Vollständige Version anzeigen : Lehrende Lernende
Hi Ho!
Ich habe eine Frage an euch alle, sowohl Schüler als auch shifus: In unserer Schule ist es so, dass auch die Schüler lernen sollen zu lehren, sprich: hin und wieder, und zu Anfang unter Aufsicht, das Training übernehmen. Natürlich gilt das auch nur für Fortgeschrittene, also kein armer Anfänger wird als Lehrervertretung missbraucht ;) Jetzt also die Frage: Ist das bei euch auch so und was haltet ihr davon?
P.S.: ich schreib das hier im Forum für chinesische Kampfkünste, da ich aufgrund der Unkenntnis über die Verhältnisse bei anderen KK, vornehmlich an Schüler der chinesischen wende :)
vielen dank schonma,
mfg.
Tanatos
Hallo Zusammen,
also ich kenne es nicht nur aus dem Kampfsport so, dass auch Fortgeschrittene, die wirklich über reichlicher Erfahrung verfügen, auch mal ein Training leiten. Ich finde es auch gut, den so bekommt man auch ein Einblick, was ein Trainer zu leisten hat und hat somit mehr Verständnis für ihn, warum er nicht immer bei allen gleichzeitig sein kann. Ein anderer Vorteil ist, dass es immer mal sein kann, das der Trainer kurz vor dem Training ausfällt, wegen Überstunden, Stau oder irgendwelche privaten Umstände. So kann dann ein Training stattfinden, keiner muß dann wieder nachhause fahren...
Allerdings weiß ich dann nicht, wie es mit Versicherungsschutz aussieht, denn bei e.V. ist es doch so, das die über den LSB versichert sind, dass aber auch nur wenn ein ausgebildeter Trainer mit entsprechender anerkannter Lizenz da ist. Wenn ich da falsch liegen sollte, bitte ich um Nachricht.
Bye und Grüße, cchaos
Das Wichtigste am Lehren der Lernenden ist wohl, dass man ein riesen Menge lernt!
Anfänger stellen immer wieder so blöde Fragen, die man sich vorher noch nie gestellt hat und haben immer wieder Probleme, vor denen man vorher noch nie gestanden hat....
Für mich beginnt fortgeschirttens Lernen im Lehren. Einer meiner Lehrer sagte sogar einmal zu mir: "Um jetzt weiter zu kommen, musst Du anfangen zu unterrichten!".
Und er hat recht gehabt!
Mal so ganz nebenbei: Man lernt ja auch als langjährig erfahrener Lehrer immer wieder eine ganze Menge von seinen Schülern...
Bei uns ist es auch so, dass mal ein Fortgeschrittener das Aufwärmen oder auch weitere Teile des Trainings übernimmt, da zum Beispiel nach Können aufgeteilt wird bzw. Anfängerkurse extra betreut werden.
Finde es ganz gut. Allerdings sollte doch einiges an Erfahrung in dieser Sportart vorhanden sein. Allerdings sollte man bei der Wahl der Hilftrainier doch auch etwas Vorsicht walten lassen. Es liegt nicht unbedingt jeden und man sollte da niemanden etwas auftragen, was er nicht machen möchte.
Was den Versicherungsschutz betrifft, dürfte es auch ohne Übungsleiter mit Lizenz keine Probleme geben. Hab nur mal gehört, dass dann wohl der Abeilungs/Vereinsleiter dafür haftbar gemacht werden kann, wenn jemand ohne Lizenz Training abhält. Ob dies so stimmt, weiß ich allerdings nicht.
Aber mal ehrlich. Normalerweise passieren doch keine ernsthaften Verletzungen. Und der Rest ist halt in der Freizeit passiert, fertig. Spart schon mal den dummen Unfallbericht.
Gruß
zephyr
yo
bei uns ist das so das andere auch mal training machen
also die höher graduierten !!!
ich habe denn 7.kup in hapkido und durfte auch schon mal beim kinder training denn trainer spielen :D verlief ganz gut nur der ein oder andere
wollte nicht so ganz auf mich hörten lol
sonst gehen immer paar beim training rum weil unser trainer nicht allers sehen kann
und die sagen dann auch einem halt was man falsch gemacht hat und nicht
oder wenn unser trainer im urlaub ist macht der höchst graduierte training der da ist
mfg hkd-killer :cool:
Läuft bei uns auch so ab:
Wenn der Trainer nicht da ist,haben wir noch zwei andere, die an dem Tag trainieren können; wenn beide dann keine Zeit haben, übernimmt das einer unserer "Danträger-Schüler" (obwohl das dann meistens einer mit Dan-Grad 3 oder 4 ist).
Dann ist es bei uns die Regel, dass der Trainer die anwesenden Dan-Träger nacheinander ihre "Lieblingstechnik" beim Randori zeigen lässt und derjenige dann für die Zeit der Übung Trainer spielt.
Beim Basistraining sind jedoch meistens so viele da, dass zwei Trainer gleichzeitig halten müssen (einer die "Oberstufe" der Anfänger und der andere die ganz Neuen); manchmal sind es jedoch so viele, dass eine Aushilfe nötig ist, und dann spring ich immer ein.
Die meisten hatten zunächst bedenken, aber dann meinten sie, dass es geht, weil ich gut demonstrieren kann und weiß, wie die Techniken auszusehen haben.
