusammen: Reaktionsschnelligkeit, Schnellkraft, Schnellkraftausdauer, Frequenzschnelligkeit, Kraftausdauer etc., aber wenn es darum geht, die einzelne Leistungsfaktoren zielgerichtet zu entwickeln, dann muss man diese im Training isolieren. Und der Bedarf ist ja offensichtlich da: Ständig fragen Leute: "Wie werde meinen Schläge schneller?", "Wie werden meine Schläge härter?", "Wie werde meine Schläge schnellkräftiger?"
Auch wenn im Kampf dann die Kraftausdauer dazukommt. Vielleicht hat derjenige, der fragt, aber grad kein Problem mit seiner Kraftausdauer, sondern wirklich das Problem, dass ihm einfach die Schnellkraft fehlt.

Gruß Yahya

zapata
07-07-2005, 15:33
@Yahya

was hälst Du von dieser Übung für die Schnelligkeit:

den Medizinball durch gerade Stöße fünf Mal so schnell und sauber wie möglich gegen die Wand werfen. Zwischen diesen fünf Stößen immer eine kleine Pause von ca. 5 Sekunden lassen, im Anschluss die fünf Stöße ohne Medizinball so schnell wie möglich ausführen. Dann Armwechsel.

Ju-Jutsu-Ka
07-07-2005, 16:26
Durch Kreatin könnte man wohl was beim Stoffwechsel bzgl ATP drehen.


Das bezweifel ich (ist meine Meinung), da für die Schnellkraft die ATP-Vorräte des Muskels gebraucht werden und diese sind leider klein und nicht einfach durch Kreatinzugabe zu vergrössern sind

Supreme
10-07-2005, 09:48
@zapata so kenn ich das auch aber das man mit Gewichten schlägt. Also 10 mal so schnell wie es geht mit gewichtl schlagen und dann 10mal ohne

Katerpillar
24-07-2005, 13:33
Meinst DU jetzt mit einer Kurzhantelstange z.B. in der Hand die ersten Schläge ausführen und anschliessend ohne?

error404
24-07-2005, 17:10
ich trainiere meine explosivtät am sandsack folgendermaßen:

10sec explosive und harte kombinationen ohne pause
20sec pause (trotzdem in kampfstellung bleiben/deckung oben behalten)
10sec ...
20sec ...

das ganze 5 mal. stets auf saubere technik und schnelligkeit achten.

Yahya
25-08-2005, 01:02
@Yahya

was hälst Du von dieser Übung für die Schnelligkeit:

den Medizinball durch gerade Stöße fünf Mal so schnell und sauber wie möglich gegen die Wand werfen. Zwischen diesen fünf Stößen immer eine kleine Pause von ca. 5 Sekunden lassen, im Anschluss die fünf Stöße ohne Medizinball so schnell wie möglich ausführen. Dann Armwechsel.

Halte ich für eine gute Spezialübung zur Entwicklung von Schnellkraft/Aktionsschnelligkeit der am Schlag beteiligten Muskulatur. Man sollte evt. darauf achten, dass der Maximalkraftanteil nicht zu hoch wird (ergo die Medizinbälle nicht zu schwer sind). Die 5 sec Pause sind nach unten ein guter Richtwert (bis 10sec). Würde ich ziemlich individuell lassen (ohne Signal). Nach dem ersten Durchgang 3 Minuten Pause mit individueller Gestaltung (warmhalten, Stations-/Partnerwechsel etc.). Zwei Durchgänge sind Minimum, evt. noch einen dritten.

Die Konzentration und geistige Ungezwungenheit/Lockerheit ist i.B. in den Pausen und zwischen den Schlägen sehr wichtig. Sportler nicht übermotiviert bzw. verkrampft und nicht träge/apathisch werden lassen. Soweit das Lehrbuch. Gerade in den Zwischen-/Konzentrationsphasen hat natürlich jeder so seine eigenen Methoden, das ist zumindest meine Erfahrung.

Man muss sich natürlich klar sein, was man damit trainiert. Die Übung hat eher vorbereitenden Charakter in Bezug auf Wettkampfübungen. Das Zurückziehen des Armes und der Treffmoment fallen bei der Übung total raus. Die Übung "Schläge mit Kurzhanteln/Gewichtsmanschetten" ist z.B. näher an der Wettkampfbewegung. Hat jedoch den Nachteil, dass durch die Zusatzlast die Bewegungsstruktur in Raum/Zeit/Dynamik verändert werden kann. Da muss man schon extrem auf die Technikausführung achten (und bereits über ein hinreichend entwickelte Technik verfügen), ansonsten trainiert man schlicht „eine falsche Bewegung schnellkräftig ausführen“.