Fazit: kommt immer drauf an, ob der Schüler das Trainieren "im Blut hat" . ;)
snubby55
02-07-2005, 19:10
Also ich finde es wichtig die Leute langsam an das Lehren heranzuführen. Das fängt also damit an, dass sie erstmal lernen selbstständig eine Erwärmung zu leiten ohne dass ich als Trainer noch groß meinen Senf dazu geben muss. Wenn das einigermaßen klappt dann geht´s weiter mit der Fallschule, Technisch-taktischen Geschichten usw. und ganz zum Schluß steht dann eigentlich erst eine komplette Trainingseinheit.
Als ich angefangen habe wurde ich mehr oder weniger ins kalte Wasser gestoßen und hatte eigentlich nicht wirklich ´nen Plan was ich da eigentlich zu tun hab und das will ich meinen Leuten ehrlich gesagt ersparen. War damals nämlich nicht wirklich glücklich darüber. Aber leider ging es damals nicht anders. :(
Traditionell ist es so, daß ein älterer Schüler (SiHing) oder ältere Schülerin (SiJe), den jüngeren Schüler (SiDai) oder Schülerin (SiMui) sowieso weiterhelfen soll. Das Ganze funktioniert wie bei einer großen chinesischen Familie. Der lehrende Vater (SiFu) hilft dabei seinen ältesten Schülern oder, wenn ihr so wollt, seinen "Kindern" (ToDai's).
So funktioniert eine Schule wo traditionell unterrichtet wird. Das wichtigste dabei ist daß die Schüler alle weiterlernen können, wenn sie das andere alle begriffen haben und umsetzen können. Hierfür sind alle älteren Schüler erst mal da. Das Ganze funktioniert wioe gesagt, wie bei einer "Familie" und hiermit gilt natürlich vorstehende Werte wie: Verständnis, Respekt, Loyalität, Zusammenarbeit, Zuhören, u.s.w.
So funktioniert der chinesische Unterricht.
Beste Grüße,
BakMee
Mist... hatte geschrieben und dann kamen div. dinge dazwischen...
Daher ne kurzfassung...
Wie bereits gesagt wurde schärft so etwas das gefühl dafür was ein Trainer zu leisten hat. Ausserdem trainiert es die fähigkeit Verantwortung zu übernehmen. Und man achtet verstärkt auf den Ablauf da man ihn nicht nur gesagt bekommt sondern auch selber weitergeben muss.
Sowas geht auch aufs Selbstvertrauen da es doch etwas unangenehm ist (versucht sich ja auch jeder doch irgendwie zu drücken ;) Daher stärkt es auch selbstvertrauen und selbstbewusstsein und Führungsqualitäten.
Später ist man in der Lage Notfalls (bei evtl. Trainerausfall) auch das Training ein wenig zu Koordinieren.
Achja... wer Wissen nicht nur Hat sonderen es auch Nutzen&Weitergeben kann ist natürlich besser drann als jemand der etwas nicht erklären kann.
Im Anfängertraining haben alle mit etwas mehr Erfahrung ein Auge auf die Anfänger. Ist unser Trainer nicht da, übernimmt der Cotrainer und wir sind noch etwas mehr eingespannt. Im Fortgeschrittenentraining passt maximal user Cotrainer noch auf.
Im freien Training kommt es schon mal vor, dass ein Schülergrad mal eine Technik vorführt und demonstriert. Da ich meist nach unserem Cotrainer (der Trainer ist beim freien Training nicht da) derjenige mit der zweithöchsten Graduierung bin, schaue ich auch noch mal nach und erkläre, wenn es Probleme gibt.
Undabhängig davon macht hin und wieder mal jemand mit Schülergrad das aufwärmtraining, während unser Sensei den Savate-Strampelanzug gegen den Gi tauscht.
Jo, das wird bei uns ähnlich gehandhabt:
Die 2-3 Schüler, die am längsten dabei sind, leiten ab und an das
Training, wenn unser Lehrer an dem Tag verhindert ist, und zwei
sind ohnehin regulär mit dem Kindertraining beauftragt.
Ansonsten wächst man bei uns so langsam hinein:
Ab und zu darf/soll auch schon einer der "Mittelfortgeschrittenen" mal
ein Aufwärmtraining leiten, oder einige Technikübungen vorschlagen.
Oder man bringt einem "Frischling" die ersten Grundbewegungen bei,
während der Lehrer das normale Training leitet. - Irgendwann wird
dann mal eine komplette Trainingseinheit unter Anleitung daraus,
(d.h. der Lehrer sagt vorher, welche Arten von Techniken geübt
werden sollen) so daß man nicht gleich ins kalte Wasser springt.
Ist insgesamt ne prima Sache.
Die Feuerprobe hatten wir gerade erst, als unser Lehrer für nen Monat
heim nach Brasilien gefahren war. Daß sich in dieser Zeit, in der das
Training von abwechselnd von den drei erfahrensten Schülern geleitet
wurde, weiterhin Leute in unserer Schule angemeldet haben, kann wohl
als Erfolg angesehen werden. -
Trotzdem sind wir alle froh, wenn unser Lehrer diese Woche wieder zurück-
kommt. Es macht langfristig halt doch nen großen Unterschied, ob jemand
5-7 Jahre oder 18 Jahre Capoeira aufm Buckel hat. ;)
LG, Fofão
LG, Fofão
ahhh noch ne sache!
Während der Partnerübungen kann man sich gegenseitig besser Kontrollieren und Korrekturen vornehmen wenn man trainiert zu lehren.
So muss nicht immer erst der Trainer bei jedem einzeln vorbeischauen.
Fortgeschrittene können so auch die anfänger schonmal ein wenig einführen.
Aber da merkt man auch wie schwer erklären ist.
Also sollte man so früh wie möglich damit anfangen zu lernen Wissen weiterzugeben.
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